DIE AUSGEKLAMMERTEN OPFER

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Seite 1 von 20 DIE AUSGEKLAMMERTEN OPFER Non Paper Die ausgeklammerten Opfer des Hotel Silber Projekts "A woman weeps during the deportation of Jews of Ioannina in Greece on 25 March 1944" Prolog: Die zweite Schuld ........................................................................................................................ 2 Äußerst kritisch ....................................................................................................................................... 3 Opfer der Gestapo innerhalb und außerhalb Württembergs & Opfer von Teilen der NS Kripo............. 3 Der Zug ist abgefahren ............................................................................................................................ 4 Die Kommunikationswende in der Zielgerade ........................................................................................ 5 Deportation der Sinti und Roma Sinti durch die Gestapo? ................................................................. 7 Weshalb erinnert das Projekt an Opfer von Teilen der NS Kripo? .......................................................... 8 Keine Begründung mehr für die Ausklammerung von Opfern................................................................ 9 Was ist nun mit den ausgeklammerten Opfern? .................................................................................. 10 Was ist nun mit den ausgeklammerten Opfern? Kein Wort! ................................................................ 11 Unterschiedliche Maßstäbe im Südwesten ........................................................................................... 11 Pädagogische Führsorgepflicht ............................................................................................................. 11 Epilog: Die Mörder von gestern erfuhren öffentliche Solidarität ......................................................... 12

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DIE AUSGEKLAMMERTEN OPFER

Non Paper

Die ausgeklammerten Opfer

des Hotel Silber Projekts

"A woman weeps during the deportation of Jews

of Ioannina in Greece on 25 March 1944"

Prolog: Die zweite Schuld ........................................................................................................................ 2

Äußerst kritisch ....................................................................................................................................... 3

Opfer der Gestapo innerhalb und außerhalb Württembergs & Opfer von Teilen der NS Kripo............. 3

Der Zug ist abgefahren ............................................................................................................................ 4

Die Kommunikationswende in der Zielgerade ........................................................................................ 5

Deportation der Sinti und Roma Sinti durch die Gestapo? ................................................................. 7

Weshalb erinnert das Projekt an Opfer von Teilen der NS Kripo? .......................................................... 8

Keine Begründung mehr für die Ausklammerung von Opfern ................................................................ 9

Was ist nun mit den ausgeklammerten Opfern? .................................................................................. 10

Was ist nun mit den ausgeklammerten Opfern? Kein Wort! ................................................................ 11

Unterschiedliche Maßstäbe im Südwesten ........................................................................................... 11

Pädagogische Führsorgepflicht ............................................................................................................. 11

Epilog: Die Mörder von gestern erfuhren öffentliche Solidarität ......................................................... 12

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Prolog: Die zweite Schuld

"A woman weeps during the deportation of Jews of Ioannina in Greece on 25 March 1944."1

"The deportation was enforced by the Germany Army. Almost all the deportees were murdered

on or shortly after 11 April 1944, when the train carrying them reached Auschwitz – Brikenau."2

Der Württemberger NS General Hubert Lanz befehligte die Edelweiß-Gebirgsjäger; "eine von

Hitler hochgeschätzte Elitetruppe."3

Der Präsident der Bundesrepublik Deutschland Dr. h.c. Joachim Gauck bat 2014 in Lyngiades

um Verzeihung für die "zweite Schuld"; für das Vergessen und Verdrängen.4

Was passierte im Dorf Lygaides? Die Truppe von Lanz brannte das Dorf "nieder und ermor-

deten 82 Dorfbewohner, fast die Hälfte davon Kinder unter elf Jahren. Lyngiades war kein

Einzelfall, sondern die brutale Normalität der deutschen Besatzung in Griechenland. In Ioan-

nina bereiteten die Gebirgsjäger die Deportation der jüdischen Bevölkerung nach Auschwitz

vor. In anderen Orten stopften Gebirgsjäger Kindern benzingetränkte Watte in die Münder

und hielten Streichhölzer daran. Soldaten schlitzten eine schwangere Frau auf und legten ihr

den Fötus in den Arm", so die ZEIT5. Der SPIEGEL über Lanz nach 1945: "Glimpflich davonge-

kommen: Ex-General Hubert Lanz, Befehlshaber des Massakers auf Kefalonia… Wegen Kriegs-

verbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurde Lanz zu zwölf Jahren Haft verur-

teilt, saß aber nur drei ab. Das Massaker gilt als eines der ungeheuerlichsten Kriegsverbrechen

der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Dennoch wurden die Beteiligten strafrechtlich nicht zur

Rechenschaft gezogen. Stattdessen durften Männer wie Lanz Karriere machen - und sich all-

jährlich beim Gebirgsjägertreffen ihrer untadeligen Tradition versichern."6 Wo macht Lanz Ka-

riere? Die ZEIT: "Bei der FDP als Sicherheitsexperte."7

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Äußerst kritisch

Ende des Jahres (2018) soll der "Lern- und Gedenkort Hotel Silber" seine Tore in der Dorotheenstraße 10 öffnen. Im Sommer 2017 schrieb der frühere Ressortleiter Kultur der Stuttgarter Nachrichten Nikolai N. Forstbauer, dass mit dem Hotel Silber Projekt das Land Baden-Württemberg ein "Bekennt-nis für die Verbrechen Hitler-Deutschlands" ablegt und dass der Betreiber des Projekts, das Haus der Geschichte Baden-Württemberg, dabei "äußerst kritisch gesehen wird."8 Hier soll nun auf den zentralsten Kritikpunkt eingegangen werden: Den "wesentlichen Ausklammerungen" bei der Geschichte der Täter und deren Opfer in der Dauerpräsenz – in der offline und online Dauerpräsenz.

Opfer der Gestapo innerhalb und außerhalb Württembergs &

Opfer von Teilen der NS Kripo

In einer Pressemitteilung der Stadt Stuttgart vom Freitag, den 14.09.2018 mit dem Titel "Wachsam sein gegen rassistische Umtriebe" wird das Hotel Silber thematisiert: "Das Gebäude in der Dorotheenstraße - erbaut im 19. Jahrhundert als Hotel - war Hauptquar-tier des Terrors: Die Gestapo beschloss hier Verhaftungen und Deportationen. Die Dauerausstellung erinnere - 'mit freiem Eintritt', so Kuhn9 - an die Opfer der Gräueltaten."10 Die Aussage der Stadt Stuttgart vom September 2018, dass das Projekt an "die Opfer der Gräu-eltaten" der Gestapo erinnert, ist "teilweise korrekt", denn das Projekt erinnert an die Opfer der Gestapo innerhalb11 und außerhalb12 13 Württembergs, wie auch an die Opfer von Teilen der NS Kripo14, was die Stadt Stuttgart nicht erwähnt.

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Der Zug ist abgefahren

Hellmut G. Haasis hat in "Zukunft bracht Erinnerung" im Sommer 2009 zum öffentlichen Dis-kurs über den Ausklammerungsdiskurs aufgerufen: "Ganz zu schweigen von einer noch übleren Organisation wie dem HOCHKRIMINELLEN SD (Si-cherheitsdienst), dem GEHEIMDIENST DER SS... Über den STUTTGARTER SD muss bald noch gesprochen werden!"15 Was ist der Ausklammerungsdiskurs? Neun Jahre lang bis zum Juli 2018 erklärten die Projekt-Macher, dass das Projekt die württem-bergische Gestapo thematisiert: Das Projekt beschäftigt sich mit der "Geschichte des Gebäu-des."16 17 18 Alle anderen Bereiche der NS Polizei, sowie die Zusammenarbeit der NS Polizei mit der Wehr-macht werden ausgeklammert. Und die Begründung für die "wesentlichen Ausklammerun-gen" der Tätergeschichte war "sehr schlicht": Im sog. Hotel Silber (Dorotheenstraße 10) war die Gestapo untergebracht. Alle anderen Bereiche der NS Polizei waren nicht im Hotel Silber untergebracht. So war im Wilhelmspalais/Stadtpalais, ein Katzensprung vom "Hotel Silber" entfernt, der SD untergebracht.19

Württemberger SD Männer waren beispielsweise Erich Ehrlinger, der "maßgebliche Schritt-macher in der Radikalisierung der Judenpolitik", Theodor Dannecker, der "wie kaum ein ande-rer am Mord an den Juden Europas beteiligt war"20, Martin Sandberger, der "an vorderster Front beim NS-Völkermord stand."21 Für die dauerhafte Thematisierung des SD im Wil-helmspalais jedoch sei "der Zug abgefahren", da das frühere Palais des SD von 2014 bis 2018 zum Stadtmuseum umgebaut wurde. Auch die dauerhafte Thematisierung der NS Kripo ist nicht mehr möglich. Dort wo die NS Kripo residierte nämlich im Hospitalhof ist zwischen 2012 bis 2014 ein Kongress-, Bildungs- und Be-gegnungszentrum entstand 22 23. Auch dort sei deshalb "der Zug abgefahren" für die dauer-hafte Thematisierung der NS Kripo Täter und deren Opfer.

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Das gleiche - "Zug abgefahren" - gelte auch für all die anderen Bereiche der NS Polizei, wie dauerhafte Thematisierung für die SS, und auch für die dauerhafte Thematisierung der Wehr-macht, die mit der der NS Polizei kooperierte. Weshalb ist dann die Aussage der Stadt Stuttgart vom 14.09.2018, dass das Projekt an "die Opfer der Gräueltaten" der Gestapo erinnert "nicht korrekt"?

Die Kommunikationswende in der Zielgerade

Weil kurz vor der "Eröffnung des Hotel Silber"24 - "in der Zielgerade"25 - es zu einer "erstaun-lichen" Kommunikationswende kam. Gegenüber dem früheren Ressortleiter Kultur der Stutt-garter Nachrichten Nikolai N. Forstenbauer erklärten die Hotel Silber Macher am 11. Juli 2018, dass die Begrenzung der württembergischen Beteiligung an der NS Verfolgungs- und Vernich-tungspolitik auf die Gestapo nicht aufrechterhalten wird.26 Das "Leuchtturm-Projekt"27 thematisiert nicht nur die Gestapo, sondern teilweise die NS Kripo, damit bestimmte Opfer thematisiert werden können, wie beispielsweise die Sinti und Roma.

"Deportation Mai 1940, Sinti unter Polizeibewachung

in der Festung Hohenasperg (d.R. bei Stuttgart) "28

Über "eine ersten großer Deportationstransport von Sinti und Roma nach Polen“, der am „im Mai 1940 stattfand“, schreibt das Haus der bayerischen Geschichte: „Seit 1941 ermordeten Einsatzgruppen der SS, deutsche Polizei und Einheiten der Wehrmacht tausende Roma im Ge-neralgouvernement, in den besetzten Teilen der Sowjetunion und in Serbien."29 Das in Köln ansässige NS Dokumentationszentrum, welches laut Stuttgarter Zeitung "mit dem Hotel Silber am ehesten vergleichbar"30 ist, schreibt über die Deportation der Sinti und Roma u.a.: "Eine erste Verschleppung ganzer Familien wurde im Mai 1940 von den Kripostellen und der »Rassenhygienischen Forschungsstelle « umgesetzt: Rund 2500 Sinti und Roma wurden in Hamburg, bei Stuttgart (d.R. "Auf den Hohenasperg", Württemberg) und in Köln konzentriert und anschließend deportiert."31

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Und über Himmlers Deportationsbefehl vom Dezember 194232 schreibt das Haus der bayeri-schen Geschichte: "Auf Weisung Himmlers deportierte die SS von Februar 1943 bis zum Som-mer 1944 etwa 22 600 Sinti und Roma aus Deutschland und den besetzten Territorien in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Von ihnen kamen mehr als 19 300 ums Leben. Die letz-ten Überlebenden wurden Anfang August 1944 zur Zwangsarbeit in Konzentrationslager im Reich abtransportiert."33

Hildegard Franz34

1943 wurde Hildegard Franz mit ihrer Familie deportiert. Der Schwarzwälder Botet: "Am 13. März 1943 rissen Männer in Uniform sie aus dem Schlaf. In aller Eile musste sie ihre Sachen packen und zum Zug: sie mit ihren drei Töchtern, drei, zwei und nicht einmal ein Jahr alt, sowie ihre schwangere Schwester mit ihrem Kleinkind. Im Osten könnten sie sich ´etwas Eigenes aufbauen`, hieß es. In Stuttgart zwangen Soldaten die Sinti in Viehwaggons. Alle Hoffnung war dahin; es herrschte Angst`...

Über 1000 Kilometer mussten die Menschen zusammengepfercht ausharren. Das Schlimmste stand ihnen noch bevor: Auschwitz; das ´Familienlager`. Bald wurden die Kinder krank. Das Kind ihrer Schwester verhungerte als erstes; bei der Geburt des zweiten Kindes starb die Mut-ter. Hildegard Franz konnte das Neugeborene stillen, aber nach fünf Tagen hauchte es das Leben aus. Kurz darauf, an Ostern, waren auch ihre drei Mädchen tot – noch ehe die Wunden der eintätowierten Nummern heilten. Tränen hatte sie damals keine. ´Ich konnte nicht wei-nen`. Viel später erst. Im hohen Alter noch träumte sie von ihren Mädchen. Und von ihrem Mann, der in Bergen-Belsen umgebracht wurde. Sie überstand Fleckfieber, Hunger, Fliegeran-griffe, die Arbeit in Rüstungsfabriken und den Todesmarsch – gerettet von den Amerikanern." Der Evangelische Pressedienst über die Deportation der Sinti und Roma im März 1943: "Erst-mals (d.R. 2013) gedachten die beiden Diözesen und die beiden Landeskirchen in Baden-Würt-temberg gestern mit einem ökumenischen Gottesdienst in Stuttgart der Deportation von Sinti und Roma vor 70 Jahren. Aus 52 Orten in Baden-Württemberg wurden sie in fünf Transporten nach Auschwitz deportiert. Den ersten und größten Transport organisierte die Kriminalpoli-zeileitstelle Stuttgart, 233 Menschen aus Württemberg und Hohenzollern verließen am Abend des 15. März 1943 Stuttgart. Die für Baden zuständige Kriminalpolizeistelle Karlsruhe entschied sich dagegen für dezentrale Sammelpunkte an den Bahnhöfen in Mannheim, Mos-bach, Heilbronn und Karlsruhe. Die Hälfte der familienweise deportierten Sinti und Roma wa-ren Babys, Kleinkinder und Jugendliche unter 16 Jahren."

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Die Hotel Silber Macher begründen das Aufgeben der Beschränkung auf die Gestapo am 11.07.2018 wie folgt: "Allerdings lässt sich zum Beispiel bei der Verfolgung der Sinti und Roma oder der Homosexuellen keine scharfe Trennung zwischen Kriminalpolizei, die überwiegend zuständig war, und der Gestapo machen, die für Deportationen* oder Einweisungen in Kon-zentrationslager verantwortlich war."35 Das Projekt erinnert an die Opfer der Gestapo innerhalb36 und außerhalb37 38 Württembergs, wie auch an die Opfer von Teilen der NS Kripo.39 Folglich ist die Aussage der Stadt Stuttgart vom 14.09.2018 das Projekt erinnert an "die Opfer der Gräueltaten" der Gestapo "teilweise nicht korrekt."

Deportation der Sinti und Roma Sinti durch die Gestapo?

Luftaufnahme von Auschwitz-Birkenau40

* Am 11.07.2018 erklärten die Hotel Silber Macher, dass die Kripo "überwiegend" für "die Ver-folgung der Sinti und Roma zuständig war". Die Gestapo soll jedoch für die Deportation der Sinti und Roma verantwortlich gewesen sein.41 Ein Monat später – am 16.08.2018 - greifen die Hotel Silber Macher nochmals das Thema "De-portation der Sinti und Roma Sinti durch die Gestapo" auf. Gegenüber der StZ und der StN erklärt das Projekt, dass das Hotel Silber da schon eine besondere Herausforderung sei und weiter: "Wie kann Geschichte erlebt und erfahren werden? Und das gerade an solch einem Täterort: Da saßen ja Menschen an den Schreibtischen und haben ihre Unterschriften gesetzt etwa unter Deportationsbefehle. Was bedeutete dies für die Betroffenen, die jüdische Bevöl-kerung, die Kommunisten, Sinti oder Roma? – Auf dieser Basis entwickeln wir Programme für die verschiedensten Besuchergruppen."42 Das entspricht nicht den Tatsachen: Nicht die Gestapo sondern die NS Kripo war für die De-portation der Sinti und Roma zuständig.

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Weshalb erinnert das Projekt an Opfer von Teilen der NS Kripo?

Das Projekt erinnert an Opfer von Teilen der NS Kripo, weil beispielsweise die Württemberger NS Kripo Männer Christian Wirth und Gottieb Hering und deren Opfer weiterhin ausgeklam-mert bleiben:

Der NS Kripo Mann Wirth war "die Bestie in Menschengestalt", "die Gehirnzentrale des Eutha-nasie-Projekts", "der Vorgesetzte der Kommandanten der Todesfabriken Belzec, Treblinka und Sobibor" und Kommandeur der Sonderabteilung R.43 Der NS Kripo Mann Hering wurde vom "Nazifresser" in der Weimarer Republik zum "NS Mas-senmörder": Er war "einer der fähigsten Männer der Aktion Reinhardt" u.a. "Kommandant des Vernichtungslagers Belzec."44 45

Ganz zu schweigen von der Kriminaltechnik, ein genuiner Bestandteil der Kripo. So blieben der Württemberger NS Kriminaltechniker Albert Widmann, der "Chemiker der Vernichtung", und seine Opfer weiterhin ausgeklammert.

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Keine Begründung mehr für die Ausklammerung von Opfern

Die Erklärung der Hotel Silber Macher vom 11.07.201846 ist auch eine Zensur für das Hotel Silber Projekt, da es ein Eingeständnis über die wesentlichen Ausklammerungen der württem-bergischen Beteiligung an der NS Vernichtungs- und Verfolgungspolitik ist. Freilich verklausu-liert, aber das Eingeständnis ist da! Drüber hinaus: Seit dem 09.07.2018 ist die Begründung für die Begrenzung der württember-gischen Beteiligung an der NS Vernichtungspolitik auf die Gestapo offiziell obsolet. Die Begründung - Das Projekt beschäftigt sich mit der Gestapo, weil im Hotel Silber die Gestapo saß. Alle ande-ren Teile des NS Verfolgungs- und Vernichtungsapparates (die NS Kripo, der SD, die SS, die Wehrmacht mit der die NS Polizei zusammenarbeitete …) wurden außerhalb des Hotels Silber untergebracht. - ist zusammengebrochen, da das Projekt Teile der NS Kripo - die NS Kripo hatte ihren Sitz nicht im Hotel Silber sondern im Hospitalhof - thematisieren. Seit dem 11.07.2018 kann das "Leuchtturmprojekt" mit keiner Begründung aufwarten, wes-halb u.a. württembergische Schlüsselfiguren der NS Vernichtungspolitik wie Lanz, Speidel, Eberhard, Ehrlinger, Dannecker, Sandberger, Berger, Dirlewanger, Boger, Widemann, Hering, Wirth und deren Opfer nicht thematisiert werden.

Der Hospitalhof heute47: Ein Neubau. In der NS Zeit residierte dort die Kripo. Das sog. Hotel Silber Projekt thematisiert in seiner Dauerpräsenz ein Teil der Kripo,

so werden die Kripo Männer Christian Wirth und Gottieb Hering und deren Opfer ausgeklammert.

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Was ist nun mit den ausgeklammerten Opfern?

Was ist nun mit den Opfern des Militärs Hubert Lanz, dem Kommandanten des "Blutigen Edelweißes"48, des Militärs Wilhelm Speidel - dem Bruder von Hans Speidel - dem wegen "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verurteilten,49 50 des Militärs Kurt Eberhard, dem Verantwortlichen auf Seiten der Wehrmacht für die Ermor-dung von 33000 Juden in der Schlucht von Baby,51 des SD Mannes Erich Ehrlinger, dem "maßgeblichen Schrittmacher in der Radikalisierung der Judenpolitik",52 des SD Mannes Theodor Dannecker, dem "kaltblütigen Judenjäger",53 des SD Mannes Martin Sandberger, "a pioneer of genocide",54 des SS Mannes Gottlob Berger, dem "Schwabenherzog", dem "allmächtigen Gottlob",55 des SS Mannes Oskar Dirlewanger, dem "Butcher of Warsaw",56 des SS Kriminaltechnikers Albert Widmann, den "Chemiker der Vernichtung",57 des SS Mannes Wilhelm Boger, der "Bestie von Auschwitz",58 des Kripo Mannes Gottlieb Hering, dem "Kommandanten des Vernichtungslagers Belzec",59 des Kripo Mannes Christian Wirt, dem "Vorgesetzten der Kommandanten der Todesfabriken Belzec, Treblinka und Sobibor"?60

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Was ist nun mit den ausgeklammerten Opfern? Kein Wort!

Die ausgeklammerten Bereiche des NS Verfolgungs- und Vernichtungsapparates und deren Opfer werden nicht einmal beim Namen genannt weder am 11.07.201861 und auch danach nicht.62 63 64 65 Stattdessen dies: "Alle Bereiche der Polizei waren mehr oder minder in die Verbrechen im nationalsozialistischen Deutschland verwickelt. Insofern spricht vieles dafür, sich zukünftig auch mit anderen Bereichen der Polizei in Veranstaltungen, Projekten oder Ausstellungen zu beschäftigen."66 Alle Optionen in einem Satz. Ein mehrdeutiger Satz, ein Orakel: Alles ist zeit-lich und inhaltlich möglich, aber auch gar nichts! Keine klaren Worte, wie mit den "wesentli-chen Ausklammerungen" der württembergischen Beteiligung an NS Vernichtungspolitik um-gegangen werden wird.

Unterschiedliche Maßstäbe im Südwesten

Im Südwesten gelten unterschiedliche Maßstäbe zwischen der Thematisierung der Täterge-schichte und der Thematisierung der Widerstandsgeschichte. Bei der Thematisierung der Wi-derstandsgeschichte gibt es keine "wesentliche Ausklammerungen", aber bei der Thematisie-rung der Täterschaft allemal: In Kislau geht es nämlich um den Widerstand und die Zivilcou-rage im anderen Landesteil von Baden-Württemberg, in Baden: Ein Geschichtsprojekt über Menschen des "Widerstands gegen den Nationalsozialismus in und aus Baden"67. Die History – die Story- über den badischen Widerstand und Zivilcourage wird demzufolge in der Dauer-präsenz "ohne wesentliche Ausklammerungen" thematisiert.

Pädagogische Führsorgepflicht

Die Staatsministerin für Kultur und Medien der Bundesrepublik Deutschland Prof. Dr. Monika Grütters im Januar 2018: "Die offene und schonungslose Auseinandersetzung mit den Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten und das breite gesellschaftliche Bewusstsein für die Verantwortung, die daraus erwächst, gehören zu den hart erkämpften, moralischen Errungenschaften unseres Landes." Der Präsident der Bundesrepublik Deutschland Dr. h.c. Joachim Gauck bat 2014 in Lyngiades um Verzeihung für die "zweite Schuld"; für das Vergessen und Verdrängen.68 Unabhängig davon - ob das Land Baden-Württemberg demnächst die Besuchspflicht für Schü-ler in NS Gedenkstätten einführt - werden Schulklassen nach der Eröffnung das "Hotel Silber" besuchen: Eine Gedenkstätte des Landes Baden-Württemberg! Es stellt sich jedoch die Frage, wie das Land Baden-Württemberg eine offene und schonungs-lose Auseinandersetzung mit der NS-Zeit mit "wesentliche Ausklammerungen" bei der Ge-schichte der Täter und deren Opfer in der offline und online Dauerpräsenz vermitteln kann.

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Epilog: Die Mörder von gestern erfuhren öffentliche Solidarität

"Women forced to disrobe and then pose"6970

"Die Massenexekutionen in Libau hatte das Sonderkommando 1a durchgeführt,

das Martin Sandberger – im Hauptberuf Chef der Einwandererzentralstelle – leitete.

Sandberger verfügte über einschlägige Erfahrungen."71

Der Tagesspeigel über die Schlussstrich-Mentalität nach 1945: "Mit Gründung der Bundesre-publik brachen dann alle Dämme, triumphierte die in der Bevölkerung seit langem populäre Schlussstrich-Mentalität über alle Bedenken. Mit dem Ausführungsgesetz zu Artikel 131 Grundgesetz, das der Bundestag im April 1951 mit Zustimmung aller Parteien (auch der KPD) ohne Gegenstimme verabschiedete, wurden Zehntausende schwerbelasteter NSDAP-Mitglie-der… wieder in ihre alten Beamtenrechte eingesetzt. Im Sommer 1954 folgte das zweite Straf-freiheitsgesetz, das zur Folge hatte, dass das Gros der sogenannten Endphase-Verbrechen un-gesühnt blieb. Gleichzeitig kam die Strafverfolgung von NS-Verbrechen nahezu zum Stillstand. Die Anzahl rechtskräftiger Verurteilungen wegen NS- und Kriegsverbrechen sank von 809 Ver-urteilungen im Jahr 1950 auf ein Rekordtief von 15 im Jahr 1959. Die Schlussstrich-Mentalität spiegelte auf eigentümliche Art das neu gewonnene Selbstbe-wusstsein wider, das sich in einer massiven Kampagne zur Freilassung aller von den Alliierten abgeurteilten NS-Verbrechern manifestierte. Dieser nicht zuletzt von prominenten Kirchen-führern unterstützte Gnadenlobbyismus sprengte alle moralischen Grenzen. So setzten sich etwa für die Begnadigung des SS Führers Martin Sandberger, der als Leiter des Einsatzgrup-penkommandos Ia in Estland den Judenmord organisiert hatte, der evangelische Landesbi-schof von Württemberg Martin Haug, das FDP-Vorstandsmitglied Ernst Mayer, der sozialde-mokratische Vizepräsident des Deutschen Bundestages Carlo Schmid und schließlich auch Bundespräsident Theodor Heuss ein.

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Es war ein überparteilicher Konsens zwischen Regierung und Opposition und das Werben um Wählerstimmen, der in den 1950er Jahren zugunsten auch schwerstbelasteter NS-Täter wirkte."

Württemberger SPD Politiker Dr. Carlo Schmid72

Der SPIEGEL über den prominenten Württemberg SPD Politiker Dr. Carlo Schmid: "Die Mörder von gestern erfuhren öffentliche Solidarität…

"Immediately following the shooting. The man on the right is the ´kicker`, responsible for shoving the bodies into the pit."73

Die Fürsprache galt Männern wie Martin Sandberger, der bis 1958 in der Festung Landsberg am Lech einsaß, weil er als Führer des Sonderkommandos 1a Estland ´judenfrei` gemacht und die Tötung von ´etwa 350` Kommunisten zugegeben hatte. Doch selbst der SPD-Prominente

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Carlo Schmid setzte sich für seinen ehemaligen Rechtsreferendar an der Universität Tübingen ein: ́ Ohne den Einbruch der Herrschaft des Nationalsozialismus wäre Sandberger ein ordentli-cher, tüchtiger und strebsamer Beamter geworden`." 74

Württemberger SD Mann Martin Sandberger75

DER SPIEGEL über den württembergischen SD Mann Martin Sandberger: „Er stand an vorders-ter Front beim NS-Völkermord, wurde zum Tode verurteilt - und konnte seinen Kopf aus der Schlinge ziehen. Jahrzehntelang lebte Martin Sandberger unbehelligt in der Bundesrepublik... In seinem Standardwerk ´Die Generation des Unbedingten` beschreibt der Zeitgeschichtler Michael Wildt den Einserjuristen Sandberger als Paradebeispiel des elitären, akademisch vor-gebildeten Typs von Tätern, die im Auftrag des Reichssicherheitshauptamts systematischen Massenmord im Osten organisierten - als Speerspitzen des Genozids: "Sie waren nicht die Rädchen einer anonymen Vernichtungsmaschinerie, sondern sie haben die Konzepte entwor-fen, die Apparate konstruiert und selbst bedient, die den millionenfachen Mord möglich machten... Wenn Sandberger Wegbereiter war, nicht Erfüllungsgehilfe, warum machten sich dann nach dem Krieg so viele für ihn stark? Die Liste der Fürsprecher liest sich wie ein Auszug aus dem Almanach der aufrecht Gesinnten: an der Spitze Theodor Heuss, Bundespräsident; dahinter

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Carlo Schmid, Vizepräsident des Bundestags; Gebhard Müller, Ministerpräsident von Baden-Württemberg; Martin Haug, Landesbischof. Bundespräsident Heuss, mit Sandbergers Vater bekannt, plädiert 1955 zugunsten des wegen Völkermords einsitzenden Sohnes bei US-Botschafter James Conant auf Haftentlassung: ´Frei-heitsentziehung kann - ich sage nur: kann - Läuterung gebracht haben und Gnade ist der schönste Teil, der dem Recht beigeordnet ist.` Carlo Schmid, Fraktionsvize der SPD im Bundes-tag und vor dem Krieg Sandbergers Professor, bringt vor: ´Er war ein fleißiger, intelligenter und begabter Jurist, der auf der einen Seite dem geistigen Nihilismus der Zeit verfallen war, auf der anderen Seite aber sich krampfhaft an der Formenwelt der Bürgerlichkeit festklam-merte.` Sandberger wäre ein ordentlicher Beamter geworden, so Schmids artistische Volte - ´ohne den Einbruch der Herrschaft des Nationalsozialismus`.

Sandberger starb – vor mehr als 8 Jahren - im März 2010 im Alter von 98 Jahren. Der SPIEGEL konnte Sandberger im Dezember 2009 in seiner Wohnung im Stuttgarter Augustinum fotografieren.

´Ach, Carlo Schmid`, sagt Sandberger kurz vor seinem Tod beinahe wehmütig, und der Blick geht dabei weit zurück in die Zeit, da über der Uni Tübingen die Hakenkreuzfahne wehte: ´Ich war ja damals sein Referendar.` Dass das Vorkriegsnetzwerk der Sandberger-Familie nach 1945 noch trägt, beweisen Vorstöße aus Kreisen der Südwest-FDP zugunsten des SS Standar-tenführers."76

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1 Bild-Quelle: Bundesarchiv, CC-BY-SA 3.0 2 siehe Bildtext in "Crimes of the Wehrmacht"Wikipedia Aritikel https://web.archive.org/web/20181001091056/https://en.wikipe-dia.org/wiki/War_crimes_of_the_Wehrmacht 3 https://web.archive.org/save/https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-03/griechenland-gauck-zweiter-weltkrieg-wehrmacht 4 https://web.archive.org/save/https://www.deutschlandfunkkultur.de/ns-verbrechen-in-griechenland-erst-joachim-gauck-bat-um.1013.de.html?dram:article_id=416360 5 https://web.archive.org/save/https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-03/griechenland-gauck-zweiter-weltkrieg-wehrmacht 6 https://web.archive.org/web/20180930191533/http://www.spiegel.de/fotostrecke/kefalonia-1943-wehrmacht-massenmord-an-kriegs-gefangenen-fotostrecke-163735-23.html 7 https://web.archive.org/save/https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-03/griechenland-gauck-zweiter-weltkrieg-wehrmacht 8 Nikolai B. Forstbauer: „Der Amtssitz von Ministerpräsident -Winfried Kretschmann wird buchstäblich in das Zentrum der Landeshauptstadt geholt. Ein Bekenntnis, das noch wichtig werden könnte, wenn man in der Ausgestaltung der Gedenkstätte für die Verbrechen Hitler-Deutsch-lands im ehemaligen Hotel Silber ebenso selbstverständlich in und aus der eigenen Zeit denkt wie dies im vor der ­Eröffnung äußerst kritisch gesehenen Haus der Geschichte gelungen ist. Bisher ist der Erfolg, das Gebäude, zwischen 1933 und 1945 als Zentrale der Geheimen Staats-polizei genutzt, dem eigentlich geplanten Abriss entzogen zu haben, eher ein Versprechen.“ https://web.archive.org/web/20170719000419/http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.dorotheenquartier-in-stuttgart-knittern-gehoert-zum-handwerk.308775e0-3b6c-46c1-abe5-fec3b26e8c3b.html 9 Oberbürgermeister von Stuttgart: https://web.archive.org/save/https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Kuhn 10 https://www.stuttgart.de/item/show/466797/1/3/659267? 11 https://web.archive.org/web/20171231122440/http://www.geschichtsort-hotel-silber.de:80/das-netz-der-gestapo/wuerttemberg-und-baden/ 12 https://web.archive.org/web/20180715011614/https://www.geschichtsort-hotel-silber.de/das-netz-der-gestapo/deutsches-reich/ 13 https://web.archive.org/web/*/https://www.geschichtsort-hotel-silber.de/das-netz-der-gestapo/europa/ 14 https://web.archive.org/web/20180828063444/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.hotel-silber-vor-der-eroeffnung-in-stutt-gart-wir-sind-auf-der-zielgeraden.fffa315a-50d8-46b0-b624-d35168174448.html 15 https://web.archive.org/web/20150502233811/https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/das-stuttgarter-gestapohaus-schnell-ab-reissen/ 16 In den Stuttgarter Nachrichten berichtete am 30. Juli 2014 Konstantin Schwarz über den Experten-Cluster 'Dorotheenstraße 10 – Hotel Silber': „Einbringen will sich auch ein Expertencluster. Bereits im Sommer 2012 hatten 170 Persönlichkeiten ihre Bereitschaft erklärt. Im Juni mahnten die Professoren Micha Brumlik, Hans Ulrich Gumbrecht und Ernst Ulrich von Weizsäcker bei Landtagesabgeordneten und Stadträten wie zuvor schon bei der Landesregierung eine Rückmeldung an.“ Eine 'operativ handelnde Gruppe' von Experten könne man erst dann etablieren, wenn die Zu-stimmung aller zuständigen Stellen vorliege, sagt Brumlik. Er verstehe nicht, warum die Regierung zögere. 'Uns geht es um Hilfestellung', so Brumlik.“ Im September 2014 antwortet der Vorsitzenden der „Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber“ via Wochenzeitschrift KONTEXT unter Verweis auf das Autorenteam, dass sich bereits mit der „Geschichte der Gestapo im Land“ erforscht hat: „Auch Stingele findet es etwas kritisch, ´dass das Expertencluster die Realitäten des Projekts ignoriert, dass es zudem die Initiative völlig ignoriert und nur Land und Stadt anspricht." Immerhin gebe es bereits viele lokale Expertisen und ein Autorenteam aus dem Umfeld der Initiative, das die Geschichte der Gestapo im Land erforscht habe. Unklar sei in dem Schreiben des Clusters überdies, was der konkrete Beitrag der Wissenschaftler und wo die Andockstelle an das Projekt sein könne.`“ https://web.archive.org/web/20180930190844/http://www.gedenkstaettenforum.de/fileadmin/forum/Offenes_Forum/2016/05_Clus-ter.pdf https://web.archive.org/save/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.gedenkstaette-initiative-fuer-hotel-silber-fordert-mehr-mit-sprache.2a584c37-e599-489e-b7d0-e6c844c490f3.html https://web.archive.org/web/20170705074305/https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/180/zwei-schritt-vor-einer-zurueck-2437.html 17 Ausschreibung für der Architekturwettbewerb: „Ausstellungskonzeption, die sich … mit der … Geschichte des Gebäudes auseinander-setzt“ https://web.archive.org/web/20181001064650/https://www.competitionline.com/de/ausschreibungen/207218

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18 https://web.archive.org/web/20180930194005/http://www.genios.de/presse-archiv/artikel/FAS/20180617/wo-die-nazis-herkom-men/SD1201806175445439.html 19 https://web.archive.org/save/http://www.stadtpalais-stuttgart.de/wilhelmspalais-geschichte.html 20 "Die Täter der Shoah: fanatische Nationalsozialisten oder ganz normale Deutsche? " herausgegeben von Gerhard Paul 21 https://web.archive.org/save/http://www.spiegel.de/einestages/nazi-verbrecher-sandberger-a-948817.html 22 https://web.archive.org/web/20181003062218/https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-LRO_bauen_kirchliches_Bildungszent-rum_2478181.html 23 "eine Gedenktafel an der sog. Büchsenschmiere, damals Polizeigefängnis und Sitz der Kriminalpolizeileitstelle, heute Evangelisches Bil-dungszentrum Hospitalhof.“ https://web.archive.org/save/http://www.zeichen-der-erinnerung.org/15-03-2018-%C2%B7-dr-martin-schairer/ 24 https://web.archive.org/web/20180817081857/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.haus-der-geschichte-geschichte-an-ei-nem-taeterort-erleben.c5becdc7-4949-43da-9cdf-e8b54c374442.html 25 https://web.archive.org/web/20180828063444/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.hotel-silber-vor-der-eroeffnung-in-stutt-gart-wir-sind-auf-der-zielgeraden.fffa315a-50d8-46b0-b624-d35168174448.html 26 Leitung des Haus der Geschichte Baden-Württemberg und des "Hotel Silber Projekt": "Zunächst gehen wir von der Geschichte des Hotel Silbers aus. Der Schwerpunkt liegt auf der politischen Polizei/Gestapo. Allerdings lässt sich zum Beispiel bei der ­Verfolgung der Sinti und Roma oder der Homosexuellen keine scharfe Trennung zwischen Kriminalpolizei, die überwiegend zuständig war, und der Gestapo machen, die für ­Deportationen oder Einweisungen in Konzentrationslager verantwortlich war. Zudem stammten viele Beamte der Gestapo aus der Kripo. Alle Bereiche der Polizei waren mehr oder minder in die Verbrechen im nationalsozialistischen Deutschland verwickelt. Insofern spricht vieles dafür, sich zukünftig auch mit anderen Bereichen der Polizei in Veran­staltungen, Projekten oder Ausstellungen zu ­beschäftigen. " https://web.archive.org/web/20180828063444/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.hotel-silber-vor-der-eroeffnung-in-stutt-gart-wir-sind-auf-der-zielgeraden.fffa315a-50d8-46b0-b624-d35168174448.html 27 https://web.archive.org/save/https://www.staatsanzeiger.de/staatsanzeiger/debatten-im-landtag/nachricht/artikel/hotel-silber-wirft-schatten-auf-gedenkstaetten-debatte/ 28http://www.landeskunde-baden-wuerttemberg.de/fileadmin/_migrated/pics/Hohasp-9-Sintiroma.jpg 29 https://web.archive.org/web/20181002064017/http://www.hdbg.de/dachau/pdfs/09/09_09/09_09_02.PDF 30 https://web.archive.org/web/20180929141840/https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.ns-gedenkstaette-in-stuttgart-um-das-hotel-silber-gibt-es-weiter-aerger-page1.1c5323ea-8e87-45e6-998c-517764b115fd.html 31 https://web.archive.org/web/20180929142502/https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=391 32 https://web.archive.org/web/20181002063813/http://www.sintiundroma.de/uploads/media/chronologie140111.pdf 33 https://web.archive.org/web/20181002064017/http://www.hdbg.de/dachau/pdfs/09/09_09/09_09_02.PDF Zielger 34 https://web.archive.org/web/20181003183751/https://www.planet-schule.de/typo3temp/pics/9b8f61ba2d.jpg 35 https://web.archive.org/web/20180828063444/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.hotel-silber-vor-der-eroeffnung-in-stutt-gart-wir-sind-auf-der-zielgeraden.fffa315a-50d8-46b0-b624-d35168174448.html 36 https://web.archive.org/web/20171231122440/http://www.geschichtsort-hotel-silber.de:80/das-netz-der-gestapo/wuerttemberg-und-baden/ 37 https://web.archive.org/web/20180715011614/https://www.geschichtsort-hotel-silber.de/das-netz-der-gestapo/deutsches-reich/ 38 https://web.archive.org/web/*/https://www.geschichtsort-hotel-silber.de/das-netz-der-gestapo/europa/ 39 https://web.archive.org/web/20180828063444/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.hotel-silber-vor-der-eroeffnung-in-stutt-gart-wir-sind-auf-der-zielgeraden.fffa315a-50d8-46b0-b624-d35168174448.html 40 http://www.sintiundroma.de/sinti-roma/ns-voelkermord/vernichtung.html 41 https://web.archive.org/web/20180828063444/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.hotel-silber-vor-der-eroeffnung-in-stutt-gart-wir-sind-auf-der-zielgeraden.fffa315a-50d8-46b0-b624-d35168174448.html

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42 https://web.archive.org/save/https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.haus-der-geschichte-geschichte-an-einem-taeterort-erle-ben.7a3e154b-de61-4ebf-bfa5-f3b8c81d68fa.html 43 Experten der Vernichtung: Das T4-Reinhardt-Netzwerk in den Lagern Belzec, Sobibor und Treblinka von Sara Berger 44 https://web.archive.org/web/20181001180743/https://www.gedenkstaettenverbund-gna.org/images/downloads/gedenkstaettenrund-schau/gr_13_20150412.pdf 45 https://web.archive.org/web/20181001181622/https://de.wikipedia.org/wiki/Gottlieb_Hering 46 https://web.archive.org/web/20180828063444/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.hotel-silber-vor-der-eroeffnung-in-stutt-gart-wir-sind-auf-der-zielgeraden.fffa315a-50d8-46b0-b624-d35168174448.html 47https://web.archive.org/web/20181001091607/http://www.kultur-fuer-alle.net/uploads/pics/Hospitalhof_239.jpg 48 https://web.archive.org/web/20181001082719/https://www.amazon.de/Blutiges-Edelwei%C3%9F-Gebirgs-Division-Zweiten-Welt-krieg/dp/3861534479 49 https://web.archive.org/web/20181001083211/https://www.gedenkorte-europa.eu/de_de/article-speidel-wilhelm-1895-1970.html 50 https://web.archive.org/save/https://www.gedenkorte-europa.eu/de_de/article-fall-7-prozess-generale-in-sudosteuropa.html 51 https://web.archive.org/save/https://www.sueddeutsche.de/politik/2.220/die-graeuel-von-babij-jar-der-abgrund-1.3142959 52 https://web.archive.org/web/20181001084519/https://www.swp.de/suedwesten/staedte/heidenheim/heideheimer-ns-vergangenheit-unter-der-lupe-17979737.html 53 https://www.neues-deutschland.de/artikel/652201.ein-kaltbluetiger-judenjaeger.html?action=print 54 https://web.archive.org/save/https://abcnews.go.com/International/interview-death-nazi-officer-martin-sandberger/story?id=10380750 55 https://web.archive.org/save/https://www.leo-bw.de/web/guest/detail/-/Detail/details/PERSON/kgl_biographien/118837419/Ber-ger%2BGottlob%2BChristian 56 https://web.archive.org/save/https://www.historyanswers.co.uk/history-of-war/oskar-dirlewanger-the-ss-butcher-of-warsaw/ 57 https://web.archive.org/web/20181001085745/http://www.taz.de/!621997/ 58 https://web.archive.org/save/https://www.nzz.ch/unaussprechliches-aussprechen-1.18207834 59 https://web.archive.org/web/20181001090257/http://www.hagalil.com/or/200xxxxx4/10/belzec.htm 60 https://web.archive.org/web/20181001113622/https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Wirth 61 https://web.archive.org/web/20180828063444/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.hotel-silber-vor-der-eroeffnung-in-stutt-gart-wir-sind-auf-der-zielgeraden.fffa315a-50d8-46b0-b624-d35168174448.html 62 https://web.archive.org/save/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.lern-und-gednkort-in-stuttgart-erste-einblicke-ins-hotel-silber.06c86d47-e975-4b1f-80d4-b896e56c4b92.html 63 https://web.archive.org/save/https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.haus-der-geschichte-geschichte-an-einem-taeterort-erle-ben.7a3e154b-de61-4ebf-bfa5-f3b8c81d68fa.html 64 https://de-de.facebook.com/hausdergeschichte.bw/ 65 https://twitter.com/hdgbw?lang=de 66 https://web.archive.org/web/20180828063444/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.hotel-silber-vor-der-eroeffnung-in-stutt-gart-wir-sind-auf-der-zielgeraden.fffa315a-50d8-46b0-b624-d35168174448.html 67 "Aktivitäten und Lebensstationen von Menschen in und aus Baden, die den Nazis aktiv entgegentraten" aus Konzept für einen Lernort Kislau“ (September 2017) 68 https://web.archive.org/web/2/https://www.deutschlandfunkkultur.de/ns-verbrechen-in-griechenland-erst-joachim-gauck-bat-um.1013.de.html?dram:article_id=416360 69 https://web.archive.org/web/20181001081514/https://en.wikipedia.org/wiki/Liep%C4%81ja_massacres 70 https://web.archive.org/web/20181001081645/https://en.wikipedia.org/wiki/File:Liepaja_December_1941_massacres_01.jpeg 71 »Endlösung«: Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen Juden von Götz Aly

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72 https://web.archive.org/save/https://www.discogs.com/artist/2736440-Carlo-Schmid/images 73 https://web.archive.org/save/https://en.wikipedia.org/wiki/Liep%C4%81ja_massacres#/media/File:Liepaja_massacre_05.jpg 74 https://web.archive.org/save/http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-83422497.html 75 https://web.archive.org/save/http://gordi-zionelder.blogspot.com/2010/12/aryan-pride.html 76 https://web.archive.org/save/http://www.spiegel.de/einestages/nazi-verbrecher-sandberger-a-948817.html