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Organische Chemie Historie
© H. Kaltner
Die Entwicklung der organ. Chemie (I)
• Beginn im 17. Jahrhundert: neben Mineralien werden auch Stoffe des Pflanzen- und Tierreiches in die chemischen Untersuchungen einbezogen.
• Lavoisier (1774): Jede Verbrennung ist mit einer Aufnahme von Sauerstoff verbunden. Bei Stoffen pflanzlichen und tierischen Ursprungs entstanden dabei stets Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2).
• Seit Mitte des 18. Jahrhunderts isolierte insbes. Scheele aus pflanzlichen oder tierischen Produkten organ. Säuren wie z.B. Oxalsäure, Äpfelsäure, Weinsäure. Die Analyse dieser Substanzen ergab zum einen eine weitgehende chem. Verwandtschaft der aus Pflanzen und Tieren stammenden organischen Stoffe und zum anderen ein sehr unterschiedl. chem. Verhalten zu den anorgan. Substanzen.
• T. Bergman (1784): Bezeichnung „Organische Chemie“ als definierter Begriff. Die Bezeichnung rührt daher, dass man ursprünglich annahm, dass sie nur von lebenden Organismen synthetisiert werden konnten (Vitalismus).
• Harnstoffsynthese von Wöhler (1828):
N C O - NH4+ O C
NH2
NH2Ammoniumcyanat
Harnstoff
Organische Chemie Historie
Die Entwicklung der organ. Chemie (II)
• Erst in der Folgezeit, als sich herausstellte, dass nicht nur aus der belebten Natur isolierte Stoffe, sondern auch neuartige Stoffe synthetisiert werden konnten, setzte sich die Erkenntnis durch, dass auch die organische Chemie einer breiten präparativen Bearbeitung zugänglich ist.
• Mitte des 19. Jahrhunderts: als Ergebnis weiterer Untersuchungen wurde die Anwesenheit von Kohlenstoff als Grundvoraussetzung für eine organische Substanz festgestellt.
• Organ. Substanzen wurden deshalb als Kohlenstoffverbindungen (Gmelin, Kolbe,Kekulé) oder Carbogene bezeichnet (Corey, 1989).
• Die meisten organ. Substanzen enthalten neben dem Kohlenstoff: Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff. Ferner können auftreten: Schwefel, Phosphor, Halogene, Calcium, Magnesium, Eisen, Kobalt etc.
Organische Chemie
Unterschiede zwischen anorganischen und organischen Verbindungen
a) Anorgan. Verbindungen:
Häufig große Beständigkeit, auch bei hohen Temperaturen
Viele anorgan. Prozesse sind Ionenreaktionen, die sehr rasch ablaufen
b) Organ. Verbindungen:
Vielfach gegen Temperatureinflüsse und chem. Agentien empfindlich
Umsetzungen organ. Verbindungen sind an längere Zeitdauer gebunden
Reaktionsgeschwindigkeit muß erhöht werden! Dazu gibt es 2 Möglichkeiten:
1.) Durchführung der Reaktionen bei Wärme z.T. bei Siedetemperaturen, van´t Hoff-Regel
(Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel = RGT-Regel): Reaktionsgeschwindigkeit (RG)
ändert sich dergestalt mit der Temperatur (T), dass ein Temperatur-Zuwachs um etwa 10 °K
ungefähr eine Verdoppelung bis Vervierfachung der RG bewirkt.
2.) Verwendung von Katalysatoren (zumeist anorganische)
Organische Chemie
Bedeutung der organischen Verbindungen
• Sonderstellung der organ. Chemie nicht nur aus didaktischer Zweckmäßigkeit,
sondern in der Struktur und dem chem. Verhalten der Kohlenstoffverbindungen
begründet!
• Grosse Bedeutung der organ. Chemie für Biochemie, Molekularbiologie, Biologie,
Medizin und Pharmazie: Antibiotika (Chemotherapeutika), Metabolite und andere
Naturstoffe können nur synthetisiert werden, wenn chem. und biolog.
Syntheseschritte in Betracht gezogen werden.
Organische Chemie Der Kohlenstoff
Chemie des Kohlenstoffs
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Es gibt mehr Verbindungen des Kohlenstoffs (ca. zwanzig Millionen!)als von den übrigen Elementen zusammen.
Warum diese Sonderstellung ?
Kohlenstoff kann sich mit anderen C-Atomen zu Ketten, Ringen, Schichten oder dreidimensionalen Gebilden vereinigen
die Neigung zur Ionenbildung ist gering
Kohlenstoff kann mit seinesgleichen unterschiedliche Bindungen eingehen:
C C C C C C
Organische Chemie Kohlenstoff
1 s 2 s 2 px 2 py 2 pz 1 s 2 s 2 px 2 py 2 pz
K-Schale L-Schale L-SchaleK-Schale
Grundzustand Angeregter Zustand
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das C-Atom geht i.d.R. vier Bindungen ein
Wodurch kommt die vier-Bindigkeit zustande ?
In der äusseren Schale (L-Schale) befinden sich ein gefülltes s-Orbital undzwei halbgefüllte p- Orbitale, so dass nur zwei kovalente Bindungenausgebildet werden könnten.
Jedoch: das vollbesetzte s-Orbital gibt ein Elektron an das leere p-Orbital ab,so dass vier Orbitale mit je einem Elektron für vier Bindungen zur Verfügungstehen.
vier gleichwertige Hybridorbitale entstehen !
Organische Chemie Der Kohlenstoff
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Elektronen besitzen die Eigenschaft, dass sie sich wegen ihrer negativen Ladung abstoßen, wenn sie gleichen Spin aufweisen
eine Struktur wird aufgebaut, bei der die vier Bindungen in die Ecken eines Tetraeders weisen
(die drei p - Orbitale stehen also nicht mehr senkrecht aufeinander wie dies üblicherweise der Fall ist, und das s-Orbital hat seine Kugelsymmetrie verloren)
Organische Chemie Reaktionstypen
REAKTIONSTYPEN
• Substitution
• Addition
• Eliminierung
• Umlagerung
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Organische Chemie Reaktionstypen
Substitution
C X C +Y X+ Y
Addition
A B + C C CC
A B
Bei einer Addition wird eine Substanz an eine andere angelagert ein Produkt
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Substitution ist der Ersatz eines Atoms oder einer Atom-gruppe im Molekül durch ein anderes Atom bzw. eine an-dere Atomgruppe zwei Produkte
Organische Chemie Reaktionstypen
Eliminierung
Umlagerung
A B+CCCC
A B
CC
B A
CC
A B
Eine Eliminierung lässt sich als Umkehrung einer Addition auffassen.Meist werden Atome oder Atomgruppen von benachbarten C-Atomenunter Bildung einer Mehrfachbindung entfernt.
Bei einer Umlagerung wandern Atome oder Atomgruppeninnerhalb des Moleküls unter Umordnung von Elektronen.
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Organische Chemie Reaktionstypen
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C
Elektrophiles Reagens (Elektrophil = ein Reagens mit einem
Elektronenmangel-Zentrum, ein Kation), greift an den Stellen hoher
Elektronendichte des Substrates an. Ist das Elektrophil eine
Kohlenstoffverbindung, so heißt das positive Zentrum Carbenium-
Kohlenstoff (Carbenium-Ion, Carbokation):
Organische Chemie Reaktionstypen
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C
C
Nukleophiles Reagens (Nukleophile: Reagens mit einem Elektro-
nenüberschuß-Zentrum, ein Anion) reagiert bevorzugt mit den Stellen
geringer Elektronendichte im Substrat. Der Kohlenstoff mit einem
freien Elektronenpaar heißt Carbeniatkohlenstoff (Carbanion).
Ein Reagens mit einem ungepaarten Elektron, ein
freies Radikal, ist im allgemeinen besonders reak-
tionsfähig.
Organische Chemie Einteilung
Wie kann man die Vielzahl der organischen Verbindungen einteilen ?
Aliphatische Verbindungen
Diese Stoffklasse besteht aus geraden bzw. mehr oder wenigerverzweigten Kohlenstoffketten. Ihr Name leitet sich von den zuerstnäher untersuchten Fettsäuren ab (aliphos = Fett).
Alicyclische Verbindungen
Hierbei handelt es sich um verschieden grosse Kohlenstoffringe, dieman sich durch Cyclisierung der aliphatischen Verbindungenentstanden denken kann.
Aromatische Verbindungen
Sie enthalten als typisches Merkmal den Benzolring und besitzen“aromatischen Charakter”.
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Organische Chemie Einteilung II
Wie kann man die Vielzahl der organischen Verbindungen einteilen ?
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Heterocyclische Verbindungen In dieser grossen Stoffklasse sind ein oder mehrere C-Atome in Kohlenstoffringen durch sog. Heteroatome wie Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel usw. ersetzt.
Naturstoffe Naturstoffgruppen sind: “Kohlenhydrate”, “Terpene und Steroide”, “Aminosäuren, Peptide und Proteine”, “Nukleinsäuren”, “Enzyme” etc.
Organische Chemie Kohlenwasserstoff-Verbindungen
Kohlenstoff geht bevorzugt Bindungen mit dem Wasserstoff ein
ein einfach besetztes Hybridorbital von C bildet zusammen mit dem einfach besetzten s-Orbital von H ein gemeinsames Orbital
der Unterschied in der Elektronegativität ist gering (C:2,6; H:2,2); die Bindung hat
kovalenten Charakter; i.V. zur C-C Bindung entsteht jedoch ein geringer Dipol
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Organische Chemie Kohlenwasserstoff-Verbindungen
Wir besprechen:
Alkane und Zykloalkane
Alkene
Alkine
Aromatische Verbindungen
Alkylhalogenide
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Organische Chemie Alkane
4Alkane = gesättigte Kohlenwasserstoffe
C HH
H
H
CH
H
H
C H
H
H
C H
H
H
CH
H
H
C
H
HMethan
Ethan
Propan
4 Summenformel: CnH2n+2
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Organische Chemie Alkane
Homologe Reihe der Alkane
CH4Methan
Ethan H3C CH3
3 2Propan H C CH CH3
3 2 32n-Butan H C CH CHCH
n-Pentan CH2H3C CH2 CH2 CH3
n-Hexan CH2H3C CH2 CH2 CH3CH2
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Organische Chemie Alkane
C
H
H
C
H
H
C H
H
H
C
H
H
H C
H
H
C
H
H
C
H
H
HH C
H
H
C
C
HC
H
HH
CH3
3
C
H
H
H C
H
H
C
C
HC
H
H
H
H
3
C
H
H
n-Hexan
2-Methylpentan
2,2-Dimethylbutan
4Zahl der Isomere, z.B.: C8 18, C9 35, C12 355, C14 1858, C20 366319 usw. © H. Kaltner
Organische Chemie Isomerie
Isomerie
StereoisomerieStrukturisomerieKettenisomerie
StellungsisomerieStrukturisomerie i.e.S.
Tautomerie
geometrische Isomerie
Optische Isomerie(Spiegelbildisomerie)
Diastereomerie
(cis-trans-Isomerie)
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Erläuterung: Welche Arten von Isomerie gibt es?
Organische Chemie Isomerie
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Organische Chemie Alkane - Nomenklatur
CHH3C CH CH CH3CH CH2
CH3
CH3
CH3
CH2
CH2
CH3
CHH3C CH CH CH3CH CH2
CH3
CH3
CH2
CH2
CH3
Regel 1: Suchen Sie die längste Kohlenstoffkette und benennen Sie sie!Besitzt ein Molekül zwei oder mehrere Ketten gleicher Länge,ist der Stamm diejenige Kette mit den meisten Substituenten !
ein Heptan
auch ein Heptan
aber 4 Substituenten
nur 3 Substituenten
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CH3
Organische Chemie Alkane - Nomenklatur
CHH3C CH CH CH3CH CH2
CH3
CH3
CH3
CH2
CH2
CH3
Regel 2: Bestimmen Sie die Namen der an die längste Kettegebundenen Alkylgruppen !
ein Heptan
-propyl
-methyl-methyl
-methyl
Organische Chemie Alkane - Nomenklatur
CHH3C CH CH CH3CH CH2
CH3
CH3
CH3
CH2
CH2
CH3
Regel 3: Numerieren Sie die Kohlenstoffatome der längsten Kette von dem Ende her, das einem Substituenten am nächsten ist
ein Heptan
-propyl
-methyl-methyl
-methyl
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1 2 3 4 5 6 7
Organische Chemie Alkane - Nomenklatur
CHH3C CH CH CH3CH CH2
CH3
CH3
CH3
CH2
CH2
CH3
-propyl
-methyl-methyl
-methyl
© H. Kaltner
1 2 3 4 5 6 7
Regel 4: Schreiben Sie den Namen des Alkans, indem Sie zunächst die Namender Seitenketten in alphabetischer Reihenfolge ordnen (jedem geht dieNummer des Kohlenstoffatoms, an das es gebunden ist, und einBindestrich voraus), und fügen Sie dann den Namen des Stammalkanshinzu. Sind mehrere gleiche Substituenten vorhanden, so verwendetman griechische Zahlworte.
2,3,5-Trimethyl-4-propylheptan
Organische Chemie Alkane - Nomenklatur
CH3
CHH3C CH CH3CH2
CHH3C CH CH3
CH3
CH3
CHH3C CH CH3CH212345
Pentan
CH2
CH3
-methyl
-ethyl
3-Ethyl-2-methylpentan
CHH3C CH CH3
-methyl
-methyl
Butan
2,3-Dimethylbutan
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Organische Chemie Alkane - Nomenklatur
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CH2CH3
CH3
CH3
CH2
CH2
CH3 CH2 CH CH2 C CH2 C CH3
CH3
CH3
2345678 1
-propyl
-methyl
-methyl
-methyl-ethyl
6-Ethyl-2,2,4-trimethyl-4-propyloctan
CH3 CH2 CH CH2 C CH2 C CH3
Organische Chemie Alkane - Nomenklatur
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H2C CH CH2CH CH2 CH
CH3
CH3 CH3
CH3
CH3
H3C C CH2 CH2
CH3
CH3
CH3
CH2
H3C CH CH2CH CH2
C2H5
C2H5
CH3
H3C CH2 CH2 CH2CH
CH3
CH3CH2
C
CH3
CH2
CH3
CH2
A) B)
C)
D)
Benennen Sie folgende Kohlenwasserstoffe nach den Nomen-klaturregeln
2,5,6-Trimethyloktan 3,3-Dimethylhexan
4-Ethyl-3-methylheptan
H3C CH2 CH2 CH2CH
CH3
CH3CH2
C
CH3
CH2
CH3
CH24-Ethyl-3-methylheptan
3,3-Dimethyl-5-propyloktan
Organische Chemie Alkane - Nomenklatur
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H3C CH2 CH2 CH2CH
CH CH3
CH3
CH3CH2
A) 3-Ethyl-2-methylpentan
B) 4,5-Diethyl-3,6-dimethyldecan
C) 3,5,10-Trimethyldodecan
D) 4-(1-Ethylpropyl)-2,3,5-trimethylnonan
Zeichnen Sie die Konstitutionsformeln von:
E)
Organische Chemie Alkane - Eigenschaften
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Natriumacetat: Coulombsche Anziehungskräfte
Chlormethan:Dipol-Dipol Wechselwirkungen
Londonkräfte in kristallinem Pentan
Organische Chemie Alkane-Physikal.Eigenschaften
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Schmelz-und Siedepunkte der Alkane
Organische Chemie Alkane - Eigenschaften
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Zwischen den Molekülen der unpolaren Alkane wirken sog. London-Kräfte (od. Dispersi-
onskräfte; van-der-Waals Kräfte)
• In der Reihe der Alkane nehmen die Schmelzpunkte mit zunehmender Molekülgrösse
zu: Moleküle mit relativ grosser Oberfläche zeigen grössere London-Anzie-
hungskräfte.
• Wie die Schmelzpunkte nehmen auch die Siedepunkte mit steigender molarer Masse
zu: es erfordert mehr Energie Verbindungen höherer molarer Masse zum Verdamp-
fen zu bringen.
• Verzweigte Alkane haben kleinere Oberflächen als ihre unverzweigten Isomere! Es
wirken daher geringere London-Kräfte zwischen den Molekülen und ihre Packungs-
dichte ist geringer. Deshalb niedrigere Schmelz -und Siedepunkte!
Organische Chemie Alkane - Chemisches Verhalten
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Alkane sind äußerst stabile Verbindungen und neigen kaum zu weiteren
Reaktionen
o alle Valenzen sind abgesättigt, d.h. C und H haben alle ihre freien
Stellen mit Elektronen aufgefüllt
o keine oder nur schwach ausgeprägte Dipole
o Bezeichnung Paraffine „parum affinis“ (wenig reaktionsfähig).
o Reaktionen müssen stets erzwungen werden, d.h. besondere
Bedingungen geschaffen werden
Organische Chemie Alkane - Reaktionstypen
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Cl Cl Cl Cl +h ν
Kettenstart
Substitutionsreaktionen mit Halogenen verlaufen über radikalische Zwischenstufen
1. Die Spaltung von Halogenmolekülen unter Lichteinwirkung führt
zur besonders reaktiven atomaren Form der Halogene: sie
besitzen ein ungepaartes Elektron und versuchen ihr Oktett
wieder aufzufüllen.
KettenfortpflanzungCH4+Cl HCl+CH3
2. Eine C-H Bindung wird angegriffen, dabei ein H-Atom
gebunden und ein radikalischer Alkylrest bleibt zurück.
Organische Chemie Alkane - Reaktionstypen
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Substitutionsreaktionen mit Halogenen verlaufen über radikalische Zwischenstufen
CH3Cl + Cl CH3 + Cl Cl usw.
CH3 CH3ClCl + Kettenabbruch
3. Der radikalischeAlkylrest entreißt einem weiteren Halogen-
molekül ein Atom. Das verbleibende Halogenatom führt die
Substitutionsreaktion weiter.
4. Treffen zwei Radikale aufeinander so wird die Kettenreaktion
beendet !
Organische Chemie Alkane-Konformationen
ekliptischgestaffelt
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CH
H
H
C H
H
H
Konformationen des Ethans
H
H
H
HH
H
HH
HH
H H H
H
H
H
H
H
gestaffelt
C CH
H HH
H H
60°60°
Newman-Projektion !
Organische Chemie Alkane-Konformationen
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Drehwinkel in °
Diagramm der potentiellen Energie der Rotationsisomere des Ethans
Organische Chemie Alkane-Konformationen
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Konformationendes Butans
C C C C
H
H
H
H
H
H
H
H
H
H
CH3
CH3
H
HH
HCH3
CH3
H
H
H
H
CH3
H
HH
H
H3C
H3C CH3
H
H
HH
CH3
H
H H
H
H3C
etc.
anti gauche
gauche28%
72%
Organische Chemie Alkane-Konformationen
© H. Kaltner
Diagramm der potentiellen Energie im Butan während der Drehung um die C2-C3-Bindung
Drehwinkel in °
Organische Chemie Cycloalkane
Cyclopropan
Cyclobutan
Cyclopentan
Cyclohexan
Cycloalkane haben durch den Ringschluss eine C-C Bindung
mehr als Alkane gleicher Kohlenstoffzahl!
Summenformel: CnH2n
Man benennt die ringförmigen Kohlenwasserstoffe
so, dass man vor den Namen des entsprechenden
Alkans das Präfix Cyclo- setzt.
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C C
CCH2
H2
H2
H2
C C
C H2
H2H2C
C
C
C
C
C
H2
H2
H2
H2
H2
H2
C C
C
C
C H2
H2
H2
H2
H2
Organische Chemie Cycloalkane-Konformation
ekliptischgestaffelt
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Konformationendes Cyclohexans
C
C
C
C
C
C
H2
H2
H2
H2
H2
H2
Cyclohexan
Organische Chemie Cycloalkane-Konformation
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CH2
CH2
H
H
H
H
gauche-Wechselwirkung
Aufgrund welcher Faktoren kommt die Spannung in einem Cycloalkanring zustande?1 Winkelspannung: Energie, die zur Veränderung der Tetraederwinkel für den
Ringschluss erforderlich ist2 ekliptische Spannung: ergibt sich aus der ekliptischen
Stellung von Wasserstoffatomen3 gauche-Wechselwirkungen
4 transannulare Spannung: entsteht durch gegenseitige sterische Hinderungvon Wasserstoffatomen, die auf entgegengesetztenSeiten des Ringes gebunden sind
Organische Chemie Cycloalkane-Konformation
© H. Kaltner
Organische Chemie Cycloalkane-Konformation
© H. Kaltner
H
H CH3
HH
CH3
13
5
Sesselform: äquatorial (e) und axial (a) angeordnete Wasserstoffatome(oder allgemein Substituenten)
äquatoriale angeordnete Substituenten liegen in etwain der Ebene des Ringes
aa a
a
e
e
e
Ringinversion bei Methylcyclohexan
e
a a
aa
a
ae
e
e
ee
axiale angeordnete Substituenten befinden sich jeweilsoberhalb oder unterhalb der Ebene des Ringes
e
Äquatoriale Stellung des Substituenten bevorzugt!
Organische Chemie Cycloalkane-cis/trans Isomerie
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CH3
CH3
CH3
H3C
trans-1,2-Dimethylcyclohexan
CH3
CH3CH3
H3C
cis-1,2-Dimethylcyclohexan
Di- bzw. mehrfachsubstituierte Cyclohexanderivate (geometrische, cis-transIsomerie)
Organische Chemie Cycloalkane-Moleküle mit biologischer Aktivität
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H
H
H
H
H
H
H
H
Lindan
cis-Decalin
trans-Decalin
myo-InositCl
ClClCl
ClCl OH
OH
OH
HOHO
HO
e
aee
ee
a
aaee
e
1,2,3,4,5,6-Hexahydroxy-cyclohexan1,2,3,4,5,6-Hexachlor-
cyclohexan
Organische Chemie Cycloalkane-Steroide
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O
HO HH
H
H
CH3CH3
Androsteron
Ringe sind trans verknüpftCH3
CH3
H
H
HO
H
H
O
3 5
17
abgeleitet von 5α-Cholestan-3α-ol
Organische Chemie Cycloalkane-Steroide
© H. Kaltner
12
34
56
78
910
1112
13
14 1516
17
A B
C D
Gonan Cholestan
5α-Cholestan (A:B-trans)5β-Cholestan (A:B-cis)
H
3 510 9
8 1413 17
H
H
H H
CH3
CH3
R
(α)
(β)
(α)(β)
H5
10 9
8 1413 17
H
H
H H
CH3
CH3
R
CH3
CH3CH3
CH3
CH3(18)
(19)(20)
(21)
(22)
(23)(24)
(25)(26)
(27)
12
34
56
78
910
1112
13
14 1516
17
A B
C D
H
H
Bezugspunkt: Methylgruppe am C10, sämtliche Substituenten und H-Atome, die sich mit dieser Gruppe aufder Vorderseite befinden sind β-ständig (durchgezogene Linien), die sich in Bezug zu dieser Gruppe auf derRückseite befinden sind α-ständig (gestrichelte Linien). Ring A/B:cis oder trans, B/C: stets trans, C/D: meistens trans
Organische Chemie Cycloalkane-Steroide
© H. Kaltner
CH3
CH3
3 5
10
H
HH
H
R
HOH
CH3
CH3
3 5
10
H
HH
H
R
HOH
5α-Cholestan-3β-ol
5α-Cholestan-3α-ol
5β-Cholestan-3β-ol
5β-Cholestan-3α-olCH3
CH3
3 5
10
H
HH
H
R
HOH
CH3
CH3
3 5
10
H
HH
H
R
HOH
Anguläre Methylgruppen an C10 und C13, sowie Seitenkette (R) am C17 und H-Atom am C8 β-ständig,H-Atome an C9, C14 und C17 α-ständig, H-Atome an C5 α- oder β-ständig, OH-Gruppe an C3 α- oder β-ständig,
1317
12
34
56
78
910
1112
13
14 1516
17
A B
C D
Organische Chemie Cycloalkane-Steroide
© H. Kaltner
Cholesterol
CholsäureCholansäure
Verbindungen, die sich von den Cholestanen ableiten:
CH3
CH3CH3
CH3
CH3(18)
(19)(20)
(21)
(22)
(23)(24)
(25)(26)
(27)
1
3 5 7
10
11 17
H
HO
H
H5
CH3
CH3
CH3(24)
H
H
H
COOH
CH3
CH3
CH3(24)
H
H
H
COOH
HO
OH
OH
Östron
CH3
CH3
CH3
H
H
H
H
5β-Pregnan
CH3
CH3
CH3
H
H
H
H
54O
O (20)
3
Progesteron
Gallensäuren (abgeleitet vom 5β-Cholestan)
GeschlechtshormoneOCH3
H
H
HO
H
17
103
**
**
**
**
Organische Chemie Cycloalkane-Steroide
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Cortison
3
CH3
CH3
H
H
H
HO
OHAB
O
O
HC
D17
Digitoxigenin
O
O (20)
3
OCH2OH
CH3
CH3
H
H
HO1711
Organische Chemie Cycloalkane-Steroide
© H. Kaltner
Cholesterol Cholsäure Cortison
Testosteron Östradiol Progesteron
cis
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene
Alkene
Die vierte Bindung entsteht aus dem nichthybridisierten viertenp-Orbital, das senkrecht zum hybridisierten sp-Orbital angeord-net ist.
Organische Chemie Alkene-homologe Reihe
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Homologe Reihe der Alkene
Propen (Propylen)
2-Penten, cis -Form
3 2CHCHH C
CH3CHCH2H3C CH
Ethen (Ethylen) H2C CH2
1-Buten (Butylen) CH CH2CH2H3C
2-Buten, cis -Form CH CH3CHH3C
Isobuten (Isobutylen),Methylpropen
CH2CH3C
CH3
1-Penten CH2CH2CH2H3C CH
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene - Benennung
Wie kommt die Benennung zustande ?
H2C CH CH CH 21 2 3 4
-Butadien-ButenButan
1,3 -Butadien
1. Man wählt die längste KW-Kette aus, die die Doppelbindung enthält, und numeriert sie, an einem Ende beginnend, so, daß die doppelt gebunde-nen C-Atome möglichst niedrige Ziffern bekommen.
3. Mehrere Doppelbindungen kennzeichnet man durch die vor -en stehendenVorsilben di, tri, tetra usw.
4. Die Ziffer(n) des(r) C-Atom(e)s, von dem (denen) die Doppelbindung(en) ausgeht(en), schreibt man vor den Namen des Alkens.
2. Die Endung -an, das dieser KW -Kette entspricht, ersetzt man durch die Endung -en.
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene - Benennung
Ein Beispiel:
H C CH CH CH CH CH CH3 2 2
CH3
1234567
5-Methyl-1,3-heptadien
-heptan
-hepten
-heptadien
1,3-heptadien
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene-elektrophile Addition
Alkene: die π-Bindung ist eine reaktive Stelle!
Nach einem Mechanismus der elektrophilen Addition
reagieren Alkene mit Halogenen, Ozon, Halogen-
wasserstoff und wässriger Permanganatlösung.
Primärschritt der Reaktion ist der Angriff eines elektrophilen Partners
X⊕ (zumeistens eines Kations mit Elektronenlücke), auf die C=C Dop-
pelbindung. Dabei nimmt man zunächst die Bildung eines π-Komplexes
an, der sich dann in ein Carbenium-Ion umlagern kann.
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene-elektrophile Addition
Mechanismus der elektrophilen Addition
H
C
C
H
HH
δ- Br Brδ -δ+
H
C
C
H
HH
+ Br Br
A
H
C
C
H
HH
δ - Br Brδ -δ+
BH
C
C
H
HH
Br Br
Organische Chemie Alkene - elektrophile Addition
Mechanismus der elektrophilen Addition
© H. Kaltner
H
C
C
H
HH
Br
H
C
C
H
HH
Br
H
C
C
H
HH
Br
Carbeniumion Bromoniumionπ - Komplex
C
H
C
C
H
HH
Br
H
C
C
H
HH
Br
Br Br +
D
Dibromethan
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene-Beispiele elektrophile Addition
Addition von Wasser bzw. Halogenwasserstoffen
C C + H+ C C
H
+C C
HCl
C C
H+O
H H
C C
HOH
+ H+
+H2O
+ Cl-
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene-Beispiele elektrophile Addition
Addition an ein unsymmetrisches Alken: regioselektive Addition, Regel von Markownikow
H3C CH CH2+HCl
H3C CH CH2+
H
H3C CH CH2+
H
H3C CH CH2
H
Cl
H3C CH CH2
H
Cl
2-Chlorpropan
1-Chlorpropan
Propen
sekundäres Carbenium-Ion!
primäres Carbenium-Ion!
Addition eines unsymmetrischen Agens an ein unsymmetrisches Alken!
Alkene: sie können mehr als eine Doppelbindung aufweisen !Polyene (Alkene mit mehreren Doppelbindungen)
1 isolierte Doppelbindung (Diolefintyp)
(CH2)H2C CHCH CH2n
3 kumulierte Doppelbindung(Allentyp)
H2C CH2C
Propadien
Organische Chemie Alkene: Polyene
2 konjugierteDoppelbindung (Dientyp)
H2C CH CH21 2 3 4
C
CH3 2-Methyl-1,3-butadien
H2C CHCH CH21,3-Butadien
1 2 3 4
© H. Kaltner
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene - konjugierte Diene
H2C CHCH CH 2 1,3-Butadien
H2C CHCH CH 2
Br Br
Br2
Br2
H2C CHCH CH 2
Br Br
3,4-Dibrom-1-buten
+
+
1,4-Dibrom-2-buten
1,2- und 1,4-Addition
1 2 3 4
1234
Organische Chemie Alkene-Mesomerie
1,2- und 1,4-Addition
H 2C CHCH CH 2
Br
H 2C CHCH CH 2
Br
H 2C CHCH CH 2Br+
Butadien
Der Doppelpfeil soll andeuten, dass kein Gleichgewicht zwischen verschiedenenMolekülarten, sondern ein echter Zwischenzustand vorliegt MESOMERIE
Organische Chemie Alkene-Mesomerie
1,2- und 1,4-Addition
1. Ein Brom-Kation greift eine π-Bindung elektrophil an.
2. Es entsteht über einen π-Komplex ein Carbenium-Ion.
3. Dieses substituierte Allyl-Kation lässt sich nicht mehrdurch eine einzige Strukturformel befriedigend erklären.Es kann eingrenzend durch zwei Grenzformeln wiedergege-ben werden.
(Zusammenfassung der Schritte)
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene - biol. Verbind. mit konj. Doppelbindungen
2-Methyl-1,3-butadien (=Isopren) CH CH2H2C
CH3
C
Konjugierte Doppelbindungen kommen in vielen biologisch aktiven Verbindungen vor!
CH3
CH3CH3
CH3CH3
H3C
CH3CH3CH3
CH3
β-Carotin
CH2OHCH3
CH3CH3
CH3 CH3Vitamin A
© H. Kaltner
Organische Chemie
2-Methyl-1,3-butadien (=Isopren) CH CH2H2C
CH3
C
Konjugierte Doppelbindungen kommen in vielen biologisch aktiven Verbindungen vor !
Squalen (Vorstufe in der Biosynthese)
Alkene-biol. Verbind. mit konj. Doppelbindungen
Cholesterol
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene
2-Methyl-1,3-butadien (=Isopren) CH CH2H2C
CH3
C
Konjugierte Doppelbindungen kommen in vielen biologisch aktiven Verbindungen vor !
O
O
H3CO
H3CO
CH3
Hn
Ubichinon
[ ]
© H. Kaltner© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene-Polymerisation
Beispiel:
Radikalische Polymerisation I
Polyethylen
n nH2C CH2 CH2 CH2[ ]
H2C CH
R R
R` CH 2 CHR`+
n-1 R
CH2 CHnH2C CH
R R
R` CH2 CH
R
CH2 CH
R
R` CH2 CH+
Startreaktion
Kettenwachstum
[ ]
© H. Kaltner© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene-Polymerisation
Radikalische Polymerisation II
ORO R 2 RO
Initiation:
RO + CH2 CH2 ROCH2 CH2
Kettenwachstum:
ROCH2CH2 + CH2 CH2 ROCH2CH2CH2CH2
Kettenabbruch:
2 RO (CH2CH2)n CH2CH2 (CH2CH2)2n+2RO OR
2 RO (CH2CH2)n CH2CH32 RO (CH2CH2)n CH CH2
2 RO (CH2CH2)n CH2CH2
+
CH2 CH2(n-1)RO (CH2CH2)nROCH2CH2CH2CH2 CH2CH2
© H. Kaltner© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene-Polymerisation
Kationische Polymerisation
H+CH2 C
CH3CH3
CH3C
CH3
CH3
C
H
H
CH3
CH3
C+
CH3
CH3
CH3
C+
+CH2 C
CH3CH3
etc.
2-Methylpropen
Poly-2-methylpropen1(Polyisobutylen)
Initiatormoleküle (Lewissäuren): z.B. H2SO4, HF, BF3
© H. Kaltner© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene-Polymerisation
Anionische Polymerisation
am Beispiel von α-Cyanoacrylsäuremethylester („Sekundenkleber“)
HOCH2C
CN
COCH3O
CH2 CCN
COCH3
OCH2 CC N
COCH3
O
HOCH2C N
COCH3
O
HOCH2CC N
COCH3
O
C
HOCH2CC N
COCH3
O
etc.CH2 C
C N
COCH3
O
+HO -
Die Base greift die Methylengruppe des α-Cyanoacrylsäureesters an, dadurch wird ein Carbanion gebildet, dessen negative Ladung an dem Kohlenstoffatom zwischen der stark elektronenziehenden Estergruppe und der ebenfalls stark elektronenziehenden Nitrilgruppe lokalisiert ist. Das Anion ist stabilisiert, da die Mehrfachbindungen des Stickstoff- und des Sauerstoffatoms polarisiert sind (δ+ C≡N δ- und δ+ C≡O δ- ), und da die Ladung durch Resonanz stabilisiert ist.
© H. Kaltner© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene-Polymerisation
Monomer
Ethen
Polymer
Polyethylen H2C CH2 CH2 CH2n
Cl
H2C CH CH2 CHn
Cl
VinylchloridPolyvinylchlorid
F2C CF2 CF2 CF2n
H2C CHCH2 CH
n
Tetrafluor-ethylen
Styrol
Polystyrol
CHH2C
C N
CH2 CHn
C N
Tragetaschen, Behälter
Rohre, Vinylkunststoffe
Acrylnitril
Teflon
Orlon
Anwendungen
O CH3
CH2C
C
CH3
O
Methylmeth-acrylat
Plexiglas
O CH3C
CH3
O
CH2 Cn
nichthaftende Beschichtung
Geschäumtes Verpackungsmaterial
Kleidung, synthetische Stoffe
schlagfeste Verschalungen
© H. Kaltner© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene-Polymerisation konjugierter Diene
CH2 CH2CH CH2n
1,2-Polymerisation von 1,3-Butadien
CH2
CH2
CH CH CH2( )n
CH
CH2
CH
CH2
CH
1,4-Polymerisation von 1,3-Butadien
CH2 CH2CH CHn (CH2 CH2)CH CH n
1,3 Butadien kann vernetzte Polymere bilden!
© H. Kaltner© H. Kaltner
Organische Chemie Alkene-Polymerisation konjugierter Diene
Synthetischer Kautschuk leitet sich von Poly-1,3-dienen ab
n H2C CH2C CH
Cl
TiCl4, AIR3C C
Cl CH2
H2C H(
)n
n H2C CH2C CH
CH3
TiCl4, AIR3C C
H
H2C( )n
H3C
CH2
(Z)-Polyisopren ((Z)-1,4-Polybutadien)
Neopren
2-Methyl-1,3-butadien
2-Chlor-1,3-butadien
Frierender Pinguin Pierre (25, wohnhaft San Francisco, CA) bekommt eigenes Neopren-Jäckchen!
© Süddeutscher Verlag
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkine
Alkine zeichnen sich durch eine Dreifachbindung aus, die durch sp-Hybridisierung entsteht. Zwei weitere p-Orbitale bleiben für den Aufbau von zwei Doppelbindungen.
Organische Chemie Alkine - homologe Reihe
© H. Kaltner
H C C H
C C HH3C CH2
C C HH3C C
C CH3C C CH3
Acetylen, Ethin
Methylacetylen, Propin
Ethylacetylen, 1-Butin
Dimethylacetylen, 2-Butin
Homologe Reihe der Alkine (Acetylene)
Summenformel: CnH2n-2
Alkinylgruppen z.B. Ethinyl: C CH
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkine - Eigenschaften
Reaktionstyp: elektrophile Addition
im Gegensatz zu Alkanen und Alkenen hat C-H Bindung geringen aciden Charakter
Bildung von Salzen möglich
z.B. Silbersalz des Acetylens fällt leicht aus und wird zum Nachweiseingesetzt.
Anmerkung: hohe Energiemenge (∆ H= -2612,6 kJ/mol) wird beim Verbrennen von Acetylen frei und so beim Schweissen eingesetzt.
Organische Chemie Aromatische Verbindungen
“Aromatischer Charakter”
eine Ringverbindung mit durchgehend konjugierten Doppelbindungen liegt vor
die das Ringgerüst bildenden Atome liegen in einer Ebene
Typischer Vertreter Benzolring
Aromatische Verbindungen
Π-Bindung in Benzol
H1s -Csp2
Csp2-Csp2
Die Kohlenstoffatome sind sp2 hy-bridisiert und jedes pz-Orbital überlappt gleichmäßig mit den pz-Orbitalen der benachbarten C-Atome.
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-Bindungen
C CC CC C
Bindung Bindungslänge (pm) Bindungsenergie (kJ/mol)
154135121
139
331620812
Abnahme
Bindungslängen des Benzols liegen zwischen den Werten für eine Einfachbindung und eine Doppelbindung!
Der Unterschied zwischen Einfach- und Doppelbindung ist total verschwunden, wir können also nur noch eine Bindungslänge feststellen!
454
© H. Kaltner
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-Orbitalmodell des Benzols
+ H2
+ 2H2
+ 3H2
∆H0 = -120 kJ/mol
∆H0 = -230 kJ/mol
∆H0 = -330 kJ/mol
∆H0 = -206 kJ/mol+ 3H2
Benzol ist besonders stabil: Hydrierungswärmen
Führen wir Additionsreaktionen mit molekularem Wasserstoff (Hydrierung)bei Sechsringen durch, so erhalten wir den erwarteten annäherndendoppelten Anstieg beim Zyklohexadien.
Zyklohexen
Zyklohexadien
ZyklohexatrienZyklohexatrien
Benzol
Überraschenderweise wird beim Benzol (3 Doppelbindungen!!!) weniger Energie freigesetzt als beim Zyklohexadien.
© H. Kaltner
Organische Chemie Arom. Verb.-delokalisiertes Elektronensystem
Die Bezeichnungen resonanz- oder mesomeriestabilisiert bedeutendie Verminderung der Energie eines Systems durch die Delokalisierungvon Elektronen.
Infolge seines delokalisierten Elektronensystems ist das Benzolmolekül energieärmer als ein hypothetisches „Zyklohexatrien“!
Die energetische Stabilisierung des Benzolringes ist mesomeriebedingt!
Die delokalisierten Elektronenbilden eine π-Wolke oberhalb undunterhalb der Ringebene.
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-Schreibweise
H. Kaltner
Benzol
C C
CC
CC
H H
H
HH
HC C
CC
CC
H H
H
HH
H
Die wahre Struktur des Benzols lässt sich mit der Valenzschreibweise nicht richtig wiedergeben !
Der Doppelpfeil soll andeuten, dass kein Gleichgewicht zwischen verschiedenenMolekülarten, sondern ein echter Zwischenzustand vorliegt MESOMERIE
© H. Kaltner
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-Reaktionen
© H. Kaltner
Welche Reaktionen lassen sich mit dem Benzolring vollführen ? Die charakteristischen Reaktionen sind Substitutionsreaktionen, weil bei ihnen die polyzentrischen
Molekülorbitale des aromatischen Systems erhalten bleiben
Im Fall von Additionsreaktionen würde die durchgehende Konjugation aufgegeben (Additio-
nen sind dadurch äusserst erschwert!) elektrophile Substitution
Der einzuführende Substituent wirkt als elektrophile Gruppe, d.h. als Lewissäure, hingegen
das π-Elektronensystem des Benzolrings als Lewisbase.
HNO3 + 2H2SO4 NO2+ + H3O+ + 2HSO4-
SO3 + H2SO4 HSO4-+HSO3
++Cl2 AlCl3 Cl+ + -[AlCl4]
Br2 + FeBr3 Br+ + -[FeBr4]
Die stark elektrophilen Gruppen, die zur Durchführung einer elektrophilen Substitution notwendig sind, werden durch Zusatz von Lewis-Säuren erzeugt.
Die kationischen Lewis-Säuren wie +
2NO , +3HSO , +Br oder +Cl , die nur als kurzlebige, sehr
reaktionsfähige Zwischenstufen auftreten sind stark elektrophil.
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-elektrophile Substitution
© H. Kaltner
Ein stark elektrophiles Teilchen nimmt Kontakt mitder “Elektronenwolke” auf. Der primär entstehende π-Komplex stabilisiert sichzu einem Carbenium-Ion.
+ Cl Cl HCl
π - Komplex Carbenium-Ion (σ-Komplex)
Es besteht Kontakt zwischen dem elektrophilen Teilchen und dem aromatischen System. Eine definierte Stelle wurde noch nicht angegriffen !!
Auflösung der betreffen-den Doppelbindung, diedurchgehende Konjuga-tion des Ringes ist zer-stört.
Die ursprünglich eingesetzten Lewissäurenwerden dabei zurückgebildet (Katalysatoren!)
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-elektrophile Substitution
© H. Kaltner
Aus dem Carbenium-Ion bildet sich unter Ablösungeines Protons über einen π-Komplex das aroma-tische System zurück.
π - Komplex
ClH
Cl
H- Chlorbenzol
Die durchgehende Konjugation des Ringes wird durch Abgabe des Protons wiederhergestellt!
-[AlCl4] + H+ HCl AlCl3+
HSO4- + H+ H2SO4
-[FeBr4] + H+ HBr + FeBr3
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-Nomenklatur
x
x
1,2-Isomerortho-(o)-Stellung
x
x
1,3-Isomermeta-(m)-Stellung
x1,4-Isomer
para-(p)-Stellung
x
NO2
NO2
123
456
O2N
1,3,5 -Trinitrobenzol
Cl
Cl
4
1235
6
1,4 - Dichlorbenzol
© H. Kaltner
Organische Chemie Aromat. Verbind.-wichtige Substitutionsreaktionen
© H. Kaltner
+ N
O
O
+ NO2H
N
O
O
++ -H+
NO2
S
O
O
O+
+ H+
S
O
O
O
H
+ SO3HH
+ -H+
SO3H
Die Nitrierung von Benzol erfolgt zumeist mit sogenannter „Nitriersäure“, einem Gemisch aus Salpeter- und Schwefelsäure. Zuerst wird das Nitronium-Ion ( +
2NO ) als elektrophiles Agens gebildet.
HNO3 + 2H2SO4 NO2+ + H3O+ + 2HSO4-
SO3 + H2SO4 HSO4-+HSO3
+
Benzol wird durch Schwefeltrioxid sulfoniert. Dabei entsteht Benzolsulfonsäure. Das elektrophile Agens ist das SO3, wobei der Schwefel aufgrund der höheren Elektronegativität der Sauerstoffatome und Protonierung positiviert ist.
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-induktiver/mesomerer Effekt
Induktiver (I) EffektDie Wirkung des I-Effektes beruht auf der unterschiedlichen Elektronegativität der
Atome in einer kovalenten Bindung. Das bindendende Elektronenpaar befindet sich
näher beim elektronegativeren Partner. Die Weiterleitung dieses Polarisations-
effektes über σ-Bindungen bezeichnet man als induktiven Effekt.
H3C OH
H3C Li
-I-Effekt: Atome oder funktionelle Gruppen mit größerer Elektronegativität als die des
Kohlenstoffs entziehen diesem Elektronen und verringern somit dessen
Elektronendichte
+I-Effekt: Atome oder funktionelle Gruppen mit geringerer Elektronegativität eine
Erhöhung der Elektronendichte am benachbarten C-Atome
CR NO2
H
H© H. Kaltner
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-M-Effekt
N
HH
N
HH
N
HH
N
HH
+ M-Effekt:
z.B. Anilin: Das N-Atom schiebt sein einsames Elektronenpaar partiell in den Kern ein, wodurch dessen Elektronendichte erhöht wird.
© H. Kaltner
Mesomerieeffekt
Atome oder Atomgruppen, die nicht-bindende p-Elektronen oder π-Elektronen (z.B. von Doppelbindungen) haben, bilden mit dem polyzentrischen Molekülorbital des aromatischenRingsystems ein größeres polyzentrisches Molekülorbital. Sie beteiligen sich an derMesomerie des Benzolkerns. Diese Wechselwirkung bezeichnet man als Mesomerieeffekt.
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-M-Effekt
O
N
O O
N
O O
N
O
-M-Effekt (z.B. Nitrobenzol):
Enthält der Substituent eine zum Bindungssystem des Ringes in Konjugation
stehende Doppelbindung mit einem stark elektronegativen Atom am äußeren
Ende, so werden dem aromatischen Kern Elektronen entzogen, d.h. die
Elektronendichte wird vermindert.
O
N
O
© H. Kaltner
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-Zweitsubstitution
Substituenten 1. Ordnung (stark aktivierend, schwach aktivierend, schwach desaktivierend):
dirigieren den zweiten Substituenten vorwiegend in ortho - und para-Stellung
Substituenten 2. Ordnung (alle stark desaktivierend):
dirigieren den zweiten Substituenten vorwiegend in meta -Stellung
NH3 C N
- NO2, - SO3H, - CF3, - CCl3, - CHO, - CO-R, - COOH, - COOR, - CONH2
NR3
© H. Kaltner
Geschwindigkeit und Ort der elektrophilen Zweitsubstitution am Benzolkern hängenvon der Wechselwirkung des Erstsubstituenten mit dem Benzolkern ab. Es können zweiEffekte beschrieben werden.
-NR2, - NHR, - NH2, - OH, - OR, -NHCOR, - I , - Br , - Cl , - F , - CH3, - CH = CH2, Alkyl, Phenyl
.. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ................ : : :..
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-tab. Zus.stellung
Substituent Effekt dirigierend nach
Wirkung auf die Zweitsubstitution
-O- + I, +M o, p sehr stark erleichternd
- NH2, - OH, - OR -I, +M o,p stark erleichternd
O
NH C R
, O
C RO
-I, +M o,p erleichternd
- C6H5 +M o,p schwach erleichternd - CH3, - CH = CH2 +I o,p erleichternd - I, - Br, - Cl, - F -I, +M o,p schwach erschwerend
O
C OH
O
C H
O
C R -I, -M m stark erschwerend
- CN, - NO2, - SO3H, -I, -M m stark erschwerend NH3
+, -CF3 -I m stark erschwerend
© H. Kaltner
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-tab. Zus.stellung
© H. Kaltner
stabileres Kation
stabileres Kation
weniger stabiles Kation
NO O
H NO2
NO O
NO2
H
Zweitsubstitution an NitrobenzolZweitsubstitution an Nitrobenzol
ortho-Pos.
meta-Pos.
para-Pos.
NO O
H
NO2
NO O
H NO2
NO O
H
NO2
NO O
H
NO2
NO O
NO2
H
NO O
NO2
H
NO O
H NO2
Häufung gleicher Ladungen!
Häufung gleicher Ladungen!
stark destabilisiertes Kation
stark destabilisiertes Kation
Weniger stark destabilisiertes Kation
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-polyzyklische Ringsysteme
Naphthalin Anthracen
Naphthacen
Phenanthren
Pyren
Kondensierte aromatische Kohlenwasserstoffe
© H. Kaltner
Benzpyren
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-Nomenklatur
© H. Kaltner
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-Nomenklatur
© H. Kaltner
© H. Kaltner
Organische Chemie Heterocyclen
© H. Kaltner
N S O N O O
O
O
N
N S N N
N
N
N
N
N N
N
N
S
N
O
N N
N
N
N
N
OO NO
NN
O
Pyrrolidin Tetrahydrothiophen
Tetrahydrofuran Piperidin Pyran Dioxan Morpholin
Pyrrol Thiophen Furan Pyridin Pyrimidin Pyrazin Triazin
Imidazol Thiazol Oxazol Indol Purin
Pyron Quinolin Isoquinolin
Heteroatome (z.B. Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel) in cyclischenorganischen Verbindungen
Tetrahydro-pyran
© H. Kaltner
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-Heteroaromaten
N
NN
N N
N
N
PyrimidinPyridinHPurin
N
H
O SPyrrol Furan Thiophen
Aromatischen Charakter können auch konjugierte Ringsysteme haben,die neben den C-Atomen noch andere heterogene Atome aufweisen!
© H. Kaltner
Aromatische Verbindungen-Heterocyclen
© H. Kaltner
Organische Chemie
© H. Kaltner
Heterocyclische Ringe finden sich in außerordentlich vielen pharmakologisch wirksamen Substanzen!
Pyridin
Pyrimidin
Pyridin
Corrin-Ring (polyaromatisch)besteht aus vier Pyrrolringen
Benzodiazepin:Benzolring annelliert mit einem siebengliedrigenRing, der zwei Stickstoffatome enthält (-diazepin)
)
© H. Kaltner
Organische Chemie Aromatische Verbindungen-Heterocyclen
© H. Kaltner© Wiley-VCH Verlag GmbH, D-69469 Weinheim (Federal Republic of Germany), 2000
Sechs der zehn wichtigsten verschreibungspflichtigen Medikamente weltweit – was fällt auf?
Furan
Imidazol
β-Lactamring
Dihydropyridine
(S)-Pyrrolidin-2-carbonsäure (L-Prolin)
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkylhalogenide-Nomenklatur
CCl4
CH3 CH2 Cl
CH3 CH Cl
ClCH2 CH2 Cl
Cl
CH2 CH2 Cl
Cl
CH3 CCl3
CH2 CH Cl
Cl Cl
CH2 CH2 ClCH3
CH CH3 CH3
Cl
CH2Cl2
CHCl3 Trichlormethan (Chloroform)
Dichlormethan (Methylenchlorid)
Tetrachlormethan (Tetrachlor-kohlenstoff))
Chlorethan (Ethylchlorid)
1,1-Dichlorethan
1,2-Dichlorethan
1,1,1-Trichlorethan
1,1,2-Trichlorethan
1-Chlorpropan (n-Propylchlorid)
2-Chlorpropan (IsoPropylchlorid)
Chlorethen (Vinylchlorid)
1-Chlor-prop-2-en (Allylchlorid)
Nomenklatur der Alkylhalogenide
© H. Kaltner
CH2 CH CH2 Cl
CH2 CH Cl
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkylhalogenide-Nucleophile Substitution
CH
H
H
ClHO - C C
H H
H
HOδ−
Clδ−
CH
H
H
C ClHO -+
Bimolekulare, nukleophile Substitution: SN2
Angriff des Nucleophils und Ablösung des Halogenid-Ions erfolgen gleichzeitig. Die Reaktionsgeschwindigkeit hängt von der Konzentration beider Reaktionspartner ab.
© H. Kaltner
Hydroxid
ChlormethanMethanol
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkylhalogenide-Nucleophile Substitution
Unimolekulare, nukleophile Substitution (SN1):
CH3
CCH3
CH3
+H
OH
CH3
CCH3
CH3
+H
OH
+
Die Reaktionsgeschwindigkeit ist nur von der Konzentration von (CH3)3C-Br abhängig und somit liegt eine nukleophile Substitutionsreaktion 1. Ordnung vor.
© H. Kaltner
1. Dissoziation zum Carbenium-Ion
2. Nucleophiler Angriff durch Wasser
CH3
CCH3
CH3
OH
CH3
CCH3
CH3
+H
OH
H2O + HOH2+
3. Deprotonierung
Alkyloxonium-Ion(stark sauer)
2-Brom-2-Methylpropan
2-Methyl-2-propanol
geschwindigkeits-bestimmend
schnell
schnell
CH3
CCH3
CH3
Br Br+ -CH3
CCH3
CH3
+
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkylhalogenide-Nucleophile Substitution
Ea
C
H H
H
HOδ−
Clδ−
ReaktionskoordinateA
E E
OH-CH3Cl
Ea
© H. Kaltner
ReaktionskoordinateB
© H. Kaltner
Organische Chemie Alkylhalogenide-Nucleophile Substitution
CR3
ClHO-C
R2
R1
C
R1HO
R2 R3
Cl
-
C
R1
C ClHO -+
R3R2
CR3
ClCR2
R1
C
R1
C OH
R3R2
C
R1
CHO
R3R2
O
H
-
R3R2
R1
C+
SN2: Konfigurationsumkehr (Inversion, Waldensche Umkehr)
SN1: Gemisch spiegelbildlicher Isomere
+
© H. Kaltner
+ Cl- + Cl-
CH3
C
CH3
H3C XC
CH3
H3C XHCH3C XH2H3C X
SN2
SN1
Organische Chemie Alkylhalogenide-Nucleophile Substitution
© H. Kaltner
SN1 oder SN2?
Reste mit Doppelbindungen (Alkene, aromatische Reste) stabilisieren das Kation durch Mesomerie noch wesentlich stärker. Der SN1-Mechanismuswird bevorzugt!
SN2-Mechanismus ist stark von der Nucleophilie des angreifenden Nucleophils abhängig
F-, Cl-, Br-, J-, NO3-, H2O, CH3COO-, C6H5O-, HO-, CH3O-
Mit zunehmender Verzweigung des vom Nucleophil angegriffenen Molekülstritt der SN1-Mechanismus in den Vordergrund!
zunehmende Nucleophilie!
Organische Chemie Alkylhalogenide-Eliminierung
© H. Kaltner
Eliminierung
R C C Cl
H R
RR
R
H R
RR
HO-
C C+R C C Cl
H R
RR
+ H2OC C
R R
R RCl-
(langsam) (schnell)
R C C Cl
H R
RR
R C C Cl
H R
RR
+ H2OC C
R R
R R
HO-
(langsam)Cl-+
E1:
E2:
Organische Chemie Alkylhalogenide-Eliminierung
© H. Kaltner
2-Brom-2-Methylpropan, 2-Methylpropen, tert. Butanol, Chlorethan, Ethen, Ethanol
C CH
H
H
HCH2H3C OHCH2H2C
H
Cl
O-
H
H2O+ + Cl- Cl-+
CH3
C
CH3
+H2C
H
CH3
CH3C
CH3
Br C CCH3
CH3
H
HH2O
CH3
CH3C
CH3
OH
E1
SN1O-
H
- Br-+
Konkurrenz zwischen Eliminierung und Substitution
E2 SN2
Organische Chemie Alkylhalogenide-Eliminierung
© H. Kaltner
Konkurrenz zwischen Eliminierung und SubstitutionStarke Basen begünstigen die E2-Reaktion gegenüber der SN2-Reaktion:Mit zunehmender sterischer Abschirmung des C-Atoms, das Brom bindet, wird bevorzugt das Proton an der Peripherie angegriffen!
Ethanolat 90% 10%
20% 80%
0%
H3C CH2 Br +
+
+
+ C2H5 O- H3C CH2 H2C CH2
CH3
H3C C
CH3
CH3
CH3
CH3
H3C CH
CH3
O C2H5+ C2H5 O-H3C CH Br
CH3
O C2H5
H2C CH2
+ C2H5 O-H3C C Br
CH3
CH3
O C2H5 H2C C
100%
Organische Chemie Alkylhalogenide-Substitution oder Eliminierung?
© H. Kaltner
Die drei wichtigsten Faktoren, die die Konkurrenz von Substitution und Eliminierungbeeinflussen:
H2O*, ROH*, PR3, Halogenide, RS-, N3-, NC-, RCOO-,
1. Faktor Basenstärke des NucleophilsSchwache Basen Substitution wahrscheinlicher
Starke Basen Eliminierung wahrscheinlicher
HO-, RO-, H2N-, R2N-
2. Faktor Sterische Hinderung am reagierenden Kohlenstoffatomsterisch ungehindert (primäre Halogenalkane) Substitution wahrscheinlicher
sterisch gehindert (verzweigte primäre, sekundäre, tertiäre Halogenalkane)Eliminierung wahrscheinlicher
3. Faktor Sterische Hinderung am stark basischen Nucleophil
sterisch ungehindert Substitution möglich
HO-, CH3O-, CH3CH2O-, H2N-sterisch gehindert Eliminierung stark bevorzugt
(CH3)3CO-, [CH(CH3)2]2N-
Organische Chemie Alkylhalogenide-Eigenschaften
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CF2Cl2hν CF2Cl + Cl
Cl + O3ClO + O3
ClO + O2 Cl + 2O2
FCKW (Fluorkohlenwasserstoffe = Kältemittel, Treibmittel) reagieren mit Ozon !
Zum Abschluss: wie ein Alkylhalogenid die Ozonschicht zerstört!
© W.H.Freeman and Company
Organische Chemie Fettsäuren
C
O
O
O
_
_C
O
H3CCH2 n
CH2
CH2
C
O
O
_
12
3
α
β
ω
CH2
CH2
(CH2)n
COO-
H3Cω-C-Atom
ω-3Doppelbindung
Omega-3 Fettsäure
H2C
C
H2C
HO
O
O
O
O
O
( )5
( )7
Organische Chemie Fettsäuren und Triglyceride
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Palmitat(ionisierte Form der Palmitinsäure)
Oleat(ionisierte Form der Ölsäure)
Triglycerid
Organische Chemie Triglyceride
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+ 3NaOH
CH2 O
CH2 O
CO
CO
CO
(CH2)16
(CH2)16
(CH2)16 CH3
CH3
CH3CH O
CH2 OH
CH
CH2 OH
OH + (CH2)16 COO NaH3C
Verseifung
Tripalmitat
Spaltung eines Carbonsäureesters im alkalischen Milieu:
Organische Chemie Triglyceride
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Seifen aus langkettigen Carbonsäuren
Organische Chemie Sphingolipide-Sphingosin und Sphingomyelin
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CH2OH
NH2H
H OH
H2C C
O H
NH
C
(CH2)14
H
OH
CH
HC
(CH2)12
C
O
P
O
O O-
CH2
CH2
N+ CH3
CH3
H3C
CH3 CH3
H2C C
OH H
H
OH
CH
HC
(CH2)12
CH3
C
H3N+
H2C C
OH H
NH
H
OH
CH
HC
(CH2)12
CH3
C
CO
R
Phosphocholin
Palmitat
Sphingomyelin
Sphingosin
SphingosinFettsäure
Ceramid
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Organische Chemie Glykosphingolipide
Galaktocerebrosid
© John Wiley & Sons
Organische Chemie Sphingoglykolipide
Ganglioside
β1,4β1,4β1,3
α2,3