Die Bedeutung von Serum–Tumormarkern in der ...

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Diplomarbeit Die Bedeutung von Serum–Tumormarkern in der Rezidivdiagnostik beim Mammakarzinom eingereicht von Marion Pagitz Mat.Nr.: 0110355 zur Erlangung des akademischen Grades Doktorin der gesamten Heilkunde (Dr. med. univ.) an der Medizinischen Universität Graz ausgeführt am Universitätsklinikum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde unter der Anleitung von OA. Dr. Gero Luschin-Ebengreuth

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Diplomarbeit

Die Bedeutung von Serum–Tumormarkern in der Rezidivdiagnostik beim Mammakarzinom

eingereicht von

Marion Pagitz Mat.Nr.: 0110355

zur Erlangung des akademischen Grades

Doktorin der gesamten Heilkunde

(Dr. med. univ.)

an der

Medizinischen Universität Graz

ausgeführt am

Universitätsklinikum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde

unter der Anleitung von

OA. Dr. Gero Luschin-Ebengreuth

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne

fremde Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet

habe und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen

als solche kenntlich gemacht habe.

Graz, am …… Unterschrift

ii

Danksagungen

Ich möchte mich bei der Universitäts-Frauenklinik Graz, Klinische Abteilung für

Gynäkologie, insbesondere jedoch bei OA. Dr. Gero Luschin-Ebengreuth

bedanken, welcher mir bei der Bereitstellung von Faktwissen und seinem

Korrekturlesen eine sehr große Hilfe war.

Ein Großes Dankeschön auch an meine Familie, Eltern, meinen Bruder und

Schwägerin, die mich in der ganzen Studienzeit sehr unterstützten, förderten und

mir immer Mut machten.

Vor allem aber auch danke ich meiner Mutter, die mich immer durch die Höhen

und Tiefen meines Studiums begleitete.

Meinem Freund Jochen danke ich für seine lange Geduld, die er vor allem

während der Erstellung der Diplomarbeit haben musste.

All diesen wichtigen Menschen in meinem Leben, ist diese Diplomarbeit gewidmet.

iii

Zusammenfassung

Die Krankenakten von 28 Patientinnen wurden im Rahmen dieser Studie

untersucht und ihre Daten wurden für diese Arbeit ermittelt und einer

retrospektiven Analyse unterzogen. Es handelte sich um Frauen, die im Zeitraum

zwischen 1989 und 2007 an der Universitäts-Frauenklinik Graz behandelt

wurden, weil sie an einem Mammakarzinom im Stadium I bis Stadium IV erkrankt

waren.

Die erhobenen Daten für diese Arbeit setzen sich weiters aus dem Verlauf der

Serum – Tumormarker zusammen.

Die Bestimmung von Tumormarkern stellt heutzutage eine schnelle, minimal

invasive, reproduzierbare und finanziell günstige Untersuchungsmethode dar, sie

werden in der Mammakarzinom- Nachsorge auch sehr häufig bestimmt.

Als Tumormarker werden heute alle nachweisbaren oder messbaren Substanzen

zusammengefasst, die auf einen Tumor hinweisen oder zu seiner

Charakterisierung und Messung seiner Ausbreitung und Therapieansprechen

beitragen können.

Die Auswahl an Serum – Tumormarkern ist groß, für diese Arbeit wurden drei der

gängigsten verwendet, CEA, CA 15-3 und TPS.

Zwischen Erstdiagnose, Rezidiv, Metastasen und den jeweiligen Serum –

Tumormarkerwerten der einzelnen Patientinnen konnte keine signifikante

Korrelation gefunden werden. Es wurde kein zeitlicher Zusammenhang der

Tumormarkerwerte und Krankheitsverlauf bei den erkrankten Frauen festgestellt.

Wenn man die gemessenen CEA-, CA 15-3- und TPS - Werte betrachtet, so gibt

es zwar immer wieder Korrelationen, die aber in dem kleinen von uns

untersuchten Kollektiv niemals ein Signifikanzniveau erreichten. Bei der einzelnen

Betrachtung jedes einzelnen Tumormarkerwertes in Bezug auf die Progression

der Krankheit gab es jedoch einige interessante Ergebnisse.

Ich bin abschließend der Meinung, dass eine Abnahme der Serum – Tumormarker

in der Rezidivdiagnostik beim Mammakarzinom nicht durchgeführt werden soll.

Der Vorteil für die Patientin durch das Vorverlegen der Diagnose, obwohl sie noch

keine klinischen Symptome verspürt ist zu gering. Ohne das Wissen einer

Krankheit kann sie vielleicht noch einige Monate ein „gesunder“ Mensch sein.

iv

Abstract

The medical reports of 28 female patients were examined in the course of this

study and their data determined and were subjected to a retrospective analysis.

The women were treated in the University Clinic of Gynecology Graz during the

years 1989 to 2007 because they suffered from breast cancer stage I – IV.

The elevated data for this paper are additionally composed by the course of the

serum tumour markers.

The determination of tumour markers today provides a fast, minimal invasive,

repetitious, and financially cheap examination method and is widely used in

estimating the response to therapy.

Serum tumour markers are molecules or substances that are shed by a tumour

into the circulation where they can be detected and quantitated.

The range of serum tumour markers is big, for this thesis nevertheless I took three

of the most commonly used, CEA, CA 15-3 and TPS.

A significant correlation between first diagnosis, relapse, metastases and the

patients’ tumour markers couldn’t be found in this study. No timely connection

existed between progression of the women’s illness and the serum tumour marker

values.

Although there sometimes were correlations between the measured three tumour

markers, the small collective we had never reached the level of significance.

Some interesting results according the progression of the disease have been

found by looking at every individual serum tumour marker.

Concluding I am of the opinion that taking the tumour markers in relapse

diagnostics in breast cancer should not be done.

The advantage for the patient to prepone the diagnosis although she has no

clinical symptoms yet, is too little.

Without the knowledge of her illness the woman might be a “happy and healthy”

person for another couple of months.

v

Inhaltsverzeichnis Danksagungen..................................................................................................... iii Zusammenfassung.............................................................................................. iv

Abstract................................................................................................................. v

Inhaltsverzeichnis ............................................................................................... vi Abbildungsverzeichnis ..................................................................................... viii 1 Einleitung....................................................................................................... 1

1.1 Die weibliche Brust................................................................................... 1

1.1.1 Allgemeines ...................................................................................... 1

1.1.2 Anatomie........................................................................................... 2

1.1.2.1 Form, Lage und Aufbau................................................................. 2

1.1.2.2 Gefäße und Nerven....................................................................... 4

1.1.2.3 Histologie......................................................................................... 6

1.1.3 Entwicklung und Wachstum.............................................................. 6

1.1.4 Funktion ............................................................................................ 7

1.2 Das Mammakarzinom .............................................................................. 8

1.2.1 Definition des Mammakarzinoms ........................................................... 8

1.2.2 Lokalisation ............................................................................................ 8

1.2.3 Epidemiologie......................................................................................... 9

1.2.4 Ätiologie und Risikofaktoren................................................................. 11

1.2.5 Prävention und Früherkennung............................................................ 13

1.2.6 Pathogenese ........................................................................................ 13

1.2.7 Diagnostik ............................................................................................ 14

1.2.7.1 Klinische Untersuchung ................................................................. 14

1.2.7.2 Bildgebende Verfahren .................................................................. 15

1.2.7.3 Feinnadelaspirations- und Stanzbiopsie ........................................ 17

1.2.8 Pathomorphologie des Mammakarzinoms ........................................... 18

1.2.8.1 Histologische Klassifikation ........................................................... 18

1.2.8.2 Nicht - invasive Karzinome (Carcinoma in situ) ............................. 19

1.2.8.2.1 Duktales Carcinoma in situ (DCIS).......................................... 19

1.2.8.2.2 Lobuläre Neoplasie ................................................................. 20

1.2.8.3 Invasive Karzinome ....................................................................... 20

1.2.8.3.1 Invasives duktales Karzinom................................................... 20

vi

1.2.8.3.2 Invasives lobuläres Karzinom.................................................. 21

1.2.9 Metastasierung..................................................................................... 21

1.2.10 Prognosefaktoren ............................................................................... 22

1.2.11 Therapie ............................................................................................. 24

1.2.11.1 Operative Therapie ...................................................................... 24

1.2.11.2 Strahlentherapie .......................................................................... 25

1.2.11.3 Systemische Therapie ................................................................. 26

1.2.11.3.1 Adjuvante endokrine Behandlung ......................................... 26

1.2.11.3.3 Adjuvante Chemotherapie..................................................... 27

1.2.12 Nachsorge.......................................................................................... 28

1.3 Die Serum-Tumormarker ....................................................................... 28

1.3.1 CEA (Carcino-Embryonales Antigen,)............................................. 30

1.3.2 CA 15-3 (Cancer antigen 15-3) ....................................................... 31

1.3.3 TPS (Tissue polypeptide specific antigen) ...................................... 33

2 Methoden, Material und Patientinnen........................................................ 35

2.1 Patientinnen ........................................................................................... 35

2.2 Einschlusskriterien ................................................................................. 35

2.3 Ausschlusskriterien ................................................................................ 36

2.4 Bestimmung der Tumormarker .............................................................. 36

2.4.1 Cancer Antigen 15-3 (CA 15-3)....................................................... 36

2.4.2 Carcinoembryonales Antigen (CEA) ............................................... 37

2.4.3 Tissue Polypeptide Specific Antigen (TPS)..................................... 38

3 Ergebnisse................................................................................................... 39

4 Diskussion ................................................................................................... 44

4.1 Screening und Diagnostik ...................................................................... 44

4.2 Bedeutung als Prognosefaktor und in Rezidivdiagnostik ...................... 45

4.3 Klinische Validität ................................................................................... 48

4.4 Therapiesteuerung und Therapiekontrolle ............................................. 49

4.5 Falsch – Positiv Rate ............................................................................. 50

4.6 Conclusio ............................................................................................... 51

Literaturverzeichnis ........................................................................................... 53

Lebenslauf .......................................................................................................... 58

vii

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1. Weibliche Brustdrüse (Waldeyer 2003)………………………………………..2

Abb. 2. Mamma (Pfleiderer 2003) .......................................................................... 3

Abb. 3. Lymphbahnen und Lymphknoten der Brustdrüse (Stauber&Weyerstahl

2005) ............................................................................................................... 5

Abb. 4. Lokalisation Mammakarzinome (Köchli et al. 2005)................................... 9

Abb. 5. Risikofaktoren f. d. Mammakarzinom (Stauber&Weyerstahl 2005).......... 12

Abb. 6. (American College of Radiology) ........................................................... 16

Abb. 7. Bi-Rads™ (Stauber&Weyerstahl 2005)................................................... 16

Abb. 8. Carcinoma in situ (Pfleiderer 2001).......................................................... 18

Abb. 9. Verlauf der Krankheit (Abbott Diagnostics Division)................................. 34

Abb. 10. CA 15-3 Assay Charakteristika (Abbott Diagnostics Division)................ 37

Abb. 11 CEA Assay Charakteristika (Abbott Diagnostics Division) ...................... 38

viii

TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1.: Kriterium……………………………………………………….40 Tabelle 2.: Hormonrezeptorstatus………………………………………..41 Tabelle 3.: Merkmale………………………………………………………42

ix

1 Einleitung

1.1 Die weibliche Brust

1.1.1 Allgemeines

Die Säugetiere (Mammalia), haben vorne an der Brustwand zwischen Vorder- und

Hintergliedmaßen große, bilateral–symmetrische, häufig segmental gegliederte

Hautdrüsen, deren Sekret, die Milch, zur Ernährung der Jungen dient.

Die oben genannte Drüse nennt man Milchdrüse oder Brustdrüse und ist als

Hautorgan ein Abkömmling der Schweißdrüsen.

Beim Mensch bedeckt die Brustdrüse ein Gebiet, welches sich von der 2./3. bis

zur 6./7. Rippe erstreckt. Eine Verschieblichkeit der weiblichen Brustdrüse

gegenüber der Brustwand ist durch den retromammären Raum zwischen Brust-

und Pektoralisfaszie gewährleistet.

Bezeichnet wird die weibliche Brustdrüse (Glandula mammaria), ein sekundäres

Geschlechtsmerkmal der Frau, als Mamma. Sie besteht aus circa 15 Einzeldrüsen

und Bindegewebezügen. Weiters setzt sich die Drüse der Brust aus dem

Milchgangsystem, den Azini und den Alveolen, die in das Binde- und endokrin

ansprechbare Fettgewebe eingebettet sind, zusammen.

Der Fettgewebeanteil differiert von Frau zu Frau. Das gesamte Gewebe wird

durch eine oberflächliche und eine tiefe Faszienschicht begrenzt.

Die Brustwarze (Papilla mammae oder Mammille), hat eine zylindrisch-konische

Form. Die Farbe differiert von rosa über braun bis schwarz.

Die Mammille ist von einer Epidermisschicht überzogen, und enthält glatte

Muskulatur, die eine Erektion ermöglicht.

Die Haut um die Brustwarze bildet den Warzenhof, Areola mammae. Die Areola ist

meist zwischen 3 und 6 cm groß und pigmentreich. Auf der Oberfläche der Areola

sind die Glandulae areolares (auch Montgomery – Talgdrüsen) sichtbar, sie

gleichen feinen Höckerchen und sind von wechselnder Zahl und Gruppierung.

[1,2,3,4]

1

Abb. 1. Weibliche Brustdrüse (Waldeyer 2003)

1.1.2 Anatomie

1.1.2.1 Form, Lage und Aufbau Die Brustdrüse der geschlechtsreifen Frau liegt über dem Musculus pectoralis

maior. Wie bereits oben beschrieben reicht sie im Allgemeinen von der 2./3. bis

zur 6./7. Rippe und von der Parasternal- bis zur vorderen Axillarlinie mit einem

regelmäßig vorhandenen kraniolateral ausgerichteten Ausläufer in die

Achselhöhle. In seltenen Fällen überragt die Brustdrüse als Lobus axillaris den

unteren Rand des großen Brustmuskels. Der überwiegende Teil der Mamma ist

mit der Fascia pectoralis (superficialis) verbunden, ein kleinerer Teil (der Lobus

axillaris) ist mit der Faszie des Musculus serratus anterior verschieblich

verbunden. Wie bei vielen Körperteilen zeigen Form und Größe vielfältige Alters-,

und Konstitutionsunterschiede. [1,5]

2

Beim Aufbau lassen sich die zwei Hauptbestandteile der weiblichen Brustdrüse

leicht unterscheiden: der Drüsenkörper (Parenchym) und der Fettkörper. Im Laufe

des Älterwerdens nimmt das Fettgewebe stärker als das Drüsengewebe zu.

Der Drüsenkörper ist unter der Papille und unter der Areola mammae am

stärksten und wird nach außen hin schwächer. Er teilt sich in circa ein bis zwei

Dutzend durch Bindegewebe getrennte Lappen. Jeder dieser Lappen hat einen

Ausführungsgang, Ductus lactiferus, der sich unter dem Warzenhof zum

spindelförmigen, etwa 5 mm breiten Sinus lactiferus (Milchsäckchen) erweitert. Die

Sinus lactiferi verengen sich dann wieder zu Ausführungsgängen und münden auf

der Spitze der Brustwarze.

Die einzelnen Lobi der Mamma sind durch ziemlich deutlich erkennbare Septen

gegliedert, diese werden als Cooper–Septen bezeichnet. Diese

Bindegewebssepten sind für die Stabilität der Brustdrüse verantwortlich. [1, 2,5]

Abb. 2. Mamma (Pfleiderer 2003)

3

1.1.2.2 Gefäße und Nerven

Arterien Die arterielle Blutversorgung der Mamma erfolgt vorwiegend über die Arteria

thoracica interna und die Arteria axillaris. [6]

Von medial wird sie über die Rami mammarii mediales, die aus der Arteria

thoracica interna hervorgehen, versorgt. Zur Brustdrüse von lateral ziehen Rami

mammarii, die aus dem Versorgungsgebiet der Arteria axillaris kommen.

Venen Die Venen begleiten das arterielle Gefäßnetz, sie verlaufen also parallel mit den

zugehörigen Arterien.

Die oberflächlichen, subkutanen Venen formen ein großes, sehr oft während der

Schwangerschaft und Stillperiode durch die Haut durchschimmerndes,

Maschenwerk. Diese Venen verdichten sich unter der Areola mammae zu einem

Plexus venosus areolaris.

Weiters sind die subkutanen mit den tiefen Venen in Verbindung.

Zwischen den Veneae intercostales und den Venae intervertebrales gibt es

Verbindungen, die durch die venöse Entsorgung der Brustdrüse bedingt sind.

Lymphbahnen

Das Lymphsystem der Mamma spielt bei der Metastasierung des Brustkrebses

eine entscheidende Rolle. Daher ist eine genaue Kenntnis der Lymphabflusswege

von größter Bedeutung. Ähnlich wie bei den Venen unterscheidet man ein

oberflächliches (subkutanes) und ein tiefes, in der Drüsensubstanz liegendes

Netz. Zwischen den beiden bestehen vielfache Verbindungen. [1]

Der Hauptlymphabfluss führt zur Achselhöhle (Axilla) über die Nodi lymphatici

pectorales, interpectorales, Nodi lympathici axillaris centrales (Level I), und

apicales (Level II) und Nodi lymphatici infraclaviculares (Level III). [5]

Die axillären sowie zentralen und supraklavikulären Lymphknotenstationen, die

am Rande des Musculus pectoralis major liegen, drainieren im Wesentlichen die

gesamten Lymphe des Drüsenkörpers.

4

Lymphabfluss über die parasternalen und retrosternalen Lymphknoten ist die

Ausnahme.

Abb. 3. Lymphbahnen und Lymphknoten der Brustdrüse (Stauber&Weyerstahl 2005)

Nerven Die Brustdrüse wird aus Nerven aus den Hautästen der Brustwand, den Ramii

cutanei anteriores und laterales versorgt. Diese Interkostalnerven führen in der

Axillarlinie mit ihren Ramii cutanei laterales und neben dem Brustbein mit ihren

Ramii cutanei anteriores durch die Brustwand, um die Hautschichten zu

versorgen.

Die Nervi supraclaviculares wiederum strahlen vom Hals aus in das Gebiet der

Mamma ein, und gehören zum Plexus cervicalis. [1]

5

1.1.2.3 Histologie Die Drüsen der Brust weisen ihre typische Gliederung in mehr oder weniger

deutlich ausgeprägte Alveolen, Milchgänge, Ausführungsgänge und

Milchsäckchen auf. [4]

Die vielfach verästelten, aber einheitlich gebauten Milchgänge sind mit

zweischichtigem iso- bis hochprismatischen Epithel ausgekleidet. Zwischen

Epithel und Basalmembran befinden sich Myoepithelzellen. Wie bereits oben

erwähnt geht jeder Milchgang in ein Milchsäckchen über, aus dem dann ein

Ausführungsgang entspringt. Die sezernierenden Alveolen sind ausschließlich von

isoprismatischen Epithel ausgekleidet und von Fortsätzen der Myoepithelzellen

umschlossen.

Lockeres Bindegewebe trennt Drüsenläppchen und Drüsenlappen voneinander.

Dieses Bindegewebe herrscht in der ruhenden Mamma vor, Alveolen und

Milchgänge finden sich seltener. [1]

Das Bindegewebe der Papilla mammae besitzt zahlreiche glatte Muskelzellbündel,

die zirkulär angeordnet sind. Die Brustwarze selbst hat eine zylindrisch – konische

Form und ist an ihrer Oberfläche von keratinisiertem Plattenepithel bedeckt,

welches sich kontinuierlich in die Umgebung fortsetzt.

Der Warzenhof, die Haut, die die Papille umgibt, beinhaltet freie Talgdrüsen,

Schweißdrüsen, sehr feine Härchen und einige apokrine Glandulae areolares. [4]

1.1.3 Entwicklung und Wachstum

Die Entwicklung der Brust in den verschiedenen weiblichen Lebensphasen

unterliegt einer hormonellen Steuerung.

Plazentare Hormone wirken in der Neugeborenenperiode auf die Brustdrüse, in

der Kindheit, bis ca. Ende des Volksschulalters, befindet sich die Brust in einem

Ruhezustand. Das pubertäre Wachstum der Brust wird durch Östrogen und

Progesteron ausgelöst. Erstes sichtbares Zeichen ist die Knospung der Brust, die

Thelarche, welche circa im 10. Lebensjahr, 1-2 Jahre vor Beginn der

Menstruation, stattfindet.

6

Eine Mehrproduktion dieser beiden Hormone erklärt das weitere Wachstum in der

Schwangerschaft.

Prä- und postnatal Beim Embryo zum Ende der 4. Entwicklungswoche verdickt sich das Ektoderm an

der seitlichen Rumpfwand zum Milchstreifen. In weiterer Folge verdickt sich

ventral am Rumpf die Epidermis zu sogenannten Milchleisten, hierbei handelt es

sich um Streifen vorgewölbten Epithels, die an jeder Seite von der Axilla bis zur

Regio inguinalis verlaufen. Die Milchleiste sprosst meist mit 6 Strängen in das

Mesenchym ein, bis auf eine Einsprossung bilden sich alle zurück, es kommt nur

zur Ausbildung des 4. Drüsenpaares. An umschriebenen Stellen, im Bereich der

späteren Mamma, bilden sich Vorläufer der Ductus lactiferi aus. Diese wachsen

als zylindrische Sprosse von der Epithelanlage in die Tiefe. Erst ab dem 7.-8.

Monat tritt in den Milchgängen unter dem Einfluss von Sexualhormonen aus der

Plazenta ein Lumen auf.

Beim Neugeborenen differiert der Durchmesser der Milchdrüse von 3,5 – 9 mm

und weist bereits alle Abschnitte der späteren Brustdrüse auf. Es kann bereits zu

einer Absonderung (Hexenmilch) kommen, die durch noch im kindlichen

Organismus existierende mütterliche Hormone verursacht wird. [1,4,5]

1.1.4 Funktion Die Brust ist Zielorgan einer Vielzahl endokriner Regelkreise und unterliegt vielen

zyklischen Veränderungen. Die Strukturen der Brustdrüse werden von Hormonen

beeinflusst, die duktalen vor allem durch Östrogen, die lobulären durch

Progesteron. Es spielen aber auch noch andere Hormone eine bedeutende Rolle

in diesem Zusammenhang. Prolaktin hat Einfluss auf die Laktogenese bzw. die

sekretorische Leistung der Milchdrüse. Oxytocin ist verantwortlich für die

Kontraktion der Myoepithelzellen an den Drüsenendstücken, dadurch kommt es

zum Transport der Milch in die Brustgänge und zur Milchejektion.

Während der Ovulation vergrößern sich die Milchgänge durch Proliferation der

Ductus lactiferi und der alveolären Endstücke. Weiters kommt es zu einer

7

prämenstruellen Gewebeauflockerung durch Hydratation des Bindegewebes.

Durch all diese Vorgänge wird die Brustdrüse begrenzt vergrößert.

Nach Ende der Menstruation bilden sich die Ductus lactiferi und die

Veränderungen des Binde- und Fettgewebes wieder zurück.

Auch während der Schwangerschaft vergrößert sich die Mamma. Es kommt zu

einer noch stärkeren Proliferation und Ausbildung weiterer Verzweigungen der

Ductus lactiferi sowie zur Entstehung neuer sekretorischer Tubuli und Alveolen.

Die Milchsekretion wird vor der Geburt durch Östrogene und Progesteron

gehemmt, die Laktation beginnt in den Tagen nach der Geburt durch den Ausfall

der Plazentahormone. Jetzt fördert Prolaktin die Produktion von Milch und es

kommt zum Milcheinschuss am 3. – 4. Wochenbettstag. Zuerst wird ein fettarmes

Sekret, das Kolostrum, in geringen Mengen gebildet, reife Frauenmilch ensteht

danach.

Wird das Neugeborene nicht gestillt, fällt der Prolactinspiegel rasch ab, und die

Milchproduktion wird eingestellt. [4,6,7]

Auf die Funktion der Brust in Partnerschaft und Sexualität wird hier im Rahmen

dieser Arbeit nicht näher eingegangen.

1.2 Das Mammakarzinom

1.2.1 Definition des Mammakarzinoms

Stauber und Weyerstahl definieren das Mammakarzinom als einen bösartigen,

vom Epithel der Drüsenlobuli oder der Milchgänge ausgehenden Tumor.

Böcker, Denk und Heitz bezeichnen Brustkrebs als malignen epithelialen Tumor

des Brustdrüsenparenchyms. [5, 12]

1.2.2 Lokalisation

Multifokale (jn einem Quadranten) oder multizentrische (in mehreren Quadranten)

8

Enstehung des Mammakarzinoms, ist eine Besonderheit des Mammakarzinoms.

[8]

Weil der axilläre Ausläufer des Brustdrüsengewebes das größte Drüsenvolumen

hat, entstehen circa 55% der invasiven Mammakarinome im äußeren oberen

Quadranten. Die Häufigkeit der verschiedenen Lokalisationen von

Mammakarzinome wird in Abbildung 4 skizziert:

Abb. 4. Lokalisation Mammakarzinome (Köchli et al. 2005)

1.2.3 Epidemiologie

Inzidenz Das Mammakarzinom ist mit einer Rate von 23 - 27% der häufigste bösartige

Tumor der Frau in den westlichen Ländern. Jede 8. – 10. Frau entwickelt im Laufe

ihres Lebens ein Mammakarzinom.

Es erkranken jährlich über eine Million Menschen weltweit an Brustkrebs, die

Inzidenz ist steigend. Gründe dafür sind letztlich unbekannt, können hypothetisch

mit Änderungen der Risikoprofile (veränderte Lebens- und Essgewohnheiten,

späte Schwangerschaften, etc.) in Verbindung gebracht werden.

In Deutschland wird jährlich bei ungefähr 46000 Frauen ein Mammakarzinom

diagnostiziert, in Österreich gibt es pro Jahr ca. 5000 Brustkrebserkrankungen bei

Frauen.

9

In Bezug auf die Inzidenz und die Mortalität im internationalen Vergleich bestehen

große Unterschiede zwischen den einzelnen Kontinenten, insbesondere zwischen

den Industrie- und Entwicklungsländern. Besonders an den altersstandardisierten

Raten (ASR) sind die Differenzen deutlich zu sehen: die Inzidenz in den

Industrieländern beträgt 63,22 im Gegensatz dazu 23,07 in den

Entwicklungsländern. Jedoch zeigen sich auch in den Industrieländern

Unterschiede in der Inzidenz, die nicht geklärt sind. In den USA, England,

Skandinavien und Deutschland beispielsweise kann man eine hohe Inzidenz

beobachten, in Japan oder den romanischen Ländern eine niedrigere.

Das mittlere Erkrankungsalter liegt zwischen der 5. und 6. Lebensdekade. Die

inzidenz des Mammakarzinoms steigt kontinuierlich mit dem Alter, es sind aber

auch zunehmend junge Frauen betroffen. Die höchste Erkrankungsrate findet man

bei Frauen jenseits des 84. Lebensjahres. [2, 5, 6, 10, 11]

Mortalität An erster Stelle der Krebstodesursachen bei Frauen in Europa steht das

Mammakarzinom, gefolgt von Darm- und Lungenkrebs. Weltweit versterben

jährlich etwa 340 000 Frauen an Brustkrebs, das sind 13,3% aller krebsbedingten

Todesfälle.

Bei Frauen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren ist Brustkrebs die häufigste

Todesursache.

Die 5-Jahres- Überlebenschance der Mammakarzinom-Patientinnen beträgt

76,4% und die 10- Jahres- Überlebenschance 59,4%. Unter Berücksichtigung der

pT-Klassifikation erhält man bei kleinen Tumoren (pT1) höhere 5- und 10-

Jahresüberlebensraten nämlich von 91,0% und 81,7% als bei größeren Tumoren

(pT3) von 61,5% und 40,7%. Circa 25% aller tumorbedingten Sterbefälle kann

man auf T3/4-Tumoren zurückführen. Entscheidender Parameter für das

Überleben ist der Lymphknotenstatus. Von nodal-negativen Patientinnen leben

nach fünf Jahren noch 94,8% bzw. nach zehn Jahren 86,4%, hingegen werden bei

Patientinnen mit zehn und mehr befallenen Lymphknoten 5- bzw. 10-

Jahreüberlebensraten von lediglich 48,1% bzw. 27,3% erreicht. [10]

10

Die Mortalitätsrate zeigt seit 1989 einen leichten Rückgang von etwa 5%. Gründe

dafür scheinen eine verbesserte Früherkennung bzw. eine effektivere Therapie zu

sein. [6]

1.2.4 Ätiologie und Risikofaktoren

Zwar ist die Ätiologie des Mammakarzinoms in vielen Punkten unbekannt, jedoch

sprechen Indizien dafür, dass erbliche Faktoren und hormonelle Störungen

(endogene Faktoren) und Umwelteinflüsse (exogene Faktoren) eine Rolle spielen.

Es sind zurzeit zwei Tumorsupressorgene bekannt, das BRCA 1 Gen (auf

Chromosom 17q lokalisiert) und das BRCA 2 Gen (auf dem Chromosom 13q).

Eine Mutation dieser zwei Gene führt zu einer Erhöhung des Brustkrebsrisikos.

Veränderungen des BRCA 1 Gens findet man bei 80% der erblich bedingten

Mammakarzinome. [5,12]

Bei einer Mutation des BRCA 1 Gens liegt das kumulative Brustkrebsrisiko bei

80%, bei BRCA 2 Mutationen bei 40 – 70 % [6].

Die Hormonsubstitution in der Postmenopause ist als Risikofaktor für die

Enstehung des Mammakarzinoms etabliert. Nach fünfjähriger Einnahmedauer

steigt das Risiko um 27%, nach zehn Jahren Hormonersatztherapie ist das Risiko

schon um 40% erhöht. Eine bis zu fünf Jahre dauernde Einnahme von

Ovulationshemmern beispielsweise soll das Mammakarzinom-Risiko laut Stauber

und Weyerstahl nicht signifikant erhöhen, eine Verwendung über diese Zeitdauer

hinaus scheint das Risiko moderat zu erhöhen. Nach dem Absetzen der

Hormonsubstitution kommt es wieder zu einem Abfall des Brustkrebsrisikos. [5]

In der folgenden Abbildung sind die mit einem erhöhten Krebsrisiko verbundenen

Faktoren aufgelistet:

11

Abb. 5. Risikofaktoren für das Mammakarzinom (Stauber&Weyerstahl 2005)

12

1.2.5 Prävention und Früherkennung

Man unterscheidet zwischen einer primären Prävention und einer sekundären

Prävention (Früherkennung).

Die primäre Prävention hat zum Ziel, das es erst gar nicht zu einer Entstehung des

Mammakarzinoms kommt, die sekundäre Prävention hat den Zweck, dass

entstandene Karzinome möglichst früh erkannt werden, damit die Heilungschance

erhöht wird.

Möglichkeiten der Primärprävention sind gesundheitsbewusste Lebensweise und

eine gezielte Beeinflussung des Vitamin- und Hormonhaushalts. Um eine

gesundheitsbewusste Lebensweise zu erreichen, sind regelmäßige körperliche

Aktivität, eine Reduktion des Alkoholkonsums und eine regelmäßige Zufuhr von

Obst und Gemüse erforderlich. Eine Vermeidung von Übergewicht kommt noch

hinzu.

Um einen bereits vorhandenen Tumor frühzeitig zu erkennen, sind die wichtigsten

Untersuchungen die Mammographie, Mammasonographie, Mamma-MRT und die

Selbstuntersuchung.

Bei der Selbstuntersuchung der Brüste sind folgende Punkte wichtig: die Brust

sollte von der Frau monatlich in der ersten Zyklushälfte abgetastet werden.

Weiters ist die eingehende und wiederholte Erläuterung des

Untersuchungsvorgangs durch den Arzt zweckmäßig.

Die radiologische Diagnostik (Mammographie, die Mammasonographie und die

MR-Mammographie) ist der wesentliche Pfeiler der Früherkennung

1.2.6 Pathogenese

Obwohl die exakte molekulargenetische Aufklärung der genetischen Grundlage

des Mammakarzinoms erst am Anfang steht, kann davon ausgegangen werden,

dass genetische Alterationen über das Carcinoma in situ zum invasiven Karzinom

führen und somit das Malignom als eine genetische bedingte Erkrankung

betrachtet werden kann.

13

Gene, die verändert werden können sind zum Beispiel solche, die an der Kontrolle

des Zellzyklus, der DNA –Reparatur, der genomischen Stabilität, der Zelladhäsion,

der Angiogenese und der transmembranen Signalübertragung beteiligt sind. Im

Speziellen betrifft das wachstumsfördernde Onkogene und wachstumshemmende

Tumorsuppressorgene.

Die Tumorforschung ist jetzt also gefordert, die essentiellen, tumorrelevanten

genomischen Veränderungen von den begleitenden Veränderungen zu

unterscheiden, die betroffenen Gene zu identifizieren und ihre Rolle in der

Tumorentwicklung dar zu stellen. Die Forschung hat mit zytogenetischen oder

molekulargenetischen Untersuchungen bereits den ersten Schritt getan, um neue

tumorrelevante Gene zu erkennen. Es zeigte sich bei Untersuchungen mit Hilfe

der CGH (Comperative Genomic Hybridisation), dass bösartige Tumore der Brust

über genetisch definierte Wege entstehen und sie somit bestimmten

morphologischen Typen der in situ – und invasiven Karzinome zugeordnet werden

können.

Für die Entstehung des Mammakarzinoms bekannte Onkogene sind z.B.:

Her2/neu, Myc oder EGF – R.

Tumorsuppressorgene: BRCA 1, BRCA 2, P 53 und RP 1. [11,12]

1.2.7 Diagnostik

1.2.7.1 Klinische Untersuchung

Beim Mammakarzinom fehlen klinische Frühsymptome, es verursacht nur selten

Schmerzen. Erst im fortgeschrittenen Stadium findet man Knotenbildung,

Konturveränderungen der Brust, Hauteinziehung bzw. Plateaubildung oder

Verziehung der Mamille.

Bei der klinischen Untersuchung wird die Brust inspiziert um Kontur-, Haut- und

Mamillenveränderungen festzustellen. Die Tastuntersuchung dient dazu

Verdichtungen oder Knoten festzustellen

14

Eine Inspektion der Brust der Patientin wird im Stehen durchgeführt, dabei wird sie

zuerst mit herabhängenden Armen und im Anschluss mit erhobenen Armen

betrachtet.

Eine Palpation der Brust wird im Stehen und im Liegen durchgeführt, die

Konsistenz der Veränderung, das Verhalten zur Umgebung und die Größe werden

untersucht. Auf keinen Fall darf das Palpieren der Axillae und der

Supraklavikularregion vergessen werden. [5,6,13]

1.2.7.2 Bildgebende Verfahren

Mammographie Die Mammographie ist ein röntgenologisches Verfahren, das sich als

Standardmethode durchgesetzt hat. [8]

Pathologische Veränderungen bei der Inspektion und/oder der Palpation sind

neben der Krebsvorsorge bzw. -früherkennung die Indikationen für eine

Mammographie. Ziel der Mammographie ist die Erkennung präinvasiver Vorstufen

und kleiner Karzinome bevor sie klinisch in Erscheinung treten.

Routinemäßig wird die Mamma in zwei Ebenen dargestellt (kraniokaudaler und

obliquer Strahlengang), die Mammographie weist eine sehr geringe Spezifität von

90 bis 95% auf, die Sensitivität liegt bei 75 – 90%.

Mammographische Befunde werden nach den BI-RADS Kategorien 0-5

beschrieben. [5,6]

15

Abb. 6. (American College of Radiology)

Abb. 7. Bi-Rads™ (Stauber&Weyerstahl 2005)

16

Sonographie Der Brustultraschall ist eine wichtige ergänzende Methode zur klinischen

Untersuchung und zur Mammographie und ist insbesondere bei jüngeren

Patientinnen mit dichtem Drüsenkörper unbedingt erforderlich.

Jeder Herdbefund, der palpatorisch oder mammographisch erhoben wird, ist

sonographisch ab zu klären.

Mit der einfachen Sonografie ist man in der Lage, zwischen Zysten und soliden

Tumoren zu unterscheiden [5,6,8]

MR – Mammografie Die MR–Mammografie kommt bei speziellen Fragestellungen wie z.B.

Ausdehnung der Läsion, Multizentrizität und Bilateralität zur Anwendung [6].

Diese weitere Zusatzuntersuchung zeichnet sich durch Weichteilkontrast aus, ist

jedoch nur mit Kontrastmittel aussagekräftig. In der Diagnostik des Screening-

Tumors gewinnt sie besonders bei familiärem Mammakarzinom an Bedeutung.

[5,6,13]

1.2.7.3 Feinnadelaspirations- und Stanzbiopsie

Eine Biopsie sollte bei mammographisch suspekten sowie bei palpablen Läsionen

zur Abklärung ihrer Dignität durchgeführt werden. Bei palpablen Läsionen kann die

Biopsie direkt durchgeführt werden, bei nicht palpablen Läsionen müssen oben

genannte bildgebende Verfahren zu Hilfe genommen werden.

Zur Gewinnung von zytologischem Material ist die Feinnadelaspirationsbiopsie die

Vorgehensweise, zur Gewinnung von histologischem Material wird die

Stanzbiopsie verwendet. Jedoch muss festgehalten werden, dass die

Stanzbiopsie auf Grund ihres zuverlässigeren Ergebnisses die Feinnadeltechnik

fast vollständig verdrängt hat. Sie ist nur mehr dann angebracht, wenn man

zwischen Tumor und Zyste unterscheiden will und zur Entleerung von Zysten.

17

1.2.8 Pathomorphologie des Mammakarzinoms

1.2.8.1 Histologische Klassifikation

Die WHO-Klassifikation für Mammakarzinome unterscheidet primär:

- Nicht - invasive Karzinome (Carcinoma in situ / Duktale Intraepitheliale

Neoplasie)

- Invasive Karzinome

Weiters gibt es eine histogenetische Untergliederung der Mammakarzinome in

duktale (Milchgangs-) und lobuläre Karzinome (Läppchenkarzinome). [11]

Abb. 8. Carcinoma in situ (Pfleiderer 2001)

18

1.2.8.2 Nicht - invasive Karzinome (Carcinoma in situ)

Das Carcinoma in situ ist die Vorläuferläsion des invasiven Mammakarzinoms.

Charakterisiert wird es durch eine neoplastische Proliferation von malignen

epithelialen Zellen innerhalb der duktal-lobulären Drüsenschläuche.

Die nicht – invasiven Karzinome besitzen zudem den fehlenden Nachweis der

Stromainvasion (intakte Basalmembran) als gemeinsames histopathologisches

Merkmal.

1.2.8.2.1 Duktales Carcinoma in situ (DCIS)

Stauber und Weyerstahl bezeichnen das DCIS als eine Neoplasie mit

unterschiedlicher Differenzierung, die in den Brustdrüsengängen entsteht und in

situ wächst. Differenziert wird: solid (häufigste Form), komedoartig, kribriform oder

papillar. [5]

Der wichtigste Hinweis auf ein Vorliegen eines duktalen Carcinoma in situ sind die

in der Mammographie erkennbaren Mikroverkalkungen. [2]

Etwa 90-95% aller In-situ-Karzinome sind intraduktale Karzinome.

Eine sehr wichtige Hilfestellung für das notwendige Ausmaß der operativen

Therapie von DCIS ist der Van-nuys-Prognostic-Index (VNPI). Das Rezidivrisiko

ist umso höher, je höher der VNPI – Score ist und umso radikaler sollte operiert

werden. [5]

Ist das DCIS nicht zu groß (<4cm), kann die Brust erhalten werden, bei einer

größeren Ausdehnung als die beschriebenen 4cm ist eine Mastektomie

erforderlich und eine Bestrahlung wie bei einem invasiven Tumor obligat. [2]

Diagnostik und Therapie des Carcinoma in situ ductale stellenhohe Anforderungen

an die Kooperation der Histopathologen und Kliniker. Eine funktionierende

Kooperation ist von größter Bedeutung, da ansonsten ein Karzinom mit einer

optimalen Prognose zu einem Karzinom mit einer ungünstigen Prognose werden

kann.

19

1.2.8.2.2 Lobuläre Neoplasie

Laut WHO sind die lobulären Neoplasien (LN) Risikofaktoren jedoch nicht

Vorläuferläsionen für invasive lobuläre und invasiv duktale Karzinome. Sie sind auf

die terminalen duktulolobulären Einheiten begrenzt.

Die Lobulären Neoplasien kommen häufig multizentrisch vor (in 60% der Fälle)

und können bilateral auftreten. Die Häufigkeit ist viel geringer als das DCIS, meist

werden sie als Zufallsbefunde diagnostiziert.

Sie werden nicht als direkter Vorläufer eines invasiven Karzinoms eingestuft, da

die Latenzzeit zu lang ist. Stattdessen gelten die LN als Indikator für ein erhöhtes

Risiko zur Entwicklung eines invasiven Karzinoms.

Bei der Diagnose einer LN ist keine weitere operative Therapie erforderlich.

Jährliche Mammographien in der Nachbeobachtung werden als

Therapieempfehlung ausgegeben. [10]

1.2.8.3 Invasive Karzinome

Das invasive Mammakarzinom ist ein infiltrativ wachsender maligner epithelialer

Tumor, der seinen Ausgang von in situ Karzinomen nimmt und der häufig

lymphogen und hämatogen metastasiert. Meist handelt es sich um einen unscharf

begrenzten Tumor mit knotig – sternförmigem Wachstum und derber Konsistenz.

[12]

1.2.8.3.1 Invasives duktales Karzinom

Das invasive duktale Karzinom ist mit einem Prozentsatz von bis zu 75% der bei

weitem häufigste Tumortyp der invasiven Karzinome. Es passt meist nicht in eine

der anderen Kategorien, weist keine histologischen Merkmale auf und wird

deshalb als „not otherwise specified (NOS)“ bezeichnet.

20

Sonderformen mit viel weniger häufigem Auftreten sind das medulläre, das

tubuläre, das muzinöse und das papilläre Karzinom. [10]

1.2.8.3.2 Invasives lobuläres Karzinom

Das invasive lobuläre Karzinom macht 10 – 15% aller Mammakarzinome aus und

zeichnet sich durch ein dissoziertes Wachstum der Tumorzellen aus und die

Tumorzellen liegen einzeln.

Bei dieser Form des Mammakarzinoms findet man das für ihn typische

Wachstumsmuster der Tumorzellen wie das „Gänsemarschmuster“ und das

„Schießscheibenmuster“.

1.2.9 Metastasierung

Das Mammakarzinom metastasiert schon sehr früh.

Bei der lymphogenen Metastasierung sind vor allem die axillären Lymphknoten

entlang der Vena axillaris und ihrer Äste betroffen.

Die erste lymphogene Metastasenstation des Mammakarzinoms ist der Sentinel –

Lymphknoten. Als Sentinel- oder Wächterlymphknoten wird der erste in einem

Lymphabfluss befindliche Lymphknoten bezeichnet. Er kann als Indikator einer

Lymphknotendissektion benutzt werden, bei einem histologisch tumorfreien

Sentinel – Lymphknoten kann daher auf eine weiter axilläre

Lymphknotenentfernung verzichtet werden. [12]

Auf Grund der „falsch – negativ Rate“ der SLNB (Sentinel Lymph Node Biopsy)

führen manche Ärzte noch eine axilläre Disektion durch.

Wenn bereits regionäre Lymphknotenmetastasen gefunden werden, ist es

wahrscheinlich, dass bereits eine hämatogene Metastasierung stattgefunden hat.

Häufig betroffene Organe der hämatogenen Metastasierung sind Skelettsystem,

Pleura, Lungen, Leber und Gehirn.

21

1.2.10 Prognosefaktoren

Die Prognosefaktorenbestimmung beim Mammakarzinom wird mit der Zielsetzung

gemacht, dass der Krankheitsverlauf der einzelnen Patientin möglichst genau

abgeschätzt werden kann um eine entsprechende Therapie anbieten zu können.

[10]

Prädiktive Faktoren und ihre Bestimmung geben hingegen Aufschluss über die

Beeinflussungsmöglichkeiten des Krankheitsverlaufs durch therapeutische

Maßnahmen. [11]

Im Folgenden werden die klassischen und neueren Prognosefaktoren dargestellt.

Klassische Prognosefaktoren

- Tumortyp Morphologische Kriterien haben eine hohe prognostische Bedeutung. Die bereits

oben beschriebenen und weit weniger häufigen Sonderformen wie z.B. tubuläre,

papilläre oder muzinöse Karzinome haben eine signifikant bessere Prognose als

die häufigeren duktalen. [10]

- Ausbreitungsstadium des Tumors (pTNM - Status) Das Ausbreitungsstadium ist für Therapie und Prognose des Mammakarzinoms

einer der wichtigsten Faktoren. Entscheidende Parameter sind hierfür die

Tumorgröße, der Lymphknotenbefall und die Fernmetastasierung.

Diese drei Parameter werden im sogenannten Staging der pTNM Klassifikation

erfasst.

- Malignitätsgrad (Grading)

Im Grading werden histologische Merkmale des Tumors zusammengefasst. Das

derzeit am häufigsten verwendete Grading – System umfasst 3 Malignitätsgrade –

Grad1-3, gut-mäßig-schlecht differenziert. [12]

22

Grad 1 – Karzinome sind gut differenzierte Karzinome und weisen daher eine

günstigere Prognose auf, Grad 3- Karzinome sind schlecht differenziert und

besitzen aus diesem Grund eine schlechtere Prognose. [6]

- Axillärer Lymphknotenstatus Der axilläre Lymphknotenstatus beim Mammakarzinom ist bis dato der stärkste

Prognosefaktor für Rezidiv und Überleben, die Anzahl der befallenen

Lymphknoten korreliert nämlich direkt mit dem Risiko des Rezidivs und des Todes.

Weiters gibt es eine positive Korrelation zwischen der Größe des Primärtumors

und dem axillären Lymphknotenbefall. [10]

Voraussetzung für eine genaue histopathologische Beurteilung des

Lymphknotenstatus ist eine exakte Axillendissektion.

- Hormonrezeptorstatus

Östrogen und Progesteron wirken wachstumsstimulierend auf die Tumorzellen

durch zelluläre Hormonrezeptoren. Deshalb wird bei Mammakarzinomen der

Rezeptorgehalt bestimmt. [12]

Bestimmt werden die Stereoidrezeptoren durch immunhistochemische Erfassung

am Kryostatschnitt bzw. nach Paraffineinbettung. [6]

Östrogen- und Progesteronrezeptoren (vermehrt noch Progesteronrezeptoren)

sind exzellente prädiktive Faktoren. Der Östrogenrezeptorstatus ist für die Jahre

nach der Operation als Prognosefaktor sehr brauchbar, mit dem

Lamgzeitüberleben korreliert er weniger gut. Der Progesteronrezeptorstatus ist für

Früh – und Langzeitprognose gut einsetzbar. [11]

Der Hormonrezeptorstatus ist darüber hinaus auch ein prädiktiver Faktor für die

endokrine systemische Therapie. [9]

23

Neuere Prognosefaktoren Neben den etablierten, oben genannten Prognosefaktoren, gewinnen neuere

molekularbiologische bzw. genetische Parameter immer mehr an Bedeutung.

Durch Spezialuntersuchungen können zahlreiche weitere Kriterien

bestimmt werden, die möglicherweise in Zusammenhang mit der Prognose

stehen.

Proliferationsmarker, tumorassozierte Proteasen und Tumorsuppressorgene und

Onkogene zählt man beispielsweise zu den neueren Prognosefaktoren.

HER2-neu gehört zur letzten der drei erwähnten Gruppen und seine

Überexpression korreliert beispielsweise mit einer ungünstigeren Prognose. Der

Nachweise erfolgt immunhistochemisch mittels Antikörper am Paraffinschnitt, die

Ergebnisse werden mit: 0 oder 1+ (negativ), 2+ (grenzwertig positiv) und 3+ (stark

positiv) klassifiziert. Daraus folgt, dass nur ein Karzinom mit 3+ - Bewertung (3fach

überexpriminierend) als HER2 -neu-positiv bewertet werden kann. Diese

Überexpression ist somit ein ein prädiktiver Faktor für das Ansprechen auf eine

Therapie mit dem spezifischen Antikörper Trastuzumab (Herceptin).

1.2.11 Therapie

1.2.11.1 Operative Therapie

Bei der Behandlung des Mammakarzinoms steht die Operation im Vordergrund.

Eine vollständige Entfernung des Karzinoms mit tumorfreien Resektionsrändern ist

also das Ziel der Operativen Therapie.

Mastektomie Eine Mastektomie wird bei Patientinnen durchgeführt, bei denen die

Voraussetzungen für eine brusterhaltende Therapie nicht gegeben sind.

24

Multizentrische Tumorausdehnung, diffuse Kalzifikationen, fehlende

Überwachbarkeit der Brust durch Bildgebung, ungünstiges Tumor-Brust-

Verhältnis, ausgeprägte Lymphangiosis carcinomatosa, inflammatorisches

Mammakarzinom oder inkomplette Tumorentfernung trotz Nachresektion als

Beispiele schließen ein brusterhaltendes Vorgehen aus.

Die Mastektomie beinhaltet die Entfernung des gesamten Brustdrüsengewebes

inklusive des Nippel-Areola-Komplexes und der Pektoralisfaszie. [6,9]

Brusterhaltende Therapie (BET) Die brusterhaltende Operation ist zum jetzigen Zeitpunkt Goldstandard. Die Brust

möglichst kosmetisch akzeptabel zu erhalten ist das operative Ziel, jedoch unter

Berücksichtigung der angemessenen chirurgischen Radikalität. [11]

Die BET bedeutet eine Segmentresektion und Sentinel-node-Biopsie – eventuell

die Axilladissektion. [10]

Infektionen, Wundheilungsstörungen etc. können wie bei jeder anderen Operation

als Risiko auch hier auftreten, andere spezifische Komplikationen hat sie jedoch

nicht zur Folge.

1.2.11.2 Strahlentherapie

Die postoperative Bestrahlung der Restbrust bei brusterhaltendem Vorgehen wird

als obligat angesehen. Durch die Bestrahlung wird das intramammäre

Rezidivrisiko signifikant verringert, die Lokalrezidivrate sinkt von 20 -30% auf 5 -

10%.

Die Radiatio wird im Allgemeinen 4-6 Wochen postoperativ begonnen und der

verbliebene Drüsenkörper mit einer Dosis von etwa 50 bis 55 Gy bestrahlt. Die

Fraktionierung beträgt in der Regel 5x2 Gy wöchentlich über die Dauer von 5

Wochen.

Die adjuvante Bestrahlung der Brustwand nach Mastektomie wird nur bei sehr

großen Mammakarzinomen, bei Hautinfiltration oder bei ausgeprägtem

Lymphknotenbefall durchgeführt. [5,6,9]

25

1.2.11.3 Systemische Therapie

In der systemischen Therapie unterscheiden wir zwischen einer zytostatischen,

einer endokrinen und Antikörper Behandlung. Bei der zytostatischen Behandlung

kommt die adjuvante Chemotherapie zur Anwendung, bei der endokrinen

unterstützt die Hormontherapie die erwünschte Heilung.

1.2.11.3.1 Adjuvante endokrine Behandlung

Die höchste Ansprechrate der endokrinen Therapie erzielt man bei Östrogen- und

Progesteronrezeptor- positiven Karzinomen. Das heißt, je „positiver“ die Östrogen-

bzw. Progesteronrezeptoren sind, desto besser spricht die Patientin auf eine

Hormontherapie an.

Östrogenentzug ist die wichtigste Methode in der endokrinen Behandlung des

Mammakarzinoms da die Therapeutika an den Östrogen – bzw.

Progesteronrezeptoren binden und dadurch das Wachstum von

Mammakarzinomzellen bremsen.

Einen Nutzen aus dieser Therapie ziehen jedoch nur Patientinnen mit

hormonrezeptorpositiven Karzinomen, sie weisen dadurch eine bessere Prognose

auf.

SERM (Selektive Östrogen Rezeptor Modulatoren)

Tamoxifen stellt die Hauptsubstanz in der endokrinen Therapie des

Mammakarzinoms dar. Die Therapie der Wahl ist die Dosierung von 20mg/d oral

über 5 Jahre bei Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem Tumor.

Tamoxifen galt über Jahrzehnte als Standardtherapie bei postmenopausalen

Patienten. In den letzten Jahren haben die Aromatasehemmer den Platz als

Standardtherapie eingenommen. Bei prämenopausalen Frauen wird die

Tamoxifen Therapie durch eine Ovarektomie bzw. durch medikamentöse

Ovarsuppression mit GnRH – Agonisten verstärkt. Folgen bei langfristiger

26

Einnahme von Tamoxifen kann das erhöhte Thromboserisiko sein und das Risiko

an einem Endometriumkarzinom zu erkranken. [5,9]

Ovarablation

Da Östrogene bei der prämenopausalen Frau hauptsächlich im Ovar produziert

werden, wird deren Wirkung durch die operative Entfernung, oder auch durch die

medikamentöse ovarielle Suppression durch GnRH - Agonisten ausgeschalten.

Die Kombination mit Tamoxifen kann diesen Effekt noch verstärken. [5,6]

Aromatsasehemmer

Bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom werden diese bevorzugt

eingesetzt, da sie die Synthese von Östrogenen aus androgenen Vorstufen im

peripheren Gewebe hemmen. (Anastrozol, Femara und Aromasin)

Aromatasehemmer werden immer häufiger anstatt Tamoxifen als Primärtherapie

in der adjuvanten Therapie oder anschließend an eine 2- 5 jährige Tamoxifen

Behandlung eingesetzt. [2]

1.2.11.3.2 Immuntherapie

Trastuzumab (Herceptin) ist derzeit die Hauptsubstanz in der Immnuntherapie.

Wird bei einem Tumor eine Überexpression des Onkogens HER-2 / neu gefunden,

ist eine Therapie mit dem monoklonalen Antikörper Trastuzumab indiziert. [5]

1.2.11.3.3 Adjuvante Chemotherapie

Die adjuvante systemische Chemotherapie nach einer Operation erweist sich als

effektive Behandlungsform zur Verminderung des Sterberisikos und der

Rückfallquote und trägt stark zu einer Verbesserung der Überlebens- und

Heilungschancen bei. [13]

27

Standardmäßig wurde und wird bei der zytostatischen Therapie (Chemotherapie)

eine Behandlung nach dem AC/EC/FEC – Schema oder dem CMF – Schema

durchgeführt. Die zurzeit wirksamsten Substanzen beim Mammakarzinom sind

die Taxane. Bei Hochrisikopatientinnen werden immer Taxane eingesetzt. [6]

1.2.12 Nachsorge

Die Nachsorge bei Frauen mit Brustkrebs ist unmittelbar nach der

Primärbehandlung zu beginnen und sie sollte sowohl körperliche, als auch

psychosoziale Aspekte beinhalten. Hierbei sollte auf eine belastende apparative

Diagnostik verzichtet werden. Das persönliche Gespräch und die einfache

körperliche Untersuchung bilden den Kern der Untersuchung. Dabei sollen das

Operationsgebiet, die kontralaterale Brust und Achselhöhle sowie die übrigen

Lymphabflussgebiete der Mammae inspiziert und palpiert werden. Spezifisch

sollte auf neu aufgetretene Schmerzen oder Beschwerden eingegangen werden,

um eventuell weitere gezielte diagnostische Schritte zu setzen. Mammographie

und Mammasonographie bilden die Basis der apparativen Nachsorge.

Die Dauer der Nachbetreuung sollte mindestens 10 Jahre betragen, die ersten 5

Jahre mit dem Schwerpunkt Mammakarzinom – Nachsorge, und danach eine

jährliche Früherkennungsuntersuchung. [5]

1.3 Die Serum-Tumormarker

Als Tumormarker werden heute alle nachweisbaren oder messbaren Substanzen

zusammengefasst, die auf einen Tumor hinweisen oder zu seiner

Charakterisierung und Messung seiner Ausbreitung und Therapieansprechen

beitragen können. [14]

28

Serum-Tumormarker sind also Substanzen, die bei Patienten mit malignen

Tumoren im Blut in erhöhten Konzentrationen nachweisbar sind. Prinzipiell kann

die Synthese der Tumormarker im Tumorgewebe selbst erfolgen, oder

Tumorzellen induzieren die Synthese in Nicht-Tumorzellen. Jedoch besitzen nur

die vom Tumorgewebe selbst gebildeten Marker eine ausreichende Spezifität für

die Tumordiagnostik. [15]

Bis heute sind noch keine tumorspezifischen Biomarker bekannt, alle bislang

bekannten Tumormarker sind physiologisch beim Menschen im Blut nachweisbar.

Ihre diagnostische Bedeutung liegt

mehr in der Quantität denn in der Qualität, die gemessene

Tumormarkerkonzentration reflektiert Tumormasse und –ausbreitung und ist

primär von der Tumorblutversorgung abhängig. Im Einzelnen stellt sie ein

integrales Maß aus der im Tumor vorhandenen Tumormarker-Expression, -

Synthese, -Freisetzung, dem im Organismus ablaufenden Tumormarker-

Katabolismus und der Tumormarker-Exkretion dar. Tumormarker-Änderungen

ohne Korrelation zur Tumormasse können deshalb auch durch Störungen von

Katabolismus und der Exkretion (Leber-, Niereninsuffienz), durch Freisetzung

infolge invasiver diagnostischer Maßnahmen (Endoskopie, Biopsie,

Katheterisierung) oder durch akute Therapieeinwirkung (Operation, Radio-,

Chemotherapie) auftreten. [14]

Nichts desto trotz stellt die Bestimmung dieser Tumormarker heutzutage eine

schnelle, minimal invasive, reproduzierbare und finanziell günstige

Untersuchungsmethode dar, sie werden in der Mammakarzinom- Nachsorge auch

sehr häufig bestimmt, in einzelnen Erhebungen bei bis zu 80% der Patientinnen.

[16,17]

Es gibt eine ganze Reihe von Testsystemen zur Diagnostik,

Prognoseabschätzung und Verlaufskontrolle. Die Verwertung der Testergebnisse

zur individuellen Betreuung eines Patienten ist jedoch schwierig und erfordert viel

Übung, um zu häufige Kontrolle und zu aufwendige Folgediagnostik zu vermeiden.

17]

Mit Testkits verschiedener Hersteller beispielsweise können im gleichen Serum

nachweislich verschiedene Werte gemessen werden. Bei einem Wechsel der

Nachweismethode können Konzentrationsveränderungen vorgetäuscht werden

29

und in der Folge fehlerhafte therapeutische und/oder diagnostische

Konsequenzen gezogen werden, die in Hinblick auf das Wohl der Patientin

vermieden werden sollen. [15]

Es gibt noch weitere Einflussgrößen auf die Tumormarkerkonzentration, die bei

der Tumormarkerbestimmung bekannt sein müssen. Dazu gehören:

- Produktion des Tumormarkers

- Freisetzung des Tumormarkers

- Tumormasse

- Blutversorgung

- Tagesrhythmik

- Körperlage bei der Blutentnahme

- Iatrogene Einflüsse

- Tumormarkerkatabolismus

- Lebensgewohnheiten

Klinisch eingeteilt werden die Serum-Tumormarker in: onkofetale und plazentare

Antigene (u.a. CEA, AFP, hCG), mit monoklonalen Antikörpern erkennbare

Kohlenhydratepitope (CA 15-3, CA 19-9, CA 125 usw.), Differenzierungs- und

Proliferationsantigene (z.B. TPA, TPS), ektopisch gebildete Hormone (z.B. ACTH,

Calcitonin) und ektopisch gebildete Proteine wie z.B. monoklonale Immunglobuline

oder das Bence-Jones-Protein. [14]

1.3.1 CEA (Carcino-Embryonales Antigen,) Das Carcinoembryonale Antigen (CEA) konnte 1965 als erstes onkofetales Protein

in kolorektalen Karzinomen gefunden werden und galt somit anfangs als Marker in

diesem Bereich. Als man jedoch in den 1970er Jahren herausfand, dass CEA als

Universalmarker für Adenokarzinome einschließlich Mammakarzinom benutzt

werden kann, wurde es auch für die Brustkrebsdiagnostik relevant und konnte in

50 – 90 % der Fälle nachgewiesen werden.

30

Bei CEA handelt es sich um ein Glykoprotein mit einem Molekulargewicht von 180

kDa und äußerst variablen Kohlenhydratketten, die es zu einem Molekül werden

lassen. Molekularbiologische Methoden haben 5 Untergruppen der „CEA-like

proteins“ angenommen, die sich bezüglich ihres Molekulargewichtes und ihres

Glykolysierungsgehaltes unterscheiden. [15]

Wie bereits oben erwähnt ist CEA ein Eiweiß, das normalerweise im Gewebe des

ungeborenen Kindes gebildet wird. Nach der Geburt wird dieser Stoff

hauptsächlich von Zellen der Darmschleimhaut, der Bauchspeicheldrüse und der

Leber produziert. Wandeln sich nun normale Zellen in Tumorzellen um, so ändert

sich der Wert der CEA-Konzentration im Blut. Somit kann man aus den

veränderten Werten Rückschlüsse auf den Verlauf der Erkrankung ziehen.

Allerdings gibt es auch noch andere Faktoren außer bösartigen Tumoren die die

CEA – Konzentration verändern können, und deshalb auch in Betracht gezogen

werden müssen. Falschpositive Ergebnisse sind auch bei gesunden Rauchern

oder Patienten mit benignen Erkrankungen möglich, insbesondere Entzündungen

der Leber, des Darms, der Pankreas oder der Lunge. Alkoholbedingte

Leberzirrhose kann weiters zu einer Erhöhung der Werte führen.

Bei dauerhaft erhöhten Werten ist allerdings die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein

bösartiger Tumor dafür verantwortlich ist. [18]

Wie wir bereits wissen, eignet sich CEA, wie auch alle anderen Tumormarker,

aufgrund seiner geringen Spezifität nur bedingt als Früherkennungsmarker.

Einen großen Stellenwert jedoch besitzt das CEA in der Tumornachsorge. Es

findet bei der Nachbetreuung von Patienten und Patientinnen mit Darm-, Magen-,

und Bronchialkrebs, und eben auch bei Patientinnen mit Brustkrebs klinische

Anwendung.

Eine kombinierte Bestimmung mit anderen Tumormarkern wie zum Beispiel CA

15-3 weist teilweise gute Untersuchungsergebnisse auf. [15]

1.3.2 CA 15-3 (Cancer antigen 15-3)

Der Tumormarker CA 15-3 wird in vielen Studien als der Marker Nr. 1 bei

Brustkrebs gesehen. Pectasides et al. sagen, dass zwar sowohl CEA als auch CA

31

15-3 seit vielen Jahren etablierte Messinstrumente sind, jedoch zahlreiche Studien

belegen, dass CA 15-3 eine höhere Genauigkeit als CEA aufweist und deshalb

der am meisten verwendete Tumormarker beim Mammakarzinom ist.

Der Muzinmarker CA 15-3 (wie auch beispielsweise BR 27.29 oder MCA) gehört

zur MUC-1 Familie der Muzinglykoproteine, eine Abnahme von mehr als einem

Mitglied der MUC-1 Familie bringt keine Vorteile, da sie sehr ähnliche

diagnostische Empfindlichkeiten besitzen.

CA 15-3 ist ein Glykoprotein mit einem hohen Molekulargewicht und wird von

Brustkrebszellen sezerniert. Es kann im Serum radioimmunologisch durch die

zwei monoklonalen Antikörper DF 3 und 115-D8 gemessen werden. DF 3 wird

gegen eine Membranfraktion des Brustkrebsgewebes, 115-D8 gegen die

Milchfettglobulusmembran gerichtet.

Im klinischen Alltag wird CA 15-3 häufig sowohl in der Verlaufskontrolle bei

Brustkrebspatientinnen als auch in der Therapiekontrolle bei Frauen mit

Metastasierungen eingesetzt. [19,20]

Die diagnostische Sensitivität von CA 15-3 erhöht sich mit dem Fortschreiten des

Tumorstadiums. Im Stadium I ist sie noch ziemlich gering mit ca. 5-30% und

steigert sich bis zum Stadium IV auf ca. 50-95%.

Obwohl bei Tumorprogression und Metastasierung Erhöhungen der CA 15-3

Konzentration mit 40-80% ziemlich oft gefunden werden, ist dabei Vorsicht

geboten. Laut Schmoll, Höffken und Possinger kann nämlich bei fehlendem

Anstieg der Tumormarkerkonzentration ein Fortschreiten der Erkrankungen nicht

ausgeschlossen werden.

Wie bereits bei CEA gibt es auch bei CA 15-3 falschpositive Ergebnisse. Diese

Erhöhungen können unter anderem auf benigne Mastopathie, dialysepflichtige

Niereninsuffienz, Lungenerkrankungen oder chronisch – entzündlichen

Lebererkrankungen zurück zu führen sein. [15]

Wie bereits oben erwähnt, kann man unter Umständen durch das Kombinieren

von CEA mit CA 15-3 bessere Untersuchungsergebnisse erzielen, Molina et al.

empfehlen eine Kombination von CEA mit einem MUC-1 Marker. [21]

Pectasides et al. sind jedoch nicht dieser Meinung, da sie zu dem Ergebnis

gekommen sind, dass sich die Sensitivität durch diese Kombination nicht erhöht

und daraus dann kein Nutzen gezogen werden kann. [20]

32

1.3.3 TPS (Tissue polypeptide specific antigen)

Da Tumormarker wie z.B. CA 15-3 nur die Tumormasse und nicht die

Tumoraktivität wiedergeben, war man lange auf der Suche nach Alternativen. Mit

TPA (Tissue polypeptide antigen) und in weiterer Folge TPS (Tissue polypeptide

specific antigen), glaubte man eine solche gefunden.

Bei TPA handelt es sich um ein einkettiges Polypeptid, geformt während des

späten S und G2 Zellzyklus und freigesetzt während und unmittelbar nach der

Mitose. [22]

TPS misst eine entscheidende Epitopenstruktur eines Peptids im Serum, das eng

verbunden mit löslichen Fragmenten des menschlichen Zytokeratins 18 ist. Im

Besonderen ist TPS eine Antigen- Determinante zugehörig zum Zytokeratin 18,

ein saures Intermediärfilamentprotein.

TPS wird nachgewiesen durch den monoklonalen Antikörper M3, entwickelt durch

das Verwenden eines Auszugs einer menschlichen Karzinomzelle als Immunogen.

[23]

Ein Tumormarker wie TPS, der proliferative Aktivität misst, könnte hilfreich sein

um Patienten mit aggressiver Krankheit zu identifizieren und eventuell ein

besserer prognostischer Indikator sein, da ein höherer Level einen höheren

proliferativen Index und ein größeres Metastasenpotential indiziert.

Weiters korreliert dieser Marker wie auch andere mit Tumorgröße, -ausbreitung

und –malignitätsgrad.

Ein Problem das auch bei TPS existiert, es ist kein spezifischer Marker und es hat

sich gezeigt, dass bei Entzündungen, speziell bei Leberzirrhose, eine Erhöhung

des Wertes auftritt.

Die Falsch-Positiv-Rate liegt bei 30% und aus dem Grund ist auch bei Diagnosen

der allgemeine Gesundheitszustand der Patientin mit einzubeziehen. [22]

Abb. 9 zeigt den Verlauf einer Brustkrebserkrankung im Laufe der Zeit in Bezug

auf den klinischen Verlauf, die Serum – Tumormarker und anderen Faktoren.

33

Abb. 9. Verlauf der Krankheit (Abbott Diagnostics Division)

34

2 Methoden, Material und Patientinnen

2.1 Patientinnen

Die Voraussetzung für den Einschluss der Patientinnen in diese Studie war ein

gesichertes Rezidiv oder Generalisierung des Mammakarzinoms.

Die Krankenakten von 28 Patientinnen wurden im Rahmen dieser Studie

untersucht und ihre Daten wurden für diese Arbeit ermittelt und einer

retrospektiven Analyse unterzogen. Die Patientinnendaten sind aus einer

Computerdatenbank auf der Grundlage von Nachsorge - Krankengeschichten von

Frauen, die im Zeitraum zwischen 1989 und 2007 an der Universitäts-Frauenklinik

Graz behandelt wurden weil sie an einem Mammakarzinom im Stadium I bis

Stadium IV erkrankt waren.

Es handelte sich um Frauen im Alter von 37 – 79 Jahren, der Altersdurchschnitt

betrug 61,9 Jahre. Primärtumore und wenn vorhanden LK – Metastasen wurden

meist operativ entfernt. Die erhobenen Daten für diese Arbeit setzen sich weiters

aus dem Verlauf der Serum – Tumormarker zusammen.

2.2 Einschlusskriterien

- Metastasierte oder gereralisierte Patientinnen mit Mammakarzinom

- Stadium I-IV

- Regelmäßige Betreuung am Universitätsklinik für Frauenheilkunde und

Geburtshilfe Graz

- Vollständig vorliegende Krankengeschichte mit Nachbeobachtung

35

2.3 Ausschlusskriterien

- Nicht metastasiertes oder gerneralisiertes Mammakarzinom

- Andere bösartige Erkrankungen

- Nicht-epitheliale Mammamalignome

2.4 Bestimmung der Tumormarker

Für die Bestimmung der Tumormarker wurde venöses Blut abgenommen. Nach

der Zentrifugierung wurde das Serum entnommen und zur

Tumormarkerbestimmung verwendet.

2.4.1 Cancer Antigen 15-3 (CA 15-3)

Für die Bestimmung von CA 15-3 ist im Zentrallabor des Universitätsklinikums

Graz das AxSYM der Firma Abbott verwendet worden:

Das AxSYM Assay ist ein Mikropartikel –Enzymimmunoassay (MEIA) für die

quantitative Messung von CA 15-3 im menschlichen Serum oder Plasma (EDTA).

Das AxSYM ist ein zweiseitiges „Sandwich – Enzymimmunoassay mit einem

erweiterten Kalibrierungsbereich von 0 bis 250 U/ml.

Die Untersuchung der Probe ist sowohl amAxSYM als auch beim IMx

Immunoassay – Messgerät im vollautomatisierten Format möglich. Keine manuelle

Vorbehandlung, Waschung, oder Lösung von Proben ist notwendig.

Erste Ergebnisse sind erhältlich nach 19 Minuten.

Die genauen Charaktaristika des Assay sind in der nachfolgenden Abbildung

ersichtlich.

36

Abb. 10. CA 15-3 Assay Charakteristika (Abbott Diagnostics Division)

2.4.2 Carcinoembryonales Antigen (CEA)

Der AxSYM Test wurde auch für die Bestimmung der CEA – Werte verwendet.

’Das AxSYM CEA Assay ist ein Mikropartikel –Enzymimmunoassay (MEIA) für die

quantitative Messung von CEA im menschlichen Serum oder Plasma (Heparin

oder EDTA).

Die anti-CEA-beschichteten Mikropartikel bieten eine große Oberfläche um die

Assay – Kinetik zu beschleunigen. Es ist nach dem zweiseitigen „Sandwich –

Prinzip“ designt und auch für das IMx erhältlich. Keine manuelle Vorbehandlung,

Waschung, oder Lösung von Proben ist notwendig.

Die Charakteristika des CEA – Assays werden in der angehängten Tabelle

dargestellt. [42]

37

Abb. 11 CEA Assay Charakteristika (Abbott Diagnostics Division)

2.4.3 Tissue Polypeptide Specific Antigen (TPS)

Im Institut der Nuklearmedizin des Unversitätsklinikums Graz wurde für die

Bestimmung der TP –Werte der betroffenen Patientinnen für diese Arbeit das TPS

ELISA System der Firma IDL Biotech verwendet.

Bei TPS™ ELISA handelt es sich laut Angabe der IDL Biotech um einen „one-

step“ in vitro – diagnostischen Assay für die quantitative Bestimmung von

Cytokeratin 18 im Serum. Es ist ein Festphasenprinzip–Assay basierend auf

immunochemischer Technik. Standards, Kontrollen und Proben reagieren

gleichzeitig mit Festphasenfängerantikörpern und dem HRP konjugierten

Detektorantikörper (M3) während der Inkubation.

TPS™ misst die M3-Epitope bei Cytokeratin 18 – Fragmenten. Die monoklonalen

M3 Antikörper, die in diesem Test benutzt werden, sind spezifisch für das TPS™

ELISA, mit keinen Kreuzreaktionen mit anderen tumorassoziierten Antikörpern

welche bei Proben von Patientinnen bestehend sein können. [43]

38

3 Ergebnisse

28 Patientinnen, die die Einschlusskriterien dieser Studie erfüllten, wurden zur

Auswertung herangezogen. Sie hatten alle ein gesichertes Rezidiv oder eine

Generalisierung nach einem primären Mammakarzinom. Zum Zeitpunkt der

Erstdiagnose bestanden keine Metastasen.

Sie waren zwischen 37 – und 79 Jahre alt, der Altersdurchschnitt betrug 61,9.

Bei 15 von 28 Patientinnen waren bei der Erstdiagnose Lymphknoten der Axilla

befallen, das entspricht 54%, 12 der 28 Frauen hatten negative Lymphknoten der

Achsel, das entspricht 42% und bei einer Betroffenen gab es keine Angabe zum

Lymphknotenstatus.

Die Lokalisation des Tumors war mit 16 (58%) in der linken Brust und 12 (42%) in

der rechten Brust.

Ein invasives ductales Mammakarzinom wiesen 86% (24/28) auf, 11% (3/28)

hatten ein invasives lobuläres Karzinom und 4% (1/28) waren an einem duktalem

Carcinoma in situ erkrankt.

12 (42%) Patientinnen hatten die pathologische Tumorklassifikation 1c (1-2cm), 11

(39%) pT 2 (2-5cm), 3 pT 4 (Tu jeder Größe mit Ausdehnung auf Brustwand oder

Haut) (11%) und jeweils eine Patientin (4%) hatte ein Carcinoma in situ bzw.

einen nicht beurteilbaren Primärtumor.

Ein mäßig differenziertes Mammakarzinom (G2) fand sich bei 50% (14/24) der

betroffenen Frauen. Bei den anderen 50% (14/24) der Patientinnen wurde ein

schlecht differenziertes Mammakarzinom (G3) festgestellt.

39

Kriterium

Patientinnen

%

Lokalisation

Mammae sin. 16 58

Mammae dext. 12 42

Pathomorphologie

Invasives ductales 24 85

Invasives lobuläres 3 11

DCIS 1 4

pathologisches Tumor-Stadium

pT1c 12 42

pT2 11 39

pT4 3 11

Tis 1 4

TX 1 4

Malignitätsgrad

G2 14 50

G3 14 50

Tab. 1

Der Hormonrezeptorstatus und Her2/neu Status jeder einzelnen Patientin wurde

nach der Operation am Primärtumor untersucht.

Bei 9 der 28 Frauen (32%) war der ER–Status hochgradig positiv (+++), bei 8 von

28 (29%) mäßig positiv (++) und bei 3 der 28 (11%) positiv (+). 8 der 28 Frauen

(29%) hatten einen negativen ER- Status (-), somit konnte bei ihnen keine

endokrine Therapie durchgeführt werden.

Hochgradig positiven PR–Status wiesen 2 der 28 (7%) Frauen auf, mäßig

positiven 10 (36%), positiven 4 (14%) und negativen PR–Status 12 (42%) der

Frauen.

40

Eine HER2neu Überexpression geht mit einer schlechteren Prognose einher, weil

dies ein für das Tumorwachstum stimulierender Faktor ist. Therapiert werden die

Betroffenen mit Herceptin, einem monoklonalen Antikörper.

Von den erkrankten Frauen waren 9 (32%) HER2neu positiv, die restlichen 19

(68%) HER2neu negativ.

Hormonrezeptorstatus

Patientinnen

%

Östrogenrezeptoren (ER)

ER+++ 9 32

ER++ 8 29

ER+ 3 11

ER- 8 29

Progesteronrezeptoren(PR)

PR+++ 2 7

PR++ 10 36

PR+ 4 14

PR- 12 42

HER2neu

HER2neu+ 9 32

HER2neu- 19 68

Tab. 2

Von 28 Patientinnen erhielten wegen ihres erhöhtes Risiko (G3 Differenzierung

oder Lymphknotenbefall) eine adjuvante Chemotherapie. Zu den verwendeten

Chemotherapien gehörten unter anderen CMF, FEC, EE, EC oder ET.

Kein lokoregionäres Rezidiv wurde bei 19 der 28 (68%) Erkrankten beobachtet.

Bei den übrigen 9 (32%) Patientinnen gab es ein lokoregionäres Rezidiv, das

früheste nach einem Jahr, das späteste nach 13 Jahren. Durchschnittlicher

Zeitraum für einen Wiederauftritt waren ca. 6 (5,6) Jahre.

41

Bis auf eine Patientin entwickelten alle Metastasen: in der Lunge, den Knochen,

dem Gehirn, den Lymphknoten, der Haut und der Leber.

Eine Patientin bekam schon im Jahr der Erstdiagnose Metastasen, eine andere

erst nach 17 Jahren, der Rest lag dazwischen, mit einem Durchschnitt von 5

Jahren.

Merkmale

Patientinnen

%

Adjuvante Chemotherapie

ja 19 62

nein 9 38

Lokal-Rezidiv

ja 9 38

nein 19 62

Metastasen

ja 27 96

nein 1 4

Tab. 3

Zwischen Erstdiagnose, Rezidiv, Metastasen und den jeweiligen Serum –

Tumormarkerwerten der einzelnen Patientinnen konnte keine signifikante

Korrelation gefunden werden. Es konnte kein zeitlicher Zusammenhang der

Tumormarkerwerte und Krankheitsverlauf bei den erkrankten Frauen festgestellt

werden. Wenn man die gemessenen CEA-, CA 15-3- und TPS - Werte betrachtet,

so gibt es zwar immer wieder Korrelationen, die aber in dem kleinen von uns

untersuchten Kollektiv niemals ein Signifikanzniveau erreichten.

Eine Patientin hat gar keine Erhöhung des CEA – Werts, bei einer anderen sind

alle drei Werte schon vom Zeitpunkt der Erstdiagnose stark erhöht, eine

Betroffene war schon 6 Jahre krank bis ein Wert erhöht war und hatte dazwischen

schon ein Rezidiv. Auch eine Betrachtung in Bezug auf Staging, Grading etc. und

42

Tumormarkerwerten bringt keinen Aufschluss und keine Vergleichbarkeit zwischen

den einzelnen Patientinnen und den Werten der drei Tumormarkern.

Wenn man jedoch jeden Tumormarkerwert einzeln in Bezug auf die Progression

der Krankheit betrachtet, so gibt es einige interessante Ergebnisse.

Der Normalbereich beim CEA-Wert liegt bei einer Konzentration von bis zu 5

ng/ml. Bei den meisten Patientinnen wurde dieser Grenzwert generell nicht

überschritten, blieb sogar weit darunter. In den Fällen, wo sich der Wert im sicher

pathologischen Bereich befand, gab es keinen eindeutigen zeitlichen

Zusammenhang mit dem Auftreten eines Lokalrezidivs oder der Generalisierung.

Nachdem bei sehr vielen Frauen in dieser Studie der Wert nie überschritten wurde

bzw. der Metastasierungszeitpunkt mit einer Erhöhung nicht in zeitlichem

Zusammenhang stand, kann hier davon ausgegangen werden, dass die CEA –

Werte keine Relevanz hatten.

Bei den CA 15-3 Werten wurde der Grenzwert von 31 U/ml bei weitem öfter

überschritten als bei CEA, von den 28 Frauen wiesen 24 eine pathologische

Konzentration auf Allerdings konnte auch bei den pathologischen Werten kein

signifikanter zeitlicher Zusammenhang mit lokoregionärem Rezidiv oder

Generalisierung nachgewiesen werden.

Bei den TPS-Werten wurde allerdings im Vergleich zu CEA und CA15-3 ein

eindeutiger Trend gefunden. In nahem zeitlichen Zusammenhang mit der

Generalisierung oder Auftreten eines lokoregionärem Rezidivs konnte eine

beträchtliche Erhöhung der TPS-Konzentration gemessen werden. Der Grenzwert

von 80 U/l wurde dann in kurzer Zeit um das Vielfache überschritten. Insgesamt

konnte eine erhöhte TPS - Konzentration in 26 von 28 Patientinnen festgestellt

werden.

Wenn man also die 3 verwendeten Tumormarker für diese Studie vergleicht, so

erscheint die Verwendung von TPS am sinnvollsten, weil die Signifikanz am

größten ist.

43

4 Diskussion

4.1 Screening und Diagnostik

Dem Screening von asymptomatischen Frauen wird eine Abnahme der

Sterblichkeitsrate beim Brustkrebs zugeschrieben. Die American Cancer Society

empfiehlt für Normalrisikopatientinnen eine jährliche Mammographie beginnend

mit dem 40. Lebensjahr. Bei Patientinnen mit erhöhtem Risiko ist eine

Basismammographie entsprechend früher zu empfehlen. Weiters für Frauen mit

hohem Risiko ist Ultraschall und MRT eine Ergänzung. Klinische

Brustuntersuchung alle 3 Jahre für Frauen zwischen 20 und 30, ab 40 jedes Jahr.

[24]

Die Verwendung von Tumormarkern bei Screening und Diagnostik ist nicht

indiziert.

Molina et al. beschrieben 1995, dass CEA und CA 15-3 nützliche Werkzeuge in

der frühzeitigen Diagnose des Wiederauftretens von Brustkrebs sind. Die

Häufung der Erhöhung dieser Tumormarker war das erste Zeichen des erneuten

Auftretens in zwei von drei Patientinnen mit distantem Rezidivent. Diese

Feststellung deutet darauf hin, dass Tumormarkerbestimmung andere

diagnostische Vorgangsweisen zwar nicht ersetzt aber zumindest unterstützt. [25]

2005 relativierten Molina et al. ihre Behauptung, die sie 10 Jahre zuvor getätigt

hatten. Sie sprechen davon, dass durch die allgemein fehlende Organ- und

Tumorspezifität der Tumormarker, vor allem im Frühstadium der Krankheit, der

Nutzen der Marker in Screening und Diagnostik außer Kraft gesetzt wird.

Gleichwohl findet ihrer Meinung nach die Tumormarkerbestimmung eine

Berechtigung beim Staging der Patientinnen, wo man den Krebs rein lokalisiert

vermutet hat, aber unvermutete Metastasen gefunden hat. [21]

Für Van Dalen spielen Tumormarker überhaupt keine Rolle in der Diagnose beim

Brustkrebs der Frau. Er behauptet, CA 15-3 ist kein spezifischer Marker beim

Mammakarzinom und hat mit weniger als 20% eine sehr geringe Sensitivität beim

frühen Stadium des Brustkrebs (T1 und T2 Tumore mit freien Lymphknoten).

44

Es mag sein das sich im Stadium III die Sensitivität auf 35% erhöht, aber Van

Dalen unterstreicht, dass die Diagnostik nichtsdestotrotz auf Mammographie,

Ultraschall und histologischen Proben aus Biopsien basiert. [26]

Die American Society of Clinical Oncology (ASCO) spricht in ihrem 2ooo Update

of Recommendations for the Use of Tumor Markers in Breast and Colorectal

Cancer eine klare Sprache. Es habe sich nichts an ihrer 1997 Recommendation

geändert, dass Tumormarker im Allgemeinen nicht für Screening und Diagnostik

bei Brustkrebs geeignet sind, da ein Ansteigen der Werte zwar etwas bedeuten

kann, aber nicht muss. Der klinische Nutzen ist somit nicht begründet. Harris et al.

in der 2007 Update of Recommendations for the Use of Tumor Markers in Breast

Cancer der ASCO bestätigen die in den vorhergehenden Recommendations

gefassten Meinungen indem sie zu diesem Thema ganz lapidar sagen, es hat sich

nichts geändert – no change. [27,28]

Wie man sehen kann, sind die Meinungen ziemlich eindeutig, dass die

Bestimmung von Tumormarkern bei Screening und Diagnostik wenig bis gar keine

klinische Wertigkeit besitzt. Der Nutzen in diesem Bereich scheint einfach zu

gering zu sein.

4.2 Bedeutung als Prognosefaktor und in Rezidivdiagnostik

Bei der Entscheidung zur adjuvanten Therapie ist es erforderlich herauszufinden,

welche Frauen das größte Risiko für ein Rezidiv aufweisen und somit am meisten

von einer adjuvanten Therapie profitieren. Zusätzlich zu herkömmlichen

Prognosefaktoren beim Mammakarzinom wie Tumorgröße, axillärer

Lymphknotenstaus, Malignitätsgrad und Hormonrezeptorstatus werden andere

Parameter diskutiert, dazu gehören Serum – Tumormarker wie CEA oder CA 15-3.

Ebeling et al. untersuchten in ihrer Studie (1046 Frauen mit Brustkrebs ohne

Metastasen) die Assoziation der Serumlevels der Tumormarker CEA und CA 15-3

mit krankheitsfreiem Überleben und Tod durch die Krankheit zur Zeit der

Erstdiagnose in Relation zu Krankheit und den etablierten Prognosefaktoren wie

Tumorgröße, Lymphknotenstatus, Malignitätsgrad und Hormonrezeptorstatus.

45

Bei den meisten Patientinnen waren die Tumormarkerwerte ziemlich niedrig, aber

signifikant höher als der Durchschnitt bei gesunden Frauen.

Erhöhte präoperative Werte von CEA und CA 15-3 standen in Zusammenhang mit

frühem Tod durch die Krankheit, für ein Rezidiv waren hohe CA 15-3 Level

signifikant, erhöhte Werte von CEA zeigten jedoch nur eine grenzwertige

Signifikanz.

Im prä- und postoperativen Vergleich konnte von Ebeling et al. ein Rückgang der

Werte festgestellt werden. Die postoperativen Werte waren gut vergleichbar mit

denen von gesunden Frauen. Dies war sicherlich zu erwarten, da eine komplette

Resektion des Tumors durchgeführt wurde ohne dass eine Fernmetastasierung

vorlag. [29]

Auch aus dieser Studie, obwohl sie durch die große Anzahl der Patientinnen

valide zu sein scheint, kann man meiner Meinung nach keine neuen Erkenntnisse

gewinnen. Erhöhte präoperative Tumormarker konnten schon sehr oft gefunden

werden, eine Korrelation zwischen Rezidiv und einem Anstieg ist nur bei CA 15-3

gegeben, bei CEA ist die Signifikanz zu gering um daraus etwas ableiten zu

können.

Die Einsatzmöglichkeit von präoperativ abgenommenen CEA und CA 15-3 Werten

als Prognosefaktor für Brustkrebspatientinnen untersuchten Uehara et al. in ihrer

„Long-term prognostic study of carcinoembryonic antigen (CEA) and carbohydrate

antigen 15-3 (CA 15-3) in breast cancer“. Sie wollten den Zusammenhang

zwischen CEA und CA 15-3 Levels (abgenommen bei der ersten Untersuchung)

und Überleben der Patientinnen herausfinden.

In die Studie eingeschlossen wurden Patientinnen, die sich in der Zeit zwischen

1975 und 1994 im National Cancer Center Hospital, Tokyo, einer

Brustkrebsoperation unterzogen und wo präoperativ abgenommene Serum –

Tumormarkerwerte vorhanden waren.

Nach dem Ausschluss von Frauen im Krankheitsstadium IV aus der Studie, war

der CEA Level bei 1470 Patientinnen normal, bei 150 Frauen war er erhöht. Für

CA 15-3, waren 1395 Patientinnen im normalen Bereich, während 70 Frauen eine

Erhöhung der Werte aufwiesen.

46

Uehara et al. fanden heraus, dass die 5- bzw.10 Jahresüberlebensraten der

Patienten mit normalen CEA Levels bei 87 bzw. 76% lagen, die bei erhöhten

Werten respektive auf 76 und 65% sanken. Man kann somit sagen, dass die

Prognose für Patientinnen mit normalen Werten zum Zeitpunkt der Diagnose

deutlich besser ist als für jene mit erhöhten.

Bei den CA 15-3 Levels zeigte sich noch deutlicher der Unterschied der beiden

Gruppen. Patientinnen mit durchschnittlichen Werten kamen auf eine 5- und 10

Jahresüberlebensrate mit den CEA Prozentsätzen fast identischen 86 und 76%,

Frauen mit zu hohen Werten nur auf eine Überlebensrate im gleichen Zeitraum

von 71 bzw. 52%.

Bezogen auf diese Untersuchung kann man also sagen, dass die Prognose für

Patientinnen mit normalen Tumormarkerwerten, CEA und CA 15-3, besser ist, sie

eine deutlich bessere Langzeitüberlebensrate haben, als Frauen mit erhöhten

CEA und CA 15-3 Werten.

Während also Uehara et al. darauf hinweisen, dass CEA und CA 15-3 Levels

zumindest eine Unterstützung bei der Einschätzung der präoperativen Prognose

sind, kommen sie in ihrerseits zum Schluss, dass sie bei der Entdeckung eines

Rezidivs wahrscheinlich keine Rolle spielen. Obwohl viele Studien das Verhältnis

von Rezidiv und steigenden Tumormarkerwerten untersuchten, gibt es immer eine

bestimmte Zeitdauer zwischen gestiegenen Werten und der klinischen

Bestätigung des Wiederauftretens, und die variiert von Frau zu Frau. Daher wird in

der heutigen klinischen Praxis erst behandelt, wenn es einen Nachweis durch

andere Untersuchungen gibt und nicht schon dann, wenn die Werte ansteigen.

[30]

Zahlreiche Studien gehen davon aus, dass ein Tumormarker wie TPS, der

proliferative Aktivität misst, hilfreicher sein kann, um Patientinnen mit

aggressiverer Krankheit zu identifizieren und ein besserer Indikator für ihre

Prognose ist als beispielsweise CA 15-3, da ein hoher TPS – Wert auf einen

hohen proliferativen Index und ein größeres metastatisches Potential hindeutet.

O’Hanlon et al. zeigten, dass TPS mit Tumorgröße, -ausbreitung und

Malignitätsgrad korreliert, und es einen graduellen und signifikanten Anstieg des

TPS – Levels von Stadium I bis Stadium IV der Krankheit gibt.

47

Ferner konnten sie überdurchschnittliche TPS – Werte bei höherem Tumor –

Malignitätsgrad feststellen. Offensichtlich kann man daraus schließen, dass

Patientinnen im fortgeschritteneren Stadium und mit höherem TPS – Wert, eine

schlechtere Prognose haben. Einen weiteren Hinweis für TPS als einen nützlichen

Indikator sehen O’Hanlon et al. im Faktum, dass Frauen mit lokoregionalen

Wiederauftreten signifikant höhere Werte haben (auch im Vergleich mit CA 15-3),

die bei Patientinnen mit Metastasen weiter ansteigen. [31,32]

Zusammenfassend meinen sie, das TPS am wertvollsten bei Erkrankten mit

Metastasen sei, fast alle in dieser Gruppe hatten erhöhte TPS – Werte. [22]

Einarson geht auch davon aus, dass TPS – Bestimmung in fortgeschrittenen

Stadien sehr sinnvoll ist. CEA und CA 15-3 waren zwar immer die Marker der

Wahl beim Monitoring von Patientinnen mit metastasierten Brustkrebs, er weist

aber auf die Vorteile von TPS, bzw. auf die Kombination von TPS und CA 15-3,

als Tumormarker in diesen Fällen hin. TPS war bei Knochenmetastasen öfter

erhöht und reagierte früher und schneller als die anderen Marker.

Somit gehen die oben genannten davon aus, dass TPS sensitiver ist und einen

früheren Prädiktor für Therapieansprechen, besonders bei Knochen- und

Weichgewebemetastasen darstellt.

Zum Zeitpunkt der Metastasenentwicklung waren die TPS – und CA 15-3 Werte

und Sensitivität noch vergleichbar, im weiteren Verlauf konnte beobachtet werden,

dass TPS eine Änderung schneller zeigt als CA 15-3. Es wird also empfohlen,

TPS und CA 15-3 kombiniert im Monitoring von Brustkrebs mit Metastasen

anzuwenden. Davon verspricht sich der Autor das beste Ergebnis. [31]

4.3 Klinische Validität

Die Literatur geht davon aus, dass Brustkrebs ein sehr herterogenes

Krankheitsbild ist. Daher war es schon von den ersten Studien her klar, dass kein

einzelner Tumormarker für das Monitoring in fortgeschrittenen Stadien ausreicht.

Wie jetzt jedoch die Kombination aussehen soll, damit eine hohe Validität erzielt

werden kann, darüber herrscht nach wie vor Unklarheit. Man findet in der Literatur

verschiedenste Ansätze, welcher Marker womit kombiniert werden soll, um eine

48

hohe Spezifität und Sensitivität zu erreichen, aber eine Lösung für dieses Problem

ist bei weitem nicht in Sicht.

Cheung, Graves und Robertson bescheinigen CA 15-3 eine höhere Sensitivität als

CEA, aber mit ähnlicher Spezifität. Sie gehen davon aus, dass eine Kombination

von verschiedenen Markern besser ist als ein einzelner Marker, empfehlen daher

die Kombination von CEA und CA 15-3. Auch Molina et al. stimmen mit dieser

Kombination überein, da sich die Sensitivität bis zu 5-25% erhöhen kann. [33,21]

Vizcarra et al. meinen im Gegensatz dazu dass eine Kombination von CEA und

CA 15-3 nicht gerechtfertigt ist. CEA erhöht in Kombination mit CA 15-3 die

Sensitivität nämlich nicht signifikant. Auch eine Kombination mit TPS lehnen sie

ab, da es ihrer Meinung nach Probleme bei der analytischen Reproduzierbarkeit

und bei der Spezifität aufwirft. [34]

4.4 Therapiesteuerung und Therapiekontrolle

Die wichtigste klinische Verwendung von Tumormarkern bei metastasiertem

Brustkrebs liegt in der Therapiesteuerung bzw. Therapiekontrolle. Diese

Feststellung findet man in den 2005 erschienenen „European Group on Tumour

Markers Reccomendations“. Sie gehen deshalb von ihrem großen Nutzen bei der

Steuerung und Kontrolle, also dem Monitoring, aus, weil Patientinnen mit einer

Remission normalerweise sinkende Tumormarkerwerte haben, während sie bei

Betroffenen mit einer Progression im Allgemeinen steigen. Molina et al wiesen in

den Reccomendations zwar darauf hin, dass Studien zum Thema Tumormarker –

Monitoring hinsichtlich den Einschluss- und Auswertungskriterien variieren, jedoch

die meisten Autoren zum Schluss kommen, dass beim Mamakarzinom in diesem

Stadium die Tumormarker ein objektives Hilfsmittel bei Therapiesteuerung und

–kontrolle darstellen. [21]

Der gleichen Meinung sind Lamerz, Stieber und Fateh-Moghadam. Sie

bezeichnen das Monitoring des Ablaufs der metastasierten Krankheit als die

erfolgreichste Applikation der Serum – Tumormarker mit einer Sensitivitätsrate von

60 – 90 % (je nach Marker). [35]

49

Etwas vorsichtiger hören sich die American Society of Clinical Oncology 2007

Update of Recommendations for the Use of Tumor Markers in Breast Cancer zu

diesem Thema an. Harris et al. weisen darauf hin, dass die Tumormarker zwar

zusammen mit herkömmlichen Steuerungs- und Kontrollmethoden für

Entscheidungen in der aktiven Therapie beim metastasierten Brustkrebs

verwendet werden können. Tumormarkerwerte alleine für das Monitoring

einzusetzen, erscheint ihnen absolut nicht möglich, da zum heutigen Tag das

Datenmaterial nicht ausreichend ist. [28]

Sjöström et al. mahnen auch zur Vorsicht. In ihrer Studie fanden sie heraus, dass

Änderungen bei Tumormarkerwerten zwar üblicherweise mit klinischem

Ansprechen korrelieren, jedoch nicht immer. Hier gilt wieder, je fortgeschrittener

die Krankheit, desto eindeutiger sind die Werte. Daher sollten sie nicht als einziger

Indikator beispielsweise für das Ansprechen auf die Chemotherapie beim

fortgeschrittenen Mamakarzinom genommen werden. [36]

4.5 Falsch – Positiv Rate

Wie bereits oben erwähnt ist die Falsch – Positiv Rate ein nicht außer Acht zu

lassender Faktor bei jedem Tumormarker und dessen Bestimmung beim

Mammakarzinom. Ideal wäre es natürlich, wenn erhöhte Serum – Tumormarker

auch wirklich nur bei bösartigen Erkrankungen, im Besonderen Karzinome,

anzeigten. Das dem jedoch leider nicht so ist und Erhöhungen bei einigen

gutartigen Krankheiten nachweisbar sind, ist allgemein bekannt und führt zu einer

Falsch – Positiv Rate, die mehr oder weniger hoch ist.

Safi et al. fanden hohe Levels von CA 15-3 bei 31% der Patientinnen mit

Brustkrebs aber auch bei 9% mit gutartigen Erkrankungen. [37]

D’Alessandro et al. sprechen von mindestens 10% bei gutartigen Erkrankungen

der Brust. [23]

Allerdings waren die Werte nur bei 21% mit Stadium I-III erhöht, was das ganze

noch weiter relativiert und das prozentuelle Verhältnis zwischen gutartig und

bösartig zu Gunsten einer Falsch – Positiven Rate beinahe halbiert.

50

Patienten mit gutartigen Erkrankungen, speziell Leber-bezogene, waren „CA 15-3

positiv“ in bis zu 30% der Fälle. [37,38,39]

Diese Aussagen werden auch von Nicolini und seinen Co-Autoren unterstützt. Sie

konnten beobachten, dass Frauen ohne Rezidiv, die isolierte erhöhte Werte von

CEA, CA 15-3 und TPS aufwiesen, auch sehr oft gleichzeitig eine gutartige

Krankheit hatten. [40]

Es gäbe zwar die Möglichkeit, die Anhaltewerte (cut-off values) herab zu setzen,

um eine bessere Sensitivität zu erreichen, das ginge jedoch zu Kosten einer

geringeren Spezifität und würde somit zu falsch-positiven Ergebnissen führen. [37]

Einen guten Überblick erhöhter CA 15-3 Werte in Bezug auf verschiedenste gut-

und bösartige Erkrankungen liefert Brooks in ihrer Rezension.

CA 15-3 Werte sind erhöht bei 5-30% mit Brustkrebs Stadium I, 15-50% mit

Stadium II, 65-90% mit Stadium III, und 65-90 mit Stadium IV. Weiters bei 15-20%

der Frauen mit gutartigen Brusterkrankungen, 50-60% mit Lebererkrankungen, 20-

70% mit Lungenleiden und 15-60% mit Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts.

[41]

Diese Prozentzahlen verdeutlichen zum einen, dass je fortgeschrittener das

Stadium, desto häufiger die Erhöhung der Werte, etwas von dem jede/r Autor/in

ausgeht. Zum anderen sieht man, wie häufig die Serum–Tumormarker (CA 15-3)

steht hier stellvertretend für die anderen) auch bei diversen anderen Krankheiten

erhöht sind.

4.6 Conclusio

Die in der Literatur gefundene Bedeutung der Serum – Tumormarker für

Screening und Diagnostik, als Prognosefaktor, Therapiesteuerung und

Therapiekontrolle etc. beim Mammakarzinom wurden in der Arbeit schon

ausführlich abgehandelt und diskutiert.

Abschließend gilt es noch, etwas über die subjektiven Kriterien zu sagen.

Wie steht es um die Psyche der betroffenen Patientin in Bezug auf die

Tumormarker, ist es ratsam, sie damit zu belasten?

51

Ich bin nicht der Meinung, dass man die Bertoffenen solch einer psychischen

Belastung aussetzen soll. Sie ist unter Umständen auf die Werte fixiert, kann sich

häufig fragen, ob sie erhöht sind oder nicht und hat die größten Befürchtungen.

Wenn es wenigstens sicher wäre, dass eine Erhöhung eine sichere maligne

Erkrankung bedeuten würde und normale Werte mit Sicherheit keine

pathologischen Veränderungen darstellen. Aber dem ist ja nicht so. Es ist in dieser

Arbeit ganz eindeutig eine zu große Unsicherheit in allen Belangen

hervorgekommen, so dass durch eine Veränderung der Tumormarkerwerte keine

sichere Aussage bezüglich der Erkrankung gemacht werden kann.

Selbst wenn man weiß, dass die Erhöhung der Tumormarkerwerte mit einem

lokoregionären Rezidiv oder Fernmetastasen in Verbindung steht, muss man sich

die Frage stellen, ob es überhaupt etwas bringt, die Gewissheit schon früher zu

haben, ohne daraus mit Sicherheit einen reellen Nutzen ziehen zu können. Die

Überlebenszeit steigt nicht und therapeutisch wird auch nichts unternommen,

solange man durch die herkömmlichen Screeningmaßnahmen nichts erkennt.

Ich bin also der Meinung, dass eine Abnahme der Serum – Tumormarker in der

Rezidivdiagnostik beim Mammakarzinom nicht durchgeführt werden soll. Der

Vorteil für die Patientin durch das Vorverlegen der Diagnose, obwohl sie noch

keine klinischen Symptome verspürt, ist zu gering. Ohne das Wissen einer

Krankheit kann sie vielleicht noch einige Monate ein „gesunder“ Mensch sein.

52

Literaturverzeichnis

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des Menschen. 17., völlig überarbeitete Auflage. Berlin: de Gruyter; 2003.

2.) Pfleiderer A, Breckwoldt M, Martius G, Hrsg. Gynäkologie und Geburtshilfe.

4., korrigierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2001.

3.) Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 259. Auflage Berlin: de Gruyter; 2002.

4.) Junqueira L C, Carneiro J, Schiebler T H , Hrsg. Histologie: Zytologie,

Histologie und mikroskopische Anatomie des Menschen unter

Berücksichtigung der Histophysiologie . 4., korrigierte und aktualisierte

Auflage . Berlin: Springer; 1996.

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Auflage. Stuttgart: Thieme; 2003.

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Schweden.

57

Lebenslauf Persönliche Informationen Geburtsort: 15.06.1983

Nationalität: Österreich

Familienstand: ledig

Ausbildung 2002-2009 Medizinische Universität Graz, Studium Humanmedizin

Studienabschluss Juli 2009

Diplomarbeit „Die Bedeutung von Serum – Tumormarkern in

der Rezidivdiagnostik beim Mammakarzinom“ an der

Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Graz

2001-2002 Medizinische Universität Graz, Studium Zahnmedizin

1993-2001 Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Ingeborg

Bachmann, Klagenfurt

Klinische Praxis Klinisches Praktisches Jahr 05/2009-07/2009 Lehrpraxis Dr. Tilman Treven (Klagenfurt)

04/2009-05/2009 Abt. für Gynäkologie&Geburtshilfe LKH Klagenfurt

12/2008-04/2009 Abt. für Innere Medizin KH der Elisabethinen Klagenfurt

10/2008-12/2008 Abt. für Allgemeinchirurgie der Elisabethinen Klagenfurt

Famulaturen 2008 LKH Klagenfurt, Gynäkologie und Geburtshilfe

2007 LKH Klagenfurt, 1. Med und Gynäkologie und Geburtshilfe

2006 LKH Klagenfurt, Kinder und Jugendheilkunde

2005 UKH Klagenfurt, Unfallchirurgie

2004 LKH Klagenfurt, Allgemeinchirurgie

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Wissenschaftliche Tätigkeit 2009 Diplomarbeit „Die Bedeutung von Serum - Tumormarkern in

der Rezidivdiagnostik beim Mammakarzinom“ an der

Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Graz.

Ferialätigkeiten und sonstige Beschäftigungen 2009/2008 Mitarbeiterin Parfumerie Douglas; Hostess bei

Wörtherseebühne Klagenfurt; Mitarbeit Beachvolleyball Grand

Slam Klagenfurt

2008/2007 Mitarbeiterin Parfumerie Douglas Klagenfurt; Kinderbetreuung

bei Kärntner Messen; diverse Promotions für die Agenturen

Plus Promotion Sales, Meilenstein und Promotionplaner in

Kärnten; Hostess bei Wörtherseebühne Klagenfurt; Mitarbeit

Beachvolleyball Grand Slam Klagenfurt

2006/2005 Hostess bei Wörtherseebühne Klagenfurt; Mitarbeit

Beachvolleyball Grand Slam Klagenfurt; Hostess bei

Wörtherseebühne Klagenfurt

Sprachen und Sonstige Kenntnisse Englisch Sehr gut in Schrift und Sprache

Italienisch Gut in Schrift und Sprache

Spanisch Grundkenntnisse

Computerkenntnisse Gut

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Interessen Sport Tanzen, Schwimmen, Skifahren, Snowboarden, Tennis

Reisen Australien, Afrika, Europa, Asien

Weiters Musik, Fotografieren, Shoppen, Lesen

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