Die Funktionen der lokalen Kasus im Tocharischen Volume 686 () || 1.1. Übersicht über die...

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1.1. Übersicht über die Funktionen 5 1.1. Übersicht über die Kasusfunktionen 9 1.1.1. Nominativ 1.1.1.1. Subjekt 10 Der Nominativ wird, wie oben dargestellt, hauptsächlich in der Funk- tion eines Subjekts benutzt. 1.1.2. Obliquus Der Obliquus entspricht dem Akkusativ anderer indogermanischer Sprachen und wird haupsächlich grammatisch, aber auch semantisch verwendet. 1.1.2.1. Direktes Objekt" Der Obliquus wird im Tocharischen, wie der Akkusativ der anderen indogermanischen Sprachen, als direktes Objekt oder erste Ergänzung zweiwertiger Verben benutzt. Der Obliquus fungiert auch als Objekt 12 in grammatikalisierten Syn- tagmen, nach KT I, § 73:4 "periphrastischen Ausdrücken", wie Α käs 9 Die Übersicht basiert hauptsächlich auf KT I, § 65-85, Kölver (1965) und Zimmer (1985). Für die verschiedenen semantischen Kasusfunktionen werden meistens doch andere Termini verwendet (vgl. die Diskussion/Hinweise unter den relevanten Funktionen). Semantische Kasus werden mit Majuskeln gekenn- zeichnet (TERMINATIV etc.), um Verwechslung mit den tocharischen Kasus (die mit Minuskeln angegeben sind) zu verhindern. Die unter jedem Paragraphen an- geführten Beispiele sind, wenn nichts anders angegeben wird, nach KT. 10 KT I, § 72. " KT I, § 73:2. 12 Thomas (1983b: 19f.): "Akkusativ der Richtung". Brought to you by | Penn State - The Pennsylvania State University (Penn State - The Pennsylvania Authenticated | 172.16.1.226 Download Date | 6/18/12 3:57 PM

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1.1. Übersicht über die Funktionen 5

1.1. Übersicht über die Kasusfunktionen9

1.1.1. Nominativ

1.1.1.1. Subjekt10

Der Nominativ wird, wie oben dargestellt, hauptsächlich in der Funk-tion eines Subjekts benutzt.

1.1.2. Obliquus

Der Obliquus entspricht dem Akkusativ anderer indogermanischer Sprachen und wird haupsächlich grammatisch, aber auch semantisch verwendet.

1.1.2.1. Direktes Objekt"

Der Obliquus wird im Tocharischen, wie der Akkusativ der anderen indogermanischen Sprachen, als direktes Objekt oder erste Ergänzung zweiwertiger Verben benutzt.

Der Obliquus fungiert auch als Objekt12 in grammatikalisierten Syn-tagmen, nach KT I, § 73:4 "periphrastischen Ausdrücken", wie Α käs

9 Die Übersicht basiert hauptsächlich auf KT I, § 65-85, Kölver (1965) und Zimmer (1985). Für die verschiedenen semantischen Kasusfunktionen werden meistens doch andere Termini verwendet (vgl. die Diskussion/Hinweise unter den relevanten Funktionen). Semantische Kasus werden mit Majuskeln gekenn-zeichnet (TERMINATIV etc.), um Verwechslung mit den tocharischen Kasus (die mit Minuskeln angegeben sind) zu verhindern. Die unter jedem Paragraphen an-geführten Beispiele sind, wenn nichts anders angegeben wird, nach KT.

10 KT I, § 72. " KT I, § 73:2. 12 Thomas (1983b: 19f.): "Akkusativ der Richtung".

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6 1. Das Kasussystem des Tocharischen

ta- Β kes ta- '(in) Zahl legen' = 'berücksichtigen',13 Α opyäc käl- Β epiyackäl- '(in) Erinnerung führen' = 'sich erinnern'.14

1.1.2.2. Inneres Objekt5

Beispiele: A nawemnu-Β newenu- 'ein Gebrüll brüllen', A wleswles-B lämsläms- 'den Dienst tun' etc.16

1.1.2.3. Ergänzung nach 'sagen', '(an)sehen'

Der Obliquus kommt hier in Konkurrenz mit dem Allativ vor. Mit A tränk- Β we- 'sagen' werden abwechselnd Obliquus und Allativ be-nutzt;17 der Unterschied liegt wohl in der Bedeutung. AB läk- '(an)se-hen' verhält sich anders: in Α steht das Objekt im Allativ, in Β dagegen im Obliquus.,s Daneben gibt es auch den Lokativ."

1.1.2.4. Lokaler Obliquus

Der Obliquus kann DIREKTIONAL20 für allgemeine Richtungsangaben (Akkusativ der Richtung) ausdrücken.21 Diese Konstruktion kommt

13 Thomas (1983b: 19). 14 Thomas (1983b: 16-17). 15 KT I, § 73:3. 16 Es ist fraglich, ob Α ytäri-B ytärii- 'einen Weg gehen' (s. KT I, § 73:3) zu

dieser Gruppe hört. Obwohl Α ytär Β ytäri sprachhistorisch zu der Wurzel idg. *ei-/i- hört, wurde das Wort wahrscheinlich synchron nicht so verstanden.

17 KT I, § 73:7, Kölver (1965:85-86, 160-161 Fn. 18). Kölver (1965:89-90).

19 Kölver (1965:109). Die bei Kölver angegebenen Beispiele sind aber grammatisch nicht homogen: in sämtlichen Beispielen (B 302 b3 (fragmentarisch) und A 212 a7, wo ein Objekt fehlt, bleiben unsicher) ausser A 314 al akmlam Ikämäm '(in) das Gesicht sehend' sind die Lokative als freie Angaben zu betrachten und nicht vom Verb abhängig.

20 Zum Terminus D I R E K T I O N A L vgl. die Diskussion in 2.0.2.-2.0.3.

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1.1. Übersicht über die Funktionen 7

mit den Bewegungsverben AB i- 'gehen', Α äk- Β äk- 'führen', AB käl- 'führen', A yow- Β yäp-/yop- 'eintreten', Β länt- 'hinausgehen', AB kam- 'kommen', wie auch AB tä- 'setzen, legen', Α näm- 'sich (ver)neigen\ AB räm- 'sich beugen', Α kärp- 'herabsteigen' und Β spärtt- 'sich drehen, sich wenden' vor.22 Als DIREKTIONAL kommt der Obliquus in Konkurrenz mit dem Lokativ, Perlativ und Allativ vor (s. weiter 2.1.2.)·

1.1.2.5. EXTENSIONAL23

(Nach KT 'Ausdehnung in Raum und Zeit'24). Beispiele: Α pän kur-särwä25 Β pis kwärsarwa 'fünf Meilen weit', Α tämprast Β caupreke 'zu der Zeit'.

1.1.2.6. Art und Weise26

Beispiele: Β saskäsklautkem 'sechzehnfach', Β tarya lykwarwa 'drei-mal'.

1.1.2.7. DISTRIBUTIONAL27

Die Funktion entspricht derjenigen der Ämredita-Komposita im San-skrit.2" Beispiele: A wasta-wast Β ostä-ostä 'Haus für Haus', A

21 KT I, § 73:6, Thomas (1983b), Kölver (1965) unter relevanten Bewegungsver-ben in Konstruktionen mit sekundären Kasus.

22 Thomas (1983b:9, Fn. 8). Kommentar s. 2.1.2.1. 23 Zum Terminus E X T E N S I O N A L vgl. die Diskussion in 2 . 0 . 2 . 24 KT I, § 73:5ab. 25 Für eine Deutung Obliquus Plural und nicht Perlativ s. z.B. KT 11:95. Instru-

mental Plural kursärwäyo ist zweimal belegt. S. TLT:80. 26 KT I, § 73:5c. KT bezeichnet diese Funktion als eine Untergruppe der "Aus-

dehnung in Raum und Zeit", § 73:5ab. 27 Zum Terminus D I S T R I B U T I O N A L , vgl. 2.0.2. 28 KT I, § 73:8, Thomas (1983b:13, Fn. 19), s. auch Kölver (1965:98).

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8 1. Das Kasussystem des Tocharischen

kälyme-kälyme Β kälymi-kälymi 'Gegend für Gegend' (='nach allen Richtungen'). Es gibt auch konkurrierende Konstruktionen mit Ablativ und Allativ:"

A 80bl ////(cmo)läscmolacymäm 'von Geburt zu Geburt gehend'. A 153 al ////(lenä)s lenac paryänäs paryänac ymäm 'von (Felshöhle) zu Felshöhle [und] von Zelle zu Zelle gehend'.

Daneben gibt es auch Obliquus und Perlativ:30 A 19 b3 : ype ypeyä ymäm'von Land zu Land gehend', wie auch Ablativ und Perlativ: A 1 bl opläsopläkärnm[ä]m'von Lotus zu Lotus steigend'.

1.1.3. Genitiv

Über den Genitiv ist leider sehr wenig geschrieben, weil er nicht in die Untersuchung von Kölver (1965) einbegriffen ist. In KT I, § 74 gibt es eine ziemlich knappe Liste der verschiedenen Verwendungsweisen. Eine Untersuchung von Zimmer (1985) behandelt die adnominalen Verwendungsweisen des Genitivs.31

Die Verwendungsweisen des Genitivs werden hier in adnominale bzw. adverbale Funktionen aufgeteilt.32

[1] Adnominale Verwendungsweisen

1.1.3.1. Possessiver Genitiv."

Beispiel: A 5 a5 pe/canf yamträcäres was<t>ä lokit yes 'Ein Maler ging als Gast in das Haus eines Mechanikers'

29 Thomas (1983b:27). 30 Nicht bei KT oder Kölver (1965). Vgl. aber die Verwendungsweise A sni sni

ypeyac(i-) 'je in ihr Land gehen', Thomas (1983b:26-27). 31 Die hier gegebene Aufstellung der adnominalen Verwendungsweisen ist haupt-

sächlich nach Zimmer. 32 Nach Zimmer (1985:561). 33 Zimmer (1985:561-562).

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1.1. Übersicht über die Funktionen 9

Als Untergruppe dieser Verwendungsweise rechnet Zimmer auch den partitiven Genitiv, der mit Körperteilen, Pflanzen, Sachen und ab-strakten Begriffen vorkommt.34 Beispiel:

A 146 al mä&wra[sa]ssi'...viel(e) der Wesen''

1.1.3.2. Subjektiver Genitiv15

Der Genitiv bezeichnet das Subjekt einer Handlung/eines Vorgangs. Beispiel:

Β PK.AS.5C (=S6 Levi)36 b6 ostmem lalne pärnännets mä ärttoy-mar{\) 'Das Aus-dem-Hause-Gehen der Häretiker will ich nicht lo-ben'

1.1.3.3. Objektiver Genitiv"

Der Genitiv bezeichnet das Objekt einer Handlung/eines Vorgangs. Beispiel:

A 17 b3 tämyoptänkteyärk.. .yal 'Deshalb ist.. .Verehrung des Bud-dha zu machen'.

Zimmer unterscheidet drei Untergruppen: a. "Genitiv des Nutzniessers":38 er beabsichtigt hiermit eine Konstruk-tion, wo der objektive Genitiv eine Person oder eine Gruppe von Per-sonen bezeichnet. Der Genitiv sollte einem Dativ der anderen indoger-manischen Sprachen entsprechen. Beispiel:

A 55 a6 llll[tä]pärk encare arsenc pälskes : 'Jetzt rufen sie hervor Unliebes des Geistes (d.h. was dem Geist unlieb ist)'.

34 Zimmer (1985:564-567). 35 Zimmer (1985:562-563). 36 S. Pinault (1990b:58). Lesung Pinault (1990b:62). 37 Zimmer (1985:563-564). 38 Zimmer (1985:568-569).

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10 J. Das Kasussystem des Tocharischen

b. "Genitiv des Bereichs".39 Zu dieser Gruppe zählt Zimmer Konstruk-tionen, die z.B. den Herrschaftsbereich eines Königs bezeichnen, wie 'König der Tiere', 'Herr der Götter' etc. c. "Paronomastischer Intensitätsgenitiv".40 Diese Funktion unterschei-det sich von b eigentlich nur dadurch, dass das Hauptwort und der Genitiv dieselben Wörter/Begriffe bezeichnen, wie 'König der Köni-ge', 'Teil der Teile' etc.

1.1.3.4. Agens41

In der Funktion Agens konkurriert der Genitiv mit dem Perlativ und in Α auch mit dem Instrumental. Als Agens wird der Genitiv hauptsäch-lich mit einer infiniten (nominalen) Verbform konstruiert (Partizipium Präteriti, Gerundiv, Infinitiv), und mit einer finiten Verbform nur mit Medium in passiver Bedeutung. Beispiel:

A 99 b5 gärge risakyäp sästram wewfiu 'Von dem Rsi Gärga ist die Lehre verkündet (wörtl. gesagt) worden'.

1.1.3.5. Absoluter Genitiv

Diese Funktion ist bei KT I, § 74:7 aufgenommen worden. Zimmer (1985:572-574) listet und diskutiert die relevanten Beispiele und ist dabei zu dem Schluss gekommen, dass diese Konstruktionen ein mar-ginales Phänomen der tocharischen Syntax (wahrscheinlich Überset-zungskonstruktionen) repräsentieren.

3* Zimmer (1985:569). 40 Zimmer (1985:569-570). 41 KT I, § 74:5, Zimmer (1985:567). Er rechnet diese Konstruktion dem subjek-

tiven Genitiv zu. S. Pinault (1989a:72) für den Unterschied zwischen Genitiv, Perlativ und Instrumental als Agens. Siehe weiter 1.1.4.3.

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1.1. Übersicht über die Funktionen 11

1.1.3.6. Nominaler Infinitiv42

Ein nominaler Infinitiv kommt im Genitiv vor, er ist aber in sämtlichen diesen Fällen mit einer Postposition als Regens konstruiert. Nominale Infinitive kommen auch in Allativ, Lokativ und Perlativ vor.

1.1.3.7. Genitiv bei Superlativ43

Der gewöhnlichste Kasus dieser Funktion ist aber der Lokativ (s. 1.1.5.3.).

1.1.3.8. Lokaler Genitiv (Rektum von Adpositionen)

Mit besonderen Adpositionen wird der Genitiv auch lokal verwendet. Z.B. Aposac 'neben', meist mit Genitiv, aber auch mit Lokativ. Bei-spiel: A 91 b4 kälytär säm cut stämis posac 'dieser steht neben dem Cüta-Baum'.44

[2] Adverbale Verwendungsweisen

1.1.3.9. Indirektes Objekt (Dativ)45

Der Genitiv wird als indirektes Objekt nach Verben mit der Bedeutung 'geben', 'verkünden' etc. gebraucht. Beispiel: Β brähmanemts äyor aiskau-c 'den Brahmanen (Genitiv) gebe ich dich (Obliquus) als Gabe'. Als indirektes Objekt kommt der Genitiv in Konkurrenz mit dem Allativ vor.46

42 Thomas (1954:757). 43 KT I, § 74:3. 44 SSS, § 394. S. weiter 4.5.7. 45 KT I, § 74:4. Vgl. die Erwähnung bei Zimmer (1985:561). 46 S. 1.1.6.2.

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12 1. Das Kasussystem des Tocharischen

1.1.3.10. Indirektes Subjekt7

Sogenannte "umgekehrte Konstruktionen",48 wo der Agens (das lo-gische Subjekt) im Genitiv steht, meistens einem Dativ in anderen Sprachen entsprechend,4' kommen auch im Tocharischen vor. Bei-spiel:50

A 343 a4 nätswatsi klintar ni'es muss mir (Genitiv) verhungern' = 'muss ich auch verhungern'.

Diese Konstruktionen sind leider nicht untersucht worden. Die im Tocharischen sehr gewöhnliche Konstruktion 'es ist für mich' = 'ich habe'51 gehört auch dazu.

1.1.3.11. Ergänzung nach '(sich) fürchten'52

Nach dem Verb AB pärsk- steht die Ergänzung oft im Genitiv. Bei-spiel: A kusne rämespraskmäm täc 'wenn ihr euch vor Räma fürchten solltet'. Genitiv wird verwendet, wenn das Objekt eine Person be-zeichnet.

Konkurrierende Kasus sind Β Perlativ (s. 1.1.4.7.) und Α Ablativ (s. 1.1.7.4.).

1.1.4. Perlativ

1.1.4.1. Lokaler Perlativ53

Der Perlativ kommt als Lokalkasus sowohl mit Bewegungsverben als auch mit Zustandsverben vor. Die semantischen Funktionen sind

47 Zum Terminus s. Blake (1994:145). Andere Termini sind Dative Subject, Dative Substitution, s. H. Smith (1996:22f.).

4* Blake (1994:148, 202), inversion, inverse constructions. 49 S. z.B. Blake (1994:148-151). 50 Nicht bei KT. 51 KT I, § 74:2c. 52 KT I, § 74:7, vgl. die Erwähnung bei Zimmer (1985:561). 53 Kölver (1965:30-39).

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1.1. Übersicht über die Funktionen 13

hauptsächlich PERLATIV, ALLATIV oder ADESSIV, d.h. die Funktion des lokalen Perlativs ist es, vor allem eine ad-Position des Lokalisie-rungsobjekts im Verhältnis zum Raum/Referenzobjekt auszudrücken, ungeachtet Bewegung oder Zustand (s. weiter 2.1.2.2.).

1.1.4.2. Temporaler Perlativ54

Der Perlativ bei Zeitbegriffen drückt vor allem Zeitdauer aus. Die Verwendung von Lokativ oder Perlativ hängt vom Grad der Präzisie-rung in der Zeitangabe ab. Beispiel: Α spätkomsä Β sukkauntsa 'über sieben Tage hin' (='an sieben Tagen'). Ein temporaler Perlativ kann mit Zeitausdrücken oder Personenbezeichnungen vorkommen (s. wei-ter Kapitel 3).

1.1.4.3. Agens55

Der Perlativ als Agens kommt mit Partizipium Präteriti, Gerundiv und Infinitiv vor.56 In Α erscheint der Perlativ bei belebtem und der In-strumental bei unbelebtem Agens." Beispiel: Α mä poryo tskämsamtär mä wäryo sikamtär mä läncsä pärtsi yätenc mä penu lyäksä kärnätsi yätenc 'durch Feuer (Instrumental) werden sie nicht verbrannt, durch Wasser (Instrumental) nicht weggeschwemmt, von Königen (Perlativ) werden sie nicht weggenommen werden können, auch nicht von Die-ben (Perlativ) gestohlen werden können'.

54 KT I, § 77:1, Kölver (1965:39-43). 55 Kölver (1965:52-53), KT I, § 77:4. 56 Die nach Kölver und KT angegebenen Beispiele sind hauptsächlich Partizipium

Präteriti und Gerundiv, einige auch Infinitiv. Nach Pinault (1989a:72) ist der Ge-nitiv des Agens auf nominale Verwendung in beiden Sprachen beschränkt. Es wi-derspricht aber der Untersuchung bei Zimmer (1985:567-568), wo Beispiele mit Genitiv als Agens sowohl mit infiniten als auch mit finiten Verbalformen ange-führt sind.

57 Pinault (1989a:72).

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14 1. Das Kasus system des Tocharischen

1.1.4.4. INSTRUMENTAL5"

Diese Funktion wird in Β durch den Perlativ ausgedrückt, in Α dage-gen nicht, weil es hier einen eigenen Instrumental gibt. In Α kann man aber hin und wieder auch instrumentale Verwendungsweisen des Per-lativs finden.5''

1.1.4.5. Perlativ bei Komparativ60

Zum Ausdruck des Vergleichs beim Komparativ61 wird in Β Perlativ oder Ablativ gebraucht (s. auch 1.1.7.6.). Beispiel: Β sumersa tapre 'höher als der Sumeru', cisaläre 'lieber als du'.

1.1.4.6. Perlativ des Preises62

Ein Perlativ zur Angabe des Preises kommt in Klosterbriefen und Rechenschaftsberichten vor, und diese Funktion ist dadurch nur in Β belegt.63 Beispiel:

Cp 7.6 naimane sukne lämnti pelykim sakär käryämtte swersa 'im Monat naimane64, am 7ten, der Meinung des Königs nach haben wir für uns Zucker für vier (Perlativ)65 gekauft'

58 KT I, § 77:3, Kölver (1965:43f.). 59 Kölver (1965:43-44) nimmt einen Übergang lokaler in instrumentale Verwen-

dungsweise des Perlativs an: "Mit dem Übergang von der Bezeichnung des Ortes zu der des Mittels oder Grundes schliesst sich das durch den Perl, charakterisierte Nomen zweifellos enger an das regierende Verbum an; die Transformation re-sultiert also in zunehmender Grammatikalisierung." Der Instrumental in Α be-zeichnet nach Pinault (1989a:72) nur "reine" instrumentale Verwendungsweisen.

60 KT I, § 77:9, Kölver (1965:64-66). 61 Es gibt tatsächlich keine spezifischen Komparativ- oder Superlativformen des

Adjektivs, s. KT I, § 249, Pinault (1989:110-111). Komparativ und Superlativ werden durch Kasusgebrauch oder durch Adverbien ausgedrückt.

62 KT I, § 77:8. 63 S. Pinault (1994b:91f.) mit Klosterbriefen.

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1.1. Übersicht über die Funktionen 15

1.1.4.7. Kausaler Perlativ

Kölver66 bezeichnet diese Funktion "Perlativ zur Bezeichnung des Grundes". Hierher führt er die Funktionen "Affizierung von Geist und Gemüt", den Perlativ nach AB pärsk- 'sich fürchten' und einige er-starrte Ausdrücke auf. In Β konkurriert der Perlativ in dieser Funktion mit dem Kausal (1.1.10.1.), in Α kann auch daneben der Instrumental auftreten. Beispiel:

Β 33 a8 latsonk=ostamemkselness=akälksa.iJetzt seid ihr aus dem Wunsch (Perlativ) nach Erlösung aus dem Hause gegangen'.

Zu dieser Funktion gehören die Verbalsubstantiva auf -r im Perlativ.67

Beispiel: Β 205 a2 papalarsa ci nakta nervvamn oko kälale 'Dadurch, [dass man] dich, ο Gott, preist [=durch das Preisen (Perlativ)], [ist] die Nirväna-Frucht erlangbar [=kann erlangt werden]'.

Funktionell weichen diese Konstruktionen ganz von den Verbalsub-stantiven im Ablativ, den sogenannten Absolutiva, ab (s. 1.1.7.7.).

1.1.4.8. Modaler Perlativ

Kölver*8 bezeichnet diese Funktion "Bezeichnung von Art und Wei-se"6'' und rechnet mit vier Funktionen: a. "Modal-adverbielle Ausdrücke". Beispiel:

Β PK.AS.7G (=K7 Levi) a4 kuce klautkesa aisa(lyi) 'An welchem Verhalten (Perlativ) sind (sie) zu erkennen?'.

64 Der erste Monat. 65 Damit wird cäne 'Münze' gemeint. S. Pinault (1994b:93-94). 66 Kölver (1965:53-58). 67 Thomas (1960). 6" Kölver (1965:58-64). 69 Diese Funktion unterscheidet sich vom kausalen Perlativ dadurch, dass diese

modale Verwendung eine "losere Beziehung zum Satzganzen aufweist", Kölver (1965:58).

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16 1. Das Kasussystem des Tocharischen

In dieser Funktion kann man einen Übergang der Kasusformen zu erstarrten Ausdrücken beobachten, wie Β aurtsesa 'ausführlich, breit', Β aultsorsa 'kurz, in Kürze' (weiter 1.1.4.10.). b. "Abstrakta zur Bezeichnung der Affizierung von Denken und Ge-müt". Beispiel:

Β 46 b7 kuse wat säwsante säswerss=äkäl[k] sa Oder welche im Wunsch (Perlativ) nach Söhnen lebten'.

c. "Zahlwörter in distributiver Funktion". Beispiel: Β 137 b3 t[e]känma käntenmäsa//// 'Krankheiten zu Hunderten (Perlativ)'.

d. "Bezeichnungen der Eigenschaften". Beispiel: Β 3 a7 cwi yapoyne pis äntsen[tsaj 'in dessen Land mit fünf Stäm-men (Perlativ)'.

Die Gruppen b-d sind nur in Β belegt, in Α wird dafür der Instrumen-tal verwendet. Die Funktionen c-d scheinen ziemlich ungewöhnlich zu sein.

1.1.4.9. Ergänzung nach 'sich fürchten', 'Überdruss empfinden' und 'sich freuen'

Nach AB pärsk- '(sich) fürchten (vor)' kommt der Perlativ in Kon-kurrenz mit dem Genitiv (für Lebewesen, s. 1.1.3.11.) vor. In Α wird der Ablativ verwendet (s. I.I.7.4.).70 Beispiel:

Β 298 arai srukalyne cisawfä kca mäpräskau Ό Tod, vor dir fürchte ich mich in keiner Weise'.

Das Verb A mrosk- Β mrausk- 'Überdruss empfinden' wird aus-schliesslich mit dem Perlativ konstruiert. Beispiel:

A YQ 1.9 a5 mokone wlaluneyämroskat '[he] became appalled by old age and dying','

Das Verb AB kätk- 'sich freuen (über)' ist mit Perlativ belegt (hauptsächlich B, auch A).71 Beispiel:

70 KT I, § 77:7, Kölver (1965:56).

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1.1. Übersicht über die Funktionen 17

Β 127 a7 waipeccesa mäkäccam 'über [seinen] Besitz freut er sich nicht'.

Konkurrierende Kasus sind Instrumental, Obliquus und Allativ.

1.1.4.10. Erstarrte Ausdrücke (Adpositionen/Adverbien)72

Im Tocharischen kann man einen Übergang erstarrter Kasusformen zu Adpositionen/Adverbien beobachten. Die gewöhnlichste Kasusform ist hier der Perlativ (andere Kasus sind Obliquus, Lokativ, Ablativ, In-strumental und Allativ).

Manchmal ist das zugrundeliegende Wort deutlich (d.h. es existiert als Nomen in der Sprache), wie Β menäk 'Gleichnis', menäksa (Adverb) 'vergleichbar, wie'. In anderen Fällen ist das aber nicht der Fall, wie Α korpä (Adverb/Adposition) 'entgegen', Perlativ eines *korp- 'Drehung' < *korpa < *karpa < GT *kwcerpce, zu dem Verb AB kärp- 'herabsteigen'.73

Einige erstarrte Adverbien/Adpositionen im Perlativ sind in beiden Sprachen belegt, in anderen Fällen entspricht der Perlativ in Β einem Instrumental in A, wie Β menäksa Α menäkyo (Adverb) 'vergleichbar, wie'.

Die Adpositionen im erstarrten Perlativ führen andere Kasus, ge-wöhnlich Obliquus oder Genitiv, mit sich.

Die erstarrten Perlative verteilen sich auf drei semantische Unter-gruppen: Lokalpartikeln,74 Temporalpartikeln75 und Modalpartikeln76

(vgl. oben unter 1.1.4.8.a.).

71 S. Thomas (1960:201). Kölver rechnet diese Konstruktion zu den instrumentalen Verwendungsweisen des Perlativs in B. Thomas zeigt aber auch einige Beispiele aus A.

72 Kölver (1965:60). 73 Hilmarsson (1996:167). 74 Kölver (1965:37-39). 75 Kölver (1965:43). 76 Kölver (1965:60-62).

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18 l. Das Kasussystem des Tocharischen

1.1.4.11. Nominaler Infinitiv77

Der Perlativ kommt in der Funktion eines nominalen Infinitivs mit verschiedenen Verben vor.

1.1.5. Lokativ

1.1.5.1. Lokaler Lokativ7"

Der lokale Lokativ wird, wie der Perlativ, sowohl mit Bewegungs- als auch mit Zustandsverben verwendet. Der Unterschied gegenüber dem Perlativ ist im grossen und ganzen, dass der Lokativ einen ILLA-TIV/INESSIV bezeichnet, d.h. er drückt hauptsächlich eine m-Position aus.

1.1.5.2. Temporaler Lokativ79

Die temporale Verwendung des Lokativs entspricht im grossen und ganzen der lokalen Verwendung, nach Kölver80 als "zur Bestimmung eines Zeitabschnitts, in den die Handlung hineinfällt" beschrieben. Beispiel:

A 17 a2 ^Ms/ie täm pras<t> ampunyaväm ses säm näs sem 'Wer zu der Zeit Punyavän war, der war ich [selbst].'

Bei Zeitausdrücken kommt der Lokativ in Konkurrenz mit dem Perla-tiv (s. 1.1.4.2.) und dem Obliquus (s. 1.1.2.5.) vor. Der hauptsächli-che Gebrauchsunterschied ist, dass der Perlativ Zeitstreckung: 'über -hin', der Obliquus eine mehr allgemeine Zeitangabe und der Lokativ einen genaueren Zeitpunkt oder deutlich abgegrenzte Zeitperiode

77 Thomas (1954:755-756). 7* Kölver (1965:98-116). 79 KT I, § 81:3, Kölver (1965:118-122). H0 Kölver (1965:118).

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1.1. Übersicht über die Funktionen 19

bezeichnet. Die Grenzen zwischen den verschiedenen Verwendungs-weisen scheinen aber in vielen Fällen problematisch zu sein." Ziemlich deutlich treten aber die Unterschiede in den ökonomischen Kloster-aufzeichnungen vor.82 Beispiel:

PK.BC.l al tr(ai) ksun(t)sa dharmacandri länti ksumne 'Während des dritten Regierungsjahres (Perlativ), im Jahre (Lokativ) des Kö-nigs Dharmacandra...' Cp. 7 1.6naimane sukne lämnti pelykim sakär käryämtte swersa 'Im Monat naimane (Obliquus), der 7:e (Lokativ), der Meinung des Königs nach, haben wir für uns Zucker für vier gekauft' Cp. 7 1.10 oktaskene ploryaces mot käryäm Ίη oktaske83 (Lokativ) haben wir Alkohol für die Musiker gekauft.

1.1.5.3. Lokativ bei Superlativ"

Der Superlativ wird im Tocharischen durch ein Adjektiv85 und einen Lokativ ausgedrückt. Beispiel: Β fiaktem sämnane spälmem 'der unter Göttern (und) Menschen vorzüglichste'.

1.1.5.4. Ergänzung nach abstrakten Nomina1,6

In Konstruktionen mit abstrakten Substantiven geistiger Bewegungen ('Hass', 'Liebe', 'Glaube', 'Gefallen' etc.) steht die Ergänzung im Lokativ. Beispiel:

Β 281 al saulnepkwälne rits[i] (pre)[ke :] '[Es ist] Zeit, das Ver-trauen auf das Leben aufzugeben'.

81 Vgl. die Beschreibung bei Kölver (1965:118-120). 82 Die hier angegebenen Beispiele sind nach Pinault (1994b:91f.). 83 Wahrscheinlich ein Fest. 84 KT I, § 81:4, Kölver (1965:116-118). 85 Vgl. oben 1.1.4.5. 86 Kölver (1965:123-127). Er bezeichnet diese Funktion "Der Lokativ zum Aus-

druck geistiger Bewegung".

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20 L Das Kasussystem des Tocharischen

Die Kasuswahl wird anders, wenn der Satz mit einem Verb der geisti-gen Bewegung konstruiert wird, wie 'hassen', 'lieben' etc. (s. weiter 1.1.4.9., 1.1.3.11. und 1.1.5.6.).

1.1.5.5. "Der Lokativ des begleitenden Umstandes""

Unter dieser Rubrik hat Kölver eine Anzahl lokaler, temporaler, in-strumental-kausaler und modaler Adverbiale gesammelt, die "in loser Beziehung zum Satzinhalt stehen und so eine Hinzufügung darstellen, die zur Verbalhandlung nur mehr ein mittelbares Verhältnis hat".88 Es kann diskutiert werden, ob diese Beispiele unter einer Überschrift gesammelt werden können.

1.1.5.6. Ergänzung nach 'sich verbinden' und 'böse Gesinnung ha-ben'

Α ritw-B ritt- 'verbunden sein mit' hat einen Lokativ bei sich.89

Nach dem Verb AB mänt- 'böse Gesinnung haben' steht die Ergän-zung im Lokativ.90

1.1.5.7. Nominaler Infinitiv"

Ein Infinitiv im Lokativ ist ziemlich spärlich in Β belegt. Er bezeichnet ein Verweilen in einer Handlung. Beispiel:

Β 45 b3f. tomy[k]enta[wn]olmem(ts)ne[s]ts[i]ne stwärka [wjsenn-amne wsask[e]m kaue bhavägr (e)tt=äpis 'Das [sind] die Orte im Sein (Lokativ) (der) Wesen, an vierzig Stätten weilen sie, oben [ist] die höchste Existenz, unten die Avici'.

87 Kölver (1965:127-30). 88 Kölver (1965:127). 89 Kölver (1965:108, 130). Es kann diskutiert werden, ob diese Konstruktionen

nicht lokal aufgefasst werden können. 90 Kölver (1965:126, 163 Fn. 58). 91 Thomas (1954:756-757).

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1.1. Übersicht Uber die Funktionen 21

1.1.6. Allativ

1.1.6.1. Lokaler Allativ"

Der Allativ als Lokalkasus bezeichnet nur Richtung (DIREKTIONAL) , und wird dadurch hauptsächlich mit Bewegungsverben konstruiert. Er kommt hier in Konkurrenz mit Lokativ, Obliquus und Perlativ vor. Der wichtigste Unterschied den anderen Kasus gegenüber ist, dass der Allativ verwendet wird, wenn die Richtung (nicht die Erreichung des Zieles) betont ist oder das Referenzobjekt eine Person ist (s. weiter 2.1.2.4.).

1.1.6.2. Indirektes Objekt (Dativ)91

Der Allativ wird als indirektes Objekt mit zweiwertigen Verben, wie A tsäk- 'äussern', Β sälk- 'vorführen' etc. verwendet. Er kommt in die-ser Funktion hauptsächlich in Konkurrenz mit dem Genitiv vor (s. 1.1.3.9.).

1.1.6.3. Ergänzung nach Verben geistiger Bewegung94

Nach vielen Verben geistiger Bewegung (A pot- Β paut- 'schmei-cheln', Α spänt- 'vertrauen' etc.) steht die Ergänzung im Allativ.

1.1.6.4. Ergänzung nach Nomina geistiger Bewegung95

Nach vielen Nomina geistiger Bewegung ('Wunsch', 'Begierde', 'Verlangen' etc.) steht das Objekt, das entweder belebt oder unbelebt

92 KT I, § 79:1, Kölver (1965:79-88). 93 Diese Funktion hat weder bei Kölver noch KT eine eigene Überschrift. S. jedoch

Kölver unter den relevanten Verben, besonders unter "Der Allativ zum Ausdruck geistiger Bewegung", Kölver (1965:88-90).

94 Kölver (1965:88-90). 95 Kölver (1965:90-92).

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22 1. Das Kasussystem des Tocharischen

sein kann, im Allativ. In dieser Funktion konkurriert der Allativ mit dem Lokativ (s. 1.1.5.4.).

1.1.6.5. Ergänzung (Objekt) nach '(an)sehen', '(an)sagen'

In dieser Funktion konkurriert der Allativ mit dem Obliquus (s. 1.1.-2.3.).

1.1.6.6. "Der Allativ des Zwecks"96

Unter diese Überschrift führt Kölver den Allativ nach Β ayäto Α äyäto 'geeignet (für)' und Β kartse Α käsu 'gut (für)', einige Infinitive im Allativ (s. unten 1.1.6.7.) und einige Beispiele, wo der Allativ Zweck oder Vorteil entspricht.

Eine Preisangabe kann durch pito 'Preis' im Allativ und einen Ge-nitiv angegeben werden." Beispiel Cp. 38.54-55 waltsasintse pitos 'für den Preis des Mahlens'.

1.1.6.7. Nominaler Infinitiv"

Infinitiv im Allativ ist in Β gut belegt, in Α dagegen recht spärlich, und wird "zum Ausdruck einer beabsichtigten Handlung"9'' gebraucht, in der Bedeutung 'um - zu'. Beispiel: Α käswoneyäntu kropnäsiyac 'um die Tugenden zu sammeln'.

96 Kölver (1965:92-94). KT I, § 79:4 zählt unter der Überschrift "Zweck und Be-grenzung" drei heterogene Beispiele auf, ein indirektes Objekt und zwei Lokalbe-stimmungen.

97 Pinault (1994b: 103). 9" KT I, § 79:5, Thomas (1954:751-755). 99 Thomas (1954:751).

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1.1. Übersicht über die Funktionen 23

1.1.7. Ablativ

1.1.7.1. Lokaler Ablativ

a. Der Ablativ als Lokalkasus bezeichnet erstens den Ausgangs-punkt.100 Kein Unterschied wird zwischen in- bzw. ad-Position des Ausgangspunktes (ABLATIV VS. ELATIV) gemacht. Beispiel: Α länk riyäsläc'aus der Stadt Lanka ging er heraus', Β pästpas ny ostamem 'geh fort aus meinem HausV. b. "Separativ".101 Der Ablativ wird auch mit Verben der Bedeutung '(sich) trennen (von)', '(sich) fernhalten (von)' etc. verwendet und bezeichnet hier nicht die Bewegung von etwas, sondern die Entfer-nung von etwas. Beispiel:

Β 21 al ////(wenaslo)kcepudfiäkte: yolomem ältsis '...sprach der Buddha diese Strophe, um vom Bösen abzuhalten'.

1.1.7.2. Temporaler Ablativ'02

Ein Ablativ bei Zeitangaben kommt nur selten in Β vor, und er bezeichnet hier den zeitlichen Ausgangspunkt. Beispiel: skas menatse memmante'vom Sechsten des Monats ab'.

1.1.7.3. Ablativ bei Abstrakta (Gemütsbewegungen)'03

Der Ablativ bei Gemütsbewegungen bezeichnet, wie der lokale Abla-tiv, den Ausgangspunkt. Beispiel: Α pukänmas käryäs täs pläc sakk ats päklyosäs 'hört nur aus ganzer Seele (und) mit (gutem) Willen diese Rede!'.

100 KT I, § 80:1, Kölver (1965:133-143). 101 Kölver (1965:144-145). 102 KT I, § 80:1. 103 KT I, § 80:2, Kölver (1965:149).

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24 l. Das Kasussystem des Tocharischen

1.1.7.4. Ergänzung nach 'sich hüten', 'sich bewahren' und 'sich fürchten'

Nach Β päsk- Α päs- 'sich hüten (vor)' und A pros- 'sich schämen (vor)' steht die Ergänzung, d.h. das, vor dem man sich hütet oder schämt, im Ablativ.

Α pärsk- 'sich fürchten (vor)' wird mit einem Ablativ konstruiert, konkurrierender Kasus ist der Genitiv (s. 1.1.3.11.)104. (In Β dagegen Genitiv oder Perlativ, s. 1.1.3.11. und 1.1.4.9., nur selten Ablativ.)

1.1.7.5. Ergänzung nach Nomina (Abstrakta, Adjektive)

a. Zum Ausdruck der Ermangelung.105 Nach Α wärce (Adjektiv) 'min-derwertig, ermangelnd"06 und Β menki 'Mangel' steht das, woran es ermangelt, im Ablativ. b. Anschliessend an 1.1.7.4. oben, wird auch A praski 'Furcht (vor)' mit einem Ablativ konstruiert. c. Der Ablativ nach Α älakB alyek 'anders (als)' wird bei Kölver107 als eine Untergruppe des Ablativs beim Komparativ (1.1.7.6.a.) be-trachtet.

1.1.7.6. Ablativ bei Komparation

a. Ablativ beim Komparativ.108 Der Ablativ wird in A, wie der Perlativ in Β (1.1.4.5.), zum Ausdruck des Komparandums bei Adjektiven verwendet.109

104 Bei KTI, § 77:7 ist der Unterschied Genitiv bzw. Ablativ in Α folgenderweise beschrieben: "Abi. der Sache" und "G. der Person". Kölver (1965:147-148) gibt 6 Beispiele im Ablativ an: 4 sind unbelebte Entitäten, zwei aber sind Ablativ von dem (suffigierten?) Pron. der 3. Person: -an- (nur in sekundären Kasus), die sich auf belebte Entitäten beziehen.

1115 Kölver (1965:143). 1116 Das entsprechende Β menkitse wird mit Perlativ konstruiert. 107 Kölver (1965:146). 11,8 KT I, § 80:5, Kölver (1965:145-146).

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1.1. Übersicht über die Funktionen 25

b. Ablativ beim Superlativ."0 A puk 'all, ganz' mit Ablativ drückt einen Superlativ aus. Beispiel: pukäs tpär 'der Allerhöchste' = 'der von allem (Ablativ) der Hohe'.

Dieselbe Funktion hat das Adjektiv, wenn das Adjektiv und der Ablativ identische Lexeme sind. Beispiel:

Β 24 b6empremtsneno swaremmem swäre suke[ntamts] 'Denn die Wahrheit [ist] der süsseste [wörtl. süsser als süss (Ablativ)] der Säfte (Genitiv)'.

1.1.7.7. Ablativus absolutivus'"

Diese Funktion wird in beiden Sprachen sehr häufig gebraucht, zur Übersetzung von Absolutiva auf skt. -tvä.

1.1.7.8. Erstarrte Ausdrücke (Adverbien)"2

Wie mit Perlativ (vgl. 1.1.4.10. oben), Obliquus etc., wird der Abla-tiv in erstarrten Ausdrücken verwendet.

1.1.8. Komitativ'"

Der Komitativ bezeichnet die Person oder Sache, die die Verbalhand-lung oder das übergeordnete Nomen begleitet. Beispiel:

Β 573 al ////[w]ärponträ [wejsämpa[s]kw[am]nmä '...mögen sie zusammen mit uns die Glücksgüter gemessen'.

In einigen Fällen ist der Komitativ von dem Verb abhängig, wie Β täs-A täsk- 'gleichen', Β spänt- 'vertrauen (auf)'"4 etc.

IIWVgl. oben Fn. 61. 110 Kölver (1965:146-147). '"KT I, § 80:7, Kölver (1965:149). U2Kölver (1965:143). 1,3 Kölver (1965:69-76).

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26 1. Das Kasussystem des Tocharischen

1.1.9. Instrumental (A)"5

1.1.9.1. Instrumental des Mittels'"'

Diese ist die häufigste Verwendung des Instrumentals. Er bezeichnet die Sache oder Person, durch den sich die Handlung vollzieht. Bei-spiel: wsä-yokäs pokenyo ancäl panwäs 'mit den goldfarbenen Armen spannt er den Bogen'.

1.1.9.2. Kausaler Instrumental"7

Der Instrumental wird oft mit Ausdrücken der Gemütsbewegung, wie 'Freundschaft', 'Verlangen', 'Liebe' etc. verwendet. Diese Funktion entspricht im grossen und ganzen dem kausalen Perlativ (s. 1.1.4.7.). Die Grenzen zwischen dem modalen und kausalen Instrumental in Ausdrücken der Gemütsbewegung sind manchmal fliessend"" und er-geben sich nicht deutlich bei der Übersetzung.

1.1.9.3. Modaler Instrumental"9

Die Verwendung des modalen Instrumentals entspricht im grossen der des modalen Perlativs in Β (1.1.4.8.), d.h. wir können dieselben Untergruppen finden:

114 Konkurrierende Kasus Perlativ und Obliquus, s. Kölver (1965:160 Fn. 6). "5Kölver (1965:11-12) diskutiert einleitend die Grundfunktion des Instrumentals:

"Die im Toch. belegten Verwendungsweisen des Instr. lassen sich auf die Bezeichnung der Begleitung im allgemeinsten Sinne, mit den sich an den Aus-druck der Begleitung anschliessenden, auch anderweitig bezeugten sekundären Gebrauchsweisen, reduzieren". D.h., die ursprüngliche Funktion des Instrumen-tals ist Begleitung. Ein Soziativ, d.h. der Instrumental der Begleitung belebter Entitäten, wird mit dem Komitativ ausgedrückt.

1,6 Kölver (1965:19-23). 117 Kölver (1965:25-26) bezeichnet diese Gruppe "Der Instrumental des Grundes". ""Vgl. Kölver (1965:25). ' "Kölver (1965:12-18), "Art und Weise", Untergruppe des Instrumentals "der

begleitenden Beschaffenheit".

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1.1. Übersicht über die Funktionen 27

a. Modal-adverbielle Ausdrücke (bisweilen erstarrt), wie tamne-[täm-ne-]wkänyo (=B tu-[te-]yäknesa)U0 'auf solche Weise', pukyo 'all, ganz', menäkyo,wärtsyo 'ausführlich'. b. Mit Abstrakta zur Affizierung von Denken und Gemüt, wie 'Wunsch', 'Freundschaft', etc. c. Mit Zahlwörtern in distributiver Funktion.121 Beispiel käntantuyo wältsantuyo'.. .zu Hunderten, Tausenden...'. d. Qualitativer Instrumental.

1.1.9.4. Lokaler/temporaler Instrumental

Eine lokale Verwendung des Instrumentals scheint schwierig zu er-weisen. Kölver (1965:23-4) bringt drei Beispiele vor, die er als Pro-sekutiva auffasst, von denen zwei als Instrumental des Mittels ver-standen werden können. Eine offensichtlich lokale Verwendung liegt in A 253 a7 vor: wsäsim sontyo kompärkäficäm yokmä ketumati ri(yäs läc) 'Auf der goldenen Strasse (ging er) durch das östliche Tor (aus) der Stadt Ketumati (heraus)'. Weil aber sonst für das Wort für 'Stra-sse' kein Instrumental beweisbar ist (vgl. 2.3.1.7.) kann dieses Beispiel als ein Verschreiben oder als (wie Kölver [1965:24] auch in-diziert) ein Instrumental des Mittels aufgefasst werden. Es ist auch denkbar, dass der Instrumental von der B-Verwendung mit 'Strasse', wo neben dem Obliquus auch Perlativ vorkommt, beeinflusst ist. Der Instrumental könnte auch als stilistische Variation gesehen werden. In diesem Beispiel sind drei Lokalangaben vorhanden, von denen eine (yokmä) ein Perlativ ist.

Das Beispiel A 78 b4 ku[prene] (nu) mä kläcär säptäncäm kotäryo pukäk arna(m kolune) 'Wenn ihr (aber) [die Stosszähne des Bodhi-sattva-Elefanten] nicht bringt, werde (ich) bis zum siebten Geschlecht insgesamt ([eure] Tötung) veranlassen' mit Α kotär, skt. gotra-'Geschlecht, Familie' kann als eine erweiterte Verwendung des tem-

120 Ein tämne-wäknä kann auch in Α ohne Bedeutungsunterschied auftreten. Kölver (1965:12).

121 Kölver (1965:17).

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28 1. Das Kasussystem des Tocharischen

poralen Instrumentals betrachtet werden. Schliesslich könnte man A 315/6 b7 f. IIII (tä)mäss or to wälts säk känt säptuk spät pi tmänäntu spät wälts we (känt säptu)k säkpi kursärwäyo penu akanis(thadhätusi)ni näk-tan tpär mä(skanträ)//// Oben über der [Erde] 16 770 000 und 7276 Meilen weit sind die Götter der Akanistha(dhätu)[-Welt] hoch' mit A kursär 'Meile' als eine erweiterte Verwendung des Instrumentals des Mittels betrachten.

Besser belegt ist der temporale Instrumental,'22 der vor allem Zeiter-streckung oder Zeitdauer ausdrückt.

1.1.9.5. Agens

Der Instrumental wird als Agens mit Nichtlebewesen (Sachen) ver-wendet (s. oben 1.1.4.3.).

1.1.10. Kausal (B)

1.1.10.1. Kausal bei Gemütsbewegungen'21

Ein Kausal kommt nur selten in Β vor, und wird in Ausdrücken der Gemütsbewegung, wie 'Neid', 'Begierde', 'Schmerz' etc. verwendet.

1.1.10.2. Erstarrte Ausdrücke124

Ein erstarrter Kausal kommt in pelkin (Adposition/Adverb) 'um - wil-len' vor. Er regiert den Genitiv.

Nach dieser einleitenden Durchnahme der Funktionen der tocharischen Kasus erfolgt hier von jetzt an eine Konzentration auf die Kasus, die benutzt werden, um das Lokalsystem auszudrücken. Die Hauptinter-

l22Kölver (1965 l23Kölver (1965 l24Kölver (1965

24-25). 150-151). 151).

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1.1. Übersicht über die Funktionen 29

esse der Studie gilt den Kasus, die Lokalisierung bzw. Richtung aus-drücken, d.h. Obliquus, Perlativ, Lokativ und Allativ. Der Instrumen-tal und der Genitiv kommen auch in Frage in den Kapiteln, wo die temporale Verwendungen der Lokalkasus bzw. die lokalen und tempo-ralen Adpositionen untersucht werden. Zur weiteren Motivation und Organisierung der Untersuchung, s. 2.1.3.

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