Die Energie der Gestaltung - SW Weimar...In seinem Manifest verkündet Gropius 1919 das primäre...

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Die Energie der Gestaltung 1

Stadtwerke im Überblick 3

Stadtwerke Management 5

In Kraft-Wärme-Kopplung investieren 7

Personalbericht 9

Unser Engagement 11

Bericht des Aufsichtsrates 13

Lagebericht der Geschäftsführung 15

Bilanz 20

Gewinn- und Verlustrechnung 22

Anlagevermögen 24

Anhang 26

Bestätigungsvermerk 32

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»Der talentierte Mister Bauhaus« vonseinen Kritikern als Funktionalist ver-achtet, von seinen Schülern jubelndauf Händen getragen.So berühmt wie seine Mitstreiter Miesvan der Rohe oder Le Corbusier wurdeder Bauhausgründer jedoch nie. KeinWunder, seine Talente lagen eher imVerborgenen.Dass Gropius so überaus erfolgreichMenschen für sich und die Projektedes Bauhauses begeistern und auchintern für die individuellen Künstler-und Gestalterpersönlichkeiten eineanregende Atmosphäre bereiten konn-te, wird als seine eigentliche Leistungangesehen. In der Tat hatte Gropius’Persönlichkeit entscheidenden Anteildaran, dass er nach seinem Weggangvom Bauhaus im Jahre 1928 und nach-dem er in die USA gegangen war, zum»Mister Bauhaus« wurde.

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Walter Gropiusgeboren am 18. Mai 1883 in Berlin,gestorben am 05. Juli 1969in Boston (Massachusetts)

Das Bauhaus steht noch bis heute fürkühne, rationale und funktionale Ent-würfe in Kunst, Architektur und Design.Die »coole« Ästhetik erscheint nachwie vor ungeheuer modern und giltallgemein als schön.Für die Zeitgenossen, die in den 20erJahren erstmals mit der modernen Ar-chitektur konfrontiert wurden, warendie neuen Häuser und die Bauhaus-Gegenstände, an deren Anblick mansich erst gewöhnen musste, hingegenoftmals ein Schock.

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Aus diesen kulturtheoretischen Über-legungen heraus entsteht 1907 inMünchen der »Deutsche Werkbund«,dessen Ziel der Zusammenschlussvon Kunst, Industrie und Handwerkzur Formierung einer einheitlichendeutschen Stilsprache ist.In der Folgezeit lassen große Firmenwie Bahlsen oder AEG ihre gesamteProduktpalette und Architektur vonKünstlern des Werkbundes entwerfen.Doch die Zeit vor dem Ersten Welt-krieg ist nicht nur eine Zeit des wirt-schaftlichen Aufschwungs und erstar-kenden nationalen Selbstbewusst-seins. Zum ersten Mal formieren sichauch kulturkritische, reformerische

Die Vorgeschichte des Bauhauses be-ginnt gegen Ende des 19. Jahrhunderts.Das aufstrebende Deutschland löstGroßbritannien zu diesem Zeitpunktals führende Wirtschaftsmacht inEuropa ab.Viele industrielle Produktionsweisenund handwerkliche Verfahren werdenaus dem Vereinigten Königreich über-nommen. Auch die preußischen Kunst-gewerbeschulen, die bis dato reinkünstlerisch orientiert sind, werdennach englischem Vorbild umgestaltetund um Werkstätten erweitert.Moderne Künstler wie Peter Behrensoder Henry van de Velde übernehmenals Lehrer die Leitung der Kunstgewer-beschulen in Düsseldorf und Weimar.

Man erkennt allgemein, dass gut ge-staltete Industriegüter ein bedeuten-der Wirtschaftsfaktor sind.Überall sucht man nach einem Stil,der Deutschlands Vormachtstellungauf dem europäischen Markt zur Gel-tung bringen soll.

Gegenbewegungen. Einer der bedeu-tendsten Vordenker in der Kunst istdabei der noch junge Walter Gropius.Nicht nur als Architekt wagemutiger,moderner Bauten macht er sich einenNamen, auch als Verfasser theoreti-scher Schriften wird er aktiv.Schon als Soldat an der Front machter Vorschläge zur Gründung einer mo-dernen Lehranstalt und fordert einenradikalen intellektuellen Frontwech-sel. Den Werkbund, dessen Mitglieder seit 1912 ist, hält er schon zu die-sem Zeitpunkt für tot.In den ersten Wirren der Nachkriegs-zeit packt er die Gelegenheit beimSchopf. Als Nachfolger von Henry vande Velde zum Leiter der »Großherzog-lich-Sächsischen Hochschule für Bil-dende Künste« ernannt, ruft er inner-halb kürzester Zeit die modernsteund umstrittenste Kunstschule der20er Jahre ins Leben:Das »Staatliche Bauhaus in Weimar«.

Während und nach dem 1. Weltkrieg ver-suchten zahlreiche Künstler eine eigeneprogressive Sprache zu entwickeln.Da gab es die Gruppe »Der Blaue Reiter«von Wassily Kandinsky, Paul Klee, FranzMarc und August Macke in Deutschland,die Fauvisten wie Georges Braque undHenri Matisse in Frankreich und die Bewe-gung »De Stijl« in den Niederlanden, zudenen Piet Mondrian und Theo vanDoesburg zählten.Einige dieser künstlerischen Tendenzen

nahmen eine offene politische Färbungan. Die »Dada-Bewegung«, die 1916 in derSchweiz begründet wurde, vertrat gar einerebellische Ablehnung des kulturellen undgesellschaftlichen Status Quo. Zu ihrenAnhängern gehörten der Franzose MarcelDuchamp, der Amerikaner Man Ray unddie Deutschen George Grosz sowie MaxErnst.Die Oktoberrevolution 1917 in Russlandund die Politik der Bolschewiki, die breit-möglichste künstlerische intellektuelle

Freiheit und künstlerisches Experimen-tieren unterstützten, hatten eine inspirie-rende Wirkung auf diese organisiertenAvantgarden. Die Werke von Malewitsch,Tatlin, Eisenstein, Rodtschenko, El Lissitzkyund vielen anderen hatten einen Einfluss,der zu dieser Zeit weit über die Grenzender UdSSR hinaus reichte.

Diese kulturelle, politische und gesell-schaftliche Situation war ein wesentlicherNährboden für das Konzept Bauhaus.

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BilanzBilanzsummeAnlagevermögen (Buchwert)StammkapitalInvestitionen (Anlagenzugänge)

Gewinn- und VerlustrechnungUmsatzerlöseMaterialaufwandPersonalaufwandAbschreibungenJahresüberschuss nach Steuern

Personalbeschäftigte Arbeitnehmeram Bilanzstichtag in VollzeitAuszubildendeStudenten

Stromversorgungeingebaute ZählerStromabsatzHöchstlast im NetzLeitungslänge MS NS

Gasversorgungeingebaute ZählerGasabsatzHöchstlast im NetzLeitungslänge HD MD ND

WärmeversorgungAbnahmestellenWärmeabsatzStromeinspeisungLeitungslänge

Vorjahr

68.98441.76910.226

2.885

57.17443.704

3.7383.417

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7813

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38.050143.929

34,75193352

10.978496.583

3.304,09024,9

102,076,5

27855.65827.909

23,0

TEuroTEuroTEuroTEuro

TEuroTEuroTEuroTEuroTEuro

PersonenPersonenPersonen

StückMWhMWkmkm

StückMWhMWh/dkmkmkm

StückMWhMWhkm

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Stadtwerke im Überblick

Das Bauhaus-Manifest, welches Gropiusim April 1919 verfasste, enthielt als Illustra-tion einen Holzschnitt von Lyonel Feininger,dem Gropius als Erstem eine Aufgabe imBauhaus übertragen hatte.Dieser Holzschnitt »Kathedrale« zeigt einraketenähnliches, in den Himmel ragendesGebäude. Auf den drei Türmen befindensich fünfzackige Sterne, die Lichtstrahlenaussenden.Feininger, der auch den Arbeitsrat für Kunstunterstützte, hatte dieses Motiv keines-

wegs etwa aus religiös orientiertem Sym-bolismus gewählt, es war vielmehr eingängiges Bildthema im frühen 20. Jahrhun-dert als Ausdruck geistiger Anschauungdessen, was den Menschen ein wahrhaftesZiel geben sollte.Die Illustration der »Kathedrale des Sozia-lismus« repräsentierte die Ziele des Bau-hauses, die darin bestehen sollten, dieArchitektur im Dienste des Menschen alsgesellschaftliches Wesen mit Kunst undGestaltung zu vereinen.

Berichtsjahr

72.09542.42010.240

4.196

58.99346.258

3.5973.441

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7714

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37.348138.078

35,97188345

10.945566.617

3.315,84425,0

102,276,7

27266.10529.821

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In seinem Manifest verkündet Gropius1919 das primäre Ziel seiner Schule:»Das Endziel aller bildnerischen Tä-tigkeit ist der Bau!« Architektur, Bild-hauerei und Malerei sollen zum Hand-werk zurückgeführt werden, um ge-meinsam den Bau der Zukunft zu ge-stalten.

Gropius sieht dabei keinen Wesens-unterschied zwischen dem Künstlerund dem Handwerker. Der Name Bau-haus ist eine Anlehnung an die Bau-hütten der mittelalterlichen Kathed-ralen, in denen Kunst und Handwerkschon früher verschmolzen.

Aus diesem Grund sollen alle Schülerder neuen Schule in einem Vorkursmit der Beschaffenheit von Materia-lien sowie den Eigenschaften von Far-ben und Formen vertraut gemachtwerden.Den Vorkurs leitet der Maler JohannesItten zusammen mit seinen berühm-ten Kollegen Wassily Kandinsky undPaul Klee.

Nach Abschluss der Vorlehre müssensich die Studierenden für eine derpraktisch ausgerichteten Bauhaus-Werkstätten in den Bereichen Metall,Weberei, Keramik, Möbel, Typogra-phie oder Wandmalerei entscheiden.

Diese Werkstätten werden sowohlvon einem Künstler als auch von ei-nem Handwerksmeister geleitet, umHandwerk und künstlerische Gestal-tung direkt mit der Praxis verbindenzu können.

Nebenbei arbeiten die Studierendenvon Anfang an bei diversen Baupro-jekten des Bauhauses mit, zunächstim Architekturbüro von Gropius, spä-ter dann in der 1927 eingerichtetenArchitekturklasse.

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Vorsitzender

Stefan Wolf,Oberbürgermeister der Stadt Weimar

Stellvertretender Vorsitzender

Reimund Gotzel,Vorstandsvorsitzender der E.ONThüringer Energie AG, Erfurt

Mitglieder

Claus Schinner,Stadtrat Weimar, Unternehmer

Ewald Thisse,Direktor der Stadtwerke Trier a.D.

Dipl.-Kfm. Peter Wolfrum,Mitglied des Vorstandes der REWAGRegensburger Energie- und Wasser-versorgung AG & Co. KG, Regensburg

Heidi Schulze,Leiterin Vertrieb der E.ON ThüringerEnergie AG

Andreas Meyer,Leiter Geschäftsbereich Controlling/Geschäftssteuerung der E.ON Thürin-ger Energie AG

Stefan Reindl,Mitglied des Vorstandes der E.ONThüringer Energie AG

Christoph Schwind,Bürgermeister und Beigeordneter fürFinanzen, Bauen und Ordnung derStadt Weimar

Dipl.-Betriebswirt Helmut Büttner

Stadtwerke Weimar Beteiligungs-GmbHmit 51,00 % Gesellschafteranteile

E.ON Thüringer Energie AG, Erfurtmit 49,00 % Gesellschafteranteile

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Stadtwerke ManagementAufsichtsrat:

Geschäftsführung:

Gesellschafter:

Das »Staatliche Bauhaus Weimar« warvom Gründer Walter Gropius als eineArbeitsgemeinschaft gedacht, in derdie Unterscheidung zwischen Künstlerund Handwerker aufgehoben werdensollte.

Durch ihr Schaffen wollten die Mitar-beiter des Bauhauses gesellschaftli-che Unterschiede beseitigen und da-mit auch zur besseren Verständigungzwischen den Völkern beitragen.

In Konzeption und im Ergebnis bestan-den darin vielfältige Ähnlichkeiten undVerbindungen mit dem 1907 gegrün-deten Deutschen Werkbund, dessenMitglied Walter Gropius bis 1933 war.

Im Bauhaus wurden jedoch die tradi-tionell getrennten Bereiche der Bilden-den Kunst, der Angewandten Kunstund der Darstellenden Kunst auf derGrundlage des Konzeptes organisato-risch in gemeinsamer Aufgabenste-llung miteinander verbunden, was wie-derum unmittelbare starke Ausstrah-lung auf die Ergebnisse in der Malerei,der darstellenden Kunst und auch aufdie Musik hatte.

Viele führenden Künstler dieser Zeit,darunter Wassily Kandinsky, Paul Klee,Oskar Schlemmer, László Moholy-Nagyund andere bildeten in Abstimmungnebeneinander Kunsthandwerker inden Bereichen Stein, Holz, Ton, Metall,Glas, Farbe, und Textilien aus.Diese effiziente Vermittlung übergrei-fenden Fachwissens versetzte die Stu-denten in die Lage, die Materialien undWerkzeuge jedes Bereiches und jedesMediums in universeller Weise zu be-herrschen.

Henry van de Veldes Kunstgewerbeschule wardie erste Heimstätte des Bauhauses in Weimar

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Aus der praktischen Ausbildung her-aus entstehen Prototypen zahlreicherMöbel und Gebrauchsgegenstände,die mit der Gründung der »BauhausGmbH« 1925 auch in die industrielleMassenproduktion gehen können.Unter dem Leitgedanken »Volksbe-darf statt Luxusbedarf« sollen vor-bildliche Gegenstände für die künf-tige Gesellschaft produziert werden.In ihrer schlichten, einfachen Formsind die Produkte des Bauhauseseine gestalterische Revolution.Die Form ordnet sich komplett derFunktionalität unter oder knapper:»form follows function«. Viele dervom Bauhaus entwickelten Produktesind sowohl in ihrer ursprünglichenForm als auch in ihrer Weiterentwick-lung bis heute aus dem häuslichenUmfeld nicht mehr wegzudenken, wiezum Beispiel der Freischwinger-Stuhl,die Wagenfeld-Lampe oder die Bau-haustapete. Umstritten war innerhalbder Institution der Begriff »Stil«. Aberes gab ihn natürlich, den unverkenn-baren Bauhaus-Stil. Dieses von jedemSchnörkel befreite, minimalistischeFormenvokabular war ein intelligen-tes, demokratisches Understatement.Zur Mythologie der Moderne gehörenseither das damals so ungewohnteFlachdach, die funktionale Logik ei-nes Stuhls und auch die Sachlichkeiteiner Teekanne aus Metall.

Im Februar 1924 verloren die Sozialdemo-kraten ihre Mehrheit im Thüringer Landtagan die Nationalisten, die dem Bauhaus vonAnfang an offen feindlich gegenüberstan-den.Im September kürzte das Bildungsministe-rium die Gelder der Schule um 50 Prozentund wandelte alle Verträge der Beschäftig-ten in 6-Monats-Verträge um.Für Gropius, der bereits vergeblich nach al-ternativen Finanzierungsquellen Ausschaugehalten hatte, war dies das unaufhaltsa-

me wirtschaftliche Aus.Zusammen mit dem Meisterrat verkündeteer die notwendige Schließung des Bauhau-ses zum März 1925.Die SPD, die bis dahin in Dessau noch re-gierte, bot überraschend an, das Bauhausin Dessau zu errichten und so zog Gropius1926 mit all seinen Mitarbeitern dorthinum.Im September 1932 gewannen die Nazisjedoch die Mehrheit auch in Dessau undsperrten jede finanzielle Unterstützung für

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Doch auch in anderen, weniger be-kannten Bereichen ist das Bauhausein Wegweiser für die Zukunft:In der Bühnen-Abteilung werden un-ter Oskar Schlemmer neue Bühnen-bilder und Darstellungsformen desTheaters entworfen, in der Fotografie-Abteilung ist der Ungar Laszlo Moholy-Nagy ein Wegbereiter der experimen-tellen Fotografie.

Herzstück der Ausbildung am Bau-haus ist jedoch die Zusammenfüh-rung aller Künste zur Errichtung desBaus der Zukunft.Eindrucksvollste Beispiele sind dasLehrgebäude und die Meisterhäuserdes Bauhauses in Dessau, die WalterGropius 1926 entwirft und baut.

In den 20er Jahren arbeiten sowohlLehrmeister als auch Studierende ander Errichtung zahlreicher Einzelhäu-ser, wie zum Beispiel dem Versuchs-haus »Haus Am Horn« in Weimar mit.

Einer breiten Öffentlichkeit bekanntwird das Bauhaus nicht zuletzt durchSiedlungen des sozialen Wohnungs-baus. In Frankfurt am Main wird be-reits in den 20er Jahren in industriel-ler Plattenbauweise gebaut. Mit vor-gefertigten, genormten und großfor-matigen Bauteilen, die auf den Bau-stellen zusammengesetzt werden.

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das Bauhaus. Die Schule musste nachBerlin umsiedeln, wo sie für kurze Zeit oh-ne öffentliche Gelder überlebte.Am 11. April 1933 wurde dann auch dasBauhaus in Berlin durch die Polizei auf An-weisung der neuen Reichsregierung end-gültig geschlossen.Eine Ausstellung »Entartete Kunst«, 1937von den Nazis installiert, zeigte und diffa-mierte die Werke vieler früherer Bauhaus-Lehrer. Es gelang ihnen jedoch nicht damit,das Bauhaus vollständig auszulöschen.

der erforderliche Wärmebedarf zu ca.60 %.Im Jahr 2007 wurde die Entscheidunggetroffen, die nun schon betagten An-lagen zu erneuern. Diese hatten in 12Jahren Laufzeit ca. 80.000 Betriebs-stunden hinter sich.Im Vergleich entspricht das etwa derLaufleistung eines PKW, der mit 50 km/heine Strecke von 4 Millionen Kilometerüberstanden hat.

Im Jahr 2008 erfolgte dann die Demon-tage der alten Motoren und es wurdemit dem Aufbau einer neuen Anlagebegonnen. Diese neue Maschine mitca. 1.150 kW elektrischer Leistung er-reicht etwa die Leistung der beiden al-ten Anlagen, bleibt aber mit 1.200 kWthermischer Leistung unter dem altenWert. Dies resultiert daraus, dass inüber 10 Jahren Weiterentwicklung derBHKW-Motoren besonderes Augen-merk auf eine möglichst hohe Stromer-zeugung gelegt wurde und sich damitdas Nutzungsgradverhältnis zu Guns-ten der elektrischen Leistung verscho-ben hat.

In den alten Anlagen entstanden nochaus 100 kWh Erdgaseinsatz ca. 35 kWhStrom und 45 kWh Wärme.Die neue Anlage liefert nun ca. 43 kWhStrom und auch 43 kWh Wärme.

Mit Inkrafttreten des novellierten Ge-setzes zur Kraft-Wärme-Kopplung am01.01.2009 wurde der Grundstein ge-legt, dass auch das neue BHKW-Modulin Schöndorf eine ertragsreiche, ener-gieeffiziente und umweltfreundlicheGeschichte schreiben wird.

Seit 1995 wird in Weimar-SchöndorfWärme für die Beheizung des Wohn-gebietes Waldstadt durch kraft-wärme-gekoppelte Anlagen in so genanntenBlockheizkraftwerken (BHKW) erzeugt.Das sind Kraftwerke, in denen Strom(Kraft) und Wärme gleichzeitig abge-geben werden und damit einen wesent-lich höheren Nutzungsgrad entfalten.Als Vorteil gegenüber herkömmlichenGroßkraftwerken, die meist das »Ab-fallprodukt« Wärme mangels nahelie-gender Abnehmer in Kühltürmen ver-nichten, wird hier die Wärme in unsereFernwärmeheiznetze eingespeist.

Durch den Einsatz dezentraler kleinerBHKW ist die Brennstoffausnutzunggegenüber Großkraftwerken deutlicheffizienter, was nicht nur wirtschaft-licher, sondern auch ökologischer Ver-nunft entspricht.

1995 wurde mit dem ersten KWK-Ge-setz die Grundlage für den vermehrtenEinsatz dieser überaus umweltfreund-lichen Technik geschaffen.Auch in Weimar-Schöndorf wurden da-mals die ersten Anlagen mit einer elek-trischen Leistung von 2 x 600 Kilowattinstalliert, die neben der Stromerzeu-gung auch 2 x 850 Kilowatt Wärmeer-zeugung realisierten.Damit wurden pro Jahr im Durchschnitt6.500 MWh Strom und 9.000 MWhWärme erzeugt.Der jährliche Strombedarf dieser 1.700fernbeheizten Wohnungen in Weimar-Schöndorf konnte so komplett ausder umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung bereitgestellt werden und

In Kraft-Wärme-Kopplung investieren

Die Zwangsschließung und die folgendeEmigration vieler Bauhaus-Führungskräfteund -Studenten sorgten dafür, dass dasBauhaus eine weiter wachsende Berühmt-heit erlangte und weltweit an Bedeutunggewann.Einige der Protagonisten des Bauhauses,wie Josef Albers, Walter Gropius, LászlóMoholy-Nagy und Ludwig Mies van derRohe, emigrierten in der Folgezeit in dieUSA, wo – mit einem besonderen Schwer-punkt beim Black Mountain College – bald

schon der Einfluss der Bauhaus-Lehr- undEntwurfskonzeption deutlich wurde. Be-sonders in der Architektur, aber auch imProdukt- und Kommunikationsdesign, setz-ten sich Methoden und Lehrsätze durch.Walter Gropius selbst führte sein Konzeptdes Bauhauses ab 1937 in seinem amerika-kanischen Exil als Professor für Architekturan der »Graduate School of Design« derHarvard University fort und kombiniertees letztlich in der Praxis mit seinem eige-nen Architekturbüro.

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Besonders in der Form glasumhüllterHochhäuser setzte sich weltweit dievon Mies van der Rohe geschaffene»Haut-und-Skelett-Architektur« durch,die noch heute die Optik urbaner Be-bauung in den Metropolen der Weltdominiert.

Er verfolgte die Möglichkeit der groß-industriellen Herstellung genausowie funktionelle Flexibilität beim Dis-kurs um die neue Form des Bauens.Und nicht zuletzt war für ihn die»Schönheit auch eine Funktion«.

Die technische, damals neue Grundla-ge für die Architektur der klassischenModerne ist die Verwendung der Bau-materialien Spannbeton, Stahl undGlas.

Zum einen sollte sich die Gestaltungvon der architektonischen Funktionableiten. Dies äußerte sich häufig inder Sichtbarkeit des Bauskeletts desGebäudes und der Versorgungsleitun-gen. Zum anderen sind die Ergebnis-se damit oft von asketisch schlichterGediegenheit.

Die radikalen Ideen und Umsetzun-gen der Bauhaus-Künstler stoßennicht überall auf Gegenliebe. Von An-fang an scheiden sich die Geister anden für die Gesellschaft der 20er Jah-re völlig neuen Gegenständen undBauwerken.

Konservativen Kreisen sind die linkenund internationalistischen Bauhaus-Mitglieder ohnehin ein Dorn im Auge.Mit der Machtergreifung der National-sozialisten 1933 wird das Bauhaussofort aufgelöst. Viele der bekanntenKünstler wandern nach Frankreich,Großbritannien, in die Schweiz oderdie USA aus.

László Moholy-Nagy gründet 1937 inChicago das »New Bauhaus«, ausdem 1938 die »School of Design« her-vorgeht. Diese Schule orientiert sichnoch an dem ganzheitlichen Prinzipdes Bauhauses, legt aber deutlichmehr Gewicht auf den Einbezug vonFotografie, wo sie auch die bedeu-tendsten Leistungen aufzuweisenhat.

Architekten wie Walter Gropius oderLudwig Mies van der Rohe machensich in den USA und international ei-nen Namen. Sie errichten Bauwerke,die bis heute als Inbegriff der moder-nen Architektur gelten.

Trotz aller Kritik und Gegenbewegun-gen können sich die gestalterischenPrinzipien des Bauhauses nationalwie international weiter durchsetzenund beeinflussen bis in die Gegen-wart eine Vielzahl namhafter Archi-tekten, Designer und Künstler.

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Angestellte

gewerblicheArbeitnehmer

Auszu-bildende

Personal-neben-kosten

Gesamt-kosten

Personal-kosten

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Am Bilanzstichtag waren bei der SWWinsgesamt 78 festangestellte Mitarbei-ter beschäftigt.Dazu kamen noch 15 Auszubildendesowie 1 Studentin.

Seit dem Geschäftsjahr 2000/2001 hatsich der Personalaufwand wie folgt ent-wickelt:

ren. Zwei von Ihnen konnten Arbeits-verträge angeboten werden. Ein Büro-kaufmann hat ein Studium an der Be-rufsakademie Eisenach aufgenommen,um seine erworbenen Kenntnisse zuerweitern.Verabschieden konnten wir unsere BA-Studentin als »Diplombetriebswirtin(BA)« mit gutem Ergebnis.

Doch auch im Berufsleben ist ständigeWeiterbildung ein absolutes »Muss«.Nur mit gut geschultem Personal istes der SWW möglich, den hohen An-forderungen gerecht zu werden.

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00/01 01/02 02/03 03/04 04/05

Personalentwicklung in VBE

Personalkostenentwicklung in TEuro

473,03555,73

2.849,10

3.483,82

2.376,07

2.928,09

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52

3.525,67

2.931,83

593,84

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619,98

3.734,30

3.114,32

05/06

636,61

2.979,90

3.616,51

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Personalbericht

23

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(In den Mitarbeitern sind auch die ATZ in Freizeitphase enthalten)

3.718,01

817,83

2.900,18

06/07

56

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13

3.738,45

3.090,27

648,18

In Zeiten steigenden Fachkräfteman-gels nimmt die Ausbildung immer grö-ßeren Stellenwert ein.Die SWW ist sich dieser Verantwortungbewusst. Mit hoher Qualität werdendie Fachkräfte von morgen an die Pra-xis herangeführt, in Projekten Sozial-kompetenzen geschult und im Teamder Mitarbeiter das Betriebsleben»gelebt«.Auch im Jahr 2008 erhielt die SWWdie Auszeichnung »HervorragenderAusbildungsbetrieb«. Mit Stolz kön-nen drei junge Bürokaufleute ihre Ab-schluss-Prüfungszeugnisse präsentie-

Gesamtbelegschaft 94 Personen

36 Belegschaftsmitglieder weiblich = 38,3 %

42 Belegschaftsmitglieder männlich = 44,7 %

10 Auszubildende männlich = 10,6 %

5 Auszubildende weiblich plus 1 Studentin = 6,4 %

Die Lake Shore Drive Apartments amMichigansee in Chicago wurden 1951durch Ludwig Mies van der Rohe er-richtet und gelten heute als wegberei-tende Bauwerke der Architektur derModerne bzw. des »InternationalenStils«.

Zum ersten Mal wurde im Hochhaus-bau eine Stahlkonstruktion verwen-det und die Fassaden weitgehend ver-glast. Dieses Konzept sollte in Zukunftfür alle Hochhausbauten vergleichba-rer Konstruktion beibehalten werden.

Das Seagram Building in New York von1958 zählt ebenfalls zu den Meister-beispielen dieser Architektur.Die Art der Einfügung des Gebäudesin die städtische Situation war für die-se Zeit vollkommen neu und findetsich dann in ähnlicher Form in weite-ren Projekten wieder.In allen Fällen wird mitten in der Stadtund umgeben von Hochhausbautenein öffentlicher Platz freigehalten, derin eine vollständig verglaste Erdge-schosszone übergeht und sie auf die-se Weise in den Stadtraum integriert.

07/08

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3.597,23

2.955,42

641,81

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Walter Gropius (1883-1969) begannseinen beruflichen Weg 1903 mit ei-nem Architekturstudium an der Tech-nischen Hochschule München, das erspäter an der Technischen Hochschu-le Charlottenburg fortsetzte.

1907 trat er in das Büro von PeterBehrens ein, in dem neben ihm auchandere später berühmt gewordeneArchitekten gearbeitet hatten, unteranderen Ludwig Mies van der Roheund Le Corbusier.

Seine erste bedeutende architektoni-sche Arbeit war das Fagus-Werk inAlfeld an der Leine, das er zusammenmit Adolf Meyer baute. Diese Fabrikgilt mit seiner Stahl- und Glasarchitek-tur als richtungsweisendes Werk derspäter so genannten »modernen Ar-chitektur«, die in den 1920er-Jahrenunter der Bezeichnung »Neues Bau-en« oder »Neue Sachlichkeit« zumallgemeinen Begriff wurde.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurdeGropius auf Vorschlag Henry vande Veldes als dessen Nachfolgerzum Direktor der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bil-dende Kunst in Weimar ernanntund verlieh dieser neuen Schuleden Namen »Staatliches BauhausWeimar«.

Gropius hatte das Amt des Direk-tors bis 1928 inne, dann übergaber es an den Schweizer UrbanistenHannes Meyer, der aber bereits1930 aus politischen Gründen ent-lassen wurde. Ludwig Mies vander Rohe führte es danach bis zurSchließung 1933.

Ab 1926 beschäftigte sich Gropiusintensiv mit dem Massenwoh-nungsbau als Lösung der städte-baulichen und sozialen Problemeund trat für die Rationalisierungdes Baugewerbes ein. Er entwarfzahlreiche Wohnbauprojekte undSiedlungen (z.B. Dessau-Törten,Dammerstock, Wohnblocks in derSiemensstadt und das ProjektWannsee-Uferbebauung in Berlin).

1934 emigrierte Gropius nach An-griffen der Nationalsozialisten aufdas Bauhaus als »Kirche des Mar-xismus« nach England und 1937nach Cambridge (USA), wo er alsProfessor für Architektur an der»Graduate School of Design« derHarvard University tätig war.1946 gründete Gropius die GruppeThe Architects Collaborative Inc.(TAC) als Vereinigung junger Archi-tekten, die für ihn zugleich ein Ma-nifest seines Glaubens an die Be-deutung der Teamarbeit werdensollte.

In seinen letzten Jahren war WalterGropius wieder häufiger in Berlintätig, wo er unter anderem 1957einen neungeschossigen Wohn-block im Hansaviertel errichtete.1963 wurde ihm die Ehrendoktor-würde der Freien Universität Berlinverliehen.

Ludwig Mies van der Rohe(1886-1969) eigentlich Maria LudwigMichael Mies, war ein deutscher Archi-tekt und einer der bedeutendsten Ar-chitekten der Moderne.

Mit den technischen Mitteln der Zivi-lisation wollte er diese auf architekto-nische Weise ordnen und repräsen-tieren.Seine Baukunst gilt als Ausdruck kon-struktiver Logik und räumlicher Frei-heit in klassischer Form. Dafür ent-wickelte er moderne Tragstrukturenaus Stahl, die eine hohe Variabilitätund eine großflächige Verglasung derFassaden ermöglichten.Dieses Konzept war so rational unduniversal, dass es auf viele zeitgenös-sische Architekten einen außerordent-lich großen Einfluss ausübte und bisheute, den technischen Innovationenentsprechend, immer weiter entwi-ckelt wurde.Die überragende Qualität von Propor-tion, Detail und Material in seinemWerk sowie die einmaligen Raum-schöpfungen hatten ebenfalls großeWirkung. Berühmt wurde er schließ-lich auch mit seinem Hinweis auf dieBedeutung des Wesentlichen, derseither sprichwörtlich ist:

Das Fagus-Werk in Alfeld heute (erbaut 1911)

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Stadtwerke Engagement

als kunsthistorische Kategorie bezeich-net einen Umbruch in allen Bereichendes individuellen, gesellschaftlichenund politischen Lebens gegenüberder Tradition.

Heute wird dieser Begriff überwiegendmit Entwicklungen in Verbindung ge-bracht, die die jüngere europäischeGeschichte betreffen:• geistesgeschichtlich mit der Auf- klärung schon ab dem 17. Jh.,• ökonomisch mit der Industrialisie- rung des mittleren 18. Jahrhunderts,• politisch mit der Französischen Revolution Ende des 18. Jahrhun- derts und dem Nationalismus des frühen 19. Jahrhunderts,• literatur- und kunstgeschichtlich als ästhetische Moderne ab dem beginnenden, als Stil ab dem aus- gehenden 19. Jahrhundert.

Der Begriff »Klassische Moderne« be-zeichnet die Vielfalt damals als bahn-brechend angesehener, heterogenerStilrichtungen in den Bildenden Küns-ten vom Ende der Belle Époque bis indie Mitte des 20. Jahrhunderts.

Zurückblickend betrachtet ist dieModerne eine Epoche, die im 20. Jahr-hundert mit den revolutionären Wer-ken der Kubisten, Futuristen, Expres-sionisten und Avantgardisten in Euro-pa, zunächst in der Malerei, Bildhaue-rei, der Neuen Musik und mit Theater-aufführungen ihren Höhepunkt fandund deren Ende in Europa durch dieMachtergreifung der Nationalsozia-listen in Deutschland erzwungenwurde.

Viele der missbilligten und verfolgtenAkteure flohen zunächst nach England,Frankreich und die Schweiz, später indie Vereinigten Staaten, wo die weit-aus meisten architektonischen (Spät-)Werke der Moderne entstanden.

Das Ende der Moderne ist heute vondem Begriff »Postmoderne« gekenn-zeichnet und dient zur Beschreibungdes Zustands der abendländischenGesellschaft, Kultur und Kunst »nach«der Moderne.Die Postmoderne ist als Verfallsphäno-men der Moderne geprägt und durcheinen Mangel an Neuerungswillen er-kennbar.

Als Unternehmen in Weimar engagie-ren wir uns für unsere Stadt und de-ren Bürger.Wir unterstützen zahlreiche Vereineund Verbände vorrangig bei der Kin-der- und Jugendarbeit auf den Gebie-ten Bildung, Sport und Kultur.Nur einige Projekte seien an dieserStelle genannt:

• VDE Bezirksverein Thüringen e. V. Förderung beruflicher Bildung,• Weimarer Mal- und Zeichenschule e.V.,• Spenden für Weimarer Kindergärten,• Spenden für Weimarer Schulen,• Heichelheimer Kartoffelkultur,• Weihnachtsaktion Kindertagesstätte »Fröbelkindergarten«,• Stiftung »Dr. Georg Haar«,• Verein zur Förderung der Erholungs- und Begegnungsstätte für Blinde und Sehbehinderte Haus »Grünes Herz« e.V.,• Bürgerstiftung Weimar,• Lebenshilfe für Menschen mit geis- tiger Behinderung Weimar e.V. »Herbstbenefiz 2008«,• DIE BOJE e.V. Resozialisierung straffällig gewor- dener junger Menschen,• Bauhaus-Universität Weimar,• 17. Weimarer Stadtlauf,• Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Weimar e.V. »Ein gesundes Frühstück für jedes Kind«,• via nova e.V. »9. Weimarer Frühjahrs- tage für zeitgenössische Musik«,• Thüringer Ökoherz e.V. » Wildbie- nen- und Insektenhotel«,• Thüringer Notfalltage 2008,• Heimat- und Feuerwehrverein Schöndorf e.V.,• Umweltpreis der Stadt Weimar 2008,• Elterninitiative Leukämie- und Tu- morerkrankter Kinder e.V. »Regen- bogentour 2008«,• Hochschule für Musik »Franz Liszt« Weimar »Maria-Pawlowna-Stipen- dium«,• Flüchtlingswohnheim Ettersburger Straße,• Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar GmbH »Weimarer Schultheatertage«,• IG Papiergraben e.V.,

• Verein zur Förderung sprachbehin- derter Kinder und Jugendlicher e.V.,• Ortsverein Tröbsdorf e.V.,• Stadtverwaltung Weimar »Glockenspiel Rathaus«,• Bildungswerk Thüringer Wirtschaft e.V. »6. Thüringer Bildungstag«,• Stadtsportbund Weimar e.V.,• Tierheim der Stadt Weimar,• Vorbereitung, Durchführung und Illumination des Weimarer Weihnachtsmarktes,• Aktion »Licht für Weimar« Beleuch- tung der Feininger-Kirche Gelmeroda,• Handwerker-Chor Weimar e.V.,• Schöndorfer Sportverein 1949 Weimar e.V.,• Kabarett Sinn Flut,• Zwiebelmarkt Weimar,• Tennis-Club Weimar 1912 e.V.,• FC Empor Weimar 06 e.V.,• PSV Weimar e.V.,• Weimarer Boxsportverein e.V.,• Deutsche Lebens-Rettungs-Gesell- schaft Weimar e.V.,• Kindervereinigung Weimar e.V. Projekt »Essenversorgung im Kinderhaus«,• Thüringer Jugend Leistungssport e.V.,• D.A.S. Jugendtheater e.V.,• Hilfsfond »Mütter in Not«,• Gedenkstätte Buchenwald,• ASC Athletik Sportclub Weimar e.V. Kinder und Jugendsport,• FSV 46 Ettersburg e.V.,• Ausländerbeirat Stadt Weimar,• VfB Oberweimar e.V.,• HSV Weimar e.V.,• Skatepark Weimar-Nord,• Freunde und Förderer des Goethe- gymnasiums Weimar e.V.,• Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V.,• Heimat- und Feuerwehrverein Schöndorf e.V.,• 17. Weimarer Stadtlauf,• Tierfreunde und Tierschützer Weimar e.V.

Das Ziel des regionalen Engagementsder Stadtwerke Weimar ist die Förde-rung sozialer und kultureller Interes-sen unserer Kunden und damit einebesondere Form der Partnerschafts-pflege.

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Lyonel Feininger (1871-1956) war eindeutsch-amerikanischer Karikaturistund Maler.

Feininger kam erst mit 36 Jahren zurMalerei. Zuvor war er lange als kom-merzieller Karikaturist für diversedeutsche, französische und US-ame-rikanische Zeitungen und Zeitschrif-ten tätig.

Er unterzog seine Arbeiten einer har-ten selbstkritischen Prüfung und ent-wickelte, ausgehend von seinen Kari-katuren, zügig einen sehr markantenMalstil. In seinen Bildern werden dieObjekte abstrahiert und gestalterischüberhöht.Die dabei erreichte Stärke und derAusdruck von Feiningers Stil beein-flussten zahlreiche zeitgenössischeKünstler und begründeten seine Be-deutung und seinen Erfolg.

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Berühmt geworden sind beispiels-weise seine Bilder von Kirchen undDorfkernen des Weimarer Umlan-des, wohin er sich zwischen 1906und 1937 immer wieder für Arbeits- und Studienaufenthalte begab.

Die Bilder sind meist nach den je-weiligen Ortschaften benannt unddurchnummeriert. (wie Gelmeroda,Possendorf, Mellingen, Vollersroda,Tiefurt, Gaberndorf, Oberweimar,Zottelstedt u.a.).

Feininger wurde 1919 zur Gründungdes Staatlichen Bauhauses als ers-ter Bauhaus-Meister von WalterGropius nach Weimar berufen.

Zunächst war er bis 1925 der Leiterder Druckwerkstätten. 1921 wurdeeine Mappe mit Linolschnitten vonFeininger als seine erste Bauhaus-Veröffentlichung herausgegeben.

Am 30. Juli 1926 zog Feininger mitseiner Familie nach Dessau in einesder neu errichteten Meisterhäuser.Dort ließ sich Feininger auf seinenbesonderen Wunsch von sämtli-chen Lehrverpflichtungen am Bau-haus entbinden. Er blieb aber bis1932 auf Betreiben von WalterGropius »Meister«.

Von den Nationalsozialisten wur-den auch Feiningers Werke zur sogenannten »Entarteten Kunst« er-klärt.

Gaberndorf II (1924) Öl auf Leinwand © ART.COM INC.

Wassily Kandinsky (1866-1944).Geboren in Russland, studierte Kunstin München und kehrte 1914 nachRussland zurück. Nach der RussischenRevolution wurde er 1919 Leiter desMuseums für Moderne Kunst, und1921 gründete er die Russische Aka-demie für Künstlerische Wissenschaf-ten.Er lernte vor dem ersten WeltkriegWalter Gropius kennen und wurde vonseinem Bauhaus-Manifest inspiriert,als er 1920 das Programm für dasMoskauer Institut für KünstlerischeKultur verfasste. Er verließ Russland1922 und wurden zum Formmeisterder Werkstatt für Wandmalerei undMalerei im Bauhaus. Er blieb imBauhaus, bis es 1933 von den Nazisgeschlossen wurden. Anschließendverließ er Deutschland und ging nachFrankreich.Ein bedeutender Vertreter des Expres-sionismus. Der Mann, der Farben hör-te und Klänge in Bilder verwandelte.

Composition III »Auf Weiß« Lithografie © ART.COM INC.

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Aufgrund unserer eigenen Prüfungschließen wir uns dem vorliegendenPrüfungsergebnis an und billigen die-sen Jahresabschluss, der damit fest-gestellt wird.

Der Geschäftsführung haben wir fürdas Geschäftsjahr 2007/2008 Entlas-tung erteilt.

Die Ergebnisverwendung wird durchden Ergebnisabführungsvertrag vom26.09.2003 bestimmt.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern und der Ge-schäftsführung der Gesellschaft fürdie im Geschäftsjahr geleistete Arbeit.

Weimar, den 9. März 2009

Für den Aufsichtsrat

Stefan WolfOberbürgermeister(Vorsitzender)

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Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat alle für die Stadt-werke Weimar Stadtversorgungs-GmbHbedeutenden Themen in seinen Sitzun-gen eingehend behandelt.Durch die Geschäftsführung wurdenwir regelmäßig durch schriftliche undmündliche Berichte über den Ablaufder Geschäfte und über die Lage derGesellschaft informiert.Die Ordnungsmäßigkeit der Geschäfts-führung haben wir überwacht. Bei al-len wichtigen Entscheidungen der Ge-sellschaft haben wir im Rahmen unse-rer gesetzlichen und satzungsmäßigenAufgaben mitgewirkt.

Der Abschlussprüfer hat dem Jahres-abschluss den uneingeschränkten Be-stätigungsvermerk erteilt und festge-stellt, dass nach seiner Beurteilungder Jahresabschluss unter Beachtungder Grundsätze ordnungsgemäßerBuchführung ein den tatsächlichenVerhältnissen entsprechendes Bildder Vermögens-, Finanz- und Ertrags-lage der Gesellschaft vermittelt unddass der Lagebericht insgesamt einezutreffende Vorstellung von der Lageder Gesellschaft gibt sowie die Risikender zukünftigen Entwicklung zutref-fend darstellt.Die Geschäftsführung hat uns den vonder WIBERA, Wirtschaftsprüfungsge-sellschaft, Niederlassung Erfurt, ge-prüften und mit dem uneingeschränk-ten Bestätigungsvermerk versehenenJahresabschluss 2007/2008 mit Lage-bericht in der Sitzung am 9. März 2009vorgelegt.

Bauhausspuren selbst in Indienvorzufinden?

Obwohl der berühmte französischeArchitekt Le Corbusier niemals amBauhaus gelehrt hat, gilt er doch alsein Architekt, der die moderne Avant-garde-Architektur maßgeblich mitbe-stimmt hat.

In den 20er Jahren hat er an diversenProjekten teilgenommen, bei denenauch Bauhaus-Architekten involviertwaren, so zum Beispiel am Bau derStuttgarter Weißenhof-Siedlung.Die Bauwerke von Le Corbusier undder Bauhaus-Architekten waren vomgleichen, schlichten Stil geprägt undhaben sich gegenseitig in hohem Ma-ße beeinflusst.

1951 erhielt Le Corbusier von der in-dischen Regierung den Auftrag, eineRegierungshauptstadt für den Bundes-staat Punjab zu planen. Es entstanddie Stadt Chandigarh am Fuße desHimalaja. Heute leben hier über900.000 Menschen.

Nirgends sonst konnte Le Corbusierseine Idee der funktionalen, modernenRasterstadt so kompromisslos umset-zen wie in Indien. Die ganze Stadt wur-de in verschiedene Sektoren aufgeteilt,die lediglich jeweils eine einzige Funk-tion beinhalten durften.So gab es zum Beispiel den »Shopping-Sektor« oder den »Schlaf-Sektor«.Dies hatte allerdings zur Folge, dassdas überaus großzügig projektierteChandigarh zu einer Stadt der langenWege wurde.

Während seine Schüler und Mitarbei-ter die Wohngebiete für die verschie-denen Bevölkerungsgruppen planten,widmete sich Le Corbusier selbst inerster Linie den Regierungs- und Re-präsentationsbauten der neuen Stadt.

Bis heute ist Chandigarh eine Pilger-stätte für Architekturinteressierte.

Das Gerichtsgebäude von Chandigarh

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Paul Klee (1879-1940) war eindeutscher Maler und Grafiker, demposthum die Schweizer Staats-bürgerschaft zuerkannt wurde.Sein Werk wird verschiedenenKunstrichtungen zugeordnet, demExpressionismus, Konstruktivis-mus, Kubismus und dem Surrea-lismus. Zudem befasste er sichauch mit Studien des Orientalis-mus.Wie sein Freund, der russischeMaler Wassily Kandinsky, lehrteer am Bauhaus, das er als Heim-stätte der Avantgarde der Klassi-schen Moderne auf allen Gebietender freien und angewandten Kunstempfand. Er war dort nicht nurhoch geachtet, sondern auch einedominierende Persönlichkeit.Über seinen Gestaltungsunterrichtnahm er direkten Einfluß vor allemauf das Formenvokabular der We-berei, war Formmeister der Buch-binderwerkstatt und der Werkstattfür Glasmalerei.

Georg Muche (1895-1987) war eindeutscher Maler, Grafiker und Hoch-schullehrer.1918 wurde Muche in den Wirren zumEnde des Ersten Weltkriegs zum über-zeugten Pazifisten und suchte 1919Kontakt zu Mitgliedern der Novem-bergruppe und den Dadaisten.1920 wurde er von Walter Gropiusnach Weimar berufen, um dort alsLehrer am Bauhaus tätig zu sein, woer bis 1927 als Lehrmeister blieb.Er war Formmeister der Weberei, gabVorkurse und leitete 1923 die ersteBauhaus-Ausstellung in Weimar, fürdie das von ihm entworfene Muster-haus »Am Horn« errichtet wurde.1925/26 entwarf er mit Hilfe des Archi-tekturstudenten Richard Paulick das»Stahlhaus Dessau«, den neuen Sitzdes Bauhauses nach dem Weggangaus Weimar.In den folgenden Jahren widmete ersich vorwiegend der Lehrtätigkeit zu-nächst an der Itten-Schule und 1931als Professor für Malerei an der staat-lichen Akademie für Kunst und Kunst-gewerbe Breslau, wo seine Werke je-doch 1933 als »entartete Kunst« be-schlagnahmt wurden.Die erlebten zwei Weltkriege formtenseine Haltung und die Konsequenzenin seinem weiteren Lebenswerk.»Der alte Maler« ließ sich selbst mitüber 70 Jahren nicht abhalten, immerwieder »entlang der blutenden Linieseiner Lebenserfahrungen zu zeich-nen« und die Öffentlichkeit zur Soli-darität aufzurufen.

László Moholy-Nagy (1895-1946)beschäftigte sich seit 1918 mit Malerei,davor studierte er bis 1918 Jura.1919 übersiedelte er nach Wien, 1920nach Berlin. 1922 fand seine erste Ein-zelausstellung in der Berliner Galerie»Der Sturm« statt.Moholy-Nagy wurde 1923 als Nachfol-ger von Johannes Itten Formmeisterder Metallwerkstatt und Leiter desVorkurses am Bauhaus in Weimar.Moholy-Nagy war einer der bedeu-tendsten Lehrer am Bauhaus; er warAssistent von Walter Gropius und be-schäftigte sich daneben mit typogra-fischen Entwürfen und der Fotografie.Seit 1924 war er auch zusammen mitGropius Herausgeber der Bauhaus-bücher.Nach seinem Weggang vom Bauhaus1928 gründete er in Berlin ein eigenesAtelier.Ein Jahr nach Hitlers Machtergreifungemigrierte er zunächst nach Amster-dam, dann nach England und späterin die USA, wo er das »New Bauhaus«Chicago leitete und nach dessen Auf-lösung 1939 die »School of Design«gründete.Moholy-Nagy beeinflusste durch diedynamische Vermittlung seiner Lehre,die den visuellen Charakter der Mate-rialaspekte bei der Gestaltung beton-te, die Entwicklung des Bauhauses indie Richtung einer modernen indus-triebestimmten Formensprache. Die-ses Prinzip übertrug er auch erfolg-reich und nachhaltig auf das Design-verständnis im Osten der USA.

»Südliche Gärten« Öl auf Leinwand 1919 © ART.COM INC.

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Lagebericht der GeschäftsführungGeschäft und Rahmenbedingungen

Das abgeschlossene Geschäftsjahrwar noch durch ein deutliches Wirt-schaftswachstum geprägt. Auch in derStadt Weimar, dem Versorgungsgebietder SWW, hat sich diese Entwicklungpositiv bemerkbar gemacht. So konn-te z. B. ein leichter Rückgang der Ar-beitslosigkeit festgestellt werden.Auf die verkauften EnergiemengenStrom, Gas und Fernwärme hat sichdiese Entwicklung jedoch kaum durch-geschlagen. Mengenveränderungensind hauptsächlich auf Witterungsein-flüsse und den zunehmenden Wettbe-werb auf dem Strommarkt zurückzu-führen.

Das Geschäftsjahr war geprägt durchdramatische Steigerungen der Erdöl-preise, aber auch der Preise andererEnergieträger.Erst in den letzten Wochen vor demGeschäftsjahresende stellten sich sin-kende Preise ein. Ein Trend, der sichaktuell noch immer fortsetzt. Dieshatte Auswirkungen auf die laufendenEnergiebezugskosten insbesonderebei Erdgas und mittelbar auch auf dieErzeugungskosten für Fernwärme so-wie den BHKW-Strom.Die Bezugskostensteigerungen konn-ten wir nicht vollständig und zeitgleichüber die Verkaufspreise weitergeben.

Die SWW hat freiwillig unbundelt undhat die gesamte Planung, den Betriebund die Führung der Strom- und Erd-gasnetze abgegeben.Mit Wirkung vom 1. Oktober 2005 hat

die ENWG Energienetze Weimar GmbH& Co. KG (ENWG) ihre Tätigkeit aufge-nommen. Diese Gesellschaft betreibtnun eigenständig die Strom- und Erd-gasnetze in Weimar. Damit sind dieAnforderungen an eine diskriminie-rungsfreie Bereitstellung dieser Netzefür alle Händler (Unbundling) erfüllt.Die ENWG ist eine 100 %ige Tochter-gesellschaft der SWW.

Die SWW hat mit der ENWG u. a. einenLieferantenrahmenvertrag, einen Ver-trag über Einspeisung von KWK-Strom,einen Vertrag zur Abnahme von KWK-Strom, einen Pachtvertrag und einenDienstleistungsrahmenvertrag abge-schlossen.

Die oben skizzierten Rahmenbedin-gungen bestimmen das Umfeld, indem die SWW die Belieferung desStadtgebietes der Stadt Weimar mitleitungsgebundenen Energien reali-sieren muss.Die Strategie der SWW, nur das Stadt-gebiet Weimar zu bedienen und in die-sem Versorgungsgebiet die Marktfüh-rerschaft für Strom, Gas und Fernwär-me zu behaupten, bleibt unverändert,macht die SWW jedoch von der wirt-schaftlichen Entwicklung in Weimarabhängig.Die besonderen Stärken der SWW, wiegenaue Ortskenntnisse, exaktes Wis-sen über die Bedürfnisse und Anfor-derungen, die Kunden in Weimar anEnergielieferanten stellen, Seriositätund Zuverlässigkeit sowie günstige,den persönlichen Bedürfnissen derKunden angepasste Preise sind we-

sentliche Grundlagen, um dieses Zielzu erreichen.

Ertragslage

UmsatzentwicklungDie Umsatzerlöse der SWW sind nachAbzug der Stromsteuer im Berichts-zeitraum gestiegen. Sie betragen 59,0Mio Euro (Vorjahr 57,2 Mio Euro). ImWesentlichen werden die Umsatzerlö-se durch Strom- und Gaslieferungen,den Verkauf von Fernwärme und sons-tiger Leistungen erwirtschaftet. DieErlöse aus Dienstleistungen an ver-bundene Unternehmen, sowie diePachtentgelte aus der Verpachtungdes Strom- und Gasnetzes betragenzusammen 10,9 Mio Euro (Vorjahr 12,0Mio Euro). Der Umsatzrückgang isthauptsächlich auf die neuen, von derBNetzA festgelegten Bewertungsre-geln für das Strom- und Erdgasnetz-vermögen und die hieraus resultieren-den Veränderungen der Pachtentgeltezurückzuführen. Preisanpassungen,die zur Weitergabe von Bezugskosten-steigerungen erforderlich waren, konn-ten aus Wettbewerbsgründen nur teil-weise durchgesetzt werden.Die Preise für »WeimarStrom« wurdenzum 1. Februar 2007 um 1,67 Cent/kWhund im Allgemeinen Tarif (Grundver-sorgung) zum 1. Juli 2007 um 2,55Cent/kWh sowie beide Preise/Tarifezum 1. Januar 2008 um 0,96 Cent/kWh(einschließlich Umsatzsteuer) ange-hoben. Der Allgemeine Tarif für Gassowie die Preise für »WeimarGas«wurden zum 1. Dezember 2006 erhöhtsowie zum 1. April 2007 gesenkt.

Streitobjekt »Freischwinger«Ein markantes Beispiel modernen Möbel-designs. 1926 entwickelte der ArchitektMart Stam mit der Bezeichnung Kragstuhleinen ersten Stuhl ohne Hinterbeine.Ludwig Mies van der Rohe zeigte 1927 mitseinem etwas variierten Entwurf für dieWeißenhofsiedlung erstmals diesen Stuhl-typ in einer breiteren Öffentlichkeit.Marcel Breuer und viele weitere namhafteDesigner und Architekten verbessertenden Kragstuhl bezüglich Elastizität und

entwickelten während ihrer Zeit am Bau-haus zahlreiche Varianten aus Stahlrohr.Mies van der Rohe hingegen hatte das Pa-tent für seine Variante des Stuhls auf sei-nen Namen angemeldet. Erst in den 60erJahren erhielt Mart Stam per offiziellemGerichtsbescheid das Recht, den »Frei-schwinger« in seiner ursprünglichen Ver-sion als seine Erfindung zu bezeichnen.Dennoch wird dieser Stuhl-Klassiker fastausschließlich mit Mies van der Rohe inVerbindung gebracht.

Ein Freischwinger-Modell von Mies van der Rohe

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Für das Gelände Am Horn, in unmittel-barer Nähe von Goethes Gartenhausgelegen, sah der Siedlungsentwurffreistehende Atelier- und Wohnhäu-ser für die Bauhausmeister direkt amÜbergang zum Park vor. Doch wegender schlechten wirtschaftlichen Lagein dieser Zeit konnte nur eines die-ser Häuser realisiert werden.

Während der ab 1922 von WalterGropius entwickelte »Baukasten imGroßen« eher konzeptionell und diezur Ausstellung am Bauhaus gezeig-ten Wohnungsbauentwürfe vonFarkas Molnár, Marcel Breuer undCarl Fieger nur modellhaft und zeich-nerisch waren, konnte das Haus AmHorn in die Realität umgesetzt wer-den. Damit war es zugleich der Höhe-punkt der Ausstellung und ein wichti-ges Beispiel dafür, die damaligen Ent-wicklungen am Bauhaus der Öffent-lichkeit näher zu bringen.

Das Haus Am Horn ist neben zahlrei-chen erhalten gebliebenen Baulich-keiten und Einrichtungen das viel-leicht authentischste Zeugnis der Bau-haus-Praxis in Weimar.Es gilt als wichtiges frühes Werk desmodernen Wohnungsbaus, welcheszugleich den Entwurf einer Lebens-weise darstellt. Als Gesamtkunstwerkzeigt es die Arbeit aller am WeimarerBauhaus Tätigen.Um die Bedeutung der spektakulärs-ten Kunstschule des 20. Jahrhundertszu würdigen, wurde es zusammenmit den Weimarer und Dessauer Bau-hausbauten am 05.12.1996 durch dieUNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.Eingereiht in eine Liste von 24 Denk-malen in Deutschland, wie z. B. derKölner Dom und die Würzburger Re-sidenz, steht das Haus Am Horn unterdem Schutz der Internationalen Kon-vention für das Kultur- und Naturerbeder Menschheit.

Mit der Auszeichnung, als einzigarti-ges Werk zu gelten, erhält das ehe-malige Versuchshaus einen hohenStellenwert und wird insbesondereaus diesem Grund der interessiertenÖffentlichkeit zugänglich gemacht.

Nach der denkmalpflegerischen Res-taurierung bietet der Freundeskreisder Bauhaus-Universität ein offenesNutzungskonzept für das Haus AmHorn an, in dem Ausstellungen, inter-nationaler Austausch, Diskussions-runden und kulturelle Veranstaltun-gen das Haus mit Leben erfüllen.

Anlässlich der ersten großen Bau-haus-Ausstellung, 1923 in Weimar,wurde in der Straße Am Horn, in nurviermonatiger Bauzeit, ein Versuchs-haus errichtet, das in die Architektur-geschichte einging. Der Entwurf dazustammte vom damals jüngsten Bau-haus-Meister Georg Muche.

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LageberichtZum 1. Mai 2007 wurden die durchden Netzbetreiber gesenkten Netznut-zungsentgelte an die Kunden der SWWweitergegeben. Außerdem wurde imGeschäftsjahr 2007/2008 schrittweisedamit begonnen, die Fernwärmepreiseentsprechend der Kündbarkeit derVerträge an das neue Energiepreis-niveau (rund 13%) anzupassen.

StromabsatzDer um periodenfremde Einflüssebereinigte Stromabsatz (einschließ-lich Eigenbedarf ) im Geschäftsjahr2007/08 sank um rd. 3,4 % und be-trug 139,1 GWh (Vorjahr 143,9 GWh).An Haushalte wurden 48,4 %, an Ge-werbekunden 26,5 %, an Sonderver-tragskunden 23,7 % geliefert.Der Eigenverbrauch belief sich aufrund 1,4 %. Der Mengenrückgang istinsbesondere auf den Abgang vonSondervertragskunden zurückzufüh-ren.Zum 1. Januar 2008 haben 4 Sonder-vertragskunden mit einer Gesamtab-satzmenge von 3,7 MWh andere An-bieter gewählt. Es handelt sich hierbeiinsbesondere um konzerngebundeneKunden, deren Zentralen einen deutsch-landweiten Energieeinkauf bevorzu-gen.

GasabsatzDer um periodenfremde Einflüsse be-reinigte Gasabsatz stieg im Berichts-jahr im Vergleich zu den Vorjahresmen-gen um 14,1% auf 566,6 MWh (Vorjahr496,6 MWh). An Kleinverbraucher lie-ferten wir 0,2 %, an Grundpreiskunden0,7 %, an Heizgaskunden mit denPreisregelungen Sonderabkommen Iund II 14,5 %, an WeimarGaskunden38,2 %, an Sondervertragskunden23,1 % sowie an unsere Heiz- undBlockheizkraftwerke 23,3 %.

WärmeabsatzDer Wärmeabsatz stieg im Berichts-jahr wieder um 17,6 % und betrug 66,2GWh (Vorjahr 56,3 GWh).Fernwärme liefern wir ausschließlichzur Beheizung von Wohnungen undzur Warmwassererzeugung.Der Wärmeabsatz wird durch das sehr

sparsame Verbrauchsverhalten unse-rer Kunden bestimmt. Dagegen spie-len große Leerstände und der Stadt-umbau Ost in Weimar bis jetzt kaumeine Rolle.

Entwicklung des MaterialaufwandesDer Materialaufwand stieg und beträgt46,3 Mio Euro (Vorjahr 43,7 Mio Euro).Der Anstieg wurde im Wesentlichendurch Steigerungen der Strombezugs-kosten, des EEG-Stroms und der Be-zugsmehrungen bei Erdgas verur-sacht.Für die Netznutzung sowohl des Gas-als auch des Stromnetzes bezahltendie SWW an die ENWG 15,4 Mio Euro(Vorjahr 16,4 Mio Euro). Dahinter ver-bergen sich veränderte Durchleitungs-mengen bei Strom von rund -8 GWhund bei Erdgas von rund +71,4 GWh.

Die mit Bescheiden der Bundesnetz-agentur zum 1. Februar 2007 (Strom)bzw. 1. April 2007 (Gas) genehmigten,niedrigeren Netznutzungsentgeltewirkten sich erstmals ganzjährig aus.

StrombeschaffungDie Strombeschaffung betrug 142,0GWh (Vorjahr 150,0 GWh).Diese Summe setzt sich aus einemBezug von der E.ON Thüringer EnergieAG, Erfurt, von 88,7 GWh (Vorjahr106,9 GWh), EEG-Strom von 23,5 GWh(Vorjahr 15,2 GWh) sowie der Eigener-zeugung in unseren Blockheizkraft-werken von 29,8 GWh (Vorjahr 27,9GWh) zusammen.

Der eigenerzeugte Strom wird seitdem 1. Oktober 2005 auf Grund dergesetzlichen Regelungen im KWK-Gzunächst von der NetzgesellschaftENWG aufgenommen, einschließlichKWK-Zuschlag und vermiedenen Netz-entgelten vergütet und danach vondieser wieder durch SWW bezogen.Für das neue Geschäftsjahr ist dieStrombeschaffung über die E.ON Thü-ringer Energie AG, Erfurt, vertraglichgesichert.

GasbeschaffungDie Gasbeschaffung einschließlich der

wurde zur Ausstellung so präsentiert,dass es von allen Seiten gut einseh-bar war. Mit seiner erhöhten Lage aufeiner ausgebildeten Terrasse und sei-ner leicht gedrehten Lage im Grund-stück kann es der Besucher, vom Ilm-park aus kommend, in seiner Dreidi-mensionalität erleben.

Der Entwurf des Hause nimmt als Pro-totyp die neuen Gedanken des Bau-hauses zum Wohnungsbau auf. In derRaumanordnung orientiert sich GeorgMuche an dem Prinzip des »Waben-baus«, das eine Raumkonzeption auseinem großen Hauptraum mit angren-zenden kleinen Räumen vorsieht.Nahezu die Hälfte der Nutzfläche des12,7 m x 12,7 m großen Gebäudes ge-hört dem 6 x 6 m großen Wohnraum.Alle weiteren Räume sind kranzförmigum ihn herum gelagert und zu seinenGunsten in ihrer Fläche minimiert.Die Raumkonzeption des Hauses istinsofern revolutionär, als sie sozialeund gesellschaftliche Aspekte mit denWohnbedürfnissen seiner Bewohnerin die Planung einbezieht.Die Nutzung ist ausgelegt auf eine mo-derne Familie ohne Hauspersonal unddient – ausgestattet mit modernerHaustechnik – zur Entlastung der Frauvon der traditionellen Hausarbeit.Die Konstruktion dieser Typenhäuserist auf eine rationelle, serielle Herstel-lung und eine damit verbundene Bau-kostensenkung ausgerichtet.Die technische Ausstattung orientiertesich an den damals neuesten Produk-ten auf dem Markt. Das Ausstellungs-haus zeigt die von Studenten entwor-fene Inneneinrichtung, Möbel, Teppi-che und andere Designleistungen, diein den Bauhaus-Werkstätten gefertigtwurden.

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LageberichtVermögenslage

Die Bilanz zum 30. September 2008weist eine Bilanzsumme von 72,1 MioEuro aus (Vorjahr 69,0 Mio Euro).

Die Aktivseite zeigt einen branchen-spezifisch hohen Anteil des Anlagever-mögens von 58,8 % (Vorjahr 60,5 %)der Bilanzsumme.Das Umlaufvermögen stieg auf 29,2Mio Euro (Vorjahr 26,9 Mio Euro).

InvestitionenAuch im Geschäftsjahr 2007/08 setz-te die SWW nach den Vorgaben desNetzbetreibers ENWG in den Strom-und Erdgasnetzen, aber auch bei derModernisierung der technischen An-lagen der Fernwärme großes Engage-ment zur Verbesserung der Versor-gungssicherheit in Weimar ein.Dabei investierte die SWW (ohne Be-rücksichtigung von Finanzanlagen)3,95 Mio Euro (Vorjahr 2,89 Mio Euro).Dies sind rund 6,7 % der Umsatzerlösenach Abzug der Strom- und Erdgas-steuer. Überwiegend handelt es sichum Investitionen zur Erweiterung undVerbesserung der technischen Anla-gen der Strom-, Gas- und Wärmever-sorgung der SWW.In der Sparte Stromversorgung wur-den 1,00 Mio Euro, in der Sparte Gas-versorgung 1,15 Mio Euro und in derSparte Wärmeversorgung 1,54 MioEuro investiert; sonstige Investitionenbetrugen 0,20 Mio Euro.

Die SWW achtet streng darauf, dassAufträge, die das Unternehmen zu ver-geben hat, bei gleichem Preis-Leis-tungs-Verhältnis, soweit rechtlich mög-lich, in Weimar oder der näheren Um-gebung verbleiben. Auf diese Weiseträgt sie zur Verbesserung der Wirt-schaftskraft und dem Erhalt von Ar-beitsplätzen in Weimar wesentlich bei.

Risikobericht

Der neue Rechtsrahmen hat die Ener-giewirtschaftsbranche dramatisch ver-ändert. Die Folgen sind u. a. eine star-ke Konzentration in Großkonzernen

Primärenergiebeschaffung für dieBlockheizkraftwerke betrug im Ge-schäftsjahr 568,7 GWh (Vorjahr 497,3GWh). Sie erfolgte vollständig von derErdgasversorgungsgesellschaft Thü-ringen-Sachsen mbH, Erfurt (EVG). DerGasbezug für das neue Geschäftsjahrist über die Erdgasversorgungsgesell-schaft Thüringen-Sachsen mbH ver-traglich gesichert.

Primärenergiebeschaffung für Heiz-und BlockheizkraftwerkeDie Beschaffung von Primärenergiefür die Heizwerke bzw. Blockheizkraft-werke der SWW betrug 132,2 MWh(Vorjahr 117,6 MWh). Es handelt sichim Wesentlichen um Erdgas und zueinem kleinen Teil um leichtes Heizöl.

RohertragBei Umsatzerlösen von 59,0 Mio Euround Materialaufwendungen von 46,3Mio Euro verblieb der SWW ein Roher-trag von 12,7 Mio Euro (22%) nach13,5 Mio Euro (23%) im Vorjahr.

PersonalaufwandDie Personalentwicklung bei der SWWorientiert sich an den Anforderungeneines offenen Energiemarktes.Der daraus resultierende Kostendruckführt zu Verschiebungen von Einsatz-schwerpunkten der Mitarbeiter undauch zu Stellenstreichungen.So befanden sich zum Ende des Ge-schäftsjahres 9 Mitarbeiter in der Frei-stellungsphase der Altersteilzeit.

Neu eingestellt wurden 4 Mitarbeiter(überwiegend befristet). Die SWWpasst ihre Aufbau- und Ablauforgani-sation stetig den sich veränderndenBedingungen an.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrugder Personalaufwand 3,6 Mio Euro(Vorjahr 3,7 Mio Euro), wobei zum ei-nen um 0,3 Mio Euro geringere Auf-wendungen für Altersteilzeit und zumanderen eine vom ArbeitgeberverbandAVEU und den Gewerkschaften IG BCEund ver.di zum 1. Mai 2008 vereinbarteAnhebung der Vergütungstarife inHöhe von 3,9 % enthalten sind.

ErgebnisentwicklungTrotz eines konsequenten Kosten- undPreismanagements verringerte sichdas Betriebsergebnis (ohne neutraleBestandteile) von 4,32 Mio Euro auf4,28 Mio Euro.Auch das Gesamtergebnis vor Ertrags-steuern und Ergebnisabführung ent-wickelte sich von 4,303 Mio Euro imVorjahr auf 4,016 Mio Euro (rund -7%)im Geschäftsjahr.Das zur Abführung an die Gesellschaf-ter zur Verfügung stehende Ergebnisfiel mit 3,745 Mio Euro gegenüberdem Vorjahr (3,789 Mio Euro) nur un-wesentlich geringer aus.

Die SWW hat mit Wirkung zum 1. Ok-tober 2003 einen Ergebnisabführungs-vertrag mit der Stadtwerke WeimarBeteiligungs-GmbH (Organträger) ge-schlossen. Dieser verpflichtet dieSWW, während der Dauer des Vertra-ges ihren gesamten nach den handels-rechtlichen Vorschriften ermitteltenGewinn an den Organträger abzufüh-ren.

Finanzlage

Im Geschäftsjahr 2007/08 erwirtschaf-tete die SWW einen Cashflow aus lau-fender Geschäftstätigkeit von 5,7 MioEuro (Vorjahr 14,8 Mio Euro). Der umdie Veränderung der Forderungen undVerbindlichkeiten bereinigte Cashflowaus laufender Geschäftstätigkeit für2007/08 beträgt 5,0 Mio Euro (Vorjahr5,9 Mio Euro).

Zur Finanzierung der Investitionen undder Ergebnisabführungen wurde imabgelaufenen Geschäftsjahr nebenMitteln der Innenfinanzierung auchein Darlehen der MuttergesellschaftStadtwirtschaft Weimar GmbH in Höhevon 3,5 Mio Euro eingesetzt.

Die Liquidität war jederzeit gesichert.Im kommenden Wirtschaftsjahr sindzur Aufrechterhaltung der Liquiditätund zur Finanzierung der geplantenInvestitionen weitere Fremdmittelauf-nahmen in Höhe von rd. 3,1 Mio Eurogeplant.

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19

Lageberichtund die Preisbildung für Strom an derStrombörse EEX in Leipzig, die Grün-dung von Netzgesellschaften sowiedie Regulierung der Strom- und Erd-gasnetze.Insbesondere die Netzregulierungführt zu einem enormen administra-tiven Aufwand. Die SWW geht davonaus, dass mindestens ein Mitarbeiter-jahr dadurch gebunden wird.Die öffentliche Wahrnehmung stehtder Energieversorgungsbranche nega-tiv gegenüber. Dies wird durch zumTeil unsachgemäße Äußerungen derPolitik verstärkt. In dieser Diskussionwird auch nicht sauber zwischen dengroßen Konzernen und den örtlichenVersorgern unterschieden.Für die SWW bedeutete dies einerseitseine erhebliche Steigerung der Ener-giebezugspreise, die sich im kommen-den Geschäftsjahr weiter fortsetzenwird, andererseits wird es immerschwieriger, die unumgänglichenPreisanhebungen den Kunden ver-ständlich zu machen und im Marktdurchzusetzen.

Im Geschäftsjahr 2007/08 haben sichdie etablierten Produkte Weimar-Strom und WeimarGas für Privat- undGeschäftskunden bewährt und tragenwesentlich zum Erfolg der SWW bei.Rund 26.500 Strom- und 6.300 Erd-gaskunden haben bisher dieses Wett-bewerbsangebot angenommen.Die Angebote treffen offensichtlichdie Bedürfnisse der Kunden in Weimar.Insbesondere den individuellen Preis,den WeimarStrom und WeimarGasmöglich macht, können Konkurrentender SWW nicht darstellen. In diesemKundensegment gehört die SWW zuden günstigen Anbietern in Thüringen.

Um auch in der Zukunft auf dem libe-ralisierten Energiemarkt rechtzeitigund erfolgreich agieren zu können,arbeitet die SWW bei Arbeitsgemein-schaften und Verbänden aktiv mit.

Die SWW hat ein Risikofrüherken-nungssystem aufgebaut; die Maßnah-men sind in einem Risikohandbuchvom 10. August 2000 dokumentiert.

Risikositzungen finden monatlichstatt; Risikoberichte werden regelmä-ßig erstellt. Für erkannte und bewer-tete Risiken werden angemesseneMaßnahmen ergriffen und die Wirkungdieser Maßnahmen ständig beobach-tet.Neben den Preis- und Margenrisikenbei Strom und Erdgas und den damitverbunden Kunden- und Mengenver-lusten ergeben sich für die SWW be-sondere Risiken im Bereich der SparteFernwärme. Hier haben sich erhebli-che technische Überkapazitäten an-gesammelt.Die seit etwa 1994 betriebenen Block-heizkraftwerke haben bereits oderwerden in Kürze ihre maximalen Be-triebszeiten erreichen. Die Folge isteine grundlegende, schrittweise Um-strukturierung des Fernwärmekonzep-tes in Weimar.Erste Investitionen wurden mit Beginnder Heizsaison 2008/09 abgeschlos-sen. Es handelt sich um die Zusam-menlegung der Wärmeversorgungs-gebiete Weimar West und WeimarNord einschließlich der Schließungdes Blockheizkraftwerkes WeimarNord. Zurzeit wird an der Optimierungdes Blockheizkraftwerkes WeimarSchöndorf gearbeitet.Nach Abgabe des Netzbetriebes andie ENWG konzentriert sich die SWWganz auf den Handel mit Fernwärme,Strom und Erdgas sowie die Erzeu-gung von Wärme und Strom.Parallel dazu bietet die SWW kauf-männische und technische Dienstleis-tungen für andere Unternehmen an.Mit diesem Angebot sollen Synergiengehoben und anteilige Verwaltungs-kosten gesenkt werden.Im abgelaufenen Geschäftsjahr be-trugen die Erlöse aus solchen Dienst-leistungen rd. 6,4 Mio Euro (im Vorjahr6,2 Mio Euro).

Prognosebericht

Ausgelöst durch die aktuelle Finanz-krise und der für 2009 prognostizier-ten schwachen bis rückläufigen Wirt-schaftsentwicklung ist für das Versor-gungsgebiet der SWW im kommenden

Geschäftsjahr kein Wachstum zu er-warten.Es werden kaum Möglichkeiten einerZunahme der absetzbaren Energie-mengen gesehen. In besonderen Kun-dengruppen wird mit Mengenrückgän-gen bis zu 30% gerechnet. Der Druckauf die Energieabgabepreise wird wei-ter anhalten, gleichzeitig ist die SWWgestiegenen Kosten auf der Bezugs-seite ausgesetzt. Dies gilt insbesonde-re für die Kalenderjahre 2009 und2010. Mit der Zunahme von Kunden-verlusten durch Wettbewerb mussgerechnet werden.

Es ist zu erwarten, dass im Zuge sin-kender Netznutzungsentgelte (Anreiz-regulierung) eine Zunahme des Wett-bewerbes bei Strom, aber auch beiErdgas in allen Kundensegmenten ein-treten wird. Der tendenzielle Anstiegder Strom- und Gasbezugskosten anden Beschaffungsmärkten wird dieDeckungsbeiträge der SWW weiterreduzieren, da Kostensteigerungen inWettbewerbsmärkten nicht vollum-fänglich auf die Verkaufspreise abge-wälzt werden können.Der Verringerung der Handelsmargenversucht die SWW durch weiteresstriktes Kostenmanagement zu begeg-nen. Zur Vermeidung von Beschaf-fungspreisrisiken hat die SWW ihrenprognostizierten Strom- und Erdgas-bedarf für das kommende Geschäfts-jahr vollständig gedeckt.

Im nächsten Geschäftsjahr sind Inves-titionen von rd. 4,2 Mio Euro zuzüglichnoch zu realisierender Überhänge ausdem abgeschlossenen Geschäftsjahrvon rd. 1,0 Mio Euro vorgesehen. DieSWW plant ein Ergebnis des Geschäfts-jahres 2008/09 vor Ertragsteuern undAbführung nach EAV in Höhe von rund3,9 Mio Euro.

Weimar, den 21. November 2008

Stadtwerke WeimarStadtversorgungs-GmbH

Helmut BüttnerGeschäftsführer

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A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände Nutzungsrechte und Software II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

III. Finanzanlagen

B. Umlaufvermögen I. Vorräte Hilfs- und Betriebsstoffe II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Sonstige Vermögensgegenstände

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

C. Rechnungsabgrenzungsposten

D. Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG

Bilanzsumme

Bilanz zum 30. September 2008 Aktiva

20

30.09.2007

EURO

41.838,68

8.699.483,4831.947.902,33

720.615,67

232.216,6441.600.218,12

126.664,4141.768.721,21

86.926,56

14.476.097,23

1.697.287,15620.319,87

16.793.704,259.993.569,58

26.874.200,39

9.648,40

330.998,77

68.983.568,77

30.09.2008

EURO

97.939,19

8.434.572,0032.144.817,30

721.517,33

658.528,7841.959.435,41

362.236,7142.419.611,31

87.625,63

14.558.245,23

3.112.503,01292.019,74

17.962.767,9811.284.873,3029.335.266,91

9.361,85

330.356,77

72.094.596,84

Mit dem Ziel, die originale Substanz weit-gehend zu erhalten und einen Rückbauauf die Volumen und die Ideen von 1923durchzuführen, war die Grundlage einerRekonstruktion zunächst die exakte Be-standsaufnahme.Neben den baulichen Veränderungen wa-ren die erheblichen Feuchte-Schäden undder Verschleiß der Ausbauteile auffälligeMissstände bei den ersten Begehungen.Die Rekonstruktion des Rohbaus und desAusbaus konnte aufgrund heutiger Nor-

men und bauphysikalischer Kenntnissenicht immer in der Originalkonstruktionrealisiert werden. Die ehemals seriell ge-fertigten Produkte sind heute zu aufwen-dig oder gar nicht mehr herstellbar. Soentschieden sich die Beteiligten dafür,die damaligen Leitgedanken der Verwen-dung von seriell herstellbaren Produktenin Verbindung mit einer sparsamen Ener-gieverwendung nach heutigem Stand derTechnik aufzunehmen. Dies galt auch fürdie Rekonstruktion der Haus-Installation.

»Haus Am Horn« Weimar die Rekonstruktion 1997-99

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A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital

II. Kapitalrücklage

III. Gewinnrücklagen 1. Sonderrücklage gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG 2. Andere Gewinnrücklagen

IV. Jahresüberschuss / -fehlbetrag

B. Sonderposten für Investitionszulagen

C. Sonderposten für Investitionszuschüsse

D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen

E. Verbindlichkeiten

1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 4. Sonstige Verbindlichkeiten (davon aus Steuern Euro 1.065.539,40; Vorjahr Euro 703.628,49)

F. Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

21

Passiva30.09.2007

EURO

10.240.000,00

18.331.527,97

409.398,60623.636,15

1.033.034,750,00

29.604.562,72

343.447,86

11.683.663,68

446.057,00231.178,89

5.509.878,216.187.114,10

12.384.174,583.103.103,993.277.395,091.878.074,14

20.642.747,80

522.032,61

68.983.568,77

30.09.2008EURO

10.240.000,00

18.331.527,97

409.398,60623.636,15

1.033.034,750,00

29.604.562,72

290.720,71

10.460.900,40

477.942,000,00

4.862.007,115.339.949,11

12.160.546,892.797.508,128.629.252,532.329.818,04

25.917.125,58

481.338,32

72.094.596,84

Von den 1923 ausgestellten Einrichtungs-gegenständen sind keine erhalten. Im Zu-ge der Wiederherstellung wurden lediglichdie Einbaumöbel als raumtrennende Ele-mente und die Küche nachgebaut.Die Einrichtung des Kinderzimmers wurdedurch einen Ankauf aus einem Museumrealisiert.Der von Walter Gropius entworfene Tür-griff aus vernickelter Bronze (Seite 20) istder erste, der seriell hergestellt wurdeund gilt heute noch als Designklassiker.

Im Musterhaus wurden verschiedensteFensterarten eingesetzt. In ihrem äußerenErscheinungsbild ist allen gemein, dasssie durch den Verzicht auf kleingliedrigeSprosseneinteilungen der Fassade einestarke Einfachheit und Klarheit geben.Die äußere Erscheinung des Hauses wirdstark bestimmt von dem Terranova-Edel-putz, der durch Glimmerplättchen seinelebendige silbergraue Wirkung erhält. ImBemühen um Original-Restaurierung wur-de dieser auch wieder eingesetzt.

Beim Neuaufbau der Gartenanlage kon-zentrierte man sich im Wesentlichen aufdie Entfernung der nach 1923 hinzugefüg-ten störenden Elemente.

Bereits kurz nach der Nutzung als Ausstel-lungsgebäude für das Bauhaus wird dasHaus Am Horn jedoch von RechtsanwaltKühn erworben und im Zuge einer projekt-fremden Vergrößerung der Nutzfläche ver-liert das Gebäude leider seine ursprüng-liche Raumkonzeption.

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Gewinn- und Verlustrechnung 2007/08 2006/07

22

für die Zeit vom 01. Oktober 2007 bis 30. September 2008

1. Umsatzerlöse abzüglich Strom- und Erdgassteuer

2. Andere aktivierte Eigenleistungen3. Sonstige betriebliche Erträge4. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung (davon für Altersversorgung Euro 43.389,09; Vorjahr Euro 45.943,56)

6. Abschreibungen a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) auf das Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus verbundenen Untern. Euro 0,00; Vorjahr Euro 10.742,81)9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon an verbundene Unternehmen Euro 100.618,97; Vorjahr Euro 18.534,35)

10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (davon für Vorjahre Euro 0,00; Vorjahr Euro 28.983,20)12. Sonstige Steuern13. Ausgleichszahlungen an außenstehenden Gesellschafter14. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführter bzw. abzuführender Gewinn

15. Jahresüberschuss / -fehlbetrag

EURO61.116.159,90-3.941.663,62

57.174.496,2858.609,89

3.561.203,97

25.845.262,8617.859.171,5043.704.434,36

3.090.271,19648.180,09

3.738.451,28

3.415.841,38

714,003.416.555,385.830.932,77

262.631,86

21.678,87

4.344.889,34

513.677,08

42.162,251.378.276,42

2.410.773,59

0,00

EURO64.049.471,01-5.056.684,37

58.992.786,6483.756,71

3.274.899,89

29.598.614,1416.659.863,1346.258.477,27

2.955.424,44641.807,58

3.597.232,02

3.440.192,17

642,003.440.834,175.174.196,03

272.351,20

100.816,22

4.052.238,73

270.967,85

36.578,231.455.439,93

2.289.252,72

0,00

baut und der ursprüngliche Schornsteinwird aus Gründen unzureichender Belas-tungsfähigkeit durch neue Schornsteineersetzt.Das gesamte Projekt der Wiederherstel-lung wurde initiiert und gefördert von derBauhaus-Universität Weimar und der Spar-kassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen.Die Anwendung von wertvollen Sachspen-den ermöglichte darüber hinaus eine teil-weise beeindruckend originalgetreue Re-konstruktion.

So wird bereits 1926 eine Veranda vordem Zimmer der Dame angebaut, es fol-gen bis 1933 Anbauten am Eingang, einzusätzliches Zimmer sowie Erweiterungendes Esszimmers und des Kinderzimmers.Zwischen 1945 und 1980 wird das Hausvon unterschiedlichen Familien bewohnt.Je nach individuellen funktionalen Bedürf-nissen der Bewohner kommt es zu bauli-chen Veränderungen. Die Arbeitsnischewird vom Hauptraum getrennt, in die Spei-sekammer wird eine Badewanne einge-

Blick in die rekonstruierte Küche

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23

Wichtige Kapitel globaler Kunst- und Bau-geschichte in den vergangenen 150 Jahrenwurden hier in Weimar mitgeschrieben.Anfangs eine rein künstlerische Lehran-stalt, erhielt sie später den Charakter ei-ner modernen technischen Hochschulemit zahlreichen bauwissenschaftlichenDisziplinen und ist jetzt wieder eine Ein-richtung, in der Kunst und Technik zusam-mengeführt werden mit den FakultätenArchitektur, Bauingenieurwesen, Gestal-tung und Medien.

1990/91 erfolgte der Umbau und die Orien-tierung auf eine weltoffene Hochschule.Städtebau, Regionalplanung und Architek-tur wurden zusammengeführt und die Bau-stoffkomponente ins Bauingenieurwesenintegriert. 1993/94 kam die Fakultät Ges-taltung hinzu, so dass ein breites Spektrumvon Freier Kunst, Design, Visueller Kommu-nikation, Architektur und Stadtplanung,Bauingenieurwesen und Informatik be-steht und die Hochschule zu einer Univer-sität des »Bauens und Gestaltens« wuchs.

High-Tech an der Fakultät Medien: Hochaufgelöstes Stereo-skopisches Display zur 3D-Darstellung Virtueller Realität

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Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

Nutzungsrechte und Software

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

III. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 2. Anteile an verbundenen Unternehmen 3. Wertpapiere des Anlagevermögens

Summe Anlagevermögen

24

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten

Zugänge

Euro

76.341,58

17.534,45

3.016.632,30

186.113,00

658.528,78

3.878.808,53

170.750,30

0,00

70.354,00

241.104,30

4.196.254,41

Umbuchungen

Euro

0,00

0,00

231.694,33

-875,35

-230.818,98

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

Abgänge

Euro

0,00

631.897,09

2.053.647,19

2.101,62

1.397,66

2.689.043,56

0,00

0,00

5.532,00

5.532,00

2.694.575,56

Stand30.09.2008

Euro

152.181,48

11.431.739,84

101.911.554,81

1.922.318,65

658.528,78

115.924.142,08

179.237,71

35.000,00

147.999,00

362.236,71

116.438.560,27

Entwicklung des Anlagevermögens

Stand01.10.2007

Euro

75.839,90

12.046.102,48

100.716.875,37

1.739.182,62

232.216,64

114.734.377,11

8.487,41

35.000,00

83.177,00

126.664,41

114.936.881,42

Die Fakultät Architektur versteht sich alsArchitekturschule unter dem Dach der Bau-haus-Universität und steht gemeinsammit den Fakultäten Gestaltung, Bauinge-nieurwesen und Medien für einen interdis-ziplinären Diskurs zu Fragen der Gestal-tung und des Bauens.»Weimar« und »Bauhaus« sind Wegmar-ken in der Geschichte der modernen Ar-chitektur und definieren zugleich die his-torischen Ankerpunkte einer zeitgemäßenArchitekturausbildung.

Das komplexe Studium ist im Kern entwurfs-orientiert und stellt sich aktuellen Proble-men des Städtebaus, der Gebäudelehre,der Baukonstruktion und der Raumgestal-tung mit interdisziplinären Konzepten.Ziel der Ausbildung sind Architekten alskonzeptuelle Denker, kenntnisreiche Ent-werfer und teamfähige Moderatoren kom-plexer Prozesse des Planens und Bauens.Die Fakultät pflegt einen regen Austauschmit mehr als 30 internationalen Partner-einrichtungen im Europäischen Hochschul-

raum. Befördert wird dies einerseits durchdie erfolgte Umstellung auf das mehrstu-fige Studienmodell Bachelor und Mastersowie durch das Angebot englischspra-chiger Studienprogramme, die zudemneue Forschungs- und Berufsfelder er-schließen.Zahlreiche Tagungen und Konferenzenwie das renommierte Internationale Bau-haus-Kolloquium werden von der Fakultätzu aktuellen architekturrelevanten Frage-stellungen veranstaltet.

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Zugänge

Euro

20.241,07

267.031,60

2.968.948,97

183.970,53

0,00

3.419.951,10

0,00

0,00

0,00

0,00

3.440.192,17

Abschreibungen

Abgänge

Euro

0,00

616.482,76

1.971.835,76

1.084,90

0,00

2.589.403,42

0,00

0,00

0,00

0,00

2.589.403,42

Stand30.09.2008

Euro

54.242,29

2.997.167,84

69.766.737,51

1.200.801,32

0,00

73.964.706,67

0,00

0,00

0,00

0,00

74.018.948,96

Stand30.09.2007

Euro

41.838,68

8.699.483,48

31.947.902,33

720.615,67

232.216,64

41.600.218,12

8.487,41

35.000,00

83.177,00

126.664,41

41.768.721,21

Stand01.10.2007

Euro

34.001,22

3.346.619,00

68.768.973,04

1.018.566,95

0,00

73.134.158,99

0,00

0,00

0,00

0,00

73.168.160,21

Buchwerte

25

Stand30.09.2008

Euro

97.939,19

8.434.572,00

32.144.817,30

721.517,33

658.528,78

41.959.435,41

8.487,41

35.000,00

83.177,00

126.664,41

41.768.721,21

Umbuchungen

Euro

0,00

0,00

651,26

-651,26

0,00

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Die Fakultät Bauingenieurwesen blicktauf 50 Jahre fundierter und renommierterIngenieurausbildung zurück. Basierendauf der in Deutschland einzigartigen kom-plexen Struktur der Fakultät wurde dasAusbildungs- und Forschungsprofil deut-lich erweitert und neuen Anforderungenangepasst. Der Studiengang »Bauinge-nieurwesen« wurde kompatibel zu inter-nationalen Studiengängen konzipiert. Diezusätzlich eingeführten Studiengänge Ma-nagement sowie Infrastruktur und Umwelt

folgen dieser Entwicklung. Der Studien-gang »Werkstoffwissenschaft« bietet einebreite materialorientierte Ingenieurausbil-dung mit modernster Ausbildungstechnik.Über die Absolventen des Studiengangs»Lehramt Bautechnik« tragen wir wesent-lich dazu bei, dass die Qualifizierung derFacharbeiter des Bauwesens an den be-rufsbildenden Schulen auf einem hohenund bedarfsgerechten Niveau erfolgt.Gegenwärtig sind fast 1.500 Studierendean der Fakultät immatrikuliert.

Bauhaus-College in Weimar

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I. Allgemeine Angaben

Die Stadtwerke Weimar Stadtversor-gungs-GmbH (SWW) hat gemäß § 4des Gesellschaftsvertrages ein vomKalenderjahr abweichendes Geschäfts-jahr.Es beginnt am 1. Oktober und endetam 30. September des Folgejahres.

Im Geschäftsjahr 2007/08 war dieStadtwerke Weimar Beteiligungs-GmbH (SBG), Weimar, mit 51 % mehr-heitlich am Stammkapital der SWWbeteiligt. 49 % entfielen auf die E.ONThüringer Energie Aktiengesellschaft(ETE), Erfurt.Die Stadtwirtschaft Weimar GmbH(SWG), Weimar, hält als Konzernmut-terunternehmen 75 % der Anteile ander Stadtwerke Weimar Beteiligungs-GmbH, Weimar. Mit der SWG besteht

körperschaft- und gewerbesteuerlicheOrganschaft mit einem Ergebnisüber-nahmevertrag sowie seit dem 1. Januar2006 eine umsatzsteuerliche Organ-schaft. Die SWW wird in den Konzern-abschluss der SWG einbezogen.Die SWW ist nach § 291 Abs. 2 HGBvon der Verpflichtung, einen eigenenKonzernabschluss (Teilkonzern) zuerstellen, befreit.

Die SWW errichtete zum Zwecke desBetriebes von Versorgungsnetzen derElektrizitäts- und Gasversorgung inWeimar mit Gesellschaftsvertrag vom15./23. August 2005 die ENWG Ener-gienetze Geschäftsführungsgesell-schaft mbH (ENWG mbH), Weimar unddie ENWG Energienetze Weimar GmbH& Co. KG (ENWG), Weimar.

Die SWW hält an beiden Gesellschaf-ten 100 % der Anteile. Um den Erfor-dernissen des Gesetzes über die Elek-trizitäts- und Gasversorgung (Energie-wirtschaftsgesetz) gerecht zu werden,übertrug die SWW den Geschäftsbe-reich Netzbetrieb der Sparten Strom- und Gasversorgung auf die ENWG.

Zur Erfüllung ihrer Aufgabe pachtetdie ENWG die Versorgungsnetze vonder SWW. Die Gesellschaft nahm am1. Oktober 2005 ihre Geschäftstätig-keit auf.

Der Jahresabschluss wurde nach denVorschriften des Handelsgesetzbu-ches für große Kapitalgesellschaftenund den einschlägigen Vorschriftendes GmbHG, des DMBilG und des

Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG)aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung istnach dem Gesamtkostenverfahrengegliedert. Von der Möglichkeit, Be-richtspflichten im Anhang statt in derBilanz/Gewinn- und Verlustrechnungzu erfüllen, wurde aus Gründen derÜbersichtlichkeit Gebrauch gemacht.

II. Erläuterungen zu den Postenvon Bilanz und Gewinn- und Verlust-rechnung bezüglich Ausweis,Bilanzierung und Bewertung

1. Bilanzierungs- und Bewertungs-methoden

Immaterielle Vermögensgegenständeund Sachanlagen sind zu Anschaf-fungs- bzw. Herstellungskosten be-wertet. Die Abschreibungen erfolgenüber die in den steuerlichen Abschrei-bungstabellen hinterlegten Nutzungs-dauern, teilweise linear (Zugänge biseinschließlich Geschäftsjahr 1999/00und ab 1. Januar 2008) und soweitzulässig degressiv (Zugänge ab Ge-schäftsjahr 2000/01 und bis ein-schließlich 31. Dezember 2007).

Sobald der rechnerische Wert der li-nearen Abschreibung den der degres-siven Abreibung übersteigt, erfolgtein Übergang zur linearen Abschrei-bung.

In die Bewertung aktivierter Eigenleis-tungen wurden auch angemesseneGemeinkosten einbezogen.

Der Anhang zum Geschäftsjahr

Die Gründung der Fakultät Gestaltungim Herbst 1993 durch Lucius Burckhardtist als konsequentes Resultat von Überle-gungen und Konzepten zur kreativen Pra-xis und deren Vermittlung zu sehen.Gerade in Weimar, der Hauptstadt deut-scher Klassik, wurden neben der Bewah-rung etablierten Kulturgutes auch neueFormen des Kunstunterrichts propagiert,als deren wohl herausragendste und in-novativste Form das Bauhaus in Erschei-nung trat. 80 Jahre nach Errichtung dieser

weltberühmten Institution gilt es aber, imLichte der Gegenwart die wesentlichenUnterschiede in der Ausbildung zu erken-nen. Der seit einigen Jahrzehnten zu kon-statierende Verzicht auf letzte, allgemeingültige Wahrheiten und Lösungen fordertden Kreativen mehr denn je, Sinn undZweck seiner Initiativen und den optima-len Einsatz seiner Mittel zu finden. Diesesverstärkte Problembewusstsein lässt sichdabei in allen Sparten beobachten, vonder angewandten bis zur freien Kunst.

Professionelle Studienbedingungen mit kreativer Amosphäre

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27

Geringwertige Wirtschaftsgüter (imAnschaffungswert von Euro 150,00 bisEuro 1.000,00) werden seit 1. Januar2008 einem Sammelposten gemäߧ 6 Abs. 2a EStG zugeführt und überfünf Jahre abgeschrieben. Bis zum31. Dezember 2007 erfolgte die sofor-tige Abschreibung gemäß § 6 Abs. 2EStG.Die Finanzanlagen sind zu Anschaf-fungskosten angesetzt. Die Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffe sind mit den An-schaffungswerten bzw. – soweit er-forderlich – mit dem niedrigeren bei-zulegenden Wert am Bilanzstichtagangesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögens-gegenstände sind zum Nennwert un-ter Beachtung des Niederstwertprin-zips bilanziert. Analog dem Vorjahres-zeitraum wurden erkennbare Risikenzum einen bereits als zweifelhafteForderungen auf dem Debitorenkontogekennzeichnet und als einzelwertbe-richtigte Posten unterjährig gebucht(zum 30.09.2008 108 TEuro; zum30.09.2007 120 TEuro). Darüber hin-aus wurde zum 30.09.2008 eine 1%igePauschalwertberichtigung i.H.v. 144TEuro (zum 30.09.2007 142 TEuro) ge-bucht, um das allgemeine Ausfallrisikodes verbleibenden Forderungsbe-stands zu berücksichtigen.

Die Lieferungen in der Zeit zwischendem Tag der Ablesung und dem Bilanz-stichtag (Verbrauchsabgrenzung) wer-den für jeden Kunden mit der Jahres-verbrauchsabrechnung einzeln an-hand der abgelesenen Menge des

Der Anhang zum GeschäftsjahrAnteil wird sofort als sonstiger be-trieblicher Ertrag vereinnahmt. Seitdem 1.1.2008 werden die Baukosten-zuschüsse durch die ENWG erfasstund vereinnahmt.

Die Rückstellungen für Pensionen undähnliche Verpflichtungen sind auf derGrundlage versicherungsmathemati-scher Gutachten nach den Richttafeln2005 G von Dr. Klaus Heubeck miteinem Rechnungszinsfuß von 6,0 %p.a. zum Teilwert angesetzt.Bei den Rückstellungen für Jubiläenwurde mit einem Zinsfuß von 5,5 %gerechnet.Die Rückstellungen für die Verpflich-tungen aus Altersteilzeitregelung aufder Grundlage des Altersteilzeit-Tarif-vertrages AVEU sowie einer Betriebs-vereinbarung wurden auf Basis einesversicherungsmathematischen Gut-achtens (Rechnungszinsfuß von5,5 %) angesetzt.Die übrigen Rückstellungen sind inder Höhe der voraussichtlichen Inan-spruchnahme angesetzt.Verbindlichkeiten sind zu ihrem Rück-zahlungsbetrag passiviert.Im passiven Rechnungsabgrenzungs-posten ist im Wesentlichen das für 10Jahre (2005-2015) im Voraus verein-nahmte Entgelt für das der SWG ein-geräumte Dauernutzungsrecht aus-gewiesen. Die Zahlung erfolgte unterBerücksichtigung des vertraglich ver-einbarten Zinssatzes im Falle der Vor-auszahlung. Entsprechend dem ver-einbarten Jahresentgelt und unter Be-rücksichtigung des Zinsanteils wirdder Abgrenzungsposten aufgelöst.

gültigen Tarifs und für den BereichGasversorgung anhand einer Gewich-tung zur Berücksichtigung witterungs-bedingter Schwankungen mengenmä-ßig und wertmäßig geschätzt.Die Schätzung im Bereich Stromver-sorgung erfolgt unter Annahme täglichgleichbleibender Abnahmemengen.Im Rahmen der Schätzung werdenrechnerische Netzverluste berücksich-tigt.

Das Sonderverlustkonto wurde in derDM-Eröffnungsbilanz gem. DMBilG alsGegenposten für Rückstellungen fürAltlastensanierung und Pensionsrück-stellungen gebildet. Die Auflösungerfolgt korrespondierend zum Ver-brauch/zur Auflösung der Rückstel-lungen.Investitionszulagen werden unter ei-nem Sonderposten ausgewiesen undlinear über die Nutzungsdauer dergeförderten Anlagegüter aufgelöst.In einem weiteren Sonderposten wer-den Baukostenzuschüsse und An-schlusskostenerstattungen für Strom-,Gas- und Wärmeanschlüsse ausge-wiesen. Die bis zum 30.9.2003 zuge-gangenen Zuschüsse werden weiter-hin jährlich mit einem Zwanzigstel derUrsprungswerte aufgelöst. Ab dem1.10.2003 vereinnahmte Zuschüssewerden dem Sonderposten bis zurHöhe der Anschaffungs- und Herstel-lungskosten des bezuschussten An-lagegutes zugeführt und jährlich ent-sprechend der Restnutzungsdauer desdazugehörigen Anlagegutes aufge-löst. Der über die Anschaffungs- undHerstellungskosten hinausgehende

An der Fakultät Medien begegnen sichGeisteswissenschaftler und Ökonomen,Informatiker und Naturwissenschaftler,Künstler und Gestalter. Gemeinsam tra-gen sie der wachsenden Bedeutung derMedien Rechnung. Die Fakultät praktiziertdamit im Kleinen die Philosophie der ge-samten Universität: Vernetztes Denkenund der Blick über die Disziplinen hinausstehen im Vordergrund. Wohl kaum eineUniversität in Deutschland dürfte der wis-senschaftlichen und künstlerischen Aus-

einandersetzung mit Medien ein größeresGewicht beimessen. Das Weimarer Stu-dienprogramm bildet kreative und wissen-schaftlich arbeitende Medienschaffendeaus mit Schwerpunkt Projektstudium.An der Schnittstelle von Lehre und For-schung erarbeiten Studierende gestalte-rische und analytische Lösungen für of-fene Fragen. Die Modularisierung derLehre ermöglicht dabei die Ausrichtungdes Studiums an eigenen Interessen undaktuellen Entwicklungen der Praxis.

Die Form als Medium der Funktion

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In den Forderungen aus Lieferungenund Leistungen von 14.558 TEuro (zumVorjahresstichtag 14.476 TEuro) istdie Verbrauchsabgrenzung Strom undGas mit 12.637 TEuro (zum Vorjahres-stichtag 12.215 TEuro) enthalten.

Die Forderungen gegen verbundeneUnternehmen von 3.113 TEuro (zumVorjahresstichtag 1.697 TEuro) enthal-

ten Forderungen aus Lieferungen undLeistungen von 2.331 TEuro gegen dieENWG (zum Vorjahresstichtag 623TEuro), 12 TEuro gegen SWG (zum Vor-jahresstichtag 13 TEuro) sowie sonsti-ge Vermögensgegenstände von 625TEuro (zum Vorjahresstichtag 930TEuro) gegen ENWG und 145 TEuro(zum Vorjahresstichtag 122 TEuro)gegen SWG.

28

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen

(zum Vorjahresstichtag)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

(zum Vorjahresstichtag)

davon gegenüber Gesellschaftern

(zum Vorjahresstichtag)

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

(zum Vorjahresstichtag)

Sonstige Verbindlichkeiten

(zum Vorjahresstichtag)

davon gegenüber Gesellschaftern

(zum Vorjahresstichtag)

Gesamt

Euro

12.160.546,89

(12.384.174,58)

2.797.508,12

(3.103.103,99)

1.057.382,10

(1.184.794,08)

8.629.252,53

(3.277.395,09)

2.329.818,04

(1.878.074,14)

1.045.439,93

(968.276,42)

24.667.887,68

Die Verbindlichkeiten hatten am 30. September 2008die folgenden Restlaufzeiten: bis 1 Jahr

Euro

12.160.546,89

(12.384.174,58)

2.797.508,12

(3.103.103,99)

1.057.382,10

(1.184.794,08)

5.129.252,53

(3.277.395,09)

2.329.818,04

(1.878.074,14)

1.045.439,93

(968.276,42)

21.167.887,68

1 bis 5 Jahre

Euro

0,00

(0,00)

0,00

(0,00)

0,00

(0,00)

3.500.000,00

(0,00)

0,00

(0,00)

0,00

(0,00)

3.500.000,00

mehr als 5 Jahre

Euro

0,00

(0,00)

0,00

(0,00)

0,00

(0,00)

0,00

(0,00)

0,00

(0,00)

0,00

(0,00)

0,00

Der Anhang zum Geschäftsjahr

Bei den sonstigen Vermögensgegen-ständen handelt es sich überwiegendum Erstattungsansprüche aus Körper-schaftsteuer und Solidaritätszuschlagdes Berichtsjahres.Von den Forderungen haben 72 TEuro(zum Vorjahresstichtag 256 TEuro)eine Restlaufzeit von mehr als einemJahr. Alle übrigen Forderungen habeneine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

2. Angaben zu den Posten der Bilanz Die Gliederung und Entwicklung desAnlagevermögens wird im Anlagen-spiegel (Seiten 24 und 25) dargestellt.

Stammkapital/Kommanditkapital

Euro

Anteil

%

Buchwert30.09.2008

Euro

Eigenkapital31.12.2007

Euro

Jahresergebnis2007Euro

ENWGENWG mbH

– 1.681.046,61792,93

– 3.659.962,8725.101,74

10.000,0025.000,00

100,0100,0

10.000,0025.000,00

Unter den Finanzanlagen sind folgen-de Anteile an verbundenen Unterneh-men (Sitz Weimar) ausgewiesen:

Frühe Dokumente studentischerBauhaus-Leistungen.Durch einen ungewöhnlichen Glücksfallkonnten jetzt Original-Fotografien des frü-hen Bauhaus-Designs erstmals im Origi-nalzustand reproduziert werden. LangeZeit lagerten sie unentdeckt auf einemDachboden und überstanden so Krieg undNationalsozialismus: die Bauhaus-Foto-alben. Diese Fotoalben wurden von WalterGropius angeregt und zeigen typische Pro-dukte des Bauhauses von 1921 bis 1925.

Damit sollte das Schaffen am frühen Bau-haus systematisch dokumentiert werden.Nun wurden die Fotoalben der Öffentlich-keit wieder zugänglich gemacht, die ein-zelnen Seiten reprografisch digitalisiertund so authentisch wie möglich wieder-gegeben. An einigen Stellen wirkt die Re-produktion tatsächlich so echt, dass man-chem Betrachter das Gefühl beschleicht,das original aufgeklebte Foto vor sich zuhaben. Die Produkt-Fotos, von denen et-wa zwei Drittel noch nie zu sehen waren,

Die Reproduktionen der Bauhaus-Fotoalben

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Der Anhang zum GeschäftsjahrDie sonstigen Rückstellungen betref-fen hauptsächlich Personalrückstel-lungen (1.562 TEuro; zum Vorjahres-stichtag 1.682 TEuro), eine Rückstel-lung für die Weitergabe gewährterStromsteuererstattungen laut § 9Absatz 1 Nr. 3 Stromsteuergesetz anLetztverbraucher (305 TEuro; zum Vor-jahresstichtag 535 TEuro), ausstehen-de Rechnungen (100 TEuro; zum Vor-jahresstichtag 85 TEuro), Altlasten-sanierung (407 TEuro unverändert),Vorbehaltszahlungen Netznutzungaus der Zeit vor dem 1.10.2005 (407TEuro; zum Vorjahresstichtag 427TEuro), die Abgrenzung der Netznut-zung gegenüber der ENWG (1.503TEuro; zum Vorjahresstichtag 1.820TEuro) und eine Rückstellung fürDrohverluste aus Energielieferverträ-gen (438 TEuro; zum Vorjahresstich-tag 490 TEuro).

Die erhaltenen Anzahlungen auf Be-stellungen betreffen Strom- und Gas-lieferungen an Kunden mit Jahresver-brauchsabrechnung.

Die Liefer- und Leistungsverbindlich-keiten entfallen mit 1.057 TEuro (zumVorjahresstichtag 1.185 TEuro) auf denStrombezug und die Netznutzung vomGesellschafter ETE.

Die Verbindlichkeiten gegenüber ver-bundenen Unternehmen (8.629 TEuro)betreffen Lieferungen und Leistungender ENWG von 2.354 TEuro (zum Vor-jahresstichtag 660 TEuro) und im Üb-rigen sonstige Verbindlichkeiten, u.a.ein Gesellschafterdarlehen von der

29

SWG von 3.500 TEuro (zum Vorjahres-stichtag 0 TEuro) zuzüglich 83 TEuroZinsabgrenzung und 602 TEuro (zumVorjahresstichtag 406 TEuro) aus Um-satzsteuer.Des Weiteren werden sonstige Verbind-lichkeiten von 2.089 TEuro (zum Vor-jahresstichtag 2.211 TEuro) gegenüberder SBG aus der Ergebnisabführungausgewiesen. In den sonstigen Ver-bindlichkeiten sind Verbindlichkeitengegen Gesellschafter in Höhe von1.045 TEuro (zum Vorjahresstichtag968 TEuro) enthalten.Sie betreffen die noch ausstehenden

Stromverkauf an Dritte

Stromverkauf an ENWG

Gasverkauf an Dritte

Gasverkauf an ENWG

Wärmeverkauf

Auflösung und Abgang des Sonderpostens fürInvestitionszuschüsse

Kaufmännische und technische Dienstleistungen

Verpachtung Leitungsnetze Strom und Gas

Nebengeschäfte

2006/07TEuro

19.988

2.104

18.122

47

3.276

1.280

7.339

4.654

364

57.174

2007/08TEuro

20.887

2.979

18.514

322

4.125

1.278

7.056

3.800

32

58.993

Ausgleichszahlungen gemäß § 3 Er-gebnisabführungsvertrag.Weiterhin ausgewiesen werden unteranderem Konzessionsabgabe in Höhevon 83 TEuro (zum Vorjahresstichtag69 TEuro) und Steuerverbindlichkei-ten von 960 TEuro aus Stromsteuer(zum Vorjahresstichtag 704 TEuro).

3. Angaben zu den Posten derGewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahressetzen sich, wie in der folgendenTabelle dargestellt, zusammen.

sind mit fachkundigen Beschreibungenversehen. Die Begleittexte und die hoch-wertige Verarbeitung machen die Bauhaus-Alben zu echten Sammlerstücken – nichtnur für Kunstgeschichtler und Bauhaus-Fans. Aufgrund der Materialfülle werdendiese aufwändigen Reproduktionen vomVerlag der Bauhaus-Universität Weimarin vier Bänden herausgegeben.Der erste Band widmet sich der Vorlehre,von Gropius als »Schlagader der Bauhaus-arbeit« bezeichnet, sowie den Arbeiten

der Tischlerei, der Drechslerei und derHolzbildhauerei. Band Zwei enthält dieArbeiten der keramischen Werkstatt undder Metallwerkstatt. Weberei, Buchbinde-rei, Wand-und Glasmalerei sowie Stein-bildhauerei bilden den Inhalt des drittenBandes und der Vierte zeigt das Haus AmHorn, die Bauhausausstellung von 1923sowie Bühnenbild und Architektur.Die Herausgabe der Bände 2–4 werdenvom Sparkassen-und Giroverband Hes-sen-Thüringen unterstützt.

Arbeiten der Bauhaus-Tischlerei

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Der Anhang zum Geschäftsjahr

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Aus dem Vorjahr sind – bei Gegenüber-stellung der Hochrechnung mit derAbrechnung für das Vorjahr – perioden-fremde Abrechnungen von 197 TEuro(im Vorjahr -235 TEuro) in den Umsatz-erlösen Strom und von -11 TEuro (imVorjahr 155 TEuro) in den Umsatzerlö-sen Gas erfasst.

Der Gasverkauf an die ENWG enthält165 TEuro an Erlösen aus Vorjahren.

Der Stromverkauf an ENWG resultiertmit rund 159 TEuro (im Vorjahr 192TEuro) aus periodenfremden Abrech-nungen über vermiedene Netznut-zungsentgelte aus KWK-Stromliefe-rungen.

In den sonstigen betrieblichen Erträ-gen von 3.275 TEuro (zum Vorjahres-stichtag 3.561 TEuro) sind Erträge von

97 TEuro (Vorjahr 0 TEuro) aus Strom-und Gassteuererstattungen für 2006sowie von 53 TEuro (zum Vorjahr un-verändert) aus der Auflösung des Son-derpostens für Investitionszulagenenthalten.

Die folgende Übersicht stellt die sons-tigen betrieblichen Erträge des Be-richtsjahres im Vergleich zu den ent-sprechenden Vorjahresbeträgen dar:

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- undBetriebsstoffe enthalten überwiegendden Bezug von Strom, Erdgas undHeizöl. Hier sind mit 754 TEuro perio-denfremde Aufwendungen aus demEEG-Belastungsausgleich für 2006enthalten.

Die von der ENWG abgerechnetenbzw. noch abzurechnenden Netznut-zungsentgelte sind mit 15.368 TEuro(zum Vorjahresstichtag 16.407 TEuro)unter den Aufwendungen für bezoge-ne Leistungen ausgewiesen.

Planmäßige Abschreibungen gemäߧ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB wurden inHöhe von 3.441 TEuro vorgenommen.In Vorjahren (1992 bis 2002) wurdenSonderabschreibungen gemäß § 4Fördergebietsgesetz von rund 26 MioEuro in Anspruch genommen.

Aus dem Übergang zur Abschreibungauf den Restbuchwert nach Ablauf desFörderzeitraumes ergeben sich vermin-derte Normalabschreibungen in Ab-hängigkeit von der Nutzungsdauer derbetreffenden Anlagengüter.Der Einfluss dieser steuerlichen Be-wertungsmaßnahmen aus Vorjahrenbeträgt für das Geschäftsjahr 2007/081.025 TEuro.

Unter den sonstigen betrieblichenAufwendungen sind u. a. Konzessions-abgaben von 1.856 TEuro (im Vorjahr1.866 TEuro), Wertberichtigungen aufForderungen und Forderungsverluste(310 TEuro; im Vorjahr 566 TEuro),Aufwendungen für Drohverluste ausEnergielieferverträgen (429 TEuro; imVorjahr 490 TEuro) sowie Verluste ausAnlagenabgängen (57 TEuro; im Vor-jahr 44 TEuro) ausgewiesen.

Die Steuern vom Einkommen und vomErtrag betreffen mit 271 TEuro Körper-schaftsteuer und Solidaritätszuschlag,welche auf Ausgleichszahlungen anaußenstehende Gesellschafter für denlaufenden Veranlagungszeitraum an-gefallen sind.

Konzessionsabgabe von ENWG

Miet-, Pacht- und Leasingverträge

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen

Zahlungseingänge auf ausgebuchte Forderungen

Auflösung von Wertberichtigungen

Rückerstattungen Ökosteuer Strom/Gas

Mahn- und Einzugsentgelt

Kantineneinnahmen

Auflösung des Sonderpostens für Investitionszulage

Baukostenzuschüsse

Buchgewinne aus Anlagenabgängen

Auflösung Marketingzuschuss

Übrige Erträge

2007/08

TEuro

1.882

314

302

146

132

97

69

59

53

28

14

0

179

3.275

2006/07

TEuro

1.866

373

127

24

592

3

69

59

53

135

19

171

73

3.564

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Der Anhang zum Geschäftsjahr

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III. Sonstige Angaben

1. Ergebnisverwendung

Die Organgesellschaft ist verpflichtet,während der Dauer des Ergebnisab-führungsvertrages ihren gesamten,nach den maßgeblichen handelsrecht-lichen Vorschriften ermittelten Gewinn,an den Organträger abzuführen.

2. Sonstige finanzielle Verpflichtun-gen und Haftungsverhältnisse

Am 25. April 2008 hat die StadtwerkeWeimar Stadtversorgungs-GmbH einePatronatserklärung zugunsten ihrerTochtergesellschaft ENWG Energienet-ze Weimar GmbH & Co. KG abgegeben.

Die Patronatserklärung ist befristetbis zum 31. Dezember 2012 und aufeinen Höchstbetrag von 4.000 TEurobegrenzt.

Sonstige finanzielle Verpflichtungenresultieren aus langfristigen Bezugs-und Konzessionsverträgen.

Als Bestellobligo wurde aus der Auf-tragsabrechnung ein Betrag von 1.805TEuro ermittelt.

4. Organe der Gesellschaft

Die Mitglieder des Aufsichtsrates unddie Geschäftsführung sind auf Seite5 angegeben.Die Aufsichtsratsvergütungen beliefensich auf 20 TEuro.

Die Geschäftsführerbezüge betrugen148 TEuro. Darüber hinaus sind in denPersonalaufwendungen 27 TEuro Auf-wendungen aus der Zuführung zu Pen-sionsrückstellung für den Geschäfts-führer enthalten.

5. Arbeitnehmerschaft

Im Geschäftsjahr 2007/08 warendurchschnittlich 77 (Vorjahr 78) Mit-arbeiter sowie 14 (Vorjahr 13) Auszu-bildende im Unternehmen beschäftigt.

Weimar, den 21. November 2008

Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH

gez. Helmut Büttner, Geschäftsführer

Erträge

ENWG• Einzelverträge zum Dienstleistungs- rahmenvertrag mit ENWG• Verpachtung Leitungsnetze Strom und Gas• Stromverkauf an ENWG• Weiterberechnung von Instandhaltungs- aufwendungen an ENWG• Sperrungen für ENWG• sonstige Weiterberechnungen

• Konzessionsabgabe von ENWG

SWG• Geschäftsbesorgung SWG• Mieten und Pachten• Auflösung Sopo Dauernutzungsrecht SWG

AufwendungenENWG• Netznutzung von ENWG• Strombezug von ENWG

3. Geschäfte größeren Umfangs mitverbundenen oder assoziierten Un-ternehmen oder mit Unternehmenderselben Aktionäre(Angabe gemäß § 10 Abs. 2 EnWG)

Die SWW hat im Geschäftsjahr 2007/08von verbundenen Unternehmen fol-gende Leistungen größeren Umfangesbezogen bzw. geliefert:

2007/08

5.0383.8312.979

574184108

12.7141.882

14.596

9826376

1.121

15.3681.807

17.175

Angaben in TEuro2006/07

5.0304.6542.104

983161135

13.0671.866

14.933

8706376

1.009

16.407986

17.393

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keiten und Verstöße, die sich auf dieDarstellung des durch den Jahresab-schluss unter Beachtung der Grund-sätze ordnungsmäßiger Buchführungund durch den Lagebericht vermittel-ten Bildes der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage wesentlich auswirken,mit hinreichender Sicherheit erkanntwerden und dass mit hinreichenderSicherheit beurteilt werden kann, obdie Pflichten nach § 10 Abs. 3 EnWGin allen wesentlichen Belangen erfülltsind.Bei der Festlegung der Prüfungshand-lungen werden die Kenntnisse überdie Geschäftstätigkeit und über daswirtschaftliche und rechtliche Umfeldder Gesellschaft sowie die Erwartun-gen über mögliche Fehler berücksich-tigt. Im Rahmen der Prüfung werdendie Wirksamkeit des rechnungsle-gungsbezogenen internen Kontroll-systems sowie Nachweise für die An-gaben in Buchführung, Jahresab-schluss und Lagebericht sowie in derinternen Rechnungslegung nach § 10Abs. 3 EnWG überwiegend auf derBasis von Stichproben beurteilt. DiePrüfung umfasst die Beurteilung derangewandten Bilanzierungsgrund-sätze und der wesentlichen Einschät-zungen des Geschäftsführers, die Wür-digung der Gesamtdarstellung desJahresabschlusses und des Lageberich-tes sowie die Beurteilung, ob die Wert-ansätze und die Zuordnung in der in-ternen Rechnungslegung nach § 10Abs. 3 EnWG sachgerecht und nach-vollziehbar erfolgt sind und derGrundsatz der Stetigkeit beachtet wur-de. Wir sind der Auffassung, dass un-

sere Prüfung eine hinreichend sichereGrundlage für unsere Beurteilungbildet.

Unsere Prüfung des Jahresabschlussesunter Einbeziehung der Buchführungund des Lageberichtes hat zu keinenEinwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrundder bei der Prüfung gewonnenen Er-kenntnisse entspricht der Jahresab-schluss den gesetzlichen Vorschriftenund vermittelt unter Beachtung derGrundsätze ordnungsmäßiger Buch-führung ein den tatsächlichen Verhält-nissen entsprechendes Bild der Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage derGesellschaft. Der Lagebericht steht inEinklang mit dem Jahresabschluss,vermittelt insgesamt ein zutreffendesBild von der Lage der Gesellschaft undstellt die Chancen und Risiken der zu-künftigen Entwicklung zutreffend dar.

Die Prüfung der Einhaltung der Pflich-ten zur Entflechtung in der internenRechnungslegung nach § 10 Abs. 3EnWG hat zu keinen Einwendungengeführt.

Erfurt, den 10. Dezember 2008

WIBERA Wirtschaftsberatung AGWirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Rolf-Peter StockmeyerWirtschaftsprüfer

gez. Scadi SchraderWirtschaftsprüferin

Bestätigungsvermerk desAbschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – be-stehend aus Bilanz, Gewinn- und Ver-lustrechnung sowie Anhang – unterEinbeziehung der Buchführung undden Lagebericht der StadtwerkeWeimar Stadtversorgungs-GmbH,Weimar, für das Geschäftsjahr vom1. Oktober 2007 bis 30. September2008 geprüft. Nach § 10 Abs. 4 EnWGumfasste die Prüfung auch die Einhal-tung der Pflichten zur Entflechtung inder internen Rechnungslegung nach§ 10 Abs. 3 EnWG.

Die Buchführung und die Aufstellungvon Jahresabschluss und Lageberichtnach den deutschen handelsrechtli-chen Vorschriften sowie die Einhaltungder Pflichten nach § 10 Abs. 3 EnWGliegen in der Verantwortung des Ge-schäftsführers der Gesellschaft.

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grund-lage der von uns durchgeführten Prü-fung eine Beurteilung über den Jahres-abschluss unter Einbeziehung derBuchführung und über den Lagebe-richt sowie über die interne Rech-nungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWGabzugeben.Wir haben unsere Jahresabschluss-prüfung nach § 317 HGB unter Beach-tung der vom Institut der Wirtschafts-prüfer (IDW) festgestellten deutschenGrundsätze ordnungsmäßiger Ab-schlussprüfung vorgenommen.Danach ist die Prüfung so zu planenund durchzuführen, dass Unrichtig-

Stadtwerke Berichtsqualität

Mit seinem Schaffen gehört Walter Gropiuszwar zu den Pionieren des neuen Bauensder 20er Jahre, in Weimar selbst ist jedochkeine seiner baulichen Ideen umgesetztworden. Einzig sein Denkmal für die März-gefallenen ist hier als Replik zu finden.Zu Ehren der im Kapp-Putsch 1920 gefalle-nen Weimarer Arbeiter wurde dieses Denk-mal im Auftrag des damaligen Gewerk-schaftskartells geschaffen und am 1. Mai1922 in Weimar enthüllt.An die Skulptur aus Beton, deren abstrakte

Form nach den Worten ihres Schöpferseinen Blitzstrahl aus dem Grabesbodenals Wahrzeichen des lebendigen Geistesdarstellt, schließen sich die sieben Grab-platten der Opfer an.Da die Erinnerung an die »roten Märzge-fallenen« im Nationalsozialismus uner-wünscht war und die moderne Gestaltungdes Denkmals als »Entartete Kunst« galt,wurde es im Februar 1936 zerstört.1946 wurde es aber leicht verändert nach-gebaut und wieder aufgestellt.

Das Denkmal der Märzgefallenen von Walter Gropiusauf dem Historischen Friedhof in Weimar

Page 35: Die Energie der Gestaltung - SW Weimar...In seinem Manifest verkündet Gropius 1919 das primäre Ziel seiner Schule: »Das Endziel aller bildnerischen Tä-tigkeit ist der Bau!« Architektur,

ERSTELLT UNTER VERWENDUNG VON BILD- UND TEXTMATERIALMIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VONDR. ANNEMARIE JAEGGI, BAUHAUS ARCHIV BERLIN UNDDR. INGEBORG BERGGREEN-MERKEL, DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM BERLIN

WEITERE BILDQUELLEN:BAUHAUS-UNIVERSITÄT WEIMAR, ART.COM INC., FOTOLIA.COM, DPA, ARCHIV

Page 36: Die Energie der Gestaltung - SW Weimar...In seinem Manifest verkündet Gropius 1919 das primäre Ziel seiner Schule: »Das Endziel aller bildnerischen Tä-tigkeit ist der Bau!« Architektur,

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Stadtwerke WeimarStadtversorgungs-GmbHIndustriestraße 14 · 99427 Weimar

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