DIE GRIMMWELT -...

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Herausgegeben von der Stadt Kassel

in Zusammenarbeit mit Annemarie Hürlimann und Nicola Lepp

Von ÄrScHLeiN bis ZetteL

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Grußwort 7 Boris rhein

GrimmweLt – das neue Juwel der Kasseler museumslandschaft 8 Bertram Hilgen

was vorher geschah – die achte Aufgabe des Herkules 11 Dorothée rhiemeier

Ort der Zwischentöne 16 Kilian Kada – kadawittfeldarchitektur

Zur Ausstellungskonzeption von ÄrScHLeiN bis ZetteL 22 Annemarie Hürlimann und Nicola Lepp

ein Arbeitsprozess 28 Simone Haar – Holzer Kobler Architekturen

Vom Querdenken und vom Geschichtenerzählen 33 Susanne Völker eine welt ohne Grimms Sammlungen? 38 thomas macho

ÄrScHLeiN 50 Hans magnus enzensberger

BucH 56 michael Hagner

c für cassel 68 Harm-Peer Zimmermann

DOrNeNHecKe 78 Hannes Böhringer

erZÄHLeNHöreN 82 Friedrich w. Block

FrOteuFeL 90 Simon winchester

GLücK 98 Alexander Kluge

HOLZwurZeL 108 Gregor Kanitz und Olga von Schubert

iLLumiNiereN 114 David Kaplan

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JAwOrt 122 martin mosebach

KLeiNweSeN 128 Holger ehrhardt

LeBeNSLÄuFer 138 Steffen martus

mutter 154 Barbara Vinken

NAcHLASZ 160 michael Fehr

OrGANiSieruNG 170 Joep Leerssen

PHANtASieGeStALt 180 Siri Hustvedt

Quitte 186 Susanne Kippenberger

rOtKAPPe 194 erwin Brunner

SPrAcHScHAtZ 202 ulrike Haß

trePPe 210 Stefan willer

uNDiNG 214 mona Körte

VOLKSmÄrcHeN 222 Heinz rölleke

wOrtArBeit 232 Yoko tawada

XY (ungelöst ) 238 Vinzenz Hoppe und Kaspar renner

ZetteL 246 Anke te Heesen

Zeittafel 258 Autorinnen und Autoren 260 Leihgeber 265 Bildnachweis 265 Dank 267 impressum 270

I n h a LT

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Holzer Kobler Architekturen, Bildcollage zum Gestaltungsprozess der GrimmweLt, 2015

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moritz Hoffmann, Arbeitszimmer von wilhelm Grimm in der Berliner Linkstraße, Aquarell, um 1860

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Von ÄrScHLeiNbis ZetteL

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Sauber ist schön und gut. Sauber ist hell brav lieb. Sauber ist oben und hier. Schmutzig ist häßlich und anderswo. Schmutzig ist unten und übel. christian enzensberger, Größerer Versuch über den Schmutz, 1968

Das, was Ärger macht, schmutzige, obszöne Sitten, Reden und Worte, so definieren die Brüder in der ersten Lieferung ihres Werkes, was Anstoß erregt.Doch schon in seiner Vorrede verwahrt sich Jacob Grimm gegen die Einwände des juste milieus. „Das wörterbuch“, sagt er, „ist kein sittenbuch, sondern ein wissenschaftliches, allen zwecken gerechtes unternehmen. selbst in der bibel gebricht es nicht an wörtern, die bei der feinen gesellschaft verpönt sind. wer an nackten bildseulen ein ärgernis nimmt …, gehe auch in diesem sal den mis- fälligen wörtern vorüber …“So kommt es, dass wir in diesem reichen Vokabular das ÄRSCHLEIN und den KALTEN BAUER finden, den DÜNNSCHEISZ und die FOTZE, die PISSBLUME und den VETTELN-KITZLER.Weniger munter fällt der Wortschatz aus, der sich dem „gemeinen Volk“ widmet und den Gemeinheiten, mit denen es die besitzenden Klassen bedenken. Den PÖBEL zum Bei- spiel gibt es schon im Mittelhoch- und im

Frühneuhochdeutschen. Bei Grimm erscheint er als „volk, volksmenge, einwohnerschaft, leute im allgemeinen, sodann (oft mit einem adjectiv) das gemeine, geringe volk, die niedern stände, endlich der grosze haufen, das gemeine, rohe volk, rohe leute über-haupt in bezug auf that, wort oder gesinnung.“ Entlehnt ist das Wort natürlich aus dem Französischen „pueple/peuple“, das auf dem lateinischen „populus“ beruht.Aber schon bei Luther hat es meist nichts Gutes zu bedeuten. Und bei Heine kann man bereits bedrohliche Töne vernehmen; bei ihm ist vom Judenquartier die Rede, das mit starken Mauern versehen war, „auch mit eisernen Ketten vor den Thoren, um sie ge- gen Pöbelandrang zu sperren“. Am Ende des 19. Jahrhunderts pöbelt das niedere Volk; es fällt durch flegelhaftes Benehmen auf, provoziert durch beleidigende Äußerungen und randaliert. Das wird nicht bei Grimm belegt, sondern durch Wolfgang Pfeifers Ety- mologisches Wörterbuch des Deutschen (2. Aufl., Berlin 1993), das auch das Adjektiv „popelig“, soviel wie armselig, dürftig und knauserig, aus der Mitte desselben Jahrhun-derts verzeichnet.Da darf auch das PACK nicht fehlen. Darun - ter sind Menschen von niedriger Gesinnung zu verstehen. Grimm hat hier allerhand zu bieten. Ihm zufolge bezeichnete das Wort

Hans magnus enzensberger

ÄrScHLeiN, n. sasz neben den schemel mit seim zarten ärslin auf den harten boden. Garg. 128 b.

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ein Vorläufer des modernen comics: Ludwig emil Grimm, Kurze Lebensbeschreibung einer merkwürdigen und liebevollen Sau / geb. in Ihringshausen 1849, aus 30 einzelblättern zusammen-geklebte Bild- und textrolle, Federzeichnungen, 1850

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dagegen weggelassen, etwa die Warnung der Mutter, auf keinen Fall vom Weg abzugehen. Das war Geschichtenerzählen als individu-elle Darbietung für eine Zuhörerschaft und aller Wahrscheinlichkeit nach wie im Theater illuminiert: mit Gesten, mit der Stimme, mit Singen. Vielleicht benutzte der Geschichten - erzähler für jede Figur eine andere Stimm-lage – ein hohes Piepsen für das kleine Mäd- chen im Wald, ein knarziges Stöhnen für die kranke alte Großmutter, ein tiefes Knur- ren für den lüsternen Wolf. Dieselbe Ge- schichte konnte bei dem einen Erzähler zu einer Horrorgeschichte werden; bei dem an- deren eine derbe Komödie für Erwachsene; bei wieder einem anderen eine abschrecken- de, moralisierende Geschichte für Kinder – oder womöglich wurden alle drei Lesarten in einer einzigen Erzählung verflochten. Was bei den Zuhörern gut ankam, wurde viel- leicht für künftige Darbietungen beibehalten; was nicht ankam, wurde weggelassen und für immer vergessen.Märchen wurden also durch das Wieder-und- wieder-Erzählen über unzählige Generatio- nen hinweg wie bunte Glasstückchen, die man am Strand findet, vom Sand der Zeit bis zu ihrer Essenz abgeschliffen. Die Ge- schichten, die überlebt haben, fühlen sich ursprünglich, wesentlich und irgendwie ver- traut an. Es ist etwas Tiefes an ihnen; sie illuminieren unsere Ängste, unsere Wünsche, unsere Eifersucht, unsere Wut, unsere Be- gierden und unsere Träume. Sie strotzen von offenkundigen Symbolen, Metaphern und Archetypen, die eine kritische Analyse durch Freudianer, Jungianer und sonstwen erhei- schen. Oder ist ein roter Umhang manchmal einfach nur ein roter Umhang?Irgendwann vor Hunderten von Jahren be- gannen Schriftsteller sie aufzuschreiben, und diese mündlichen Volksmärchen wurden in literarische Märchen verwandelt. Die Brüder Grimm sind berühmt dafür, viele von ihnen gesammelt und überarbeitet zu haben;

aber das taten auch Charles Perrault und viele andere. Die Märchen bekamen eine feste Form – Text auf Papier –, wobei jeder Verfasser noch einmal an ihnen herumfeilte, um sie auf seine Leser zuzuschneiden. Und doch überleben auch kuriose Varianten zu Hunderten in vielen Kulturen der ganzen Welt verstreut und geben uns einen verblüf- fenden ungefähren Eindruck von ihrer unbe- kümmerten Oralität.Bei modernen Adaptionen dieser Märchen-texte in Bildern, ob als Film oder Zeichnung oder Plastik oder Ähnliches, treten die heu- tigen Künstler also in die Fußstapfen der mündlichen Märchenerzähler. Mit kleinen ästhetischen Entscheidungen gibt jeder neue Erzähler einem Märchen seine besondere Note. Jede Übersetzung von Wort ins Bild ist eine neue Interpretation. Nach alter Tra-dition werden manche Einzelheiten weg- gelassen, andere hervorgehoben. Themen werden herausgefiltert, betont, erfunden. Die Geschichte ist dieselbe – nur anders. Die Herausforderung für moderne Autoren be- steht darin, die alten Erzählungen für heuti- ge Betrachter relevant zu machen. Wie kann in einem Märchen Spannung erzeugt wer- den, wenn alle schon wissen, wie es ausgeht? Welche Themen sprechen heutige Belange an? Wie kann ein Erzähler diese Geschichten bedeutsam machen?Vielleicht entscheidet man sich, Rotkäppchen als einfache Ermahnung, wilden Tieren im Wald aus dem Weg zu gehen, zu erzählen. Oder vielleicht soll es ein vor ungehorsamen Kindern und naiven Entscheidungen warnen- des Beispiel sein. Oder vielleicht wird es als Warnung vor allzu lockerer Moral oder gar Vergewaltigung gedeutet? Oder vielleicht nimmt ein Filmemacher eine obskure, aus- gefallene Variante des Märchens als Grund-lage für seine Geschichte, die zu einer femi- nistischen Erzählung spielerischer jugend-licher Erkundung von Sexualität wird: mit einem sehr cleveren und sehr neugierigen

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Illustrationen zum Märchen Rapunzel, 1850–1970;v.l.n.r.: Hanna Forster, 1903; Otto Ubbelohde, 1907; Joseph Urban und Heinrich Lefler, 1905; Walter Crane, 1882; Otto Speckter, um 1850; David Hockney, 1970; Arthur Rackham, 1909

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Zwei Kästchen, laut Familien- überlieferung von Jacob Grimm aus Paris mitgebracht, Anfang 19. Jahrhundert

Schmuckkästchen Auguste Grimms mit teils älterem Familienschmuck, mitte 19. Jahrhundert

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Kinderrassel als tauf- geschenk der Kurfürstin Auguste von Hessen an wilhelm Grimms tochter Auguste, 1832

Lupe von Jacob Grimm mit zurechtgebogenem Griff, mitte 19. Jahrhundert

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n a c h L a s Z

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Auch wenn ich sie mir nicht bewusst ins Gedächtnis rufe, sind die Figuren aus Märchen in mir lebendig. Sie sind schon so lange dort, dass ich mich nicht daran erinnere, wann ich ihnen zuerst begegnet bin, doch müssen sie von den Seiten der alten Ausgabe von Grimms Märchen her- stammen, die wir früher zu Hause hatten, und von dort fanden sie ihren Weg in die Stimme meiner Mutter, wenn sie mir und meiner Schwester vor dem Einschlafen vorlas, als wir klein waren. Die Figuren lebten in mir, lange bevor ich lesen und schreiben konnte und lange bevor ich so etwas wie ein zusammenhängendes Gedächtnis hatte. Ihr Geheimnis besteht darin, dass sie nicht nur einer, sondern allen Geschichten ange- hören, und sie haben mich mein Leben lang besucht. Sie sind Erscheinungsformen von ebenso vertrauten wie fremden unter-schwelligen Wahrheiten.Noch ehe meine Mutter den ersten Absatz einer Geschichte zu Ende gelesen hatte, war ich in die Haut der Figur geschlüpft, die ich sein würde, diejenige, die auf einer Suche ist, diejenige, die die Erzählung vorantreibt, und dort blieb ich bis zum Ende. In einer Welt, in der aller guten Dinge drei sind – drei Wünsche, drei Aufgaben, drei Haare, drei Male –, ist das jüngste von drei Kin-dern immer das beste, also wurde ich, das

älteste Kind, während ich dem Märchen lauschte, das jüngste. Eine Prinzessin oder ein Prinz oder umherziehender Soldat oder Ziegenhirt oder Bauer oder ein von seinem Herrn ausgesetztes armes Tier läuft die Landstraße entlang oder durch einen Wald. Ganz gleich, wie weit die Person von meinem normalen Ich entfernt war, verwan-delte ich mich vom Kind in einen Erwach- senen, vom Mädchen in einen Jungen, vom Mensch zum Tier.Das Mädchen, der Junge, die Hexe, der Zwerg, der Zauberer, die Prinzessin, der Prinz, der Esel, die Möwe tauchen ohne adjektivische Schnörkel in der Erzählung auf. Ein Mann, eine Frau ist alt oder jung, schön oder hässlich, gütig oder böse. Oft wird das Äußere der Figuren überhaupt nicht beschrieben. Auf Besonderheiten wird wenig Zeit verschwen-det. Wie mein Mann schon wiederholt ange- merkt hat, macht dieser Mangel an Einzel-heiten es dem Leser leicht, sich in die Geschichte hineinzuversetzen und die Leere mit so viel oder so wenig, wie er oder sie möchte, aufzufüllen. „Es war vor Zeiten ein König, der hatte einen schönen Lustgarten hinter seinem Schloss, darin stand ein Baum, der goldene Äpfel trug.“ Vor meinem geistigen Auge steht der Baum auf einem rechteckigen Gemälde genau in der Mitte. Der Garten um ihn herum bleibt in seinen

PHANtASieGeStALt, f. ihr blütenduftgen phantasiegestalten (vorher traumgestalten), die mich seit meiner kindheit zartem streben begleiteten durchs reichbegabte leben. Hu m b oldt a. a. o. 53.

Siri Hustvedt

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im Haus, um auf ihn zu warten. Nicht mehr ganz so ziellos und zufällig ist hier, was einst als harmloses Miteinander von Tier und Ding begann. Während sich die Tiere auf die Lauer legen, steckt sich die Stecknadel ins Stuhlkissen, die Nähnadel ins Kopfkissen, der Mühlstein platziert sich über der Tür, und das Ei wickelt sich in ein Handtuch. Kaum nach Hause zurückgekehrt, sieht sich Herr Korbes im Zentrum einer wohlkalku- lierten Kettenreaktion, in der nichts dem Zu- fall überlassen bleibt. Das Ei klebt ihm die Augen zu, die Nadeln zerstechen ihm Hintern und Gesicht, und am Ende ist es der Mühl-stein, der den Fliehenden an der Haustür totschlägt. Der innere Zusammenhang der Erzählung entsteht allein durch die präzise, nahezu perfide Abfolge des Geschehens, das Züge eines Exzesses trägt. Wie beim Laüs- chen und Flöhchen ist auch hier die Verket- tung der Umstände eine lustvoll destruktive. Dabei wird der Ausdruck einer Eskalation von Gewalt noch dadurch verstärkt, dass der Akt als solcher offenbar von Anbeginn beab- sichtigt ist, jedoch trotz vorhandener Dialoge unausgesprochen bleibt.

Vor allem in den handschriftlichen Fas- sungen der Kinder- und Hausmärchen wimmelt es von aufmüpfigen Dingen, die sich entweder gar nicht oder zu gut in die Logik der Eskalation einfügen. In manchem Märchen scheint das mit ihrer Selbstbewegt-heit losgetretene destruktive Prinzip nicht mehr stillzustehen, andere Märchen wie das von der Blutwurst wiederum lassen sich angesichts der Unerklärlichkeit ihres Verhal- tens offenbar gar nicht ganz erzählen, wes- halb sie Lücken und Löcher aufweisen. Die „Undinge“ wirken in unheimlicher Weise auf die Art des Erzählens zurück, indem sie durch den Text marodieren oder Stück- werk hinterlassen. Vielleicht lässt ihre eigen- sinnige Selbstbewegtheit sie auf doppelte Weise aus dem Häuschen geraten. Denn indem sie durchdrehen und ausrasten, ent- fernen sie sich auch ausgesprochen selbst-bewusst aus der Sphäre der Häuslichkeit. In jedem Fall akzentuiert ihre Hyperaktivität das Unausdeutbare der Märchen; bevor man sich einen Reim auf sie machen kann, ist die Lumpenbande schon weitergezogen und hat ihr Zelt woanders aufgeschlagen.

1 erste Fassung des märchens aus dem Jahr 1810, das später unter dem titel Die wunderliche Gasterei in den Kinder- und Hausmärchen

erschien. Hier zitiert nach Die älteste Märchensamm-lung der Brüder Grimm, hg. v. Heinz rölleke, Genf 1975, S. 62.

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BLutwurSt uND LeBerwurSt

„Die Leberwurst besann sich nicht lang, schlich zur thür hinaus und lief, was sie konnte; sie stand auch

nicht eher still, bis sie aus dem Haus mitten auf der Straße war. Da blickte sie sich um, und sah die

Blutwurst oben im Bodenloch stehen mit einem langen, langen messer, das blinkte, als wärs frisch

gewetzt, und damit drohte sie, und rief herab: ‚hätt ich dich, so wollt ich dich!‘ “

Die wunderliche Gasterei

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u n D I n G

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