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Die AVG wird unterstützt von: Nr. 1/2015 NACHTSCHICHT Vereinszeitschrift der Amateurastronomischen Vereinigung Göttingen e.V. Aus dem Inhalt: Beilage: Protokoll der Mitgliederversammlung vom 27.02.2015 Darstellung des Sonnensystems in der Großen Moschee von Bursa Reichlich Protuberanzen und der Mond vor der Sonne am 20.03.2015 So sah das H-Alpha-Teleskop des Hainberg-Observatoriums die Finsternis.

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Die AVG wird unterstützt von: Nr. 1/2015

NACHTSCHICHT

Vereinszeitschrift der Amateurastronomischen Vereinigung Göttingen e.V.

Aus dem Inhalt:

Beilage: Protokoll der Mitgliederversammlung vom 27.02.2015

Darstellung des Sonnensystems in der Großen Moschee von Bursa

Reichlich Protuberanzen und der Mond vor der Sonne am 20.03.2015 So sah das H-Alpha-Teleskop des Hainberg-Observatoriums die Finsternis.

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TERMINE FÜR STERNFREUNDE AUS DER REGION

Astronomischer Arbeitskreis an der VHS Göttingen (AAVG)

Regelmäßig freitags im Gebäude der HCA-Schule in der Theodor-Heuss-Str. 21 ab 20:00 Uhr

Astrostammtisch der AVG

Jeweils 14-täglich ab 20:00 Uhr, am 15.04., 29.04., 13.05., 27.05.,10.06., usw. auf www.AVGoe.de wird STETS DAS AKTUELLEDATUM angezeigt! Das Lokal ist das "Myers" in der Langen-Geismar-Str..

Redaktionsschluss für die Nachtschicht Nr. 2/2015 ist der 20.05.15Das Erscheinen ist dann für Ende Juni geplant.

Jeder (wirklich: jeder!) Beitrag, der irgendwas mit Astronomie zu tunhat, ist willkommen! Ziel: [email protected] oder Matthias Elsen,

Bramwaldstr. 6A, 37081 Göttingen

Aufruf Es wird immer noch ein Artikel benötigt über die neuen Einrichtungen

am Sonnenturm. Ich bitte hier die Mitglieder der AG Sonne, dieneuesten (Stand: 02.04.2015) Einrichtungen um den Spektrographenmal zu beschreiben, zu fotografieren und kurz darzustellen, wie der

jetzige Aufbau ist.

Vielen Dank - die Redaktion

den Besuchern vier Teleskope zur Verfü-gung standen. Allen die das ermöglichthaben ganz herzlichen Dank! Ja und nun zuden beiden Veranstaltungstagen. Die ganzeWoche vor der Finsternis war das Wetterschon sehr gut. Wir hatten viele Sonnen-stunden und schon Bedenken, dass der Fa-den am Finsternistag reißen könnte, was jaauch viele Experten vorhersagten. Dochweit gefehlt! Der 20. März überraschte unsalle mit dem wohl besten Wetter über diegesamte Finsternisdauer hinweg. Strahlendblauer Himmel viele Gäste, die einen sehrschönen, sehr interessanten und rundumgelungenen Vormittag im Hainberg-Obser-vatorium erlebten. Ja und ich erwähnte esschon, Schattenspiele, Gegensätze – amnächsten Tag, dem Astronomietag stattblauer Himmel, Wintereinbruch! Es schnei-te von 8 – 11 Uhr ohne Unterlass. DerHainberg wurde noch einmal weiß. Dahermachten sich auch nur etwa 20 Besucher zuuns auf den Weg. Aber im Rückblick aufden Tag zuvor, hielt sich die Trauer darüberdoch sehr in Grenzen. Hoffen wir für un-sere kommenden Veranstaltungen, dass diesnur ein kleiner Ausrutscher war. ZumSchluss möchte ich noch darauf hinweisen,dass die Mitgliederversammlung am27.02.2015 die allen mit der Einladungübersandte Haus- und Betriebsordnung fürdas Hainberg-Observatorium einstimmigbeschlossen hat. Ich wünsche allen eine gute Zeit und schautab und zu mal an den Himmel, es lohntsich.

Bis dann, Bernd

man mag es kaum glauben, aber das ersteViertel des Jahres 2015 ist schon wiedervorbei und die Uhren gehen auch wiederum eine Stunde falsch. Aber nicht deshalbwird es Zeit für die erste Ausgabe derNachtschicht. Ich hoffe alle haben gut undgesund in das neue Jahr gefunden. UnsereGäste und Freunde haben uns nicht verges-sen, vielleicht lag es ja auch an der eifrigenArbeit und Unterstützung durch das Göttin-ger Tageblatt – vielen Dank dafür. Die öf-fentlichen Führungen in Januar und Febru-ar waren gemessen an den Wetterverhält-nissen sehr gut besucht. Etwa 15 Besucherhatte im Januar Interesse am Mond und gut30 Besucher wollten und konnten im Feb-ruar den Jupiter beobachten. Während die-ser Zeit liefen bereits die Vorbereitungenfür den 20. und 21. März auf vollen Touren.Zur Erinnerung, es, gab eine Sonnenfins-ternis und den Astronomietag, Schatten-spiele war hier das Motto. Und es hätte ge-gensätzlicher nicht sein können. Aber dazuspäter. Vorher gab es eine Menge Arbeit.Das Timing bei der Umsetzung der erfor-derlichen Arbeiten im Sonnenturm und imAstrographenhaus war aber mehr als vor-bildlich. Alles was wir uns vorgenommenhatten wurde rechtzeitig und dennoch ohneübertriebene Hektik erledigt. Im Sonnen-turm konnten die Arbeiten am Spektrogra-phen bereits am 15. März abgeschlossenwerden, sodass noch ausreichend Zeit fürdie Feinjustage und erste Spektrohelio-gramme vor der Finsternis blieb. Auch dieWeißlicht-Projektion wurde wieder in Be-trieb genommen. Am Astrographen wurdendie Säulen fertig, sodass bei der Finsternis

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Begrüßung

Liebe Sternfreundinnen und Sternfreunde,

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ImpressumDie NACHTSCHICHT ist die Vereinszeitschrift der AMATEURASTRONOMISCHENVEREINIGUNG GÖTTINGEN e.V. Sie erscheint vier mal jährlich. Namentlichgekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vereins oder desVorstandes wieder.Layout DruckM. Elsen AVG e.V.

Bankverbindung :Sparkasse Göttingen,

IBAN: DE51 2605 0001 0000 1096 45

BIC: NOLADE21GOE

Gläubiger-ID: DE30ZZZ00001061482

Mandatsreferenz:MEXAVGA510002

ANSPRECHPARTNER UND ADRESSEN

1. Vorsitzender 2. Vorsitzender

Astronomie-Einsteiger

Bernd Lechte Matthias ElsenSchlesierring 8 Bramwaldstr. 6A

37085 Göttingen 37081 Göttingen

Tel. 0551/7707825 Tel. 0551/9899051

Mob. 0170-4049195

E-Mail:[email protected] E-Mail: [email protected]

NEU:Planetenbeobachtung Kassenwartin

Detlev Niechoy Britta LohmannAm Steinsgraben 3 Klothgasse 11

37085 Göttingen 37133 Friedland

Tel. 05571/33830 Tel. 05509/2288

E-Mail: [email protected]

Hainberg-Observatorium

Bismarckstr. 123

37085 Göttingen

0551/50088351

[email protected]

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Ansprechpartner und Adressen

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IINHALTSVERZEICHNIS:BegrüßungBeiträge

Bernd 2

Sonnensystem in der Moschee von Bursa

Besuch aus den Niederlanden

Beobachtungen

Sonnenfinsternis vom 20.03.2015

ChristineChristian

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Detlev, MatthiasBernd

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Arbeiten am Sonnenturm und den Säulen

RubrikenAstronomische Ereignisse

Öffentlichkeitstermine

Matthias 15

MatthiasMatthias

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Ansprechpartner und AdressenTermine für Sternfreunde der RegionDie AVG wird unterstützt von

Matthias181920

Kurzes Vorwort durch die Redaktion:Ich wollte noch einiges zum Gerüst berich-ten und ausführlicher mit mehr Bildern dieSonnenfinsternis und den Neubau der Säu-len würdigen. Auch zur Ausklappvorrich-tung im Sonnenturm wollte ich noch etwasbringen. Dazu reichte bei 20 Seiten nunnicht mehr der Platz. 24 Seiten hätte ich so

nicht vollbekommen. In der Nr. 2 wird eingrößerer Artikel von Jürgen erscheinen. Binguter Hoffnung, dass Nr. 2. pünktlich er-scheint.

Beste Grüße

Matthias

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Öffentlichkeitstermine 2015

Regelmäßige Führungen am Hainberg-Observatorium:Diese öffentlichen Veranstaltungen finden jeweils an einem Donnerstag statt.

Bei schlechtem Wetter gibt es einen Vortrag zum Thema und eine Führung durchdie Sternwarte.

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Datum Uhrzeit Themen

Do., 09. April 2015 21:00 Galaxien am Frühlingshimmel

Do., 28. Mai 2015 21:00 Wenn sich Monde bedecken

So., 21. Juni 2015 14:00 Die Sonne

So., 26. Juli 2015 14:00 Die Sonne

Do., 13. August 2015 21:00 Der Sommerhimmel

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Die Darstellung des Sonnensystems in derGroßen Moschee von Bursa

Höhe von 2.500 m und bietet als National-park sicherlich gute Beobachtungsbeding-ungen. Bis auf 2000 m Höhe kann man mitdem Auto fahren, von uns aus benötigt manetwa 60 min. Da wir vor nicht allzu langerZeit Nachwuchs bekommen haben, scheiensolche nächtlichen Touren allerdings der-zeit aus… Vielleicht kann ich aber spätereinmal vom Sternenhimmel vom Ulu Dagberichten!

Der Minbar der Ulu Cami (Die Kanzelder Großen Moschee)

Immerhin kann ich andere astronomischeNachrichten beisteuern: Bei einer Führungdurch die große Moschee von Bursa wurdeich auf den Minbar, d. h. die Kanzel, auf-merksam, auf deren einen Seite das Son-nensystem und auf deren anderer Seite Ga-laxien dargestellt sind. Die Kanzel ist im-merhin mehr als 600 Jahre alt, was eine nä-here Befassung mit der Sache wohl recht-fertigt!

Um einige historische Details rund um dieMoschee kommen wir zunächst nicht he-rum: Bursa wurde im Jahr 1326 von denOsmanen erobert und war die nächstenJahrzehnte Hauptstadt des OsmanischenReichs. Dem entsprechend entfaltete sichhier rege Bautätigkeit. Die Große Moschee,im folgenden Ulu Cami (ulu: groß, cami:Moschee, gesprochen: „Dschaami“), wurdeim Jahre 1399 fertig gestellt. Sie ist diemonumentalste Moschee der frühosmani-schen Architektur, hat über 3000 qmGrundfläche und 20 Kuppeln. In ihrer Mit-te, unter einer Glaskuppel, befindet sich einAus: "The Battle of Britain", 1969, MGM

Einleitung

Bevor ich von den außergewöhnlichen, 600Jahre alten Himmelsdarstellungen auf derKanzel der Großen Moschee von Bursaberichte, zunächst ein paar allgemeine Worte:

Aus beruflichen Gründen leben wir gerade ü-berwiegend in Bursa/ Türkei. Bursa liegt inder Region Marmara im Nordwesten des Lan-des, eingebettet zwischen Meer und Gebirge.Die Stadt hat über 2,5 Millionen Einwohnerund ist nach Istanbul, Ankara und Izmir dieviertgrößte Stadt der Türkei.

Eigentlich wollte ich über den Sternenhimmelhier und über meine Himmelsbeobachtungenschreiben. Bursa liegt auf 40° nördlicherBreite. Im Vergleich zu Göttingen könnte manalso gute 10° mehr vom Südhimmel sehen-theoretisch. Bisher bin ich allerdings nochnicht wirklich zum Beobachten gekommen:

Im Stadtgebiet von Bursa ist die Himmelsbe-obachtung nur schwer möglich. NachdemBursa ein wichtiger Industrie- und Wirt-schaftsstandort ist und auf 3 Millionen Ein-wohner zusteuert, hängt über der Stadt oft ei-ne Licht- und Dunstglocke, im Winter kommtder Rauch von Holz- und Kohleheizungenhinzu. Außerhalb der Wohnbebauung wärendie Beobachtungsbedingungen vermutlichviel besser, aber dort gibt es Rudel von gros-sen, wilden Hunden…

Mittelfristig sehe ich Hoffnung für meine as-tronomische Aktivitäten hier, da sich vor denToren der Stadt ein stattliches Gebirge befin-det: Der Ulu Dag („Großer Berg“) hat eine

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ASTRONOMISCHE EREIGNISSE APRIL 2015 – JULI 2015

EREIGNISAPRIL

DATUM UHRZEIT

Algol im MinimumAlgol im MinimumAlgol im MinimumAlgol im Minimum

01/04/1507/04/15

06:1200:12

09/04/1512/04/15

21:1218:12

VirgidenMerkur abendsLyridenAlgol im Minimum

12/04/1521.04. bis 12.04.2015

22/04/1524/04/15

21:1205:12

Algol im MinimumMAIAlgol im MinimumEt-Lyriden

29/04/15 23:12

02/05/1508/05/15

19:1202:12

Algol im MinimumAlgol im MinimumSaturn in OpositionEta-Aquariden

17/05/1522/05/15

03:1221:12

23/05/1528/05/15

04:12

JUNIAlgol im MinimumAlgol im MinimumPallas in Oppiosition

06/06/15 05:1209/06/1512/06/15

02:12

Scorpius-Sagittarius-StromAlgol im MinimumJuni-LyridenCorviden

14/06/1514/06/15 20:12

11.-21.06.15

27/06/15Algol im MinimumJULIAlgol im MinimumPluto in Opposition

29/06/15 04:12

02/07/1506/07/15

00:12

Algol im MinimumAlgol im MinimumAlgol im MinimumCeres in Opposition

19/07/1522/07/15

05:1202:12

24/07/1525/07/15

23:12

Delta-AquaridenAlpha-Capricorninden

29/07/1529/07/15

großer Brunnen. Die Ulu Cami gilt alsfünftheiligste Moschee des Islam. Nebenihren fast 200 Kalligrafien ist die Ulu Camifür ihre aufwendig geschnitzte Kanzel be-rühmt.

Die Kanzel (der Minbar) ist eine der origi-nalsten und schönsten Arbeiten in der Mo-

schee und stammt aus ihrer Entstehungs-zeit. Wie in jeder Moschee befindet sich die Kanzel rechts neben der Gebetsnische. DieKanzel in der Ulu Cami soll offenbar dasUniversum in seiner Gesamtheit symbo-

lisieren. Auf der östlichenSeite ist das Sonnensystem,auf der westlichen Seite sindGalaxien dargestellt (Bild 3).

Die Kanzel ist aus Walnuss-holz geschnitzt. Sie bestehtaus 6666 Einzelteilen (einermystischen Zahl des Islam),die in Intarsientechnik gear-beitet und ohne Nägel oderHilfsmittel miteinander ver-bunden wurden.

Östliche Seite, Darstellung desSonnensystems:

Die 8 Planeten Neptun, Uranus, Saturn,Jupiter, Mars, Venus, Merkur und Erdesowie die Sonne sind als Halbkugelnreliefartig ausgearbeitet und vor geo-metrischen Mustern angeordnet. Jederder Planeten umkreist ein bestimmtesFeld. Der Planet auf der linken, geson-derten Bildtafel, am Rande des Son-nensystems, soll Pluto sein. Das wärerund 500 Jahre vor seiner Entdeckungin Europa in der Tat beeindruckend! Ei-ne Darstellung findet sich in Bild 4.

Die Größenverhältnisse der Planeten zu-einander und die Umlaufbahnen sollen mitder Wirklichkeit übereinstimmen. Die wis-

Bild1: Die Ulu Cami in Bursa

Bild2: Brunnen und Inneres der UluCami

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senschaftliche Basis dieser Aussage konnte ich bisher nicht überprüfen, dazu warenmeine Türkisch-Kenntnisse für die veröf-fentlichten Artikel nicht ausreichend. Zu-mindest in Bezug auf die Gasriesen sehe ich

schon einige Abweichungen von denwahren Maßstäben. In jedem Falle ist dieDarstellung des Planetensystems für dasJahr 1400 bemerkenswert.

Bild 4: Minbar der Ulu Cami von Bursa

Bild 5: Auf der Ostseite des Minbar: Günes=Sonne, Dünya=Erde

SonnenturmDie größten Veränderungen haben sichdank Franks Hilfe im Sonnenturm ergeben(Bild unten). Nach intensiven Arbeiten istnun wieder ein Spektrograph in Betrieb miteiner sehr hohen Auflösung. Dafür allenBeteiligten herzlichen Dank!

Arbeiten am Sonnenturm und an den Säulen

SäulenNachdem Henning, Bernd und Fritz For-men gebaut, Stahl gebogen und Beton ge-gossen haben, konnten beide Säulen am15.10. schließlich ausgeschalt werden. Bild1: Die noch eingeschalte Säule für ein Te-leskop mit Newton-Bauart.

Bild 1

Bild 2: Detail (Schrumpfschläuche). Bild 3:Refraktorsäule nach dem Ausschalen am15.03. Vor der SoFi rieb Bernd die Säulenzur Glättung mit Zementschlämme ab. Bild4: Von Fritz konstruierter Adapter und denAufnahmen für die Gewindebolzen. - Matthias

Bild 3

Bild 2

Bild 4

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Auch die Sterne undandere Himmelskör-per kommen hier zuihrem Recht (Bild7a-c). Abschließend nochein paar Worte zumSchöpfer der Kanzel.Der „Meister desMinbar“ ist gemäßder erst vor kurzementdeckten Inschrift„Mehmet, der Sohndes Abdul Aziz“ ausDevak. Bei Devaksoll es sich um einDorf in der Nähevon Täbris im heu-tigen Iran handeln.Mit Mehmet sollen seinerzeit bis zu 300 weitere Künstler und Handwerker nach Bursageholt worden sein.

Mehmet Sohn des Abdul Aziz hat uns im Jahr 1399 ein Werk hinterlassen, mit dem mansich unbedingt noch weiter beschäfti-gen sollte. Entsprechend des Fortschritts meiner

Westliche Seite, Darstellung vonGalaxien:

Auf der westlichen Seite der Kanzelsind Galaxiensysteme und Sterne zusehen. Sie wurden ursprünglich durchPerlmutt-Einlegearbeiten dargestellt.Das Perlmutt ist offenbar leider im Laufe der Zeit durchfehlerhafte Restaurierung oderEinfärbungen weitgehend zerstörtworden, die Galaxien aber noch immererkennbar. Sieben Galaxien davon sollen identifiziert sein,welche das sind, konnte ich noch nichtherausfinden.

Bild 6: Westseite: Darstellung von Galaxien

Bild 7: Galaxiendarstellung auf der Westseite des Minbars

Li.: Augen him-melwärts ge-richtat, fixieren die Besucher die Vorgänge um dieSonne.

Die neuen Säulenkamen gleich zum Einsatz

Keine Luftauf-nahme, sondern Modellbau!

Jürgens Modellezogen neugieri-ge Blicke auf sich

Auch Hennings tolle Sonnenaufnamesollte nicht zu kurz kommen. Sie zeigt den unregelmäßigen Mondrand. Da ich aber auch noch zum Bau der Säulen und der Neukonstruktion des Spektrogrphenaufbaus etwas sagen wollte, bleibt Seite 15 dafür reserviert.

Matthias

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Türkischkenntnisse werde ich versuchen,irgendwann eine Fortsetzung zu diesem

Artikel zu schreiben und die bisher nurangerissenen Fragen näher zu beleuchten.

Christine Krinn

Bild 7: Komet? Doppelstern? Stern

Besuch aus den Niederlanden bei der AVG

Für den 21.02.2015 hatten sich Ton Spa-ninks aus Tilburg und seine Frau Ellemariezu einer Führung angemeldet. Wie es sichfür echte Niederländer gehört, reisten diebeiden mit dem Wohnmobil an und kam-pierten auf der Eiswiese.

Ton betreibt in Tilburg, einer Stadt von gut200.000 Einwohnern im Süden des Landesein privates Observatorium mit dem schö-nen Namen „der Zehnersprung“ (de Tien-desprong). Ein besonderer Schwerpunktliegt dort bei der Sonnenbeobachtung.

Ton und Ellemarie hatten bereits am 19.02.inkognito an der öffentlichen Führung imAstrographen teilgenommen. Umso mehrbrannte Ton natürlich darauf, am 21. unse-ren Sonnenturm zu besichtigen. Er zeigtesich vom Coelostaten beeindruckt, obwohlwir ihm mangels Sonne dessen eigentlicheFunktion nicht vorführen konnten (Bild2).

Wer sich einmal ansehen möchte, in welchvielfältiger Weise Ton daheim die Beobach-tung der Sonne und des Erdmagnetfeldesbetreibt, dem sei die Seite

www.tiendesprong.nl

empfohlen. Auch wer der niederländischenSprache nicht mächtig ist, wird staunen.

Der Name der Sternwarte stammt, wie Tonerläutert, aus dem Buch „Wir im Weltall …das Weltall in uns“ von Kees Boeke. In die-sem Büchlein versucht Boeke, Kindern zuerklären, wie groß das Weltall ist. Aus-gangspunkt ist ein Kind, das mit einer Kat-ze im Arm auf einem Stuhl in der Mittedes Schulhofs sitzt. Das Kind wird gezeich-net. Die nächste Zeichnung machen die an-deren Kinder aus zehnfacher Entfernung .

Dieser Sprung auf die zehnfache Entfer-

Ein kleines Blatt mit Löchern dient eben-falls als Lochkamera und zaubert Sonnen-sicheln auf die Betonberfläche der Säule.

Projektion, die uns Detlev Niechoy schickte

1. 2. und 3. Kontakt. Mit dem Hainbergastrographen dokumentiert. Bernd Lechte saß am O-kular, Matthias Elsen sah auf die Uhr und hielt die Kreide. Oben das Ergebnis.

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Große Sorge bei den Betreibern von Pho-tovoltaik-Anlagen. Riesenverluste - sollenSonnenfinsternisse verboten werden?Tatort: RA 23 h 56 min., De – 0,5° - irgend-wo in den Fischen. Tatzeit: 09:34:45 Uhr.Und er tat es schon wieder auf seinem ab-steigenden Knoten! So oder ähnlich könnteein Zeitungsartikel oder Polizeibericht be-ginnen. Und was sagen die Gäste imHainberg-Observatorium dazu?

"Wunderschön, so etwas habe ich noch niegesehen! Echt beeindruckend. Sind dasBerge und Täler dort am Mondrand? HabenSie bemerkt wie sich das Licht veränderthat, es ist ein seltsames Licht. Ich merkedass es deutlich kälter geworden ist. Ja ichmuss mir meine Jacke wieder anziehen.Kann ich auch so eine Brille bekommen?Die Frau von der AVG dort hat noch wel-che. Hier ist die Sonne ja ganz rot. Jetztschiebt sich der Mond vor den Sonnen-fleck. Ja und über die Protuberanz auch.Oh, sehen Sie mal lauter kleine Sonnensi-cheln. Gut dass ich mir freigenommen ha-be. Toll dass man so etwas bei Ihnen sehenkann – vielen Dank dafür. Es war super!"

Es freut uns, dass es unseren Gästen gefal-len hat. Möglich wurde dies alles aber nurweil das Wetter auf unserer Seite war. Esgab Stimmen die meinten, Erwin habe füruns ein gutes Wort eingelegt. Aber auchder Einsatz von 8 Mitgliedern der AVG darfhier nicht unerwähnt bleiben. An einem re-gulären Arbeitstag ist dies auch keineSelbstverständlichkeit. Neben dem großen

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Tons Instrumente erlauben 2 ½ Zehner-sprünge ins Weltall...

Christian Gottschalk

nung wird immer wiederholt und Zehner-sprung genannt. Auf diese Weise wird derAusgangspunkt in jeder Zeichnung kleinerund die größere Beschaffenheit des Weltallssichtbar.

Bild 1: v. r. n. l.: Ton Spaninks mit Frau, B. Lechte, Frank Killich und Christian Gottschalk

Bild 2: Ehepaar Spaninks mit Bernd am Coelostaten

Refraktor 250/4130 und dem H-Alpha-Teleskop hatten Britta und Fritz noch ihreTeleskope mitgebracht. Natürlich mit Son-nenfiltern und auf den neuen Säulen mon-tiert waren sie eine große Hilfe um bei denzahlreichen Gästen einen bleibenden Ein-druck zu hinterlassen. Im unteren Kuppel-raum stand für die Besucher interessantesAnschauungsmaterial bereit. Ein echterHingucker waren Jürgens Modelle vomAstrographenhaus und vom Sonnenturmsowie das modifizierte Schwarze Loch.Tolle Sache Jürgen!

Sehr gut, hat Spaß gemacht!

Bernd

Die partielle Sonnenfinsternis am 20.03.2015über GöttingenDer Sonne wird das Licht genommen!

Ein Nudelsieb macht auf "Lochkamera" und bildet laute kleine Sonnensicheln ab.

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Detlev hat uns wieder mit interessantenBeobachtungsergebnissen versorgt.Natürlich ein Bild des Kometen Lovejoy(Bild 1), den einige von uns am17.01.imRahmen der langen Nacht des Wissens am

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17.01. am Hainberg live gesehen hatten.Die Aufnahme resultiert von 14.02., um20:06Uhr.

Bild 2 zeigt eine Übersichtsaufnahme derSonne am08.02. mit zahlreichen Flecken.

BeobachtungenDetlev Niechoy, Matthias Elsen

Bild 1: Komet Lovejoy

Ihr schließt sich eine Reihe Mondaufnah-men vom 22.02. an, aus der ich zwei aus-gewählt habe. Die Aufnahmen entstandenbei schlechten Sichtbedingungen und hoherLuftfeuchtigkeit. Bild 3 zeigt das Mare Cri-sium, Bild 4 einige Krater nördlich des Ma-re Crisium. Die beiden größten Krater imBild sind Cleomedes (unten im Bild) undMessala (ganz oben). Auf beiden Bildernist Osten ist links und Norden oben.

Bild 2: Sonne mit zahlreichen Sonnenflecken

Bild 3: Mare crisium

Bild 4: Cleomedes und Messala

Die letzte Aufnahme zeigt das seltene Er-eignis eines Dämmerungsbogens (Bild5). Wenn die Sonne nach einem Gewitter odereiner Kaltfront seht tief steht, besonders da-rauf achten und eine Kamera bereit halten.Bild 1-5 stammen von Detlev Niechoy. Bild 6 zeigt eine Lichtsäule, die ich auf demHeimweg am 05.02. erwischt hatte.

Matthias

Bild 5.Dämmerungs-bogen. Auffäl-lig durch dierote Färbung.

Bild 6:Lichtsäule am 05.02.2015. Foto-grafiert am Kiesgrubengeländean der Umgehung Rosdorf-Grone. Blickrichtung Westen.