Die Grossregion - Europa

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Geschichtswege … SPARTACUS LIVE Zeitzeugen … ORTE DES ERINNERNS Interview … SCHENGEN DIE GROSSREGION EUROPA IN DER GROSSREGION SPEZIAL burg Luxem Europa in DAS MAGAZIN

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Das Magazin mit dem Schwerpunktthema „Europa in der Großregion“ und Luxemburg im Fokus

Transcript of Die Grossregion - Europa

Page 1: Die Grossregion - Europa

Geschichtswege …

SPARTACUS LIVEZeitzeugen …

ORTE DES ERINNERNSInterview …

SCHENGEN

DIE GROSSREGION

E U R O P A I N D E R G R O S S R E G I O N

SPEZIAL

burgLuxemEuropa in

D A S M A G A Z I N

Page 2: Die Grossregion - Europa

Nahe

Saar

Meuse

Sambre

Maa

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Canal de la Marme

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Saarbrücken

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Kaiserslautern

Koblenz

Mainz

Bar-le-Duc

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Metz

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LiègeEupen

Köln

Worms

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Charleroi

Wavre

Arlon

Luxembourg

Karlsruhe

Brüssel

WallonieOst-

belgien

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Lorraine

Luxembourg

Rheinland-Pfalz

Saarland

B

Editorial 03 Inhalt 02

Kleines Land, große WirkungLuxemburg, das personifizierte Europa _____________ 4

Drei Sprachen, ein PlatzEin Markttag in Europa ______________________________ 6

24 Stunden LuxemburgEine Stadt – viele Möglichkeiten ____________________ 8

Wussten Sie schon, dass... _________________________ 10

Schengen:Ein Dorf lehrt Europa ______________________________ 12

Robert Schuman und EuropaAuf den Spuren der europäischen Integration ____ 14

Berühmte Europäer An einem Tisch ____________________________________ 16

Lebendige GeschichteSpartacus live und in Farbe _______________________ 18

Initiative für Identität Europäisches Kulturerbe __________________________ 20

Drahtesel statt DampfrossBahngeschichte und -geschichten ________________ 22

Denkmal statt SchlagbaumEuropa erwandern ________________________________ 24

Steinreiche GrenzeKunstverlockung __________________________________ 25

Geschichte mahntOrte des Erinnerns ________________________________ 26

Mission HistoireAuf den Spuren der Erinnerung __________________ 29

Nie wieder KriegGemeinsam für Frieden, Freiheit und Toleranz __ 30

SaarLorLux im KunstrauschKultur als Bindekraft der europäischen Idee _____ 32

Grenzüberschreitende Festivals„Zusammen sind wir stark!“ _______________________ 33

Inhalt

4 32 18

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Luxembourg

Karlsruhe

Brüssel

WallonieOst-

belgien

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Lorraine

Luxembourg

Rheinland-Pfalz

Saarland

B

Editorial 03 Inhalt 02

Kleines Land, große WirkungLuxemburg, das personifizierte Europa _____________ 4

Drei Sprachen, ein PlatzEin Markttag in Europa ______________________________ 6

24 Stunden LuxemburgEine Stadt – viele Möglichkeiten ____________________ 8

Wussten Sie schon, dass... _________________________ 10

Schengen:Ein Dorf lehrt Europa ______________________________ 12

Robert Schuman und EuropaAuf den Spuren der europäischen Integration ____ 14

Berühmte Europäer An einem Tisch ____________________________________ 16

Lebendige GeschichteSpartacus live und in Farbe _______________________ 18

Initiative für Identität Europäisches Kulturerbe __________________________ 20

Drahtesel statt DampfrossBahngeschichte und -geschichten ________________ 22

Denkmal statt SchlagbaumEuropa erwandern ________________________________ 24

Steinreiche GrenzeKunstverlockung __________________________________ 25

Geschichte mahntOrte des Erinnerns ________________________________ 26

Mission HistoireAuf den Spuren der Erinnerung __________________ 29

Nie wieder KriegGemeinsam für Frieden, Freiheit und Toleranz __ 30

SaarLorLux im KunstrauschKultur als Bindekraft der europäischen Idee _____ 32

Grenzüberschreitende Festivals„Zusammen sind wir stark!“ _______________________ 33

Inhalt

4 32 18

Editorial 03 Inhalt 02

Herausgeber:

Tourismusmarketing für die Großregion

Marketing Touristique pour la Grande Région

c / o Tourismus Zentrale Saarland GmbH

Franz-Josef-Röder-Str. 17

D-66119 Saarbrücken

Tel.: +49 (0) 68 19 27 20 39

Fax: +49 (0) 68 19 27 20 75

E-Mail: [email protected]

Amtsgericht Saarbrücken - HRB 11201

Geschäftsführung: Birgit Grauvogel, Arnold Künzer

in Zusammenarbeit mit Grafenstein Freizeit- und

Tourismuswerbung GmbH (www.grafenstein.net)

Idee, Konzept, Redaktion und Projektleitung

Tourismusmarketing für die Großregion: Kerstin

Peters ([email protected])

Redaktion, Seitenkonzept und Projektleitung

Grafenstein: Clemens Glade ([email protected]),

Elisabeth Mandl

Texte: Barbara Barberon-Zimmermann, Clemens

Glade, Elisabeth Mandl, Teresa Sprinz, Kerstin Teixido

Übersetzung: Barbara Barberon-Zimmermann,

Kerstin Teixido

Lektorat deutsch: Heike Cossmann

Lektorat französisch: Bénédicte Petersenn

Gestaltungskonzept: Stefanie Weyer

Gestaltung: Agnieszka Grabowska, Marek Grund,

Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH

Illustrationen: Kim Klakow

Druck und Auflage: Druck Bonifatius GmbH,

Mai 2012, 40.000 Exemplare

Alle Informationen und Preisangaben sind un-

verbindlich. Für die genannten Produkte, Preise,

Leistungen, ev. Druckfehler und Irrtümer kann keine

Haftung übernommen werden. Änderungen können

jederzeit ohne Vorankündigung erfolgen.

Titelbild © Raoul Somers, © Schengen asbl, S. 2 v. l. n. r. © Jörg Hejkal, © VG Bild-Kunst, © Bonn 2012, © Stiftung Saarländi-scher Kulturbesitz; S. 4 v. o. n. u. ONT, ONT, fotolia-Raymond Thill; S. 7 v. o. n. u. © Christof Weber, © Teresa Sprinz, © UCVL, © Teresa Sprinz, © Teresa Sprinz, © Teresa Sprinz; S. 8 v. o. n. u. © Teresa Sprinz, © ONT, © Andreas Kern, © ONT, © fotolia eyewave, © ONT; S. 10 v. o. n. u. © OPT - JP Remy, © Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, © Tourist Info Eupen, © die arge lola regiofactum; S. 12 © Kim Klakow; S.13 © Martina Kneip, S. 14 © Jean-Claude KANNY – Moselle Tourisme; S. 15 © ONT; S. 16 © Kim Klakow; S. 18 © Stiftung Saarländischer Kulturbesitz; S. 19 © Brot und Spiele; S. 20 ©Kunsthistorisches Museum in Wien, Österreich; S. 21 v. o. n. u. © Dr. Manfred Nimax, © haylden, © JC Kanny-Moselle Tourisme; S. 22 © Tourismusagentur Ostbelgien; S. 24 © Tourismus Zentrale Saarland; S. 25 v. o. n. u. © Eike Debois, © L. Sertelet / CRT Lorraine; S 27 v. o. n. u. © Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, © Kajo Meyer, © OPT - Didier BRANCART; S. 28 v. o. n. u. © L. Sertelet / CRT Lorraine, © Fort Eben-Emael, © OPT - JL Flémal; S. 29 © Mission Histoire - Conseil général de la Meuse; S. 30 © Bundesregierung / Richard Schulze-Vorberg; S. 31 © Luc Becquer; S. 32 © VG Bild-Kunst, Bonn 2012; S. 33 v. l. n. r. © Weltkulturerbe Völklinger Hütte / Wolfgang Klauke, © Teresa Sprinz, © VG Bild-Kunst, Bonn 2012, © Centre Pompidou-Metz, avril 2010 © Shigeru Ban Architects Europe et Jean de Gastines Architectes, avec Philip Gumuchdjian pour la conception du projet lauréat du concours / Metz Métropole / Centre Pompidou-Metz / Photo Roland Halbe; S. 34 © Eric Boudet; S. 35 v. o. n. u. © Europäische Kinder- und Jugendmesse Saarbrücken, © Mathias Bothor, © Björn Hickmann / Stage Picture

Die Entwicklung eines gemeinsamen touristischen Marketingkonzeptes für unsere europäische Großregion ist ein wichtiges und begründetes Unterfangen, das ich ausdrücklich unterstütze.

Die Großregion Saarland, Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Ostbelgien und die Wallonie ist gekennzeichnet durch ihre kulturelle Vielfalt. Sie ist touristisch überaus interessant, ein wahrer Erlebnisraum, der es verdient, bekannter zu werden. Dieses Ziel richtet sich sowohl an die eigenen Bewohner wie auch an potentielle Besucher aus aller Welt.

Schwerpunktthema der vorliegenden Broschüre ist „Europa’’. Unsere Kernregion liegt abseits der großen Metropolen, aber sie ist „mitten drin“ in Europa, eine Drehscheibe zwischen dem germanischen und dem romanischen Kulturraum.

Zahlreiche „Europäische Orte“ sind Zeugnisse einer bewegten Geschichte. Der keltische Ringwall Otzenhausen, die Römerstadt Trier, die Festung Luxemburg, die Kathedrale von Metz, die Place Stanislas in Nancy, die Völklinger Hütte spiegeln auf beeindruckende Weise den Verlauf europäischer Geschichte wider. Leider fanden in unserem Raum auch bedeutende Schlachten statt wie jene von Verdun und die Ardennenoffensive. Sie haben den Verlauf des Ersten und des Zweiten Weltkrieges mitgeprägt. Ein zivilisationshistorischer Tiefpunkt ist das Konzentrationslager in Hinzert.

Es ist bezeichnend, dass das europäische Einigungswerk nach 1945 bedeutende Impulse von Menschen erhielt, die aus unserer Region stammen.

Am Anfang steht die Erklärung vom 9. Mai 1950 über den Neuaufbau Europas. Sie wurde von Robert Schuman verkündet, in dessen Haus in Scy-Chazelles heute ein Europazentrum untergebracht ist. Luxemburg-Stadt ist der Sitz vieler europäischer Institutionen und die Ortschaft Schengen ist weltweit ein Symbol für den freien Personenverkehr.

In unserer Großregion spiegelt sich auf beeindruckende Weise europäische Vergangenheit und Gegenwart wider. Hier wird Europa gelebt und gestaltet. Ein gemeinsames touristisches Marketingkonzept stellt die Chance dar, dies verstärkt ins Bewusstsein zu rücken.

Jean-Claude JunckerPremierminister des Großherzogtums Luxemburg

Liebe Leserinnen,Liebe Leser,

Impressum Bilder

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Luxemburg 04 Luxemburg 05

SCHRITT-

MACHER

EUROPAS

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Luxemburg 04 Luxemburg 05

SCHRITT-

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EUROPAS

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Luxemburg 04 Luxemburg 05

Seit über tausend Jahren ist Luxemburg the place to be in Europa und damals wie heute heiß begehrt. Nicht nur Spanier, Osterreicher und Franzosen stritten sich um das strategisch wichtige – da zentral gelegene – Luxemburg und konstruierten nacheinander den „schönsten Balkon Europas“. So

bezeichnete der luxemburgische Schriftsteller Batty Weber die imposante Wehrmauer „Corniche“, auf der heutzutage Touristen aus aller Welt neben Luxemburgern friedlich flanieren. Gemeinsam genießt man den Ausblick auf die Unterstadt Grund und den gegenüberliegenden Kirchberg mit seinen EU-Institutionen.Die Festungsanlagen sowie die Altstadt wurden 1994 von der UNESCO als Welt-kulturerbe ausgezeichnet und begeistern durch ihre wuchtige Erscheinung und über- und untereinander gefügte Wallanlagen.

DIE LUXEMBURGER BEVÖLKERUNG IST POLYGLOTT UND KOSMOPOLITISCH.Als die EU noch in den Kinderschuhen steckte und 1957 der Vertrag von Rom unter-zeichnet wurde, war Luxemburg – zweitkleinster der heutigen Mitgliedsstaaten – bereits dabei. Heute ist Luxemburg Stadt neben Brüssel und Straßburg offizielle EU-Hauptstadt. Das Europäische Flair spürt der Besucher an jeder Straßenecke: Man hört neben den luxemburgischen Verwaltungssprachen Französisch, Deutsch und Luxemburgisch ei-nen beeindruckenden Sprachenmix und auch das gastronomische Angebot ist geprägt durch Fusionsküche. Da verwundert es nicht, dass über 60 Prozent der Luxemburger Ausländer sind. Von der Multi-Kulti-Bevölkerung inspiriert ist das vielfältige Kulturange-bot, das gut mit dem anderer europäischer Kapitalen Schritt halten kann. Ebenso wie kulturelle Grenzen überwunden werden und interkultureller sowie zwischen-menschlicher Austausch stattfindet, führen weit über hundert Brücken die Menschen über begrünte Flusstäler und verbinden die traditionellen Altstadt-Viertel mit den moder-nen Stadtteilen. So ist Luxemburg Stadt nicht nur auf Grund ihrer multikulturellen Bevöl-kerung und dem breit gefächerten Kulturangebot, sondern auch dank der Geographie und Architektur ein wahrhaftes Symbol für das lebendige Europa.

01 Corniche Weltkulturerbe UNESCO

02 Blick auf die EU-Institutionen und die

Philharmonie auf dem Kirchberg

03 Abtei Neumünster

DAS GROSSHERZOGTUM LUXEMBURG IST IM VERGLEICH ZU SEINEN

NACHBARN ZWAR WINZIG, DOCH SEINE BEDEUTUNG UND SEIN EIN-

FLUSS SIND UNBESTRITTEN GROSS. DAS 2586 QUADRATKILOMETER

KLEINE LAND STECKT VOLLER VIELFALT UND ÜBERRASCHUNGEN.

Kleines Land, große Wirkung

Luxemburg, das personifizierte Europa

Page 6: Die Grossregion - Europa

KARIN SCHINTGEN, BANKDIREKTORIN„Europa ist für mich dieses wunderbare Abenteuer der Multi-kultur und der Diversität, dem Miteinanderleben der Menschen verschiedenster Nationalitäten und Herkünfte. Ebenso eint uns die extrem reichhaltige europäische Geschichte. Hier in der Großregion kann man die verschiedenen europäischen Kultu-ren besonders gut spüren, weswegen sie immer mehr Bürgern, wie zum Beispiel Portugiesen oder Italienern, eine Heimat bie-tet. Dadurch hört man immer mehr unterschiedliche Sprachen und lernt neue Kulturen kennen, was ich sehr interessant finde.In Luxemburg müssen Sie vor allem die tollen Restaurants und den Wochenmarkt hier auf dem Place Guillaume II besuchen. Auch empfehle ich Ihnen das Europaparlament und die Fes-tungsanlagen anzuschauen.“

ERNEST RAJECK, IT-SPEZIALIST„Dieses Gebilde, das dabei ist, immer weiter zusammen zu wachsen, um zu einer großen Einheit zu werden, das ist Eu-ropa. Unsere Grenzen sind offen, was den Frieden innerhalb der europäischen Länder sichtbar macht. Ein Zurück aus Euro-pa darf es nicht mehr geben! Die Großregion ist besonders auf Grund ihrer zentralen Lage ein besonderer Anziehungspunkt für andere Länder. Hier kann man auf engstem Raum verschie-densten Kulturen begegnen. Typisch für Luxemburg ist das gute Essen. Sie sollten unbedingt einmal unsere Luxemburgischen Hausrezepte wie Judd mat Gaar-debounen (gepökelter Schweinehals mit Saubohnen) oder Bou-neschlupp (Bohnensuppe mit Speck und Kartoffeln) probieren!“

CLAUDE ZEIMETZ, JOUNALISTIN„Ich wohne in Echternach direkt an der deutschen Grenze zu Ech-ternacherbrück und ich kann mich, anders als meine Eltern, kaum noch an die Grenzkontrollen erinnern. Ich denke nicht darüber nach, ob ich mich nun auf deutscher oder luxemburgischer Seite befinde. Hier in der Großregion gehen viele Menschen täglich zum Arbeiten über die Grenze, wie einige meiner Kollegen. Besonders die Zug- und Busanbindungen innerhalb der Großregion sind sehr gut ausgebaut – so rücken wir immer näher zusammen. Heute habe ich Luxemburg Stadt, die ich eigentlich sehr gut ken-ne, mit den Augen eines Touristen entdeckt und bin mit meiner Pfadfindergruppe den Wenzel-Rundweg gegangen. Spannend! Es gibt hier sehr viele Theater und Museen mit unendlich vielen Auf-führungen, einfach mal die Programme durchforsten!“

CLAUDE KIRSCH, GEMÜSEGÄRTNER„Ich bin in bereits fünfter Generation Gemüsegärtner in Luxem-burg. In der Großregion haben ich und meine Vorfahren schon immer gelebt und gearbeitet, da ist es für mich nichts Beson-deres, mit Menschen verschiedenster Kulturen zu tun zu ha-ben, die Grenzen zu überqueren oder verschiedene Sprachen zu sprechen. Mit dem Wachsen Europas ist für mich meine Heimat einfach immer größer geworden! Den Austausch und das Miteinander mit den anderen Nationen kenne ich nicht anders. Wir Luxemburger sind an diese Multi-Kulti-Gesellschaft gewöhnt und deswegen wohl auch sehr offen und freundlich. Abends zum Entspannen gehe ich gerne in den Grund mit all seinen netten kleinen Lokalen.“

01 Place Guillaume II

02 Karin Schintgen

03 Shopping-Treffpunkt für Jedermann

04 Ernest Rajeck

05 Claude Kirsch

06 Claude Zeimetz und Begleitung

ES GIBT UNENDLICH VIELE SCHÖNE PLÄTZE IN EUROPA. DOCH KAUM EINER WEIST

EINE SOLCHE KULTURELLE VIELFALT AUF WIE DER PLACE GUILLAUME II IN LUXEMBURG

STADT AN EINEM MARKTTAG. DIESER PLATZ IST SO MULTIKULTURELL, DASS ER SOGAR

DREI NAMEN HAT: AUF LËTZEBUERGESCH WIRD ER LIEBEVOLL KNUEDLER GENANNT, AUF

DEUTSCH IST ES DER WILHELMSPLATZ.

Drei Sprachen, ein Platz

Ein Markttag in Europa

Luxemburg 07 Luxemburg 06

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KARIN SCHINTGEN, BANKDIREKTORIN„Europa ist für mich dieses wunderbare Abenteuer der Multi-kultur und der Diversität, dem Miteinanderleben der Menschen verschiedenster Nationalitäten und Herkünfte. Ebenso eint uns die extrem reichhaltige europäische Geschichte. Hier in der Großregion kann man die verschiedenen europäischen Kultu-ren besonders gut spüren, weswegen sie immer mehr Bürgern, wie zum Beispiel Portugiesen oder Italienern, eine Heimat bie-tet. Dadurch hört man immer mehr unterschiedliche Sprachen und lernt neue Kulturen kennen, was ich sehr interessant finde.In Luxemburg müssen Sie vor allem die tollen Restaurants und den Wochenmarkt hier auf dem Place Guillaume II besuchen. Auch empfehle ich Ihnen das Europaparlament und die Fes-tungsanlagen anzuschauen.“

ERNEST RAJECK, IT-SPEZIALIST„Dieses Gebilde, das dabei ist, immer weiter zusammen zu wachsen, um zu einer großen Einheit zu werden, das ist Eu-ropa. Unsere Grenzen sind offen, was den Frieden innerhalb der europäischen Länder sichtbar macht. Ein Zurück aus Euro-pa darf es nicht mehr geben! Die Großregion ist besonders auf Grund ihrer zentralen Lage ein besonderer Anziehungspunkt für andere Länder. Hier kann man auf engstem Raum verschie-densten Kulturen begegnen. Typisch für Luxemburg ist das gute Essen. Sie sollten unbedingt einmal unsere Luxemburgischen Hausrezepte wie Judd mat Gaar-debounen (gepökelter Schweinehals mit Saubohnen) oder Bou-neschlupp (Bohnensuppe mit Speck und Kartoffeln) probieren!“

CLAUDE ZEIMETZ, JOUNALISTIN„Ich wohne in Echternach direkt an der deutschen Grenze zu Ech-ternacherbrück und ich kann mich, anders als meine Eltern, kaum noch an die Grenzkontrollen erinnern. Ich denke nicht darüber nach, ob ich mich nun auf deutscher oder luxemburgischer Seite befinde. Hier in der Großregion gehen viele Menschen täglich zum Arbeiten über die Grenze, wie einige meiner Kollegen. Besonders die Zug- und Busanbindungen innerhalb der Großregion sind sehr gut ausgebaut – so rücken wir immer näher zusammen. Heute habe ich Luxemburg Stadt, die ich eigentlich sehr gut ken-ne, mit den Augen eines Touristen entdeckt und bin mit meiner Pfadfindergruppe den Wenzel-Rundweg gegangen. Spannend! Es gibt hier sehr viele Theater und Museen mit unendlich vielen Auf-führungen, einfach mal die Programme durchforsten!“

CLAUDE KIRSCH, GEMÜSEGÄRTNER„Ich bin in bereits fünfter Generation Gemüsegärtner in Luxem-burg. In der Großregion haben ich und meine Vorfahren schon immer gelebt und gearbeitet, da ist es für mich nichts Beson-deres, mit Menschen verschiedenster Kulturen zu tun zu ha-ben, die Grenzen zu überqueren oder verschiedene Sprachen zu sprechen. Mit dem Wachsen Europas ist für mich meine Heimat einfach immer größer geworden! Den Austausch und das Miteinander mit den anderen Nationen kenne ich nicht anders. Wir Luxemburger sind an diese Multi-Kulti-Gesellschaft gewöhnt und deswegen wohl auch sehr offen und freundlich. Abends zum Entspannen gehe ich gerne in den Grund mit all seinen netten kleinen Lokalen.“

01 Place Guillaume II

02 Karin Schintgen

03 Shopping-Treffpunkt für Jedermann

04 Ernest Rajeck

05 Claude Kirsch

06 Claude Zeimetz und Begleitung

ES GIBT UNENDLICH VIELE SCHÖNE PLÄTZE IN EUROPA. DOCH KAUM EINER WEIST

EINE SOLCHE KULTURELLE VIELFALT AUF WIE DER PLACE GUILLAUME II IN LUXEMBURG

STADT AN EINEM MARKTTAG. DIESER PLATZ IST SO MULTIKULTURELL, DASS ER SOGAR

DREI NAMEN HAT: AUF LËTZEBUERGESCH WIRD ER LIEBEVOLL KNUEDLER GENANNT, AUF

DEUTSCH IST ES DER WILHELMSPLATZ.

Drei Sprachen, ein Platz

Ein Markttag in Europa

Luxemburg 07 Luxemburg 06 Luxemburg 07 Luxemburg 06

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AUF DEM

KNUEDLER WIRD

EUROPA IM KLEI-

NEN ERLEBBAR.

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Luxemburg 08 Luxemburg 9

Ich sitze in einer Brasserie auf dem Platz Guillaume, genieße mein Frühstück und den Trubel um mich herum. Es ist Samstagmorgen, Markttag und die Sonne lacht vom

strahlend blauen Himmel.

Mein erster Programmpunkt: der Wenzel-Rundweg mit wunderbaren Aussichten auf Ober- und Unterstadt. Nach ungefähr zwei Stunden über Treppen und Brücken, durch schmale kopfsteingepflasterte Gassen und Steingewölbe befinde ich mich im Grund-Viertel in der Unterstadt. Die charmanten Cafés und Restaurants in historischen Häuschen laden hier zum Verweilen ein.

Nach einer kleinen Pause soll es auf den Kirchberg gehen. Ich entscheide mich, bei dem tollen Wetter den Vauban-Weg zu laufen, statt mit dem Bus hinaufzufahren. Über Stock und Stein geht es zunächst durch Laubwald und später entlang der alten Festungsanlagen von Vauban zu einem atemberaubenden Ausblick über das Tal hinweg auf die gegenüberliegende Luxemburger Oberstadt.

Auf dem Kirchberg angekommen zieht das Gebäude des Musée de l’Art Moderne (kurz: MUDAM) alle Aufmerksamkeit auf sich. In alte Festungsanlagen integriert überblickt die moderne Konstruktion des Star-Architekten Leoh Ming Pei aus Glas und Stein stolz das Tal. Internationale Gegenwartskünstler geben hier Einblicke in ihr kreatives Schaffen. Riesige Fensterfronten lassen die Konstruktionen, Zeichnungen, Videoinstallationen und Malereien zum Teil im Tageslicht erstrahlen und so in besonderer Weise wirken. Den Nachmittagskaffee genieße ich im von Ronan und Erwan Bouroullec designten, Licht durchfluteten MUDAM Café.

Über das ‚Tor zu Europa’ – den Place de l’Europe – gelange ich mitten in das Herzstück des Kirchbergs mit seinen Europa-Institutionen wie dem Europäischen Gerichtshof, dem Generalsekretariat und der europäischen Investitionsbank. Inmitten von modernstem Beton, Asphalt und Glas fühle ich mich plötzlich ganz klein: Bereits seit

EUROPAPARLAMENT, OBER- UND UNTERSTADT, MULTIKULTURELLE EINFLÜSSE, MU-SEEN, DAZU JAHRHUNDERTE ALTE FESTUNGSANLAGEN, GEADELT MIT DEM UNESCO WELTKULTURERBE – LUXEMBURG STADT BIETET VIEL AUF KLEINEM RAUM. von Teresa Sprinz

24 StundenLuxemburg

EIN URLAUBSTAG IN LUXEMBURG STADT

Eine Stadt – viele Möglichkeiten

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Luxemburg 08 Luxemburg 9

Ich sitze in einer Brasserie auf dem Platz Guillaume, genieße mein Frühstück und den Trubel um mich herum. Es ist Samstagmorgen, Markttag und die Sonne lacht vom

strahlend blauen Himmel.

Mein erster Programmpunkt: der Wenzel-Rundweg mit wunderbaren Aussichten auf Ober- und Unterstadt. Nach ungefähr zwei Stunden über Treppen und Brücken, durch schmale kopfsteingepflasterte Gassen und Steingewölbe befinde ich mich im Grund-Viertel in der Unterstadt. Die charmanten Cafés und Restaurants in historischen Häuschen laden hier zum Verweilen ein.

Nach einer kleinen Pause soll es auf den Kirchberg gehen. Ich entscheide mich, bei dem tollen Wetter den Vauban-Weg zu laufen, statt mit dem Bus hinaufzufahren. Über Stock und Stein geht es zunächst durch Laubwald und später entlang der alten Festungsanlagen von Vauban zu einem atemberaubenden Ausblick über das Tal hinweg auf die gegenüberliegende Luxemburger Oberstadt.

Auf dem Kirchberg angekommen zieht das Gebäude des Musée de l’Art Moderne (kurz: MUDAM) alle Aufmerksamkeit auf sich. In alte Festungsanlagen integriert überblickt die moderne Konstruktion des Star-Architekten Leoh Ming Pei aus Glas und Stein stolz das Tal. Internationale Gegenwartskünstler geben hier Einblicke in ihr kreatives Schaffen. Riesige Fensterfronten lassen die Konstruktionen, Zeichnungen, Videoinstallationen und Malereien zum Teil im Tageslicht erstrahlen und so in besonderer Weise wirken. Den Nachmittagskaffee genieße ich im von Ronan und Erwan Bouroullec designten, Licht durchfluteten MUDAM Café.

Über das ‚Tor zu Europa’ – den Place de l’Europe – gelange ich mitten in das Herzstück des Kirchbergs mit seinen Europa-Institutionen wie dem Europäischen Gerichtshof, dem Generalsekretariat und der europäischen Investitionsbank. Inmitten von modernstem Beton, Asphalt und Glas fühle ich mich plötzlich ganz klein: Bereits seit

EUROPAPARLAMENT, OBER- UND UNTERSTADT, MULTIKULTURELLE EINFLÜSSE, MU-SEEN, DAZU JAHRHUNDERTE ALTE FESTUNGSANLAGEN, GEADELT MIT DEM UNESCO WELTKULTURERBE – LUXEMBURG STADT BIETET VIEL AUF KLEINEM RAUM. von Teresa Sprinz

24 StundenLuxemburg

EIN URLAUBSTAG IN LUXEMBURG STADT

Eine Stadt – viele Möglichkeiten

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Luxemburg 08 Luxemburg 9

den 1960er Jahren wird hier europäische Geschichte geschrieben, bedeutsam und imposant. Ebenfalls auf dem Kirchberg: die Philharmonie. Sie beeindruckt mich mit ihren riesigen weißen Säulen, die abends in verschiedenen Farben angestrahlt werden.

Für den Nachmittag stehen zwei Museen in der Altstadt zur Wahl: das Historische Museum der Stadt Luxemburg oder das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst? Ich entscheide mich für ersteres und tauche ein in Stadtgeschichte und Topographie. Letztere wird durch einen Aufzug aus Glas sichtbar, der mich immer tiefer durch Gestein in die unteren Ausstellungsräume bringt. Abends stürze ich mich in das Vergnügen der Rives de Clausen. Die sanierten Industrieanlagen beherbergen das neue Ausgehzentrum der Stadt und alles, was das Party-Herz begehrt: Restaurants, Bars und Diskotheken. Nach einem ereignisreichen und interessanten Tag lautet mein Fazit: Luxemburg hat kulturell, historisch und gastronomisch eine enorme Bandbreite zu bieten. Ich werde wiederkommen!

MuseenMUDAM Luxemburg

Musée d’Art Moderne

Grand-Duc Jean

3, Park Dräi Eechelen

L-1499 Luxemburg

www.mudam.lu

Historisches Museum der

Stadt Luxemburg

14, rue du St-Esprit

L-2090 Luxemburg

[email protected]

www.musee-hist.lu

Nationalmuseum für

Geschichte und Kunst

Marché-aux-Poissons

L-2345 Luxemburg

[email protected]

www.mnha.lu

RundwegeGeführter Wenzel-Rund-

weg: jeden Samstag um

15.00 Uhr

Dieser kultur- und natur-

historische Rundweg

durch Zeit und Raum

zeigt 1.000 Jahre Ge-

schichte und wurde vom

Europarat als exempla-

risch eingestuft.

Start: Luxembourg City

Tourist Office

place Guillaume II

Dauer: 2,5 Stunden

In Deutsch, Englisch und

Französisch

Erwachsene 10 €, Stu-

den ten & Senioren 8 €,

Kinder 5 €

30, place Guillaume II

L-1648 Luxembourg

Tel.: +352 22 28 09

Fax: +352 46 70 70

[email protected]

www.lcto.lu

City PromenadeBei diesem Rundgang können Sie die wichtigsten Sehens-

würdigkeiten der Stadt Luxemburg entdecken.

9 € Erwachsene, 7 € Studenten und Senioren,

4,50 € Kinder

Gastronomischer Rundgang für GruppenDreistündiger Rundgang zu den historischen Orten der

Stadt mit kulinarischen Pausen.

1 Gästeführer für maximal 25 Personen, 90 €

Weitere Touren auf Anfrage beim

Luxembourg City Tourist Office

Tel.: +352 47 96 27 09 oder +352 22 28 09

Fax: +352 47 48 18 oder +352 46 70 70

[email protected]

Nach vorheriger Anmeldung sind auch Besuche in der

Europäischen Investitionsbank, im Gerichtshof der EU

und im Gebäude des Europaparlaments möglich.

www.europa.eu

INFORMATIONEN GRUPPENANGEBOTE

01 „Gëlle Fra”, ein Wahrzeichen Luxemburgs

02 Ausblick auf Ober- und Unterstadt

03 Das MUDAM zeigt moderne Kunst

04 Die Philharmonie auf dem Kirchberg

05 Das Nachtleben im Rives de Clausen

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Luxemburg 11 Luxemburg 10

UNBEKANNT.

WISSENSWERT.

SPANNEND.

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UNBEKANNT.

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… ES DÖRFER GIBT, DIE IN ZWEI LÄNDERN LIEGEN?Durch grüne Flussauen, vorbei an verwunschenen Ruinen und verwilderten Parkanlagen, auf Höhenzügen mit einem fantastischen Blick auf die Vogesen: Ent-lang der deutsch-französischen Grenze wird der Entdeckergeist geweckt. Auf der Wanderung zwischen Saarland und Lothringen wird man Zeuge eines beson-deren kulturgeschichtlichen Phänomens: das der geteilten Dörfer. Kleinblittersdorf und Grosbliederstroff, Leidingen und Leiding, Großrosseln, Petite Rosselle, Habkirchen und Frauenberg – die Wirren der Geschichte machten diese Dörfer zu Grenzfällen. Ortseingangsschilder in deutscher und französischer Sprache, Freundschaftsbrücke und Friedensstein: Reich an einzigartigen Kulturdenkmälern schlägt diese Gegend die Brücke zwi-schen zwei Nationalitäten. Die Grenze ist längst offen und dem Dorf Europa gewichen.

… DIE DEUTSCHSPRACHIGE GEMEIN- SCHAFT BELGIENS DIE KLEINSTE AUTONOME REGION EUROPAS MIT EIGENEM PARLAMENT IST?In der Deutschsprachigen Gemeinschaft im östlichen Belgien denkt und handelt man seit jeher grenzüberschreitend. An die Niederlande, Deutschland, Luxemburg und innerhalb Belgiens an Wallonien und Flandern grenzend, gehört das kleine Gebiet durch den Versailler Friedensvertrag zu Belgien. Mit 75.000 Einwohnern ist die Deutsch-sprachige Gemeinschaft Belgiens die kleinste autonome Region Europas, die über ein eigenes Parlament verfügt. Das Parlament ist in Eupen im ehemaligen Wohnhaus der Tuchmacherfamilie Ster-nickel untergebracht. Im so gennanten Haus Grand Ry, ebenfalls eine ehemali-ge Kaufmannsresidenz, vermutlich nach den Plänen von J. J. Couven erbaut, befindet sich heute der Regierungssitz der Deutschsprachigen Gemeinschaft. www.dglive.be

… MAN MIT EINER KARTE 168 KULTUREINRICHTUNGEN BESUCHEN KANN?In Rheinhessen den Spuren der Nibelun-gen folgen, mit der Seilbahn die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz erkunden oder in der imposanten Völklinger Hütte die Blütezeit der Eisenindustrie miterleben – 168 spannende Ziele in zwei Bundeslän-dern kann man mit der FreizeitCARD für Rheinland-Pfalz und Saarland entdecken. Romantiker dürfen sich in Römer-Thermen erholen, im Dahner Felsenland über 400 Millionen Jahre Erdgeschichte wandern oder bei einer Saarschleifenschifffahrt das Wahrzeichen des Saarlandes besuchen. Freien Eintritt gibt es auch für Vergnü-gungs- und Tierparks, Schlösser und Museen. Dazu erhalten die Inhaber der FreizeitCARD einen kostenlosen Reise-führer. Freien Eintritt oder Ermäßigungen bieten auch die LuxembourgCard und der Pass Lorraine.www.freizeitcard.info, www.tourisme-lorraine.fr, www.visitluxembourg.lu

… ES 12 UNESCO-STÄTTEN GIBT?Wo, wenn nicht in der Großregion, kann man europäische Kulturgeschichte in so kurzer Zeit authentisch erfahren: 12 zum Weltkulturerbe erklärte Stätten präsentie-ren eine außergewöhnliche interkulturelle Vielfalt. Baudenkmäler wie der Kaiserdom in Speyer, die sechs Belfriede der Wallonie und die Festungsanlage von Luxemburg tragen zum Kulturschatz der Region bei. Was sie einmalig macht, ist die jahrhun-dertealte Handwerks- und Industriekultur, die gleich durch drei Welterbestätten – die Feuersteinminen in Spiennes, die Schiffs - hebewerke in La Louvière und die Völklin- ger Hütte vertreten wird. Von den im 19. und 20. Jahrhundert in Westeuropa und Nordamerika errichteten Eisenhütten ist die Völklinger Hütte die einzige, die noch vollständig erhalten ist. Mit den ande ren Welterbestätten der Großregion schreibt dieser Kulturort des 21. Jahrhunderts Weltgeschichte. whc.unesco.org

WUSSTEN SIE

SCHON, DASS …

01 Der Belfried in Mons

02 Die Seilbahn in Koblenz

03 Regierungssitz in Eupen

04 Freundschaftsbrücke zwischen

Habkirchen (D) und Frauenberg (F)

Page 12: Die Grossregion - Europa

WELCHE HOFFNUNGEN WAREN MIT DER GRENZÖFF- NUNG VERBUNDEN? Die Hoffnung war in erster Linie, dass die Menschen näher zu-sammenrücken. Auf der anderen Seite stand der Wunsch, dass es vereinfacht wird, Güter von dem einen Land in das andere zu transportieren. Der Hintergrund waren die langen Staus zwi-schen Frankreich und Deutschland.

WIE HAT SICH DAS LEBEN DER EUROPÄER DURCH DAS SCHENGENER ABKOMMEN VERÄNDERT?Die Europäer im Schengenraum haben vereinfachte Möglich-keiten, in die Mitgliedsländer zu reisen. Für Nicht-Europäer gibt es inzwischen das Schengen-Visum. Das ist ein Visum für alle Schengen-Länder.

WIE WIRD DAS SCHENGENER ABKOMMEN VON DEN AUSSEREUROPÄISCHEN STAATEN GESEHEN?Als sehr, sehr große Errungenschaft. Viele Menschen, die uns hier besuchen, erzählen, dass es in ihrem Land undenkbar ist, dass man die Grenzen zum Nachbarstaat öffnet. Sie wünschen sich, dass das auch in ihren Ländern möglich wäre.

WELCHEN KERNPUNKTEN WIDMET SICH DIE ARBEIT DES EUROPÄISCHEN MUSEUMS IM CENTRE EUROPÉEN?Wenn die Leute kommen, dann interessiert sie, warum das Abkommen in Schengen unterschrieben wurde, in einem Dorf mit 500 Einwohnern, warum nicht in einer großen Stadt? Wir liegen im Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Luxemburg. Die Beneluxländer waren damals Verhandlungsführer. Deshalb hat man sich auf Schengen geeinigt. Im interaktiven Museum werden Details wie das Abkommen und das Schengen-Visum dokumentiert. Und es gibt Zeitzeugenberichte. Uns ist wichtig, dass man auch erfährt, was Schengen ist. Schengen ist nichts Abstraktes, sondern ein Dorf: Und in diesem Dorf leben Men-schen. Und die leben nicht vom Tourismus, sondern vom Wein.

GIBT ES IM MUSEUM EIN SPEZIELLES ANGEBOT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE?Kinder haben Europa häufig so kennengelernt, wie es heute ist. Sie können sich nicht vorstellen, dass man stundenlang an der Grenze steht oder dass es früher in den osteuropäischen Län-dern keine Möglichkeit gab, ein- oder auszureisen. Wir möch-ten zeigen, was für eine große Errungenschaft ein Europa ohne

DAS CENTRE EUROPÉEN SCHENGEN BEFINDET SICH IM DREILÄNDERECK LUXEM-BURG-DEUTSCHLAND-FRANKREICH IN EINEM AN DER MOSEL GELEGENEN WEIN-DORF. HIER WURDE AM 14. JUNI 1985 DAS ERSTE SCHENGENER ABKOMMEN ZUR ABSCHAFFUNG DER GRENZKONTROLLEN UNTERZEICHNET. MARTINA KNEIP, RE-SPONSABLE CENTRE EUROPÉEN, SPRICHT ÜBER DIE PERSPEKTIVEN EINES GRENZ-FREIEN EUROPAS.

SCHENGEN:

INTERVIEW: MARTINA KNEIP, RESPONSABLE CENTRE EUROPÉEN

Ein Dorf lehrt Europa

Europa 13 Europa 12

1

Page 13: Die Grossregion - Europa

WELCHE HOFFNUNGEN WAREN MIT DER GRENZÖFF- NUNG VERBUNDEN? Die Hoffnung war in erster Linie, dass die Menschen näher zu-sammenrücken. Auf der anderen Seite stand der Wunsch, dass es vereinfacht wird, Güter von dem einen Land in das andere zu transportieren. Der Hintergrund waren die langen Staus zwi-schen Frankreich und Deutschland.

WIE HAT SICH DAS LEBEN DER EUROPÄER DURCH DAS SCHENGENER ABKOMMEN VERÄNDERT?Die Europäer im Schengenraum haben vereinfachte Möglich-keiten, in die Mitgliedsländer zu reisen. Für Nicht-Europäer gibt es inzwischen das Schengen-Visum. Das ist ein Visum für alle Schengen-Länder.

WIE WIRD DAS SCHENGENER ABKOMMEN VON DEN AUSSEREUROPÄISCHEN STAATEN GESEHEN?Als sehr, sehr große Errungenschaft. Viele Menschen, die uns hier besuchen, erzählen, dass es in ihrem Land undenkbar ist, dass man die Grenzen zum Nachbarstaat öffnet. Sie wünschen sich, dass das auch in ihren Ländern möglich wäre.

WELCHEN KERNPUNKTEN WIDMET SICH DIE ARBEIT DES EUROPÄISCHEN MUSEUMS IM CENTRE EUROPÉEN?Wenn die Leute kommen, dann interessiert sie, warum das Abkommen in Schengen unterschrieben wurde, in einem Dorf mit 500 Einwohnern, warum nicht in einer großen Stadt? Wir liegen im Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Luxemburg. Die Beneluxländer waren damals Verhandlungsführer. Deshalb hat man sich auf Schengen geeinigt. Im interaktiven Museum werden Details wie das Abkommen und das Schengen-Visum dokumentiert. Und es gibt Zeitzeugenberichte. Uns ist wichtig, dass man auch erfährt, was Schengen ist. Schengen ist nichts Abstraktes, sondern ein Dorf: Und in diesem Dorf leben Men-schen. Und die leben nicht vom Tourismus, sondern vom Wein.

GIBT ES IM MUSEUM EIN SPEZIELLES ANGEBOT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE?Kinder haben Europa häufig so kennengelernt, wie es heute ist. Sie können sich nicht vorstellen, dass man stundenlang an der Grenze steht oder dass es früher in den osteuropäischen Län-dern keine Möglichkeit gab, ein- oder auszureisen. Wir möch-ten zeigen, was für eine große Errungenschaft ein Europa ohne

DAS CENTRE EUROPÉEN SCHENGEN BEFINDET SICH IM DREILÄNDERECK LUXEM-BURG-DEUTSCHLAND-FRANKREICH IN EINEM AN DER MOSEL GELEGENEN WEIN-DORF. HIER WURDE AM 14. JUNI 1985 DAS ERSTE SCHENGENER ABKOMMEN ZUR ABSCHAFFUNG DER GRENZKONTROLLEN UNTERZEICHNET. MARTINA KNEIP, RE-SPONSABLE CENTRE EUROPÉEN, SPRICHT ÜBER DIE PERSPEKTIVEN EINES GRENZ-FREIEN EUROPAS.

SCHENGEN:

INTERVIEW: MARTINA KNEIP, RESPONSABLE CENTRE EUROPÉEN

Ein Dorf lehrt Europa

Europa 13 Europa 12

1

Geführter Rundgang durch SchengenPreise ab 20 Personen:

70 E pro Gruppe pro Guide

Europäisches Museum SchengenAusstellungsraum für Vorträge

(max. 50 Sitzplätze), Informa­

tionen und Reservierungen

Tel.: +352 26 66 58 10,

[email protected]

MoseluferGleich mehrere Orte am Mosel­

ufer erinnern an die Bedeutung

der Europäischen Union und der

Schengener Abkommen von 1985

und 1990. Der Unterzeichnung ist

mit drei Stahlstelen an der Mosel­

Esplanade ein Denkmal gesetzt.

www.schengen­tourist.lu

Schiff „Princesse Marie-Astrid”Am Moselufer (Remich und

Grevenmacher) legt die Prin­

cesse Marie­Astrid V ab. Auf

der Vorgängerin, Princesse

Marie­Astrid II, wurden 1985 und

1990 die Schenge ner Abkommen

unterzeichnet.

Entente Touristique de la Moselle

10, route du Vin

L­6794 Grevenmacher

Tel.: +352 75 82 75

info@marie­astrid.lu

Centre Européen

Neben dem Schloss mit seinem

Barockgarten und seinem eu­

ropäischen Herbarium befindet

sich das Centre Européen. Hier

kann man sich im Europäischen

Museum über das Schengener

Abkommen und die Europäische

Union informieren.

Rue Robert Goebbels

L­5444 Schengen

Tel.: +352 26 66 58 10

[email protected]

www.schengen­tourist.lu

Öffnungszeiten

Di–Fr 10–18 Uhr,

Sa, So, Feiertage 14–17 Uhr

GRUPPENANGEBOTE INFORMATIONENi i

Grenzen ist, dass es ein Garant für den Frieden ist. Je nach Altersklasse kann man sich die Erkenntnisse spielerisch und in­teraktiv in Gruppen erschließen. Und am Ende gibt es für jeden den Schengen­Pass. Er hat keine juristische Bedeutung, aber mit dem Pass nimmt man etwas von hier mit. Wir geben eine Idee davon mit, wie es früher war, wie es sein könnte und wie es heute tatsächlich ist.

WAS SIND DIE PERSPEKTIVEN? WAS KÖNNTE NOCH VERBESSERT WERDEN?Ich würde mir wünschen, dass die Menschen, die im Schen­genraum wohnen, nicht so rigide dagegen sind, dass andere hinzukommen. Viele haben Angst, dass ihnen etwas wegge­nommen wird. Man sollte das nicht auf die wirtschaftliche Sicht beschränken. Ich würde mir wünschen, dass die Leute das ge­lassener sehen und menschlicher. Und dass denen, die nicht im Schengenraum sind, die Perspektive gegeben wird, in den Schengenraum hineinzukommen.

Europa 13 Europa 12

01 Denkmal Schengener Abkommen

und die MS Princesse Marie­Astrid

02 Martina Kneip, Responsable Centre

Européen

2

Page 14: Die Grossregion - Europa

Europa 15 Europa 14

Die Ursprungsidee geht zurück auf Jean Monnet, Franzose, Cognac-Händler und Generalsekretär des Völkerbundes. Der Krieg zwischen Frankreich und Deutschland soll durch den Zusammenschluss der Kohle-, Eisen- und Stahlproduktion verhindert werden, denn damit

unterliegen die Materialen der Rüstungsindustrie einer gemeinsamen Kontrolle. Diesen Vorschlag unterbreitet Monnet dem französischen Außenminister Robert Schuman, der nicht lange überlegt: „Ich habe Ihr Papier gelesen. Ich werde loslegen.“ Am 9. Mai 1950 legt der französische Außenminister den spektakulären „Schuman-Plan“ vor. Frankreich und Deutschland wie alle übrigen Staaten sollen auf Teile ihrer nationalen Hoheitsrechte verzichten und an eine gemeinschaftliche Hohe Behörde abtreten. Nur eine Woche braucht er, um den Rest der französischen Regierung zu überzeugen. Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer weiß, dass es der Schritt für Deutschland in die internationale Gemeinschaft wird – und stimmt zu.Eingerichtet wird die Hohe Behörde in Luxemburg. Und das kommt nicht von unge-fähr. „Auf dieser Demarkationslinie zwischen Frankreich und Deutschland standen wir vor der Notwendigkeit, uns unbedingt parallel profunde Kenntnisse zweier Sprachen und zweier Kulturen anzueignen.“ beschreibt Robert Schuman seine Herkunft und die Schlüsselrolle der Stadt im europäischen Einigungsprozess.1886 wird Schuman als Sohn eines aus dem französischen Lothringen stammenden

AM 25. MÄRZ 1957 DRÄNGEN SICH DIE SCHAULUSTIGEN VOR DEM RÖMISCHEN

KAPITOL. DIE EUROPÄISCHEN REGIERUNGSVERTRETER UNTERZEICHNEN IM INNEREN

DIE RÖMISCHEN VERTRÄGE, ERGEBNIS DER UNERMÜDLICHEN ARBEIT EINES

LUXEMBURGISCHEN EUROPÄERS: ROBERT SCHUMAN.

Robert Schuman und Europa

Auf den Spuren der europäischen Integration

1

Page 15: Die Grossregion - Europa

Europa 15 Europa 14

Die Ursprungsidee geht zurück auf Jean Monnet, Franzose, Cognac-Händler und Generalsekretär des Völkerbundes. Der Krieg zwischen Frankreich und Deutschland soll durch den Zusammenschluss der Kohle-, Eisen- und Stahlproduktion verhindert werden, denn damit

unterliegen die Materialen der Rüstungsindustrie einer gemeinsamen Kontrolle. Diesen Vorschlag unterbreitet Monnet dem französischen Außenminister Robert Schuman, der nicht lange überlegt: „Ich habe Ihr Papier gelesen. Ich werde loslegen.“ Am 9. Mai 1950 legt der französische Außenminister den spektakulären „Schuman-Plan“ vor. Frankreich und Deutschland wie alle übrigen Staaten sollen auf Teile ihrer nationalen Hoheitsrechte verzichten und an eine gemeinschaftliche Hohe Behörde abtreten. Nur eine Woche braucht er, um den Rest der französischen Regierung zu überzeugen. Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer weiß, dass es der Schritt für Deutschland in die internationale Gemeinschaft wird – und stimmt zu.Eingerichtet wird die Hohe Behörde in Luxemburg. Und das kommt nicht von unge-fähr. „Auf dieser Demarkationslinie zwischen Frankreich und Deutschland standen wir vor der Notwendigkeit, uns unbedingt parallel profunde Kenntnisse zweier Sprachen und zweier Kulturen anzueignen.“ beschreibt Robert Schuman seine Herkunft und die Schlüsselrolle der Stadt im europäischen Einigungsprozess.1886 wird Schuman als Sohn eines aus dem französischen Lothringen stammenden

AM 25. MÄRZ 1957 DRÄNGEN SICH DIE SCHAULUSTIGEN VOR DEM RÖMISCHEN

KAPITOL. DIE EUROPÄISCHEN REGIERUNGSVERTRETER UNTERZEICHNEN IM INNEREN

DIE RÖMISCHEN VERTRÄGE, ERGEBNIS DER UNERMÜDLICHEN ARBEIT EINES

LUXEMBURGISCHEN EUROPÄERS: ROBERT SCHUMAN.

Robert Schuman und Europa

Auf den Spuren der europäischen Integration

1

Europa 15 Europa 14

Maison de Robert SchumanMuseum, Gärten und Führung:

5,50 f / Person, ab 20 Personen

Museum mit wechselnder Ausstellung und

Gärten: 3 f / Person, ab 20 Personen

Eintritt frei für Kinder unter 16 Jahren

8 – 12 rue Robert Schuman

F-57160 Scy-Chazelles

Tel.: +33 (0) 3 87 35 01 40

Fax: +33 (0) 3 87 35 01 49

[email protected]

www.maison-robert-schuman.eu

Robert-Schuman-Rundweg (3 Stunden)

90 f / Person, 1 Führer für max.

25 Personen.

Führungen auf Anfrage:

Luxembourg City Tourist Office

30, place Guillaume II

L-1648 Luxembourg

Tel.: +352 22 28 09

Fax: +352 46 70 70

[email protected]

www.lcto.lu

01 Das Robert-Schuman-Haus in

Scy-Chazelles

02 Die Kasematten am Bockfelsen

Vaters und einer luxemburgischen Mutter geboren. Seine Muttersprache ist Luxem-burgisch. An der Schule lernt er Deutsch und Französisch, studiert später Jura an deutschen Universitäten. Nach dem 1. Weltkrieg arbeitet er als Abgeordneter in Paris, stimmt 1940 der Vollmacht für Marschall Philippe Pétain zu, und distanziert sich gleich wieder davon. 1940 wird Schuman von der Gestapo verhaftet und von 1941 bis 1942 unter Hausarrest gestellt. Er flüchtet in den Untergrund.

„DAMIT DER FRIEDEN EINE CHANCE HAT, MUSS ES EUROPA GEBEN.”Die traumatische Erfahrung des 2. Weltkrieges macht Schuman bewusst, dass alles politische Streben nur ein Ziel haben kann – Europa jeden weiteren Krieg zu erspa-ren. Als französischer Außenminister setzt er sich für den wirtschaftlichen Zusammen-schluss Europas ein.1952 wird in Luxemburg die erste Sitzung der Hohen Behörde, des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, abgehalten. Luxemburg wird zur Hauptstadt Europas. „Et ass keen Zoufall, dass d’Idé vun enger Gemengschaft vu Stohl, Eisen a Kuelen grad engem Lëtzeburger Jong kom ass, dem seng Elteren erlieft hun, wat et hescht, Krich ze hunn“, kommentiert Robert Schuman seinen Plan. („Es ist kein Zufall, dass die Idee einer Gemeinschaft für Stahl, Eisen und Kohle ausgerechnet von einem Jungen stammt, dessen Eltern erlebt haben, was Krieg bedeutet“). Wenn es auch nicht seine Idee war, so konnte es doch wohl nur ein Luxemburger sein, der sie so erfolgreich durchführt.

Maison de Robert Schuman (Garten)In seinem Anwesen in Scy-Chazelles vollendet

Robert Schuman den Plan, der die euro pä-

ische Geschichte wenden wird. Heute ist das

lothringische Anwesen mit dem „Jardin des

Plantes de chez Nous“ für Besucher geöffnet.

8-12 rue Robert Schuman

F-57160 Scy-Chazelles

Tel.: +33 (0) 3 87 35 01 40

Fax: +33 (0) 3 87 35 01 49

[email protected]

www.maison-robert-schuman.eu

Öffnungszeiten:

April–Oktober 10–18 Uhr außer Dienstags.

November–März nur Gruppen mit Voran-

meldung.

Robert-Schuman-Rundweg Auf dem Robert-Schuman-Rundweg in Luxem-

burg Stadt kann man dem Leben Schumans

nachspüren. Der Weg führt vorbei an den

Stätten der europäischen Integration und dem

Wirken Schumans bis zum Bockfelsen mit

Blick auf das Kirchberg-Plateau. Unterhalb der

Felsen mit Sitzungssaal des Europäischen Par-

laments steht sein Geburts haus, heute Zentrum

für europäische Studien und Forschung.

Luxembourg City Tourist Office

30, place Guillaume II, L-2011 Luxembourg

Tel.: +352 22 28 09

Fax: +352 46 70 70

[email protected] / [email protected]

www.lcto.lu

Europahaus Im Stadtzentrum steht das für Besucher

geöffnete Europahaus, das der Kommunika-

tion zwischen der EU und den Bürgern dient.

Centre d’information de l’Europe

7, rue du Marché-aux-Herbes

L-1728 Luxembourg

Tel.: +352 43 01 37 833

[email protected]

www.ec.europa.eu/luxembourg

Öffnungszeiten:

Mo. 13–17 Uhr, Di.–Fr. 9–18 Uhr

Sa. 9–13 Uhr

TOUREN AUF DEN SPUREN DER EUROPÄISCHEN INTEGRATIONi

GRUPPENANGEBOTEi

2

Page 16: Die Grossregion - Europa

Europa 17 Europa 16

Berühmte Europäer

An einem TischDas Konzept eines einheitlichen Europas mit Gebieten wie der Großregion, in denen grenzüberschreitend zusammengearbeitet wird, basieren auf den Ideen Einzelner. Es sind gedankliche Vorreiter, wie Johannes Gutenberg, Victor Hugo, Nikolaus von Kues und Karl Marx, die das Europa von heute formten. Diese berühmten Europäer leben zwar schon lange nicht mehr, doch ihr Handeln wirkt nach, ihr Andenken wird bewahrt und fortgeführt.

Page 17: Die Grossregion - Europa

Europa 17 Europa 16

Berühmte Europäer

An einem TischDas Konzept eines einheitlichen Europas mit Gebieten wie der Großregion, in denen grenzüberschreitend zusammengearbeitet wird, basieren auf den Ideen Einzelner. Es sind gedankliche Vorreiter, wie Johannes Gutenberg, Victor Hugo, Nikolaus von Kues und Karl Marx, die das Europa von heute formten. Diese berühmten Europäer leben zwar schon lange nicht mehr, doch ihr Handeln wirkt nach, ihr Andenken wird bewahrt und fortgeführt.

Europa 17 Europa 16

EIN TAG WIRD KOMMEN, WO SIE FRANKREICH, SIE RUSSLAND, SIE ITALIEN, SIE ENGLAND, SIE

DEUTSCHLAND, SIE ALLE, NATIONEN DES KONTINENTS, OHNE IHRE BESONDEREN EIGENHEITEN UND

IHRE RUHMREICHE INDIVIDUALITÄT ZU VERLIEREN, SICH ENG ZU EINER HÖHEREN GEMEINSCHAFT ZU-

SAMMENSCHLIESSEN UND DIE GROSSE EUROPÄISCHE BRUDERSCHAFT GRÜNDEN WERDEN. Victor Hugo

DIE PHILOSOPHEN HABEN DIE WELT NUR VERSCHIEDEN INTERPRETIERT;

ES KOMMT ABER DARAUF AN, SIE ZU VERÄNDERN. Karl Marx

JEDES GESCHÖPF ALS SOLCHES IST VOLLKOMMEN, WENN ES AUCH IM VERHÄLTNIS ZU EINEM ANDERN WENIGER VOLLKOMMEN ZU SEIN SCHEINT. Nikolaus von Kues

Johannes GutenbergVor ca. 600 Jahren wurde der

Mainzer Johan nes Gutenberg ge-

boren. Seine Erfindung des Buch-

drucks mit beweglichen Lettern

und der Druckerpresse breitete

sich von Europa in die ganze Welt

aus und erlaubte erstmalig die

Vervielfältigung von Büchern für

die breite Masse. Der zum „Mann

des Jahrtausends“ gewählte

Gutenberg wurde in der Mainzer

Franziskanerkirche bestattet. Diese

wurde jedoch im 18. Jahrhundert

durch einen Neubau ersetzt, das

Grab bleibt seitdem verschwun-

den. Im Gutenberg-Museum kann

Buch-, Druck- und Schriftge-

schichte erkundet werden.

Liebfrauenplatz 5

D-55116 Mainz

Tel.: +49 (0) 61 31 12 25 03

www.gutenberg-museum.de

Victor HugoMit seinem Roman „Les Misé-

ra bles“ genießt der in Besançon

geborene Schriftsteller Weltruhm.

Victor Hugo kam viermal nach

Vianden unter anderem 1871

als politischer Flüchtling. In

dem Haus in Vianden, wo er ab

1871 gelebt hat, ist das Musée

Littéraire Victor Hugo eingerichtet.

Hier erfährt der Besucher mehr

über den Verfasser zahlreicher

Gedichte, Romane, Dramen

sowie literarischer und politischer

Publikationen.

37, rue de la Gare

L-9420 Vianden

Tel.: +352 26 87 40 88

www.victor-hugo.lu

Nikolaus von Kues (Nicolaus von Cusanus)Als einer der wichtigsten Männer

des Spätmittelalters gab der

Theologe und Philosoph Nikolaus

von Kues Denkanstöße, die uns

heute noch inspirieren. Das St.

Nikolaus-Hospital, von ihm zu

Lebzeiten als Heim für Bedürftige

gestiftet, wird dem ursprünglichen

Zweck entsprechend betrieben.

Hier findet der Besucher die

Bibliothek des Cusanus, eine der

bedeutendsten und wertvollsten

Privatbibliotheken des Mittelalters.

Nikolausufer 49

D-54470 Bernkastel-Kues

Tel.: +49 (0) 65 31 28 31

www.bernkastel-kues.de

Karl MarxGeprägt durch die schlechte

wirtschaftliche Situation im Trier

des 19. Jahrhunderts machte

sich Karl Marx Gedanken über

die Klassengesellschaft und

Wirtschaft dieser Zeit in Europa.

Seine kritischen Schriften regten

die Menschen zum Umdenken

an und veränderten so die

damalige Welt.

Marx’ Geburtshaus in Trier zeigt

mehrsprachig Leben, Werk

und Wirkung des bedeutenden

Denkers und bietet darüber

hinaus Sonderausstellungen und

Vorträge an.

Brückenstr. 10

D-54290 Trier

Tel.: +49 (0) 65 19 70 680

www.fes.de/marx

BERÜHMTE EUROPÄER

WIR VERDANKEN DEM BÜCHERDRUCK UND DER FREIHEIT DESSELBEN UNDENKBARES GUTE UND EINEN UNÜBERSEH- BAREN NUTZEN. Goethe einst über Johannes Gutenbergs Erfindung

i

Page 18: Die Grossregion - Europa

Geschichtswege 19 Geschichtswege 18

EINST SIEDELTEN DIE RÖMER AUCH IN DEN GEBIETEN ZWISCHEN MOSEL, SAAR UND

EIFEL. DAS VIRTUELLE TOURISTISCHE STRASSENNETZWERK „STRASSEN DER RÖMER“

MACHT DIESES ERBE FÜR GÄSTE LEICHT ZUGÄNGLICH UND INSZENIERT ES ZUSÄTZ-

LICH Z. B. DURCH DIE AUFTRITTE VON SCHAUSPIELERN IN GESTALT VON WEINHÄND-

LERN ODER GLADIATOREN. JAN KRÜGER ERZÄHLT, WIE ER ZUM GLADIATOR WURDE.

Lebendige Geschichte

Spartacus live und in Farbe

1

Page 19: Die Grossregion - Europa

Geschichtswege 19 Geschichtswege 18

EINST SIEDELTEN DIE RÖMER AUCH IN DEN GEBIETEN ZWISCHEN MOSEL, SAAR UND

EIFEL. DAS VIRTUELLE TOURISTISCHE STRASSENNETZWERK „STRASSEN DER RÖMER“

MACHT DIESES ERBE FÜR GÄSTE LEICHT ZUGÄNGLICH UND INSZENIERT ES ZUSÄTZ-

LICH Z. B. DURCH DIE AUFTRITTE VON SCHAUSPIELERN IN GESTALT VON WEINHÄND-

LERN ODER GLADIATOREN. JAN KRÜGER ERZÄHLT, WIE ER ZUM GLADIATOR WURDE.

Lebendige Geschichte

Spartacus live und in Farbe

1

Geschichtswege 19 Geschichtswege 18

01 Ausschnitt aus dem Mosaikfußboden der

römischen Villa in Perl-Nennig

02 Jan Krüger, Schauspieler und Stuntman

WARUM WERDEN GLADIATORENKÄMPFE NACHGESPIELT?Es gibt keinerlei Aufzeichnungen über den Kampf der Gladiatoren, es gibt nur Abbil-dungen und ganz wenige schriftliche Überlieferungen. Wir wollen mithilfe angewand-ter experimenteller Archäologie herausfinden, wie die Techniken funktioniert haben könnten. Physik – körperliche Physik – ist immer gleich. Auf diese Weise kann man herausfinden: Wie haben Gladiatoren wirklich gekämpft?

WO KANN MAN SIE IN DER GROSSREGION ERLEBEN?Wir trainieren, sobald das Wetter es zulässt, öfter im Amphitheater in Trier. Da-bei kann zugeschaut werden. Ansonsten kämpfen wir bei „Brot und Spiele“, dem größten Römerspektakel Deutschlands. Da kann man hervorragend in römische Geschichte eintauchen.

BEI WELCHEN GELEGENHEITEN KANN ICH AUSSERDEM IN DIE RÖMISCHE GE-SCHICHTE EINTAUCHEN? Es gibt Programme, die darauf abzielen, Gruppen den Mythos Gladiator näher zu brin-gen: das Drumherum, die Geschichte und natürlich auch die Waffen und die Helme. Diese kann man dabei aufsetzen und kleine Übungen machen.

WELCHE IST DENN IHR FAVORIT UNTER DEN RÖMISCHEN SEHENSWÜRDIG-KEITEN IN DER GROSSREGION?Für mich als Gladiator natürlich das Amphitheater in Trier. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man dieses fast 2.000 Jahre alte Gebäude betritt. Die Akustik ist immer noch toll. Das ist sehr beeindruckend.

Die Römerspektakel „Brot und Spiele“ finden immer im August und September in Trier statt.Weitere Informationen unter www.strassen-der-roemer.eu, www.gladiatoren-schule.de und www.brotundspieletrier.de.

ERIH – Europäische Route der Industriekul-tur Regionale Route SaarLorLuxZur Zeit bilden über 850 Standorte in 32

europäischen Ländern ein touristisches

Informationsnetzwerk zum industriellen

Erbe in Europa, die Europäische Route der

Industriekultur (ERIH). Zu ihnen gehören so

genannte Ankerpunkte. Regionale Routen

führen über Länder- und regionale Grenzen

hinweg und machen dem Besucher die

Industrielle Revolution sichtbar. Eine von

ihnen ist die Regionalroute SaarLorLux. Das

Weltkulturerbe Völklinger Hütte, La Mine Mu-

sée Carreau Wendel und der Industrie- und

Eisenbahnpark Fond-de-Gras sind die Anker-

punkte von ERIH in der SaarLorLux-Region.

www.erih.net

Europäische Keltenroute2.000 Jahre zurück in die Vergangenheit

der Großregion: Wir befinden uns in einem

der wichtigsten Zentren Europas, die Kelten

herrschen. Ihre Fürstinnen und Fürsten sind

mächtig und verfügen über ein Regiment

gefürchteter Krieger. Wer authentische Orte

der keltischen Kultur erforschen möchte, wird

auf der Europäischen Keltenroute fündig. Sie

umfasst derzeit fast drei Dutzend bedeu-

tende Kulturorte vor allem in der Großregion,

darunter der Keltische Ringwall Nonnweiler-

Otzenhausen, der Europäische Kulturpark

Bliesbruck-Rheinheim und Museen in Metz,

Luxemburg, Birkenfeld und Mainz.

www.kelten-route.eu

Jakobsweg zwischen Hornbach und MetzIm Zeichen der Muschel: Seit über 1.000 Jahren

leitet der Jakobsweg Reisende über europäische

Routen nach Santiago de Compostela, wo der

Apostel Jacobus begraben liegt. Der Abschnitt

des Jakobsweges zwischen Hornbach und Metz

führt den modernen Pilger durch die Großregion.

Auf der Strecke von Hornbach bis zum Herapel

kann man zwischen einer Nord- und einer Süd-

route wählen. Die Nordroute (ca. 130 km) führt

durch das barocke Blieskastel und Saarbrücken,

während die Südroute (ca. 135 km) durch den

idyllischen Bliesgau über Sarreguemines nach

Herapel verläuft. Die ausführliche Broschüre des

Regionalverbands Saarbrücken informiert über

Herbergen und Führungen.

www.jakobsweg.de

www.regionalverband-saarbruecken.de

www.tourismus.saarland.de

www.tourismus-lothringen.eu, www.rlp-info.de

GESCHICHTSWEGEi

Straßen der RömerErlebnisführungen z. B. mit Sklaven,

Weinhändlern oder Zenturio, Backen in

einer römischen Villa, Studienreisen, Boot-

camp in der Gladiatorenschule und vielen

weiteren Angeboten

Mosellandtouristik GmbH

Kordelweg 1

D-54470 Bernkastel-Kues

Tel.: +49 (0) 65 31 97 330

Fax: +49 (0) 65 31 97 33 33

[email protected]

www.strassen-der-roemer.eu

GRUPPENANGEBOTEi

2

Page 20: Die Grossregion - Europa

Wissenswertes 21 Wissenswertes 20

MIT DEM SIEGEL DES EUROPÄISCHEN KULTURERBES WERDEN BEDEUTENDE KUL-

TURDENKMÄLER, KULTURLANDSCHAFTEN UND GEDENKSTÄTTEN STAATLICH AUS-

GEZEICHNET. DIE AUSWAHL ERFOLGT NICHT NACH ÄSTHETISCHEN MERKMALEN,

SONDERN NACH DEM SYMBOLISCHEN WERT DER STÄTTEN FÜR EUROPA.

Initiative für Identität

Europäisches Kulturerbe-Siegel soll Gemeinschaftsgefühl stärken

D ie Idee zu dieser Initiative entstand 2006 auf einem Treffen europäischer Länder in Spanien. Nachdem im Jahr zuvor eine gemeinsame Verfassung der EU abgelehnt

wurde, sollte das gesamteuropäische Gefühl gefestigt werden. In 18 Teilnehmerländern wurden 64 Stätten mit dem Siegel ausgezeichnet. Deutschland nahm bisher nur als Beobachter teil. Derzeit wird an der Umwandlung in eine formelle EU-Initiative gearbeitet und die bisherigen Maßstäbe durch europaweit einheitliche Kriterien ersetzt. Jeder der 27 EU-Mitgliedstaaten soll ab 2013 alle zwei Jahre bis zu zwei Stätten für das Kulturerbe-Siegel vorschlagen dürfen, eine Jury wählt dann die Gewinner aus. Diese drei Stätten der Großregion sind aktuell mit dem Siegel versehen:

FÜRSTBISCHÖFLICHER PALAST IN LÜTTICHEin fürstbischöflicher Palast steht an Lüttichs Hauptplatz schon seit über 1.000 Jahren, er brannte allerdings mehrmals ab und wurde immer wieder aufgebaut. Dichter Victor Hugo sagte einmal: „Nirgends habe ich einen merkwürdigeren, freudloseren, prächtigeren architektonischen Komplex gesehen.“ Der jetzige Bau im spätgotischen Stil des 16. Jahrhunderts beherbergt die belgische Justiz sowie die Provinzregierung.

01 Raerener Steinzeug auf einem

Ölgemälde von Pieter Bruegel der Ältere

02 Feste Mauern für zerbrechliche Ware -

Töpfereimuseum Raeren

03 Fürstlicher Bischofspalast in Lüttich,

heute Justiz- und Regierungsgebäude

04 Das Wohnhaus von Robert Schuman

in Scy-Chazelles

1

Page 21: Die Grossregion - Europa

Wissenswertes 21 Wissenswertes 20

MIT DEM SIEGEL DES EUROPÄISCHEN KULTURERBES WERDEN BEDEUTENDE KUL-

TURDENKMÄLER, KULTURLANDSCHAFTEN UND GEDENKSTÄTTEN STAATLICH AUS-

GEZEICHNET. DIE AUSWAHL ERFOLGT NICHT NACH ÄSTHETISCHEN MERKMALEN,

SONDERN NACH DEM SYMBOLISCHEN WERT DER STÄTTEN FÜR EUROPA.

Initiative für Identität

Europäisches Kulturerbe-Siegel soll Gemeinschaftsgefühl stärken

D ie Idee zu dieser Initiative entstand 2006 auf einem Treffen europäischer Länder in Spanien. Nachdem im Jahr zuvor eine gemeinsame Verfassung der EU abgelehnt

wurde, sollte das gesamteuropäische Gefühl gefestigt werden. In 18 Teilnehmerländern wurden 64 Stätten mit dem Siegel ausgezeichnet. Deutschland nahm bisher nur als Beobachter teil. Derzeit wird an der Umwandlung in eine formelle EU-Initiative gearbeitet und die bisherigen Maßstäbe durch europaweit einheitliche Kriterien ersetzt. Jeder der 27 EU-Mitgliedstaaten soll ab 2013 alle zwei Jahre bis zu zwei Stätten für das Kulturerbe-Siegel vorschlagen dürfen, eine Jury wählt dann die Gewinner aus. Diese drei Stätten der Großregion sind aktuell mit dem Siegel versehen:

FÜRSTBISCHÖFLICHER PALAST IN LÜTTICHEin fürstbischöflicher Palast steht an Lüttichs Hauptplatz schon seit über 1.000 Jahren, er brannte allerdings mehrmals ab und wurde immer wieder aufgebaut. Dichter Victor Hugo sagte einmal: „Nirgends habe ich einen merkwürdigeren, freudloseren, prächtigeren architektonischen Komplex gesehen.“ Der jetzige Bau im spätgotischen Stil des 16. Jahrhunderts beherbergt die belgische Justiz sowie die Provinzregierung.

01 Raerener Steinzeug auf einem

Ölgemälde von Pieter Bruegel der Ältere

02 Feste Mauern für zerbrechliche Ware -

Töpfereimuseum Raeren

03 Fürstlicher Bischofspalast in Lüttich,

heute Justiz- und Regierungsgebäude

04 Das Wohnhaus von Robert Schuman

in Scy-Chazelles

1

Wissenswertes 21 Wissenswertes 20

Fürstbischöflicher Palast LüttichPlace Saint Lambert

B-4000 Lüttich

Steinzeug RaerenTöpfereimuseum Raeren

Burgstraße 103

B-4730 Raeren

Tel.: +32 (0) 87 85 09 03

[email protected]

www.toepfereimuseum.org

Wohnhaus von Robert Schuman in Scy-Chazelles (bei Metz)8–12 rue Robert Schuman

F-57160 Scy-Chazelles

Tel.: +33 (0) 38 73 50 140

[email protected]

www.maison-robert-schuman.eu

ADRESSENi

STEINZEUG RAERENDer belgische Grenzort Raeren ist vor allem durch seine traditionelle Töpfereikunst bekannt. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde hier Steinzeug, eine Form von dichtgebrannter Keramik, hergestellt und in die ganze Welt exportiert. Zuerst nur als Vorratsgefäße für den Haushalt gebraucht, diente das Steinzeug mit seinen detailreichen Kerbungen von Wappen und Medaillons später zunehmend dekorativen Zwecken. Das künstlerische Erbe ist im Töpfereimuseum der Burg Raeren ausgestellt.

WOHNHAUS VON ROBERT SCHUMAN IN SCY-CHA-ZELLES (BEI METZ)Robert Schuman gilt als einer der Väter Europas. Er gründete die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl und legte damit den Grundstein für den Binnenmarkt und die Europäische Union. Der damals erste Präsident des Europäischen Parlaments lebte viele Jahre im französischen Scy-Chazelles. In seinem Wohnhaus ist seine Persönlichkeit immer noch zu spüren.

Töpfereimuseum RaerenFerienaktionen für Kinder

www.toepfereimuseum.org/de_DE/museum/

studio

Führungen für Gruppen bis 25 Personen zu

verschiedenen Themen durch das Museum

und in die Umgebung

Anmeldungen unter

Töpfereimuseum Raeren

Burgstraße 103

B-4730 Raeren

Tel.: +32 (0) 87 85 09 03

[email protected]

www.toepfereimuseum.org

GRUPPENANGEBOTEi

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4

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Page 22: Die Grossregion - Europa

Aktiv 23 Aktiv 22

VENNBAHN-

RADWEG: 125 KM

BAHNGESCHICHTE

ERRADELN

1

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Aktiv 23 Aktiv 22

VENNBAHN-

RADWEG: 125 KM

BAHNGESCHICHTE

ERRADELN

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Aktiv 23 Aktiv 22

01 Radbrücke über die Our

EINST SCHNAUFTEN AUF DER

VENNBAHN DIE EISENBAHNEN

AUF DEM WEG VON AACHEN IN

DEN NORDEN LUXEMBURGS, BALD

WERDEN ALLENFALLS RADLER

SCHNAUFEN, WENN SIE DEN 125

KILOMETER LANGEN RADWEG

ENTLANG FAHREN.

F rühestens ab Ende 2012 wird die ehemalige Bahn trasse zwischen Aachen und Trois­vierges im Norden Lux em­

burgs durchgängig befahrbar sein und ist dann einer der längsten Bahn trassen­radwege Europas. Die Vennbahn verspricht entspanntes Radfahren und Natur pur, denn die Landschaftsräume in Eifel und Ardennen kennen keine Landesgrenzen und sind seit eh und je grün. Es bleibt viel Gelegenheit, den Zauber der Natur zu genießen, denn es ist ein gemütliches Radeln. Da sich Eisenbahnlinien und steile Anstiege in der Regel nicht vertragen, beträgt die höchste Steigung auf der größtenteils asphaltierten Strecke auch nur 3 Pro­zent, und ist somit auch für weniger ambitionierte Radfahrer leicht zu be­wältigen. Viel erinnert nicht mehr an den einstigen Betrieb der Vennbahn zwischen Aachen und dem Norden des Großherzogtums. Vereinzelt aufgelassene Bahnhöfe wie beispielsweise in Raeren, Walheim oder

Sourbrodt, abgestellte Waggons oder erstarrte Signalanlagen sind heute nur noch stumme Zeugen einer glorreichen Vergangenheit. An manchen ehemaligen Bahnhöfen vermitteln Ausstellungen und Bahnrelikte Geschichte und Geschichten zur Vennbahn und machen den Radweg zu einer Traumstrecke für alle Eisen­bahnfans.Ganz andere Geschichten erfahren die Radgäste in Mützenich und der Exklave Ruitzhof. Früher überquerte die Bahn auf ihrem Weg mehrmals die deutsch­belgische Grenze und war Tummelplatz von Kaffeeschmugglern. Bis 1953 wur­den Schätzungen zufolge an die 1.000 Tonnen Kaffee „schwarz“ über die Gren­ze nach Deutschland gebracht. Schmuggeln muss heute keiner mehr. Längst ist das Trennende überwunden und das Verbindende wird betont. Ob auf dem Weg oder in den Gaststätten kommt man schnell mit anderen Radlern und den Einwohnern in Kontakt. Und so sind heutige Grenzerfahrungen durch­weg positiv, vor allem, wenn es um die Regionalküche in der Eifel und belgische Kulinarik auf der Nachbarseite geht.

VENNBAHN RADWEGHinweis: Im Sommer 2012 ist die Venn­bahn noch nicht durchgängig befahrbar, www.vennbahn.eu informiert über den aktuellen Stand der Arbeiten. Auf der Website finden sich auch Vorschläge für Radtouren.

Drahtesel statt DampfrossBahngeschichte und -geschichten Radtouren durch die Großregion

Velo vis à vis330 km lange Route entlang des deutsch­

französischen Grenzraumes Lothringen­

Saarland. Unterschiedliche Schwierigkeits­

grade. www.velovisavis.eu

Saar-Elsass-Radtour276 km familienfreundliche Radwege

verbinden Trier und Straßburg. Die grenz­

überschreitende Saar­Elsass­Radtour geht

vorbei an historischen Städten, malerischer

Landschaft und romantischen Schleusen.

www.tourismus.saarland.de

„Saar­Elsass­Radtour” ab 297 €

6 Ü / F und Radwanderkarte

Etappen: Trier – Merzig (45 km) – Saar­

brücken (50 km) – Mittersheim (70 km) –

Saverne (80 km) – Strasbourg (40 km)

Weitere Informationen und Buchungen:

Tourismus Zentrale Saarland GmbH

Franz­Josef­Röder­Str. 17

D­66119 Saarbrücken

Tel.: +49 (0) 68 19 27 200

Fax: +49 (0) 68 19 27 20 40

www.tourismus.saarland.de

Sternradwanderung ab Weismes2 Ü / F, 2 Abendessen, 2 Picknickpakete,

3 Tage E­Bike Verleih, Kartenmaterial und

Dokumentation. Tagesetappen von

35 – 50 km. Ab 269 €

Weitere Informationen und Buchungen:

Tourismusagentur Ostbelgien

Hauptstraße 54

B­4780 St. Vith

Tel.: +32 (0)80 28 09 97

Fax: +32 (0)80 22 65 39

www.eastbelgium.com

RADWANDERNi

Page 24: Die Grossregion - Europa

Aktiv 25 Aktiv 24

A uch in Überherrn-Berus, im westlichen Teil des Saarlandes, ist die Grenze längst nicht mehr sichtbar.

Auf ihr erhebt sich seit 1970 auf 360 Metern Höhe das Europadenkmal. Dort, wo einst Schmuggler nach Lothringen huschten, spazieren heute Touristen. „Ich gehe hier auf Tuchfühlung mit Frankreich und Deutschland“, freut sich Margot aus dem nahen Saarlouis. Die Rentnerin kommt öfter zum Europa-Denkmal und genießt die Aussicht. „Wir haben uns hier ohnehin immer eher als Europäer denn als Deutsche gefühlt“, so die 67jährige, „bei uns herrschte schon immer ein französisches Lebensgefühl. Dank EU und Schengen können wir das nun richtig ausleben.“ Marc hingegen ist zum ersten Mal hier. Der Student kommt aus Hamburg und sagt: „Bislang war Europa für mich ein abstrakter Begriff. Aber hier wird das begreifbar. Du stehst am Europa-Denk-mal und schaust in die eine Richtung nach Frankreich und in die andere nach Deutschland und spürst, es gibt mehr, das uns verbindet, als was uns trennt.“

MITTEN AUF DER GRENZE STEHT DAS EUROPA-DENKMAL, AUSGANGSPUNKT ODER ZWISCHENSTOPP MIT TRAUMAUSSICHT FÜR WANDERUNGEN IM GRENZGEBIET VON DEUTSCHLAND UND FRANKREICH.

Denkmal statt Schlagbaum

EIN DENKMAL FÜR DIE FREUNDSCHAFT

Europa erwandern

DreiländerwanderwegAm Ufer der Mosel führt dieser Pfad den Wan-

derer durch das Dreiländereck Deutschland-

Frankreich-Luxemburg. Der Rundweg beträgt

10 km. Start- und Zielpunkt: Schengen.

www.perl-mosel.de

Vernetzte Naturparks Im Netzwerk der Naturparks in der Großregion

(NNG) arbeiten verschiedene Naturparks

zusammen, u.a. um sich stärker als touristisches

und kulturelles Ausflugs- und Reiseziel positio-

nieren zu können. Zu ihnen gehören die Parcs

Naturels des Deux Ourthes, de la Haute-Sûre

Forêt d’Anlier, de la Vallée de l’Attert, de l’Our, de

la Haute-Sûre, der Naturpark Hohes Venn-Eifel

sowie der Parc Naturel régional de Lorraine.

Berus TafeltourDie grenzüberschreitende Berus Tafeltour

verläuft entlang natur- und kulturräumlich

interessanter Abschnitte und lebt von dem

ständigen Miteinander deutscher sowie fran-

zösischer Geschichte.

Start und Ziel am Parkplatz am

Europadenkmal in Berus

Orannastraße

D-66802 Überherrn-Berus

www.premium-wandern.de

WANDERNi

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nord-

vogesen wurde 1998 als erstes grenzüber-

schreitendes Biosphärenreservat der EU

gegründet. Über die Website www.pfaelz-

erwald.de können zertifizierte Natur- und

LandschaftsführerInnen gebucht werden,

die mit natur- und landeskundlichen Touren

einmalige Einblicke in den Naturpark

ermöglichen.

GRUPPENANGEBOTEi

1

01 Europadenkmal in Überherrn-Berus

Page 25: Die Grossregion - Europa

Aktiv 25 Aktiv 24

A uch in Überherrn-Berus, im westlichen Teil des Saarlandes, ist die Grenze längst nicht mehr sichtbar.

Auf ihr erhebt sich seit 1970 auf 360 Metern Höhe das Europadenkmal. Dort, wo einst Schmuggler nach Lothringen huschten, spazieren heute Touristen. „Ich gehe hier auf Tuchfühlung mit Frankreich und Deutschland“, freut sich Margot aus dem nahen Saarlouis. Die Rentnerin kommt öfter zum Europa-Denkmal und genießt die Aussicht. „Wir haben uns hier ohnehin immer eher als Europäer denn als Deutsche gefühlt“, so die 67jährige, „bei uns herrschte schon immer ein französisches Lebensgefühl. Dank EU und Schengen können wir das nun richtig ausleben.“ Marc hingegen ist zum ersten Mal hier. Der Student kommt aus Hamburg und sagt: „Bislang war Europa für mich ein abstrakter Begriff. Aber hier wird das begreifbar. Du stehst am Europa-Denk-mal und schaust in die eine Richtung nach Frankreich und in die andere nach Deutschland und spürst, es gibt mehr, das uns verbindet, als was uns trennt.“

MITTEN AUF DER GRENZE STEHT DAS EUROPA-DENKMAL, AUSGANGSPUNKT ODER ZWISCHENSTOPP MIT TRAUMAUSSICHT FÜR WANDERUNGEN IM GRENZGEBIET VON DEUTSCHLAND UND FRANKREICH.

Denkmal statt Schlagbaum

EIN DENKMAL FÜR DIE FREUNDSCHAFT

Europa erwandern

DreiländerwanderwegAm Ufer der Mosel führt dieser Pfad den Wan-

derer durch das Dreiländereck Deutschland-

Frankreich-Luxemburg. Der Rundweg beträgt

10 km. Start- und Zielpunkt: Schengen.

www.perl-mosel.de

Vernetzte Naturparks Im Netzwerk der Naturparks in der Großregion

(NNG) arbeiten verschiedene Naturparks

zusammen, u.a. um sich stärker als touristisches

und kulturelles Ausflugs- und Reiseziel positio-

nieren zu können. Zu ihnen gehören die Parcs

Naturels des Deux Ourthes, de la Haute-Sûre

Forêt d’Anlier, de la Vallée de l’Attert, de l’Our, de

la Haute-Sûre, der Naturpark Hohes Venn-Eifel

sowie der Parc Naturel régional de Lorraine.

Berus TafeltourDie grenzüberschreitende Berus Tafeltour

verläuft entlang natur- und kulturräumlich

interessanter Abschnitte und lebt von dem

ständigen Miteinander deutscher sowie fran-

zösischer Geschichte.

Start und Ziel am Parkplatz am

Europadenkmal in Berus

Orannastraße

D-66802 Überherrn-Berus

www.premium-wandern.de

WANDERNi

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nord-

vogesen wurde 1998 als erstes grenzüber-

schreitendes Biosphärenreservat der EU

gegründet. Über die Website www.pfaelz-

erwald.de können zertifizierte Natur- und

LandschaftsführerInnen gebucht werden,

die mit natur- und landeskundlichen Touren

einmalige Einblicke in den Naturpark

ermöglichen.

GRUPPENANGEBOTEi

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01 Europadenkmal in Überherrn-Berus

Aktiv 25 Aktiv 24

A uf Höhe des Saargaues zwischen Merzig im Saar land und Launstroff in Lothringen liegen neu-

zeit liche Megalithskulpturen. Sie sind Teil des Kunstprojekts „Straße des Friedens“ und binden sich so mit ihrem grenzüberschreitenden Konzept in eine noch viel größere Idee der Völkerfreundschaft ein. Die Vision dazu entwickelte der Humanist, Künstler und Pazifist Otto Freundlich in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Der im Konzentrationslager Majdanek ermordete jüdische Maler und Bild hauer träumte von einer „Straße der Skulpturen Paris-Moskau“. Sie sollte ein deutliches Zeichen der Verbundenheit und Solidarität unter den Völkern, zugleich ein Schutzwall gegen Krieg und Gewalt sein. Die Idee wurde 1971 vom Künstler Leo Kornbrust aufgegriffen, der im St. Wendler Land eine Straße der Skulpturen inszenierte. 1987 gliederte der Künstler Paul Schneider die von ihm initiierten „Steine an der Grenze“ in die Friedensstraße ein. Gerade im Grenzgebiet wird der völker-ver bindende Aspekt deutlich: Die Steine locken den Wanderer, neugierig tritt er heran. Schnell vergisst er dabei, auf wel-cher Seite der Grenze er nun steht. Die Steine verleiten zur Grenzübertretung und symbolisieren so ein einiges Europa. www.strasse-des-friedens.net

STONEHENGE? HÜNENGRÄBER? DIE RESTE EINES VULKANAUSBRUCHS? KEINESWEGS: ES IST KUNST, DIE SICH LINKS UND RECHTS DES WEGES IN DEN HIMMEL RECKT ODER AN DEN BODEN DRÜCKT.

Steinreiche Grenze

Kunstverlockung

Steine an der GrenzeDreiländereck Touristik GmbH

Poststr. 12

D-66663 Merzig

Tel.: +49 (0) 68 61 80 440

[email protected]

Gärten ohne GrenzenMoselle Tourisme

2-4 rue du Pont-Moreau

F-57003 Metz

Tel.: +33 (0) 38 73 75 780

www.moselle-tourisme.com

GRUPPENANGEBOTE

Gärten ohne GrenzenDer Barockgarten des Parks von Nell im

deutschen Perl war der erste, mittlerweile ge-

hören mehr als zwei Dutzend Gärten im Raum

Saarland, Lothringen und Luxemburg zum

Netzwerk „Gärten ohne Grenzen“. Es entstand

in den Achtziger Jahren im Rahmen der grenz-

überschreitenden Zusammenarbeit.

Garten für den Frieden, Bitche, FrankreichAm Fuß der Zitadelle liegt der Garten für

den Frieden mit seiner floralen Vielfalt. Die

15.000 m2 große Gartenanlage wurde von

internatio-nalen Gärtnern entwickelt.

www.gaerten-ohne-grenzen.de

Dreiländereck Touristik GmbH

Poststr. 12

D-66663 Merzig

Tel.: +49 (0) 68 61 | 80 44 - 0

[email protected]

www.saarschleifenland.de

Moselle Tourisme

2-4 rue du Pont-Moreau

F-57003 Metz

Tel.: +33 (0) 38 73 75 780

[email protected]

www.moselle-tourisme.com

iGÄRTEN

i

01 „Steine an der Grenze“ – ein Teil der

„Straße des Friedens“

02 Garten für den Frieden in Bitche

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Sûre

Saarbrücken

Épinal

Trier

Kaiserslautern

Koblenz

Mainz

Bar-le-Duc

Namur

Metz

Nancy

Strasbourg

LiègeEupen

Köln

Worms

Speyer

Mons

Charleroi

Wavre

Arlon

Luxembourg

Karlsruhe

Brüssel

WallonieOst-

belgien

L

D

F

Lorraine

Luxembourg

Rheinland-Pfalz

Saarland

B

Orte des Erinnerns 27 Orte des Erinnerns 26

Geschichte mahntOrte des Erinnerns

HEUTE IST ES FÜR UNS SELBSTVERSTÄNDLICH, IN FRIEDEN MIT UNSEREN NACHBARN

ZU LEBEN. DOCH IST ES NOCH GAR NICHT LANGE HER, DA WAR DAS ANDERS. ERINNE-

RUNGEN DARAN SIND IN DER GROSSREGION LEBENDIG UND MAHNEN AN DIE ZUKUNFT.

1 VERDUN

2 WATERLOO

3 MAGINOTLINIE

4 BAUGNEZ 44

6 BRÜCKE VON REMAGEN

7 REGIERUNGSBUNKER

8 WESTWALLMUSEEN SAAR-MOSEL

88

8 8

10 THE FAMILY OF MAN

14

13

5 MARDASSON DENKMAL / BASTOGNE HISTORICAL CENTER

16

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2021

22

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12 LUXEMBOURG AMERICAN CEMETERY AND MEMORIAL

11 MUSÉE NATIONAL D’HISTOIRE MILITAIRE DIEKIRCH

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9 SPICHEREN

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Kaiserslautern

Koblenz

Mainz

Bar-le-Duc

Namur

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Nancy

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LiègeEupen

Köln

Worms

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Luxembourg

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Lorraine

Luxembourg

Rheinland-Pfalz

Saarland

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Orte des Erinnerns 27 Orte des Erinnerns 26

Geschichte mahntOrte des Erinnerns

HEUTE IST ES FÜR UNS SELBSTVERSTÄNDLICH, IN FRIEDEN MIT UNSEREN NACHBARN

ZU LEBEN. DOCH IST ES NOCH GAR NICHT LANGE HER, DA WAR DAS ANDERS. ERINNE-

RUNGEN DARAN SIND IN DER GROSSREGION LEBENDIG UND MAHNEN AN DIE ZUKUNFT.

1 VERDUN

2 WATERLOO

3 MAGINOTLINIE

4 BAUGNEZ 44

6 BRÜCKE VON REMAGEN

7 REGIERUNGSBUNKER

8 WESTWALLMUSEEN SAAR-MOSEL

88

8 8

10 THE FAMILY OF MAN

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5 MARDASSON DENKMAL / BASTOGNE HISTORICAL CENTER

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12 LUXEMBOURG AMERICAN CEMETERY AND MEMORIAL

11 MUSÉE NATIONAL D’HISTOIRE MILITAIRE DIEKIRCH

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Orte des Erinnerns 27 Orte des Erinnerns 26

4 BAUGNEZ 44 // DIE ARDENNENOFFENSIVE

Am 17. Dezember 1944 fallen amerikani sche Soldaten bei der Kreu-zung von Baugnez deutschen SS-Trup-pen in die Hände und werden erschos-sen. Dieser Vorfall erlangt unter dem Namen „Malmedy-Massaker” traurige Berühmtheit. Das Baugnez 44 Histori-cal Center bei Malmedy erinnert an das Blutbad und die erbitterten Kämpfe, die als Hitlers „Operation Wacht am Rhein“ und „Ardennenoffensive“ in die Geschichte eingehen. www.baugnez44.be

5 MARDASSON DENKMAL / BAS-TOGNE HISTORICAL CENTER

// GEDENKEN AN DEN 2. WELTKRIEGEbenfalls an die Ardennenschlacht erinnern das Mardasson Denkmal und weitere Denkmäler in Bastogne sowie das Bastogne Historical Center (voraussichtli-che Wiedereröffnung 2013). www.bastognehistoricalcenter.be

6 BRÜCKE VON REMAGEN// DAS WUNDER VON 1945

„Die Brücke ist ihr Gewicht in Gold wert!“ ruft General Eisenhower, als die ersten US-amerikanischen Soldaten am 7. März 1945 die Brücke von Remagen, einen der strategisch wichtigsten Punkte beim Kampf um die Rhein-Überque-rung, passieren. Zwei Sprengversuche der deutschen Verteidigung waren fehlgeschlagen.www.bruecke-remagen.de

7 REGIERUNGSBUNKER // ZEUGNIS DES KALTEN

KRIEGESDer Regierungsbunker im Ahrtal war das geheimste und teuerste Bauwerk in der Geschichte der Bundesrepub-lik Deutschland. Mit der Fertigstel-lung 1971 umfasste die Anlage auf 17,3 Kilometern 936 Schlaf- und 897 Büroräume und war für die zivilen Be-

1 VERDUN // WELTHAUPTSTADT

DES FRIEDENSDurch einen Angriff auf die Festung Verdun versucht der deutsche General-stabschef von Falkenhayn der franzö-sischen Somme-Offensive zuvorzukom-men. Die Vereinnahmung der Festung misslingt. Das Verdun-Memorial erinnert an die französischen, deutschen und amerikanischen Soldaten, die 1914-1918 an den Schlachten beteiligt waren. Es ist eines der bedeutendsten eu-ropäischen Gedenkmuseen zum Ersten Weltkrieg. Im Beinhaus von Douaumont werden die Gebeine von anonymen Gefallenen aufbewahrt. Gedenksteine und Tafeln rund um Verdun erinnern an verschwundene Dörfer, die der Gegner regelrecht eingeebnet hat. www.verdun-tourisme.com

2 WATERLOO // NAPOLEONS ENDE

Das kleine Dorf Waterloo wird Zeuge der endgültigen Niederlage Napoleons I. nach seiner Rückkehr von Elba. Auf dem Denkmalshügel erinnert ein Löwe an die legendäre Schlacht bei Waterloo, in der Wellington und Blücher der Herrschaft der Hundert Tage ein Ende setzen. Das Wellington Museum dokumentiert den politischen Kontext Europas vor und nach der Schlacht. www.waterloo.be

3 MAGINOTLINIE // ON NE PASSE PAS

Im Mai 1940 durchstößt die deutsche Wehrmacht unter Verletzung der Neutralität der Benelux-Staaten den nach dem französischen Kriegsminister benannten Befestigungsgürtel. Das Ge-flecht von 150 km unterirdischer Gänge mit 39 Wehrgruppen, 70 Bunkern, 500 Artillerie- und Infanterieblöcken und 500 Kasematten, von Longwy bis Basel entlang der französischen Grenze gezo-gen, sollte Angriffe aus den Nachbarlän-dern verhindern und galt bis dahin als unüberwindlich. www.maginotlinie.org

hörden insbesondere aus der damaligen Bundeshauptstadt Bonn bestimmt. Seit 2008 ist der erhaltene Teil des Bunkers Dokumentationsstätte und entführt die Besucher in 1,5 Stunden durch eine unterirdische Welt, die noch bis vor kur-zem strenger Geheimhaltung unterlag.www.regbu.de

8 WESTWALLMUSEEN SAAR-MOSEL// DENKMAL ALS BIOTOP

Die Reste des Westwalls stammen von dem zwischen 1938 und 1940 von Hitler an der Westgrenze des Deutschen Reiches errichteten Verteidigungssys-tems mit 630 km Länge. Es bestand aus über 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräbern und Panzersperren und verlief von Kleve an der niederlän-dischen Grenze in Richtung Süden bis nach Weil am Rhein. Von dieser Ver-teidigungslinie sind noch 900 Bunker erhalten, allein 600 im Saarland. Einige der Bunker sind Besuchern zugänglich, beispielsweise in Dillingen, Nalbach, Merzig, Haustadt, Sinz und Wiltingen. www.westwallmuseen-saar-mosel.eu

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Page 28: Die Grossregion - Europa

Orte des Erinnerns 28 Orte des Erinnerns 29

WEITERE ERINNERUNGSORTE:

13 Musée de la Guerre de 1870 – Gravelotte (Eröffnung Sommer 2013)

14 Zitadelle von Bitche, www.citadelle-bitche.com

15 Henri-Chapelle Americain, Cemetery and Memorial

16 Friedenskapelle Oberperl-Merschweiller

17 Konzentrationslager in Hinzert

18 Fort von Barchon

19 Fort von Battice, www.welcome.to/fort-battice

20 Fort von Eben-Emael, www.fort-eben-emael.be

21 Fort von Embourg

22 Fort von Flémalle

23 Fort von Hollogne

24 Fort von Lantin, www.fortdelantin.info

25 Fort von Loncin

26 Fort von Pontisse

27 Fort von Tancrémont, www.fort-de-tancremont.be

9 SPICHEREN// IM BILDUNGSWALD

Zahlreiche Denkmäler erinnern auf den Spicherer Höhen an den Sturm deutscher Regimenter gegen die Franzosen am 6. August 1870. Heute führt ein historischer Lehrpfad, der an der Gedenkstätte des ehemaligen Gestapo-Lagers Neue Bremm beginnt, hinauf an den gemeinsamen Ort der Erinnerung und Aussöhnung, den „Deutsch-Französischen Kultur- und Naturpark Spicheren“. www.spicheren.fr

10 THE FAMILY OF MAN// GEDÄCHTNIS DER

MENSCHHEIT1955 präsentiert der amerikanische Fotograf luxemburgischer Abstammung Edward Steichen im Museum of Modern Art in New York ein gigantisches Foto-projekt. „Die ganze Menschheit ist eine Familie“ lautet die Botschaft der Ausstel-lung, die über die Grenzen von Ideologie, Rasse und Kultur hinweg das Leben abbildet. Heute sind die ins UNESCO Kulturerbe aufgenommenen Fotos aus 68 Ländern im Schloss von Clervaux in Lu-xemburg untergebracht. Das Schloss und die Ausstellung werden derzeit restauriert, voraussichtliche Wieder eröffnung 2013.www.family-of-man.public.lu

11 NATIONALES MILITÄR-MUSEUM DIEKIRCH

// ZEITREISE IN DIE ARDENNEN Das Museum schickt den Besucher auf eine beeindruckende Reise in den Winter 1944 – 45, als die deutsche Wehrmacht in einer verzweifelten Offensive gegen die Westalliierten in den Ardennen im Schnee versank. In Dioramen und anhand einer großen Sammlung von Exponaten werden die Lebensbedingungen der Zivilbevölke-rung ebenso gezeigt wie die der Soldaten. www.nat-military-museum.lu

12 LUXEMBOURG AMERICAN CEMETERY AND MEMORIAL

// MAHNMAL DER FREIHEIT Der amerikanische Militärfriedhof in Hamm mit 5076 bogenförmig angelegten weißen Kreuzen erinnert an die US-Soldaten, die Ende des Zweiten Weltkrieges während der Ardennenoffensive 1944 / 45 ihr Leben ließen. Der Befehlshaber der III. US-Armee, General George S. Patton, wurde auf seinen Wunsch hier begraben. Das Ehrenmal gedenkt der Freiheit. www.lcto.lu

14

20 5

Page 29: Die Grossregion - Europa

Orte des Erinnerns 28 Orte des Erinnerns 29

WEITERE ERINNERUNGSORTE:

13 Musée de la Guerre de 1870 – Gravelotte (Eröffnung Sommer 2013)

14 Zitadelle von Bitche, www.citadelle-bitche.com

15 Henri-Chapelle Americain, Cemetery and Memorial

16 Friedenskapelle Oberperl-Merschweiller

17 Konzentrationslager in Hinzert

18 Fort von Barchon

19 Fort von Battice, www.welcome.to/fort-battice

20 Fort von Eben-Emael, www.fort-eben-emael.be

21 Fort von Embourg

22 Fort von Flémalle

23 Fort von Hollogne

24 Fort von Lantin, www.fortdelantin.info

25 Fort von Loncin

26 Fort von Pontisse

27 Fort von Tancrémont, www.fort-de-tancremont.be

9 SPICHEREN// IM BILDUNGSWALD

Zahlreiche Denkmäler erinnern auf den Spicherer Höhen an den Sturm deutscher Regimenter gegen die Franzosen am 6. August 1870. Heute führt ein historischer Lehrpfad, der an der Gedenkstätte des ehemaligen Gestapo-Lagers Neue Bremm beginnt, hinauf an den gemeinsamen Ort der Erinnerung und Aussöhnung, den „Deutsch-Französischen Kultur- und Naturpark Spicheren“. www.spicheren.fr

10 THE FAMILY OF MAN// GEDÄCHTNIS DER

MENSCHHEIT1955 präsentiert der amerikanische Fotograf luxemburgischer Abstammung Edward Steichen im Museum of Modern Art in New York ein gigantisches Foto-projekt. „Die ganze Menschheit ist eine Familie“ lautet die Botschaft der Ausstel-lung, die über die Grenzen von Ideologie, Rasse und Kultur hinweg das Leben abbildet. Heute sind die ins UNESCO Kulturerbe aufgenommenen Fotos aus 68 Ländern im Schloss von Clervaux in Lu-xemburg untergebracht. Das Schloss und die Ausstellung werden derzeit restauriert, voraussichtliche Wieder eröffnung 2013.www.family-of-man.public.lu

11 NATIONALES MILITÄR-MUSEUM DIEKIRCH

// ZEITREISE IN DIE ARDENNEN Das Museum schickt den Besucher auf eine beeindruckende Reise in den Winter 1944 – 45, als die deutsche Wehrmacht in einer verzweifelten Offensive gegen die Westalliierten in den Ardennen im Schnee versank. In Dioramen und anhand einer großen Sammlung von Exponaten werden die Lebensbedingungen der Zivilbevölke-rung ebenso gezeigt wie die der Soldaten. www.nat-military-museum.lu

12 LUXEMBOURG AMERICAN CEMETERY AND MEMORIAL

// MAHNMAL DER FREIHEIT Der amerikanische Militärfriedhof in Hamm mit 5076 bogenförmig angelegten weißen Kreuzen erinnert an die US-Soldaten, die Ende des Zweiten Weltkrieges während der Ardennenoffensive 1944 / 45 ihr Leben ließen. Der Befehlshaber der III. US-Armee, General George S. Patton, wurde auf seinen Wunsch hier begraben. Das Ehrenmal gedenkt der Freiheit. www.lcto.lu

14

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Orte des Erinnerns 28 Orte des Erinnerns 29

Zwischen 1914 und 1918 begegneten sich in der Re gion Meuse 6 Millionen Soldaten. Es hinterbleiben eine zerstörte Region, verlassene Dör fer und ein Nachkriegstrauma, das das Departement zum Pilgerort von Besu-chern aus aller Welt werden lässt. Für die Initiative Mission Histoire des

Conseil Général de la Meuse ist seine Geschichte eine Herausforderung, die aber der Region auch neue Möglichkeiten bietet. „Die tragische Geschichte, die das Departe-ment Meuse erlitten hat, ist heute eine Chance. Die Chance, eine geschichtliche Tragödie in eine ökonomische Chance zu verwandeln.“ sagt der Direktor der Initiative, Serge Barcellini. Heute zählt das kleine französische Departement 180.000 Einwohner und bereitet sich auf das Hundertjahrgedenken des 1. Weltkrieges vor. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen Schutz und Gestaltung der Gedenkstätten, die Organisation von internationalen wissenschaftlichen Be geg nungen und die Aufnahme der einzigartigen Erinnerungsorte in das UNESCO Weltkulturerbe. „14–18 – die Zeit der Geschichte“ lautet das Gedenkprogramm, das sich allen Phasen der Schlachten in der Meuse von 1914 bis 1918, auf allen Schlachtfeldern von Verdun 1916 bis in die Argonne, vorbei an dem Stellungsbogen von Saint-Mihiel, widmet.

MISSION HISTOIRE

Auf den Spuren der Erinnerung

14 –18 – die Zeit der GeschichteZum Hundertjahrgedenken werden auch

weniger bekannte Aspekte und Schauplätze

des Krieges in der Region der Meuse den

Besuchern präsentiert. Eine neue Beschilde-

rung der Straßen im gesamten Departement,

die Errichtung von Informationstafeln zur

Geschichte und die Erstellung von Faltbro-

schüren führen durch die verschiedenen

Gedenkstätten. Der 1. Weltkrieg wird auch

Thema diverser Musik-, Foto-, Literatur- und

Theaterfestivals der Region sein. Die Inter-

netseite der Mission Histoire bietet schon

heute zahlreiche Informationen und einen

Countdown bis zum Hundertjahrgedenken.

www.verdun-meuse.fr

iINFORMATIONEN

101 Serge Barcellini, Direktor der Initiative

Mission Histoire

Page 30: Die Grossregion - Europa

Interview 31 Interview 30

VERDUN TRÄGT DEN TITEL „WELTHAUPTSTADT DES FRIEDENS“ – WIE IST DIE STADT ZU DIESER AUSZEICH-NUNG GEKOMMEN?Das ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Nach dem ersten Weltkrieg während der 20er und 30er Jahre fanden Wallfahrten von Friedenspilgern und Kriegsgegnern zu den Schlachtfeldern statt, an denen Franzosen und Deutsche teilnahmen. Darunter waren aber auch Mitglieder der NSDAP, wovon Fotos zeugen, auf denen die unheilverkündende Fahne mit dem Hakenkreuz

weht. Damit fing es an. Nach dem 2. Weltkrieg war es schließ-lich General de Gaulle, der Verdun 1965 den Namen „Haupt-stadt des Friedens“ gab.

AUF WESSEN INITIATIVE GEHT DIE GRÜNDUNG DES WELT-FRIEDENSZENTRUMS ZURÜCK?Das Zentrum wurde 1994 vom damaligen französischen Premierminister, Édouard Balladur, und dem Minister für Kultur, François Léotard, eröffnet. Dem Verbund des Welt-

SEIT 1916 STEHT DER SLOGAN „ON NE PASSE PAS!“ FÜR DEN FRANZÖSISCHEN SIEG IN VERDUN. HEUTE IST DIE STADT WELTHAUPTSTADT DES FRIEDENS. IM EHEMALIGEN BISCHOFSPALAST IST DAS WELTZENTRUM FÜR FRIEDEN, FREIHEIT UND MENSCHEN-RECHTE UNTERGEBRACHT. DER DIREKTOR LUC BECQUER IM INTERVIEW.

Nie wieder Krieg

INTERVIEW: LUC BECQUER, DIREKTOR WELTFRIEDENS-ZENTRUM

Gemeinsam für Frieden, Freiheit und Toleranz

1

Page 31: Die Grossregion - Europa

Interview 31 Interview 30

VERDUN TRÄGT DEN TITEL „WELTHAUPTSTADT DES FRIEDENS“ – WIE IST DIE STADT ZU DIESER AUSZEICH-NUNG GEKOMMEN?Das ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Nach dem ersten Weltkrieg während der 20er und 30er Jahre fanden Wallfahrten von Friedenspilgern und Kriegsgegnern zu den Schlachtfeldern statt, an denen Franzosen und Deutsche teilnahmen. Darunter waren aber auch Mitglieder der NSDAP, wovon Fotos zeugen, auf denen die unheilverkündende Fahne mit dem Hakenkreuz

weht. Damit fing es an. Nach dem 2. Weltkrieg war es schließ-lich General de Gaulle, der Verdun 1965 den Namen „Haupt-stadt des Friedens“ gab.

AUF WESSEN INITIATIVE GEHT DIE GRÜNDUNG DES WELT-FRIEDENSZENTRUMS ZURÜCK?Das Zentrum wurde 1994 vom damaligen französischen Premierminister, Édouard Balladur, und dem Minister für Kultur, François Léotard, eröffnet. Dem Verbund des Welt-

SEIT 1916 STEHT DER SLOGAN „ON NE PASSE PAS!“ FÜR DEN FRANZÖSISCHEN SIEG IN VERDUN. HEUTE IST DIE STADT WELTHAUPTSTADT DES FRIEDENS. IM EHEMALIGEN BISCHOFSPALAST IST DAS WELTZENTRUM FÜR FRIEDEN, FREIHEIT UND MENSCHEN-RECHTE UNTERGEBRACHT. DER DIREKTOR LUC BECQUER IM INTERVIEW.

Nie wieder Krieg

INTERVIEW: LUC BECQUER, DIREKTOR WELTFRIEDENS-ZENTRUM

Gemeinsam für Frieden, Freiheit und Toleranz

1

Interview 31 Interview 30

Es stehen verschiedene Grup-

penangebote für Schüler und

Erwachsene zur Verfügung.

Weitere Informationen und

Buchungen über

www.de.verdun-tourisme.com

oder www.tourisme-verdun.fr

friedenszentrums ist der prächtige Bischofspalast aus dem 18. Jahrhundert zur Verfügung gestellt worden, in dem wir uns befinden.

NACH DER BESICHTIGUNG DER SCHLACHTFELDER VON VERDUN MÖCHTEN SIE DEN BESUCHERN EIN ANDERES GE-SICHT ZEIGEN – WELCHES?Unser Ziel ist, darüber nachzudenken, dass sich zahlreiche Konflikte heute wiederholen, und zu sagen: Nie wieder das! Und dieses „Nie wieder!“ auch umzusetzen. Unser Name ist „Weltzentrum des Friedens, der Freiheit und der Menschen-rechte“. Wir arbeiten nicht nur dafür, den Frieden zu sichern, sondern auch die Freiheit und die Toleranz.

WAS GENAU WIRD DEN BESUCHERN DES WELTFRIE-DENSZENTRUMS GEZEIGT?Wir zeigen wechselnde Ausstellungen zu gesellschaftlichen Themen, über gegenwärtige Konfliktherde und welche, die den Bezug zwischen vergangenen und gegenwärtigen Konflikten herstellen. Wir veranstalten Filmreihen, Konferenzen, Seminare und organisieren für Jugendliche internationale Friedensklas-sen. Daran nehmen Deutsche und Franzosen teil und treffen

auf Jugendliche aus Ländern, die in Krisenregionen leben oder Ländern, die noch vor kurzem Konfliktherde waren – wie Palästina, Zypern und Irland.

WAS SOLLTE MAN IN VERDUN UNBEDINGT NOCH BE-SICHTIGEN ?Ich empfehle auf jeden Fall, die Schlachtfelder aufzusuchen und das Memorial von Verdun. Das ist ein sehr informatives Museum über den 1. Weltkrieg. Außerdem sollte man das Bein-haus von Douaumont besuchen, ein sehr berührender Ort, an dem die Knochen unbekannter französischer und deutscher Soldaten ruhen. Außerdem empfehle ich ganz einfach, zu Fuß durch die Wälder der roten Zone zu wandern, um nachzuvoll-ziehen, wie sehr das Gebiet durch die grauenhafte Schlacht von Verdun dauerhaft zerstört wurde. Überall in der Landschaft sieht man Schneisen, Löcher und sogar Eisenteile und Kno-chenreste.

GRUPPENANGEBOTE INFORMATIONENi i

01 François Mitterand und Helmut Kohl

vor den Gräbern in Verdun

02 Luc Becquer, Direktor des

Weltfriedenszentrums2

Weltfriedenszentrum

Place Monseigneur Ginisty

Palais Épiscopal

B.P. 183

F-55105 Verdun Cedex

Tel.: +33 (0) 32 98 65 500

www.cmpaix.eu

Verdun-Memorial

Es ist eines der bedeutendsten

europäischen Gedenkmuseen

zum Ersten Weltkrieg. Neben

der Kriegsausrüstung erinnern

persönliche Gegenstände und

Handwerksstücke aus den Gräben

an den Alltag der Männer. Filme,

Fotos, Lithografien und Plakate aus

der Zeit laden zum Nachdenken

über gesellschaftliche Fragen ein.

Beinhaus von Douaumont

Es beherbergt die Gebeine von

130.000 anonymen französischen

und deutschen Soldaten.

Zerstörtes Dorf von Fleury

Ein Besuch verdeutlicht die

gravierenden Schäden, die der

Erste Weltkrieg in der Bevölkerung

anrichtete. Vor dem Krieg lebten in

neun „für Frankreich gefallenen“

Dörfern 3.000 Menschen. Die

Bevölkerung sah sich zur Flucht

gezwungen. Die Zerstörungen

waren so verheerend, dass 1918

an eine Rückkehr nicht zu denken

war. Die Explosionsgefahr vereitelte

den Wiederaufbau.

Pass’musées Verdun 14 / 18

Mit dem Museen- und Denkmäler-

Pass können die Gedenkstätten

zu ermäßigtem Eintritt besucht

werden, gültig für die Zitadelle, die

Festung von Vaux, das Memorial,

das Beinhaus und die Festung von

Douaumont. Preise: Erwachsene

20 € (statt 26 €), Kinder (8 bis

16 Jahre) 10,50 € (statt 13 €).

www.de.verdun-tourisme.com

Weitere Informationen:

Office du Tourisme de Verdun

www.tourisme-verdun.fr

Page 32: Die Grossregion - Europa

Interview 33 Interview 32

WAS IST DIE IDEE HINTER MONO 2012? WARUM „NUR” IM GEBIET SAARLORLUX?Die Idee zu MONO 2012 wurde vor drei Jahren geboren. Die großen Kulturinstitutionen der Großregion mit dem Weltkulturer-be Völklinger Hütte, dem Centre Pompidou Metz, dem MUDAM Luxemburg sowie dem Saarlandmuseum wollten parallel zur dOCUMENTA (13) ein gemeinsames Projekt durchführen. Wir haben uns damals auf monografische Ausstellungen verstän-digt. Nach jetzigem Stand findet MONO 2012 im SaarLorLux-Raum statt, wir arbeiten aber daran, das Projekt in die Großre-gion zu katapultieren.

WAS STÄRKT DEN EUROPÄISCHEN GEDANKEN MEHR: KULTUR ODER POLITIK? Kultur ist die Bindekraft der europäischen Idee, Politik ihre Be-gleitmusik.

WIE ENG SIND DIE KONTAKTE DER KULTURELLEN INSTI-TUTIONEN IN DER GROSSREGION?Wir kennen uns natürlich und wissen was bei dem anderen pas-siert. Jetzt präsentieren wir uns zusammen, ein Meilenstein im Aufeinanderzugehen. Die Kontakte werden intensiver und enger.

WAS IST IHR GEHEIMTIPP FÜR MONO? WELCHE AUS-STELLUNG SOLLTE MAN KEINESFALLS VERPASSEN?Ich empfehle Ihnen, sich Zeit zu nehmen und alle Präsentatio-nen anzusehen. Es sind nicht nur außergewöhnliche, künstleri-sche Positionen zu entdecken, man spürt auch, wie die Kultur-vermittler der Großregion ticken.

Mono 2012 im Saarland, in Lothringen und Luxemburg01. Juni – 09. September 2012www.mono2012.eu

SaarLorLux im Kunstrausch

Kultur als Bindekraft der europäischen Idee

1

BESCHRIEBEN IST MONO 2012 SCHNELL: 20 MONOGRAFISCHE AUSSTELLUNGEN AN 15 KUNSTOR-TEN IN DREI LÄNDERN – DAS ANSCHAUEN DAUERT SICHER LÄNGER. PROF. DR. MEINRAD MARIA GREWENIG, GENERALDIREKTOR DER VÖLKLINGER HÜTTE, IM INTERVIEW.

Page 33: Die Grossregion - Europa

Interview 33 Interview 32

WAS IST DIE IDEE HINTER MONO 2012? WARUM „NUR” IM GEBIET SAARLORLUX?Die Idee zu MONO 2012 wurde vor drei Jahren geboren. Die großen Kulturinstitutionen der Großregion mit dem Weltkulturer-be Völklinger Hütte, dem Centre Pompidou Metz, dem MUDAM Luxemburg sowie dem Saarlandmuseum wollten parallel zur dOCUMENTA (13) ein gemeinsames Projekt durchführen. Wir haben uns damals auf monografische Ausstellungen verstän-digt. Nach jetzigem Stand findet MONO 2012 im SaarLorLux-Raum statt, wir arbeiten aber daran, das Projekt in die Großre-gion zu katapultieren.

WAS STÄRKT DEN EUROPÄISCHEN GEDANKEN MEHR: KULTUR ODER POLITIK? Kultur ist die Bindekraft der europäischen Idee, Politik ihre Be-gleitmusik.

WIE ENG SIND DIE KONTAKTE DER KULTURELLEN INSTI-TUTIONEN IN DER GROSSREGION?Wir kennen uns natürlich und wissen was bei dem anderen pas-siert. Jetzt präsentieren wir uns zusammen, ein Meilenstein im Aufeinanderzugehen. Die Kontakte werden intensiver und enger.

WAS IST IHR GEHEIMTIPP FÜR MONO? WELCHE AUS-STELLUNG SOLLTE MAN KEINESFALLS VERPASSEN?Ich empfehle Ihnen, sich Zeit zu nehmen und alle Präsentatio-nen anzusehen. Es sind nicht nur außergewöhnliche, künstleri-sche Positionen zu entdecken, man spürt auch, wie die Kultur-vermittler der Großregion ticken.

Mono 2012 im Saarland, in Lothringen und Luxemburg01. Juni – 09. September 2012www.mono2012.eu

SaarLorLux im Kunstrausch

Kultur als Bindekraft der europäischen Idee

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BESCHRIEBEN IST MONO 2012 SCHNELL: 20 MONOGRAFISCHE AUSSTELLUNGEN AN 15 KUNSTOR-TEN IN DREI LÄNDERN – DAS ANSCHAUEN DAUERT SICHER LÄNGER. PROF. DR. MEINRAD MARIA GREWENIG, GENERALDIREKTOR DER VÖLKLINGER HÜTTE, IM INTERVIEW.

Interview 33 Interview 32

01 Die Serie „Chinese Pool Portraits” zu

sehen in der Roland­Fischer­Ausstellung

im Rahmen von MONO 2012

02 Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig

03 Besucher des MUDAMs in Luxemburg

04 Bild aus der Serie „Fassaden” von

R. Fischer im Rahmen von MONO 2012

05 Centre Pompidou – Metz2

3 4 5

INTERVIEW: PROF. DR. MEINRAD MARIA GREWENIG

Centre Pompidou­Metz, avril 2010 © Shigeru Ban Architects Europe et Jean de Gastines Architectes, avec Philip Gumuchdjian pour la conception du projet lau­réat du concours / Metz Métropole / Centre Pompidou­Metz / Photo Roland Halbe

Grenzüberschreitende Festivals

„Zusammen sind wir stark!“WAS VERBINDET MENSCHEN BESSER ALS KULTURELLE UND INSPIRIERENDE ERLEBNISSE? GENAU AUS DIESEM GRUND SETZT DIE GROSSREGION SCHWERPUNKTE IN DER GRENZÜBERSCHREITENDEN ZUSAMMENARBEIT. GROSSE BEACHTUNG BEI DEN FESTIVALS FINDEN KULTURELLE UND KREATIVE AKTIONEN FÜR JUNGE MENSCHEN. VERANSTALTUNGEN IN DER GROSSREGION WERDEN AUF WWW.PLURIO.NET GEFÜHRT.

Beziehungen vor allem die Freiheit Eu­ropas mit einem Volksfest hochleben. Das Angebot reicht von Informations­ständen über Konzerte, bis zu Märkten mit regionalen Produkten.www.cr­lorraine.fr

2 PERSPECTIVES// FRÜHJAHR, SAARBRÜCKEN

Was 1978 als Experiment begann, entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Kulturereignis der Großregion. Das deutsch­französische Festival der

Bühnenkunst verbindet kulturellen Austausch mit kreativem Flair. Dies gelingt zum Einen durch die inhaltliche deutsch­französische Ausrichtung sowie der Austragung des Festivals an außergewöhnlichen Spielorten in Saarbrücken und dem französischen Departement Moselle. Sowohl renom­mierte Künstler als auch talentierte Neuentdeckungen stehen dort vor ei­nem großen, internationalen Publikum auf der Bühne.www.festival­perspectives.de

1 JOURNÉE DE LA GRANDE RÉGION

// 25. UND 26. AUGUST, METZDrei Sprachen, fünf Regionen, vier Länder: am 25. und 26. August 2012 wird der Tag der Großregion gefeiert. Nach Schengen im Jahr 2010 und Berlin im Jahr 2011 wird der Veran­staltungsort in diesem Jahr das franzö­sische Metz sein.Der große Tag der Großen Region lässt neben den wirtschaftlichen, politi­schen, akademischen und kulturellen

Page 34: Die Grossregion - Europa

Wissenswertes 34 Wissenswertes 35

3 DEUTSCH-FRANZÖSISCHER OSTERMARKT

// PALMSONNTAG, NIEDERKIRCHENBereits seit 18 Jahren findet der deutsch-französische Ostermarkt in Niederkir-chen bei Otterberg statt. Organisiert wird er von der deutsch-französischen Ge-meinschaft. Ein internationales Publikum bewundert und erwirbt jedes Jahr am Palmsonntag österliches Kunsthandwerk. Für das leibliche Wohl sorgen Speziali-täten aus beiden Nationen: Es werden deutsche Kuchen sowie französische Gourmetteller mit Käse und Pasteten angeboten, dazu reicht man Wein oder Crémant aus den umliegenden Weinbau-regionen der Mosel.

4 FESTIVAL CRÉAJEUNE, IM FRÜHJAHR

// FILMFESTIVAL JUNGER VIDEOKÜNST-LER, LUXEMBURG, SAARBRÜCKEN,TRIER, METZWeil ihnen die ernsten Themen des Alltags am Herzen liegen oder einfach aus Spaß am Filmdreh – beim Festival Créajeune zeigen junge Filmemacher aus der Großregion ihre Werke. In allen Genres – Spielfilm, Reportage, Anima-

tionsfilm und Musikclip – geben die unter 30-jährigen kreativ Einblicke in ihr Leben und ihren Blick auf die Welt. Alle Filme sind untertitelt.www.quattropole.orgwww.filmbuero-saar.de

5 EUROPÄISCHE KINDER- UND JUGENDBUCHMESSE,

IM MAI// SAARBRÜCKER SCHLOSS UND UMGEBENDE MUSEEN UND KULTUR-INSTITUTIONENWenn die Raupe Nimmersatt mit Pippi Langstrumpf plaudert und Harry Potter mit den Fünf Freunden Vampire jagt, ist es wieder Zeit für die europäische Kinder- und Jugendbuchmesse. Dort treffen sich Autoren, Illustratoren und Verlage, um die News der Branche zu besprechen. In diesem Rahmen finden zudem Veranstaltungen für Schulklas-sen, Lesungen internationaler Autoren sowie Ausstellungen statt.www.buchmesse-saarbruecken.eu

FESTE UND

FESTIVALS IM

JAHRESLAUF

2

Page 35: Die Grossregion - Europa

Wissenswertes 34 Wissenswertes 35

3 DEUTSCH-FRANZÖSISCHER OSTERMARKT

// PALMSONNTAG, NIEDERKIRCHENBereits seit 18 Jahren findet der deutsch-französische Ostermarkt in Niederkir-chen bei Otterberg statt. Organisiert wird er von der deutsch-französischen Ge-meinschaft. Ein internationales Publikum bewundert und erwirbt jedes Jahr am Palmsonntag österliches Kunsthandwerk. Für das leibliche Wohl sorgen Speziali-täten aus beiden Nationen: Es werden deutsche Kuchen sowie französische Gourmetteller mit Käse und Pasteten angeboten, dazu reicht man Wein oder Crémant aus den umliegenden Weinbau-regionen der Mosel.

4 FESTIVAL CRÉAJEUNE, IM FRÜHJAHR

// FILMFESTIVAL JUNGER VIDEOKÜNST-LER, LUXEMBURG, SAARBRÜCKEN,TRIER, METZWeil ihnen die ernsten Themen des Alltags am Herzen liegen oder einfach aus Spaß am Filmdreh – beim Festival Créajeune zeigen junge Filmemacher aus der Großregion ihre Werke. In allen Genres – Spielfilm, Reportage, Anima-

tionsfilm und Musikclip – geben die unter 30-jährigen kreativ Einblicke in ihr Leben und ihren Blick auf die Welt. Alle Filme sind untertitelt.www.quattropole.orgwww.filmbuero-saar.de

5 EUROPÄISCHE KINDER- UND JUGENDBUCHMESSE,

IM MAI// SAARBRÜCKER SCHLOSS UND UMGEBENDE MUSEEN UND KULTUR-INSTITUTIONENWenn die Raupe Nimmersatt mit Pippi Langstrumpf plaudert und Harry Potter mit den Fünf Freunden Vampire jagt, ist es wieder Zeit für die europäische Kinder- und Jugendbuchmesse. Dort treffen sich Autoren, Illustratoren und Verlage, um die News der Branche zu besprechen. In diesem Rahmen finden zudem Veranstaltungen für Schulklas-sen, Lesungen internationaler Autoren sowie Ausstellungen statt.www.buchmesse-saarbruecken.eu

FESTE UND

FESTIVALS IM

JAHRESLAUF

2

Wissenswertes 34 Wissenswertes 35

6 DEUTSCH-FRANZÖSISCHES BRÜCKENFEST, ALLE ZWEI

JAHRE IM JULI // HABKIRCHEN, FRAUENBERGVorurteile, Unterschiede und Unei-nigkeit mit Brot, Wein und Spielen überbrücken, das ist das Ziel des grenzüberschreitenden Brücken-festes. Die saarländische Gemeinde Habkirchen wurde dafür vom Kultus-ministerium mit der Auszeichnung „Saarländischer Kulturort“ prämiert. Das zweitägige Fest findet tradi-tionell alle zwei Jahre rund um die grenzüberquerende Brücke über die Verbindungsstraße B423 statt. www.tourismus.saarland.de

7 FESTIVAL MUSIQUE DANS LA VALLÉE DE L’ATTERT, ENDE

AUGUST – ENDE SEPTEMBER// MUSIKFESTIVAL DES „PAYS DE L’ATTERT“: FÜNF KOMMUNEN IN BEL-GIEN UND LUXEMBURGKlassische Musik an zeitlosen Orten: Ob Jugend- oder Männerchöre, Flötenmusik aus dem 18. Jahrhun-dert oder Opernaufführungen, die Organisatoren des Festival Musique im Vallée de l’Attert stellen jedes Jahr aufs neue ein variierendes Klassik-Programm in den wunderschönen Kirchen der Region auf die Beine. Initiatoren sind fünf Kommunen aus dem Grenzgebiet Belgien-Luxemburg, die so ihr kulturelles und landschaftli-ches Erbe teilen möchten.www.aupaysdelattert.be

8 FESTIVAL EUROCLASSIC, AUGUST–OKTOBER

// DAS MUSIKEFESTIVAL DER REGION Grenzen überschreiten: Geographisch, musisch, gesellschaftlich. Das all-jährliche Musikfestival der Gemeinden Blieskastel, Pays de Bitche, Pirmasens, Zweibrücken und Zweibrücken-Land führt jedes Jahr unterschiedlichste Musikrichtungen, internationale Künst-ler und vielfältige Interpretationen zusammen. Die Auswahl der Musiker ist mannigfach und reicht von Nigel Kennedy über den Cellisten Julian Steckel zu Roger Cicero.www.euroklassik.zweibruecken.de

9 CONTES SANS FRONTIÈRES / GESCHICHTEN OHNE

GRENZEN, IM HERBST // FESTIVAL DER GESCHICHTEN-ERZÄHLER, LUXEMBURG UND SCHLOSS MALBROUCK, FRANKREICHGeschichten erzählen, mit Worten jonglieren und damit Grenzen über-winden ist das Motto des internatio-nalen Festivals des Centre Culturel de Rencontre de l’Abbaye de Neumünster (Luxemburg) und des Schlosses von Malbrouck (Frankreich). Das große und kleine Publikum durchlebt dabei Aben-teuer, bei denen Welten und Epochen durchschritten werden. www.ccrn.lu

10 PRIMEURS, IM NOVEMBER // FESTIVAL FRANKOPHONER

GEGENWARTSDRAMATIK / FESTIVAL D’ÉCRITURE DRAMATIQUE CONTEM-PORAINE, SAARBRÜCKENSanté! Deutsche und Französische Nachbarn stoßen auf frankophone The-aterstücke und mondiale Freundschaft an. Anlass bietet das Theaterfestival Primeurs, das alljährlich neben den Vorstellungen ein buntes Rahmenpro-

8

5

gramm aus Live-Hörspielen, Werkstatt-inszenierungen, Autorengesprächen, Publikumsdiskussionen mit Schrift-stellern und Konzerten auf die Bühne bringt. Zudem kürt das Publikum den besten Autor.www.saarbruecken.dewww.institutfrancais.de

10

Page 36: Die Grossregion - Europa

Projekt / Projet Interreg IV-A

„Aufbau eines transnationalen Marketingkonzepts für den Tourismus in der Großregion“

«Création d’un concept de marketing transnational commun pour le tourisme dans la Grande Région»

Gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des

Pro gram ms INTERREG IV­A Großregion.

Projet cofinancé par le Fonds européen de développement régional dans le cadre du programme

INTERREG IV­A Grande Région.

Die Europäische Union investiert in Ihre Zukunft.

L’Union européenne investit dans votre avenir.

Kofinanzierer | Cofinanceurs

Touristische Projektpartner | Opérateurs du Tourisme

TOURISMUS ZENTRALE SAARLAND GMBHFranz­Josef­Röder­Straße 17D­66119 SaarbrückenTel.: + 49 (0) 68 19 27 20­0 | Fax: + 49 (0) 68 19 27 20 40info@tz­s.dewww.tourismus.saarland.de

COMITÉ RÉGIONAL DU TOURISME DE LORRAINEAbbaye des Prémontrés – BP 97 F­54704 Pont à Mousson Cedex Tel.: + 33 (0) 38 38 00 180 | Fax: + 33 (0) 38 38 00 188info@tourisme­lorraine.frwww.tourisme­lorraine.fr

OFFICE NATIONAL DU TOURISME DU GRAND-DUCHÉ DE LUXEMBOURGBP 1001 | L­1010 LuxembourgTel.: + 352 42 82 82 220 | Fax: + 352 42 82 82 [email protected]

RHEINLAND-PFALZ TOURISMUS GMBHLöhrstraße 103­105 | D­56068 KoblenzTel.: + 49 (0) 2 61 91 520­0 | Fax: + 49 (0) 2 61 91 520­40info@rlp­info.de www.rlp­info.de

TOURISMUSAGENTUR OSTBELGIENHauptstraße 54 | B­4780 St. VithTel.: + 32 (0) 80 22 76 64 | Fax: + 32 (0) 80 22 65 [email protected]

WALLONIE-BRUXELLES TOURISME, ASBLRue Saint Bernard 30 | B­1060 BruxellesTel.: + 32 (0) 25 04 02 00 | Fax: + 32 (0) 25 13 93 95 [email protected]

PROJEKTBÜROTourismusmarketing für die Großregionc / o Tourismus Zentrale Saarland GmbHFranz­Josef­Röder­Straße 17 | D­66119 Saarbrücken Tel.: + 49 (0) 68 19 27 200 | Fax: + 49 (0) 68 19 27 20 75info@tourismus­grossregion.euwww.tourismus­grossregion.eu

PROJEKTLEITUNGBirgit Grauvogel | grauvogel@tourismus­grossregion.euKerstin Peters | peters@tourismus­grossregion.euVéronique Doh | doh@tourisme­granderegion.eu

Weitere Angebote und Information