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Feuerwehrverband Ostfriesland e. V. Die Ausbildung zum Sprechfunker Stand: 04´07

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Feuerwehrverband Ostfriesland e. V.

Die Ausbildung zum Sprechfunker

Stand: 04´07

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Sprechfunker- Ausbildung

IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss AAuussbbiilldduunnggssmmaappppee

Abschnitt Lehrgangs-organisation Rechtliche Grundlagen Physikalisch-technische Grundlagen

Thema - Organisatorisches, Lernziele - BOS-Funkverkehrskreise für Rettungdienst und Feuerwehr - Buchstabiertafel national und international - Behörden und Organisationen mit Sicherheits- aufgaben - Verschwiegenheitspflichten, Auszug aus dem StGB - Vorrangstufen - Funkordnungszahlensystematik, Grundrufnamen BOS - Grundlagen 2m-Band / 4m-Band, UKW-Bereich - Funkwellen - 4m-Band und 2m-Band - 70cm-Band, Meterwellen-Funkrichtlinie - Feuerwehrfrequenzen im 4m-Band - Feuerwehrfrequenzen im 2m-Band - Ausbreitungseigenschaften von Funkwellen - Meterwellen; Begriffsbestimmung und Wellenlänge, Ausbreitung von Meterwellen - Hindernisse im Sprechfunkverkehr - Reichweite - Nomogramm zur Bestimmung der Reichweite - Die Funkanlage - Sender - Empfänger, Antenne - Modulation - Amplitudenmodulation - Frequenzmodulation - Digitalmodulation - Niederfrequenz und Hochfrequenz - Verkehrsarten - Richtungsverkehr - Wechselverkehr - Gegenverkehr - Relaisverkehr - Gleichwellenfunk - Verkehrsformen - Linienverkehr - Sternverkehr - Kreisverkehr - Querverkehr

Seite Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5, 6 Seite 7 Seite 8, 9 Seite 10 Seite 11 Seite 12 Seite 13 Seite 14 Seite 15 Seite 16 Seite 17, 18 Seite 19 Seite 20 Seite 21 Seite 22 Seite 23 Seite 24 Seite 25 Seite 26 Seite 27 Seite 28 Seite 29 Seite 30 Seite 31 Seite 32 Seite 33 Seite 34

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Sprechfunker- Ausbildung

IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss AAuussbbiilldduunnggssmmaappppee

Abschnitt Physikalisch-technische Grundlagen Gerätekunde Kartenkunde

Thema - Grundsätze für den Aufbau von Funkanlagen - Durchführung des Sprechfunkverkehrs - Gesprächsabwicklung - Sprechfunkgeräte - Technische Richtlinie BOS, e1-Richtlinie - Zulassungszeichen - Bezeichnung FuG - Wenigkanalgeräte - Vielkanalgeräte - Geräteübersicht - Zugelassene FuG für Feuerwehren im 4m-Band - Zugelassene FuG für Feuerwehren im 2m-Band - Sprechfunkgerät FuG 7 - Sprechfunkgerät FuG 8 - Sprechfunkgerät FuG 9 - Handsprechfunkgerät FuG 10 - Handsprechfunkgerät FuG 11 - Handsprechfunkgerät FuG 11 b - Übersicht Handsprechfunkgeräte - Funkalarmierung - Funkalarmempfänger - Funkmeldesystem der BOS - Übertragungsmöglichkeiten Funkmeldesystem - Statusmeldungen FMS der Feuerwehr - Zusammensetzung des Datentelegramms FMS - FMS-fähige Funkgeräte und -hörer

- Grundbegriffe - Legende - Geographische Einteilung der Erde, UTM - Das Zonenfeld 32U - Möglichkeiten zum Ablesen von Koordinaten Planzeiger, Ablesen von Koordinaten - Anhang für Notizen

Seite Seite 35 Seite 36 Seite 37 - 39 Seite 40 - 43 Seite 44

Seite 45 Seite 46 Seite 47 Seite 48 Seite 49 Seite 50 Seite 51 Seite 52 Seite 53 Seite 54 Seite 55 - 57 Seite 58 Seite 59 Seite 60 Seite 61, 62 Seite 63 - 65

Seite 66 Seite 67 Seite 68, 69 Seite 70 Seite 71, 72 Seite 73, 74

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Sprechfunker- Ausbildung

IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss AAuussbbiilldduunnggssmmaappppee

1. Lehrgangsorganisation 2. Rechtliche Grundlagen 3. Physikalisch-Technische Grundlagen 4. Gerätekunde 5. Kartenkunde

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Sprechfunker- Ausbildung LLeehhrrggaannggssoorrggaanniissaattiioonn Seite 1

11.. LLeehhrrggaannggssoorrggaanniissaattiioonn 1.1 Organisatorisches, Lernziele Voraussetzung für die Lehrgangsteilnahme ist die erfolgreich abgeschlossene Truppmannausbildung Teil 1. Ziel der Ausbildung ist die Befähigung zum Übermitteln von Nachrichten mit Sprechfunkgeräten im Feuerwehrdienst. Die Ausbildung zum Sprechfunker umfasst mindestens 16 Stunden und wird nach landesrechtlichen Regelungen aus Kreisebene oder an Landesfeuerwehrschulen durchgeführt. *) Mindestalter 18 Jahre **) Bei Feuerwehren mit Atemschutzausrüstung sollen im Rahmen der Truppmann- ausbildung der Lehrgang „Sprechfunker“ und der Lehrgang „Atemschutzgeräte- träger“ absolviert werden.

Truppführer 35 h

Truppmann Teil 2 80 h

Truppmann Teil 1 70 h

Atemschutzgeräteträger *)**) 25 h

Sprechfunker **) 25 h

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22.. RReecchhttlliicchhee GGrruunnddllaaggeenn 2.1 Funkverkehrskreise der Leitstellen in Weser-Ems und Umland

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2.2 Buchstabiertafel (national und international)

Buchstabe national international

A Anton AlphaÄ Ärger ---B Berta BravoC Cäsar Charlie

CH Charlotte ---D Dora DeltaE Em il EchoF Friedrich FoxtrottG Gustav GolfH Heinrich HotelI Ida IndiaJ Julius JuliettK Kaufm ann KiloL Ludwig LimaM Martha MikeN Nordpol NovemberO Otto OscarÖ Ökonom ---P Paula PapaQ Quelle QuebecR Richard RomeoS Sam uel Sierra

Sch Schule ---T T heodor TangoU Ulrich UniformÜ Überm ut ---V Viktor VictorW W ilhelm W hiskyX Xanthippe XrayY Ypsilon YankeeZ Zacharias Zulu

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2.3 Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben

Behörden und

Organisationen mit

Sicherheitsaufgaben

Polizei der Länder Pol

Bundespolizei

Bundeskriminalamt BKA

Bundeszollverwaltung

Katastrophenschutz KatS Feuerwehren Fw Rettungsdienst RD Technisches Hilfswerk THW

Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft DLRG

Hilfsorganisationen:

Arbeiter-Samariter-Bund ASB

Deutsches Rotes Kreuz DRK

Johanniter-Unfall-Hilfe JUH

Malteser-Hilfsdienst MHD

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2.4 Verschwiegenheitspflicht Auszug aus dem Strafgesetzbuch (StGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. November 1998 (Bundesgesetzblatt I Seite 3322) § 201 Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes Absatz 3: Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer als Amtsträger oder als für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter die Vertraulichkeit des Wortes verletzt (Absätze 1und 2). § 203 Verletzung von Privatgeheimnissen Absatz 2: Ebenso wird bestraft, wer unbefugt ein fremdes Geheimnis, namentlich ein zum persönlichen Lebensbereich gehörendes Geheimnis oder ein Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis, offenbart, das ihm als 1. 2. für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten, 3. 4. 5. 6. anvertraut worden oder sonst bekannt geworden ist. Einem Geheimnis im Sinne des Satzes 1 stehen Einzelangaben über persönliche oder sachliche Verhältnisse eines anderen gleich, die für Aufgaben der öffentlichen Verwaltung erfasst worden sind; Satz 1 ist jedoch nicht anzuwenden, soweit solche Einzelangaben anderer Behörden oder sonstigen Stellen für Aufgaben der öffentlichen Verwaltung bekannt gegeben werden und das Gesetz dies nicht untersagt. § 331 Vorteilsannahmen Absatz 1: Ein Amtsträger oder ein für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter, der für die Dienstausübung einen Vorteil für sich oder einen Dritten fordert, sich versprechen lässt oder annimmt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft Absatz 3: Die Tat ist nicht nach Absatz 1 strafbar, wenn der Täter einen nicht von ihm geforderten Vorteil sich versprechen lässt oder annimmt und die zuständige Behörde im Rahmen ihrer Befugnisse entweder die Annahme vorher genehmigt hat oder der Täter unverzüglich bei ihr Anzeige erstattet und sie die Annahme genehmigt.

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§ 332 Bestechlichkeit Absatz 1: Ein Amtsträger oder ein für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter, der einen Vorteil als Gegenleistung dafür fordert, sich versprechen lässt oder annimmt, dass er eine Diensthandlung vorgenommen hat oder künftig vornehme und dadurch seine Dienstpflichten verletzt hat oder verletzen würde, wird mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Der Versuch ist strafbar. Absatz 3: Falls der Täter den Vorteil als Gegenleistung für eine künftige Handlung fordert, sich versprechen lässt oder annimmt, so sind die Absätze 1 und 2 schon dann anzuwenden, wenn er sich dem anderen gegenüber bereit gezeigt hat. 1. bei der Handlung seine Pflichten verletzen oder 2. soweit die Handlung in seinem Ermessen steht, sich bei Ausübung des Ermessens durch den Vorteil beeinflussen zu lassen. § 353 b Verletzung des Dienstgeheimnisses Absatz 1: Wer ein Geheimnis, das ihm als 1. 2. für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten, 3. anvertraut worden oder sonst bekannt geworden ist, unbefugt offenbart und dadurch wichtige öffentliche Interessen gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Hat der Täter durch die Tat fahrlässig wichtige öffentliche Interessen gefährdet, so wird er mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Absatz 3: Der Versuch ist strafbar. § 358 Nebenfolgen Neben einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten wegen einer Straftat nach den §§ 332, 335, 339, 340, 343, 345 Absätze 1 und 3, §§ 348, 352 bis 353 b Absatz 1, 355 und 357 kann das Gericht die Fähigkeit, öffentliche Ämter zu bekleiden (§ 45 Absatz 2), aberkennen.

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2.5 Vorrangstufen 2.5.1 Einfachnachricht

Einfachnachrichten erhalten vom Auftraggeber keinen Vermerk, Abfertigung in der zeitlichen Reihenfolge ihres Eingangs Beispiel: An- und Abmeldung, Ankunftsmeldung usw. 2.5.2 Sofortnachricht Sofort-Nachrichten sind dringende Nachrichten, die vom Auftraggeber mit dem Vermerk „Sofort“ gekennzeichnet werden, Abfertigung in zeitlicher Reihenfolge des Eingangs, jedoch wegen ihrer Dringlichkeit vor Einfachrichten, ein bestehender Sprechfunkverkehr wird nicht unterbrochen. Beispiel:Lagemeldung von der Einsatzstelle mit Nachforderung weiterer Einsatzkräfte

2.5.3 Blitznachricht Blitznachrichten sind sehr dringende Nachrichten, die Aufgeber mit Vermerk „Blitz“ gekennzeichnet sind, Abfertigung in zeitlicher Reihenfolge ihres Eingangs, jedoch vor Einfach- und Sofort-Nachrichten, ein bestehender Sprechfunkverkehr niederer Vorrangstufen ist zu unterbrechen, sie dürfen nur zum Schutz menschlichen Lebens, zur Bekämpfung von Kapitalverbrechen sowie bei Katastrophen abgesetzt werden. Beispiel: Nachforderung von der Einsatzstelle, auf der Menschenleben in Gefahr sind 2.5.4 Staatsnotnachricht Staatsnotnachrichten sind vom Aufgeber mit dem Vermerk „Staatsnot“ gekennzeich- net, sie sind in der Reihenfolge ihres zeitlichen Eingangs vor allen anderen Nachrichten abzufertigen, bestehender Sprechfunkverkehr niederer Vorrang- stufen ist zu unterbrechen, sie dürfen nur in Absprache mit der Bundes- oder Landesregierung aufgegeben werden.

Einfach - Nachrichten ohne Vermerk

Sofort - Nachrichten „Sofort“

Blitz - Nachrichten „Blitz“

Staatsnot - Nachrichten „Staatsnot“

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2.6 Die Funkordnungszahlensystematik 2.6.1 Aufbau der Funkrufnamen Um eine einheitliche Ordnung der Fahrzeuge und Führungskräfte zu erlangen, wurde die sogenannte Funkordnungszahlensystematik durch das Niedersächsische Innen- ministerium mit Runderlass von 1978 sowie der geänderten Fassung von 1988 eingeführt. Wichtige Faktoren in der Zusammensetzung eines Funkrufnamens sind: - der Grundrufname der Feuerwehr / Hilfsorganisation im 4m-Band - der Funkverkehrskreis (Landkreis / Stadt) - die Ordnungszahlen

_________________ _________ - _________

Beispiele: Anmerkung: Die Funkordnungszahlensystematik für den 2m-Bereich ist nicht bundeseinheitlich geregelt. Als praktisch erwiesen hat sich eine Zuordnung zu dem Rufnamen des Fahrzeugs, auf denen Handsprechfunkgeräte, mitgeführt werden.

Florian

Grundrufname der Feuerwehren im 4m-Band

Funkverkehrskreis(Landkreis / Stadt)

Ordnungszahlen

z. B. Florentine „Landkreis/Stadt“ 10-701

Florian Aurich 10-10 Florian Emden 10-10 Florian Leer 10-10

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2.6.2 Grundrufnamen der BOS 2.6.3 Ordnungszahlen

XX - XX - Regionalkennzeichnung z. B. Ortsteil einer Stadt - Funktionskennzeichnung z. B. 99 Kreisbrandmeister - Fahrzeugkennung z. B. 10 bis 19 Tanklöschfahrzeuge 20 bis 29 andere Löschfahrzeuge 30 bis 39 sonstige Feuerwehrfahrzeuge (DL, SW, ...) 40 bis 49 Fahrzeuge für techn. Hilfeleistung (RW, GW, ...) 50 bis 59 Rettungsdienst 60 bis 69 Einsatzleitwagen 80 bis 84 sonstige Feuerwehrfahrzeuge - Funktionskennung z. B. 99 Gemeindebrandmeister 98 stellv. Gemeindebrandmeister - Funkgeräteunterscheidung z. B. 70 bis 79 Tragbare bewegliche Funkstellen im 4m-Band 700 bis 799 Tragbare bewegliche Funkstellen im 2m-Band Beispiel: 2m-HFG eines TLF „710“, „711“ ... 2m-HFG eines LF „720“, „721“ ...

BOS 4m-Band 2m-Band Feuerwehr Florian Florentine THW Heros Heros ASB Sama Sama DRK Rotkreuz Äskulap JUH Akkon Akkon MHD Johannes Malta DLRG Pelikan Pelikan ( Betriebsfunk Adler)

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33.. PPhhyyssiikkaalliisscchh--TTeecchhnniisscchhee GGrruunnddllaaggeenn 3.1 UKW-Frequenzbereiche

20-kHz-Raster

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3.2 Funkwellen 3.2.1 Elektromagnetische Wellen In der Nachrichtentechnik findet man eine Vielzahl von elektromagnetischen Wellen, die in ihrer physikalischen Grundform gleich sind, sich jedoch in ihren Eigenschaften stark voneinander unterscheiden. Als Beispiel hierfür stellt man sich den Steinwurf in ein größeres, mit Wasser gefülltes Gefäß vor. Beim Eintauchen des Steines in die Wasseroberfläche ist die sogenannte Wellenausbreitung von innen nach außen sehr gut zu erkennen. Diese Wasserwellen sind auf die elektromagnetischen Wellen übertragbar, von der Ruhelage steigt ihr Verlauf zu einem positiven Höchstwert, fällt dann wieder ab über die Nulllinie zu einem negativen Höchstwert und erreicht schließlich die Nulllinie. In der Funktechnik werden Wellenlängen benutzt, die zwischen 10.000 km und 1 cm lang sind. Der BOS-Funk wird im Meter- und Dezimeterwellenbereich durchgeführt.

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3.3 Das 4m-Band Das 4m-Band besteht aus 143 Kanälen im Unterband und 163 Kanälen im Oberband, die mit den Kanalnummern „347“ bis „510“ gekennzeichnet sind. Das Unterband des 4m-Bereiches erstreckt sich über den Frequenzbereich von 74,215 MHz bis 77,475 MHz. Das Oberband beginnt bei der Frequenz 84,015 MHz und endet bei 87,275 MHz. Der Abstand zwischen den einzelnen Kanälen beträgt 20 kHz, der Bandabstand zwischen Unter- und Oberband 9,8 MHz. Wegen der Nutzung bestimmter Frequenzen für andere Funkanwendungen (Flugnavigationsfunkanlagen senden mit Markierungs- funkfeuern auf 75 MHz) sind die Kanäle „376“ bis „396“ nur im Oberband nutzbar. Der Kanal „510“ steht nur im Unterband zur Verfügung, in älteren Geräten der Baureihe FuG 7 sind diese Kanäle noch schaltbar, sie dürfen jedoch nicht mehr benutzt werden. 3.4 Das 2m-Band Das 2m-Band wird überwiegend für Kurzstreckenverbindungen und Relais- zubringerdienste genutzt. Es ist in zwei Bandabschnitte eingeteilt. Im Jahre 1978 erfolgte die Zuweisung weiterer 25 Kanäle im neuen 2m-Bereich, sie werden für Datenübertragung, Funksysteme mit automatischer Kanalwahl (AKW) und für Sonderaufgaben und Festverbindungen genutzt. Der neue 2m-Bereich wird mit den Kanalnummern „101“ bis „125“ bezeichnet. Das Unterband erstreckt sich von 165,210 bis 165,690 MHz, das Oberband von 169,810 bis 170,290 MHz. Das 2m-Band für direkten Sprechfunkverkehr ist mit den Kanalnummern „201“ bis „292“ bezeichnet. Im praktischen Betrieb wird die Ziffer „2“ häufig weggelassen, so dass man von den 2m-Kanälen „01“ bis „92“ spricht. Alle 92 Kanäle stehen als Duplexkanäle (Gegensprechen, Gegenverkehr) zur Verfügung. Das Unterband erstreckt sich von 167,560 bis 169,380 MHz, das Oberband von 172,160 bis 173,980 MHz. Der Abstand zwischen den einzelnen Kanälen beträgt 20 kHz, der Bandabstand zwischen Unter- und Oberband ist 4,6 MHz. Die Kanäle „293“ bis „299“ stehen wegen der Nachbarschaft der Oberbandfrequenzen zum VHF-Fernsehbereich (TV-Kanal 5) für BOS-Dienste nicht mehr zur Verfügung. Sie sind in älteren Geräten der Baureihe FuG 9 noch schaltbar, dürfen jedoch nicht mehr benutzt werden. Genehmigungen für das Errichten von Zubringerstrecken im 2m-Band werden nicht mehr erteilt, bestehende Genehmigungen nicht mehr verlängert. Die Zubringer- strecken im 2m-Band müssen innerhalb der nächsten Jahre auf Kanäle im 70cm- Band verlegt werden.

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3.5 Das 70cm-Band Das 0,7m-Band bzw. 70cm-Band ist seit 1990 mit 110 Kanälen verfügbar. Dieses neue BOS-Frequenzband im UHF-Bereich wird ausschließlich für Festverbindungen (Punkt-zu-Punkt-Verkehr, Funkbrücken) zur Relaisfunkstellen des Gleichwellenfunk- systems verwendet. Das 70cm-Band hat die Kanalnummern „690“ bis „799“. Das Unterband umfasst den Frequenzbereich von 443,6000 bis 444,9625 MHz, das Oberband reicht von 448,6000 bis 449,9625 MHz, der Kanalabstand beträgt 12,5 kHz, der Unterband-/Oberbandabstand ist 5 MHz. Der Vorteil des 70cm-Bandes ist, dass mit wirksamen Richtantennen (Yagi-Antennen) kleiner baulicher Abmessungen kleine bis mittlere Entfernungen von 15 bis 30 km mit geringer Sendeleistung von 5 bis 15 Watt sicher überbrückt werden. Den Feuerwehren sind im gesamten Bundesgebiet die Kanäle „462“ bis „471“ im 4m- Bereich zugeteilt. In Ausnahmefällen, z. B. in dicht besiedelten Bundesländern, haben die Feuerwehren auch weitere Kanäle im 4m-Band erhalten. Im 2m-Bereich sind den Feuerwehren bundeseinheitlich die vier Kanäle „50“, „53“, „55“ und „56“ zugeteilt. Sie sollten mit ihren Funkgeräten auch den bundesweiten Not- Kanal „31“ für die unmittelbare Zusammenarbeit bei den BOS-Diensten in besonderen Einsatzfällen schalten können. ELW mit einem FuG 9c (relaisfähiges 2m-Band-FuG) darf ein Relais nur mit Rücksprache des Funkmessdienstes Niedersachsen betrieben werden. Für den Katastrophenschutz, Rettungsdienst und das DRK sind bundesweit die sechs 2m-Kanäle „25“, „27“, „34“, „39“, „49“ und „51“ reserviert. 3.6 Meterwellenfunkrichtlinie Die Meterwellen-Funkrichtlinie regelt die Maßnahmen zur Beseitigung von Störungen und Beeinträchtigungen nach dem Grundsatz, dass Funkstörungen messtechnisch aufzuklären sind. Störungen von nicht von den BOS betriebenen Funkanlagen sind der zuständigen Funkmessung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) zu melden. Bei Störungen des Funkverkehrs innerhalb eines Bundeslandes werden die notwendigen Maßnahmen durch das zuständige Innenministerium veranlasst. Ferner fordert die Meterwellen-Funkrichtlinie, dass der Bundesminister des Innern und die Innenministerien der Länder durch Funküberwachung sicherstellen, dass alle für das Errichten und Betreiben von Funkanlagen geltenden Bestimmungen eingehalten werden. Der Betrieb ist auf Einhaltung der Bestimmungen der Meterwellen- Funkrichtlinie und der Betriebsvorschriften (PDV/DV 810) zu überwachen. In jedem Funkverkehrskreis ist die Betriebsleitung insbesondere zuständig für die Einhaltung der Bestimmungen der PDV/DV 810 sowie für die Überwachung des Funkbetriebs. In diesem Sinne tätig sind die Leitstellen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sowie die Funkzentralen der übergeordneten Polizeibehörden.

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3.7 Feuerwehrfrequenzen im 4m-Band der BOS

Kanal Frequenz Unterband Frequenz Oberband462 76,515 MHz 86,315 MHz... ... ...

465 76,575 MHz 86,375 MHz466 76,595 MHz 86,395 MHz467 76,615 MHz 86,415 MHz468 76,635 MHz 86,435 MHz469 76,655 MHz 86,455 MHz470 76,675 MHz 86,475 MHz471 76,695 MHz 86,495 MHz

507 *) 77,415 MHz 87,215 MHz*) mit Sondergenehmigung zugewiesen

Marschkanal

510 **) 77,475 MHz nicht vorhanden**) Frequenz nur im Unterband, Funktion Wechselsprechen / Unterband

Frequenz-Abstand von Kanal zu Kanal: Kanalabstand: 20 kHz (= 0,02 MHz) Frequenz-Abstand von Unterband zu Oberband: Bandabstand: 9,8 MHz

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3.8 Feuerwehrfrequenzen im 2m-Band der BOS

Kanal-Nr. Frequenz Unterband Frequenz Oberband

50 168,540 MHz 173,140 MHz

53 168,600 MHz 173,200 MHz

55 168,640 MHz 173,240 MHz

56 168,660 MHz 173,260 MHz

Frequenz-Abstand von Kanal zu Kanal:

Kanalabstand: 20 kHz (= 0,02 MHz)

Frequenz-Abstand von Unterband zu Oberband:

Bandabstand: 4,6 MHz

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3.9 Ausbreitungseigenschaften von Funkwellen Um die Ausbreitungseigenschaften von Funkwellen zu verstehen, müssen zunächst einmal folgende Begriffe definiert werden: Frequenz Anzahl der Schwingungen pro Sekunde (Formelzeichen „f“) Formel für die Frequenz Die Wellenlänge ist die räumliche Abmessung einer Welle vom Beginn bis zum Ende der Periode, d.h. der Abstand von einem positiven Scheitelwert bis zum nächsten positiven Scheitel. Elektromagnetische Wellen breiten sich annähernd mit Lichtgeschwindigkeit aus, die Lichtgeschwindigkeit beträgt etwa 300.000.000 m/s.

Eine Schwingung, die in einer Sekunde vom Nullpunkt über den positivenScheitelpunkt der Amplitude zurück durch den Nullpunkt zum negativen Scheitel undwieder zurück durch den Nullpunkt verläuft, hat die Frequenz 1 Hertz (Hz).

positive Halbwelle

negative Halbwelle

Wellenlänge = Frequenz

Zeit " t "Amplitude

Amplitude

1 Wellenlänge in 1 sek. = 1 Hertz (Hz) 1 kHz = 1.000 Hz 1 MHz = 1.000 kHz = 1.000.000 Hz Ausbreitungsgeschwindigkeit der 300.000 km/s elektromagnetischen Wellen 300.000.000 m/s

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Im Sprechfunkverkehr fallen immer wieder die Begriffe „2m-Band“ und „4m-Band“. Diese Bänder bzw. Wellenlängen lassen sich aufgrund einer Formel ziemlich genau errechnen und bestimmen. 3.9.1 Meterwellen im 4m-Band und im 2m-Band Hochfrequenzschwingungen haben ähnlich wie das Licht die Eigenschaft, sich gradlinig auszubreiten, deshalb spricht man bei Frequenzen von über 50 MHz auch von quasioptischer Ausbreitung. UKW-Sender stehen oft auf Bergen, weil sich die Reichweite der ultrakurzen Wellen damit erheblich vergrößern lässt. Besonders große Reichweiten, die sogenannten Überreichweiten, von einigen hundert bis mehreren tausend Kilometern ergeben sich im VHF/UKW-Bereich, wenn Wellen an Grenzflächen von warmen und kalten Luftschichten in einigen hundert bis zu mehreren tausend Metern Höhe der Erdatmosphäre reflektiert werden. Diese Überreichweiten stören den Betrieb in BOS-Funknetzen, wenn Stationen aus weit entfernten Funkverkehrskreisen von einem BOS-Funkrelais im Unterband empfangen und im Oberband wieder ausgestrahlt werden.

Formel zur Berechnung der Wellenlänge Wellenlänge = Lichtgeschwindigkeit = c Frequenz Unterband f UB

Beispiele für die Berechnung von Meterwellenlängen im 4m-Band

1) Kanal 468 (Unterband 76,635 MHz --> 76.635 KHz)

300.000 km/s76.635 KHz

2) Kanal 410 (Unterband 75,275 MHz --> 75.275 KHz)

300.000 km/s75.275 KHz

Beispiele für die Berechnung von Meterwellenlängen im 2m-Band

1) Kanal 55 (164,64 MHz --> 164.640 KHz)

300.000 km/s164.640 KHz

4m(-Band)

= = 3,98 m = 4m(-Band)

= = 3,91 m =

2m(-Band)= = 1,82 =

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3.9.2 Ausbreitung der Meterwellen Elektromagnetische Wellen, die von einer Sendeantenne ausgestrahlt werden, sind unsichtbar, im Meterwellenbereich spricht man daher von einer quasioptischen Ausbreitung. Wie bereits in einem der oberen Abschnitte erwähnt, breiten sich die Meterwellen gradlinig aus, in Luft mit unterschiedlicher Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck breiten sich die Wellen aber nicht mehr gradlinig aus, sondern werden zur Erde hin gekrümmt. Beispiel: Ein Leuchtturm mit seinem Leuchtfeuer ist wegen der gekrümmten Erdoberfläche nur bis zum Horizont zu sehen. Erhöht man den Standort des Leuchtfeuers, steigt auch die Sichtbarkeitsreichweite des Leuchtfeuers. Von einem Schiff aus kann man einen hohen Leuchtturm eher sehen als einen niedrigen, weil der hohe Turm über den vom Schiff aus zu sehenden Horizont hinausragt. Ähnlich verhält es sich mit dem Standort einer Sendeantenne für Meterwellen. Je höher die Antenne über dem Erdboden angebracht ist, desto größer wird die Entfernung, in der die ausgestrahlten Wellen in einem Empfänger hörbar sind. Dieses Prinzip lässt sich auch umkehren; je höher eine Empfangsantenne angebracht ist, desto größer ist die Distanz, über die von einem Sender, beispielsweise Fahrzeug mit Funkanlage, noch Signale aufgenommen werden können. Die Reichweite von Sender und Empfänger ist heute noch ein Gebiet mit großem Spektrum. Es kommt heute immer noch vor, dass aufgrund örtlicher Gegebenheiten mit einer größeren Sendeleistung als eigentlich üblich gesendet werden muss um auch die Orte zu erreichen, die sich in unmittelbarem Randgebiet, bezogen auf das Versorgungsgebiet des Sprechfunkverkehrskreises, befinden. In der Praxis werden die Ausbreitungseigenschaften durch verschiedene Faktoren wie Reflexion, Beugung und Dämpfung beeinflusst. Bei der Planung von Funknetzen müssen daher die geographischen Eigenschaften des Versorgungsgebietes besonders berücksichtigt werden.

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3.10 Reichweite Unter dem Begriff Reichweite versteht man die größtmögliche Entfernung zwischen Sender und Empfänger, bei der gerade noch eine einwandfreie Verständigung möglich ist. Das Ziel der Funknetzplanung ist es, dass alle Teilnehmer am Funkverkehr im Versorgungsgebiet an jedem Ort und zu jeder Zeit die bestmögliche Empfangsqualität vorfinden. Die Physik der Ausbreitungsbedingungen, geographische Gegebenheiten, Kosten und behördliche Vorgaben bestimmen dabei die Planung. Für die Nutzreichweite eines Senders sind die Antennenhöhe und die Sendeleistung maßgebend. Bei Gleichwellenfunknetzen muss die Antennenhöhe so gewählt werden, dass die Überlappungszonen möglichst klein bleiben. Der Standort des Senders muss so gewählt werden, dass der Abstand der einzelnen Funkstellen eines Netzes möglichst gleich ist. In der Praxis haben sich Entfernungen von 30 bis 50 km bei Sprechfunknetzen bewährt. Erhöht man den Antennenstandort, etwa durch Verlegung der Sendeantenne vom Dach der Leitstelle auf einen nahegelegenen Hügel oder Berg, erhöht sich auch die Reichweite. Bleibt die Antenne am gleichen Standort, kann die Reichweite durch Erhöhung der Sendeleistung vergrößert werden. Bei gleicher Antennenhöhe und gleicher Sendeleistung kann eine einwandfreie Verständigung durch Erhöhen der Empfängerempfindlichkeit über eine größere Entfernung ermöglicht werden. Alle Maßnahmen zur Vergrößerung der Reichweite haben jedoch auch Nachteile. Erhöht man den Antennenstandort oder Sendeleistung, kann es zu Störungen in weit entfernten Funkverkehrskreisen kommen, die auf dem gleichen Kanal arbeiten. Wird die Empfängerempfindlichkeit erhöht oder die Ansprechschwelle der Rauschsperre verringert, können Signale von anderen Funkverkehrskreisen Störungen verursachen.

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3.11 Die Funkanlage 3.11.1 Der Sender Im Sender der Funkanlage werden hochfrequente elektrische Schwingungen (HF) einer beliebigen Frequenz erzeugt, die als Träger der Nachrichten dienen. Die zu übermittelnden Informationen, in den häufigsten Fällen akustische Informationen von Sprache, werden den Trägerwellen als Modulationssignal zugeführt. Das Modulationssignal entsteht beim Sprechfunk bei der Umwandlung von akustischen Schwingungen (Schallwellen) in niederfrequente elektrische Schwingungen (NF), als Umformer dient hierbei ein Mikrofon. Trägerwelle und aufmodulierte NF-Schwingung werden von der Sendeantenne in den freien Raum als hochfrequente elektromagnetische Schwingungen abgestrahlt.

Blockschaltbild eines Senders

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3.11.2 Der Empfänger Im Empfänger werden die hochfrequenten Trägerwellen, die von der Empfangsantenne aufgenommen werden, verstärkt. Es folgt eine Trennung von HF- und NF-Schwingungen im Demodulator. Nach einer weiteren Verstärkung wird die in der NF-Schwingung enthaltene Information einem Lautsprecher oder Kopfhörer zugeführt und in akustische Schwingungen umgewandelt. Die akustische Schwingung kann dann vom menschlichen Ohr als Information verstanden werden. 3.11.3 Die Antenne Eine Antenne kann als ein offener Schwingkreis aufgefasst werden, der als ein Funktionselement betrachtet werden kann, das beim Senden eine leitungsgebundene Welle im freien Raum und beim Empfangen eine Welle im freien Raum in eine leitungsgebundene umwandelt. Die Antenne ist ein Wandler, der eine hochfrequente Energie in eine elektromagnetische Energie (Empfangsantenne) beziehungsweise eine elektromagnetische in eine hochfrequente Energie (Sendeantenne) umwandelt. Die Wahl der Antenne wird von Übertragungsart, Übertragungsweg und Sendeart bestimmt. Die Eigenschaften einer Antenne werden u. a. durch die Bestimmungsgrößen Antennengewinn und Richtcharakteristik gekennzeichnet. Jede Antenne mit üblichen Bauelementen ist grundsätzlich gleichermaßen zum Senden und Empfangen geeignet. Die Antennenanlage einer Funkanlage besteht aus Antennenstrahler, Zuleitung sowie Zubehör wie Weiche, Verteiler, Dämpfungsglied und Messanschluss. Die Abmessungen einer Antenne werden von der Betriebsfrequenz bestimmt, die abgestrahlt oder aufgenommen werden soll, in der Praxis wird die Antenne auf die Sendefrequenz abgestimmt.

Blockschaltbild eines Empfängers

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3.11.4 Die Modulation Die Modulation ist in einem Funksystem erforderlich, um die mechanischen oder akustischen Schwingungen der Information mit Hilfe eines geeigneten Träger- mediums drahtlos zu übertragen. Als Trägermedium dienen Hochfrequenz- schwingungen, die über eine Antenne in den freien Raum abgestrahlt und von einer Empfangsantenne aufgenommen werden können. Die zu übertragende akustische Information wird beim Sprechfunk durch das Mikrofon in niederfrequente Schwingungen umgewandelt. Dabei entspricht die Amplitude der Lautstärke und die Frequenz der Tonhöhe. Für eine verständliche Sprachwiedergabe reicht die Übertragung des Frequenzspektrums zwischen 300 Hz und 3.000 Hz. Bei der Modulation gibt es drei Grundsysteme, die man Amplitudenmodulation, Frequenzmodulation und Digitalmodulation nennt. Darüber hinaus werden aus diesen Grundsystemen abgewandelte Modulationsarten eingesetzt.

3.11.4.1 Die Amplitudenmodulation Bei der Amplitudenmodulation (AM) wird die elektromagnetische HF-Schwingung durch Addition der niederfrequenten im Mikrofonverstärker erzeugten Schwingungen und der hochfrequenten im Oszillator des Senders erzeugten Schwingung gebildet. Die Höhe der Trägerwelle schwankt im Takt der niederfrequenten Modulations- schwingung. Der technische Aufwand für die Modulation und Demodulation von AM ist gering, die Störanfälligkeit dieser Art ist gegenüber anderen Sendern auf Nachbarkanälen hoch. Amplitudenmodulation findet man im Rundfunkbereich auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle sowie im VHF-Flugfunkband.

3.11.4.2 Die Frequenzmodulation Bei der Frequenzmodulation (FM) wird die Amplitudenschwankung der Niederfrequenz in eine Frequenzänderung der hochfrequenten Schwingung umgewandelt. Die Frequenz der Trägerwelle schwankt im Rhythmus der Sprachschwingungen um ihre Mittelfrequenz. Die Höhe (Amplitude) der frequenzmodulierten HF-Schwingung bleibt konstant, störungs-bedingte Amplitudenschwankungen können deshalb bei der Frequenzmodulation gut kompensiert werden. Die FM-Modulation hat sich deshalb bei höherfrequenten Trägerschwingungen im VHF- und UHF-Bereich durchgesetzt. Die Größe der Frequenzabweichung wird als Frequenzhub bezeichnet und bestimmt im Empfänger die Wiedergabelautstärke des Signals.

3.11.4.1 Die Digitalmodulation Digitalisieren ist der Oberbegriff für die Umsetzung analoger Informationen als Eingangssignal in eine digitale Form als Ausgangssignal. Die Umsetzung erfolgt in einem elektronischen Bauelement, das A/D-Wandler genannt wird. Im A/D-Wandler wird in kurzen, zeitgleichen Abständen die Amplitude des analogen Signals gemessen, diesen Vorgang nennt man Quantisieren. Beim Quantisieren ordnet man die verschiedenen Amplitudenwerte in ein Ordnungsschema ein, dass zum Beispiel aus 256 Spannungsstufen bestehen kann, wobei jeder dieser Spannungsstufen eine Binärzahl zugeordnet ist. Der Wert der Amplitudenhöhe kann als digitaler Zahlenwert dargestellt, gespeichert oder weiterverarbeitet werden. Bei der Aussendung über Funk wird die Binärzahl als codierte Pulsfolge übertragen und in geeigneten Empfängern decodiert.

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Ein wichtiger Wert bei der digitalen Modulation ist die Abtastfrequenz, die bestimmt, in welcher zeitlichen Folge die einzelnen Quantisierungsschritte bei der Abtastung des analogen Signals durchgeführt werden, dieser Vorgang wird auch Sampling genannt. Ein Verfahren, bei dem eine ungestörte und fehlerfreie Informationsübermittlung bei geringer Übertragungsbandbreite möglich ist, wird als Pulscode-Modulation (PCM) bezeichnet. Bei dieser Modulationsart können mehrere Sprechkanäle zeitgleich auf einem einzigen Funkkanal betrieben werden. Die Vorteile der digitalen Modulation sind hohe Abhörsicherheit, Frequenzökonomie und originalgetreue Informations- wiedergabe. PCM und daraus abgeleitete Modulationsarten werden in Mobilfunknetzen (D1, D2 und E-Plus), bei schnurlosen Telefonen im 1,8 GHz-Bereich sowie in Satelliten und Richtfunknetzen verwendet.

Aus der Niederfrequenzschwingung (1) mit dem Informationsinhalt und derHochfrequenzschwingung (2) als Trägerwelle entsteht bei der Amplituden-modulation das modulierte Hochfrequenzsignal (3). Die Schwingungsweite derTrägerwelle wird durch die Niederfrequenz in ihrer Höhe verändert. Bei derFrequenzmodulation (4) wird die Frequenz der Trägerwelle von derModulationsschwingung verändert.

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3.12 Verkehrsarten

3.12.1 Richtungsverkehr Auf der einen Teilnehmerseite wird nur gesendet oder empfangen, z.B. Alarmierung über FAE oder Sirenensteuerungen im Oberband

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3.12.2 Wechselverkehr 3.12.2.1 Wechselsprechen Beim abwechselnden Senden und Empfangen auf einem Funkkanal, der in beiden Richtungen benutzbar ist, spricht man von Wechselverkehr. Durch ein vereinbartes Kommando „kommen“ und Loslassen der Sprechtaste wird die Übertragung beendet, es wird also wechselweise gesprochen und gehört. Unterbrechen lässt sich der Wechselverkehr nur in den Sendepausen, wenn die Gesprächsrichtung nach dem Kommen-Kommando wechselt. Der Vorteil des Wechselsprechens/Wechselverkehrs ist, dass nur eine Frequenz erforderlich ist. Eine gute Sprachdisziplin bei alles Funkteilnehmern ist erforderlich weil es unmöglich ist, die sprechende Funkstelle zu unterbrechen, da deren Empfänger beim Senden abgeschaltet ist. Ein Störsender auf dieser Frequenz unterbricht beide Übertragungseinrichtungen. Auf den vier den Feuerwehren zugewiesenen Kanälen im 2m-Band wird der Wechselverkehr üblicherweise im Unterband abgewickelt. Die Bandlage muß bei allen Funkstellen immer gleich sein. Beim Betätigen der Sendetaste wird der Sender eingeschaltet und zugleich der Empfänger ausgeschaltet, bei Loslassen der Sendetaste wird der Sender ausgeschaltet und der Empfänger eingeschaltet, ist die Sendetaste in Ruhestellung, wirkt die Antenne als Empfangsantenne. Funkverkehr über eine Relaisfunkstelle ist beim Wechselsprechen/Wechselverkehr nicht möglich. 3.12.3 Gegenverkehr Beim Gegenverkehr kann mit einem entsprechend ausgestatteten Funkgerät gleichzeitig gesendet und empfangen werden, es kann also gleichzeitig gesprochen und gehört und auch jederzeit unterbrochen werden. Für beide Gesprächsrichtungen wird ein Frequenzpaar mit zwei verschiedenen Frequenzen verwendet, die eine im Oberband (OB) und die andere im Unterband (UB). Voraussetzung für die Durchführung von Gegenverkehr ist das Vorhandensein einer Antennenweiche am Funkgerät.

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Damit kann die Antenne des Funkgerätes gleichzeitig mit dem Sender und dem Empfänger verbunden und als Sende- und Empfangsantenne genutzt werden. Der Vorteil des Gegenverkehrs ist, dass zwei unabhängige Gesprächswege bestehen, die einen unkomplizierten und sicheren Sprechbetrieb ermöglichen. Der Nachteil ist, dass immer zwei Frequenzen erforderlich sind, die Funkgeräte sind wegen der Antennenweiche aufwendiger konstruiert und teurer in der Anschaffung. 3.12.3.1 bedingter Gegenverkehr Das bedingte Gegensprechen ist eine Sonderform des Gegenverkehrs, wenn Funkgeräte ohne Antennenweiche verwendet werden. Sie haben statt einer Antennenweiche nur einen Antennenumschalter, können auf verschiedenen Frequenzen senden und empfangen, aber nicht gleichzeitig.

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3.12.4 Relaisverkehr Beim Relaisverkehr wird über eine zwischengeschaltete - oft geographisch höher gelegene - Sende- und Empfangseinrichtung, eine sogenannte Relaisfunkstelle zur Vergrößerung der Reichweite oder zur Überleitung in einen anderen Sprechfunk- verkehrskreis, gesendet und empfangen.

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3.12.5 Gleichwellenfunk Unter Gleichwellenfunk versteht man ein flächendeckendes Netz von Relaisstellen, welche dezentral gesteuert und, wie der Name schon sagt, mit gleicher Sender-Welle betrieben werden. Anstelle der gegenseitigen Aufhebung bei normalen Relais- funkstellen ergibt sich auf Grund der gleichen Phasenlage in den Überlappungs- gebieten eine gewollte Erhöhung der empfangenen Antennenspannung, dieses Prinzip wird auch Auffülleffekt genannt. Je mehr Sender nun betrieben werden und sich überlappen, um so größer ist also die Verbesserung der Empfangsfeldstärke.

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3.13 Verkehrsformen Die Verkehrsformen bestimmen das Zusammenwirken von Sprechfunkbetriebsstellen. Sie werden nach den Verkehrserfordernissen festgelegt und unterschieden in Linienverkehr, Sternverkehr, Kreisverkehr und Querverkehr. Üblicherweise finden auf den Feuerwehrbetriebskanälen im 4m-Band die Verkehrsformen Kreis- und Sternverkehr Anwendung. Die Verkehrsformen Linien- und Querverkehr ergeben sich aus der taktischen Lage des Einsatzgeschehens. 3.13.1 Linienverkehr

Im Linienverkehr sind am Nachrichtenaustausch nur zwei Sprechfunkstellen beteiligt. Die Durchführung erfolgt im Wechsel- oder Gegenverkehr, Relaisbetrieb wäre ein Ausnahmefall bei besonders großen Entfernungen. Typische Anwendungen aus dem Feuerwehrbereich sind Verbindungen zwischen Angriffstrupp und Gruppenführer oder zwischen Wassertrupp an der Wasserentnahmestelle und Maschinisten am Löschfahrzeug.

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3.13.2 Sternverkehr

Beim Sternverkehr tauschen mehrere Funkstellen innerhalb eines Funkverkehrs- kreises mit einem gemeinsamen Sternkopf Nachrichten aus. Der Sternkopf ist die gemeinsame Gegenstelle mit Leitfunktion, wie etwa die ortsfeste oder mobile Leitstelle, deshalb nennt man den Sternverkehr auch Leitstellenverkehr. Sternverkehr wird normalerweise im Wechsel- oder Gegenverkehr durchgeführt, Relaisbetrieb ist möglich. Einsatzfahrzeuge erhalten ihre Aufträge von der Leitstelle und geben Meldungen im Sternverkehr dorthin durch. Der Sender der Leitstelle sollte nur während der eigentlichen Durchsage einge- schaltet sein. Der Betrieb mit durchlaufendem Träger ist unzulässig. Die Leitstelle alarmiert, erteilt Anordnungen, gibt Meldungen weiter und empfängt Lagemeldungen.

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3.13.3 Kreisverkehr

Im Kreisverkehr können mehrere Funkstellen eines Funkverkehrskreises gleich- berechtigt Nachrichten austauschen. Es ist eine Sprechfunkbetriebsstelle mit Leitfunktion zu beauftragen. Der Kreisverkehr wird als Wechselbetrieb oder im Relaisbetrieb durchgeführt. Beispiele aus dem Feuerwehrbereich sind Verbindungen zwischen Fahrzeugen oder mehreren Handsprechfunkgeräten an der Einsatzstelle.

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3.13.4 Querverkehr

Beim Querverkehr findet ein Nachrichtentausch zwischen Funkstellen verschiedener Sprechfunkverkehrskreise oder - bereiche statt. Bei Einsätzen in Grenzgebieten zwischen zwei Funkverkehrskreisen, bei denen Feuerwehren und Rettungsdienste aus unterschiedlichen Kreisen beteiligt sind, wird Querverkehr durchgeführt. Er kann vorbereitet, z. B. durch eine RS II-Schaltung einer Relaisfunkstelle oder unvorbereitet durch einfache Kanalumschaltung auf den Kanal des Nachbarfunkverkehrskreises durchgeführt werden.

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3.14 Grundsätze für den Aufbau und Betrieb von Funkanlagen

• mit der geringsten erforderlichen Sendeleistung

• mit der geringsten erforderlichen Antennenhöhe

• zu versorgendes Gebiet ausreichend versorgen

• bei Störung von Nachbarkreisen Richtantennen verwenden

• unnötigen Gebrauch von Tonrufen vermeiden • Dauerbetrieb von Relaisfunkstellen mit

durchlaufendem Träger ist unzulässig

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3.15 Durchführung des Sprechfunkverkehrs 3.15.1 Arten des Sprechfunkverkehrs Das bedeutet:

• Strenge Funkdisziplin einhalten

• Höflichkeitsformen (Bitte, Danke, ...) unterlassen

• Deutlich sprechen

• Nicht zu laut und nicht zu schnell sprechen

• Abkürzungen vermeiden

• Personennamen vermeiden

• Amtsbezeichnungen vermeiden

• Eigennamen gegebenenfalls buchstabieren

• Teilnehmer mit „Sie“ anreden

Gespräche ( G ) formloser Informationsaustausch

Durchsage ( D ) formlose Nachricht Spruch ( S ) formgebundene Nachricht

Grundsatz Der Sprechfunkverkehr ist so kurz wie möglich, aber so

umfassend wie nötig abzuwickeln !

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3.15.2 Gesprächsabwicklung Der Sprechfunkverkehr wird durch den Anruf eröffnet; er besteht aus

• dem Rufnamen der Gegenseite • dem Wort von

• dem eigenen Rufnamen

• gegebenenfalls der Ankündigung einer Nachricht

• der Aufforderung „kommen“

Beispiel: „Florian Musterstadt von Florian Musterstadt 18-20 kommen.“ Der Anruf ist sofort durch die Anrufantwort zu bestätigen; sie besteht aus

• dem Wort „hier“ • dem eigenen Rufnamen

• der Aufforderung „kommen“

Beispiel: „Hier Florian Musterstadt, kommen.“ Anrufe an alle oder mehrere Sprechfunkbetriebsstellen erfolgen mit dem eigenen Rufnamen und dem Sammelruf;

• an alle .... • an alle außer ....

• an alle im Bereich ....

Beispiel: „Florian Musterstadt“ an alle - Durchsage - ....“ „Florian Musterstadt an alle außer Florian Musterstadt 18-20 - Durchsage - ....“

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Der erweiterte Anruf wird angewendet, wenn eine Verbindung nicht sofort zu Stande kommt. Dabei ist der Anruf bis zu dreimal zu wiederholen. Beispiele: „Florian Musterstadt von Florian Musterstadt 18-20 - „Florian Musterstadt von Florian Musterstadt 18-20 - „Florian Musterstadt von Florian Musterstadt 18-20 - kommen.“ Kann die angerufene Sprechfunkbetriebsstelle die Nachricht nicht sofort aufnehmen, ist in der Anrufantwort „kommen“ durch warten zu ersetzen. Beispiel: „Hier Florian Musterstadt - warten“ Ist die angerufene Sprechfunkbetriebsstelle nicht in der Lage, die Nachricht aufzunehmen, beantwortet sie den Anruf mit „Ich rufe zurück“. Beispiel: „Hier Florian Musterstadt, - ich rufe zurück - Ende“ Das Gespräch wird mit dem Wort „Ende“ abgeschlossen. Muss bei der Durchgabe einer Nachricht buchstabiert werden, ist dies mit „Ich buchstabiere“ einzuleiten. Beispiel: „... Auto - ich buchstabiere - Anton - Ulrich - Theodor - Otto - ...“ Sprech- oder Durchgabefehler sind sofort mit der Ankündigung „Ich berichtige“ zu berichtigen, dann ist mit dem letzten richtig gesprochenen Wort zu beginnen. Bei Unklarheiten werden Rückfragen mit den Wörtern „Wiederholen Sie“ eingeleitet. Beispiel: „Wiederholen Sie alles nach ...“ „Wiederholen Sie alles zwischen .... und ....“ „Wiederholen Sie alles vor ....“ Die sendende Sprechfunkbetriebsstelle beginnt die Wiederholung mit den Wörtern „Ich wiederhole“. Jede Frage ist mit dem Wort „Frage“ einzuleiten. Beispiel: „Frage Standort - kommen“ „Frage Uhrzeit - kommen“

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Bei sicheren Sprechfunkverbindungen und eingespieltem Sprechfunkverkehr kann eine verkürzte Verkehrsabwicklung. Beispiel: „Florian Musterstadt 18-20 von Florian Musterstadt - Verkehrsunfall Kreuzung Dattelburger Straße / Erlenstraße - kommen“ „Hier Florian Musterstadt 18-20 - verstanden - Ende“ Sprechfunkbetriebsstellen haben sich bei Eintritt und Verlassen des Sprechfunkverkehrskreises an- bzw. abzumelden. 3.15.3 Notfallmeldung „Mayday“ Im Rahmen einer neuen Feuerwehr-Dienstvorschrift -Atemschutz- (FwDV 7), eingesetzt mit Wirkung vom 06.12.2003, wurde der Begriff „Mayday“ zur weiteren Verwendung definiert. Definition: Eine Notfallmeldung ist ein über Funk abgesetzter Hilferuf von in Not geratenen Einsatzkräften. Die Notfallmeldung wird mit dem Kennwort „m a y d a y“ eindeutig und unverwechselbar gekennzeichnet. Dieses Kennwort muss bei allen Notfallsituationen verwendet werden. Notfallmeldungen werden wir folgt abgesetzt: Beispiel: mayday; mayday; mayday; hier Florentine Aurich 10-71, Wohnzimmer Erdgeschoss, Truppmitglied kollabiert, nicht ansprechbar, mayday - kommen !

Kennwort: mayday; mayday; mayday Hilfe suchende Einsatzkraft: hier < Funkrufname > < Standort > < Lage > Gesprächsabschluss: m a y d a y - kommen !

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Sprechfunker- Ausbildung GGeerräätteekkuunnddee Seite 40

44.. SSpprreecchhffuunnkkggeerräättee Voraussetzung für die störungsfreie Abwicklung des Funkverkehrs der BOS sowohl innerhalb eines Funkverkehrskreises als auch landes- und bundesweit bei überregionalen Einsätzen und Großschadensereignissen, bei denen mehrere Funkverkehrskreise zusammengeschaltet werden, ist eine einheitliche Ausstattung und gleiche Leistungsmerkmale aller im BOS-Funk eingesetzten Geräte. Deshalb wurden besondere Merkmale festgelegt, die in den Technischen Richtlinien der BOS (TR BOS) für jedes Funkgerätemodell verbindlich vorgeschrieben sind. 4.1 Technische Richtlinie TR BOS Die Technischen Richtlinien, Pflichtenheft für BOS-Funkgeräte und BOS-Funk- Baurichtlinie werden durch Arbeitskreise der Polizei und der Innenministerkonferenz der Länder erarbeitet. Sie beinhalten die technischen Mindestanforderungen, Art, Anzahl und Anordnungen der Bedienungselemente. Die technische Überprüfung erfolgt durch die Beschaffungsstelle beim Bundesminister des Innern, der Zentralen Prüfstelle für Funkgeräte bei der Landesfeuerwehrschule Bruchsal (Baden- Württemberg) oder einer Prüfstelle der Landesfeuerwehrbehörden. Erst wenn neu entwickelte Geräte geprüft sind und den Richtlinien entsprechen, werden sie für den BOS-Funkeinsatz zugelassen und erhalten und Funkgerätebezeichnung. 4.1.1 Zulassungszeichen (bisher) Zusätzlich zur Überprüfung der TR-BOS-Merkmale muss jedes Funkgerätemodell

eine Musterzulassung durch das Bundesamt für Zulassungen in der

Telekommunikation erlangen. Diese amtliche Zulassung besteht aus einer Urkunde mit Zulassungsnummer und einem Prüfprotokoll für das zur Prüfung vom Hersteller vorgelegte Mustergerät und einem Geräteaufkleber oder -schild. Dieses Zulassungszeichen muss von außen sichtbar an jedem BOS-Funkgerät angebracht sein. Aussehen und Bezeichnung dieser Zulassung haben sich in den letzten Jahren mehrfach geändert. Am 10.03.1992 wurde eine Änderung mit der Einführung der BZT-Nummer eingeführt. Diese Plakette ist ebenfalls mit dem Bundesadler versehen und wird vom Bundesamt für Zulassung in der Telekommunikation (BZT) in Mainz vergeben. Vom BZT geprüfte Geräte garantieren eine Mindestübertragungsgüte zwischen Sender und Empfänger. Sie erzeugen keine Störungen in anderen Funkanlagen und werden in der Regel von anderen ordnungsgemäß arbeitenden Funkanlagen nicht gestört.

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Sprechfunker- Ausbildung GGeerräätteekkuunnddee Seite 41

4.1.2 Zulassungszeichen (neu) Zum 01. Januar 1996 wurde dieses Zulassungszeichen noch einmal geändert und ist seither in allen EU-Mitgliedsstaaten vorgeschrieben. Für Geräte, die vor diesem Datum in Verkehr gebracht wurden, gelten Übergangsfristen.

Jedes elektrisch betriebene Gerät erzeugt elektromagnetische Felder, die zu Störungen an anderen Geräten führen können. Um das Betreiben der unterschiedlichsten Geräte nebeneinander zu ermöglichen, muss jedes so beschaffen sein, dass die Erzeugung elektromagnetischer Störungen soweit wie möglich begrenzt wird, weiterhin muss jedes Gerät eine angemessene Festigkeit gegen elektromagnetische Störungen von außen besitzen.

Für das Einhalten dieser grundsätzlichen Anforderungen ist der sogenannte Inverkehrbringer verantwortlich. Das ist derjenige, der das betreffende Gerät erstmalig im Europäischen Wirtschaftsraum in Verkehr bringt, dies sind z. B. Hersteller oder Importeure. Zum Nachweis der Einhaltung der für das jeweilige Gerät geltenden Schutzanforderungen erstellen sie eine Konformitätserklärung und versehen das Gerät , die Verpackung oder auch die Begleitpapiere mit dem CE-Zeichen. Neben der CE-Kennzeichnung müssen Funkanlagen bei besonderen Voraussetzungen außerdem noch die Kennnummer einer benannten Stelle tragen und / oder mit der Geräteklassen-Kennzeichnung versehen sein. Das Ausrufungszeichen steht für die Benutzung von Frequenzen, die in der EU nicht harmonisiert sind, d. h. zum Beispiel im BOS-Bereich gibt es Länder, die BOS-Funk auf anderen Frequenzen betreiben. Weiterhin dürfen Funkanlagen nur dann in Verkehr gebracht werden, wenn in der Bedienungsanleitung hinreichende Angaben darüber gemacht sind, in welchen EU- Mitgliedsstaaten das Gerät zur Verwendung bestimmt ist.

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4.1.3 e1-Richtlinie (Automotive Directive)

(„Ab dem 01.10.2002 besteht die e- / E-Kennzeichnung für alle Einrichtungen, die in den Anwendungsbereich der o. g. Richtlinie fallen. Alle elektrischen Geräte und Unterbaugruppen (EUB), die mit der Fahrzeugelektrik direkt oder über Steckdosen verbunden sind, müssen ab dem 01.10.2002 mit dem „e“-Kennzeichen versehen sein.“) Die Frage, die sich allen Feuerwehren bei der Beschaffung von Funkgeräten (insbesondere Erstzulassung nach dem 01.01.2002) stellt: Dürfen „alte“ Funkgeräte ohne e-Kennzeichnung eingebaut werden ? Die Antwort nach geänderter Rechtslage und aktuellem Stand (27.05.2006) lautet „ja“. Nach den Technischen Richtlinien BOS (TR BOS) zugelassene Fahrzeugfunkgeräte, die zu einem Zeitpunkt produziert wurden, zu dem es noch keine e-Kennzeichnung gab, haben damit Bestandsschutz. Zur Sicherheit wurde auch Herr Dipl.-Ing. Beckebanze vom Polizeitechnischen Institut der Polizeiführungsakademie in Münster zu dieser Thematik durch den Landesfeuerwehrverband Bayern e.V. konkret befragt. Sogar die ältesten noch zugelassenen FuG 7b, ohne eine geltende Rechtsvorschrift zu verletzen, dürfen in ein fabrikneues Fahrzeug eingebaut werden. Ob das nun Sinn macht - die Geräte nehmen nicht gerade wenig Platz ein und die 300er Kanäle können auch nicht geschaltet werden - muss die Feuerwehr für sich entscheiden. Lediglich bei neu produzierten Geräten ist auch zu beachten, dass diese nach den aktuell gültigen Vorschriften geprüft und zugelassen werden. Nicht außer Acht gelassen werden darf beim Einbau einer Funkanlage der schon immer geltende Grundsatz, dass auch die Verkabelung (Antennenleitung, Stromzu- führung, Handapparateanschluss usw.) verwendet werden muss, die vom Hersteller des FuG empfohlen bzw. hergestellt wird. Kein Hersteller von Funkanlagen kann und wird für „Bastelarbeiten“, wie sie leider immer wieder anzutreffen sind, irgendeine Gewährleistung auf die Datenhaltigkeit seiner Produkte übernehmen. Außerdem sind aus dem gleichen Grund beim Einbau die Vorschriften des Fahrzeugherstellers in Bezug auf Leitungsführung, Leitungslängen, Anbringung der Antenne usw. einzu- halten, der Einbau ist deshalb stets vom Fachpersonal durchzuführen. Über die Sinnhaftigkeit einer Einführung und der anschließenden Änderung einer solchen KFZ-Richtlinie zu streiten macht wohl nicht viel Sinn. Wichtig ist, dass der geltende Rechtsstand ein wichtiger Meilenstein zum Investitionsschutz funktionieren- der Geräte ist und damit eine Entlastung für die öffentlichen Kassen darstellt. Übrigens: Eine e-Kennzeichnung gibt es formal nicht. Die „e-Kennzeichnung“ wird mit einer Ziffer aus dem Land der EU ergänzt, in dem die Zertifizierung erwirkt wurde, d.h. auf elektronischen Baugruppen fürs Auto könnte auch in etwa stehen „e24“, das ist dann jedoch für ganz Europa gültig.

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4.2 Gerätebezeichnung Die Abkürzung FuG steht für Funkgerät, diese Bezeichnung wurde bereits für Funkgeräte im Zweiten Weltkrieg benutzt. Die einzelnen FuG im BOS-Funkdienst unterscheiden sich durch Aussehen, Frequenzbereich (4m-Band oder 2m-Band), Anzahl der Betriebskanäle, Möglichkeiten der Verkehrsartenschaltung und Sendeleistung. Hinter der Abkürzung FuG wird als Spezifizierung für den Gerätetyp eine ein- oder zweistellige Ziffer sowie bei Sondermodellen und -ausführungen ein Buchstabe wie z. B. a, b oder c, die unabhängig vom Hersteller des Gerätes Auskunft über die Geräteart und ihre Verwendungsmöglichkeit als Feststation, Mobilgerät oder Handsprechfunkgerät sowie den Frequenzbereich gibt. Im 80 MHz-Bereich (4m-Band) werden FuG mit den Kennziffern 7, 8 und 13 eingesetzt. Funkgeräte mit den Bezeichnungen 9, 10 und 11sind für den Funkbetrieb im 160 MHz-Bereich (2m-Band) bestimmt. Für das BOS-Frequenzband im UHF- Bereich (70cm-Band) werden keine FuG angeboten, da in diesem Bereich bei 450 MHz kein direkter Funkverkehr zwischen den Funkstellen stattfindet. Das UHF-Band wird für Richtfunkübertragungen zwischen den einzelnen Sendestandorten eines BOS-Funknetzes genutzt, beispielsweise im Gleichwellenfunk. 4.2.1 Wenigkanalgeräte Wenigkanalgeräte sind mit einem bis zehn Kanälen ausgestattet, deren Sende- und Empfangsfrequenzen durch einen oder zwei Steckquarze für jeden Kanal erzeugt werden, die Umschaltung erfolgt durch einen Stufenschalter. Handsprechfunkgeräte für Feuerwehren, Katastrophenschutz und Rettungsdienst sind überwiegend Wenig- kanalgeräte, da diesen BOS-Diensten nur acht der insgesamt 92 Kanäle im 2m-Band zur Verfügung stehen. Vorteil dieser Geräte ist, dass sie klein, leicht und preiswert in der Anschaffung sind, weil sie technisch weniger aufwendig gebaut sind. 4.2.2 Vielkanalgeräte

Bei der Konstruktion von BOS-Vielkanalgeräten hat man optimale Möglichkeiten angestrebt. Alle Kanäle eines Bereiches sind schaltbar, die Umschaltung der Verkehrsarten Gegenverkehr und Wechselverkehr und die Möglichkeiten, das FuG als kleine Relaisfunkstelle zu betreiben, gehören ebenso dazu wie Erweiterung durch Anschluss von diversen Sondereinrichtungen wie Lautsprecherverstärker, Sprach- verschleierungszusatz und Funkmeldesystemgeber. Der innere Aufbau eines Viel- kanalfunkgerätes ist komplizierter als der eines Wenigkanalfunkgerätes. Der eingestellte Kanal wird ebenso wie die Senderbandlage durch ein Sichtfenster der Frontplatte angezeigt. Bei den neueren Modellen wird die Darstellung von Kanal, Bandlage und Verkehrsart auf einer beleuchteten Digitalanzeige dargestellt. Wird das Vielkanalgerät für Gegensprechen / Gegenverkehr eingesetzt, ist das Vorhandensein einer Antennenweiche erforderlich. Diese Weiche ermöglicht es, dass die Antenne gleichzeitig als Sende- und Empfangsantenne eingesetzt werden kann.

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4.3 Geräteübersicht

Tabellarische Übersicht der BOS-Funkgeräte

FuG Band Kanäle Verkehrsart Watt Verwendung

7a 4 m 120 / 120 W / G / Rs 1 3 W / 10 W mobil / fest

7b 4 m 120 / 120 W / G / V / Rs 1 3 W / 10 W mobil / fest

8a-1 4 m 143 / 163 W / bG 10 W mobil / fest

8b 4 m 111 W / G 10 W mobil / fest

8b-1 4 m 143 / 163 W / G 10 W mobil / fest

8b-2 4 m 143 / 163 W / G 3 W / 10 W ortsfest

8c 4 m 143 / 163 W / G / Rs 1 3 W / 10 W mobil / fest

9 2 m 100 W / G / V / Rs 1 2 W / 6 W mobil / fest

9b 2 m 92 / 92 W / G 6 W mobil / fest

9c 2 m 92 / 92 W / G / V / Rs 1 2,5 W / 6 W mobil / fest

10 2 m 10 W 1 W / 2,5 W portabel

10a 2 m 92 / 92 W / bG 1 W portabel

10b 2 m 92 / 92 W / bG 1 W / 6 W portabel

11a 2 m 2 W 1 W portabel

11b 2 m 117 W 1 W portabel

13 4 m 10 W 1 W portabel

13a 4 m 143 / 163 W / bG 1 W portabel

13b 4 m 143 / 163 W / bG 1 W / 6 W portabel

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Für Feuerwehren zugelassene Funkgerätetypen im 4m-Band

• (FuG 7 b - wird nicht mehr hergestellt) • (FuG 8 b - Kanäle 400 ... 520)

• FuG 8a - 1 - nur Wechselverkehr möglich

• FuG 8b - 1 - auch Gegenverkehr möglich

• FuG 8b - 2 - 3 Watt / 10 Watt umschaltbar

• FuG 8 c - Relaisfunkstellengerät

• FuG 13 - Handsprechfunkgerät (10 Kanäle)

• FuG 13 a - Handsprechfunkgerät (164 Kanäle)

• FuG 13 b - universal (164 Kanäle)

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Für Feuerwehren zugelassene Funkgerätetypen im 2m-Band

• (FuG 9 - wird nicht mehr hergestellt) • (FuG 9 b - 92 Kanäle, Gegenverkehr möglich)

• FuG 9 c - Relaisstellenfunkgerät

• FuG 10 - Handsprechfunkgerät (10 Kanäle)

• FuG 10 a - Handsprechfunkgerät (92 Kanäle)

• FuG 11 b - Handsprechfunkgerät (117 Kanäle)

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4.3.1 FuG 7 b Auch nach fast 30 Jahren seiner Indienststellung wird das Sprechfunkgerät FuG 7b für den 4m-Bereich heute noch von vielen BOS-Funkteilnehmern eingesetzt. Es zeichnet sich durch eine sehr robuste Bauweise aus und ist einfach zu reparieren. Im Jahre 1973 begannen die Firmen „SEL“ und „Telefunken“ mit der Produktion des FuG 7b. Das Gerät wurde in seiner ursprünglichen Version mit 240 Kanälen, 120 im Unterband und 120 im Oberband, mit einem Schaltbereich von Kanal 400 bis Kanal 519 angeboten.

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4.3.2 FuG 8 Bedienungselemente des FuG 8

1 Lautsprecher 6 Rauschsperrenschalter 11 Lautstärkeregler 2 Ruftaste I 7 Kanalschalter und Anzeige 12 Ein-Aus-Schalter 3 Sendeanzeige (grün) 8 Verkehrsartenschalter 13 FMS-Kodierstecker4 Empfangsanzeige (rot) 9 Bandlagenschalter 5 Einschaltanzeige (gelb) 10 Ruftaste II

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4.3.3 FuG 9 Das Sprechfunkgerät FuG 9 dient den BOS als Fahrzeugfunkgerät und Basisstation im mobilen und ortsfesten Einsatz für den Funkverkehr im 2m-Band. Das FuG 9 ist das Zwillingsgerät des auf dem Modell FuG 7 basierenden FuG 9 a/b/c, das heute nicht mehr hergestellt wird. Das FuG 9 c der neuesten Generation hat wesentliche Vorteile:

- unbemannte Relaisstelle für RS 1-Betrieb - Gegenverkehr auf 92 Frequenzpaaren - Bandlage für Sender und Empfänger durch einen Schalter vertauschbar - Wechselsprechfunkverkehr auf 184 Frequenzen im Unter- und Oberband - Orts- und Fernbedienung

Abbildung FuG 9 mit FMS von Bosch

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4.3.4 FuG 10 Das Sprechfunkgerät FuG 10 wird bzw. wurde von den Herstellern AEG, Bosch, SEL und Telefunken hergestellt und dient den BOS-Diensten als universell einsetzbares Handsprechfunkgerät für das 2m-Band. Es findet als Wenigkanalgerät mit zehn oder weniger schaltbaren Kanälen im 2m-Bereich überwiegend direkt am Einsatzort für die Kommunikation der einzelnen Einsatzkräfte untereinander und zu ortsfesten Funkzentrale sowie bei taktischen Polizeieinsätzen Verwendung. Das UKW- Handsprechfunkgerät FuG 10 gehört seit mehr als zwei Jahrzehnten zur Generation tragbarer Klein-Sprechfunkgeräte im VHF-Bereich. Das Handsprechfunkgerät ist äußerst robust gebaut, hat jedoch im Vergleich zu HFG neuerer Bauart auf Grund seiner lange zurückliegenden Entwicklungszeit größere Abmessungen und ein relativ großes Gewicht. FuG 10-Geräte werden überwiegend als Wenigkanalgeräte für die Betriebsart Wechselverkehr eingesetzt.

Ein-/Ausschalter, Lautstärkeregler

Rauschsperre

Antenne

Kanalwahlschalter Batteriefach

Außenanschluß mit Blindstecker

Rufton II

Rufton I

Lautsprecher

Sprechtaste

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4.3.5 FuG 11 Als Nachfolgemodell des FuG 10 für den 2m-Bereich mit erweiterter Ausstattung wurden Spezifikationen für ein neues Handsprechfunkgerät für BOS-Dienste entwickelt. Diese FuG 11-Richtlinien sind eng an die des FuG 10 angelehnt, gestatten jedoch den Einsatz neuer elektronischer Technologie und Schaltungstechniken. Führende Funkgerätehersteller aus dem In- und Ausland haben ihre Betriebsfunk- geräte entsprechend umgerüstet, um diese BOS-Auflagen zu erfüllen.

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4.3.5.1 FuG 11 b Zu den speziellen Leistungsmerkmalen des FuG 11b von Bosch gehören die Umschaltmöglichkeit über die Bedienoberfläche des Gerätes auf Wenig- und Viel- kanalmodus, Wechselverkehr und/oder bedingter Gegenverkehr usw.. Die Ver- wendung von FuG 10-Zubehör von Bosch ist über die sogenannte „Tuchel“-Buchse möglich.

Abbildung: FuG 11b von Bosch

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Motorola FuG 10

Motorola FuG 11 b

Motorola FuG 10 b

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4.4 Funkalarmierung Ein im Bundesgebiet seit 1974 bei Freiwilligen, Berufs- und Werkfeuerwehren, Rettungsdiensten und dem Katastrophenschutz weit verbreitetes Verfahren zur Alarmierung von Führungs- und Einsatzkräften ist die Funkalarmierung. Bei der sogenannten analogen Alarmierung werden fünfstellige Nummern (Codierung) vergeben. Die erste Stelle kennzeichnet das Bundesland, die zweite Stelle den Landkreis / die Stadt, die restlichen Ziffern können individuell vergeben werden. Bei der Funkalarmierung wird die fünfstellige Rufnummer in Form von Tönen ausgesendet. Die ausgegebenen Funkalarmempfänger sind mittels eines Quarzes auf die Frequenz der Leitstelle geschaltet. Erfolgt eine Alarmierung, prüft der Tonfolge- auswerter die ausgestrahlte Fünftonfolge. Ist die Tonfolge mit der Programmierung des Funkalarmempfängers (FAE) identisch, wird der Lautsprecher des Empfängers auf Empfang gestellt. Der ausgestrahlte Alarmpuls wird vom Empfänger optisch und akustisch angezeigt, die Aussendung der Fünftonfolge hört der Besitzer des FAE, dessen Kennung ausgesendet wurde, nicht. Allerdings ist nach dem Aufschalten des Empfängers die Sprachdurchsage der Leitstelle mit Angabe des Einsatzortes und der Einsatzart zu hören. Man unterscheidet bei der Funkalarmierung zwischen „stiller Alarmierung“ und „Sirenenalarmierung“. Bei der stillen Alarmierung werden die Funkalarmempfänger der Einsatzkräfte einzeln oder gruppenweise aktiviert, mit der Sirenensteuerung werden die Alarmsirenen mittels einer Fünftonfolge-Kennung auf dem Funkweg von der Leistelle eingeschaltet. Funkalarmempfänger unterscheiden sich nach ihrem Einsatzzweck in Taschenmelde- empfänger mit eingebauter Hilfsantenne (Rahmenantenne im Gehäuserahmen) und den nur noch wenig verbreiteten tragbaren Meldeempfängern (Koffergeräte), die auch mobil im Fahrzeug und für den stationären Betrieb an einer Außenantenne eingesetzt werden können. Taschenmeldeempfänger bestehen aus einem UKW-Empfangsteil mit FM- Demodulator und in das Gehäuse eingebauter Rahmenantenne, einem nachgeschalteten elektronischen Auswerter, NF-Verstärker und einem Gehäuselautsprecher. Der Empfänger ist fest auf einen bestimmten Funkkanal im 4m- Band, in der Regel auf dem Sprechfunkkanal der Leitstelle des Funkverkehrskreises, programmiert. Die Frequenzeinstellung erfolgt bei den meisten Geräten mit einem Schwingquarz, der auf die Oberbandfrequenz des Leitstellen-kanals abgestimmt ist. Beim Oberbandempfang ist die Ausstrahlung des Alarmsignals über Relaisfunkstellen möglich und vergrößert die Reichweite und Alarmierungssicherheit, im Ruhezustand ist der Empfänger stummgeschaltet.

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Sprechfunker- Ausbildung GGeerräätteekkuunnddee Seite 55

4.4 Funkalarmempfänger

Motorola Pageboy II

Bosch FME 84

Motorola BMD

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Sprechfunker- Ausbildung GGeerräätteekkuunnddee Seite 56

Swissphone Quattro 86

Swissphone Quattro 96

Motorola BMD

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PageBOS 2000

Swissphone Memo, baugleich mit Joker

Swissphone Quattro 98

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4.5 Funkmeldesystem (FMS) der BOS Seit Anfang der 80er Jahre wird im BOS-Funk das sogenannte Funkmeldesystem (FMS) eingesetzt. Es dient der Übermittlung von Kurzinformationen (Fahrzeugnummer (Rufname), Fahrzeugstatus, Meldungen der Leitstelle) zwischen Fahrzeug und Leitstelle. Diese Übermittlungen sind insofern sinnvoll, dass sie den Funkverkehr deutlich entlasten, und so die Frequenzen von Standardmeldungen freihalten. Beim FMS-System hat man sich darauf geeinigt, die verschiedenen Meldungen einfach mit einer Zahl zwischen 0 und 9 zu codieren, diese Zahl nennt man im FMS-Betrieb ganz einfach „Status“. Die Informationen werden digital als FSK-Modulation ( FSK Frequenz- umtastverfahren) auf dem Sprechfunkkanal übermittelt. Der Empfänger des Datentelegramms bestätigt die Übermittlung mit einer automatischen Quittung. Wenn die Quittung den Sender nicht erreicht, wird das Telegramm selbstständig bis zur fehlerfreien Übertragung wiederholt. Dies ist durch eine voreinstellbare Anzahl an Wiederholungen beschränkt, um eine Kanalüberlastung bei Systemausfall zu verhindern. Die Aufbereitung der Statusmeldungen erfolgt in der Regel in der Leitstelle auf einem Rechnersystem, so dass der Leitstellendisponent jederzeit einen Überblick über alle Fahrzeuge hat. Normalerweise kann jedes Fahrzeug aus der Bundesrepublik Deutschland sein FMS- System in jedem Funkverkehrskreis nutzen. Da jedoch noch nicht alle Leitstellen EDV-gestützte Systeme nutzen, oder überhaupt FMS einsetzen, sollte in unbekannten Bereichen nach erfolglosem „Sprechwunsch“ per Taste wieder zu normalem Sprechverkehr gewechselt werden. Ebenso ist die Taste „Notruf“ leider nicht überall geschaltet. Normalerweise bewirkt Sie eine Tastung des Relais von 30 - 60 Sekunden und eine Erhöhung der Mikrofonempfindlichkeit im Sinne von Freisprechen, der Lautsprecher wird hierbei abgelegt. So kann ohne Hand am Hörer 30 - 60 Sekunden zur Leitstelle gesprochen werden. Gleichzeitig wird in der Leitstelle der Notruf akustisch und mit Anzeige der Fahrzeugkennung signalisiert. Der anstehende Notruf muss manuell vom Disponenten quittiert werden, erst danach ist der Funkverkehr wieder normal nutzbar. Der Status „0“ (Notruf) darf nur bei Gefahr für das eigene Leben der Fahrzeugbesatzung oder bei eigenen Unfällen mit „Personenschaden“ betätigt werden. Mutwilliges Benutzen dieser Taste kann strenge Konsequenzen zur Folge haben. Grundsätzlich wird bei jedem Senden die Fahrzeugkennung mit übertragen, wodurch Fehler und Störungen leicht identifiziert werden können. Das Übertragen dieses Datentelegramms wird vom Zuhörer als „schipp-schipp“ über Funk wahrgenommen.

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4.5.1 Übertragungsformen von FMS Das eigentliche FMS-Telegramm besteht aus insgesamt 68 binären Zeichen. Das menschliche Ohr hat überhaupt keine Chance, dieses Telegramm auch nur annähernd zu erkennen, da die Gesamtdauer gerade einmal 256 Millisekunden beträgt. Die zur FMS-Übertragung gehörige Trägerfrequenz ist 1.500 Hz (+/- 300 Hz), die Geschwindigkeit beträgt 1.200 Bit/s. Die FMS-Alarmierung nimmt heute auch einen zunehmenden Stellenwert bei den BOS, insbesondere Feuerwehr und Rettungsdienst, ein. Die Alarmierung über FMS läuft im Prinzip gleichermaßen wie FMS-Statusmeldungen ab. Zur Zeit sind zwei gängige Funkalarmempfänger auf dem Markt, die beide Alarmierungswege (FMS und analog) beinhalten. Dies sind zum einen der FAE Bosch FME 88 S und das baugleiche Nachfolgemodell Motorola Skyfire 4 S. 4.5.1.1 Datentelegramm Die 68 Zeichen setzen sich wie folgt zusammen:

Übertragungsverfahren FSK (1200 Hz/1800 Hz) Übertragungsgeschwindigkeit 1.200 Bit/s Telegrammlänge 68 Bit (40 Bit Nutzdaten) Telegrammdauer 256 ms

Bit-Nr.

Inhalt

Anzahl Bits

Dauer

(Sendervorlauf) 200,0 ms (Telegrammvorlauf) 12 10,0 ms (Blocksynchronisation) 8 6,6 ms

1 BOS-Kennung 4 3,3 ms5 Landeskennung 4 3,3 ms9 Ortskennung 8 6,6 ms

17 Fahrzeugkennung 16 13,0 ms33 Status 4 3,3 ms37 Baustufenkennung 1 0,8 ms38 Richtungskennung 1 0,8 ms39 Taktische Kurzinformation (TKI) 2 1,6 ms41 Redundanz 7 5,8 ms48 Schlußbit 1 0,8 ms

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4.5.1.2 FMS-Statusmeldungen aus Fahrzeugen (Feuerwehr)

4.5.1.2 FMS-Anweisungen der Leitstelle

Status Bedeutung

1 Einsatzbereit (über Funk erreichbar)

2 Einsatzbereit auf der Wache

3 Ausfahrt / Mit Einsatzauftrag unterwegs zur Einsatzstelle

4 Ankunft an der Einsatzstelle

5 Sprechwunsch

6 Nicht einsatzbereit / außer Dienst

7 Abfahrt von der Einsatzstelle

9 Fremdanmeldung (bei Einfahrt in einen anderen Funkverkehrskreis)

0 Eigener Notfall / Unfall

Anweisung Bedeutung

E Einrücken (auf Weisung der Leitstelle)

C Einsatzübernahme

F Kommen Sie über Draht

H Fahren Sie Wache / Standort an

J Sprechaufforderung, häufig auch nach Betätigen des Status 5 (Sprechwunsch des Fahrzeuges)

L Geben Sie Lagemeldung

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4.5.1.3 Zusammensetzung einer FMS-Fahrzeugkennung Wie schon im oberen Abschnitt erwähnt, gilt für das FMS-Datentelegramm eine bundeseinheitliche Kodiersystematik. Das Datentelegramm besteht aus 9 Datenblöcken. Die Datenblöcke 1 bis 8 beinhalten jeweils die spezifische Fahrzeug- kennung. Der 9. Datenblock enthält den zu übertragenden Status des Fahrzeuges. Der Informationsinhalt für die Leitstelle ist folgender: Beispiel eines Datentelegramms anhand des Tanklöschfahrzeuges der Ortsfeuerwehr Aurich mit dem Rufnamen „Florian Aurich 10-10“:

Datenblock 1

BOS-Kennung (einstellig) Bedeutung

1 Polizei 2 Bundesgrenzschutz

3 Bundeskriminalamt 4 Katastrophenschutz

5 Zoll 6 Feuerwehr 7 Technisches Hilfswerk

8 Arbeiter-Samariter-Bund

9 Deutsches Rotes Kreuz

A Johanniter Unfallhilfe

B Malteser Hilfsdienst C Deutsches Lebensrettungs-Gesellschaft D sonstige Rettungsdienste

E Zivilschutz

F Fernwirktelegramme

6861 - 1010 Datenblock 1 Datenblock 2 Datenblock 3-4 Datenblock 5-6 Datenblock 7-8

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Datenblock 2

Landeskennung (einstellig) Bedeutung

1 Deutschland 2 Baden-Württemberg 3 Bayern 1 4 Berlin 5 Bremen 6 Hamburg 7 Hessen 8 Niedersachsen 9 Nordrhein-Westfalen 0 Sachsen A Rheinland-Pfalz B Schleswig-Holstein C Saarland D Bayern 2 E 00-49 Mecklemburg-Vorpommern E 50-99 Sachsen-Anhalt F 00-49 Brandenburg F 50-99 Thüringen

Datenblock 3-4

Der Datenblock 3-4 enthält Informationen über die Kreiskennung des Fahrzeuges. In Niedersachsen steht die 61 (Feuerwehr) und die 56 (Rettungsdienst) beispielsweise für den Landkreis Aurich. Genaue Listen hier anzuführen würde mehrere Seiten beschäftigen.

Datenblock 5-6

Der Datenblock 5-6 enthält Informationen über den Standort der Wache des Fahrzeuges. So ist im Landkreis Aurich z.B.: die 10 der Standort der Feuerwache Aurich. Dies ist also von Kreis zu Kreis verschieden.

Datenblock 7-8

Der Datenblock 7-8 besteht aus der Art des Fahrzeuges. Das Tanklöschfahrzeug der OF Aurich hat die Fahrzeugkennung „10“. Diese Funkordnungszahlensystematik ist leider von Bundesland zu Bundesland verschieden.

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4.5.2 FMS-fähige Funkgeräte bzw. Funkgerätehörer Im Prinzip wird die FMS-Fähigkeit eines Funkgerätes bei den meisten Geräten durch einen zusätzlichen sogenannten „FMS-Hörer“ erreicht. Ab der Baureihe FuG 8a ist ein problemlose Ergänzung des FMS-Hörer an das Funkgerät möglich. Es gibt jedoch auch Fahrzeugfunkgeräte, die über ein festeingebautes FMS-Bedienteil im Gerät verfügen. Zur genaueren Übersicht sind einige FMS-Hörer aufgeführt:

Handapparat HA - 222 / RDN Der Handapparat dient der Funk-Kommunikation zwischen einem mobilen Funkstreifenfahrzeug und der Funkeinsatzleitstelle. Er wird in Verbindung mit einer Funkanlage in Betrieb genommen, und erlaubt neben der normalen Sprachkommunikation, die Abgabe einer Kennung nach einem in Deutschland bundeseinheitlich eingeführtem Datenaus- tauschverfahren (Funkmeldesystem, kurz = FMS) zur Benutzer - identifizierung. In der Gegenrichtung kann der FMS-Handapparat von der Funkeinsatzleitstelle taktische Fernanweisungen empfangen.

Er verfügt über folgende Funk-Kommunikationsmöglichkeiten:

• Sprachkommunikation über Funk • Datenaustausch gemäss TR-BOS:

o Kennungsgabe mit einfacher Statusgabe über die integrierte Tastatur und Anzeige nach Empfangsbestätigung durch die Einsatzleitstelle auf einer 7-Segment-Anzeige.

o Empfang von taktischen Fernanweisungen und symbolische Darstellung auf einer 7-Segment-Anzeige

Der FMS-Handapparat HA222-STD besteht aus dem eigentlichen Handapparat mit Spiralkabel und einer leeren Auflage. Die elektrische Verbindung zum Funkgerät erfolgt direkt über das Spiralkabel. Der Austausch eines FMS- Handapparates ist leicht, schnell und ohne komplizierten Ein- oder Ausbau möglich. Der Handapparat ist modular aufgebaut. Kompatibilität Der Handapparat kann an alle BOS- Funkgeräte FuG7b, FuG 8b-1 und FuG 9b/c an die Handapparate - Buchse der Funkanlage angeschlossen werden. Die an den FMS-Handapparaten HA221 / HA222 heraus geführte Leitung K, die zur Notruf- auslösung verwendet werden kann, muss bei Verwendung an Funkgeräten mit belegtem Kontakt K, abgetrennt werden. Telegrammstummschaltung

Die FMS-Telegramm-Stummschaltung schliesst den Hörweg, wenn bei der Telegrammauswertung das Barkerwort im Datensignal erkannt wurde.

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Handapparat HBG - 830 FMS / Carls

Der mikroprozessorgesteuerte FMS-Handapparat HBG 830 FMS ist ein Fahrzeuggerät der Baustufe II und für den Einsatz bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben konzipiert und nach der technischen Richtlinie "Funkmeldesystem (FMS)" zugelassen.

Er verfügt über folgende Funk-Kommunikationsmöglichkeiten:

• Komplette Elektronik im Hörerteil, die Auflage dient ausschliesslich der mechanischen Befestigung

• Alle Verbindungen sind steckbar • Anschluss an die Handapparate-Buchse eines BOS-zugelassenen

Funkgerätes • Geringe Leistungsaufnahme durch CMOS-Bauteile • Programmierung für Kennung, Tastaturpieps, autom. Eintonruf vor

Statustelegramm, Mikrofonlautschaltung • bei Notruf, Sonderbehandlung der Notruftaste usw. • Grosse Sprechtaste innen (für Rechts- und Linkshänder gleichermassen

gut zu bedienen) • Ruf 1 und Ruf 2 • Beleuchtete Tastatur • Gut lesbare LED-Anzeige (13,5 mm) für Status, FMS-Anweisung und

takt. Kurzinformation • Farbige LED für Sendertastung, Trägersignal und Sonderfunktion • Option: Telegrammausblendung

Option: Auslösung von Folgetelegrammen über die Tastatur

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Handapparat Commander 5 FMS / FunktronicDieses Handbediengerät ist mit allen Funktionen für FMS-Betrieb nach den Anforderungen der Baustufe 2 ausgestattet (Baumustergeprüft gemäss "Technische Richtlinie der Behörden und Organisationen mit Sicherheits- aufgaben (BOS), Funkmeldesystem").

Durch Verwendung modernster SMD-Technologie findet sowohl die Tastatur, das Display und auch die gesamte Elektronik in dem handlichen und leicht bedienbaren Handapparat Platz.

Das Gerät bietet durch seine umfangreiche Ausstattung und aktualisierbare Software ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die wichtigsten Merkmale auf einen Blick :

• FMS-Funktionen einstellbar bis Baustufe 2 • Tonrufgeber für Ruf I/II mit einstellbarer Tondauer • autom.Ruf I/II-Sendung vor Statusaussendung programmierbar • wählbarer Anzeigemodus:Standard oder Klartext mit editierbaren Texten • einfache Programmierung der Fahrzeugkennung über die Tastatur • bis zu 10 Schnellwechsel-Kennungen programmierbar • Folgetelegramm-Geber • schaltbare Quittungsunabhängige Telegrammwiederholung • einstellbare Quittungsabhängige Telegrammwiederholzeit • schaltbarer verbesserter Telegrammvorlauf • abschaltbare Kennungsabgabe bei Sendetastenbetätigung • abschaltbarer Aufmerksamkeitston • extern schaltbare Muting-Funktion • Erst-/Zweitbesprechungsbetrieb konfigurierbar,dadurch können

problemlos zwei Commander 5 FMS zusammen an einem Funkgerät als Erstbesprechung und Zweitbesprechung betrieben werden

• Tonfolge-Geber für Ruf,Zielruf,Pagerruf und Sirenensteuerung (Option) • Tonfolge-Auswerter • Alarmumsetzer (5-Ton-Rufwiederholung) für Funkmeldeempfänger • Monitorfunktion für Tonfolge-und FMS-Telegramm-Auswertung • Programmierung aller kundenspezifischen Parameter über die Tastatur • Codierschutz durch Passwort • Pegeleinstellung ohne Öffnen des Gerätes • integrierter Pegeltongenerator • Sendersteuerung durch Open-Collector-Ausgang nach Masse oder V cc • konfigurierbarer Universal-I/O-Pin,dadurch: • Bandwechsel (über Pin K)abschliessbar (bei Rufwiederholung für

Funkmeldeempfänger)oder • externe Notruftaste abschliessbar oder • externe Sendetaste abschliessbar (zum Senden der Kennung bei

angeschlossener Zweitbesprechung ohne Kennungsgeber) • beleuchtetes LC-Punktmatrix-Display mit 2 x 8 Zeichen +Funktionssymbole • beleuchtete Tastatur mit abschaltbarer akustischer Betätigungskontrolle • regelbarer,eingebauter Lautsprecher • Handapparat mit integrierter Sendetaste (PTT-Taste), • sowie integrierter Tastatur,LC-Display und Elektronik • Anschluss je nach Version über 10-pol.BOS-Stecker oder Klemm-/Stiftleiste

Stromversorgung +12V DC (vom Funkgerät)

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Sprechfunker- Ausbildung KKaarrtteennkkuunnddee Seite 66

55.. KKaarrtteennkkuunnddee 5.1 Allgemeines Eine Karte ist das

• verkleinerte (- durch den entsprechenden Maßstab) • verebnete (- durch die Kartenprojektion) • erläuterte (- durch Kartenzeichen und Signaturen)

Abbild eines Teiles der Erdoberfläche. Im Bereich der Feuerwehr werden Karten für vielfältige Aufgaben verwendet:

• zur Orientierung innerhalb einer Ortschaft (z. B. Nachbarschaftshilfe) • zum Orientieren in Wäldern und unbewohnten Landschaften

(z. B. bei Waldbränden oder Flugzeugabstürzen) • zur Festlegung der Pumpenstandorte bei einer Wasserförderung über lange Schlauchstrecken

• zur Orientierung auf einem Grundstück mittels Einsatzplan 5.2 Maßstab Der Maßstab gibt das Verkleinerungsverhältnis der Karte zur Natur an. Man unterscheidet: Um zu erfahren, wie viel Meter (m) in der Natur einer bestimmten Strecke der Karte entsprechen, trennt man von der Maßstabszahl die beiden letzten Zahlen durch ein Komma ab. Ergebnis: cm in der Karte = m in der Natur Beispiel: M 1:50 000 Komma setzen = 500,00 1 cm auf der Karte = 500 m in der Natur

• große Maßstäbe von 1:1 bis 1:50 000 • mittlere Maßstäbe von 1:50 000 bis 1:500 000 • kleine Maßstäbe kleiner als 1:500 000

Merke:

Je kleiner die Zahl, desto größer ist der Maßstab !!!

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5.3 Kartenzeichen und Signaturen Um sich auf einer Karte orientieren und einzelne Punkte, Bauteile usw. erkennen zu können, werden bestimmte Symbole vereinbart. Die Symbole, die auf einer Karte verwendet werden, fasst man in der sogenannten Legende zusammen. Hierbei kann man u. a. für folgende Punkte Symbole finden:

• Grenzen (z. B. Gemeinde- oder Verwaltungsgrenzen) • Verkehrswege (z. B. Straßen oder Bahnlinien) • Beschaffenheit des Bodens (z. B. Wiese oder Wald) • Ortschaften und Ansiedlungen (bei kleinerem Maßstab auch einzelne Häuser) • Markante Punkte (z. B. Kirchen, Denkmäler, Burgen, Flugplätze usw.) • Gewässer (z. B. Flüsse oder Seen) • Bezeichnungen (z. B. Ortsnamen oder Namen von Einrichtungen)

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5.4 Geografische Einteilung der Erde Die Erde ist in 360 Längengrade oder Meridiane (von Pol zu Pol verlaufende Halbkreise) und 180 Breitengrade (Parallelkreise) eingeteilt. Die Längengrade werden vom Nullmeridian (das ist der Meridian, der durch die Sternwarte von Greenwich bei London läuft) aus entgegen dem Uhrzeigersinn von 0° bis 180° östliche Länge und nach Westen im Uhrzeigersinn von 0° bis 180° westlicher Länge gezählt. Am Äquator haben sie untereinander einen Abstand von ca. 111 km, nach Norden und Süden nähern sie sich immer mehr und laufen in den Polklappen zusammen. Die Breitengrade verlaufen parallel zum Äquator (daher Parallelkreise) im Abstand von ca. 111 km, es gibt 90 nördliche und 90 südliche Breitengrade. Diese geografische Gradeinteilung ist Grundlage der Erdvermessung.

Die geografische Gradeinteilung

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5.5 UTM-Projektion Die im Katastrophenschutz gebräuchlichen Karten sind nach der Universalen Transversalen Mercator-Projektion (UTM) benannt, das von dem deutschen Kartographen Mercator entwickelt wurde. Dabei wird ein Zylinder, dessen Durchmesser kleiner als der Erdumfang ist, senkrecht zur Polachse über die Erde geschoben. Auf diesem Zylinder werden nun jeweils 6, an den Polen zusammenlaufende, apfelsinenförmige Streifen gebildet, wobei der Längengrad in der Mitte den sogenannten Mittelmeridian bildet. Die 360 Längengrade ergeben 60 Projektionsstreifen von je 6° Breite. Man bezeichnet sie als Zonen mit Zahlen von 1 - 60, beginnend bei 180° westlicher Länge in Richtung Osten. Deutschland liegt größtenteils in Zone 32 mit dem Mittelmeridian 9° östlicher Länge. Diese Zonen unterteilt man zwischen 80° südlicher und 84° nördlicher Breite in je 8° hohe Bänder. Von Süd nach Nord wird jedes Band mit einem Buchstaben von „C“ bis „X“ (jedoch ohne „I“ und „O“) gekennzeichnet. Dadurch entstehen sogenannte Zonenfelder, die Polklappen werden gesondert projiziert. 60 Zonen x 20 Bänder = 1.200 Zonenfelder

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Zur weiteren Unterteilung dieser 6° x 8° - Zonenfelder (am Äquator ca. 666 x 888 km groß) und um auf ein rechtwinkliges Gitternetz zu kommen, werden in jedem Zonenfeld vom Mittelmeridian als senkrechter und Äquator als waagerechter Achse 100 km-Quadrate abgeleitet. Alle 100 km-Quadrate werden mit Doppelbuchstaben bezeichnet, der erste Buchstabe gibt die West-Ost-Richtung, der zweite die Süd- Nord-Richtung an.

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Je nach Maßstab der Karte werden in das 100 km-Quadrat waagerechte und senkrechte Gitterlinien im Abstand von 1 oder 10 km (z. B. M 1:50 000 Abstand 1km) eingezeichnet, diese tragen am Kartenrand kleine und große Zahlen. Die kleinen Zahlen der senkrechten Gitterlinien geben die 100 km-Entfernung zum Mittelmeridian an. Dieser hat den Wert 500, damit keine negativen Werte entstehen können. Die kleinen Zahlen der waagerechten Linien geben die Entfernung in 100 km zum Äquator an. Die großen Zahlen sind für die Ortsbestimmung nach Koordinaten wichtig. Sie geben die Entfernung nach Osten bzw. Norden von der westlich bzw. südlich gelegenen nächsten 100 km-Gitterlinie an. Eine Koordinate besteht aus zwei Hälften:

• die erste Hälfte gibt den Ostwert (von der links des Punktes gelegenen 100 km- Gitterlinie) an

• die zweite Hälfte gibt den Nordwert (von der unterhalb des Punktes gelegenen 100 km-Gitterlinie) an

Beispiel: Kartenauszug mit der Ortschaft Holtrop, Gemeinde Großefehn

Zone: 32 Koordinatenermittlung: Band: U 100 km-Qualität: ME 32 U ME 0421 Ostwert: 04 (km-Genauigkeit) Nordwert: 21 (km-Genauigkeit)

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Mit Hilfe eines sogenannten Planzeigers kann man den Punkt auf 100 m genau bestimmen. Mit der waagerechten Skala legt man ihn auf der unterhalb des Punktes gelegenen Gitterlinie an und verschiebt die senkrechte Skala so lange nach rechts, bis sie den gesuchten Punkt schneidet. Dann liest man an der links des Punktes gelegenen Linie und am Punkt selbst die Zehntel ab. Somit ergibt sich für unser Beispiel „Holtrop“ folgende Koordinate: Ostwert: 049 Nordwert: 213

1:50 000

Abbildung eines Planzeigers

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