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Die Digitalisierung in rheinland-pfälzischen Unternehmen Projektstudie Heft 12, Oktober 2016

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Die Digitalisierung in rheinland-pfälzischen Unternehmen

Projektstudie

Heft 12, Oktober 2016

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Diese Studie wird ermöglicht durch die Mitglieder der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz:

Adam Opel AG • AOK Rheinland-Pfalz/Saarland • Architektenkammer Rheinland-Pfalz • Arend Pro-zessautomation GmbH • BASF SE • Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e. V. • Bau-wirtschaft Rheinland-Pfalz e.V. • Bernd Hummel Holding GmbH • Bitburger Braugruppe GmbH • Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG • Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland • Caritasverband für die Diözese Speyer e.V. • Continental Teves AG & Co. oHG • Daimler AG • DB Cargo Deutschland AG • Debeka Versicherungsgruppe • Deutsche Bank AG • Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung in Rheinland-Pfalz und dem Saarland • Deutsche Tele-kom AG • Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer • DGB Bezirk Rheinland-Pfalz/Saarland • Duale Hochschule Rheinland-Pfalz • Eckes-Granini Deutschland GmbH • ECREF European Center for Refractories gGmbH • Enovos Deutschland SE • ENTEGA Energie GmbH • Ernst & Young GmbH • Evangelische Kirche der Pfalz • Genossenschaftsverband e.V. • Gerolsteiner Brun-nen GmbH & Co. KG • Gienanth GmbH • Globus SB-Warenhaus Holding GmbH & Co. KG • Hand-werkskammern Rheinland-Pfalz • Heberger GmbH • Hochschule Kaiserslautern • Hochschule Lud-wigshafen am Rhein • Hochschule Mainz • Hochschule Trier • Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz • Innogy SE • Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) • Johannes Gutenberg-Universität Mainz • Joseph Vögele AG • JT International Germany GmbH • juwi AG • Karl Gemünden GmbH & Co. KG • Kassenzahnärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz • KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft • KSB AG • Landesärztekammer Rheinland-Pfalz • LBBW Rheinland-Pfalz Bank • LOTTO Rheinland-Pfalz GmbH • LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH • L∙Q∙M Marktforschung GmbH • LWT TAX EXPERT International AG • m-result, Market Research & Management Consulting GmbH • Mi-chelin Reifenwerke AG & Co. KGaA • MikroFORUM Hochtechnologiepark Wendelsheim GmbH • Mi-nisterium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau • Nolte SE • PFAFF Industriesysteme und Maschinen GmbH • Pfalzwerke AG • PricewaterhouseCoopers AG • Provinzial Rheinland Versi-cherungen • RHENUS VENIRO GmbH & Co. KG • RONAL GmbH • RPR1. • SAM Sonderabfall-Ma-nagement-Gesellschaft Rheinland-Pfalz mbH • Schuler Service GmbH & Co. KG • Siemens AG • Sparkassenverband Rheinland-Pfalz • Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz • Steuerberater-kammer Rheinland-Pfalz • SWR – Südwestrundfunk • Techniker Krankenkasse • Technische Hoch-schule Bingen • Technische Universität Kaiserslautern • TÜV Pfalz GmbH • TÜV Rheinland-Berlin-Brandenburg-Pfalz e.V. • Universität Koblenz-Landau • Universität Trier • vero – Verband der Bau- und Rohstoffindustrie e.V. • Villa Musica Rheinland-Pfalz • WHU – Otto Beisheim School of Manage-ment • ZDF – Zweites Deutsches Fernsehen

(Stand: Oktober 2016)

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Die Digitalisierung in rheinland-pfälzischen Unternehmen

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Inhalt

Vorwort 5

1. Das Projekt „Wirtschaft 4.0“ 6

2. Die Story – Sonja, Erik, Linus und das digitale Unternehmen 10

3. Die Digitalisierung im Unternehmen 13

3.1 Verarbeitendes Gewerbe – Industrie 4.0 13

3.2 Dienstleistungswirtschaft – Digitale Plattformen und disruptive Geschäftsmodelle 15

4. Wirtschaft 4.0 - Auswirkungen der Digitalisierung im Unternehmen 17

5. Wirtschaft 4.0 auf Bundes- und Landesebene 22

5.1 Bedeutung und Akteure in Rheinland-Pfalz 22

5.2 Initiativen auf Bundesebene 26

6. Umfragen – Bedeutung der Digitalisierung für Unternehmen 29

6.1 Status quo in Deutschland 29

6.2 Status quo in Rheinland-Pfalz 30

Literaturverzeichnis 31

Impressum 33

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VorwortFür die mittelständisch geprägte Wirtschaft in Rheinland-Pfalz hat die Digitalisierung große Bedeu-tung. Sie hat enormes Potenzial, um den Produktionsstandort Rheinland-Pfalz zu stärken. Sie gibt ebenso wichtige Impulse für Dienstleistungswirtschaft und Startups im Land. Etablierte Industrie-unternehmen, Anbieter digitaler Lösungen und Dienstleister werden durch digitale Technologien eine neue Form der Zusammenarbeit etablieren. Neue digitale Lösungen ermöglichen Unterneh-men, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu erschließen. Zugleich erfordern sie neue Kom-petenzen und verändern Abläufe und Hierarchien im Unternehmen. Die Arbeit wird sich unter den Bedingungen der Digitalisierung grundlegend verändern.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen möchte die ZIRP Unternehmen in Rheinland-Pfalz für das Thema „Wirtschaft 4.0“ sensibilisieren. Sie möchte die Möglichkeit zum Austausch bieten und aufzeigen, wie digitale Lösungen im Unternehmen umgesetzt werden können.

Die Projektstudien der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e.V. dienen dazu, die Diskussion über Themen in der Projektarbeit vorzubereiten und zu strukturieren. Die Studien stehen am An-fang der Projektarbeit, ihre Thematik bedarf der Vertiefung und Klärung und stellt somit nicht die abgeschlossene Meinung der ZIRP oder ihrer Mitglieder dar. Daher ist jegliche – auch kritische – Auseinandersetzung und Stellungnahme zu den Projektstudien erwünscht. Die vorliegende Studie ist der erste Schritt einer tiefer gehenden Beschäftigung mit der digitalen Transformation in Wirt-schaft und Arbeit im Rahmen des neuen Projekts Wirtschaft 4.0.

Wirtschaft 4.0 ist ein Projekt im Rahmen des Leitprojekts Zukunftsradar 2030. Mit dem Zukunftsra-dar verfolgt die ZIRP das Ziel, Strategien, Konzepte und Handlungsoptionen für wirtschaftliche, technische und soziale Zukunftsentwicklungen zu erarbeiten, die für Rheinland-Pfalz prägend sein werden.

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1. Das Projekt „Wirtschaft 4.0“ Thema – Digitalisierung verändert Wirtschaft und Arbeit

Die Digitalisierung hat Auswirkungen auf das Unternehmen, die Mitarbeiter, Zulieferer und Kun-den. Für sie alle bietet die Digitalisierung neue Möglichkeiten, stellt die Akteure aber auch vor Ver-änderungen und Herausforderungen.

Das Projekt „Wirtschaft 4.0“ thematisiert diese Veränderungen:

Neue GeschäftsmodelleDie Digitalisierung schafft für Unternehmen die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle zu entwi-ckeln. Dabei können mit der Analyse und Nutzung von Daten Produkte und Dienstleistungen an den Markt angepasst oder ganz neu entwickelt werden.

Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und StartupsStartups sind ein Motor für den digitalen Wandel. Die Zusammenarbeit mit Startups kann Unter-nehmen wichtige Impulse für Innovationen geben – insbesondere für die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells.

Beschleunigung der Wertschöpfungskette Digitale Technologien machen aus dem Wertschöpfungsprozess Kommunikation in Echtzeit. Indi-viduelle Kundenwünsche können so integriert, Vorprodukte automatisch angefordert, Serviceleis-tungen antizipiert und Produkte schneller und effizienter hergestellt werden.

Recht/DatenschutzZunehmende Vernetzung und Datennutzung stellen Anforderungen an die IT-Sicherheit: Betriebs-abläufe müssen sicher erfolgen, die IT-Infrastruktur der Unternehmen und persönliche Daten ent-sprechend geschützt werden.

Bildung/Weiterbildung Mensch, Maschine und Produkt kommunizieren entlang der Wertschöpfungskette in Echtzeit mit-einander, Assistenzsysteme werden verstärkt eingesetzt, die Kommunikation mit dem Kunden ge-winnt eine neue Bedeutung. Das verändert die Anforderungen an Qualifikation und Weiterbildung.

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Innovations- und Wissensmanagement Der schnelle und effiziente Austausch von Wissen und Information trägt in einer vernetzten Pro-duktionswelt mehr denn je zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen bei. Dafür bieten digitale Technologien vielfältige Möglichkeiten.

Veränderte Organisation und HierarchienDie Digitalisierung durchdringt sämtliche Unternehmensfunktionen. Sie hat Rückwirkungen auf fast alle Bereiche der Unternehmensorganisation, auf die Ausgestaltung des Arbeitsplatzes sowie auf die Unternehmens- und Führungskultur.

Arbeit 4.0Der Einsatz digitaler Technologien wird das Arbeiten grundlegend verändern. Unter dem Schlag-wort „Arbeit 4.0“ stellen sich daher Fragen, wie wir künftig arbeiten werden, welche neuen Berufs-felder entstehen und wie gute und gerechte Arbeit für alle gesichert werden kann.

Ziel

Mit dem Projekt „Wirtschaft 4.0“ möchte die ZIRP Impulse geben, damit Rheinland-Pfalz als Wirt-schaftsstandort jung, innovativ und veränderungsfähig bleibt. Sie möchte insbesondere den Mit-telstand für die Entwicklungen in Richtung Industrie 4.0 sensibilisieren und gute Beispiele aufzei-gen, wie die Digitalisierung für veränderte Geschäftsprozesse und neue Geschäftsmodelle genutzt werden kann. Dabei soll die Vernetzung von Akteuren in den Bereichen Industrie 4.0 und digitale Wirtschaft gefördert werden.

In einer unternehmenszentrierten Sichtweise soll der zentralen Frage nachgegangen werden, wie sich die Digitalisierung auf welche Unternehmensbereiche und –prozesse auswirkt und welchen Nutzen Unternehmen daraus ziehen können.

Investitionen in Forschung und Entwicklung neuer Technologien sowie ihrer Anwendung sind die Treiber für die Implementierung von Industrie 4.0 in Unternehmen. Mit den neuen technologi-schen Möglichkeiten und ihren Auswirkungen auf Produktionsprozesse befasst sich das Projekt „Technologien der Zukunft“ der ZIRP. Forschung und Entwicklung im Bereich der Technologien werden deshalb kein expliziter Bestandteil des Projekts „Wirtschaft 4.0“ sein. „Wirtschaft 4.0“ the-matisiert vielmehr die Umsetzung dieser Technologien in Unternehmen und die Auswirkungen, die daraus für Unternehmen, Beschäftigte und Kunden resultieren.

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Umfrage

Als statistische Grundlage für die Projektarbeit dient eine Umfrage, die die ZIRP im Juni 2016 mit seinem Mitgliedsunternehmen L∙Q∙M Marktforschung GmbH unter rheinland-pfälzischen Unter-nehmen durchgeführt hat. Rund 300 Führungskräfte haben an der Umfrage teilgenommen und Auskunft über die Bedeutung der Digitalisierung für ihr Unternehmen, die Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien, über Entwicklungspotenziale und Herausforderungen gegeben. Die Umfra-ge ist angesichts der Teilnehmerzahl die größte Befragung, die in Rheinland-Pfalz bislang zu dem Thema durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Umfrage sind parallel zu dieser Projektstudie in einem ZIRPkompakt veröffentlicht worden.

Veranstaltungen

Die Themenschwerpunkte des Projekts, die in dieser Studie definiert und im Laufe des Projekts gegebenenfalls noch erweitert werden, sollen in der Veranstaltungsreihe „ZIRP um 8“ von Akteu-ren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft analysiert und diskutiert werden. Die Ver-anstaltungen sollen insbesondere Unternehmern die Möglichkeit der Vernetzung bieten.

Als Themenschwerpunkte werden gewählt:

1. Digitalisierung verändert das Unternehmen (7.12.2016)

2. Neue Geschäftsmodelle – smart, innovativ, vernetzt (31.01.2017)

3. Big Data – Mehrwert durch Datennutzung (14.3.2017)

4. Digitalisierung der Wertschöpfungskette

5. Innovation

6. Arbeit 4.0

7. Organisation und Führung

8. Bildung und Wissensmanagement

Zusätzlich zu der Veranstaltungsreihe sollen zwei Kongresse zu den Veränderungsprozessen in den rheinland-pfälzischen Erfolgsbranchen (4. April 2017) und zum Thema Arbeit 4.0 stattfinden.

Publikationen/Blog „rlp_vernetzt“

Die Projektergebnisse werden beginnend mit dem ZIRPkompakt kontinuierlich dokumentiert – in Form von Print-Publikation und Online-Formaten.

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Mit Beginn des Projekts wird der Blog „rlp-vernetzt“ online gehen, der thematisch aus den beiden ZIRP-Projekten „Wirtschaft 4.0“ und „Technologien der Zukunft“ gespeist wird. Der Blog ist eine di-gitale Plattform, die das Projekt begleitet und Akteuren, die in Rheinland-Pfalz mit Themen von Industrie 4.0 oder Wirtschaft 4.0 befasst sind, neue Möglichkeiten der Sichtbarkeit und der Vernet-zung verschafft.

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2. Die Story – Sonja, Erik, Linus und das digitale Unternehmen

Digitale Lösungen prägen alle Bereiche von Gesellschaft und Wirtschaft. Das verändert nicht nur den Alltag und das Zusammenleben. Auch für Unternehmen, Beschäftigte und Konsumenten birgt die Digitalisierung große Chancen und Vorteile, ebenso aber auch neue Herausforderungen.

Die folgende fiktive Geschichte von Erik, Linus und Sonja wirft einen Blick auf ein mittelständisches Unternehmen, das sich durch den Einsatz digitaler Lösungen und Prozesse verändert hat. Sie be-schreibt nur eine Möglichkeit, welche Auswirkungen die Digitalisierung im Unternehmen für Be-schäftigte, Konsumenten und Unternehmer sowie für den Produktions- und Geschäftsprozess haben kann. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt sie nicht. Denn wer kann schon wissen, wie wir 2030 arbeiten werden? Die Geschichte versteht sich vielmehr als Einstieg in das Themenspekt-rum von Wirtschaft 4.0 und soll einen Impuls für den Austausch im Rahmen der Projektarbeit bie-ten.

Seitdem Erik Schneider einen neuen Kollegen hat, wacht er morgens ohne Rückenschmerzen auf. Alle monotonen und körperlich anstrengenden Arbeiten übernimmt nun Linus, ein Cobot, für ihn. Auf ihn kann er sich Tag und Nacht verlassen. Erik hat nun größere Freiräume für kreativere Arbei-ten. Er kann sich in seiner Arbeit mehr entfalten und auch mehr Eigenverantwortung übernehmen, dabei helfen ihm Weiterbildungsangebote und flexiblere Arbeitszeiten. Überhaupt mag Erik Schnei-der die unablässige Kommunikation aller mit allen – nicht nur in der Mittagspause mit seinen lang-jährigen Kollegen: Rohlinge nehmen selbstständig ihren Weg durch die Produktion, Maschinen und Werkstücke kommunizieren miteinander und das Arbeiten zwischen Mensch und Maschine geht Hand in Hand. Nein, von den Maschinen beherrschen lässt er sich nicht. Er weiß: Wenn es darauf ankommt, hat er sie im Griff. Da er dank Datenerfassung die komplette Produktion nachverfolgen kann und Monitore mit Informationen sowie Assistenzsysteme zur Verfügung stehen, weiß er genau, wo er eingreifen, wann er Maschinen stoppen und Fehler beheben muss. Die Entwicklung vom Ma-schinenbediener zum Maschinenmanager gibt ihm auch für das Alter eine neue Perspektive: Er hat keine Angst davor, dass er körperlich nicht mehr in der Lage sein wird, seine Arbeit auszuführen.

Digitale Technologien ermöglichen den Beschäftigten, flexibler zu arbeiten. Das betrifft nicht nur Ort und Zeit, sondern auch Arbeitsbereiche und -abläufe. Die Interaktion von Mensch und Maschi-ne und die Anwendung von Assistenzsystemen verändert das Arbeiten und erfordert neue Schlüs-selkompetenzen. Es gibt neue Möglichkeiten, monotone und körperlich belastende Arbeiten zu reduzieren und neue Freiräume für Kreativität zu schaffen. Unter dem Schlagwort „Arbeit 4.0“ stel-len sich daher Fragen: Wie werden wir künftig arbeiten? Welche neuen Berufsfelder entstehen und welche werden entbehrlich? Und wie kann gute und gerechte Arbeit für alle gesichert werden?

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Lange Zeit kam sich Linus als Eindringling vor. Seit einiger Zeit hat er aber den Eindruck, Erik ist froh darüber, dass er da ist, und seine Angst um den Arbeitsplatz ist verflogen. Sie arbeiten Hand in Hand. Mit Erik auch mal zusammen lachen oder Mittagessen gehen, das kann Linus nicht. Linus fragt sich, wie Erik es anstellt, in letzter Zeit so gute Ideen zu haben, für die er von seinem Chef gro-ßes Lob bekommt. Solch innovative Ideen hat Linus nicht. Dafür hat er aber Anteil daran, dass die Kunden zufriedener sind. Weil er so präzise arbeitet, werden weniger Fehler gemacht. Mit seinen Kollegen und allen Maschinen, die untereinander vernetzt sind, ermöglicht er es, auch sehr ausge-fallene Wünsche der Kunden in kurzer Zeit effizient zu realisieren. Und davon gibt es viele! Seitdem er hier ist, sind noch nie derart viele verschiedene Teile als Einzelfertigung hergestellt worden.

Digitalisierung geht mit zunehmender Individualisierung einher. Die Berücksichtigung des indivi-duellen Kundenwunsches – und damit die Einbindung von Kunden in Entwicklung und Produktion – wird für Unternehmen zu einem entscheidenden Kriterium. Dank einer vernetzten Produktions-linie und automatisierter Assistenzsysteme kann die Produktion der Nachfrage angepasst werden – auch bei sehr geringen Stückzahlen, die nun ebenso effizient produziert werden können. Kunden und Konsumenten erhalten durch die Digitalisierung eine noch vielfältigere Palette an Angeboten und zugleich eine größere Aufmerksamkeit am Markt. Die größere Marktmacht des Kunden macht Innovation neben der Digitalisierung zu einem wichtigen Treiber. Innovative Ideen sind wichtige Bestandteile, um im Verbund mit digitalen Lösungen einen Vorteil im Wettbewerb zu erlangen.

Hinter Sonja Meier liegen fünf nervenaufreibende Jahre. Damals hatte sie sich entschlossen, ihr Unternehmen auf die digitale Produktion umzustellen, weil das der einzige Weg war, um zukunfts-fähig zu bleiben. Trotzdem kamen immer wieder Bedenken auf, wie sich diese Umstellung in ihrem Unternehmen und auf ihre wirtschaftliche Situation auswirken wird. Für sie ist es ganz schön an-strengend, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so in den Veränderungsprozess einzubeziehen, dass sie der digitalen Transformation offen gegenüberstehen. Umso glücklicher ist sie, wenn Mitar-beiter wie Erik Schneider mit innovativen Ideen zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitra-gen. Genauso froh ist sie, dass Cobots wie Linus und ihr Produktionssystem so zuverlässig arbeiten. Zur Innovationsfähigkeit trägt die Zusammenarbeit mit einem Startup bei, das sich auf die Analyse und Nutzung von Daten spezialisiert hat. Natürlich muss auch Sonja Meier erst einmal umdenken, wenn es zum Beispiel darum geht, Hierarchien im Sinne des Kommunikationsflusses abzubauen. Sie muss sich auch mit ganz neuen Rechtsfragen wie Datenschutz befassen. Schließlich werden nun große Mengen an Daten in ihrem Unternehmen gesammelt und analysiert. Begeistert sind Sonja Meiers Kunden, die sie nun von der Entwicklung an viel stärker in den Produktionsprozess einbezie-hen kann. Prototypen und Einzelteile kann Sonja dank des 3D-Druckers nun viel schneller herstel-len. Die Wartung ihrer Produkte wird durch Smart Services deutlich verbessert. Dank ihres Online-Shops hat sie auch neue Kunden gewonnen, nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern weltweit.

Echtzeit-Vernetzung von Produkten, Prozessen und Infrastrukturen bieten Unternehmen neue Möglichkeiten bei Zulieferung, Fertigung, Wartung, Auslieferung und Kundenservice. Kennzeichen

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der „Produktion der Zukunft“ sind eine Individualisierung der Produkte bei einer hoch flexibilisier-ten Produktion, die Einbeziehung von Kunden und Geschäftspartnern in Design- und Wertschöp-fungsprozesse sowie die Verknüpfung von Produktion und Dienstleistungen. Die Digitalisierung trägt dabei nicht nur zur Optimierung der Produktions- und Geschäftsprozesse bei. Sie erfordert auch ein Umdenken der Unternehmen über klassische Geschäftsmodelle und etablierte Geschäfts-felder hinaus. Dafür spielt die Auswertung und Nutzung von Daten eine große Rolle. Diese lassen auf das Nutzungsverhalten und die Vorstellungen der Konsumenten schließen und daraus neue Geschäftsmodelle ableiten. Neben diesen positiven Effekten stellt die Sammlung und Nutzung von Daten die Frage nach ihrem Schutz und ihrer Sicherheit – ein Thema, das Unternehmer, Beschäf-tigte und Kunden gleichermaßen betrifft.

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3. Die Digitalisierung im Unternehmen3.1 Verarbeitendes Gewerbe – Industrie 4.0

Im Kontext der Digitalisierung in Unternehmen ist der Begriff Industrie 4.0 – seit der Hannover-Messe 2011 – in aller Munde. Er steht, unter Bezugnahme auf die vierte industrielle Revolution, für den Einzug des Digitalen in den Produktions- und Geschäftsprozess. Was sich konkret hinter dem Begriff verbirgt, ist so vielschichtig, dass es entsprechend schwierig ist, den Begriff in einer einheit-lichen Definition zu fassen.

Allgemein durchgesetzt hat sich die Definition, die auf der „Industrie 4.0 Plattform“ verwendet wird:

„Der Begriff Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution, einer neuen Stufe der Organisa-tion und Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette über den Lebenszyklus von Produkten. Die-ser Zyklus orientiert sich an den zunehmend individualisierten Kundenwünschen und erstreckt sich von der Idee, dem Auftrag über die Entwicklung und Fertigung, die Auslieferung eines Produkts an den Endkunden bis hin zum Recycling, einschließlich der damit verbundenen Dienstleistungen.

Basis ist die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen in Echtzeit durch Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Instanzen sowie die Fähigkeit, aus den Daten den zu jedem Zeitpunkt optimalen Wertschöpfungsfluss abzuleiten. Durch die Verbindung von Menschen, Objekten und Systemen entstehen dynamische, echtzeitoptimierte und selbst organisierende, unternehmens-übergreifende Wertschöpfungsnetzwerke, die sich nach unterschiedlichen Kriterien wie beispiels-weise Kosten, Verfügbarkeit und Ressourcenverbrauch optimieren lassen.“ 1

Cyber-Physische-Systeme, integrierte Daten und Datenströme, Cloud-Technologien und additive Fertigungsverfahren – die Treiber von Industrie 4.0 – verändern grundlegend die Prozesse entlang der Wertschöpfungskette. Mit der Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Komponen-ten kann eine intelligente Fabrik („Smart Factory“) geschaffen werden, in der jeder Arbeitsschritt in einem Unternehmen, im Verbund mit anderen Unternehmen oder im Zusammenspiel mit Kunden und Geschäftspartnern effizient gesteuert werden kann. Industrielle Prozesse und Fertigung wer-den sich so grundlegend verändern. Wie das gelingen kann, wird in der Smart Factory in Kaiserslau-tern sichtbar (vgl. Kapitel 5.1).

1 BITKOM e.V., VDMA e.V. und ZVEI e.V. (2015): Umsetzungsstrategie Industrie 4.0. Ergebnisbericht der Plattform Industrie 4.0.

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Eine Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie definiert fünf Funktionsbereiche von Industrie 4.0., die verdeutlichen, inwiefern sich Produktions- und Arbeitsprozesse über die ge-samte Wertschöpfungskette verändern werden.2

1. Assistenzsysteme

Assistenzsysteme stellen Beschäftigten die Informationen zur Verfügung, die sie für ihre Arbeit benötigen. Sie unterstützen sie bei der Arbeit und ermöglichen ihnen, sich auf ihre Kernkom-petenzen zu konzentrieren. Es entsteht so größerer Raum für Kreativität und neue Tätigkeiten. Als Assistenzsysteme können zum Beispiel Tablets, Datenbrillen oder andere Hilfsmittel zum Einsatz kommen.

2. Datenerfassung und -verarbeitung

Datenerfassung und -verarbeitung ist eine wichtige Grundlage für Industrie 4.0 und die Ent-wicklung neuer Geschäftsmodelle. Durch die IT-basierte Datenerfassung und -analyse von Kunden-, Produkt-, Produktions- und Nutzungsdaten lassen sich Effizienzgewinne (Prozess- und Qualitätsverbesserung) erzielen. Datenprofile ermöglichen individuelles Eingehen auf Kundenverhalten.

3. Vernetzung und Integration

Digitale Vernetzung optimiert die Zusammenarbeit, Koordination und Transparenz über Un-ternehmensbereiche hinweg und entlang der Liefer- und Wertschöpfungskette. Mit durchgän-gigen Daten- und Informationsflüssen können Daten, Probleme und Wünsche mit Kunden, Lieferanten und Partnern im Netzwerk ausgetauscht werden – zum Beispiel mit Hilfe von Cloud Computing.

4. Dezentralisierung und Serviceorientierung

Im Wandel von der Produkt- zur Serviceorientierung und von der zentralen Steuerung zur de-zentral organisierten Prozessen liegt ein großes Wertschöpfungspotenzial von Industrie 4.0. Smart Services führen zu neuen Geschäftsmodellen und zu einer stärkeren Kundenbindung bzw. -integration.

5. Selbstorganisation und Autonomie

In der Vision von Industrie 4.0 steuern intelligente Produkte ihre eigene Herstellung. Das ge-lingt mit dem Einsatz Cyber-Physischer-Systeme, die neben der Erfassung, Auswertung und Speicherung von Daten untereinander kommunizieren und mit ihrer Umgebung interagieren.

Die Entwicklungen in diesen fünf Funktionsbereichen führen zu vielfältigen Veränderungen in der Wertschöpfungskette: In der Produktentwicklung werden verstärkt Daten genutzt, um individuali-sierte Produkte herzustellen. Dank neuer Simulationstechniken und 3D-Druckverfahren sind kür-

2 agiplan GmbH; Fraunhofer IML; ZENIT GmbH (2015): Erschließen der Potenziale der Anwendung von ,Industrie 4.0‘ im Mittelstand. Studie im Auftrag des BMWi.

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zere Entwicklungszeiten und ein ganzheitlicher Entwicklungsansatz möglich. In der Fertigung macht die IT Maschinen und Fertigungsteile zu Kommunikatoren. Sie tauschen miteinander Daten aus und ermöglichen so eine eigenständige, auftragsspezifische und effiziente Produktion. Be-triebsmittel und Werkstoffe können effizient eingesetzt, Prozesse optimiert und Fehlerquellen re-duziert werden.

Dank digitaler Prozesse kann der Einkauf in Echtzeit reagieren und die Produktion entsprechend mit Material versorgen – und das in automatisierten Prozessen bei optimaler Vernetzung mit Lie-feranten. Ebenso vernetzt werden logistische Prozesse. Die Wertschöpfungskette erlangt so eine bessere Sichtbarkeit: Es kann in Echtzeit reagiert und die Serviceorientierung verstärkt werden.

Die Digitalisierung verbindet die Grenzen zwischen Dienstleistern und Herstellern. Das Produkt erhält durch „Smart Services“ eine wertsteigernde Zusatz- oder Nebenleistung. Dadurch entsteht nicht nur eine größere Serviceorientierung, zum Beispiel bei der Wartung, sondern auch neue Ge-schäftsmodelle. Hersteller werden zu Dienstleistern und Kunden zu Datenproduzenten. Dienst-leistungen werden Teil der Wertschöpfungskette.3

3.2 Dienstleistungswirtschaft – Digitale Plattformen und disruptive Geschäftsmodelle

Auch bei Dienstleistungen hat die Digitalisierung nachhaltigen Einfluss auf Geschäftsmodelle, Ver-triebsstrategien, Serviceleistungen oder Herstellungsprozesse. Das gilt für die Gesundheitswirt-schaft und Finanzdienstleistungen ebenso wie für Handel, Tourismusbranche oder Verkehr. Ausge-hend von mobilen Angeboten unter Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie sowie der Erhebung und Analyse von Daten entstehen neue Dienstleistungen oder bestehende Dienstleistungen werden weiterentwickelt.

Digitale Plattformen ermöglichen einen neuen Zugriff auf Dienste und Dienstleister und revolutio-nieren ihren Vergleich, ihre Vermittlung und Koordinierung. Die Plattformen vermitteln zwischen Kunden und Anbietern und haben Teil an der Wertschöpfung. Einrichtungen, die bisher diese Schnittstellen besetzt haben, scheinen im 4.0-Zeitalter überflüssig zu werden. Das zeigt zum Bei-spiel die Entwicklung im Einzelhandel oder im Bankwesen. Digitale Plattformen haben das Poten-zial, Märkte und Marktstrukturen rapide zu ändern und lassen neue, zum Teil disruptive, Geschäfts-modelle entstehen. Beispiele dafür sind der Internet-Versandhändler Zalando, der Online-Vermitt-lungsdienst für Fahrdienstleistungen Uber und Airbnb, die Vermittlung von Übernachtungsmög-lichkeiten in Privathäusern. Die Plattformen bieten den Kunden eine noch nie dagewesene Aus-wahl: Sie können nach seinen individuellen Wünschen das passende Angebot suchen – und das weltweit. Der damit einhergehende intensivere und transparentere Wettbewerb zwischen den An-

3 BMWi (2015): Industrie 4.0 und Digitale Wirtschaft. Impulse für Wachstum, Beschäftigung und Innovation.

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bietern hat wiederum Auswirkungen auf die Vertriebsstrategie der Unternehmen und stellt diese vor die Herausforderung, frühzeitig neue Geschäftsfelder zu erkennen. Der schnelle Zugriff auf ihre Angebote wird durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie – in Form mobiler Angebote oder Apps – erleichtert.4

Neben diesen Plattformen verändert die Sharing Economy die Dienstleistungswirtschaft. Dienste, Produkte oder Inhalte werden geteilt, was eine effizientere Nutzung und Auswirkungen auf etab-lierte Geschäftsmodelle zur Folge hat.

4 BMWi (2016): Grünbuch. Digitale Plattformen.

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4. Wirtschaft 4.0 - Auswirkungen der Digitalisierung im Unternehmen

Anders als bei der eingangs zitierten Definition von Industrie 4.0 handelt es sich bei Wirtschaft 4.0 nicht um eine technologie- oder produktorientierte Sichtweise. Wirtschaft 4.0 beinhaltet zwar In-dustrie 4.0 und geht von den oben beschriebenen Veränderungen in der Produktions- und Wert-schöpfungskette aus. Das Augenmerk liegt allerdings auf einer ganzheitlichen Betrachtung des Unternehmens. Dabei werden die Zusammenhänge und Abhängigkeiten deutlich, die die Digitali-sierung in den verschiedenen Geschäfts- und Funktionsbereichen hervorruft.

Wirtschaft 4.0 ist ein weit gefasster Begriff, bei dem verstärkt betriebswirtschaftliche Fragestellun-gen im Fokus stehen, also die Organisation von Produktion und Unternehmen, der Mensch und seine Arbeit sowie die Erschließung neuer Geschäftsfelder. Wirtschaft 4.0 umfasst zwei Dimensio-nen der digitalen Transformation: die Digitalisierung von Produktions- und Geschäftsprozessen ebenso wie die Auswirkungen auf Geschäftsmodelle. Diese beiden Entwicklungen reichen in ver-schiedene Themenbereiche hinein, die für Unternehmen im Kontext von Wirtschaft 4.0 virulent sind.

1. Neue Geschäftsmodelle

Die Digitalisierung schafft für Unternehmen die Möglichkeit – und zugleich die Notwendigkeit, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln: Neue Technologien werden genutzt, Daten erhoben und analysiert, der gesamte Produktlebenszyklus wird betrachtet. Dadurch verändert sich die Art und Weise, wie Unternehmen Wertschöpfung erzielen. Mit Big Data und Smart Services können, bezie-hungsweise müssen, Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen an die Erfordernisse des Marktes anpassen – oder ganz neue entwickeln. Für Unternehmen stellt sich die Frage, wie innova-tive Geschäftsmodelle identifiziert werden, wie diese umgesetzt und weiterentwickelt werden und welche Herausforderungen sie mit sich bringen. Bekannte und gut erprobte Strukturen müssen oftmals verlassen werden, um neue Geschäftsfelder zu erschließen. Warum dies in letzter Konse-quenz Unternehmen noch schwer fällt, darauf weist eine BITKOM-Studie hin:

„Gerade die in Deutschland einzigartig starke, über mehr als hundert Jahre gewachsene ökonomi-sche Basis kann die Entwicklung radikal neuer Produkte und Dienste erschweren. Sie erfordert die Bereitschaft, sich selbst zu kannibalisieren, bevor andere es tun. Meist sind es nicht die etablierten Unternehmen, die disruptive Innovationen hervorbringen. Es waren nicht die Kutschenbauer, die die ersten Autos entwickelten. Es war ein Freak aus Baden. Der Disruptor kommt oft von außen.“ 5

5 Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (2016): In 10 Schritten digital. Ein Praxisleitfaden für Mittelständler.

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2. Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Startups

Startups sind ein Motor für den digitalen Wandel. Die Zusammenarbeit mit Startups kann Unter-nehmen wichtige Impulse für Innovationen und die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells geben. Mit einer Kooperation können nicht nur Innovationspotenziale gesteigert, sondern auch Marktpositionen gesichert und Ressourcen besser genutzt werden. Angesichts der rasanten Ent-wicklung der Digitalisierung ist es für Unternehmen wichtig, sich durch Innovationen von Wettbe-werbern abzugrenzen. Startups können dafür Impulse geben.

Von einer Kooperation können Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) und Startups mit ihren unterschiedlichen Stärken und Potenzialen gegenseitig profitieren. Haben sich KMU am Markt eta-bliert und routinierte Prozesse entwickelt, weisen Startups offene und flexible Strukturen sowie ein großes Innovationspotenzial auf, um neue Marktanteile zu erschließen und „out of the box“ zu agieren. Startups bringen oftmals Nähe zu Technik und Forschung mit und fördern so den Aus-tausch mit Hochschulen.

Für die Zusammenarbeit zwischen KMU und Startups bieten sich unterschiedliche Formen an: ein gemeinsames Projekt, ein Joint Venture, die Entwicklung eines Inkubatormodells, die Ausgrün-dungsunterstützung oder die Integration von Startups durch KMU.6

3. Digitalisierung der Wertschöpfungskette/Prozessautomatisierung

Individualisierung der Produkte, kürzere Produktlebenszyklen sowie zunehmende Ansprüche der Kunden an die Lieferverfügbarkeit, wie beispielsweise 24-Stunden-Lieferung, erfordern die Opti-mierung des Geschäfts- und Produktionsprozesses durch digitale Wertschöpfungsketten. Mit Hilfe digitaler Technologien können Wertschöpfungsprozesse beschleunigt – und damit Produkte schneller und effizienter hergestellt und auf den Markt gebracht werden. Eine schnelle Reaktion auf Marktanforderungen und Kundenwünsche ist möglich.

Die vernetzte Produktion in Form der „Smart Factory“ ist das Kernstück von Industrie 4.0. Auf Grundlage Cyber-Physischer-Systeme lassen sich alle Abläufe zentral koordinieren und – im Ideal-fall – automatisch steuern. Echtzeitfähige Daten ermöglichen, die reale Welt mit der virtuellen zu verschmelzen.7

4. Recht/Datenschutz

Mit der Digitalisierung geht ein immer größeres Datenaufkommen einher. Große Datenmengen werden übermittelt und ausgewertet („Big Data“). Der reibungslose Datenaustausch ist eine Vor-

6 Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (2015): Innovation und Lernen – Wie KMU und Start-ups voneinander profitieren können, DGFP-PRAXISPAPIERE Best Practices; zur Situation der Startups in Deutschland siehe KPMG (2015): 3. Deutscher Startup Monitor.7 Bauernhansl, Thomas; ten Hompel, Michael; Vogel-Heuser, Birgit (Hrsg.) (2014): Industrie 4.0 in Produktion, Automatisierung und Logistik. Anwendung. Technologien. Migration, Wiesbaden.

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aussetzung für die vernetzte Produktion und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Das stellt Anforderungen an die IT-Sicherheit: Betriebsabläufe müssen sicher erfolgen können und die IT-Infrastruktur der Unternehmen entsprechend geschützt werden.

Im Kontext von Recht und Industrie 4.0 geht es aber nicht nur um die Sicherheit der gesamten Strukturen, also der Anlagen und Produkte, sondern auch – und insbesondere – um die Sicherheit von Daten. Unternehmensdaten und persönliche Daten von Beschäftigten sowie von Kundinnen und Kunden bedürfen des Schutzes. Aufgrund der Datenmengen, die innerhalb und zwischen Un-ternehmen fließen, sowie der Interaktion von Arbeitnehmern und Produktionssystemen werden verstärkt personenbezogene Daten erfasst – auch über das Verhalten der Arbeitnehmer, über Feh-lerhäufigkeit und Arbeitstempo. Es bedarf einer rechtlichen Regelung, dass der Arbeitsplatz nicht zum Überwachungsraum wird. Mit zunehmender Automatisierung stellen sich für Unternehmen auch Haftungsfragen, zum Beispiel wer verantwortlich ist, wenn Daten ausgespäht werden oder automatisierte Objekte fehlerhaft agieren.8

5. Bildung/Weiterbildung

Die Digitalisierung im Unternehmen stellt neue Anforderungen an Qualifikation und Weiterbil-dung. Sie erfordert aufgrund der veränderten Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse neue Schlüs-selkompetenzen. Mensch, Maschine und Produkt kommunizieren entlang der Wertschöpfungsket-te in Echtzeit über das Internet miteinander, Assistenzsysteme werden verstärkt eingesetzt, die Kommunikation mit dem Kunden gewinnt eine neue Bedeutung. Diese Entwicklung verändert die Rolle des Beschäftigten. Das betrifft Methoden-, Führungs-, Personal- und Fachkompetenz glei-chermaßen.

Die Aus- und Weiterbildung kann sich dabei auf neue Formen des informellen Lernens stützen: Digitale Bildungsangebote wie Mobile Learning, Blended Learning und weitere E-Learning-Tools können das Lernen begleiten und gestalten.

6. Innovations- und Wissensmanagement

Der schnelle und effiziente Austausch von Wissen und Information trägt in einer vernetzten Pro-duktionswelt in besonderer Weise zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen bei. Informationen sind immer und überall verfügbar, sie lassen sich schnell austauschen und weitergeben. Ein syste-matisches Innovations- und Wissensmanagement hilft dabei, Ideen und vorhandenes Wissen im Unternehmen oder im Netzwerk entlang der Wertschöpfungskette für alle Beteiligte zugänglich und für das Unternehmen gewinnbringend nutzbar zu machen. Prozesse können so beschleunigt und Innovationen vorangetrieben werden.

8 Zusammen mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Rechtsanwaltskanzlei Noerr (2015) eine Umfrage durchgeführt, die zentrale Rechtsprobleme der sich abzeichnenden digitalisierten Wirtschaft anspricht.; VDMA (2016): Daten-schutz & Industrie 4.0. Ein Leitfaden für den Umgang mit personenbezogenen Daten im Unternehmen; Plattform Industrie 4.0 (2016): Zwischen Datenschutz und Innovationsförderung. Der Rechtsrahmen für eine Industrie 4.0.

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Dafür bieten digitale Technologien vielfältige Möglichkeiten: ein Intranet, moderne Wissensspei-cher oder der Einsatz von Social Media. Digitale Vernetzung unterstützt das interne Wissensma-nagement, das für alle sichtbar ortsunabhängig erfolgen kann. Cloud Computing kann Arbeitspro-zesse optimieren, indem es die orstunabhängige Zusammenarbeit von Mitarbeitern und Teams ermöglicht.9 Open Innovation ermöglicht die Einbindung externer Akteure in den Innovationspro-zess. Unternehmen stehen vor der Herausforderung eine entsprechende Innovationskultur und Organisationsformen zu schaffen.10

7. Veränderte Organisation und Hierarchien

Da die Digitalisierung sämtliche Unternehmensfunktionen durchdringt, hat sie Rückwirkungen auf fast alle Bereiche der Unternehmensorganisation, auf Räumlichkeiten und Arbeitszonen sowie auf die Unternehmens- und Führungskultur.

Automatisierung von Prozessen, Vernetzung von Mitarbeitern und veränderte Arbeitsumgebung leiten einen Wandel ein: Die Organisation orientiert sich weniger auf Funktionen als auf Abläufe. Hierarchien werden dabei flacher, Partizipation und Handlungsübertragung gestärkt. Vor diesem Hintergrund stehen Unternehmen auch vor der Aufgabe, Führungskonzepte neu zu denken und das Thema Digitalisierung – in Zusammenarbeit mit IT und HR – im Topmanagement zu veran-kern.

Dieser Wandel der Organisation verändert auch die Unternehmenskultur. Im Unternehmen begeg-nen sich Generationen von Mitarbeitern, die unterschiedliche Erfahrungen mit dem Umgang tech-nologischer Lösungen haben. Da ist Vermittlung durch das Management ebenso gefragt wie Change-Management-Projekte und die Integration von Werten.11

8. Arbeit 4.0

Vernetzte Produktion, die Interaktion von Mensch und Maschine, technologische Assistenzsysteme und der verstärkte Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien: Die Arbeit wird sich mit der Digitalisierung verändern. Standardisierbare Verfahren bedürfen nicht mehr der direk-ten Steuerung, neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit müssen erprobt und durch ein Change-management begleitet werden, das auf die Bedürfnisse eines jeden Mitarbeiters eingeht. Vor allem geht es darum, Mitarbeiter mitzunehmen, die seit langem und noch viele weitere Jahre im Unter-nehmen arbeiten.

Arbeiten wird flexibler, unabhängig von Zeit und Ort. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kön-nen von überall und über unterschiedliche Endgeräte auf die firmeneigenen Daten zugreifen.

9 BMWi (2015): Zukunftschance Digitalisierung. Ein Wegweiser, S. 20f.10 Völker, Rainer (2016): Innovationsmanagement 4.0.11 Gottinger, Jürgen Michael (2016): Industrie 4.0 trifft auf Organisation 1.0 und Hansen, Paula (2016): Interview mit Prof. Dr. Hartmut F. Binner, Organisation 4.0: Prozesse im Fokus. In: IT-Zoom.

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Neue, flexible Arbeitszeitmodelle müssen geschaffen und Arbeitsplätze neu gestaltet werden. Eine Personalpolitik, die Lebensphasen berücksichtigt, individuelle Arbeitsplatzgestaltung und Weiter-bildung ermöglicht, gewinnt an Bedeutung.

Diese Themenvielfalt zeigt die vielschichtigen Auswirkungen der Digitalisierung im Unternehmen. Die Digitalisierung durchdringt fast alle Bereiche und hat Auswirkungen auf Mitarbeiter, Unterneh-mer, Kunden und das Unternehmen als Organisationseinheit. Für sie alle bietet die Digitalisierung neue Möglichkeiten, stellt die Akteure aber auch vor Veränderungen und Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund möchte das Projekt „Wirtschaft 4.0“ der ZIRP Impulse dafür geben, dass Unter-nehmen in Rheinland-Pfalz für das Thema sensibilisiert werden, eine Möglichkeit zum Austausch bieten und Ansatzpunkte aufzeigen, wie die Umsetzung im Unternehmen angegangen werden kann (s. Kapitel 1).

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5. Wirtschaft 4.0 auf Bundes- und Landesebene

5.1 Bedeutung und Akteure in Rheinland-Pfalz

Industrie 4.0 ist für die mittelständisch geprägte Wirtschaft in Rheinland-Pfalz von enormer Bedeu-tung. Sie hat ein großes Potenzial für die Stärkung des Produktionsstandorts Rheinland-Pfalz. Un-terstrichen wird diese Bedeutung durch die strategische Ausrichtung der Innovationspolitik des Landes, die in der Innovationsstrategie Rheinland-Pfalz begründet liegt, und den Aktivitäten her-ausragender Akteure, zu denen die SmartFactory in Kaiserslautern, die TU Kaiserslautern oder das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk West in Koblenz zählen.

Aufbauend auf der Innovationsstrategie des Landes definiert der Industriekompass Rheinland-Pfalz 2015 vier spezifisch rheinland-pfälzische Potenzialbereiche, die von Industrie 4.0 berührt werden:12 • „Mikrosystemtechnik, Sensorik, Automation“ als Grundbestandteile der automatisierten digita-

len Produktionswelt• „Informations- und Kommunikationstechnik, Softwaresysteme“ als Vernetzungsvoraussetzung

und Grundlage für die in diesem Kontext maßgeblichen Themen Datensicherheit, Datenüber-tragung und Cloud Computing

• „Werkstoffe, Material- und Oberflächentechnik“ für die in diesem Kontext unabdingbaren Ferti-gungstechnologien, wie beispielsweise die photonische/lasergestützte Mikromaterialbearbei-tung als Produktionsschritt einer Fertigung

• „Automobil- und Nutzfahrzeugwirtschaft“, da hier zahlreiche Hersteller und Anwender von Pro-duktionstechnik zu finden sind.

Laut Industriekompass verfügt Rheinland-Pfalz in diesen Bereichen über herausragende wissen-schaftliche und wirtschaftliche Akteure, die einen entscheidenden Beitrag auf dem Weg zu Indust-rie 4.0 leisten können.

Forschungseinrichtungen, Lehrstühle, Netzwerke und Cluster in Rheinland-Pfalz

Zahlreiche Forschungseinrichtungen und Lehrstühle sowie Netzwerke und Cluster, die sich mit In-dustrie 4.0 und ihren Auswirkungen befassen, sind in der Umgebung von Kaiserslautern angesie-delt. Dazu zählen neben den Lehrstühlen für Virtuelle Produktentwicklung (VPE) und für Ferti-gungstechnik und Betriebsorganisation (FBK) der Forschungsschwerpunkt AmSys – Ambient Sys-tems (Technologien und Anwendungen von eingebetteten Systemen), das Graduiertenkolleg „Phy-

12 Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz (2015): Industriekompass 2015 Rheinland-Pfalz. Im Folgenden wird daraus zitiert.

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sical Modeling for Virtual Manufacturing Systems and Processes” und das Zentrum für Nutzfahr-zeugtechnologie (ZNT). Darüber hinaus treiben Netzwerke und Cluster Forschung und Entwicklung in Teilaspekten von Industrie 4.0 voran, wie zum Beispiel der Commercial Vehicle Cluster oder der BMBF-Spitzencluster „Softwarecluster“, die Fraunhofer-Allianz Big Data und die Science Alliance.13

Neben den technologieorientierten Forschungsfeldern widmet sich zum Beispiel das Institut für Technologie und Arbeit e.V. und das Kompetenzzentraum für Innovation und nachhaltiges Ma-nagement der Veränderung von Arbeit, also dem Thema „Arbeit 4.0“.

Medien- und IT-Netzwerke initiieren Innovationen

Die digitale Wirtschaft ist in Rheinland-Pfalz in verschiedenen IT- und Mediennetzwerken präsent. Zu diesen zählen: Startup Westpfalz, Mainzer Gründer Treffen, Startup Netzwerk Mainz, KL Con-nect, IT Klub Mainz & Rheinhessen, IT Forum Rhein-Neckar, IT.Stadt.Koblenz und das MITL Medi-en- und IT-Netzwerk Trier-Luxemburg. Diese kommunal orientierten Netzwerke der Medien- und IT-Branche werden im Netzwerk der Digitalen Wirtschaft in Rheinland-Pfalz, MTKON Rheinland-Pfalz, gebündelt. MTKON fördert die Zusammenarbeit der Partner und damit die Innovationen im Land. Es zeigt Schwerpunkte und Aktionen der jeweiligen Netzwerke auf, stärkt die Zusammenar-beit mit Wissenschaft und Forschung und fördert länderübergreifende Kooperationen.14

Verein „IT.Stadt Koblenz e.V.“15

Der im Jahr 2006 gegründete Verein „IT.Stadt Koblenz e.V“ fördert mit der Verzahnung Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik die Innovationskraft und das Gründungspotenzial am Stand-ort Koblenz. Über 70 Mitglieder und Kooperationspartner gehören mittlerweile dem Netzwerk an. Der Verein bietet Raum für neue Ideen, fördert den Austausch der Akteure, gibt Impulse für Grün-derinnen und Gründer und schafft Synergieeffekte. Zu den regelmäßigen Veranstaltungen, an denen die IT.Stadt.Koblenz beteiligt ist, zählen neben Netzwerkveranstaltungen die IT2KO, das Startup Weekend Koblenz und der Startup SLAM Koblenz.

Wissens- und Technologietransfer

Damit Forschungsergebnisse in Anwendung kommen, KMU leichteren Zugang zur Forschung und neuen Technologien haben und damit Forschungseinrichtungen und Unternehmen zusammenar-beiten, hat der Wissens- und Technologietransfer bei der Umsetzung von Industrie 4.0 in Unter-nehmen eine zentrale Bedeutung.

Vielfältige Aktivitäten im Land gehen von der Regionalen Innovationsstrategie aus. So haben sich die Wissens- und Technologietransferstellen an allen Hochschulen zum „Transfernetz Rheinland-

13 Ausführliche Auflistung vgl. ebd.14 MTKON (Das Medien- und IT-Portal Rheinland-Pfalz).15 IT-Stadt Koblenz. Innovationscluster Mittelrhein.

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Pfalz“ zusammengeschlossen, um Kooperationen zwischen Unternehmen und Hochschulen zu fördern. Zu den Aktivitäten gehören ebenso die Einrichtung von Gründungsbüros an vier Hoch-schulstandorten, das Programm „InnoProm“, das anwendungsorientierte Promotionsvorhaben be-zuschusst, die Einrichtung von Technologie- und Gründerzentren in räumlicher Nähe zur Wissen-schaft, das Forschungsportal SciPort RLP (www.forschung-rlp.de), die Etablierung von Wissens- und Innovationsallianzen an den vier Universitätsstandorten und verschiedene Förderprogram-me.16

Forschungsstelle Mittelstand der Uni Trier17

Die Forschungsstelle Mittelstand der Universität Trier wurde Anfang 2016 gegründet. Sie ist Teil der Wissenschaftsallianz Trier und fördert den Austausch zwischen der regionalen Wirtschaft und der Universität Trier. So gewinnen Unternehmen und Institutionen aus der Region aktuelle Erkenntnis-se aus Wissenschaft und Forschung. Die Forschungsstelle bietet zudem für Studierende die Mög-lichkeit, Einblicke in die Praxis zu erhalten und regionale Unternehmen kennenzulernen. Neben den Themen Industrie 4.0, Crowdfunding oder Geschäftsmodellinnovation befasst sich die For-schungsstelle mit den Kernbereichen Familienunternehmen, Gründung, Innovation, Organisation und Strategie sowie Personal- und Mitarbeiterführung.

Modellfabrik Koblenz18

Die Modellfabrik im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Koblenz bietet Stu-dierenden und Unternehmen einen experimentellen Freiraum: Geschäftsprozesse werden hier mit einer modellhaften Wertschöpfungskette im Miniaturformat simuliert. So können sich Studierende und Unternehmen mit betriebswirtschaftlichen Prozessen auseinandersetzen, diese überdenken und neue Lösungen entwickeln. Die Modellfabrik verbindet Theorie und Praxis und fördert eine vernetzte Denkweise, die über Fachgebiete hinausgeht und für die Umsetzung von Industrie 4.0 im Unternehmen wesentlich ist.

Einrichtungen der Förderinitiative Mittelstand 4.0 in Rheinland-Pfalz

Im Rahmen der bundesweiten „Förderinitiative Mittelstand 4.0“ begleiten zwei Einrichtungen in Rheinland-Pfalz Unternehmen und Handwerksbetriebe bei der Digitalisierung: das Kompetenz-zentrum Digitales Handwerk West in Koblenz und das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum unter Federführung der Technologieinitiative SmartFactoryKL e.V. in Kaiserslautern.

16 Wissens- und Technologietransfer in Rheinland-Pfalz.17 Universität Trier. Forschungsstelle Mittelstand.18 Hochschule Koblenz. Modellfabrik.

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Kompetenzzentrum Digitales Handwerk West in Koblenz19

An vier regionalen Anlaufstellen unterstützt das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk bundes-weit Handwerksbetriebe beim Einsatz digitaler Technologien und der Prozessoptimierung. Betrie-be können dort von praxisrelevantem Wissen, Erfahrungsberichten sowie maßgeschneiderter „Hilfe zur Selbsthilfe“ von Experten profitieren.

Das Schaufenster West des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk befindet sich an der Hand-werkskammer Koblenz. Das Kompetenzzentrum informiert Fach- und Führungskräfte von Hand-werksunternehmen über die betrieblichen Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien und unter-stützt sie bei der praktischen Umsetzung im eigenen Betrieb. Das Kompetenzzentrum bietet auf mehr als 3.000 qm Fläche Raum zur Erprobung neuer Technologien und zur Umsetzung eigener Ideen. Das mobile Prozessbüro ermöglicht einen realitätsnahen Einstieg in die Themen Geschäfts-prozesse und Geschäftsprozessmanagement. Es kann in den Betrieben digitale Lösungen in ihrer Umsetzbarkeit abbilden.

Die weiteren Schaufenster des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk sind auf das übrige Bun-desgebiet verteilt: Das Schaufenster Nord in Oldenburg informiert Handwerksunternehmen insbe-sondere zum Thema „Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien im eigenen Betrieb“. Das Schaufenster Ost in Dresden stellt die „Angebotserweiterung in IT-gestützten Ge-schäftsmodellen“ in den Vordergrund. Beim Schaufenster Süd an der Handwerkskammer Ober-franken geht es um den „Einsatz neuer Produktions- und Automatisierungstechnologien im eige-nen Betrieb“.

Technologieinitiative SmartFactoryKL e. V. – Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum20

Unter Federführung der Technologie-Initiative SmartFactory ist im Frühjahr 2016 in Kaiserslautern eines der elf Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren bundesweit eröffnet worden. Es ist Ansprechpart-nerin für kleine und mittlere Unternehmen in Rheinland-Pfalz und begleitet diese bei der digitalen Transformation. Das Kompetenzzentrum zeigt Lösungsansätze für die Umsetzung von Industrie 4.0 sowie für digitale Strategien und stößt in der Region eine Bildungsinitiative zur Vermittlung spezifischer Fachkenntnisse an.

Seit elf Jahren bündelt die SmartFactoryKL die Kompetenzen von Universität und Forschungsinsti-tuten im Bereich Industrie 4.0 – unter aktiver Einbeziehung regionaler Wirtschafts- und Innovati-onsinitiativen. Zusammen mit aktuell 38 Mitgliedern, darunter auch Unternehmen aus Rheinland-Pfalz wie BASF SE, Johnson Controls, KSB AG, MiniTec GmbH & Co.KG oder Wipotec GmbH, ist sie

19 Kompetenzzentrum Digitales Handwerk West, Koblenz20 BMWi (2016): Faktenblatt Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern und Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz (2015): Industriekompass 2015 Rheinland-Pfalz.

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Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie. Die Mitglieder arbeiten zusammen mit der Smart-FactoryKL an marktreifen Lösungen für die Produktion der Zukunft.

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern bietet realitätsnahe Demonstrations- und Testumgebungen: Hier gibt es zum Beispiel die weltweit erste komplett modularisierte, hersteller-übergreifende Industrie 4.0-Produktionsanlage oder einen Ausstellungsraum zur Digitalisierung für Handwerk und Baugewerbe. Am Standort sind bereits heute alle Industrie 4.0-Reifegradstufen als Praxisbeispiele erlebbar.

Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB)

Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) ist das Förderinstitut des Landes Rhein-land-Pfalz mit Sitz in Mainz und zuständig für die Wirtschafts- und Wohnraumförderung. Der Ven-ture-Capital-Bereich der ISB beteiligt sich über derzeit zehn Beteiligungsfonds an innovativen Start-up-Unternehmen und stellt für die Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte Wag-niskapital zur Verfügung. Aktuell sind die Beteiligungsfonds der ISB an rund 130 Unternehmen in Rheinland-Pfalz beteiligt. Im Venture-Capital-Bereich der ISB ist auch die Geschäftsstelle der Busi-ness-Angels Rheinland-Pfalz e.V. angesiedelt. Im Rahmen von fünf bis sechs Matching-Veranstal-tungen pro Jahr wird Gründern und jungen Unternehmen die Möglichkeit angeboten, ihr Vorhaben potentiellen Investoren zu präsentieren. Erstmals führt die ISB gemeinsam mit der ZIRP am 2. November 2016 eine Veranstaltung durch, bei der Startups ihre Geschäftsmodelle und Produkte mittelständischen Unternehmen vorstellen können.

5.2 Initiativen auf Bundesebene

Auf Bundesebene sind die Themen Industrie 4.0 bzw. Wirtschaft 4.0 Gegenstand verschiedener Strategien und Initiativen. So ist „Industrie 4.0“ ein Kernthema der Hightech Strategie, die feder-führend vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorangetrieben wird. Ziel der Hightech Strategie ist es, Deutschland auf dem Weg zum weltweiten Innovationsführer voranzubringen. Dazu sollen gute Ideen schnell in innovative Produkte und Dienstleistungen übertragen werden. Industrie 4.0 ist im Rahmen der Hightech Strategie ein zentrales Aktionsfeld der Zukunftsaufgabe „Digitale Wirtschaft und Gesell-schaft“. Weitere Aktionsfelder in diesem Bereich sind „Smart Services“, „Smart Data“, „Cloud Compu-ting“, „Digitale Vernetzung“, „Digitale Wissenschaft“, „Digitale Bildung“ und „Digitale Lebenswelten“.21

Auch die „Digitale Agenda 2014-2017“ der Bundesregierung soll dazu beitragen, den digitalen Wandel aktiv zu gestalten, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und sie in der Gesellschaft zu verankern. Für die Digitale Agenda sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das

21 Die Bundesregierung (2014): Die neue Hightech-Strategie. Innovationen für Deutschland.

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Bundesministerium des Innern und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gemeinsam federführend. Die Maßnahmen, die die Digitale Agenda vorsieht, werden in sieben Handlungsfeldern gebündelt:

1. Digitale Infrastrukturen

2. Digitale Wirtschaft und digitales Arbeiten

3. Innovativer Staat

4. Digitale Lebenswelten in der Gesellschaft

5. Bildung, Forschung, Wissenschaft, Kultur und Medien

6. Sicherheit, Schutz und Vertrauen für Gesellschaft und Wirtschaft

7. Europäische und internationale Dimension der Digitalen Agenda

Die Agenda wird gemeinsam mit Wirtschaft, Tarifpartnern, Zivilgesellschaft und Wissenschaft um-gesetzt. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Nationale IT-Gipfel, der sich als Dialog-Prozess versteht und die Handlungsfelder der Digitalen Agenda aufgreift.22

In Ergänzung zur Digitalen Agenda wurde von der Bundesregierung auf der CeBIT 2016 die Digita-le Strategie 2025 vorgestellt. Über die Legislaturperiode hinaus definiert sie wichtige Maßnahmen und Instrumente, um den digitalen Wandel in Deutschland erfolgreich zu gestalten.23 Unter dem Leitbild „Zehn Schritte in die Zukunft“ beschreibt sie zehn Themenfelder mit entsprechenden Ziel-setzungen:

1. Ein gigabit-Glasfasernetz für Deutschland bis 2025 aufbauen

2. Eine Neue Gründerzeit einleiten: Startups unterstützen und die Kooperation von jungen und

etablierten Unternehmen fördern

3. Einen Ordnungsrahmen für mehr Investitionen und Innovationen schaffen

4. Die „Intelligente Vernetzung“ in zentralen Infrastrukturbereichen der Wirtschaft vorantreiben

5. Die Datensicherheit stärken und Datensouveränität entwickeln

6. Neue Geschäftsmodelle für KMU, Handwerk und Dienstleistungen ermöglichen

7. Mit Industrie 4.0 den Produktionsstandort Deutschland modernisieren

8. Forschung, Entwicklung und Innovation bei digitalen Technologien auf Spitzenniveau bringen

22 BMWi: Digitale Agenda.23 BMWi (2016): Digitale Strategie 2025.

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9. Digitale Bildung in allen Lebensphasen realisieren

10. Eine Digitalagentur als modernes Kompetenzzentrum ins Leben rufen.

Im Zuge der digitalen Agenda und der Neuausrichtung des IT-Gipfels wurde die Plattform Indust-rie 4.0 neu aufgesetzt. Der Bundeswirtschaftsminister und die Bundesforschungsministerin steu-ern diese Plattform gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gewerkschaften. Die Plattform will „gemeinsame Handlungsempfehlungen für alle Akteurinnen und Akteure erar-beiten, die als Basis für einheitliche und verlässliche Rahmenbedingungen dienen sollen. Sie soll Allianzen und Netzwerke auf vorwettbewerblicher Stufe initiieren, die die in Deutschland vorhande-ne unternehmerische Kompetenz und Energie in ihrer Entfaltung unterstützen. Anspruch der Platt-form ist es, alle relevanten Trends und Entwicklungen im Bereich der produzierenden Industrie zu identifizieren und im Sinne eines einheitlichen Gesamtverständnisses von Industrie 4.0 zusammen-zuführen.“ 24 Dabei werden unter anderem die Themen „Standardisierung und Normung“, „Sicher-heit vernetzter Systeme“, „rechtliche Rahmenbedingungen“, „Forschung“ und „Arbeitsgestaltung“ analysiert.

Mit der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 - Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“ unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gezielt Mittelstand und Handwerk bei der Um-setzung von Industrie 4.0. Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen soll gestärkt und neue Ge-schäftsfelder erschlossen werden. Dazu soll praxisrelevantes Wissen zur Digitalisierung, zur An-wendung von Industrie 4.0 und zur Vernetzung betrieblicher Prozesse gebündelt , weiterentwickelt und an den Mittelstand herangetragen werden. Bundesweit wirken an dieser Zielsetzung vier „Mit-telstand 4.0-Agenturen“, elf „Mittelstand 4.0 - Kompetenzzentren“ , darunter das Kompetenzzent-rum in Kaiserlautern unter der Leitung der Technologie-Initiative SmartFactoryKL e.V., und ein Kompetenzzentrum „Digitales Handwerk“ mit.25

24 Plattform Industrie 4.0.25 Alle Kompetenzzentren unter: BMWi: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren; BMWi: Mittelstand 4.0 - Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse.

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6. Umfragen – Bedeutung der Digitalisierung für Unternehmen

Allein an der Anzahl der Publikationen zur Digitalisierung lässt sich ein Bedeutungszuwachs des Themas erkennen. Die meisten empirischen Studien betreffen die bundesdeutsche Wirtschaft, be-sonders den Mittelstand. Der folgende Überblick gibt anhand von Umfrageergebnissen einen Überblick über den Status quo der Digitalisierung in Deutschland.

6.1 Status quo in Deutschland

Die Bedeutung der Digitalisierung wächst kontinuierlich – auch aus Sicht der Unternehmen. In einer repräsentativen Unternehmensbefragung, die von TNS Infratest im September 2015 durch-geführt wurde, gaben 80 Prozent der Befragten an, dass die Digitalisierung für sie von Bedeutung sei. Dennoch hat sie in deutsche Unternehmen bis dato nur sehr begrenzt Einzug gehalten. Ein aus den Umfragedaten errechneter Index, der den Grad der Digitalisierung in deutschen Unternehmen zwischen 2015 und 2020 angibt, liegt bei 49 von 100 möglichen Punkten. Auch der Zuwachs in den nächsten Jahren wird von Experten als eher verhalten eingeschätzt.26 Den Unternehmen fehlt häu-fig eine Digitalisierungsstrategie.27

Die Unternehmerinnen und Unternehmer schreiben der Digitalisierung im Schnitt eine hohe Be-deutung zu. Ein Bewusstsein für die Digitalisierung ist demnach vorhanden, doch mangelt es wei-tergehend häufig schon an konkreten Vorstellungen, was der Begriff beinhaltet.28

Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede je nach Unternehmen: Zum einen variiert der Digitali-sierungsgrad zwischen verschiedenen Branchen. So lag der Index im Dienstleistungsbereich höher als im verarbeitenden Gewerbe.29 Zum anderen gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Stand der Digitalisierung und der Unternehmensgröße. Unter den 1.849 befragten Unternehmen der DIHK-Onlinebefragung war der Digitalisierungsstand in der Tendenz um2so höher, je mehr Mitar-beiter beschäftigt wurden. Ein entscheidender Grund dafür sind die besseren finanziellen Möglich-keiten größerer Unternehmen. Sie verfügen entsprechend über mehr Ressourcen, um in die Um-stellung ihrer Produktionsprozesse zu investierten. Die Investitionskosten amortisieren sich auf-grund der höheren Produktionsmenge schneller.30

26 BMWi (2015): Monitoring Report Wirtschaft Digital. Berlin, S. 89.27 Saam, Marianne; Viete, Steffen; Schiel, Stefan (ZEW) (2016): Digitalisierung im Mittelstand. Status Quo, aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen. Mannheim, S. 27.28 Schröder, Christian; Schlepphorst, Susanne; Kay, Rosemarie (IfM) (2015): Bedeutung der Digitalisierung für den Mittelstand. IfM-Materialien Nr. 244. Bonn, S. 5.; agiplan GmbH; Fraunhofer IML; ZENIT GmbH (2015): Erschließen der Potenziale der Anwendung von ,Industrie 4.0‘ im Mittelstand. Studie im Auftrag des BMWi, S. 69.; Deloitte (2013): Digitalisie-rung im Mittelstand, S. 7, 14.29 BMWi (2015): Monitoring Report Wirtschaft Digital. Berlin, S. 90.30 BDI; PwC (2015): BDI/PwC-Mittelstandspanel. Die Digitalisierung im Mittelstand, S. 21.

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Die Gründe für den verhaltenen Ausbau der Digitalisierung sehen die befragten Unternehmen in der mangelnden Sicherheit sensibler Unternehmensdaten und in rechtlichen Unsicherheiten im Datenschutz, aber auch beim Onlinehandel. Ein weiteres Hemmnis sind fehlende Fachkräfte be-ziehungsweise Qualifizierungsbedarf der Mitarbeiter. Treiber der Digitalisierung ist unter anderem die erwartete Effizienzsteigerung in den Unternehmen. Entsprechend gibt die Mehrzahl (34 Pro-zent) der befragten Unternehmen in der DIHK-Studie an, die Digitalisierung führe bei ihnen zu einem Umsatzzuwachs. Acht Prozent erleben einen Rückgang. Auch hier zeigt sich ein positiver Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und Umsatz.31

6.2 Status quo in Rheinland-Pfalz

Studien zur Digitalisierung rheinland-pfälzischer Unternehmen sind rar. Eine repräsentative Studie gibt es nicht. Einen Einblick ermöglichen Befragungen der IHK. Diese spiegeln die Ergebnisse auf Bundesebene größtenteils wieder: Die große Mehrheit der Unternehmen (92 Prozent), die am IHK-Unternehmensbarometer teilnahmen (n=75) gab an, die Digitalisierung habe Auswirkungen auf ihre Geschäftsabläufe. Dennoch schätzen zwei Drittel der befragten Unternehmen den Grad der Digitalisierung als höchstens mittelmäßig ein. Auch bei den Faktoren, die eine zunehmende Digita-lisierung hemmen, ergibt sich ein der bundesdeutschen Wirtschaft ähnliches Bild. Die meisten Un-ternehmen (53,7 Prozent) sehen Risiken in der unzureichenden IT-Sicherheit, gefolgt von rechtli-chen Unsicherheiten und fehlender Qualifikation der Mitarbeiter. Aber auch der hohe Investitions-aufwand sowie fehlende technische Standards schrecken ab. Ein weiteres Problem sind fehlende Breitbandanschlüsse.32

31 DIHK (2014): Wirtschaft 4.0. Große Chancen, viel zu tun. Das IHK-Unternehmensbarometer zur Digitalisierung. Berlin, S. 8, 12 sowie BMWi (2015): Monitoring Report Wirtschaft Di-gital. Berlin, S. 116.32 IHK (2015): Unternehmensbarometer Rheinland-Pfalz und IHK (2015): Konjunkturumfrage Rheinland-Pfalz Herbst.

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Die Digitalisierung in rheinland-pfälzischen Unternehmen

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Die Digitalisierung in rheinland-pfälzischen Unternehmen

In dieser Reihe bislang erschienen:

• Heft 1 | Clusterstrukturen im Wirtschaftsraum Trier

• Heft 2 | Kultur- und Kreativwirtschaft in Rheinland-Pfalz

• Heft 3 | Produktbegleitende Dienstleistungen als innovativer Wirtschaftszweig in Rheinland-Pfalz

• Heft 4 | Produktbegleitende Dienstleistungen als innovativer Wirtschaftszweig in Rheinland-Pfalz

• Heft 5 | Demographischer Wandel – Herausforderung für Rheinland-Pfalz

• Heft 6 | Produktbegleitende Dienstleistungen als innovativer Wirtschaftszweig in Rheinland-Pfalz

• Heft 7 | Rohstoffversorgung in Rheinland-Pfalz

• Heft 8 | Infrastruktur 2030 – Neue Wege für Rheinland-Pfalz

• Heft 9 | Elektromobilität in Rheinland-Pfalz

• Heft 10 | Logistikstandort Rheinland-Pfalz

• Heft 11 | Technologien der Zukunft

Impressum

Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e.V. Auf der Bastei 3 55131 Mainz

Telefon: 06131 16-5687 Telefax: 06131 16-2554

E-Mail: [email protected] www.zirp.de

Vorsitzende: Margret Suckale; Mitglied des Vorstands BASF SE

Stv. Vorsitzende: Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Verantwortlich: Heike Arend , Geschäftsführerin

Projektleitung: Dr. Angelika Praus

Bearbeitung/Redaktion: Carolin Krey und Dr. Angelika Praus

Titelentwurf: schelenz.design, Selzen

Druck: Eckoldt GmbH & Co. KG, Ingelheim

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