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Die Bibel erschlossen und kommentiert von Hubertus Halbfas PATMOS

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Die Bibelerschlossen und kommentiert

von Hubertus Halbfas

PATMOS

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Inhalt

Die Entstehung der Jüdischen Bibel

Über die mündliche Überlieferung .............................................Der Pentateuch oder Die fünf Bücher Mose ...............................Ein vielschichtiger Entstehungsprozeß ........................................

Die Urgeschichte

Die SchöpfungserzählungenDer priesterschriftliche Schöpfungstext: Gen 1,1-2,4a ................Das wissenschaftliche Weltbild und der priesterschriftliche Schöpfungstext ............................................................................Die jahwistische Schöpfungserzählung .......................................Die Erschaffung des Menschen: Gen 2,4b-25 ...............................Der Garten Eden ........................................................................Die Vertreibung aus dem Paradies: Gen 3,1-24 ..........................

Kain und Abel: Gen 4,1-16 ..........................................................Die Sintflut: Gen 6,5-8,22 ...........................................................Der Turmbau zu Babel: Gen 11,1-9 ............................................

Die vorstaatliche Zeit Israels

Väter- und MüttergeschichtenAbrahams Berufung und Wanderung nach Kanaan: Gen 12,1-9 ...Abraham und Sara in Ägypten: Gen 12,10-20 ..........................Abraham und Hagar – Ismaels Geburt: Gen 16,1-16 ..................Frauen in der Bibel ......................................................................Zu Gast bei Abraham: Gen 18,1-16 ............................................Isaaks Geburt: Gen 21,1-8 ..........................................................Hagar und Ismael: Gen 21,9-21 ..................................................Abrahams Opfer oder Die Bindung Isaaks: Gen 22,1-14 .............Jakobs Traum von der Himmelsleiter ..........................................Tor zum Himmel: Gen 28, 10-19 .................................................Jakobs Kampf mit Gott: Gen 32,23-33 .........................................

Exoduserfahrung und Jahwereligion

Die Offenbarung des Jahwe-Namens: Ex 3,1-15 .........................

Der historische Hintergrund des ExodusDer Auszug aus Ägypten: Ex 13,17-14,31 ..................................

Die Jüdische Bibel

Vorwort ......................................................................................

Der Alte Orient und die Bibel

Mesopotamien ............................................................................Sumer und Akkad .......................................................................Ägypten ......................................................................................Babylonien und Assyrien ............................................................

Die Religionswelt des Alten Orients

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Die Gesetzgebung am SinaiDer Dekalog: Ex 20,1-21; Dtn 5,6-22 ........................................

Mose ..........................................................................................

Der bildlose Gott und das biblische BilderverbotDas goldene Kalb: Ex 32 ............................................................

Das Land Kanaan

Aufruf zur Eroberung des Landes Kanaan: Jos 1,1-8 .................Die Eroberung Jerichos: Jos 6,1-24 .............................................Gewalt in der Bibel ....................................................................

Der israelitische Stämmeverband

Die Religion des vorstaatlichen StämmeverbandesDer Hauskult des Micha: Ri 17,1-13 ........................................

Könige und Propheten in Israel

SamuelSamuel, der Führer »ganz Israels«: 1 Sam 7,7-17.......................Das Volksbegehren und das Königsrecht: 1 Sam 8,1-22 .............

SaulDie Salbung Sauls zum König: 1 Sam 9,1-10,16 ........................Die Wahl Sauls zum König durch Losentscheid: 1 Sam 10,17-27...

DavidDavids Salbung zum König: 1 Sam 16,1-13 ...............................David wird König von Juda: 2 Sam 2,1-4 ..................................David wird König von Israel: 2 Sam 5,1-5 .................................David erobert Jerusalem: 2 Sam 5,6-10 .....................................

Die Herrschaftsideologie der davidischen KönigeJahwe und sein Gesalbter: Ps 2 ...................................................

Der Abschalom-Aufstand:Revolte gegen das davidische KönigtumAbschaloms Aufstand: 2 Sam 15,1-12 ........................................Davids Flucht aus Jerusalem: 2 Sam 15,13-18. 23-27;16, 5-14 ....Abschaloms Niederlage und Tod: 2 Sam 18,6-17 .......................Davids Ehebruch und Blutschuld: 2 Sam 11,2-27 .....................

SalomoDer salomonische Tempel: 1 Kön 6,2-13 ....................................Der salomonische Tempel und der Staatskult zu Jerusalem ......Der Tempel ................................................................................

Die Teilung des Reiches und der Staatskult im NordenDer Jerobeam-Aufstand: 1 Kön 11,26-40 ..................................Salomos Tod: 1 Kön 11,41-43 ....................................................Der Abfall der zehn Nordstämme: 1 Kön 12,1-25 ......................Der Staatskult von Bet-El: 1 Kön 12,26-32 ................................

Die religiösen Konflikte im 9. JahrhundertKönig Omri von Israel: 1 Kön 16,21-28 .....................................König Achab von Israel: 1 Kön 16,29-33 ....................................Die Opposition des Propheten Elija ...........................................

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Elija und die Dürrekatastrophe .................................................– Elija am Bach Kerit: 1 Kön 17,1-7 ......................................– Elija in Sarepta: 1 Kön 17,8-16 ..........................................– Elija erweckt den Sohn der Witwe zum Leben:

1 Kön 17,17-24 ...................................................................– Die Götterwette auf dem Karmel: 1 Kön 18 .......................– Elija am Horeb: 1 Kön 19,1-13 ..........................................Die Jehu-Revolte .......................................................................

Die sozialen Konflikte im 8. JahrhundertPropheten in Israel ....................................................................

Der Prophet AmosIsraels Erwählung und Verantwortung: Am 3,1-2 .....................Das Gericht über Samaria: Am 3,9-15 ......................................Gegen die Unterdrückung der Armen: Am 4,1-3 .......................Gegen die Heiligtümer: Am 5,1-6 ..............................................Die Beugung des Rechts: Am 5,11-15 .......................................Der wahre Gottesdienst: Am 5,21-24.27 ....................................Die Ausweisung des Propheten: Am 7,10-17 ..............................

Der Prophet MichaVorwort: Mi 1,1 .........................................................................Gericht über Samaria: Mi 1,2-7 ................................................Gegen die Rechtsbrecher: Mi 3,1-4 ............................................Gegen die habgierigen Propheten: Mi 3,5-8 ...............................Gegen die bestechlichen Führer Israels: Mi 3,9-12 .....................

Der Untergang des Nordreiches IsraelDie Eroberung Samarias: 2 Kön 17,1-23 ...................................Die Umsiedlung der Bevölkerung: 2 Kön 17,24-28 ....................Die Religion der neuen Bevölkerung: 2 Kön 17,29-41 ................

Der Prophet JesajaDie Berufungsvision Jesajas: Jes 6,1-13 .....................................Jesajas Kultkritik:

Der falsche und der wahre Gottesdienst: Jes 1,10-17 ..........Jesajas Bündnis- und Militärkritik ............................................– Gottvertrauen gegen Realpolitik: Jes 7,1-9 .........................– Ankündigung der assyrischen Invasion: Jes 5,25-30 ...........– Warnung vor dem Weg des Volkes: Jes 8,11-15 ...................– Warnung vor falscher Sicherheit: Jes 31,1; 28,14-18 ...........Jesajas Friedensutopie: Jes 11,1-16 ............................................

Die »joschijanische« Reform im Südreich JudaDie Auffindung des Gesetzbuches: 2 Kön 22,3-10 ......................Die Ankündigung der Prophetin Hulda: 2 Kön 22,11-20 ..........Der Kampf um den Monotheismus: 2 Kön 23,1-27 ...................Die theologische Reform ............................................................– Kompromißloser Monotheismus: Dtn 13,13-17 ................– Aufforderung zur Denunziation: Dtn 13,7-12 ...................Die Verdrängung Kanaans ........................................................– Israel und die Völker des Landes: Dtn 7,1-5.16 ..................Die soziale Reform .....................................................................Der Zusammenbruch der deuteronomischen Reformbewegung ...Ein Königtum, das sich selbst genügt: Jer 22,13-17 ....................

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Der Untergang des Südreiches Juda ...........................................

Der Prophet JeremiaDie Berufung Jeremias: Jer 1,4-10 .............................................Die Tempelrede: Jer 7,1-15 ........................................................Bedrohliche Folgen der Tempelrede: Jer 26,7-19 ........................Die Verbrennung der Buchrolle: Jer 36,1-32 ..............................

Die Endphase des Südreiches JudaKönig Jojachins Deportation: 2 Kön 24,13-17 ...........................König Zidkija von Juda: 2 Kön 25,1-7 .......................................Das Ende des Reiches Juda: 2 Kön 25,8-21 .................................Gedaljas Neuanfang und Ermordung: 2 Kön 25,22-26 .............Die Begnadigung Jojachins: 2 Kön 25,27-30 ..............................

Im Exil

Trauerarbeit und NeuorientierungJerusalem im Elend: Klgl 1,7-12 ................................................Das Exil .....................................................................................

Die Entgrenzung Jahwes als Nationalgott IsraelsBerufung und Aufgabe des Kyrus: Jes 45,1-8 ...........................

Die Neukonzeption der EzechielschuleDie Sendung Ezechiels: Ez 2,1-3,15 ...........................................Die Vision von der Auferweckung Israels: Ez 37,1-14 ................Die Vision des neuen Tempels ....................................................

Nach dem Exil

Die Heimkehr Erlaubnis zur Heimkehr und zum Wiederaufbau des Tempels:

Esr 1,1-11 ..........................................................................Der Aufruf an die Verbannten: Sach 2,10-17 .............................

Der Wiederaufbau des TempelsAufruf zum Tempelbau: Hag 1,1-11 ..........................................Vollendung und Tempelweihe: Esr 6,14-18 ................................

Die Entstehung des Pentateuch alsGründungsurkunde IsraelsDie Entwicklung des Monotheismus ..........................................Die Unterweisung im Gesetz: Neh 8,1-12 ..................................Die Synagoge .............................................................................Der Bußgottesdienst: Neh 9,1-6 .................................................

Der Restaurationsversuch als »reine« GemeindeDer Ausschluß der Unreinen: Hag 2,10-19 ................................Das Verbot der Mischehe ...........................................................Die Auflösung der Mischehen: Esr 9,1-4; 10,7-14 ......................

Die Annäherung von individueller und offizieller ReligionDie Vergänglichkeit des Lebens und der ewige Gott:

Ps 90,10-17 ........................................................................Ein Danklied der Geretteten: Ps 107,1-15 ..................................

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Die soziale und religiöse Aufspaltung des GemeinwesensEin Programm zur sozialen Befriedung: Neh 5,1-18 ..................Das scheinbare Glück der Frevler: Ps 73 ....................................

Die Krise des Vertrauens in Gottes Gerechtigkeitin der frommen OberschichtIjobs Klage: Zum Ekel ist mein Leben mir geworden:

Ijob 10,1-22 ........................................................................Die Entgegnung Zofars: Deine Rede ist Geschwätz vor Gott:

Ijob 11,1-20 .......................................................................Ijobs Antwort: Mit Gott zu rechten ist mein Wunsch:

Ijob 13,1-28 .......................................................................Das Glück des Frevlers: Wie kommt’s, daß Frevler leben dürfen?:

Ijob 21,1.7-14.23-27.34 .....................................................Ijobs Klage: Du hast dich mir zum Wüterich gewandelt:

Ijob 30,16-31 .....................................................................Gottes Antwort: Willst wirklich du mein Recht zerbrechen?:

Ijob 40, 6-14 .......................................................................Ijobs Umkehr und Unterwerfung: Ijob 42,1-6 ...........................

Die Armenfrömmigkeit in der UnterschichtAnklage der »Frevler« und Ruf nach Jahwes Einschreiten:

Ps 10 ..................................................................................

Der Einbruch einer neuen Welt: Der Hellenismus

Der Beginn der griechischen Herrschaft: 1 Makk 1,1-10 ............Das Aufkommen der Verräter: 1 Makk 1,11-15 .........................

Der Kampf um die Freiheit der ReligionDie Einführung hellenistischer Sitten in Jerusalem:

2 Makk 4,7-22 ....................................................................Das Hohepriesteramt in der Hand der »Frevler«:

2 Makk 4,23-25 ..................................................................Jerusalem in der Hand der Heiden: 2 Makk 5,11-16.21-27 .......Die Verfolgung der jüdischen Religion: 2 Makk 6,1-11...............Der Aufstand des Makkabäers Judas: 2 Makk 8,1-18 .................Die Reinigung des entweihten Tempels: 2 Makk 10,1-8 .............

Aufstieg und Verfall der hasmonäischen Herrschaft

Apokalyptische WiderstandstheologieDie drei jungen Männer im Feuerofen: Dan 3,1-23.24-29 ........Die Vision von den vier Tieren und vom Menschensohn:

Dan 7 ..................................................................................Qumran und die Essener ...........................................................

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Die Entstehung des Neuen Testaments

Die mündliche Überlieferung ....................................................Die Entstehung der Evangelien ..................................................Die historische Jesusforschung ...................................................Die Kanonbildung als Bekenntnis zur Pluralität .......................

Das Evangelium nach Markus

Der Anfang: Die Geistbegabung JesuAnkündigungen: Mk 1,1-8 ........................................................Die Taufe Jesu; Jesus von Nazaret, der Messias und Gottessohn:

Mk 1,9-11 ...........................................................................

Das Wirken Jesu in GaliläaErstes Auftreten: Mk 1,14-15 .....................................................Jesus in der Synagoge von Kafarnaum: Mk 1,21-28 ...................Das Abreißen der Ähren am Sabbat: Mk 2,23-28 ......................Die Heilung eines Mannes am Sabbat: Mk 3,1-6 .......................Wundererzählungen .................................................................Der Andrang des Volkes: Mk 3,7-12 ...........................................

Gleichnisse vom Reich Gottes:Viel Korn von wenig SaatDas Gleichnis vom Sämann: Mk 4,1-9 ......................................Sinn und Zweck der Gleichnisse: Mk 4,10-12 ............................Die Deutung des Gleichnisses vom Sämann: Mk 4,13-20 ..........Schlußbemerkung zu den Gleichnissen: Mk 4,33-34 .................

Wuntertaten, Verwerfung undVerklärungDer Sturm auf dem See: Mk 4,35-41/Mt 8,23-27 ......................Die Ablehnung Jesu in seiner Heimat: Mk 6,1-6a ......................Die Speisung der Fünftausend: Mk 6,32-44 ..............................Die Verklärung Jesu: Mk 9,2-10 .................................................

Die PassionserzählungenDas Abendmahl: Mk 14,22-25 ..................................................Verrat, Todesangst und Verhaftung Jesu ....................................Der Gang zum Ölberg: 14,26-52 ...............................................Das Gebet in Getsemani: Mk 14,32-42 ......................................Die Verhaftung: Mk 14,42-52 ....................................................Der Prozeß Jesu .........................................................................Das Verhör des Hohen Rats: Mk 14,53-65 .................................Die Verhandlungen vor Pilatus .................................................Bist du der König der Juden?:

Mk 15,1-15/Joh 18,28-19,16a ............................................Die Kreuzigung: Mk 15,20b-32 .................................................Der Tod Jesu: Mk 15,33-41 ........................................................Das Begräbnis Jesu: Mk 15,42-47 ..............................................Die Botschaft des Engels am leeren Grab: Mk 16,1-8 .................Ein zweiter Schluß des Evangeliums ..........................................

Die Christliche Bibel

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Das Evangelium nach Matthäus

Die VorgeschichteDie irdische Abstammung Jesu: Mt 1,1-17 .................................Die himmlische Abstammung Jesu: Mt 1,18-25 ........................Heidnische Huldigung und Jerusalemer Erschrecken:

Mt 2,1-12 ...........................................................................»Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen«: Mt 2,13-15 .......Der Kindermord in Betlehem: Mt 2,16-18 ................................Jesu Weg »in das Land Israel«: Mt 2,19-23 .................................

Die Lehre auf dem BergDie Rede von der wahren Gerechtigkeit: Mt 5,1-2 .....................Die Seligpreisungen: Mt 5,3-12 .................................................Vom Salz der Erde und vom Licht der Welt: Mt 5,13-16 .............Jesus erfüllt »Gesetz und Propheten«: Mt 5,17-20 .....................Die Tora in der Deutung des »matthäischen Jesus« ....................

– Vom Töten und von der Versöhnung: Mt 5,21-26 ..............– Vom Ehebruch: Mt 5,27-30 ................................................– Von der Ehescheidung: Mt 5,31-32 ....................................– Vom Schwören: Mt 5,33-37 ...............................................– Von der Vergeltung: Mt 5,38-42 .........................................– Von der Feindesliebe: Mt 5,43-48 .......................................– Vom Beten – Das Vaterunser: Mt 6,5-15 ............................

Die Logienquelle Q und die frühe Jesus-Bewegung ....................

Über Jüngerschaft und die Abrechnung mit Israelals Mahnung an die JüngerÜber Wasser wandeln: Mt 14,22-33 ..........................................Die Abrechnung mit Israel: Mt 23,1-12 .....................................Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer: Mt 23,13-39 ....Das Gleichnis vom Endgericht über »alle Völker« ......................

Passion, Tod und AuferweckungDie Verhandlung vor Pilatus: Mt 27,11-26 ................................Die Botschaft des Engels am leeren Grab: Mt 28,1-8 ..................Die Botschaft »Jesu« an die Frauen: Mt 28,9-10.........................Der Betrug der Hohenpriester: Mt 28,11-15 ..............................Der Auftrag des Auferstandenen: Mt 28,16-20 ..........................

Das Evangelium nach Lukas

Das Vorwort: Lk 1,1-4 ...............................................................Die Kindheitserzählungen .........................................................Die Geburt Jesu: Lk 2,1-20 .........................................................Die Berufung der ersten Jünger: Lk 5,1-11 .................................Die Berufung des Levi und das Mahl mit den Zöllnern:

Mk 2,13-17/Lk 5,27-32 ......................................................Jesus und die Prostituierte: Lk 7,36-50 .......................................Frauen im Gefolge Jesu: Lk 8,1-3 ...............................................Das Beispiel des barmherzigen Samariters: Lk 10,25-37 ...........Das Gleichnis vom Festmahl: Lk 14,15-24 .................................

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Das Evangelium vom Vater und den zwei Söhnen:Lk 15,11-32 ........................................................................

Der Auferstandene erscheint zwei Jüngern auf dem Weg nachEmmaus: Lk 24,13-35 ........................................................

Die Erscheinung des Auferstandenen in Jerusalem:Lk 24,36-49 ........................................................................

Die »Himmelfahrt« Jesu: Lk 24,50-53/Apg 1,4-12 ....................

Das Evangelium nach Johannes

Der Prolog: Joh 1,1-18 ...............................................................Die Hochzeit in Kana als Zeichen: Joh 2,1-12 ............................Die Vertreibung der Händler aus dem Tempel:

Mk 11,15-19/Joh 2,13-26 ...................................................Jesus und die Samariterin ..........................................................Das Gespräch am Jakobsbrunnen: Joh 4,1-26 ............................Die Aufnahme Jesu bei den Samaritern: Joh 4,27-42 .................Jesus und die Ehebrecherin: Joh 7,53-8,11 .................................Die »zeichenhafte« Auferweckung des Lazarus von den Toten:

Joh 11,17-44 ......................................................................Die Fußwaschung: Joh 13,1-20 ..................................................Die Hinrichtung Jesu: Joh 19,16b-30 .........................................Selig, die nicht sehen und doch glauben .....................................Der Zweifler Thomas: Joh 20,24-29 ...........................................Erster Epilog: Joh 20,30-31 ........................................................Das Nachtragskapitel: Joh 21,1-25 ............................................

Die Apostelgeschichte

Das Pfingstereignis: Apg 2,1-13 .................................................Hellenisten und Hebräer. Die Wahl von sieben Helfern:

Apg 6,1-7 ...........................................................................Die Verhaftung des Stephanus: Apg 6,8-15 ................................Die Steinigung des Stephanus: Apg 7,54-8,3 ..............................Die Entstehung einer christlichen Gemeinde in Antiochia:

Apg 11,19-26 .....................................................................Der Apostelkovent in Jerusalem .................................................

– Die Streitfrage: Apg 15,1-5 .................................................– Die Versammlung der Apostel und der Ältesten

mit der Gemeinde: Apg 15,6-21 .........................................– Die Mitteilung der Beschlüsse an die Gemeinde

von Antiochia: Apg 15,30-35 ..............................................

Die Paulusbriefe

Die Berufung zum Apostel .........................................................Bote des Glaubens, den er einst zerstörte: Gal 1,10-24 ...............Der Apostelkonvent in Jerusalem: Gal 2,1-10 ............................Die Christusbeziehung des Paulus .............................................Gottes Kraft in irdenen Gefäßen: 2 Kor 4,5-18 ...........................

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596

Die Narrenrede: 2 Kor 11,16-12,13 ...........................................Paulus’ Zeugnis von der Auferweckung Christi:

1 Kor 15,1-11 .....................................................................Das Gesetz: Gal 3,25-29 ............................................................Freiheit oder Knechtschaft – eine folgenschwere Alternative:

Gal 4,21-31 ........................................................................Israel – die bleibende Wurzel .....................................................Israel und die Kirche: Röm 11,13-24 ..........................................

Unechte Paulusbriefe

Der Kolosserbrief .......................................................................Der Epheserbrief ........................................................................

– Die Verbürgerlichung der Gemeinden: Eph 5,21-33 ..........Die Pastoralbriefe ......................................................................

– Rollenverteilung im Gottesdienst. Männer und Frauen:1 Tim 2,8-15 ......................................................................

– Der »Bischof«: 1 Tim 3,1-7 .................................................– Diakone und Diakoninnen: 1 Tim 3,8-13 .........................– Sklavinnen und Sklaven: 1 Tim 6,1-2 ................................

Die sich verzweigende Christenheit: Irrlehrer und Häresien ......

Die Offenbarung des Johannes

Die Anbetung des Tieres: Offb 13,1-10 ......................................Die Hure Babylon: Offb 17,1-8.18 .............................................Der neue Himmel und die neue Erde: Offb 21,1-8 .....................Das neue Jerusalem: Offb 21,9-22,5 ..........................................

Register

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Welch ein Buch!

Heinrich Heine

Das verbindende Urdokument derMenschheit.

Goethe

Eine Menschheitschronik. Ein ausdem Gestein verschiedener geologi-scher Zeitalter zusammengewachse-nes Buchgebirge.

Thomas Mann

Die Mutter der Dichtung, dessenBedeutung nicht nur für die Religion,sondern für die Literatur unseresAbendlandes einzigartig ist.

Hilde Spiel

Ich begann die Geschichten der Bibelzu lesen: Ein Riß; und der AbgrundMensch klaffte auf.

Franz Fühmann

Vorwort

och eine Bibel? Es gibt schon so viele. Und dazu eine unüberseh-bare Bibelliteratur: erbauliche wie wissenschaftliche Bücher,

allzu einfache, allzu schwierige. Die großen Kommentarwerke addie-ren sich auf ein paar Meter Länge. Niemand hat alle gelesen, nie-mand kann alle lesen. Was aber fehlt, ist eine Bibelausgabe in Grund-zügen, die gleichzeitig die heutigen Ergebnisse ihrer Erforschungvermittelt. Selbst wenn die Bibel das meist verbreitete Buch ist, so istsie doch zugleich das am wenigsten bekannte und noch wenigerverstandene. Man mag eine Bibel im Haus haben, aber man liest siekaum oder findet die Lektüre unbefriedigend, weil sich auf Schrittund Tritt Hindernisse und Probleme einstellen, die ohne Hinter-grundinformationen nicht lösbar sind.

Solches Wissen ist zudem dringlich, weil Predigt und Religions-unterricht gerne übergehen, was das traditionelle Glaubensverständ-nis irritiert. Bereits 1959 stellte der Neutestamentler Hans Conzel-mann fest: »Die Kirche lebt praktisch davon, daß die Ergebnisse derwissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind.«Gewiß entziehen deren Erkenntnisse manchen Einrichtungen undTraditionen die beanspruchte Legitimation; aber zugleich sind sieGrund und Maßstab für erneuernde Reformen.

Im Prozeß seiner Selbstfindung hat sich das Christentum bereitsin den Jahren, in denen die neutestamentlichen Schriften entstanden,vom jüdischen Wurzelgrund schrittweise gelöst und seine weitereEntwicklung unter die Vorherrschaft griechischer und lateinischerDenk- und Lebensformen gestellt. Die darin eingeschlossene Proble-matik wird in jüngerer Zeit erkannt. Inzwischen gibt es Ansätze, sichdem Judentum, aus dem das Christentum hervorgegangen ist, wiederzu stellen. Es hat der Christenheit sehr geschadet, fast zweitausendJahre lang auf jüdische Auslegungshilfe im Umgang mit der bibli-schen Tradition verzichtet zu haben. Von dieser Quelle und Korrekturgetrennt, unterlag die Christentumsgeschichte Einflüssen, die dembiblischen Erbe fremd sind. Greifbar wird dies insbesondere in einer

N

Quint Buchholz (geb. 1957),Die Bücherwaage.

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1Ein Buch? Mehr noch: Eine Bücherei!66 verschiedene Büchervon nicht nur 66 verschiedenen Autoren,denn manch eines enthält(nach Art der hölzernen Babuschkas)in sich wiederumdrei, vier kleinere Bücher verschiedenerAutoren.

2Nicht zu vergessen die namenlosen Scharenspäterer Bearbeiter, Ergänzer,Verknüpfer,der fromme Fleißihrer minutiösen Text-Finissagewährend rund eines Jahrtausendsjüdisch-urchristlicher Geschichte.

3Allmählich entstand so:ein Bücherbuch vieler Stimmen,die nacheinander,nebeneinander,durcheinander,gegeneinander,miteinanderreden, singen, murmeln, beten.

Dissonanzen? Jede Menge.Widersprüche? Noch und noch.Kein ausgeklügelt Buch.Hundert Stimmen Strom(selbst Schriftgelehrte ermessen ihnnicht) –wohin will er tragen?Über Schwellen, Klippen, Katarakteheimzu, heilzu (hoff ich).

4Merklich oder unmerklich nämlichströmen die verschiedenartigen,die verschiedenzeitlichen Stimmendenn dochund stets wiederzu EINER Stimme zusammen:»Das Wunder diesesZusammenfließensist größer als das Wundereines einzigen Autors.«(Emanuel Levinas)

5Viel-Stimmen-Buch also,geselliges Buch(geselligstes der Weltliteratur!):in ihm wirddie EINE,die verläßliche Stimmeder geselligen Gottheit laut.

Kurt Marti

Christologie, die den Juden Jesus in der Wahrnehmung ausblendet.Wie der in der westlichen Welt unübersehbare Traditionsabbruchdeutlich macht, wird es zu einer Frage von Sein oder Nichtsein, ob dieChristenheit zur Geisteswelt der Bibel zurückfindet oder nicht. Ohnediesen Prozeß ist eine genuine Erneuerung aus dem fundamentalbleibenden Erbe nicht zu erwarten.

Die Bibel gehört nicht nur den »Gläubigen«. Sie ist ein Grunddo-kument unseres Geschichtsraumes, den sie tiefgreifend geprägt hat. InSprache, Denken, Literatur, Bildender Kunst, in der Weise, wie wir so-ziale Verantwortung verstehen und alltäglich miteinander umgehen,wirkt sie nachhaltig fort, heute vielleicht sogar mehr als in früherenZeiten, weil wir sie nicht mehr durch die Brille dogmatischer Deutun-gen sehen (müssen), sondern aus ihren eigenen Bedingungen herausverstehen können. Das ist ein bedeutsamer Wandlungsprozeß, dessenFolgen als einschneidend erlebt werden.

Die jüdische Tradition erzählt die Legende von Mose, der denRabbi Akiba die Tora auslegen hörte und seine eigene Tora nicht wie-dererkannte. Man war sich bewußt, die Bibel immer wieder neuschaffen zu müssen. Dieser Aufgabe, die Bibel unserer Zeit zugäng-lich zu machen, geht auch das vorliegende Buch nach: Zunächst er-fahren die biblischen Texte eine prägnante Kommentierung. Wer denStand der Forschung kennenlernen will, findet hier verständlicheund breite Information. Zugleich wird der alte Text von Stimmen be-gleitet, die ihn neu befragen, neu beleuchten und neu verstehen las-sen. Literarische Zitate fordern zu eigenen Stellungnahmen heraus,religionsgeschichtliche Parallelen erlauben fruchtbare Vergleiche.Mal wird einer Position widersprochen, manchmal eine geläufigeSicht gegen den Strich gebürstet. Ein starkes Buch wie die Bibel lebtdarunter auf. Sie gewinnt durch Kritik, fordert aber nicht minder kri-tisch heraus. »Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einemFaustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch?«fragt Franz Kafka.

Auch die zahlreichen Abbildungen wollen einem tieferen Ver-ständnis dienen. Sie wiederholen nicht, was der Text schon sagt,sondern stiften neue Sichtweisen oder verknüpfen mit Vorgängender biblischen Wirkungsgeschichte, wie sie bis heute andauert.Mehrfach werden zentrale Themen durch »Bildsynopsen« darge-stellt: Im Vergleich von Gottes-, Christus- und Osterbildern zeigt sichdie geschichtliche Entwicklung und oft auch die Problematik visuali-sierender Vorstellungen, die Christen mit Nichtchristen in verblüf-fender Gemeinsamkeit teilen. Historische Bilddokumente belegenden biblischen Zeithintergrund.

Die dieserart kommentierte Bibelausgabe ist auf kontinuierlicheLektüre hin angelegt. Zwar kann man nachschlagen, was im Momentinteressiert, kann sich von der Vielfalt der Themen und Aspekte ge-fangen nehmen lassen, kann kreuz und quer die Bibel durchstöbernund wird immer wieder Neues dabei erfahren. Doch hat der Leser ammeisten Gewinn, wenn er das Buch von vorne nach hinten liest, weilder Text dem Gang der Geschichte folgt. Um den historischen Zusam-menhang anschaulich zu wahren, stehen die biblischen Bücher nichtimmer in ihrer kanonischen Reihenfolge. Das erlaubt es, Prophetenoder Psalmen geschichtlich einzugliedern.

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Sie müssen das Licht der Bibel nichtso unter den Scheffel stellen. Da sindnicht nur ein paar Elemente drin, dieman heute vielleicht noch gnädiggebrauchen kann. Die Bibel ist undbleibt das wichtige Erfahrungsbuchder Menschheit ... Die Bibel ist daserste große Kompendium, in dem alleErfahrungen, die wir Menschen mit-einander, untereinander und mit derWelt haben können, dargestellt sind,auch ohne lieben Gott. Deswegengehört mir die Bibel genauso wieIhnen.

Wolf Biermann

Die Hauptfrage der Theologie istvortheologisch; sie betrifft die gesamteSituation des Menschen und seineEinstellung zum Leben und zur Welt ...Wenn wir unser Empfinden für dasUnsagbare nicht beständig pflegen,wird es uns schwerfallen, offen zubleiben für die Bedeutung des Heiligen.Bevor wir das Wort »Gott« ausspre-chen, müssen wir jedesmal unserenGeist aus dem Gefängnis der Platitü-den und Etiketten befreien, müssenwir ein ehrliches Gefühl haben alleinschon für das Geheimnis, lebendig seinzu dürfen und der Welt gegenüberzu-stehen. Die Vorstufen des Glaubensschließen eine bestimmte Weltsichtein, bestimmte letztlich entscheidendeFragen, geistige Traditionen und harterkämpfte persönliche Erkenntnisseund Augenblicke der Teilhabe am reli-giösen Leben der Gemeinschaft. In derwestlichen Welt gehen fast alle dieseVoraussetzungen auf ein Buch zurück,auf die Bibel.

Abraham Joshua Heschel

Aus dem gleichen Grund beginnt der christliche Teil der Bibelmit dem Markusevangelium und läßt die anderen in der Reihe ihrerEntstehung folgen. Alle Evangelien kommen in einer begrenztenTextauswahl zur Sprache, die ein je charakteristisches Profil darzu-stellen erlaubt. Für die anspruchsvollen Paulusbriefe wurde eineWahl getroffen, welche die Geschichte der Jesusbewegung im Römi-schen Reich veranschaulicht und zugleich die besondere Leistungdes Paulus erkennen läßt. Die darauf folgende Generation mit ihrerbereits »verbürgerlichenden« Briefliteratur wird deutlich davon ab-gehoben.

Die getroffene Textauswahl findet ihre äußere Grenze an einemnoch handlichen Umfang des Buches. Deshalb konnten so reizvolleaber umfangreiche Erzählungen wie die Josefsgeschichte oder dieBücher Rut, Ester, Judit und Jona nicht aufgenommen werden.

Die Übersetzung der Jüdischen Bibel stützt sich auf unter-schiedliche Ausgaben. Sie greift deren Stärken auf, um sie in einemText zu vereinen. Die Übertragung des Neuen Testaments folgt der Übersetzung von Fridolin Stier, die sich eng an den griechischen Ur-text anlehnt. Gelegentlich wurden fremd anmutende Wendungenüberarbeitet.

Statt vom »Alten Testament« zu sprechen, was gegenüber dem»Neuen Testament« abwertend erscheint, als würde das Alte vomNeuen überboten, ist hier von der »Jüdischen Bibel« die Rede. Daswird der Geschichte und Eigenart dieser großen Tradition am bestengerecht. Die neutestamentlichen Schriften werden unter den Titel der»Christlichen Bibel« gestellt. Das Buch macht in seiner Gesamtheitdeutlich, daß sie in der Jüdischen Bibel ihr nicht überholbares Funda-ment hat.

Neben aktualisierenden Texten finden sich in der Randspalte er-läuternde Informationen. Dazu gehören Quellen, die einen Blick inNachbarkulturen gestatten, sowie ein lexikalischer Teil, der Sachen,Personen und Völker erklärt. Die je kommentierten Begriffe könnenüber das Register aufgefunden werden.

Daß sich die vorgelegte Bibelauslegung als ein Werk zusammen-fassender Vermittlung auf die Arbeit vieler Generationen stützt undin der Dankesschuld unzähliger Wissenschaftler steht, versteht sich.Die geschichtliche und soziale Ausrichtung der Jüdischen Bibel, wiesie hier vorgestellt wird, folgt in besonderer Weise der »Religions-geschichte Israels in alttestamentlicher Zeit« von Rainer Albertz, derdamit Neuland eröffnet hat. Im neutestamentlichen Teil hat der re-zeptionsgeschichtliche Ansatz, wie er im Matthäus-Kommentar vonHubert Frankemölle realisiert wurde, Impulse gegeben. Insgesamtfolgt die vorliegende Auslegung keiner einzelnen Schule, sondernbemüht sich, den erzielten Konsens der Bibelwissenschaften auf-zunehmen.

Hubertus Halbfas

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Doch hat die Bibel ihre Wurzeln und Bedingungen in allem, was vor-aufging. Sie kann ohne das Traditionsgefüge des Vorderen Orientsnicht verstanden werden. Allein die Kenntnis ihrer Umwelt gestattet,das Gemeinsame und das unterscheidend Eigenständige der ReligionIsraels sichtbar zu machen.

Der Alte Orient und die Bibelis ins 19. Jahrhundert galt die Bibel als das älteste Buch derMenschheit. Seitdem aber Archäologen und Historiker die Län-

der des Alten Orient – Ägypten und die Reiche Mesopotamiens – mitwissenschaftlicher Akribie erforschen, hat sich der geschichtlicheRaum um Dimensionen vergrößert. Begann die überschaubare Zeitfrüher mit Ägypten, Griechenland und Rom, so gehen diesen Epo-chen heute Sumer und Akkad, Babylonien, Assyrien, Neubabylonienund Iran voraus. Diese Erweiterung unseres Wissens führt noch eini-ge Jahrtausende hinter die Bibel zurück. Deren Grundbestand liegtvon den Anfängen der Hochkulturen ebenso weit entfernt wie dieZeit, die unsere Welt von der Jüdischen Bibel trennt – jeweils rund2500 Jahre.

B

Die Tontafel aus dem 6./5. Jh. wird aufeine Vorlage aus der 1. Dynastie von Baby-lon zurückgeführt. Die vom kreisrundenOzean umspülte Erde zeigt im Norden(oben) ein Gebirge, aus dem der durchzwei parallele Linien angedeutete Euphratentspringt. Er mündet im Süden (unten)teils in Sümpfen, teils in einem Arm desBitterstroms (Persischer Golf). Der Tigriswird nicht dargestellt. Oberhalb des Kreis-zentrums ist Babylon durch ein liegendesRechteck angezeigt. Die kleinen Kreise linksund rechts davon deuten Städte oder Land-schaften an; der rechts von Babylon gelege-ne meint Assur. Die runde Gestalt der Erdeund des umgebenden Ozeans ist nichtempirisch gewonnen, sondern eine intui-tiv-symbolische Sicht. Die spitzen Dreiecke,die mit ihrer Basis auf dem Ozean aufru-hen, sind als Berge zu verstehen. Insgesamtliegt eine Kombination von Grundriß undAufriß vor: Die Erde wird im Grundriß,die Berge sind im Aufriß dargestellt.

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3000 v. Chr.Frühbronzezeit

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2000 v. Chr. 1000 v. Chr. 900 v. Chr.

Kanaan

Palästina

Syrien

Semiten bewohnenMesopotamien schon inden voraufgehenden Jahrtausenden

Frühe Siedlungen wieJericho und Meggido sindkanaanäisch

Kleinkönigtümer (Stadt-staaten), die keine politi-sche Einheit bilden,bestimmen das Gesicht der Region

Ägypten

Mesopotamien

Persien

Römisches Reich

Das nördliche Kanaansteht im frühen Jt. untermesopotamischem Einfluß

Gegen Mitte des Jt. nimmtägyptischer Einfluß zu

Das Eindringen derPhilister (um 1200) undsemitischer Völker (Edomiter, Moabiter,Ammoniter) erschüttertedie RegionDie Exodusgruppe kommtim 13. Jh. nach Kanaanund vermischt sich mit derdortigen Bevölkerung

Vorstaatliche Zeit Israels

Saul ca. 1012–1004

Vereinigtes Reich:David König von Israel und Juda ca. 1004–965Unterwerfung derPhilisterEroberung Jerusalems

Salomo ca. 965–926Bau des Tempels

Nach dem Tod SalomosTeilung des Reiches inIsrael und Juda

Könige Israels:Jerobeam I. ca. 926–907Nadab 907–906Bascha 906–883

Könige Judas:Rehabeam ca. 926–910Abija ca. 910–908Asa ca. 908–868

Herrschaft Omris überJuda und MoabKampf Elijas für denJahwe-Kult

Jehus Staatsstreich

Könige Israels:Ela 883–882Simri 882 Omri 882–871Ahab 871–852Ahasja 852–851Joram 851–845Jehu 845–818Joahas 818–802

Könige Judas:Joschafat 868–847Joram 847–845Ahasja 845Atalja 845–840Joasch 840–801

Nichtsemitische Sumerergründen Stadtstaaten (Ur,Uruk, Eridu, Lagasch, Kisch,Nippur)

Um 3000 Entwicklung derKeilschrift

Weiterentwicklung dersumerischen Kultur durchdie semitischen Babylonier

Im 24. Jh. gewinnenSemiten die Herrschaft inMesopotamien.

Sargon I. (2350–2295)gründet das akkadische Reich

Anfang des 2. Jt.s entstehtdas altbabylonische Reich

Um 1300 Aufstieg Assurszur Weltmacht

Ahab von Israel beteiligtsich an der syr.-palästin.Koalition zur Abwehr derassyr. Bedrohung

StaatsgründungFrühdynastische Zeit2952–2575Altes Reich 2575–2134

Mittleres Reich 2040–1640Zwischen 1700–1550Herrschaft der Hyksos überÄgyptenNeues Reich 1550–1070Echnatons Monotheismus1352–1333Ramses II. 1290–1224

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800 v. Chr. 600 v. Chr. 400 v. Chr. 100 v. Chr. 100 n. Chr.

Amos kämpft um 750 fürsoziale GerechtigkeitJesaja kritisiert die Bünd-nispolitik des NordreichesIsrael 722 Fall von Samaria(Israel)701 Der assyr. KönigSanherib dringt nach Judavor

Könige Israels:Joasch 802–787Jerobeam II. 787–747Menahem 746–737Pekachja 736–735Pekach 734–733Hosea 732–723

Könige Judas:Amazja 801–773Usija 787–736Jotam 759–741Ahas 741–725Hiskija 725–697

Unter Manasse wird Judavon Assyrien abhängigJoschijanische Reform in Juda Joschija wird von Ägyptenbesiegt und getötetJeremia kämpft gegen Judas Bündnispolitik587 Eroberung Jerusalemsdurch Nebukadnezzar II.von Babylon586 Zerstörung des TempelsExilierung der Bildungs-schicht nach Babylon;Deuterojesaja und EzechielAb 530 Rückkehr aus demExil, Neuanfang und 515Weihe des wiedererrichtetenTempelsEntstehung des Pentateuch

Könige Judas:Manasse 696–642Amon 641–640Joschija 639–609Joahas 609Jojakim 609–598Jojachin 597Zidkija 597–587

Nehemia reorganisiert ab445 als Statthalter Persiensdas judäische Gemeinwesen

Alexander d. Gr. (336–323)beendet 333 die persischeHerrschaft

332 Beginn der hellenisti-schen Herrschaft über Judäa

198 Beginn der Seleukiden-herrschaft167 Schändung des Tempelsund Verbot der jüdischenReligion durch AntiochusIV.Beginn des Makkabäerauf-stands

Makkabäische(hasmonäische) Herrscher:

Judas Makkabäus 166–160Jonatan 160–143Simon 143–134Johannes Hyrkanus I.134–104Aristobul I. 104–103

Makkabäische(hasmonäische) Herrscher:

Alexander Jannäus 103–76Salome Alexandra 76–67Aristobul II. 67–63

63 Einzug des Pompeius inJerusalemBeginn der römischenHerrschaft

Johannes Hyrkanus II.

Seit 64 v. Chr. gehörtPalästina als Provinz Syrienzum Röm. Reich

Herodes der Große 40–4

In der Nachfolge Herodesd. Gr. teilen sich seine Nach-kommen die Herrschaft:

Philippus4 v. Chr. – 34 n. Chr.Herodes Antipas4 v. Chr. – 39 n. Chr.Agrippa I.,4 v. Chr. – 44 n. Chr.

ca. 6-4 Geburt Jesu

28/29 Öffentliches WirkenJesu30 Kreuzigung Jesu unterPontius Pilatusum 48/49 Apostelkonventin Jerusalemum 56/58 Paulus als Gefan-gener in Rom; nach längererGefangenschaft hingerichtet66–73 jüdisch-römischerKrieg68 Zerstörung der Essener-gemeinde Qumran70 Titus erobert Jerusalemund zerstört den Tempel132–135 Zweiter jüdischerAufstand unter Bar Kochba.Völlige Zerstörung Jerusa-lems und Vertreibung derJuden aus Judäa Jerusalem wird als heidni-sche Stadt mit einemJupitertempel neu errichtet

Ägypten unterpersischer Herrschaft525–404; 343–332

Ägypten unterAlexander d. Gr.332–323 und unter denPtolemäernGründung von Alexandria332Ptolemäus I. 304–284

Caesar entschied 47 v. Chr.den ptolemäischen Thron-streit für Kleopatra 30 Ägypten wird römischeProvinz

Von den ca. 2 MillionenJuden in der hellenistischenWelt leben 1 Million inÄgypten

Kyrus II. (559–529) erobertBabylonien und gründet dasReich der Perser

Alexander besiegt Persienbei Issus 333 und gliedertSyrien, Palästina undÄgypten in sein Reich ein

Die Feldherren Alexanders,Ptolemäus und Seleukos,teilen dessen Erbe Ptolemäus übernimmtÄgypten,Seleukos I. Syrien undPalästina

Im 2. Jh. werden dieSeleukiden in den mak-kabäischen Kriegen ausPalästina verdrängt

Kleopatra VII. versuchtvergeblich, ihre Herrschaftauf das Reich des Herodesauszudehnen. Sie unter-stützt Marc Anton gegen Augustus

Kaiser Augustus(31 v. – 14. n. Chr.)

Römische Kaiser:Tiberius 14–37 Caligula 37–41Claudius 41–54Nero 54–69Vespasian 69–79Titus 79–81Domitian 81–96

Unter Salmanassar III.expandiert Assyrien im9. Jh. bis zum MittelmeerIsrael und Juda werdenabhängig

Der Babylonier Nabopolas-sar erobert 612 die assyr.Hauptstädte Assur undNinive

Aufstieg des neubabyloni-schen Reiches

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Mesopotamien

as Kernland des Alten Orient ist Mesopotamien, »zwischen denFlüssen«. Hier wurden aus unsteten Jägern und Sammlern

seßhafte Bauern. Hier entstanden die ersten Dörfer, Städte und Tem-pel, und hier bildeten sich die ersten Staaten, Großreiche und Hoch-kulturen der Menschheit. Nahezu unser gesamtes Wissen über mehrals zehntausend Jahre dieser Region wurde in den letzten 150 Jahrenerarbeitet. Es revolutionierte das bisherige Bibelverständnis.

Die Reihe der Völkerschaften, die in Mesopotamien zu Hause wa-ren, ist bunt. Während Ägypten über 3000 Jahre seine nationale undkulturelle Einheit durchweg bewahren konnte, wurde Mesopotamienvon verschiedenen Völkern – Sumerern, Akkadern, Assyrern, Babylo-

niern und Persern – besiedelt, ganz zu schweigen von nomadisieren-den Völkern, die sich dazwischendrängten und zeitweilig die Herr-schaft übernahmen. Im vierten Jahrtausend ereignete sich eine urba-ne Revolution: Die Menschen lernten es, auf dichtestem Raum inStädten zusammenzuleben. Sie entwickelten eine hochgradige Ar-beitsteilung und komplexe Organisationsformen: die Grundlage fürkulturelle Höchstleistungen. Entsprechend vielgestaltig entfaltetensich Religion und Kultur. Rechtswesen, Medizin, Mathematik undAstronomie haben hier ihren Ursprung. Der Bauziegel, das Rad unddie Alphabet-Schrift wurden in dieser Region erfunden und nochheute gilt die sumerische Einteilung des Kreises und der Zeit.

D

Mesopotamien (griech. »[das Land]zwischen den Strömen«), Gebiet desmittleren Euphrat und Tigris, meistName für das gesamte Assyrien undBabylonien.

Auf den Knien Gudeas (etwa 2143–2124),des sumerischen Königs von Lagasch, liegtder Bauplan eines Tempels. Der Text aufdem Gewand darunter erinnert an GudeasAnstrengungen, Holz, Steinblöcke, Kupferund Gold für den Tempel zu beschaffen.Den Plan zu diesem Tempel empfing derKönig im Traum: Bauherr und Architektist die Gottheit, die den Traum sendet undin diesem Tempel Wohnung nimmt,Gudea ist nur ausführendes Organ. Sokündet der Tempel auch nicht dessenRuhm, sondern die Größe der Stadtgottheitvon Lagasch. »Wo du nichts festsetzt, bautder Mensch kein Haus, baut er keineStadt, baut er keinen Palast ...«, heißt esin einem sumerischen Lied.

Mesopotamien im 3. Jahrtausend v. Chr.

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Sumer und Akkad

m Anfang stand die Erschließung des Schwemmlandes an Euphratund Tigris. Die Kultivierung des Sumpfdickichts war eine tech-

nische, aber mehr noch eine soziale Leistung. Damit wurde zum er-stenmal eine regionale Zivilisation geschaffen. Diese Leistung er-brachten die Sumerer, ein Volk unbekannter Herkunft. Sie warenkeine Semiten wie alle übrigen Völker, die später ins Land kamen.Ihre Kultur hat kein Vorbild. Das kultivierte fruchtbare Schwemm-land erlaubte ihnen als der ersten Gemeinschaft der Alten Welt, überdas jährliche Existenzminimum hinaus einen Mehrertrag zu erwirt-schaften, der zwar nur einer privilegierten Minderheit zugute kam,aber zugleich Voraussetzung für die Geburt der Zivilisation war.

Die Sumerer hatten eine einheitliche Sprache und Religion,bildeten anfangs aber noch keinen Staat. Ihre kulturelle Einheitging – wie später in Israel – der politischen voraus. Die sumerischeSprache ist mit keiner anderen Sprachgruppe verwandt. Mit ihrverbinden sich die frühesten Aufzeichnungen in Keilschrift. – Dieanfänglichen Jahrhunderte der sumerischen Geschichte (von3100–2500) scheinen friedlich gewesen zu sein. Die dem Sumpflandabgerungenen Städte, umgeben von berieselten Feldern und Wei-den, trennten immer noch verbliebene Sümpfe von den Nachbar-städten. Jede Kommune betrieb ihre eigene Wasserwirtschaft, ohnedie Interessen anderer zu berühren. Als sich die städtischen Bereicheaber erweiterten und schließlich trafen, entstanden Konflikte. An-ders als in Ägypten, das sich unter einer Herrschaft am Nil zu radi-kaler Einigung entschloß, beharrten die sumerischen Stadtstaatenauf ihrer Selbständigkeit und verstrickten sich in Händel und Kriegewegen der Wasserrechte. Die bedeutendsten sumerischen Städtewaren Ur, Eridu, Lagasch und Uruk. Unter ihnen setzte sich derStadtkönig aus Umma, Lugalzaggesi (um2350 v. Chr.) durch, doch wurde ihm daserstmals geeinte Reich bald darauf vonSargon von Akkad entrissen.

Während Sumer im Süden Mesopota-miens von Eridu bis Nippur reichte, warAkkad eine nördlich davon gelegene Stadtheute unbekannter Lage. Zur Zeit der Herr-schaft Sargons I. (um 2350–2295 v. Chr.)wurde Akkad der Name für das nördlichvon Sumer entstandene Reich, das sich biszum oberen Rand der Schwemmlandebeneausdehnte. Dessen semitische Sprache, dieauch die späteren Babylonier und Assyrersprachen, heißt akkadisch. Vermutlich wa-ren die Akkader aus Arabien gekommen,denn dies ist die Region, aus der in der Fol-gezeit immer wieder semitisch sprechendeScharen nach Mesopotamien, Syrien undPalästina drangen. Um 2230 wurde die Dynastie der Sargoniden vondem Bergvolk der Gutäer aus dem Nordosten gestürzt. Unter derenetwa bis 2100 währenden Herrschaft zogen semitisch sprechendeAmoriter aus der arabischen Wüste nach Akkad ein und gründetenBabylon.

A Sumer, im 4. Jt. im südl. Mesopo-tamien von Menschen weder semiti-scher noch indoeuropäischer Sprachebegründete erste Hochkultur der Welt.Das altsumer. Reich erlag um 2300den semit. Akkadern.

Akkad, Hauptstadt des mächtigenReiches von A., des ersten semit.Großreiches in Mesopotamien. DasReich wurde um 2350 von Sargon I.gegründet, und 2150 von dem iran.Bergvolk der Gutäer zerstört.

Babylonien, um die Stadt Babylonim 18. Jh. v. Chr. entstandener semit.Staat, der unter Hammurabi(1728–1686) bis Assyrien reichte. Im1. Jt. unter assyr. Herrschaft, bis Nabu-polassar 610 Assyrien vernichtete unddas neubabylon. Reich begründete.

Assyrien, Land am Tigris (heute Irak)in Nordmesopotamien, dessen Auf-stieg zur Weltmacht um 1300 v. Chr.begann. Es unterwarf sich Babylonien,wurde aber selbst unterwandert undgewann erst im 9. Jh. als neuassyr.Reich die Vormachtstellung zurück.Das Reich wurde 610 von den Babylo-niern und Medern vernichtet.

König Sargon I.(2350–2295) oderNaram-Sin (2254–2218), 2. Hälfte des3. Jt.s v. Chr. Der Bronzekopf wurde imIschtar-Tempel in Ninive gefunden.