Die Erste Eslarner Zeitung, 01.2011

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    Als Eslarn (beinahe)einmal touristisch war.Einblicke in den aufkeimenden Eslarn-

    Tourismus der 1970er und 1980er Jahre.

    Ja, wirklich! Die Marktge-

    meinde Eslarn gab sichschon einmal (grssere)Mhe ein touristisch attrak-tiv zu wirken. Ganz ohneGrenzffnung,Bockl(rad)weg, aber mitjeder Menge noch existieren-der Gastwirtschaften und La-dengeschfte. Wir haben ein-mal das Firmenarchiv des

    Kaufhaus Zach in Eslarndurchstbert, bzw. ebeneinmal diejenigen Unterla-gen gesichtet, welche wirhier vor Jahren dank desakribischenOrdnungsstrebens unseresGross-/ meines Schwieger-vaters bis zur Firmengrn-dung in Eslarn im Jahr 1932auf dem Dachboden des Es-larner Anwesens auffindenkonnten.Da wird sichtbar, was dieMarktgemeinde Eslarn imLaufe der Zeit so alles erlebthaben musste. Es zeigt sichaber auch, dass der BegriffTourismus fr die Markt-gemeinde Eslarn bestenfallsab Ende der 1960er Jahre,

    deutlicher noch von derMitte der 1970er bis Mitteder 1980er Jahre Verwen-dung finden konnte. hn-

    liches drfte sich wohl auchaus den Firmenunterlagen allderjenigen Eslarner Unter-nehmen ergeben, welcheebenfalls seit Jahrzehntennicht nur Dinge des tg-

    lichen Bedarfs, sondern mitdem damals aufkeimendenTourismus auch spezielletouristische Artikel wie An-

    denken, Stockngel, mitOrtsansichten verseheneSchmuck- und/ oder Ge- brauchsartikel in ihr Ange- botsportfolio aufgenommenhatten.

    Die Erste Eslarner ZeitungInformationsmedium fr die Marktgemeinde Eslarn und die bayerisch-tschechische Grenzregion.

    Die Erste Eslarner Zeitung08. Jahrgang | 1. Ausgabe 2011 www.eslarn-net.de kostenlos

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    Sonderausgabe im Rahmen der Materialsammlung fr "GRENZ-ERFAHRUNGEN".

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    Das Heckermhlbad - Beginndes Badetourismus in Eslarn.

    Noch lange bevor es inEslarn das Freizeit-zentrum am Atzmannseegab, bestand in Eslarn bereits das sog. Hecker-mhlbad. Gefliest, mit um-laufender Liegewiese einAnziehungspunkt fr Ein-heimische wie Urlaubs-gste, welche sich seit An-fang der 1970er Jahre nach

    Eslarn verirrten. Gem. Fir-menaufzeichnungen auch einklein wenig Wirtschaftsfak-tor, denn ab diesem Zeit- punkt fhrte das KaufhausMichael Zach erstmals imgrsseren Umgang Badearti-kel, Schwimmhilfen, sowieeine grssere Auswahl anSsswaren und Speiseeis,

    welches die vom Ortszen-trum durch die Ludwig-Mller-Strasse in RichtungHeckermhlbad ziehendenFreizeithungrigen bentig-ten.Was die Verantwortlichendazu trieb, diesen Badebe-trieb nicht auch weiterhin zuunterstzen, und stattdessennur nur die FreizeitanlageAtzmannsee im Blick zuhaben, entzieht sich unsererKenntnis.Jedenfalls wurde die Frei-zeitanlage Atzmannsee un-ter tatkrftiger, sowie ma-schineller Untersttzung derUS-Army gebaut, undzugleich das Heckermhl- bad nicht weiter beachtet.

    Der Wildpark Stckberg

    Ja, auch dieses touristische

    Kleinod drfte in die Mitte

    der 1970er Jahre zu datierensein, als im Staatsforst am

    Stckberg eine grssere Fl-che eingezunt, in Nhe derStaatsstrasse nach Schnseemit einer Ftterungsstelleversehen, pltzlich zumWildpark, sowie mit demsog. Lindauer Waldhausgastronomisch wie touris-tisch wertvoll, ein weiteresEslarner Ausflugsziel dar-stellte.

    Der Skilift am Stckstein

    Das Bergerl, welches dassog. Schnseer Land vonEslarn trennt, heisst eigent-lich geografisch richtig

    Stckstein. In den 1970erJahren, als man das Lin-dauer Waldhaus als gastro-nomischen Betrieb einrich-tete, den Wildpark erschuf,dachte man natrlich auchdaran dieses Bergerl inRichtung Staatsstrasse miteinem Ski-Schlepplift zuversehen. Auch dies knnen

    wir an den Firmenunterlagendes Kaufhaus Zach fest-machen, denn aus dieser Zeitstammen diverse Unterlagen,

    welche im Hinblick auf nur

    diese eine Eslarner Firma,bzw. deren Grosshandelsein-

    kufe in Sachen Holmen-kol-Wachs, Ski-Accessoireswie die berhmtenUVEX-Skibrillen etc.nahezu auf ein kleines St.Moritz hinweisen. Es warwas los in Eslarn, vorallem als dann mit demOWV-Turm am Stck-stein auch noch die Berg-wanderer auf deren Kostenkommen sollten.Eslarn mauserte sich abMitte der 1970er Jahre alsolangsam zum touristischenKleinod, wobei man natr-lich nicht verschweigenkann und darf, dass hier er-

    hebliche Zonenrandgebiets-Frdermittel geflossen wa-ren, denn wre der Ort jemals selbst so reich ge-wesen, man htte wohl vonselbst bereits Mitte der 1960Jahre erste Anstrengungen inRichtung Tourismus unter-nommen.

    Essensmarken undRuhrgebiets-Fantasien

    Mitte der 1970er Jahre be-

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    gannen auch die ersten grs-seren Tourismus-Strmenach Eslarn einzufallen.Was die jetzt 40- und50jhrigen als Kinder undJugendliche damals wohlsehr wundern musste, warebenfalls der Grenzland-frderung geschuldet. Dieberwiegende Zahl derTouristen kamen aus demRuhrpott, letztlich von zwei bis vier Unternehmen, wel-che diesendie Erholungsauf-enthalt im bayerisch-tsche-chischen Grenzgebiet, amEisernen Vorhang, wohl

    besonders staatlich gefr-dert finanzierten. Daraufweisen diejenigen Firmenun-terlagen hin, welche sichwohl gar nicht in den Un-terlagen eines nicht gestro-nomisch ttigen Unterneh-mens befinden drften:Essensmarken, welche dieUrlaubsgste von/ durch die

    Gemeindeverwaltung Eslarnerhielten, und welche dannnicht vollstndig in Essen-srationen, sondern in Ge- brauchsartikel wie Schuhe,Bekleidung, aber auch An-denken eingetauscht wurden.Daran kann man erkennen,dass der Eslarner Touris-mus zur damaligen Zeit,

    also ab Mitte der 1970erJahre kaum vollends frei-willig ins Laufen kam,sondern massiv befrdert,und so manches Auge zu-gedrckt wurde.So lange also Touristen insGrenzgebiet gekdert wur-den, man diesen sogar dastgliche Essen schmack-haft machte, knnte der

    Grenzort Eslarn aufblhen,vom kleinen Markt zumgrsseren Erholungsortavancieren, und wollte sogar

    von einer Anerkennung alsLuftkurort trumen.Eines aber darf man in ganz positiver Weise nicht ver-gessen, nmlich dass dasVerkehrsamt Eslarn, dieje-nige Stelle der Markt-gemeindeverwaltung, welchesich um die gesamte Indivi-dualabwicklung des aufkei-menden Eslarn Tourismuszu kmmern hatte, mit sehrumgnglichen, usserstfreundlichen und jederzeitansprechbarem Personal ver-sehen war.Ein Albin Karl, wie auch ein

    Egid Strigl kmmerten sichum die Feriengste so, alswren es deren persnlichenGste. Diese fuhren u. W.auch zu diversen Tourismus-Messen, um Eslarn auch vongemeindlicher Seite alstouristisch attraktiv zuprsentieren.

    Der Eslarn Tourismus unddie Musik

    Wer die Heimatausstellunganlsslich des letztjhrigenHeimatfestes besuchte, derkonnte es ein wenig erahnen,was Eslarn Mitte der 1970er bis Mitte der 1980er Jahreauch in musikalischer Hin-

    sicht unternommem hatte. Nahezu vollstndig aus dervom ehem. Dizesanmusik-direktor Georg Zimmermann(+ 1984) gegrndeten undgeleiteten Sing- und Spiel-schule Eslarn hervorgegan-gen, waren pltzlich mehrereEslarner Musikkapellen vor-handen. Von der OriginalEslarner Blasmusik ausge-

    hend, ber die Loisbach-taler und die Schlossberg-kapelle Eslarn, war es vorallem die erstgenannte

    Musikkapelle, welche in Nah und Fern den Grussaus Eslarn berbrachte. DasFotostudio Erich Zimmer-mann dokumentierte auchEslarns Musikgeschichteber Jahrzehnte in Form voneigens fr den Markt undhier vorhandene Geschfteangefertige Ansichtskarten.So kam brigens auch dasKaufhaus Michael Zachauf mehrere dieser Ansichts-

    karten, weil es eben miteiner passablen Schaufens-terfront an prdestiniertemPlatz wirkliches Aushnge-schild fr die Marktge-meinde Eslarn sein konnteund wohl auch sollte.

    Nicht vergessen darf man

    aber auch die Bemhungeneines Hugo Reiig sen.,welcher zu Anfang der1980er Jahre als Inhaber desGrenzlandhotels in derEslarner Oberen Bach-gasse damit begann, diesog.Grenzlandmusikschule zugrnden, und neben einerdamit verbundenen Ttigkeit

    als Musiklehrer auch die,sich aus Musikschlerinnenund -schlern rekrutierteGrenzlandmusikkapelle

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    anfhrte. In hellblauenMusikkorps-Uniformen,welche schon bei der durchDizesanmusikdirektor a. D.Georg Zimmermann weitvorher gegrndeten Sing-und Spielschule Eslarn inhnlicher Weise Verwen-dung fanden, zog diese Ju-gendmusikkapelle nicht nur bei Festivitten durch denOrt, sie trat auch iminnereuropischen Auslandauf, und bewog auf dieseWeise andere Musikkapellendazu, auch einmal Eslarn zubesuchen.

    So kam die kleine, aberMitte der 1980er Jahreimmer noch touristisch am- bitionierte MarktgemeindeEslarn zu dieser Zeit sehrhufig in den Genuss gast-spielender Musikgruppenaus dem innereuropischenAusland.

    Der Eslarn Tourismus unddie touristische Werbung

    Ein Kuriosum ist die Tat-sache, dass die Marktge-meinde Eslarn von Mitte der1970er bis Mitte der 1980erJahre zwar regelmssig Fe-riengste beherbergen konn-te, aber eigentlich nie sorichtig mit grosser Werb-emaschinerie an die ffent-lichkeit getreten ist. Dawaren die bereits genanntenMusikgruppen, die in Eslarnzu dieser Zeit dank einesFotostudio Erich Zimme-rmann zuhauf vorhandenenAnsichtskarten, aber touris-tische Prospekte liessen sichin unseren Unterlagen nicht

    finden. Dies heisst zwarnicht, dass es solche nichtvielleicht sogar gegeben hat,aber von unternehmerischer

    Seite drften diese kaum vonBedeutung gewesen sein.Andererseits zeigt dies aberwiederum, dass es kein sog.freiwilliger, an den Be-mhungen einer Kommuneselbst orientierter Tourismusgewesen sein kann, denndies htte bei der damalig besseren Akzeptanz andererFerienregionen im SdenBayerns, aber auch in Italien,weitaus grsserer Werbe-aktivitten bedurft, wie diesevon uns bislang im Rck- blick festgestellt werdenkonnten.

    Sehen wir es einfach alsChance, welche unsererRegion, dem MarktfleckenEslarn zur damaligen Zeitgewhrt wurde, welche aberleider nicht so weitergefhrtwurde, wie man sich dies an berufener Stelle wohl vor-gestellt hatte.

    Der Eslarn Tourismus, dieQuartiergeber und dastouristische Angebot

    Mitte der 1970er Jahre be-fand man sich in Eslarndirekt am sog. EisernenVorhang, die Strasse zurTillyschanze war eine Sack-gasse, welche vor allemdeshalb auffiel, weil sich inihr regelmssigem AbstandSprengschchte befanden,die bei Bedarf ber einenZugang vom Bankett aushtten mit Sprengstzen be-schickt werden knnen.Direkt am Schlagbaum eta- blierte sich so langsam eingastronomischer Freisitz,und etwas fern von der

    Strasse bot das GasthausHanakam ber vier Kilo-meter vom Ortskern Eslarnsentfernt, die Mglichkeit zur

    Einkehr. So langsam be-gannen aber dann die Fr-dermittel zu fliessen, undsowohl Landwirte wie auchEinwohnerInnen gingen da-zu ber Wohnungen aus-zubauen, ursprnglicheWohnimmobilien fr touris-tische bernachtungszweckeumzubauen und sich selbstneue Anwesen zu erstellen.Damit waren dann mit-unter einzig und mit ent-sprechendem Verwendungs-zwang versehen Ferien-quartiere modernerer Pr-gung entstanden. Wir er-

    innern aber noch dieAussage eines zu dieser Zeitim Eslarner Tourismusge-schft Ttigen, welcherseine liebe Not hatte, man-chen Quartiergebern die Notwendigkeit eines mo-dernen Umbaus schmackhaftzu machen. Scheinbar woll-ten Einige selbst moderner

    wohnen, ohne dies auch denknftigen Touristen ermg-lichen zu knnen. Nachteil dieser zweckge-bundenen Frdermittel warund ist es, dass damit letzt-lich jede Form von Eigen-initiative ausgehebelt wur-de und wird. Wer eigenesGeld investiert, der km-mert sich sehr frhzeitig da-rum, dass er diese Finanz-mittel in absehbarer Zeit mitProfit wiedererlangen kann.Wer alles gefrdert be-kommt, der kommt mitunterauf die etwas ungute Idee,dass man ab Fertigstellungder nicht selbst finanziertenDinge unfreiwillig unterZwang geraten ist, die

    gefrderten Angelegenheitennun auch dem Frderzweckentsprechend verwenden zumssen.

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    Zwanzig, dreiig Jahre sindhier eine lange Zeit, die manohne entsprechendes eige-nes, risikoreiches Engage-ment mitunter als Zwangs-vorgabe empfinden musste.Im Laufe dieser Zeit kamennmlich meist Kinder, dieebenfalls eine Unterkunft brauchten. Die Ferienquar-tiere durfte man aberoffiziell nicht fr dieseeigenen Zwecke verwenden,so dass dies wohl meistunter der Hand und damitdie jeweilige Feriensaisongemss, ohne ehrliches,

    richtiges Interesse an einer(anderweitigen)Ferienvermietung geschah.Solche Zwangsansichtenknnen ansteckend sein, wieman an der MarktgemeindeEslarn auch bemerkenkonnte. Eine ganze Zeit-spanne war die sog. Ritter-klause eines Inhabers

    Wenzl Kleber die konti-nuierlich fr Ferienquartieregenutzte Einrichtung, welchesich aber etwas ausserhalbvom Ortskern befand.Aus den bereits genanntenFirmenunterlagen geht her-vor, dass sich von dort auchdiverse Feriengste Produkteins Ferienquartier bringen

    liessen, dass hier sogar einklein wenig Versandhandelin Mode kam, bevor mit demWegbleiben gefrderter Fe-riengste aus dem Ruhrge-biet der Eslarn TourismusEnde der 1980er Jahrenahezu vollstndig zum Er-liegen kommen musste.Stimmt nicht?Mglicherweise empfinden

    es einige Eslarnerinnen undEslarner anders, denn diespeziellenTourismusfrdermittel liefen

    ja weiter, weil hierfr ja einwenig Prospektmaterial undeine Quartiergeberliste ge-ngte, um bei hherenStellen Gelder lockermachen zu knnen.Ausserdem gab es noch keinWordWideWeb! Das sog.Internet brachte unsererRegion, vor allem aber derMarktgemeinde Eslarn nichtviel Glck. Nicht nur, dassman sich um das Jahr 2000,als man in unserer Gegend,im Gegensatz zu anderenRegionen, erstmals vomInternet Kenntnis erlangte,

    gleich daran machte Brge-rinnen und Brger durch dieInhaberschaft von Domain-namen wegen Namensver-letzungen zu verklagen, manbedachte zu wenig, dass manber das Internet bald auchtatschlich in jeden Winkelder Welt sehen, und touris-tische Aktivitten nahezu

    live miterleben, oder aberauch sog. vorgegebene Ak-tivitten entlarven konnte.

    Google und das investigativeTourismusverhalten

    Zugegeben, in unserer Ge-gend glauben immer noch

    Einige, das sich das sog.Internet auf Dauer nichtdurchsetzen wird. Andere(vor allem Institutionen)konnten einen Teil desWWW nher erleben, undfrchten sich zusehends vorden Mglichkeiten schneller,effektiver und vor allemauch investigativer Kom-munikation. Gelang es be-

    stimmten Kreisen noch vorwenigen Jahren bestimmteDinge einfach bei einer Re-gionalzeitung nicht auf-

    kommen zu lassen, unddamit mgliche Skandale zuverhindern, so ist die Chancedes Vertuschens durch dasWWW ziemlich schwieriggeworden. Mal ehrlich: Werdenkt sich denn heute etwasdabei, ein Bild von einerVeranstaltung zu verffent-lichen? Schliesslich willman solche Veranstaltungenggf. touristisch nutzen unddeshalb auch fr einenZeitraum im Voraus be-werben.Dumm nur, wenn es sich wie neulich erfahren z. B.

    um Bildmaterial handelt,welches nicht bedacht, Aus-sagen ber nicht einge-haltene hygienische Bestim-mung etc. machen kann.Sptestens beim nchstensolchen Fest ist in derheutigen Internet-Zeit miteinem Besuch der zustn-digen staatlichen Stellen zu

    rechnen, wobei mittlerweileauch Finanzbeamte Gefallenan Internetrecherchen gefun-den haben sollen.Bleiben wir aber einfach beim Tourismus und denTouristen, bzw. den touris-tisch interessierten Perso-nen. Wer mittels Street-View von Google

    Grosstdte nahezu liveerleben kann, der forderthnliche Offenheit auch vonsonstigen touristisch ambi-tionierten Gemeinden.Wer hier in gedrucktenProspekten fr das avisierteTourismusgebiet nur Waldsieht, der whnt sich imWald, und wird auf mehrInformation pochen. Be-

    kommt er diese nicht zu-gleich mitgesandt/ geliefert,dann holt er sich diesemglicherweise aus dem

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    Internet, und gelangt zu demSchluss, dass es sich kaumum einen besuchenswertenOrt handelt, weil offiziellnichts geboten wird.Vertragsangebote, denendurchaus auch touristischeAngebote zuzurechnen sind,zeichnen sich dadurch aus,dass das angebotene Produktauch die angegebenen Merk-male aufweist. So wissenmittlerweile viele Touris-mus-Gemeinden, dassfalsche Versprechen nichtnur konzerneigene Reise- bros in die Gefahr von

    Schadensersatzklagen brin-gen knnen.In Zeiten, in denen fastJede/r ber eine (kosten-gnstige) Rechtsschutzver-sicherung verfgt, wolleneinige Personen nur derenRecht, andere Zeitgenoss-Innen aber knnten es durch-aus auch auf einen sehr

    kostengnstigen Urlaubabgesehen haben, den mansich durch Auffinden un-mglicher Zustnde auchsehr leicht verschaffenknnte.

    Kurz und gut: Es wird zu-knftig wohl auch fr dieMarktgemeinde Eslarn da-rum gehen, sich entwederernsthaft touristisch zu be-ttigen, oder dem Tourismus,samt kostenintensiven An-hang Adieu zu sagen. Es istfr jede Kommune auch eineVerpflichtung gegenber an-deren Gemeinden und einerganzen Region, denn ElfFreunde knnen nur dannsinnvoll touristisch zusam-

    menwirken, wenn ein sog.homogenes Gesamtkon-zept existiert. Sehen wiruns die nahezu historischen

    Unterlagen eines "KaufhausMichael Zach" durch, dannist sehr leicht zu erkennen,dass es ein solchehomogenes Gesamtkon-zept bislang nur imHinblick auf ausgeschtteteFrdermittel gegeben hat,welche von einige Kom-munen sinnvoll, von anderenGemeinden weniger sinnvollnur in einige wenige be-stimmte usserlichkeiteninvestiert wurden.

    Alles nur ein Frdermittel-

    "Trugbild"?

    Also zeitweise muss einemin unserer Gegend, vor allemaber in der MarktgemeindeEslarn schon der Versdachtkommen, dass sogar der"Frdermittel-Empfang"ber lange Jahre geplantwird. Betrachtet man vergan-

    gene wie aktuelle Gescheh-nisse, dann "schliessen" ge-nau dann immer bestimmteGeschfte (natrlich nur)deren Ladenlokale, wennanderweitig "Grsseres" ge- plant ist, welches nur dann(natrlich wieder nur nahezuvollstndig mit Frdermit-teln) realisierbar ist, wennein entsprechender Bedarfbesteht.Ein Beispiel: So lange in einemOrt(skern) sowohl mehrere Bk-ker, wie auch Metzger vorhandensind, hat ein Supermarkt als Voll-sortimenter "schlechte Karten",und ein mgliches Stdtebau-konzept muss "kleinteilig", alsodem traditionellen Ortskerngemss realisiert werden. Frder-

    mittel bekommen hier also bes-tenfalls die jeweils vorhandenenEinzelgeschfte, jedoch kein "Su- permarkt", der als "unzulssige

    Konkurrenz" gelten msste.Wenn man aber einige derkleineren Geschfte dazu bringenwrde, deren Ladengeschfte zuschlies-sen, etwa weil man diesenanderweitig etwas "verspricht",knnte eine. "zentrale Frder-

    mittelgabe" fr ein Grossprojektnher rcken.Nur beweisbar - dies hat uns je-mand gesagt, der sich damit aus-kennt - sollte dies letztlich nichtsein, denn so etwas wrde vorallem kurz vor einer Frder-mittelgewhrung als hchst frag-wrdig gewertet werden knnen,und vielleicht sogar diverse Be-

    hrden auf den Plan rufenmssen.

    Tourismuskonzepte fr dasaktuelle Jahrtausend

    Ja, die Marktgemeinde Es-larn bietet u. E. sogar frdiese berschrift gengendMaterial, denn in Eslarn

    lsst sich erkennen, dassman sich zuknftig eine ArtSeniorentourismusvorstellen knnte, welche zudauerhaften Wohnsitznah-men lterer Leute, zu einerspteren Ganztagsbetreuung,also einen touristisch be-treuten Lebensabend fhrenknnte.Die sprichwrtlichen Zei-chen der Zeit stehen hieraber mittlerweile nahezuauf Sturm, denn eineSelbstverstndlichkeit ist esnicht, dass sich jemand nacheinem Kurzurlaub in dieserRegion dazu entschliesst,auch seinen restlichen Le- bensabend hier zu ver-bringen.

    Selbstverstndlich wrdedies die Einwohnerzahlenund damit auch die knf-tigen Transferzahlungen

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    (wieder) erhhen. Es wrdeauch (wieder) Arbeitspltzeschaffen, und eine Kom-mune wieder etwas besser inden Mittelpunkt rcken.Aber mal ehrlich: Es knnteauch gewaltig nach hintenlos gehen, wenn man diegrssere Allgemeinheit wirk-lich fr eine solche neueEinkommensquelle be-geistern, aber den letztlichentscheidenden Willen derdann tatschlich betroffenenFeriengste nicht beachtenwrde.Schn und gut, wenn man

    ein solches touristischesGesamtkonzept entwickelnund auch realisieren will,aber man sollte es wennwirklich geplant auch vonvorneherein in alle touris-tisch relevanten Verffent-lichungen aufnehmen.Keinesfalls kann und darfwohl der Eindruck entstehen,

    dass man sich am Lebens-abend ursprnglich fremder,hier nur fr eine bestimmteZeit urlaubender Personengtlich halten mchte.Diese Ausfhrungen nurdeshalb, weil wir ber DieErste Eslarner Zeitung nunschon mehrfach entspre-chende Hinweise, wie auchBitten zur Thematisierungdieser Dinge erhalten haben.Dies haben wir hiermit dannauch einmal getan.

    brigens:

    Diese Verffentlichung ist Bestandteil einer mehrbndigen Dar-

    stellung unter dem Haupttitel "GRENZ-ERFAHRUNGEN".Noch sind nicht alle Bnde fertiggestellt, doch bereits jetztknnen wir Ihnen verraten, dass der Inhalt vom Leben einerFamilie im Nrdlichen Oberpflzer Wald handelt. DiesesFamilienleben wird von verschiedenen Seiten her beleuchtet.Weder soziologisch-gesellschaftliche, politische, wirtschaft-liche, noch weltanschauliche Momente werden hier ausge-spart, um den knftigen Leserinnen und Lesern einen Ge-samteindruck der Region "Nordoberpfalz"/ "NordoberpflzerWald" vermitteln zu knnen.

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    BEN: Aus der "Heimatausstellung" zum "Heimatfest 2010": bersicht ber Eslarner Musikkapellen.NTEN: Schne Deko-Idee zur "Heimatausstellung". Solche Dinge finden Sie sonst wirklich nur in

    Grostdten.

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    Impressum

    "Die Erste Eslarner Zeitung" ist ein Produkt von:

    Z-BUSINESS EUROPE, Theresia Zach, Ludwig-Mller-Str. 2, D-92693 Eslarn.

    V.i.S.d.P.: Michael W. Zach, Ludwig-Mller-Str. 2, D-92693 Eslarn.

    "D' Erste Eslarner Zeitung" fhlt sich im Zusammenhang mit dem gesamten Projekt "iSLING"demokratischen Grundstzen verpflichtet und tritt gegen Rassismus, Antisemitismus undFremdenfeindlichkeit im bayerisch-tschechischen Grenzland ein.

    "D' Erste Eslarner Zeitung" versteht sich als berparteiliches Informationsmedium.

    Das bereits im Jahr 2000 (mit der tagesaktuellen Online-Berichterstattung ber das Eslarner Heimatfest)ins Leben gerufene Projekt "iSLING" beeinhaltet:

    - D' Erste Eslarner Zeitung - Das Portal - www.eslarn-net.de- D' Erste Eslarner Zeitung (vormals iSLING-PRINT)- Das Eslarner Radio (www.eslarner-radio.de)- Das Erste Eslarner Brgerportal - www.buergerportal.de.vu

    sowie seit Mai 2009 einen entsprechenden englischsprachigen und italienischsprachigenNewsletter, und seit Juli das AV-Portal "www.eslarner-videos.de.vu"

    Smtliche im Zusammenhang mit diesen Verffentlichungen in Verbindung stehende Logos (iSLINGetc.) sind urheberrechtlich geschtzt und drfen ohne schriftliche Genehmigung nicht verwendet werden!

    Sollten Sie mit unserem sog. "Mission Statement" Probleme haben, so drfen Sie uns dies ruhig mitteilen.Wir bitten aber, dies in einer Art und Weise zu tun, dass wir legal und offen darauf reagieren knnen.Erwhnungen in ffentlichen Sitzungen etc., bei welchen es fr uns qua Vorschrift keine Mglichkeit gibtStellung zu nehmen, sind u. E. keine geeignete Art und Weise unsere publizistische Ttigkeit angreifen zuwollen.

    Ferner haben Sie natrlich das Recht, in Form eines briefpostalisch an uns versandten Leserbriefes zuArtikeln der pdf-Ausgabe, wie auch der Online-Ausgabe Stellung zu nehmen.

    Wir behalten uns vor, Leserbriefe ohne vollstndige Absenderangabe nicht zu verffentlichen und nicht zukommentieren.

    Bildquellen-Nachweis:

    pixelquelle.de, pixelio.de, eigenes Archiv.