Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des...

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Aus der chirurgischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum Abteilung für Gefäßchirurgie am St. Josef-Hospital Bochum Ltd. Arzt: PD Dr. A. Mumme Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der Vena saphena magna Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Ingo Voigt aus Köln 2004

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Aus der chirurgischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum

Abteilung für Gefäßchirurgie am St. Josef-Hospital Bochum

Ltd. Arzt: PD Dr. A. Mumme

Die extraluminale Valvuloplastie bei

Stamminsuffizienz

der Vena saphena magna

Inaugural-Dissertation

zur

Erlangung des Doktorgrades der Medizin

einer

Hohen Medizinischen Fakultät

der Ruhr-Universität Bochum

vorgelegt von

Ingo Voigt

aus Köln

2004

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Dekan: Prof. Dr. med. G. Muhr

Referent: PD Dr. med. A. Mumme

Korreferent: Dr. med. R. Horstmann

Tag der mündlichen Prüfung: 10.05.2005

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Für Carmen und Kean

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Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG...................................................................................................6

1.1 Die chronische venöse Insuffizienz (CVI)........................................................................... 6

1.2 Zielsetzung der Arbeit ........................................................................................................ 11

2. MATERIAL UND METHODE ........................................................................12

2.1 Indikationen zur Durchführung der extraluminalen Valvuloplastie............................... 12

2.2 Technik der extraluminalen Valvuloplastie ...................................................................... 12

2.3 Patientenkollektiv................................................................................................................ 16 2.3.1 Einteilung der Patienten nach der CEAP-Klassifikation ................................................ 18

2.4 Sklerosierungstherapie ..................................................................................................... 19

2.5 Standardisierter Anamnesebogen .................................................................................... 20

2.6 Digitale Photoplethysmographie....................................................................................... 23 2.6.1 Untersuchungsablauf..................................................................................................... 23

2.7 Ultraschallduplexsonographie .......................................................................................... 25 2.7.1 Untersuchungsablauf..................................................................................................... 25

2.8 Statistik ................................................................................................................................ 26

3. ERGEBNISSE...............................................................................................27

3.1 Nachuntersuchung ............................................................................................................. 27 3.1.1 Varizenrezidiv ................................................................................................................ 27 3.1.2 Komplikationen bei den nachuntersuchten Patienten ................................................... 27

3.2 Auswertung des Fragebogen ............................................................................................ 28 3.2.1 Patientenzufriedenheit ................................................................................................... 29 3.2.2 Abendliches Schweregefühl .......................................................................................... 31 3.2.3 Abendliches Spannungsgefühl ...................................................................................... 32 3.2.4 Abendliche Beinschwellung........................................................................................... 33 3.2.5 Schmerzen im Bein bei längerem Sitzen....................................................................... 34 3.2.6 Schmerzen im Bein bei längerem Stehen ..................................................................... 35 3.2.7 Juckreiz.......................................................................................................................... 36 3.2.8 Fußsohlenbrennen......................................................................................................... 37 3.2.9 Kosmetischer Aspekt ..................................................................................................... 38

3.3 Ergebnisse der digitalen Photoplethysmographie.......................................................... 39 3.3.1 Wiederauffüllzeit To ....................................................................................................... 39 3.3.2 venöse Pumpleistung .................................................................................................... 41

3.4. Ergebnisse der Ultraschallduplexuntersuchung............................................................ 42 3.4.1 Durchgängigkeit der Vena saphena magna .................................................................. 42 3.4.2 Venenklappenfunktion ................................................................................................... 42 3.4.3 Durchmesser der Vena saphena magna....................................................................... 43

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3.5 Änderung der Hachstadien bei Patienten mit postoperativen Reflux ........................... 44

3.6 Ergebnisse bei Patienten mit insuffizienter Valvuloplastie ............................................ 45

4. DISKUSSION................................................................................................47

4.1 Patienten .............................................................................................................................. 47

4.2 Material und Methode ......................................................................................................... 48

4.3 Pathogenese der CVI .......................................................................................................... 49

4.4 Einfluss der Mündungsklappeninsuffizienz auf die CVI ................................................. 51

4.5 Kritische Wertung der eigenen Ergebnisse ..................................................................... 52

4.6 Ergebnisse im Vergleich zur klassischen Varizenoperationen...................................... 55

5. ZUSAMMENFASSUNG ................................................................................58

6. LITERATURVERZEICHNIS..........................................................................60

7. DANKSAGUNG ............................................................................................66

8. LEBENSLAUF ..............................................................................................67

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1. Einleitung

1.1 Die chronische venöse Insuffizienz (CVI)

Epidemiologie der chronischen venösen Insuffizienz

Die venöse Insuffizienz der unteren Extremitäten in ihren Schweregraden von

Besenreiservarizen bis zu schwer varikös veränderten Venen ist eine in der

Bevölkerung weit verbreitete Erkrankung. Große nationale und internationale

Studien geben dabei eine Inzidenz von 20%-55% (1, 8, 13, 55, 60) an.

Das Verhältnis männlich zu weiblich beträgt 1:2,5, im Fortpflanzungsalter 1:3,5,

was auf die hormonelle Disposition der Frau zur Bildung von Varizen hinweist.

Mit zunehmendem Lebensalter nimmt die Häufigkeit von Varizen zu. In der

Bevölkerungsgruppe der 20-jährigen liegt diese bei 5%, bei den 60-jährigen

schon bei 30%.

Bei den leichteren Formen der Varikosis, einhergehend mit Besenreisern oder

leicht veränderten Venen, steht oft das kosmetische Aussehen des Beines im

Vordergrund. Die schwereren Formen, die mit Beinschwellungen, Schmerzen

und Hautveränderungen bis hin zum Ulcus cruris einhergehen sind etwa zu 7 %

in unserer Bevölkerung diagnostizierbar und können für die Patienten eine

schwere Belastung und Einschränkung darstellen.

Ätiologie und Pathophysiologie der chronischen venösen Insuffizienz (CVI)

Die muskulovenöse Wadenpumpe ist in hohem Maße verantwortlich für die

venöse Hämodynamik der unteren Extremitäten. Ihre Funktion hängt von der

freien Beweglichkeit im Sprunggelenk (37, 38) sowie von durchgängigen und

suffizienten tiefen Venen ab. Dabei hat sich gezeigt, dass eine gestörte

Klappenfunktion oft ursächlich für die chronisch venöse Insuffizienz (CVI) ist.

Die Vena saphena magna hat sich dabei als größtes abführendes Gefäß im

Verbund der oberflächlichen Venen als besonders wichtig herausgestellt.

Auch wenn ein Reflux an mehreren Stellen innerhalb der Vena saphena magna

entstehen kann (21, 39), ist gerade der Reflux über die Mündungsklappe der

Vene entscheidend für die Entstehung hämodynamischer Störungen im

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Rahmen der primären Varikosis (40, 52, 56). Mit einer Korrektur der

insuffizienten Klappen-funktion und Wiederherstellung der normalen

hämodynamischen Funktion konnte eine Rückbildung vorher dilatierter

Perforansvenen erzielt und schwere Symptome beseitigt werden (43, 53).

Klinik der chronisch venösen Insuffizienz

Zu den häufigsten subjektiven Beschwerden der Patienten im Rahmen der

chronisch venösen Insuffizienz gehören:

• Schweregefühl

• Schwellneigung

• Chronischer Juckreiz

• Müdigkeit

• Spannungsgefühl

• Wadenkrämpfe

• Wadenschmerzen

In der warmen Jahreszeit und nach längerem Sitzen oder Stehen treten die

Beschwerden typischerweise verstärkt auf. Linderung stellt sich in den kühleren

Monaten und bei Hochlagerung der Beine ein.

Das Bild der betroffenen Hautpartien variiert je nach Schweregrad der

chronischen Insuffizienz und wird in Grad I-III nach Widmer (Tab. 1)eingeteilt. In

der neueren Literatur wird das Einteilungsschema nach Porter (50), die CEAP-

Klassifikation (Tab. 2) verwendet. Sie zieht die klinischen Zeichen (C), die

Ätiologie (E), die Lokalisation (A) und die Pathophysiologie (P) in die

Beurteilung mit ein.

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Tab. 1: klinische Stadieneinteilung der CVI nach Widmer

Grad I Corona phlebectatica paraplantaris

Grad II Stauungsödem

Hyperpigmentierung

(Purpura jaune d´ocre)

Depigmentierung

(Atrophie blanche)

Stauungsinduration

(Hypodermitis,Dermatoliposklerose)

Grad III Ulkus oder ausgeheilte Ulkusnarbe

Tab. 2: Stadieneinteilung der CEAP-Klassifikation

Clinic Klinische Zeichen (Grad 0-6)

0 Keine Zeichen einer venösen Erkrankung

1 Teleangiektasien, retikuläre Venen

2 Varikose

3 Ödem

4 Pigmentierung, Ekzem, Lipodermatosklerose

5 Hautveränderungen mit abgeheiltem Ulkus

6 Hautveränderung mit aktivem Ulkus

Etiology Ätiologische Zuordnung

kongenital,primär,sekundär

Anatomy Befallende Venensegmente

Oberflächliche, tiefe, Perforansvenen

Pathophysiology Pathophysiologische Dysfunktion

Reflux, Obstruktion, beides

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Diagnostik

In der Diagnostik der chronisch venösen Insuffizienz stehen mehrere Verfahren

zur Beurteilung der Venensituation zur Verfügung. Die Ultraschallduplex-

untersuchung erlaubt als nicht-invasives Verfahren Aussagen über

pathologische Refluxe im Venensystem zu treffen (3, 15, 49), ebenso über den

Durchmesser der Vena saphena magna in der Klappenregion (7). Mit ihr lassen

sich die Schweregrade der Stammvarikosis nach Hach (Tab. 3) einordnen. Als

messbarer Parameter ist hier der distale Insuffizienzpunkt entscheidend. Dieser

bezeichnet das distale Ende der gesamten Strecke insuffizienter Venenklappen.

Je tiefer dieser Punkt liegt, desto mehr Volumen rezirkuliert im Venensystem

der Beine. Nach der Lage des distalen Insuffizienzpunktes erfolgt die

Stadieneinteilung nach Hach (20).

Tab. 3: Stadieneinteilung der CVI nach Hach mittels des distalen Insuffizienzpunktes

Hach Grad I - isolierte

Mündungsklappeninsuffizienz

Hach Grad II - Reflux bis oberhalb

des Kniegelenkes

Hach Grad III - Reflux bis unterhalb

des Kniegelenkes

Hach Grad IV - Reflux bis in Höhe

des Sprunggelenkes

Als weiteres nicht-invasives Verfahren hat sich die digitale

Photoplethysmographie bewährt, mit deren Hilfe auf die Muskelpumpfunktion

[Vo] und insuffiziente Venenklappen geschlossen werden kann. Die

Wiederauffüllzeit To ist hierbei die entscheidende Messgröße. Mittels ihrer kann

die venöse Funktionsstörung in verschiedene Gruppen eingeteilt werden.

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Tab. 4: Stadieneinteilung venöser Funktionsstörungen mittels der Wiederauffüllzeit To

[sec.]

Wiederauffüllungszeit To

[sec.]

Normalbefund > 25

Venöse Funktionsstörung Grad I 20-25

Venöse Funktionsstörung Grad II 10-19

Venöse Funktionsstörung Grad III <10

Ebenfalls gebräuchlich ist die Phlebographie, die als invasives Verfahren noch

immer als „Goldstandard“ in der Beurteilung des Venensystems gilt.

Insuffizienzen im Bereich der epifaszialen und Perforansvenen lassen sich auch

mit der retrograden Phlebographie beurteilen. Nachteil dieser invasiven

Methode ist das Einbringen von Röntgenkontrastmitteln mit dem Risiko einer

eventuellen allergischen Reaktion und die notwendige Strahlenexposition.

Therapiemöglichkeiten

Die Stamminsuffizienz der Vena saphena magna ist mit einer Vielzahl von

Therapiemöglichkeiten (2) anzugehen. Dabei reicht das Spektrum von

konservativen Maßnahmen wie etwa Kompressionsstrümpfen, Physio- und

Pharmakotherapie über minimal-invasive Verfahren wie die Verödungstherapie

bis hin zu operativen Verfahren.

Die klassische operative Behandlung besteht in der Entfernung (Stripping) der

insuffizienten Vena saphena magna von der Einmündung in der Leiste bis zum

Knöchel. In letzter Zeit wird das Stripping zur Vermeidung von Nervenläsionen

meist nur noch bis zum proximalen Unterschenkeldrittel durchgeführt. Der

Wunsch nach Erhaltung der Vena saphena magna als Bypassmaterial sowie

das Bestreben nach Minimierung des Operationstraumas haben zur

Entwicklung verschiedener venenerhaltener Operationsverfahren geführt,

darunter die extraluminale Valvuloplastie der VSM-Mündungsklappe.

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Jessup (32) beschrieb als erster die Möglichkeit mittels einer extraluminalen

Valvuloplastie (EVP) den Reflux über die Mündungsklappen zu beseitigen. Im

Tierversuch an 18 Schafen konnte der Autor mit einem Venocuff erstmals die

Reduzierung des Venendurchmessers in der Klappenregion und die damit

wiederhergestellte Funktion aufzeigen. Dabei funktionierte das eingebrachte

Material als eine Art innerer Kompressionsstrumpf, in dem das Dacronband um

die dilatierte Klappenregion geschlungen und nach schrittweiser Reduktion des

Venendurchmessers und Kontrolle der wieder suffizienten Venenklappe mit

einem Stapler befestigt wurde.

Die Operationstechnik ermöglichte es, pathologische Refluxe zu beseitigen

ohne die Vena saphena magna zu entfernen. Als weitere Vorteile der

extraluminalen Valvuloplastie offenbarten sich die Vermeidung von Nervus

saphenus Läsionen, Zeit und Kostenersparnis durch ambulantes Vorgehen

sowie die Reduktion von postoperativen Narben.

1.2 Zielsetzung der Arbeit

In einem ausgewähltem Krankengut von Patienten mit symptomatischer

Stamminsuffizienz der Vena saphena magna wurde alternativ zur klassischen

Krampfadernoperation eine venenerhaltende Therapie durchgeführt, bei der die

Mündungsklappeninsuffizienz mittels extraluminaler Valvuloplastie beseitigt

wurde. Nach einem Intervall von 6 Wochen erfolgte adjuvant die Sklerosierung

der Seitenastvarikosis. Über die Langzeitergebnisse einer solchen Therapie ist

bislang wenig bekannt. Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, diese

Wissenslücke zu schließen und die Langzeitergebnisse in einem prospektiv

verfolgten Krankengut zu beschreiben.

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2. Material und Methode

2.1 Indikationen zur Durchführung der extraluminalen Valvuloplastie

Bei 76 ausgewählten Patienten wurde im Zeitraum von Januar 1995 bis

Dezember 1997 wegen einer symptomatischen Stamminsuffizienz der Vena

saphena magna eine extraluminale Valvuloplastie durchgeführt. Die Auswahl

für die Valvuloplastie war abhängig von mehreren Faktoren: Der Wunsch des

Patienten eine venenerhaltende Therapie vorzunehmen, der Durchmesser der

Vena saphena magna in der Mündungsregion durfte nicht größer als 12 mm

sein und in der Duplexsonographie sollte ein intaktes Mündungsklappensegel

nachweisbar sein. Weiterhin durften am Oberschenkel im Verlauf der Vena

saphena magna keine hämodynamisch signifikanten Perforansvenen und

variköse Seitenäste bestehen oder bereits eine Sklerosierungstherapie erfolgt

sein.

2.2 Technik der extraluminalen Valvuloplastie

In lokaler Anästhesie oder unter Intubationsnarkose wurde eine ca. 4 cm schräg

verlaufende Inzission in der Leistenbeuge durchgeführt. Es erfolgte nun die

Darstellung der Krosseregion (Abb.1) mit der insuffizienten Vena saphena

magna und ihrer Einmündung in das tiefe Venensystem.

Abb. 1: Darstellung der Krosseregion

V. saphena magna

V. femoralis

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Die einmündenden Seitenäste wurden durchtrennt und ligiert. Bei einem

größeren, distal gelegenen Seitenast wurde auf die Ligatur verzichtet. Er diente

als Indikator für den Reflux (Abb.2).

Abb. 2: Operationsfeld nach Ligatur der Seitenäste unter Belassung

einer Indikatorvene (�)

Hierzu folgte die Unterbrechung des orthograden Flusses an der Vena saphena

magna mit einem distal gelegenen Gefäßgummi. Als Provokation des Reflux

wurde bei der Intubationsnarkose der Patient mit Überdruck (PEEP) beatmet.

Patienten in lokaler Anästhesie führten einen Valsalva-Pressversuch durch.

Durch die thorakale und abdominelle Druckerhöhung kam es bei insuffizientem

Verschluss der Venenklappe zum Rückfluss über den belassenen Seitenast.

Ein etwa 4x2 cm großes, rechteckiges Dacron-Stück* wurde an einer Seite

eingeschnitten, so dass eine U-förmige Öffnung mit einem Durchmesser von

ca. 6 mm entstand (Abb. 3).

Abb. 3 Zuschnitt der Dacron-Manschette

* Dacron-Fliess, Fa. Boston-Scientific, Ratingen, Deutschland

V. saphena magna

V. femoralis

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Das so vorbereitete Material platzierte der Operateur mit der U-förmigen

Öffnung genau in den Winkel zwischen Magna-Einmündung und tiefer Vene.

(Abb. 4 + 4a).

Abb. 4: Mündungsklappenregion nach Anpassen der Dacron-Manschette

Abb. 4a: intraoperative Darstellung der Mündungsklappenregion nach Anpassen der

Dacron-Manschette

V. saphena magna

V. femoralis

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Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer

weiteres Engerstellen, bis bei einem Durchmesser von etwa 5-6 mm kein

Reflux mehr nachweisbar war (Abb.5).

Abb. 5: Ummantelung der Vena saphena magna mit dem Dacronstreifen unter

Kontrolle des Reflux über die Indikatorvene.

Eine fortlaufende Naht mit einem 5-0 Polypropylenfaden fixiert die

Dacronummantelung an der Vene (Abb. 6+6a). Schließlich wurde die Wunde

nach erfolgter Kontrolle der Blutstillung schichtweise verschlossen und mit

einem sterilen Wundverband versorgt.

Am Ende der Operation umwickelte der Operateur das gesamte Bein mit

elastischen Binden, welche am ersten postoperativen Tag gegen

Kompressionsstrümpfe ausgetauscht wurden.

Mindestens 6 Wochen post-operativ sollten diese vom Patienten getragen

werden.

Abb. 6: Mündungsklappenregion nach erfolgter extraluminaler Valvuloplastie.

V. saphena magna

V. saphena magna

V. femoralis

V. femoralis

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Abb. 6a: intraoperative Darstellung der Mündungsklappenregion nach erfolgter

extraluminaler Valvuloplastie

Nach 6 Wochen erfolgte eine Kontrolluntersuchung in der Dermatologische

Angiologie. Dort wurde anhand von klinischen und duplexsonographischen

Kriterien über die Notwendigkeit einer adjuvanten Sklerosierungstherapie zur

Beseitigung von Seitenästen entschieden.

2.3 Patientenkollektiv

In die Untersuchung wurden alle Patienten mit Stamminsuffizienz der Vena

saphena magna aufgenommen, die im Zeitraum von Januar 1995 bis

Dezember 1997 in der Abteilung für Gefäßchirurgie des St.Josef-Hospitals

Bochum mit Hilfe der extraluminalen Valvuloplastie versorgt wurden.

Innerhalb dieses Zeitraums erfolgte die Behandlung von insgesamt 76

Patienten, die an einer Stamminsuffizienz der Vena saphena magna

unterschiedlicher Ausprägung erkrankt waren. 50 Patienten (65,8% aller

Fälle) konnten im Rahmen dieser Studie nachuntersucht werden. Von den

übrigen 26 Patienten waren 9 Patienten wegen zu langer Anfahrtswege nicht

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zur Teilnahme an der Untersuchung bereit, 12 Patienten erschienen trotz

mehrmaliger Terminabsprache nicht, 5 Patienten waren unbekannt verzogen.

Da von den 50 Patienten 4 an beiden Mündungsklappen operiert wurden

standen somit 54 Fälle zur Verfügung.

Der durchschnittliche Zeitraum zwischen Operation und Nachuntersuchung

betrug 9,195,53 ± Monate (Min: 37, Max: 74). Von den in der Studie

eingeschlossenen Patienten sind 18 männlich und 32 weiblich. Das

Durchschnittsalter der nachuntersuchten Patienten lag zu diesem Zeitpunkt

bei 9,100,47 ± Jahren. Wobei das männliche Patientenkollektiv mit

9,1151± Jahren älter war als die Gruppe der weiblichen Patienten mit

108,45 ± Jahren (Abb.7).

Abb. 7: Altersverteilung des Patientenkollektiv in Abhängigkeit vom Geschlecht

männlich weiblich

Alte

r

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Die Patienten wurden zu einer klinischen Nachuntersuchung einbestellt, um

die Langzeitergebnisse der angewandten Operationsmethode zu

dokumentieren.

Im Rahmen der Untersuchung erfolgte die Erhebung der Befunde mit einem

standardisierten Fragebogen (Abb.9), einer Ultraschallduplex-Untersuchung

und mit der digitalen Photoplethysmographie. Die Befunde wurden mit den

präoperativen Daten verglichen, die auf identische Art und Weise erhoben

worden waren.

2.3.1 Einteilung der Patienten nach der CEAP-Klassifikation

Präoperativ wurde an den betroffenen Extremitäten eine Beurteilung nach

der CEAP-Klassifikation (Tab.2) vorgenommen.

Hierbei fanden sich 2 Beine in der Klasse 0 (keine Zeichen der venösen

Erkrankung), 11 Beine in der Klasse 1(Teleangiektasien, retikuläre Venen),

20 Beine in der Klasse 2(Varikose), 16 Beine in der Klasse 3(Ödem), 3 Beine

in der Klasse 4(Hautveränderungen: Pigmentierung, Ekzem, Lipodermato-

sklerose) und 2 Beine in der Klasse 5 (Hautveränderungen mit abgeheiltem

Ulkus).

Somit entsprach das Patientenkollektiv zum größten Teil (90,7%) der

Klassen 0-3, d.h. vorhandene Varizen der Vena saphena magna ohne

Veränderungen der Haut, aktiven oder abgeheilten Ulzera der

Unterschenkel.

Im Hinblick auf die Ätiologie der CVI war im nachuntersuchten

Patientenkollektiv in 52 Fällen (96,2%) die CVI primär bedingt, d.h. das

keine Ursachen für die Entstehung gefunden werden konnte.

In 2 Fällen (3,8%) war anamnestisch eine Phlebothrombose der Extremität

beschrieben. Da mit der Vena saphena magna das superfasziale

Venensystem betroffen ist, fallen alle nachuntersuchten Beine in die Klasse

A(S). Ursächlich für die Stammvarikosis der Vena saphena magna war in

allen Fällen der Reflux und entspricht damit der pathophysiologischen

Einteilung P(R). Die entsprechende Aufteilung des Patientenkollektiv mittels

der CEAP-Klassifikation ist zeigt die folgende Tabelle (Tab. 5).

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Tab. 5: Einteilung des Patientenkollektiv anhand der CEAP-Klassifikation.

Anzahl

der

Beine

[N=54]

Prozent

[%]

0 2 3,7

1 11 20,3

2 20 37,1

3 16 29,6

4 3 5,6

5 2 3,7

Clinic

6 0 0

Kongenital (C) 0 0

Primär (P) 52 96,2

Etiology

Sekundär (S) 2 3,8

Oberflächliche

Vene (S) 54 100

tiefe Vene (D) 0 0

Anatomy

Perforansvene (P) 0 0

Reflux (R) 54 100

Obstruktion (O) 0 0

Pathophysiology

Beides (B) 0 0

2.4 Sklerosierungstherapie

Falls nach der extraluminalen Valvuloplastie noch variköse Seitenäste oder

insuffiziente Vv. Perforantes vorhanden waren, wurde eine

Sklerosierungstherapie angeschlossen. Zum Zeitpunkt der Nachunter-

suchungen gab das Patientenkollektiv Auskunft über die seit dem

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chirurgischen Eingriff durchgeführten Sklerosierungen. In 16 Fällen (29,6%)

kam es zu keiner, in 17 Fällen (31,5%) zu einer und in 14 Fällen (25,9%) zu

zwei Sklerosierungstherapien (Sitzungen) nach Valvuloplastie. In den

übrigen 7 Fällen (13 %) waren bis zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung

mehr als zwei Sklerosierungstherapien durchgeführt worden (Tab.6).

Tab. 6: Anzahl der Sklerosierungstherapien (Sitzungen) im Kollektiv

Anzahl der

Sklerosierungstherapien

nach Valvuloplastie

Anzahl der Beine

[N] Prozent [%]

0 16 29,6

1 17 31,5

2 14 25,9

>2 7 13,0

2.5 Standardisierter Anamnesebogen

Zur Quantifizierung der subjektiven Beschwerden wurde dem Patienten

bereits präoperativ ein Fragebogen (Abb. 9) vorgelegt , der die in der

Literatur geläufigen subjektiven Beschwerden der Patienten mit chronisch

venöser Insuffizienz wie „Abendliches Spannungsgefühl“, „Schmerzen im

Bein bei längerem Stehen“ oder „Juckreiz“ aufgelistet. Die Patienten konnten

die Beschwerden auf einer Skala von 1 bis 5 (kein bis sehr stark) bewerten.

Zusätzlich sollten die Patienten eine Bewertung zum Aussehen des

betroffenen Beines abgeben. Die Skala reichte hier von sehr zufrieden (1) bis

gar nicht zufrieden (5) mit dem kosmetischen Aspekt.

Bei der Nachuntersuchung wurde der Fragebogen erneut vorgelegt. Des

Weiteren erfolgte bei der Nachuntersuchung die anamnestische Erhebung

vorhandener Narbenschmerzen, eventuell bestehenden Parästhesien und

der Anzahl durchgeführter Sklerosierungstherapien. Abschließend sollten die

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Patienten angeben, ob sie mit dem Ergebnis der Operation insgesamt

zufrieden sind und den gleichen Eingriff noch einmal bei sich durchführen

lassen würden.

Die Aussagen zu den subjektiven Beschwerden wurden dann mit den

präoperativ erhobenen Antworten verglichen. Die jeweiligen Mittelwerte

einschließlich Standardabweichung und ihre Überprüfung auf statistische

Signifikanz stellen das Langzeitergebnis dar.

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Abb. 9 Der Standardisierte Anamnesebogen

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2.6 Digitale Photoplethysmographie

Für die Untersuchungen wurde der digitale Photoplethysmograph Vasoquant

VQ4000 der Firma ELCAT* GmbH (Version 3.43) verwendet.

Dorsalextensionen des Fußes im Sitzen dienten als definierte Bewegungen.

Ausgewertet wurden die Messwerte To (venöse Wiederauffüllzeit) und Vo

(venöse Pumpleistung) ohne und mit Anlage eines Torniquets.

To ist die Zeit in Sekunden, die vom Ende der Bewegungsphase bis zum

Ende der Auffüllphase gemessen wird. Vo dagegen ist ein Maß für die

venöse Pumpleistung während des Bewegungsprogramms.

2.6.1 Untersuchungsablauf

Die d-PPG Untersuchung fand in einem zimmertemperierten ca. 20°C

warmen Raum statt. Der Patient hielt sich 10-20 min vor der Untersuchung in

einem ebenfalls circa 20°C warmen Vorraum auf.

Diese Maßnahmen wurden zur besseren Vergleichbarkeit und Genauigkeit

der Messergebnisse getroffen. Schuhe, Strümpfe und Beinbekleidung

wurden, um die Messung nicht zu verfälschen, abgelegt. Der Patient nahm

auf dem Untersuchungsstuhl Platz. Der Patient sollte mit aufrechtem

Oberkörper und einem Kniegelenkswinkel von circa 110° flektiert auf dem

Untersuchungsstuhl sitzen. Die Beine sollten parallel zueinander auf dem

Boden abgestellt werden. Der Messsensor wurde ungefähr 8 Zentimeter

proximal des medialen Malleous platziert. Während der Untersuchung

insbesondere in der Ruhephase erhielt der Patient die Anweisung sich nicht

zu bewegen und nicht zu sprechen.

Es wurden zwei verschiedene standardisierte Bewegungsübungen

durchgeführt.

* Fa ELCAT GmbH, Wolfratshausen, Deutschland

Page 24: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

24

1. Dorsalextension des Fußes im oberen Sprunggelenk ohne Tourniquet

2. Dorsalextension des Fußes im oberen Sprunggelenk mit Tourniquet.

Zu 1. Dorsalextension des Fußes im oberen Sprunggelenk ohne Tourniquet

In der bereits oben erwähnten Sitzposition wurde der Patient aufgefordert die

standardisierte Bewegungsübung, die aus einem aktiven und einem

passivem Teil besteht, durchzuführen.

Im aktiven Teil hub der Patient synchron zum Metronomton des d-PPG

Geräts den Fuß im Sprunggelenk, wobei die Ferse am Boden blieb. Dies

entsprach dem venösen Abschöpfvermögen der Wadenmuskelpumpe.

Als Messwert wurde Vo erhoben. Nach achtmaliger Wiederholung der

Bewegung folgte der passive Teil, der mit der Bestimmung der venösen

Auffüllungszeit To [sec] endete. Ein angeschlossener Drucker präsentierte

nun die erhobenen Messergebnisse.

Zu 2. Dorsalextension des Fußes im oberen Sprunggelenk mit Tourniquet

Es wurde nach demselben Schema verfahren, wie unter 1. beschrieben.

Dabei sorgte jedoch eine Staubinde, die mit 60mm Hg aufgepumpt und zwei

bis drei cm unterhalb des Kniegelenkes angebracht war, für eine Blockierung

des epifasziale Venensystem.

Dadurch konnte der Anteil, den das tiefe Venensystem und Perforansvenen

an der venösen Insuffizienz haben, eingeschätzt werden. Die

Dorsalextension ohne und mit Torniquet wurde jeweils zweimal wiederholt.

Der aus den Messparametern errechnete Mittelwert diente zur Beurteilung

der Venenfunktion und Einteilung der venösen Funktionsstörungen in Grad

0-III.

Page 25: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

25

2.7 Ultraschallduplexsonographie

Die Duplexsonographie bietet die Möglichkeit, Informationen sowohl über die

Gefäßmorphologie als auch über den Blutfluss des Gefäßabschnittes zu

gewinnen. Im B-Modus der farbcodierten Duplexsonographie wird die

Strömung innerhalb des Lumens farbig wiedergeben; daraus lassen sich

Rückschlüsse über die Strömungsrichtung und –geschwindigkeit ziehen. Bei

der hier durchgeführten Studie waren insbesondere der Durchmesser der

Vena saphena magna in verschiedenen Abschnitten und beim Valsalva-

Manöver und der Nachweis von Reflux die entscheidenden Parameter.

2.7.1 Untersuchungsablauf

Der Patient wurde gebeten, sich mit dem Rücken zur Wand auf einem ca. 30

cm hohen Absatz hinzustellen. Das Bein sollte zur besseren Schallbarkeit im

Hüftgelenk um etwa 45° außenrotiert sein, der Abstand zwischen den Beinen

etwa Schulterbreit.

Folgende Parameter waren zur Befunderhebung von Bedeutung:

• Reflux der V. saphena magna in Ruhe vorhanden? ja/nein

• Reflux der V. saphena magna beim Pressen? ja/nein

• Hachstadium der Stammvarikosis der V. saphena magna [Grad I-IV]

• Vorhandensein insuffizienter Vv. Perforantes? ja/nein

• V. saphena magna durchgängig? ja/nein

Weiterhin spielten die gemessenen Durchmesser der Vena saphena magna

an verschiedenen Punkten und während des Valsalva-Manövers eine

wichtige Rolle. Präoperativ wurde der Durchmesser der Vena saphena

magna etwa in Höhe der Mündungsklappe in Ruhe und während der Patient

ein Valsalva-Manöver durchführte bestimmt. Des Weiteren erfolgte etwa 3cm

distal von diesem Punkt eine Bestimmung des Magna-Stammdurchmessers.

Page 26: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

26

Die Untersuchung wurde entsprechend der Ausgangsmessung während der

Nachuntersuchung wiederholt. Da der erste Messpunkt durch die

Dacronmanschette sonographisch nicht bestimmbar war, präsentierte nun

der zweite Messpunkt den Durchmesser der Valvuloplastie, die die ersten

2cm der Vena saphena magna abdeckte. Drei Zentimeter distal diesen

Punktes erfolgte nun die Bestimmung des Magna-Stammdurchmessers.

Dieser diente als Anhaltspunkt der hämodynamischen Auswirkungen auf

den Magna-Stamm bei wiederhergestellter Venenklappenfunktion.

2.8 Statistik

Die erhobenen Daten wurden mit Hilfe des Statistikprogramms SPSS

(Version 9.0) verwaltet und ausgewertet.

Neben der Berechnung von Mittelwert und Standardabweichung konnte das

in dieser Studie nachuntersuchte Patientenkollektiv durch die Errechnung der

relativen Häufigkeiten in den Einzelkriterien charakterisiert werden.

Mittels des Kolmogorov-Smirnov-Test erfolgte die Überprüfung der

Datenreihen auf Normalverteilung. Da für keine der einzelnen Kategorien

eine Normalverteilung gegeben war, wurde die Überprüfung auf statistisch

signifikante Veränderung zwischen den prä- und postoperativen Daten mit

dem nichtparametrischen Test nach Wilcoxon durchgeführt.

Statistisch signifikante Werte wurden bei der Interpretation mit p<0,05 (5%

Signifikanzniveau) und statistisch nicht signifikante Ergebnisse mit p>0,05

ausgewiesen.

Page 27: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

27

3. Ergebnisse

3.1 Nachuntersuchung

3.1.1 Varizenrezidiv

In insgesamt 10 Fällen (18,5%) fanden wir im nachuntersuchten

Patientenkollektiv ein behandlungsbedürftiges Varizenrezidiv. Eine erneute

operative Therapie empfahlen wir in vier Fälle (7,4%), wobei in zwei Fällen

das Stripping der Vena saphena magna mit Seitenastexhairese und in zwei

Fällen nur eine Seitenastexhairese erfolgen sollte. Die sechs übrigen (11,1%)

Saphenavenen sollten eine Sklerosierung von Seitenästen oder Perforans-

insuffizienzen erhalten.

Tab. 7: Varizenrezidiv im nachuntersuchten Patientenkollekiv mit ggf.

therapeutischer Empfehlung.

Anzahl

[N] Prozent [%]

Kein Varizenrezidiv 44 81,5

Therapiebedürftiges Varizenrezidiv 10 18,5

- Operative Therapie 4 7,4

Stripping und Seitenastexhairese 2

Seitenastexhairese 2

- Sklerosierungstherapie 6 11,1

3.1.2 Komplikationen bei den nachuntersuchten Patienten

In drei Fällen wurde im Ultraschallduplex der Verschluss der Vena saphena

magna im Bereich der Dacron-Manschette festgestellt.

Zwei Patienten gaben Narbenschmerzen im ehemaligen Operationsgebiet

an.

Page 28: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

28

Eine Materialunverträglichkeit bzw. allergische Reaktion auf die Dacron-

Manschette konnte nicht erhoben werden. Ebenso wurden keine

Fremdkörpergefühle, Empfindungsstörungen oder Nervenläsionen in der

Leistenregion angegeben.

Tab. 8: Aufgetretene Komplikationen im nachuntersuchten Patientenkollektiv

bezüglich Durchgängigkeit der Valvuloplastie, lokaler Narbenschmerzen,

Materialunverträglichkeit und Empfindungsstörungen.

Anzahl der Beine

[N] Prozent [%]

Verschluß der Vena

saphena magna 3 5,6

Narbenschmerzen 2 3,8

Materialunverträglichkeit 0 0

Empfindungsstörungen 0 0

3.2 Auswertung des Fragebogen

Von den 50 Patienten, die zur Nachuntersuchung erschienen waren, waren

alle bereit, den Fragebogen auszufüllen. Somit existierten subjektive

Patientenangaben über 54 Beine nach einer extraluminalen Valvuloplastie.

Insgesamt zeigte sich auf einer Skala von 1-5 im Vergleich zur präoperativen

Untersuchung eine signifikante Besserung in allen für die chronische venöse

Insuffizienz typischen Beschwerdekategorien, wie Schweregefühl,

Spannungsgefühl, Juckreiz, Schwellneigung und Fußsohlenbrennen. Im

Hinblick auf das kosmetische Aussehen der Beine konnte im

nachuntersuchten Patientenkollektiv ebenfalls eine signifikante Verbesserung

nachgewiesen werden.

Page 29: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

29

85,2%

14,8%

zufrieden

nicht zufrieden

Tab. 9: Mittlerer Schweregrad der Symptome sowie die Zufriedenheit mit dem

kosmetischen Aussehen des Beines auf einer Skala von 1-5 vor der Operation und bei

der Nachuntersuchung (*p<0,01,**p<0,001)

Vor OP Nachuntersuchung

Schweregefühl 2,52 1,76**

Spannungsgefühl 2,61 1,57**

Beinschwellung 2,41 1,56**

Schmerzen im Sitzen 2,33 1,78*

Schmerzen im Stehen 2,61 1,89*

Juckreiz 1,81 1,31*

Fußsohlenbrennen 1,78 1,28*

kosmetischer Aspekt 3,72 2,78**

3.2.1 Patientenzufriedenheit

In 46 Fällen war der Patient mit dem Operationsergebnis zufrieden. In acht

Fällen war das Ergebnis für den Patienten nicht zufrieden stellend.

Somit waren 85,2 % unserer Patienten mit dem Operationsergebnis

zufrieden.

Abb. 10 : Patientenzufriedenheit nach erfolgter extraluminaler Valvuloplastie

Page 30: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

30

Grund für die bestehende Unzufriedenheit war in allen acht Fällen die

ausgebliebene kosmetische Besserung des operierten Beins. Sieben

weibliche und ein männlicher Patient konnten keinen oder einen zu geringen

Erfolg an ihrem Bein beobachten. Unabhängig davon bestand aber eine

Besserung der übrigen subjektiven Beschwerden.

Um einen Zusammenhang zwischen dem präoperativen Stadium der

chronisch venösen Funktionsstörung und der Zufriedenheit mit dem Ergebnis

zu erhalten, wurde das Patientenkollektiv in Abhängigkeit von der

postoperativ erhobenen Wiederauffüllungszeit in vier Gruppen eingeteilt

(Tab. 10). Auffällig war hierbei, daß in der Gruppe, die einen Normalbefund

(To>25sec.) aufwies, die Unzufriedenheit am größten war(n=7).

Wohingegen in den Gruppen mit pathologischen Wiederauffüllungszeiten nur

ein Ergebnis als nicht zufrieden stellend bezeichnet wurde.

Tab.10: Zusammenhang zwischen postoperativer Zufriedenheit und dem

Schweregrad der venösen Funktionsstörung anhand von To [sec.]

Zufrieden Unzufrieden

Normalbefund

To >25 sec. 17 7

venöse Funktionsstörung I

To 20-25 sec. 13 0

venöse Funktionsstörung III

To 10-19 sec. 13 1

venöse Funktionsstörung III

To <10 sec. 3 0

Anzahl der Beine [N] 46 8

Page 31: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

31

1 2

3 6

1 2

7

1 7

9

1 1

2 2

0

0

5

1 0

1 5

2 0

2 5

3 0

3 5

4 0

An

zah

l[N

]

k e in k a u m m ä ß ig s ta r k s e h r s ta r k

p r ä o p e r a tiv

p o s to p e r a tiv

3.2.2 Abendliches Schweregefühl

Vor der Operation wurde von den Patienten 2-mal ein sehr starkes, 11-mal

ein starkes, 17-mal ein mäßiges, 12-mal ein kaum merkliches und 12-mal

mal kein abendliches Schweregefühl angegeben.

Bei der Nachuntersuchung war es 2-mal ein starkes, 9-mal ein mäßiges, 7-

mal ein kaum merkliches und 30-mal kein abendliches Schweregefühl.

Präoperativ wurde die Ausprägung des abendlichen Schweregefühls auf der

linearen Skala von 1-5 im Patientenkollektiv durchschnittlich mit 36,152,2 ±

angegeben. Postoperativ ergab sich dabei ein Wert von 91,076,1 ± . Es zeigte

sich eine signifikante Abnahme (p< 0,001) des eruierten Parameters.

Abb. 11: Abendliches Schweregefühl des Patientenkollektivs vor

und nach erfolgter extraluminaler Valvuloplastie.

Page 32: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

32

3.2.3 Abendliches Spannungsgefühl

Vor der Operation gab das Patientenkollektiv in 2 Fällen sehr starkes, in 17

Fällen starkes, in 7 Fällen mäßiges, in 9 Fällen ein kaum merkliches und in

19 Fällen kein abendliches Spannungsgefühl an. Postoperativ konnte

Beschwerdefreiheit in 28 Beinen eruiert werden. 13 Beine im Kollektiv

empfanden das abendliche Spannungsgefühl als kaum merklich, 11 Beine

mäßig und 2 Beine gaben starke Beschwerden an. Bei der

Nachuntersuchung zeigte sich, dass keiner der Patienten das abendliche

Spannungsgefühl als sehr stark beschrieb. Auf die Frage nach der Stärke

des abendlichen Spannungsgefühls lag der durchschnittliche Wert im

Patientengut auf einer linearen Skala von 1-5 bei 16,161,2 ± und sank bei der

Nachuntersuchung signifikant (p<0,001) auf 9,057,1 ± ab.

1 9

2 8

9

1 3

7

1 1

1 7

2 2

0

0

5

1 0

1 5

2 0

2 5

3 0

An

zah

l[N

]

k e in k a u m m ä ß ig s ta rk s e h r s ta rk

p rä o p e ra tiv

p o s to p e ra tiv

Abb. 12 : Abendliches Spannungsgefühl vor und nach

erfolgter extraluminaler Valvuloplastie.

Page 33: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

33

3.2.4 Abendliche Beinschwellung

Vor der operativen Therapie mittels extraluminaler Valvuloplastie zeigte sich

in einem Bein sehr starke, in 10 Fällen starke, in 15 Fällen mäßig starke, in

12 Fällen kaum merkliche abendliche Beinschwellung. 16 Beine waren vor

Valvuloplastie beschwerdefrei. Dabei zeigte sich im nachuntersuchten

Patientengut Beschwerdefreiheit im Hinblick auf die abendliche

Anschwellung des Beins in 37 Fällen. 8 mal fand sich eine kaum merkliche, 5

mal eine mäßig starke und 4 mal eine starke Beinschwellung in den

Abendstunden. Im Mittel zeigte sich auf einer linearen Skala von 1-5 ein Wert

von 16,141,2 ± .

Im nachuntersuchten Kollektiv verbesserte sich dieser signifikant (p<0,001)

auf 95,056,1 ± .

16

37

12

8

15

5

10

4

1

0

0

5

10

15

20

25

30

35

40

An

zah

l[N

]

kein kaum mäßig stark sehr stark

präoperativ

postoperativ

Abb. 13 : Abendliche Beinschwellung im Patientenkollektiv vor und

nach erfolgter extraluminaler Valvuloplastie.

Page 34: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

34

1 9

2 6

1 0

1 7

1 4

91 0

1 1 1

0

5

1 0

1 5

2 0

2 5

3 0

An

zah

l [N

]

k e in k a u m m ä ß ig s ta rk s e h r s ta rk

p r ä o p e r a tiv

p o s to p e ra tiv

3.2.5 Schmerzen im Bein bei längerem Sitzen

Präoperativ wurde von den Patienten der Schmerz im Bein bei längerem

Sitzen 1-mal als sehr stark, 10-mal als stark, 14-mal als mäßig und 10-mal

als kaum vorhanden angegeben. 19 Beine waren vor der Operation

schmerzfrei.

Nach erfolgter Valvuloplastie bestand im Patientengut 1-mal ein sehr starker,

1-mal ein starker, 9-mal ein mäßíger und 17-mal ein kaum spürbarer

Schmerz.

In 26 Fällen war kein Schmerz bei längerem Sitzen angezeigt worden.

Durchschnittlich sank das Schmerzniveau in dieser Kategorie, auf einer

linearen Skala von 1-5, messbar signifikant(p<0,01) von präoperativ

20,133,2 ± auf postoperativ 09,178,1 ± .

Abb. 14 : Schmerzen im Bein bei längerem Sitzen vor und

nach erfolgter extraluminaler Valvuloplastie.

Page 35: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

35

3.2.6 Schmerzen im Bein bei längerem Stehen

Präoperativ wurde der Schmerz nach längerem Stehen in einem Fall als sehr

stark, 17-mal als stark, 13-mal als mäßig und 6-mal als kaum merklich

beschrieben. 17 Beine waren auch nach längerem Stehen nicht schmerzhaft.

Im Kollektiv der nachuntersuchten Patienten konnten 28 Beine als

schmerzfrei betrachtet werden, in 8 Fällen wurde kaum und in 14 Fällen nur

ein mäßiger Schmerz empfunden. Starke Schmerzen präsentierten sich in 4

Fällen.

Insgesamt sank das Schmerzniveau, auf der linearen Skala von 1-5,

signifikant (p<0,01) von präoperativ 28,161,2 ± auf postoperativ 04,189,1 ± ab.

1 7

2 8

6

8

1 31 4

1 7

4

10

0

5

1 0

1 5

2 0

2 5

3 0

An

zah

l[N

]

k e in k a u m m ä ß ig s ta r k s e h r s ta r k

p r ä o p e r a t iv

p o s to p e r a t iv

Abb. 15 : Schmerzen im Bein bei längerem Stehen vor und

nach erfolgter Valvuloplastie

Page 36: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

36

3.2.7 Juckreiz

Juckreiz als Symptom der chronischen venösen Insuffizienz gaben nur

wenige der befragten Patienten an. Vor der Therapie ergab sich aus den

Fragebögen 33-mal Beschwerdefreiheit, 7-mal kaum spürbarer, 7-mal mäßig

starker und 4-mal starker abendlicher Juckreiz. Sehr stark wurde dieser in 3

Fällen verspürt. Im nachuntersuchten Patientenkollektiv fanden sich 6 Beine

mit mäßig starkem und 5 mit kaum spürbarem Juckreiz. Beschwerdefreiheit

im Hinblick auf abendlichen Juckreiz der Beine präsentierte sich in 43 Fällen.

Im Mittel linderten sich die Beschwerden, auf einer linearen Skala von 1-5,

statistisch signifikant (p<0,01) nach Valvuloplastie von 26,181,1 ±

auf 67,031,1 ± .

3 3

4 3

75

76

4

0

3

00

5

1 0

1 5

2 0

2 5

3 0

3 5

4 0

4 5

An

zah

l[N]

k e in k a u m m ä ß ig s ta rk s e h r s ta rk

p rä o p e ra tiv

p o s to p e ra tiv

Abb. 16: Juckreiz vor und nach erfolgter extraluminaler Valvuloplastie

Page 37: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

37

3.2.8 Fußsohlenbrennen

Ein Brennen unter den Fußsohlen, als Beschwerdesymptomatik bei der

chronischen venösen Insuffizienz, empfanden die Patienten im Kollektiv in

geringem Ausmaß. Bei der Auswertung der Fragebögen betrug die Anzahl

der Beine mit keinem Fußsohlenbrennen 33, mit kaum merklichem 5, mit

mäßig starkem 12 und mit starkem 3. Ein Patient gab vor der Therapie ein

sehr starkes Fußsohlenbrennen an. Im nachuntersuchten Patientengut

bestand in 2 Fällen ein starkes abendliches Fußsohlenbrennen, in 3 Fällen

ein mäßig starkes und in 3 weiteren Fällen ein kaum spürbares.

Beschwerdefrei zeigten sich in der Nachuntersuchung 46 Beine. Im Mittel

präsentierte sich vor der extraluminalen Valvuloplastie, auf einer linearen

Skala von 1-5, ein Wert von 08,178,1 ± . Während der Nachuntersuchung

sanken die Beschwerden, die als Fußsohlenbrennen bezeichnet wurden auf

durchschnittlich 74,028,1 ± . Der Wilcoxon-Test wies eine statistische

Signifikanz (p<000,1) auf.

3 3

4 6

53

1 2

3 32

1 0

0

5

1 0

1 5

2 0

2 5

3 0

3 5

4 0

4 5

5 0

An

zah

l[N

]

k e in k a u m m ä ß ig s t a r k s e h r s t a r k

p r ä o p e r a t iv

p o s t o p e r a t iv

Abb. 17 : Fußsohlenbrennen vor und nach erfolgter extraluminaler Valvuloplastie

.

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38

3.2.9 Kosmetischer Aspekt

Zur besseren Beurteilbarkeit des kosmetisches Aspektes wurde das

Patientenkollektiv nach Geschlecht in zwei Gruppen aufgeteilt (Tab. 11).

Tab. 11:Geschlechtsabhängige kosmetische Zufriedenheit vor und nach

Valvuloplastie auf einer Werteskala von 1-5. (1= sehr zufrieden, 5=gar nicht zufrieden)

Männer Frauen Vor

Vavuloplastie

Nach

Valvuloplastie

Vor

Valvuloplastie

Nach

Valvuloplastie

sehr

zufrieden 1 1 4 2 4

2 0 10 3 12

3 5 3 8 5

4 8 1 14 5

Gar nicht

zufrieden 5 5 1 8 9

Anzahl der

Beine [N] 19 19 35 35

Es zeigte sich, dass die männlichen Patienten in dieser Studie das

kosmetische Resultat der extraluminalen Valvuloplastie deutlich besser

empfanden als die weiblichen Patientinnen. Der Mittelwert in dieser

Fragekategorie sank bei den Männern von 0,18,3 ± auf 0,12,2 ± während die

Frauen vor der Valvuloplastie durchschnittlich 1,17,3 ± und danach 4,11,3 ±

angaben. Eine statistische Signifikanz zeigte sich im Wilcoxon-Test für beide

Gruppen (p<0,01).

Page 39: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

39

3.3 Ergebnisse der digitalen Photoplethysmographie

3.3.1 Wiederauffüllzeit To

Vor der operativen Versorgung durch eine extraluminaler Valvuloplastie

betrug die Wiederauffüllzeit To durchschnittlich 42,963,20 ± sec. Eine

signifikante Besserung (p<0,01) auf 47,1181,25 ± sec. konnte im

nachuntersuchten Patientenkollektiv festgestellt werden.

Nach Anlegen des Torniquet zeigt sich eine nicht signifikante Verkürzung der

Wiederauffüllzeit von 98,1109,32 ± sec. präoperativ auf 54,1162,28 ± sec.

postoperativ (p=0,07).

Die folgende Abbildung veranschaulicht die Veränderung der mittels d-PPG

ermittelten Wiederauffüllungszeit To.

20,6

25,8

32,1

28,6

0

5

10

15

20

25

30

35

Wie

de

rau

ffü

llze

it T

o[s

ec

.]

Wiederauffüllzeit ohneTourniquet

Wiederauffüllzeit mitTourniquet

präoperativpostoperativ

Abb. 18: Ergebnisse der d-PPG vor und nach extraluminaler Valvuloplastie

Page 40: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

40

Die Aufteilung des Patientenguts anhand der gemessenen

Wiederauffüllungszeit [To] erfolgt nach den Leitlinien der Deutschen

Gesellschaft für Phlebologie.

Eine venöse Funktionsstörung Grad III(To<10 sec.) zeigte sich sowohl vor

Valvuloplastie als auch danach in jeweils 3 Fällen. Grad II(To 10-19sec.)

bestand vor Therapie in 29 Fällen und verringerte sich während der

Nachuntersuchung auf 14. In die Gruppe der venösen Funktionsstörungen

Grad I (To 20-25sec.) stieg die Anzahl von 8 vor Valvuloplastie auf 13 Beine

im nachuntersuchten Patientenkollektiv. Die Anzahl der im Hinblick auf die

Wiederauffüllzeit als Normalbefunde(To>25sec.) geführten Beine stieg von

14 auf 24 an. Insgesamt konnten 68,5%(n=37) aller Beine

photoplethysmographisch als Normalbefund oder leichte venöse

Funktionsstörung (Grad I) betrachtet werden. Vor der durchgeführten

Therapie entfielen 40,7%(n=22) in diese Kategorien.

Tab. 12: Schweregrade der venösen Funktionsstörung im Patientenkollektiv vor und

nach extraluminaler Valvuloplastie.

Vor

Valvuloplastie

N=54

Nach

Valvuloplastie

N=54

Normalbefund

To>25 sec. 14 24

Venöse Funktionsstörung I

To 20-25 sec. 8 13

Venöse Funktionsstörung II

To 10-19 sec. 29 14

Venöse Funktionsstörung III

To<10 sec. 3 3

Page 41: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

41

4,14,5

6,6

4,6

0

1

2

3

4

5

6

7

Mu

sk

elp

um

pfu

nk

tio

n V

o[%

]

venöse Pumparbeit ohneT ourniquet

venöse Pumparbeit mitT ourniquet

präoperativ

postoperativ

3.3.2 venöse Pumpleistung

Die mit der d-PPG ermittelte venöse Pumpleistung Vo betrug präoperativ im

Mittel 14,312,4 ± [%] und im nachuntersuchen Patientenkollektiv

94,253,4 ± [%].

Nach Anlegen eines Tourniquets zur Unterbrechung des Reflux über die

oberflächlichen Venen war in den Voruntersuchungen durchschnittlich eine

Vo von 40,458,6 ± [%] ermittelt worden, die in unserem nachuntersuchten

Patientengut 97,262,4 ± [%] ergab.

Ein statistisch signifikanter Unterschied konnte nicht festgestellt werden

(p=0,2).

Abb. 19: venöse Pumparbeit Vo[%] ohne sowie mit Tourniquet vor und nach

extraluminaler Valvuloplastie.

Page 42: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

42

3.4. Ergebnisse der Ultraschallduplexuntersuchung

3.4.1 Durchgängigkeit der Vena saphena magna

In 51 Fällen (94,4%) war eine durchgängige Vena saphena magna

vorhanden, in 3 Fällen (5,6%) war diese bei der Kontrolluntersuchung

verschlossen.

3.4.2 Venenklappenfunktion

Duplexsonographisch konnte in 24 Beinen (44,4%) ein Reflux im Stamm der

Vena saphena magna demonstriert werden. Bei sechs dieser Beine (11,1%)

war der Reflux auch in der Krossenregion nachweisbar. In zwei Fällen (3,7%)

wurde der Reflux durch kleine venöse Äste verursacht, die als Kollaterale die

Leistenregion überbrückten und distal der funktionierenden Valvuloplastie

Anschluss an den Stamm der Magna fanden. Bei den übrigen vier Beinen

(7,4%) mit Reflux in der Krossenregion war dieser Reflux durch eine trotz

Valvuloplastie persistierende Klappeninsuffizienz bedingt. In den restlichen

18 Beinen (33,3%) war der Reflux im Stamm der Vena saphena magna

bedingt durch insuffiziente Perforansvenen und variköse Seitenäste.

Tab.13: Ergebnisse der duplexsonographisch erhobenen Befunde mit Darstellung der

für den vorhandenen Reflux im Magna-Stamm verantwortlichen Ursachen.

Anzahl

[N]

Prozent

[%]

Kein Reflux im Magna-Stamm 30 55,6

Reflux im Magna-Stamm 24 44,4

* Reflux in der Krosse 6 11,1

- pelvine Insuffizienz 2 3,7

- Klappeninsuffizienz 4 7,4

* Insuffiziente Perforansvenen und Seitenäste 18 33,3

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43

3.4.3 Durchmesser der Vena saphena magna

Der präoperative Durchmesser der Vena saphena magna in der

Mündungsklappenregion betrug präoperativ 4,11,7 ± mm. Der postoperativ

bestimmte Durchmesser der Valvuloplastie betrug 2,13,4 ± mm .Während des

Valsalva-Manövers lag der Durchmesser präoperativ bei 7,16,7 ± mm und

nach der Valvuloplastie verkleinerte sich der mittlere Durchmesser auf

5,18,4 ± mm.

Der im Magnastamm gemessene Durchmesser betrug präoperativ

7,15,6 ± mm. Im nachuntersuchten Patientenkollektiv betrug dieser in der

distalen Vena saphena magna 1,15,4 ± mm. Die sonographisch bestimmten

Venendurch-messer werden in den zwei folgenden Tabellen dargestellt(Tab.

14a, 14b).

Tab. 14a: Durchmesser der Vena saphena magna gemessen in der

Mündungsklappen-region bzw. 3cm distal vor Operation.

Mündungsklappen-

region

in Ruhe

Mündungsklappen-

region

während Valsalva

Magna-Stamm

distal

in Ruhe

Durchmesser vor

OP [mm] 4,11,7 ± 7,16,7 ± 7,15,6 ±

Tab. 14b: Durchmesser der Valvuloplastie in Ruhe, während Valsalva-Manöver und im

distalen Magnastamm nach extraluminaler Valvuloplastie.

Valvuloplastie-

durchmesser

in Ruhe

Valvuloplastie-

durchmesser

während Valsalva

Magna-Stamm

distal

in Ruhe

Durchmesser bei

Nachuntersuchung

[mm]

2,13,4 ± 5,18,4 ± 1,15,4 ±

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44

3.5 Änderung der Hachstadien bei Patienten mit postoperativen Reflux

Vor der operativen Versorgung mittels Valvuloplastie war ein Reflux über

zwei Venensegmente (Hach II) in drei Fällen, über drei Segmente (Hach III)

in sieben Fällen und über alle vier Segmente (Hach IV) in 14 Fällen mittels

Ultaschallduplexsonographie diagnostizierbar.

Nach erfolgter gefäßchirurgischer Versorgung präsentierte sich der Reflux im

Stamm der Vena saphena magna in einem Fall über vier Venensegmente,

in sechs Fällen über drei Segmente und in 11 Fällen über zwei Segmente.

Sechsmal war postoperativ der Reflux beschränkt auf ein einzelnes

Venensegment (Hach I). Vor erfolgter Valvuloplastie betrug die Anzahl der

refluxführenden Venensegmente im Mittel 72,046,3 ± und verringerte sich

postoperativ signifikant (p<0,01) auf 82,008,2 ± .

Tab. 15: Ausmaß des Refluxes im Stamm der Vena saphena magna (VSM) vor der

Operation und bei der Nachuntersuchung

Reflux in

einem VSM-

Segment

Reflux in

zwei VSM-

Segmenten

Reflux in

drei VSM-

Segmenten

Reflux in

vier VSM-

Segmenten

Beine vor

Valvuloplastie 0 3 7 14

Beine nach

Valvuloplastie 6 11 6 1

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45

3.6 Ergebnisse bei Patienten mit insuffizienter Valvuloplastie

In 4 Fällen zeigte sich während der Nachuntersuchung trotz extraluminaler

Valvuloplastie ein Reflux über der Mündungsklappe. Es wurden die

Mittelwerte der erhobenen Messdaten und des Fragebogens vor und nach

operativer Therapie miteinander verglichen.

Im Vergleich zum präoperativen Durchmesser von 2,7 mm konnte im

nachuntersuchten Patientenkollektiv ein mittlerer Durchmesser von 3,4 mm

in der Krossenregion nachgewiesen werden.

Während des Valsalva-Manövers lag der Durchmesser präoperativ bei

4,7 mm und nach der Valvuloplastie verkleinerte sich der mittlere

Durchmesser auf 9,4 mm. Im etwa 3cm distal gelegenen Magna-Stamm

betrug der Durchmesser der Vene präoperativ 1,7 mm und verringerte sich im

nachuntersuchten Patientenkollektiv auf 6,4 mm.

Die Wiederauffüllzeit To verlängerte sich von präoperativ 17,5 sec. auf

22,1sec..

Die anhand des Fragebogens bewerteten subjektiven Beschwerden zeigten

sich nach der extraluminalen Valvuloplastie ebenfalls gebessert.

Schweregefühl in den Beinen wurde im Mittel präoperativ mit 3,3 und

postoperativ mit 2,4 bewertet. Das subjektiv verspürte Spannungsgefühl

verbesserte sich durchschnittlich von 2,8 auf 2,4, Schwellneigung von 2,6 auf

2,1 , Juckreiz von 2,3 auf 1,6 und Fußsohlenbrennen von 2,6 auf 1,3. Die

Schmerzen im Sitzen besserten sich von 2,6 auf 2,4 und im Stehen von 2,6

auf 2,3. Das kosmetische Aussehen wurde präoperativ mit 4,1 und während

der Nachuntersuchung im Mittel mit 3,7 angegeben.

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46

Tab. 16: Mittlerer Schweregrad der Symptome und Aussehen auf einer Skala von 1-5

Wiederauffüllzeit To und die gemessenen Durchmesser prä- und postoperativ bei

Patienten mit insuffizienter Valvuloplastie (n=4).

präoperativ postoperativ

Schweregefühl 3,3 2,4

Spannungsgefühl 2,8 2,4

Schwellung 2,6 2,1

Schmerzen im Sitzen 2,6 2,4

Schmerzen im Stehen 2,6 2,3

Juckreiz 2,3 1,6

Fußsohlenbrennen 2,6 1,3

Aussehen 4,1 3,7

Durchmesser in Ruhe [mm] 7,2 4,3

Durchmesser bei Valsalva [mm] 7,4 4,9

Durchmesser distaler Magna-Stamm [mm] 7,1 4,6

Wiederauffüllzeit To [sec.] 17,5 22,1

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47

4. Diskussion

4.1 Patienten

Die Stammvarikosis der Vena saphena magna betrifft überdurchschnittlich

häufig Frauen, wobei das Geschlechterverhältnis in der Literatur unterschiedlich

mit 1:1,5 bis 1:3,5 angegeben wird (1, 8, 55).

Ähnlich präsentierte sich auch unser Patientengut mit einem Verhältnis von 1:2

(M:W).

Als Ursache für die weibliche Dominanz in dieser Erkrankung gilt heutzutage

der Einfluss weiblicher Geschlechtshormone wie Progesteron und Gestagene

auf die Kontraktilität der glatten Muskulatur in den Venenwänden (42).

Der Altersdurchschnitt im nachuntersuchten Patientenkollektiv betrug

9,100,47 ± Jahre. Die weiblichen Patientinnen waren durchschnittlich 5,3 Jahre

jünger als die männlichen.

Ein ähnliches Phänomen ist bereits in anderen Studien beschrieben(8, 60)

worden.

Da es sich bei den mit Valvuloplastie behandelten Patienten um ein

ausgewähltes Kollektiv handelte, sollte das Ergebnis dieser Studie nur mit

Vorbehalt auf alle Patienten, die an einer Stamminsuffizienz der Vena saphena

magna leiden, übertragen werden.

Die Auswahl für die Valvuloplastie war abhängig von vier Faktoren: Der Wunsch

des Patienten eine venenerhaltende Therapie vorzunehmen, der Durchmesser

der Vena saphena magna in der Mündungsregion durfte nicht größer als 12 mm

sein und in der Duplexsonographie sollte ein intaktes Mündungsklappensegel

nachweisbar sein. Weiterhin durften am Oberschenkel keine hämodynamisch

signifikanten Perforansvenen und variköse Seitenäste bestehen.

Dies erklärt auch die Tatsache, dass die Patienten in dieser Studie eher einem

frühen Stadium der chronischen venösen Insuffizienz angehören.

Patienten mit bereits langjähriger chronisch venöser Insuffizienz mit

vorhandenen oder narbig ausgeheilten Ulzera standen in dieser Untersuchung

nicht zur Verfügung.

Daß die Zufriedenheit in Bezug auf eine Therapiemethode abhängig ist vom

Stadium der chronischen venösen Insuffizienz wurde schon in einer

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48

multizentrischen Patientenbefragung dargestellt. Klüken et al.(36) stellten dies

anhand von 235 befragten Patienten dar. Hierbei fanden die Autoren heraus,

dass die Erwartung an eine etwaige kosmetische Verbesserung des betroffenen

Beines abhängig vom jeweiligen CVI-Stadium ist. In den Stadien 0 und I war die

Erwartungshaltung in Bezug auf das kosmetische Aussehen nach der

durchgeführten Therapie noch sehr wichtig. In den schwereren CVI-Stadien II

und III bestand dagegen kaum noch eine Relevanz für die Zufriedenheit

gegenüber dem gewählten therapeutischen Verfahren. Auf die Frage, ob der

Patient einer Wiederholung des bei Ihm angewandten Therapieverfahrens

zustimmen würde, bejahten dies 95% der Patienten die mittels

Kompressionstherapie behandelt wurden, 88,9% sprachen sich für die

Wiederholung einer Arzneimitteltherapie aus und 84,1% würden sich nochmals

für eine operative Varizenbehandlung entscheiden. Die Kosmetischen Resultate

einer Behandlungsmethode treten dabei immer mehr in den Hintergrund, wohin

gegen die klinischen Beschwerden wie Schwellneigung und Schmerzempfinden

wichtiger für die Akzeptanz einer Therapieform werden. Wir konnten ein

ähnliches Phänomen in unserer Nachuntersuchung feststellen.

4.2 Material und Methode

Alle von uns nachuntersuchten Patienten gaben den Fragebogen vollständig

ausgefüllt zurück. Es wurden allein subjektive Beschwerden bewertet, die als

Leitsymptome der chronischen venösen Insuffizienz gelten.

Die digitale Photoplethysmographie gehört mittlerweile zum Standard bei der

Diagnose der chronisch venösen Insuffizienz (23, 24, 48). Im Rahmen einer

Pharmakotherapiestudie konnte aufgezeigt werden, daß sich die digitale

Photoplethysmographie auch zu Therapiekontrolle bei venöser Insuffizienz

einsetzen lässt (61).

Anhand der Leitlinien zur venösen Diagnostik mit der Photoplethysmographie

wurden die Patienten nachuntersucht. Wie jedoch auch bereits in der Literatur

beschrieben ist (51), waren einige Fehlerquellen zu berücksichtigen. Zu den

wichtigsten gehören, die zu hohe oder zu niedrige Hauttemperatur, trophische

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49

Störungen, Ekzeme, Narben und Unreinheiten im Untersuchungsbereich der

Lichtsensoren.

Ein entscheidender Punkt ist die aktive Mitarbeit des Patienten, da durch

Bewegungseinschränkungen im oberen Sprunggelenk oder andere

Dysfunktionen der Muskelpumpe ein falsches Funktionsergebnis präsentiert

wird (37, 38).

Die Duplexsonographie ist für eine moderne Venendiagnostik unverzichtbar und

stellt heute die Standardmethode in der Diagnostik des epifaszialen

Venensystems dar. In der Hand eines geübten Untersuchers ist die

Untersuchungsmethode mit einer hohen Spezifität und Sensitivität einsetzbar

(3, 4, 15, 33).

4.3 Pathogenese der CVI

Viele Autoren (28) beschäftigten sich bereits mit der Frage, wie es zur

Ausbildung einer Varikosis kommen kann. Dabei kam man zu unterschiedlichen

Annahmen. Nach der klassischen Theorie von Dodd und Cocket (12) steht an

erster Stelle der Varikosisentstehung die Klappeninsuffizienz in der

Mündungsebene von tiefem und oberflächlichen Venensystem. Bedingt durch

den Reflux kommt es durch das vermehrte intravasale Volumen zu einer

Druckerhöhung innerhalb der Vena saphena magna, die sekundär zu einer

Dilatation und varikösen Veränderungen führt.

Neuere histologische Untersuchungen kamen zur Annahme, die Pathogenese

für variköse Venen habe ursächlich etwas mit veränderten elastischen

Eigenschaften innerhalb der Gefäßwand zu tun, welche primär zur Dilatation

der Venenwand und erst sekundär zur Insuffizienz der Venenklappen führen.

Für diese Theorie sprechen Beobachtungen von Kirsch et. al (34, 35), die eine

Veränderung in der Venenwand und im elastischen Verhalten von varikösen

Venen fanden. Es zeigte sich eine verringerte Elastizität der Varizenwand im

Vergleich zur Wand normaler Venen. Davon waren auch Präparaten unterhalb

einer suffizienten Mündungsklappe betroffen. Bei fehlendem Reflux konnte ein

erhöhter intraluminaler Druck nicht für die Entstehung verantwortlich sein. Es

konnte gezeigt werden, dass Varizen gegenüber normalen Venen vermehrt

Kollagen 4 einlagern und somit an Elastizität verlieren.

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50

Stücker et al. (59) beobachteten histologisch gesicherte Veränderungen der

Gefäßwand in varikösen Venen. Diese waren mit einer Druck- und

Volumenbelastung vereinbar und die Schwere der Veränderungen korrelierte

mit dem Ausmaß der venösen Insuffizienz.

Desweitern konnte eine signifikante Korrelation zwischen Venendurchmesser

der Vena saphena magna in der Krosse und Ausprägung einer chronischen

venösen Insuffizienz nachgewiesen werden.

T. Reuther et al. (54) beschrieben diese Beobachtung und fanden bei gesunden

Beinen in Ruhe einen mittleren Durchmesser von 5,3 mm. In der Gruppe der

refluxführenden Beine war dieser mit 8,1 mm signifikant größer. Mit

zunehmendem Schweregrad der Stammvarikosis der Vena saphena magna

nach Hach (20) zeigte sich eine Zunahme des durchschnittlichen

Venendurchmessers. Die Autoren stellten fest, dass die „Grauzone“ zwischen

gesunden und refluxführenden Beinen etwa bei 6mm liegt. Die Korrelation

zwischen Durchmesser und Schweregrad der chronischen venösen Insuffizienz

ist der pathologische Ansatzpunkt der extraluminalen Valvuloplastie. Durch

Reduktion des Venendurchmessers in der Mündungsklappenregion der Vena

saphena magna mittels Dacronmanschette verringert sich der Reflux in die

Vene und damit auch der Schweregrad der Insuffizienz. Bei etwa 5mm

Durchmesser kann, den Autoren zufolge, eine suffiziente Klappenfunktion

wiederhergestellt werden.

In Anbetracht dieser Beobachtungen könnte die Pathogenese der primären

Varikosis aus einer Kombination zweier Faktoren bestehen. Anfänglich steht die

Verringerung der Elastizität innerhalb der Venenwände mit nachfolgender

Dilatation. Diese führt bei Aufweitung des Venenlumens in der Klappenregion

zu einer Insuffizienz. Durch erhöhten Volumenfluss und Druck kommt es zu

einer weiteren Belastung der bereits geschädigten Venenwand und Verstärkung

der bestehenden varikösen Degeneration.

Es scheint somit sinnvoll, im frühen Stadium der primären Varikosis eine

weitere Aufdehnung der Mündungsklappenregion zu verhindern, den Reflux zu

beseitigen und damit eine venöse Hypertonie zu vermeiden, die andernfalls zur

progredienten Dilatation der bereits vorgeschädigten Venen führen würde.

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51

4.4 Einfluss der Mündungsklappeninsuffizienz auf die CVI

Dass es innerhalb des venösen Systems an unterschiedlichen Orten zu einem

Reflux kommen kann, wurde unter anderem durch die Arbeiten von Hanrahan

(21) und Labropoulos (39) erwiesen.

Mehrere Studien (40, 52, 56)kamen zum Ergebnis, dass der Reflux über die

sapheno-femoralen Mündungsklappe der hämodynamisch wichtigste Faktor für

die Entstehung der primären Varikosis der Vena saphena magna zu sein

scheint.

Ein Zusammenhang zwischen dem Grad des Refluxes und der Schwere der

chronischen venösen Insuffizienz konnte aufgezeigt werden und dass die

Beseitigung des Refluxes zur Rückbildung auch schwerer Symptome führt.

Recek et al.(52) beschreibt diesen Zusammenhang zwischen dem sapheno-

femoralen Reflux und dem Durchmesser der Perforansvenen. In seiner

Veröffentlichung ließ sich nach Beseitigung des Refluxes aus der sapheno-

femoralen Region eine signifikante Verschmälerung der Perforansvenen

nachweisen.

Dies führte zur Annahme, dass der lokale Reflux innerhalb der Vena saphena

magna weniger klinische Probleme mit sich bringt als der Reflux, der in der

sapheno-femoralen Klappenregion entsteht; diese Beobachtung fand sich auch

in einer Veröffentlichung von Fligelstone et al (17).

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52

4.5 Kritische Wertung der eigenen Ergebnisse

In der Literatur finden sich nur wenige Arbeiten, die sich mit dem

Langzeitergebnis nach extraluminaler Valvuloplastie beschäftigen.

Corcos et al.(10) fand im Rahmen einer italienischen Multicenterstudie mit 87

Patienten, die mit der extraluminalen Valvuloplastie behandelt worden waren, 2-

Jahre postoperativ Erfolg versprechende Resultate. In 81 (93,1%) der Fällen

konnte der Reflux beseitigt werden und in 76 Fällen (87,3%) der Durchmesser

der Vena saphena magna verringert werden. 75 Beine (86,2%) zeigten eine

Besserung der Symptome. Eine Thrombosierung innerhalb der V. saphena

magna konnte in 3 Fällen (3,4%) nachgewiesen werden. Bei dem Vergleich

zwischen den unterschiedlich benutzten Materialen (Dacron, PTFE und

absorbierbare Grafts) stellte man fest, dass es bei Gebrauch von Dacron

geringfügig häufiger zu Fremdkörperreaktionen kam als bei Verwendung einer

PTFE-Manschette.

Mit der Frage der Reaktion von eingebrachtem PTFE- Material beschäftigt sich

auch eine weitere Studie (6), in der im Tierversuch eine extraluminale

Valvuloplastie in Hals- und Kopfvenen von Hunden durchgeführt wurde. Etwa

30 Tage nach Implantation wurden die entsprechenden Venensegmente

histologisch nachuntersucht. Es konnte keine zelluläre Reaktion im Gefäß oder

der Gefäßwand gefunden werden. Eine Thrombosierung fand sich nicht. Auch

wenn Vorsicht geboten ist bei der Übertragung von medizinischen

Tierversuchen auf den Menschen wird von den Autoren die Einbringung solcher

Materialien als unbedenklich und sicher eingestuft (5).

Incandela et al.(30) stellten die extraluminale Valvuloplastie anhand von 14

Patienten dar. In einer postoperativen Betrachtung nach einem Jahr fanden sich

bei den Patienten kein nachweisbarer Reflux, keine Thrombosen und keine

Fremdkörperreaktion auf die eingebrachte GORE-TEX Prothese. Der Autor

folgert, dass die extraluminale Valvuloplastie bei vorheriger Auswahl des

Patientenguts als alternative Behandlungsmethode zu den destruierenden

Stripping- oder Ligationsverfahren in Frage komme.

Schanzer and Skalandy (57) beobachteten das Ergebnis der Valvuloplastie

anhand von 15 Fällen, die 9,5 Monate postoperativ nachuntersucht wurden. Der

Reflux konnte in 12 Extremitäten (80%) beseitigt werden, in einem Fall blieb der

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53

Reflux bestehen und zwei Saphenavenen waren thrombosiert. Intra- oder

postoperative Komplikationen traten nicht auf und das kosmetische Ergebnis

wurde von den Patienten als zufrieden stellend eingestuft.

Lane et al.(41) veröffentlichten die bisher komplexeste Arbeit zum Thema der

extraluminalen Valvuloplastie. Die Autoren stützen sich auf Ihre Erfahrung mit

1.516 durchgeführten externen Klappenstents (Venocuff und Venocuff II)

zwischen 1985 und 2000. Mehrere Gesichtpunkte wurden aufgegriffen und im

vorhandenen Krankengut analysiert. Dabei überprüften die Autoren anhand von

56 Patienten, die auf einer Seite mittels extraluminaler Valvuloplastie und

contralateral mittels Venenstripping therapiert worden waren, welches

Therapieverfahren aus Sicht des Patienten bevorzugt angewendet werden

sollte. 92% sprachen sich für die extraluminale Valvuloplastie mit dem dort

durchgeführten Venocuff-Verfahren aus. Dabei war in 94 % der Fälle nach 3

Monaten und in 90% nach 4,8 Jahren eine durchgängige Vena saphena magna

vorhanden. Die gemessenen Durchmesser der Vene 3 cm distal der

Mündungsklappe verkleinerte sich signifikant von 3,26,7 ± mm auf 1,19,4 ± mm

(p<0,001). Weiterhin konnte anhand von 366 Fällen, die auf einer Seite eine

Valvuloplastie (Venocuff II) und contralateral ein Venenstripping erhielten,

Beobachtungen zum Wiederauftreten der Refluxe gemacht werden. Dabei

fanden die Autoren in ihrem Krankengut einen erneuten Reflux in 33 Fällen

(9%), wovon sich 27 Fälle (82%) auf der mittels Venenstripping operierten Seite

befanden.

Die Veröffentlichung von Zamboni et al. (62) konnte anhand von 64

durchgeführten extraluminalen Valvuloplastien der sapheno-femoralen

Mündungsregion die guten Resultate anderer Arbeiten bestätigen. 52 Monaten

postoperativ waren 94 % der behandelten Vena saphena magna durchgängig.

Eine Rückkehr varikös veränderter Venen zeigte sich in 12 % der Fälle. Die

digitale Photoplethysmographie zeigte eine statistisch signifikante

Verbesserung im Hinblick auf die Wiederauffüllungszeit.

Hinsichtlich Umfang und Nachbeobachtungszeit wies das Kollektiv von

Zamboni et al. zahlreiche Parallelen zu unserer Studie auf.

In unserer Studie zeigte sich eine durchgängige Vena saphena magna in 94,4%

aller Fälle, in drei Venen bestand zum Zeitpunkt der Nachuntersuchungen ein

Verschluss. Eine intakte Valvuloplastie und damit eine Unterbindung des Reflux

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über die Mündungsklappe lag in 92,6% der Fälle vor und bestätigt damit die

Ergebnisse von Corcos et al.(10) . Ein persistierender oder rezidivierender

Reflux in Teilen des Stammes der Vena saphena magna kam in 44,4% (n=24)

der Beine vor, wobei in dieser Gruppe ein überwiegender Teil durch

insuffiziente Perforantes und variköse Seitenäste (n=18) bedingt war. Die

Tatsache, dass diese Patienten entweder keine oder nur eine

Sklerosierungstherapie (Tab. 6) in der postoperativen Phase erhielten oder in

Anspruch nahmen, unterstreicht die Wichtigkeit einer gezielten Suche nach

insuffizienten Perforantes und Sklerosierung im Anschluss an die operative

Therapie.

Nur in sechs Fällen bestand ein Reflux in der Krossenregion, wobei in zwei

Fällen eine pelvine Insuffizienz bestand.

In den übrigen vier Beinen (7,4%) mit Reflux in der Krosse war dieser durch

eine trotz erfolgter Valvuloplastie persistierende Klappeninsuffizienz bedingt.

Als mögliche Ursache für den weiterhin bestehenden Reflux könnte an eine

Zerstörung oder Schrumpfung der Venenklappe gedacht werden.

Der mittlere Durchmesser der Vena saphena magna in der Krosse zeigte sich

im follow-up mit 4,3 mm deutlich verringert und lässt annehmen, dass damit der

Circulus vitiosus der chronisch venösen Insuffizienz aufgehalten wurde.

Deutlich geringer präsentierten sich die in dieser Studie gemessenen

Venendurchmesser auch bei den Patienten, die nach Valvuloplastie weiterhin

Reflux über der Mündungsklappe aufwiesen. Selbst in dieser Patientengruppe

zeigte sich im Mittel eine Besserung der subjektiven Beschwerden und der

Wiederauffüllzeit (Tab. 16), obwohl die Funktion der Venenklappe nicht

wiederhergestellt werden konnte. Diese Tatsache lässt sich daraus erklären,

dass durch die Verringerung des Venendurchmessers das Refluxvolumen

verringert wird und damit auch der Druck auf die Venenwand geringer ist als vor

dem Eingriff.

Insgesamt zeigte sich während des Nachuntersuchungszeitraumes in 18,5%

der Fälle (10 Beine) eine klinisch relevante und behandlungsbedürftige

Rezidivvarikosis. In vier Fällen wurde den Patienten eine erneute operative

Therapie empfohlen (Stripping der Vena saphena magna mit

Seitenastexhairese in zwei Fällen und nur Seitenastexhairese in den restlichen

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55

zwei Fällen); in weiteren sechs Fällen empfahlen wir den Patienten eine

Sklerosierungstherapie von Seitenästen oder Perforansinsuffizienzen (Tab. 7).

4.6 Ergebnisse im Vergleich zur klassischen Varizenoperationen

Im Vergleich der Ergebnisse der extraluminalen Valvuloplastie mit denen der

klassischen Varizenoperation zeigt sich, dass bei beiden Verfahren Rezidive

entstehen. Dabei wird von einer Rezidivhäufigkeit von 5-24 % der Fälle nach

einem Beobachtungszeitraum von 5 Jahren ausgegangen(9, 14, 26, 31). Nach

10 Jahren können es bis zu 29 % (25) der Fälle sein.

In einer Studie von Fischer et. al (16) beschrieben die Autoren eine

Rezidivhäufigkeit des sapheno-femoralen Reflux von 60 %. Das präsentierte

Ergebnis bezog sich auf Patienten, deren Saphenastripping im Mittel bereits 34

Jahre her war. Nahezu ein Drittel von diesen wiederaufgetretenen Refluxen

wurde als klinisch relevant bezeichnet. Ursächlich für den wiederkehrenden

Reflux sind nach heutigem Wissensstand die Neovaskularisation und

technische Fehler während der initialen Operation. Dies konnte anhand von 50

Patienten, die durchschnittlich 11 Jahre nach einer Krossektomie, ein

Leistenrezidiv entwickelt hatten aufgezeigt werden. Mumme et al. (47) fanden in

24 % der Fälle eine histologisch gesicherte Neovaskularisation in der

Krosseregion, die für das Leistenrezidiv verantwortlich war. Allerdings zeigte

sich, dass bei 64 % der nachoperierten Patienten technische Fehler während

des Ersteingriffes die Wiederkehr des sapheno-femoralen Refluxes bedingten.

Als weitere Komplikation der Stripping-Operation stellt sich die Verletzung des

neben der Vena saphena magna verlaufenden Nervus saphenus dar.

Neurologische Ausfälle der Sensibilität können die Folge sein. Diese

Problematik wird in der Literatur kontrovers diskutiert (19, 27, 29, 58). Dabei

könnte die Wahl der Stripping-methoden einen Einfluß auf das

Operationsergebnis haben.

In einer belgischen Studie (58) fanden sich in etwa 1 % der nachuntersuchten

Fälle neurologische Empfindungsstörungen im Innervationsgebiet des Nervus

saphenus nach einem invaginierenden von proximal nach distal durchgeführten

Page 56: Die extraluminale Valvuloplastie bei Stamminsuffizienz der ... · Unter ständiger Kontrolle des Reflux über den Seitenast, erfolgte ein immer weiteres Engerstellen, bis bei einem

56

Stripping der Vena saphena magna. Des Weiteren postuliert der Autor, dass die

Erfahrung des Operateurs von entscheidender Bedeutung ist. In dem von Ihm

operierten Patientenkollektiv von 1.000 Fällen beschreibt er eine Inzidenz von

0,01 %, wohingegen, die in der Universitätsklinik von jungen, unerfahrenen

Chirurgen durchgeführten 300 Saphenektomien Nervenläsionen in 1% der Fälle

aufwiesen.

Zu dem gleichen Ergebnis kam Hofer(27), der ebenfalls in 1 % der

nachuntersuchten 1167 Extremitäten nach Saphenastripping eine Be-

schädigung des Nervus saphenus angibt. Auffällig erschien ihm die Tatsache,

dass bei einem Teilstripping der Vena saphena magna aus dem Oberschenkel

die Verletzungsanzahl des Nervus saphenus signifikant sank. Ähnliches konnte

bereits in einer dänischen Studie aus dem Jahre 1990 aufgezeigt werden (29).

Im Vergleich Teil- vs. Totalstripping der Vena saphena magna fanden sich 6

mal häufiger Läsionen des Nervus saphenus einhergehend mit Hypästhesie,

Hyperästhesie oder einer Kombination von beiden.

Gasser (19) geht von einer weit höheren Rate von Nervus saphenus Läsionen

aus. Er verglich in seiner Untersuchung, ob die Schädigung des Nerven mit der

Technik und Zugrichtung des Strippings korreliert. Anhand von 454 operierten

Beine stellte er fest, dass postoperativ eine Läsion in etwa 14,5% aller Fälle

bestand. In der Gruppe von distal nach proximal und invaginierend gestrippter

Venen zeigte sich sogar eine Häufigkeit von 23%.

Die aktuellste Arbeit mit dem Thema der postoperativen Nervenläsionen nach

Stripping der Vena saphena magna stammt von Morrison et al.(46). In ihrem

Patientenkollektiv konnte sogar in 58% der Fälle ein neurologisches Defizit des

Nervus saphenus nach Stripping der Vena saphena magna nachgewiesen

werden.

Zu den häufig vorkommenden Komplikationen nach klassischem Varizen-

stripping zählt auch das postoperative Hämatom im Saphenalager (11, 44, 45).

Millien et al. (45) konnten anhand von 1000 Patienten in fast allen Fällen

postoperative Hämatome nachweisen, wobei das Ausmaß abhängig war von

anatomischen Gegebenheiten, gewählter Operationstechnik sowie des

Anästhesieverfahrens.

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Auch die Schädigung der Arteria femoralis ist eine mögliche Komplikation des

Venenstrippings. Zwar beträgt ihre Inzidenz nur etwa 0,2-0,3%(18) was jedoch

aufgrund der hohen Operationsanzahl nicht zu vernachlässigen ist.

Verletzungen der tiefen Venen durch Varizenoperationen finden sich in etwa

0,09% (22).

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5. Zusammenfassung

In dieser Studie sollte die extraluminale Valvuloplastie und ihre postoperativen

Funktionsergebnisse anhand eines selektionierten Patientenkollektivs

untersucht werden. Einschlusskriterien waren eine maximal 12mm erweiterte

Vena saphena magna in der Mündungsklappenregion, ein intaktes

Mündungsklappensegel sowie das Fehlen hämodynamisch wirksamer

Perforansvenen oder variköser Seitenäste.

Wir untersuchten anhand von 54 Fällen, nach einem mittleren postoperativen

Intervall von 54 Monaten, die Resultate in Bezug auf subjektiv empfundene

Beschwerden sowie die duplexsonographisch und photoplethysmographisch

messbaren Funktionsparameter und verglichen diese mit den präoperativ

erhobenen Daten.

Die subjektiv empfundenen klassischen Beschwerden der chronischen venösen

Insuffizienz waren nach Valvuloplastie geringer ausgeprägt. Auch das

kosmetische Bild der operativ versorgten Beine konnte nach Angaben der

nachuntersuchten Patienten verbessert werden. Insgesamt gaben 85,2% der

Befragten an mit dem Ergebnis der Valvuloplastie zufrieden zu sein.

Als Zeichen der verbesserten Venenfunktion konnte eine signifikante

Verlängerung der venösen Wiederauffüllzeit To von 20,6 auf 25,8 sec. sowie

ein deutlich verringerte Anzahl refluxführender Venensegmente von im Mittel

3,4 auf 2,0 im postoperativen Kollektiv nachgewiesen werden.

Sonographisch konnte eine Reduktion der Venendurchmesser in der

Mündungsklappenregion von 7,1 auf 4,3 mm und im distal gelegenden

Magnastamm auf 4,5 mm dokumentiert werden. Ein verbleibender Reflux im

Verlauf der Vena saphena magna wurde in 44,4% (n=24) der Fälle

nachgewiesen, wobei lediglich in 7,4% (n=4) eine insuffiziente Mündungs-

klappe nachzuweisen war. Der weiter vorhandene Reflux erfolgte größtenteils

(n=18) über insuffiziente Perforansvenen und Seitenäste. Ein

therapiebedürftiges Varizenrezidiv bestand in 10 postoperativ nachunter-

suchten Beinen.

Im Vergleich zu den bekannten Ergebnissen der Stripping-Operation ermöglicht

die extraluminale Valvuloplastie ein geringeres Operationstrauma.

Nervenläsionen können weitestgehend vermieden werden und die Vena

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saphena magna steht weiterhin als eventuelles Transplantatmaterial zur

Verfügung. Dennoch ist die Rezidivrate von 18,5% aller nachuntersuchten

Beine nicht höher als bei der radikalen Varizenchirurgie. Die Venenfunktion wird

durch die Valvuloplastie nachhaltig verbessert, so dass auch noch nach 5

Jahren ein quantitativ belegbarer Vorteil für die operierten Patienten besteht.

Dementsprechend ist die Patientenzufriedenheit auch langfristig gut, das

Verfahren findet eine hohe Akzeptanz.

Die extraluminale Valvuloplastie kann daher als Therapiealternative zur

Stripping-Operation angesehen werden, wenn gewisse Selektionskriterien

erfüllt werden.

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7. Danksagung

Für die Anregung zu dieser Arbeit und die wertvolle Unterstützung bei ihrer

Durchführung möchte ich Herrn PD Dr. med. A. Mumme sowie Herrn Dr. med.

B. Geier an dieser Stelle besonders herzlich danken.

Speziell möchte ich mich auch bei Frau Helmer und Frau Eichenlaub aus der

gefäßchirurgischen Ambulanz bedanken, die durch ihre Hilfsbereitschaft den

reibungslosen Ablauf der Patientenuntersuchungen gewährleisteten.

Mein besonderer Dank gilt meiner Frau Carmen, die mit viel Geduld und

Verständnis mir in den letzten Jahren den Rücken freihielt und mich in meinen

Bemühungen unterstützte.

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8. Lebenslauf

Persönliche Angaben:

Name: Voigt

Vorname: Ingo

Geburtsdatum: 23.07.1976

Geburtsort: Köln

Anschrift: Markstr. 400 , 44795 Bochum

Familienstand: Verheiratet, 1 Kind

Staatsangehörigkeit: deutsch

Schulausbildung:

1982 - 1986 Grundschule Odenthal

1986 – 1995 Freiherr-vom-Stein-Gymnasium

Leverkusen

1995 Abschluß: allgemeine Hochschulreife

Studium und Berufsausbildung:

1996 - 2003 Ruhr-Universität-Bochum:

Studiengang Humanmedizin

1998 Ärztliche Vorprüfung

1999 1. Abschnitt der ärztlichen Prüfung

2001 2. Abschnitt der ärztlichen Prüfung

2002 - 2003 Praktisches Jahr

Augusta-Krankenanstalt Bochum

1.Tertial: Chirurgie

2.Tertial: Innere Medizin

3.Tertial: Anästhesie

2003 3. Abschnitt der ärztlichen Prüfung

Abschluß: Ärztliche Prüfung Ruhr-Universität Bochum

6/2003-

seit 10/2004

Arzt im Praktikum: Internistische Klink EVK Herne

Assistenzarzt Internistische Klinik EVK Herne

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