Die größten Familienunternehmen in Deutschland...Seit 2011 Anstieg der Beschäftigtenzahl...

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In Partnerschaft mit Deutsche Bank Die größten Familienunternehmen in Deutschland Kennzahlen-Update 2018 Durchgeführt von

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In Partnerschaft mitDeutsche Bank

Die größten Familienunternehmen in DeutschlandKennzahlen-Update 2018

Durchgeführtvon

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Inhalt

Über die Studie .................................................................................................................................... 3

Charakterisierung der größten Familienunternehmen .......................................................................... 4

Umsatz­ und Beschäftigungsentwicklung ............................................................................................ 6

Ertragslage und Produktivität ............................................................................................................. 10

Finanzierungsstruktur und Liquidität ................................................................................................... 14

Investitionen ....................................................................................................................................... 17

Literaturverzeichnis ........................................................................................................................... 20

Impressum ......................................................................................................................................... 21

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Über die Studie

Im Auftrag der Deutschen Bank AG und des Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V. (BDI) erforscht das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn seit 2009 die aktuellen Herausforderungen der größten Familienunternehmen in Deutschland.

Die Studienreihe besteht aus einer jährlichen Befragung sowie einer Analyse der Bilanz­ und GuV­Daten dieser Unternehmen. Basis für das vorliegende Kennzahlen­Update ist eine im Herbst 2015 erstellte Datenbank der 4.686 größten Familienunternehmen mit mindestens 50 Mio. Euro Umsatz. Diese Unternehmen sind von zentraler Bedeutung für die deutsche Volkswirtschaft: Ihr Anteil am Gesamtumsatz aller Unternehmen in Deutschland beträgt 23 %. Ferner stellen sie hierzulande 21 % aller sozialversicherungspfl ichtigen Arbeitsverhältnisse.

In diesem Jahr liegen für 4.290 dieser Unternehmen auswertbare Kennzahlen vor. Die Unternehmen entfallen auf die Industrie (30,3 %), den Handel (27,4 %), Holdings / Unternehmensnahe Dienstleistun­gen (27,2 %) – von denen etwa die Hälfte Holdings eines Industrieunternehmens sind – und sonstige Wirtschaftsbereiche (15,1 %).

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bis 249Anzahl der Mitarbeiter 250 bis 499 500 bis 999 1.000 und mehr

n = 3.231; Median: 383 Mitarbeiter

Beschäftigungsgrößenklassen 2016 nach Wirtschaftsbereichenin %

Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl

2.351

669

2.346

1.452

1.768

Industrie

Handel 7,7

Holdings / Unternehmensnahe Dienstleister

Sonstige Wirtschaftsbereiche

4

Quelle: IfM Bonn, 2018

in %

Branchen­ über greifend

2,8 %Beschäftigungs­

wachstum

Charakterisierung der größten Familienunternehmen

Nahezu jedes vierte Unternehmen hat mehr als 1.000 Mitarbeiter

Im Durchschnitt beschäftigten die größten Familienunternehmen in 2016 rund 1.770 Mitarbeiter. Diesen Durchschnittswert überschreitet jedoch lediglich jedes siebte Unternehmen (14,2 %). Die Verteilung ist somit sehr unterschiedlich: Während das untere Viertel der Unter­nehmen höchstens 168 Mitarbeiter beschäftigt, sind es im oberen Viertel mindestens 950.

Gestützt von der positiven konjunkturellen Entwicklung nahm die Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr über alle Unternehmen hin­weg um 2,8 % zu. Ein solches Wachstum verzeichnen nahezu alle Branchen gleichermaßen. Die bereits für 2017 vorliegenden Daten deuten in allen Wirtschaftsbereichen auf einen weiteren Anstieg der Beschäftigung hin.

Insgesamt

18,516,933,131,5

9,717,864,8

41,022,619,516,9

29,520,421,428,7

23,617,123,435,8

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Industrie generiert

höchste Umsätze

n = 2.740 Quelle: IfM Bonn, 2018

Insgesamt erwirtschafteten die größten Familienunternehmen 2016 einen durchschnittlichen Umsatz in Höhe von 498,6 Mio. Euro. Dabei wurden in der Industrie mit 724,3 Mio. Euro die höchsten Umsätze generiert, in den sonstigen Wirtschaftsbereichen mit 296,1 Mio. Euro die geringsten.

Die industriellen Familienunternehmen werden dabei vor allem durch die besonders Umsatzstarken dominiert. So weisen Unternehmen dieses Wirtschaftsbereichs mit 95,3 Mio. Euro den geringsten Median aus. Gleiches gilt für die – gemessen an ihrem Umsatz – mittle­ren 50 % der Industrieunternehmen: Sie erwirtschafteten mit 64,0 bis 176,6 Mio. Euro die vergleichsweise geringsten Umsätze.

Verteilung der Umsätze in 2016 nach Wirtschaftsbereichenin Mio. Euro

Ein Viertel der Unternehmen mit mehr als 246 Mio. Euro Umsatz

Charakterisierung der größten Familienunternehmen

Sonstige Wirtschaftsbereiche

Holdings / Unternehmens­nahe Dienstleister

HandelIndustrieGesamt

100

200

300

400

0

Mittlere 50 %Gemessen am Umsatz: Median

11276

188152

374

8711671

233

117

246

729564

176

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n = 2.696, n* = 433

< 2 % < 4 % ≥ 4 %

6

Seit 2011

Anstiegder Beschäftigtenzahl

jährlichim Durchschnitt um

3,4 %

In den letzten Jahren stieg die Beschäftigung in Deutschland nahezu kontinuierlich an. Von 2011 bis 2016 erhöhte sich die Anzahl der Erwerbstätigen um rund 3,0 Millionen (Statistisches Bundesamt, 2018). Einen erheblichen Anteil daran hatten die größten deutschen Familienunternehmen. Seit 2011 nahm die Anzahl der dort beschäftigten Mitarbeiter jährlich um durchschnittlich 3,4 % zu.

Regional gibt es dabei jedoch deutliche Unterschiede: Während die Unternehmen in den neuen Bundesländern (1,5 %) sowie die Stadt­staaten Berlin (1,2 %) und Hamburg (1,2 %) nur geringe jährliche Wachstumsraten verzeichnen konnten, stiegen die Beschäftigtenzahlen in Süd­ und Norddeutschland mit Raten von über 4 % am stärksten. Auch in 2017 setzt sich die positive Geschäftsentwicklung fort. So deuten erste Berechnungen auf ein Beschäftigungswachstum von 3,2 % hin.

Starkes Wachstum in Nord und Süd

Umsatz­ und Beschäftigungsentwicklung

Durchschnittliche jährliche Beschäftigungs­entwicklung von 2011 bis 2016

Ausblick 2017*:3,2 %

Schleswig- Holstein

3,4 %

Nieder-sachsen

5,1 %

Neue Bundesländer

1,5 %

Baden-Württemberg

4,0 %

Bayern4,0 %

Hessen2,5 %

Rheinland-Pfalz2,4 %

Saarland3,4 %

Nordrhein- Westfalen

2,3 %

Hamburg 1,2 %

Bremen 4,3

% Berlin

1,2 %

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5­Jahres­Zeitraum:insgesamt

18,2 %mehr

Mitarbeiter

n = 2.696 Quelle: IfM Bonn, 2018

Vergleicht man die Mitarbeiterzahlen von 2011 und 2016, wird die positive Entwicklung besonders deutlich: Über alle Länder hinweg konnten die Unternehmen ihre Belegschaften um insgesamt 18,2 % ausweiten. Den stärksten Zuwachs gab es dabei in Niedersachsen (28,1 %) sowie Bremen (23,5 %). Auch die Mitarbeiterzahlen in den industriell geprägten Bundesländern Bayern und Baden­Württemberg stiegen mit jeweils 21,7 % überdurchschnittlich.

Bei genauerer Betrachtung wird deutlich: Die Entwicklung in diesen Bundesländern ist insbesondere auf die positiven Geschäftsverläufe in der Automobilindustrie – etwa bei VW oder BMW – sowie erfolgreiche Entwicklungen in einigen besonders großen Unternehmen der Industrie und des Handels zurückzuführen.

Beschäftigungsentwicklung von 2011 bis 2016 – gesamtin %

(Automobil-)Industrie treibt Beschäftigungsentwicklung an

Umsatz­ und Beschäftigungsentwicklung

Niedersachsen

Bremen

Bayern

Baden­Württemberg

Saarland

Schleswig­Holstein

Hessen

Rheinland­Pfalz

Nordrhein­Westfalen

Neue Bundesländer

Hamburg

28,1

23,5

21,7

21,7

19,9

18,1

13,4

12,4

12,2

7,8

6,4

6,0Berlin

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Größere Unternehmen

wachsenstärker

Ähnlich positiv entwickelten sich auch die Umsätze über den betrachteten Fünfjahreszeitraum. Rund sieben von zehn Unternehmen konnten ihren Umsatz von 2011 bis 2016 steigern. Nahezu die Hälfte aller Unternehmen (48,7 %) wies dabei ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von mehr als 3 % aus. Die einzelnen Branchen unterscheiden sich in dieser Hinsicht kaum.

Eines wird jedoch deutlich: Größere Unternehmen wachsen stärker. So verzeichnet die größere Hälfte der Unternehmen – gemessen an ihrer Mitarbeiteranzahl – ein Umsatzwachstum von jährlich 3,4 %. Die kleinere Hälfte wächst hingegen „nur“ um 2,4 %.

n = 2.407 Quelle: IfM Bonn, 2018

Verteilung der durchschnittlichen jährlichen Umsatzentwicklung von 2011 bis 2016in %

Jedes Zehnte mit jährlichem Wachstum von mehr als 10 %

Umsatz­ und Beschäftigungsentwicklung

< –10 %

3,5

> –10 % bis –3 %

11,3

> –3 % bis 0 %

14,2

> 0 % bis 3 %

22,5

> 3 % bis 6 %

23,6

> 6 % bis 10 %

14,5

> 10 %

10,6

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Jedes 7.mit mehr als

50 %Umsatzanstieg

Jedoch nicht alle Unternehmen profi tieren von der positiven konjunkturellen Entwicklung. Rund 29 % aller Unternehmen verzeichneten einen Umsatzrückgang – vier von zehn dieser Unternehmen hatten sogar einen stark rückläufi gen Umsatz. Dieser reduzierte sich von 2011 bis 2016 um insgesamt mehr als 20 %.

Der größte Teil der Unternehmen weist jedoch leicht wachsende (29,4 %) oder wachsende (27,7 %) Umsätze aus. Rund jedes siebte Unternehmen schaffte es sogar, seinen Umsatz über den Fünfjahreszeitraum um mehr als 50 % zu steigern.

Verteilung der Umsatzentwicklung von 2011 bis 2016 – gesamtin %

Nahezu jedes dritte Unternehmen mit Umsatzrückgang

Umsatz­ und Beschäftigungsentwicklung

17,8

14,0 11,1

29,4

27,7

Rückläufi g (unter 0 % bis –20 %)

Leicht wachsend (0 % bis 20 %)

Wachsend (über 20 % bis 50 %)

Stark wachsend (über 50 %)

Stark rückläufi g (unter –20 %)

n = 2.407 Qelle: IfM Bonn, 2018

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Generell mit

Rückgangder

Eigenkapital­rentabilität

zu rechnen

Gemessen an ihrem Gesamtkapital erzielten die Familienunternehmen in allen Branchen Renditen in Höhe von rund 6 %. Hier gab es in den vergangenen Jahren nur marginale Veränderungen. Unter der Gesamtkapitalrentabilität versteht man die Profi tabilität des im Unternehmen gebundenen Kapitals – unabhängig davon, ob es sich um Fremd­ oder Eigenkapital handelt.

Auf jeden eingesetzten Euro Eigenkapital erzielten die größten deutschen Familienunternehmen im Median 13,7 Cent Gewinn. Einzig der Handel kann sich leicht absetzen. Er weist mit 15,4 % die höchste Eigenkapitalrentabilität aus. Für 2017 ist – wie in den vergangenen Jahren – mit einem Rückgang zu rechnen.

n = 3.079, n* = 410 Quelle: IfM Bonn, 2018

Handel mit höchster Eigenkapitalrentabilität

Ertragslage und Produktivität

Eigen­ und Gesamtkapitalrentabilität 2016 – Medianein %

2017* 2017*Insgesamt

Industrie

Handel

Holdings / Unternehmensnahe Dienstleister

Sonstige Wirtschaftsbereiche

5,9

6,5

5,6

5,7

6,0

Gesamtkapitalrentabilität

13,7

12,9

15,4

13,5

13,2

Eigenkapitalrentabilität

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3 Prozentpunkte

Rückgangim 5­Jahres­Vergleich

Der Rückgang der Eigenkapitalrentabilität fi ndet in der Breite statt: Betrachtet man die Entwicklung über einen Fünfjahreszeitraum, so wird deutlich, dass sie in zwei von drei Familienunternehmen (66,4 %) gesunken ist. Insgesamt sank die Eigenkapitalrentabilität im Median von 2011 (16,7 %) bis 2016 (13,7 %) kontinuierlich um insgesamt 3 Prozentpunkte. Dies liegt vor allen Dingen an den Unter­nehmen, die 2011 noch eine besonders hohe Rentabilität erreichten und seither an Rentabilität einbüßten.

Die Gründe dürften vor allem an dem seit Jahren kontinuierlich steigenden Eigenkapitalanteil liegen.¹ So erhöhten nahezu vier von fünf Unternehmen (79,2 %) über den Betrachtungszeitraum ihr Eigenkapital.

¹ Vgl. Löher, 2017

n = 2.795 Quelle: IfM Bonn, 2018

Verteilung der Eigenkapitalrentabilität 2011 und 2016in %

Eigenkapitalrentabilität bei zwei Drittel der Unternehmen gesunken

Ertragslage und Produktivität

Unter 0 %

0 % bis unter 10 %

10 % bis unter 20 %

20 % bis unter 30 %

30 % und mehr

6,4

21,2

31,6

16,2

24,7

2011

8,7

28,3

31,7

14,0

17,3

2016

2,3

7,1

0,1

–2,2

–7,4

Saldo

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Handel erzielt höchsten

Umsatz

Die größten Familienunternehmen in Deutschland generierten in 2016 je Mitarbeiter rund 250.000 Euro Umsatz. Dabei gibt es – etwa aufgrund der zugekauften Leistungen – starke Unterschiede zwischen den einzelnen Wirtschaftsbereichen. So weist insbesondere der Handel je Mitarbeiter einen besonders hohen Umsatz aus. Betrachtet man den Umsatz je Mitarbeiter über den Fünfjahreszeitraum 2011 bis 2016, so wird deutlich, dass in rund der Hälfte der Unternehmen der Pro­Kopf­Umsatz gesunken ist.

Umsatz / Mitarbeiter 2016 nach Wirtschaftsbereichenin Euro

Verteilung der Entwicklung Umsatz / Mitarbeiter von 2011 bis 2016 – gesamt in %

Rund 250.000 Euro Umsatz je Mitarbeiter

Ertragslage und Produktivität

n = 2.727 Quelle: IfM Bonn, 2018

17,7

20,3

12,1 11,4

22,3

16,1Rückläufi g (unter –10 % bis –25 %)

Leicht rückläufi g (unter 0 % bis –10 %)

Wachsend (10 % bis 25 %)

Leicht wachsend (0 % bis 10 %)

Stark wachsend (über 25 %)

Stark rückläufi g (unter –25 %) Insgesamt

Industrie

Handel

Holdings / Unternehmensnahe

Dienstleister

Sonstige Wirtschaftsbereiche

251.560

276.989

374.235

211.243

190.662

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Im Mittel

10.455 Euro Gewinn

je Mitarbeiter

Im Mittel konnten die größten Familienunternehmen je Mitarbeiter 10.455 Euro Gewinn verzeichnen. Besonders effi zient sind Unter-nehmen aus Rheinland­Pfalz und Bayern: Sie erwirtschafteten je Mitarbeiter die mit Abstand höchsten Gewinne. Die geringsten Werte wiesen die Stadtstaaten Berlin und Bremen aus. In beiden Ländern wurden weniger als 5.000 Euro Gewinn je Mitarbeiter erwirtschaftet.

Vergleicht man die Gewinne je Mitarbeiter in 2016 mit denen im Jahr 2011, so zeigt sich ein zweigeteiltes Bild: Während rund die Hälfte der Unternehmen einen Effi zienzgewinn verzeichnen konnte, musste die andere Hälfte diesbezügliche Einbußen hinnehmen.

n = 2.696 Quelle: IfM Bonn, 2018

Gewinn je Mitarbeiter in 2016 nach Bundesländernin Euro

Rheinland-Pfalz an der Spitze

Ertragslage und Produktivität

Rheinland­Pfalz

Bayern

Hamburg

Nordrhein­Westfalen

Niedersachsen

Schleswig­Holstein

Hessen

Baden­Württemberg

Neue Bundesländer

Saarland

Berlin

18.303

17.053

10.625

9.617

9.136

8.771

8.699

8.175

7.179

5.843

4.425

4.297Bremen

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Fast die

Hälftemit einer

Eigenkapitalqote von mindestens

39 %

Die positive Auftragslage und kontinuierlich hohe Profitabilität haben die großen deutschen Familienunternehmen zu einem weiteren Ausbau ihres Eigenkapitals verwendet. So wies nahezu die Hälfte aller Unternehmen 2016 eine Eigenkapitalquote von mindestens 39 % aus, jedes vierte sogar von über 56 %.

Die Aufwärtsentwicklung scheint sich auch 2017 fortzusetzen. Nach Auswertung der bereits vorliegenden Daten verzeichnen 55,5 % einen Anstieg. 43,8 % mussten hingegen einen Rückgang hinnehmen. Bei weniger als einem Prozent ist keine Veränderung zu be­obachten.

n = 3.033, n* = 438 Quelle: IfM Bonn, 2018

Positive Entwicklung setzt sich fort

Finanzierungsstruktur und Liquidität

Entwicklung der Eigenkapitalquote von 2012 bis 2017in %

Median Unteres Quantil Oberes Quantil

0

10

20

30

40

50

60

70

2012 2013 20152014 2017*2016

20,224,0

51,5

35,639,3

55,3

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n = 2.339, n* = 330 Quelle: IfM Bonn, 2018

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Steigende Eigenkapitalquote

verringert Bankverbindlichkeiten

2017*

2015

2014

2016

Die steigenden Eigenkapitalquoten der vergangenen Jahre gehen mit einer Verringerung der Bankverbindlichkeiten einher. Auch 2016 konnten die größten Familienunternehmen ihre Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten weiter abbauen. So sank der Anteil der Bankverbindlichkeiten an der Bilanzsumme um rund 1 Prozentpunkt. In 2017 scheint sich dieser Trend fortzusetzen. Insgesamt beträgt der Anteil der Bankverbindlichkeiten an allen Verbindlichkeiten rund 43 %. Banken sind damit weiterhin der wichtigste Finanzierungs­partner der Familienunternehmen.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 2014 bis 2017 – Medianein % der Bilanzsumme

Bankverbindlichkeiten weiterhin rückläufi g

Finanzierungsstruktur und Liquidität

Insgesamt

17,3 18,8 19,7 20,1

15,9 16,9 17,2

24,8 26,2 24,9

17,6 18,1 18,5

19,8 20,8 21,1

Industrie

Handel

Holdings / Unternehmensnahe Dienstleister

Sonstige Wirtschaftsbereiche

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Quelle: IfM Bonn, 2018

GroßeUnternehmen in

komfortablerLiquiditätssituation

Um Zahlungsverpfl ichtungen ordnungsgemäß und termingerecht nachzukommen, ist es auch für die großen deutschen Familienunter-nehmen wichtig, über ausreichende liquide Mittel – also Vermögensgegenstände, die bei Bedarf kurzfristig in Geld umgewandelt werden können – vorzuhalten. Die liquiden Mittel machen 8,8 % der Bilanzsumme aus.

Die Liquidität 1. Grades gibt an, in welchem Umfang Unternehmen ihren kurzfristigen Zahlungsverpfl ichtungen aus den vorhandenen liquiden Mitteln nachkommen können. Diese Quote ist im Vergleich zum Jahr 2011 um rund 6,6 Prozentpunkte gestiegen. Ferner zeigt sich, dass sich vor allem besonders große Unternehmen – mit 1.000 und mehr Mitarbeitern – in einer komfortablen Liquiditätssituation befi nden.

Anteil fl üssige Mittel an Bilanzsumme 2016 – Medianein %

Liquidität 1. Grades* 2011 und 2016 nach Anzahl der Mitarbeiter – Medianein %

Liquiditätssituation stark verbessert

Finanzierungsstruktur und Liquidität

2011 2016*Liquidität 1. Grades = Flüssige Mittel / Kurzfristige Verbindlichkeiten x 100n = 2.963n = 3.235

Insgesamt

Industrie

Handel

Holdings / Unternehmensnahe Dienstleister

Sonstige Wirtschaftsbereiche

8,8

9,8

6,0

9,7

11,2

Insgesamt bis 249 250 bis 499

500 bis 999

38,6

32,636,6

30,231,9

22,519,5

15,0

29,3

22,7

1.000 und mehr

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Norden und

Osten eher

zurückhaltend

In den Jahren 2012 bis 2016 betrug die durchschnittliche jährliche Nettoinvestitionsquote über alle Unternehmen hinweg 2,4 %. Dabei gab es regional deutliche Unterschiede. So steigerten insbesondere die Unternehmen in den beiden Bundesländern Bayern und Niedersachsen ihr Anlagevermögen im Verhältnis zum Umsatz.

Eher zurückhaltend war die Investitionstätigkeit in Teilen Norddeutschlands und im Osten. So lagen die durchschnittlichen jährlichen Nettoinvestitionsquoten in Schleswig­Holstein (0,3 %), Hamburg (0,8 %) und den neuen Bundesländern (1,1 %) deutlich unterhalb des Bundesdurchschnitts.

Niedersachsen besonders investitionsfreudig

Investitionen

Durchschnittliche Nettoinvestitionsquote von 2012 bis 2016 nach Bundesländern

n = 2.342, Nettoinvestitionsquote = Veränderung Anlagevermögen / Umsatz x 100 Quelle: IfM Bonn, 2018

< 3 % > 3 % > 6 %

Schleswig- Holstein

0,3 %

Nieder-sachsen

6,4 %

Neue Bundesländer

1,1 %

Baden-Württemberg

2,6 %

Bayern3,6 %

Hessen1,6 %

Rheinland-Pfalz2,7 %

Saarland1,4 %

Nordrhein- Westfalen

1,9 %

Bremen 2,7 % Berlin

2,9 %

Hamburg 0,8 %

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72 % mit positiver

Investitions­quote

Die Nettoinvestitionsquote** wird vor allem durch einen Wirtschaftsbereich getragen: Die industriellen Familienunternehmen haben über den Betrachtungszeitraum mit jährlich 3,9 % am meisten investiert. Die Industrie unterscheidet sich somit deutlich von den anderen Branchen. Insgesamt profitieren die Unternehmen von der günstigen Zinsentwicklung, die in den letzten Jahren Anreize für Investitionen setzte. Auch für 2017 zeigen erste Berechnungen eine positive Nettoinvestitionsquote in Höhe von 1,6 %.

Betrachtet man die Investitionen auf Unternehmensebene, so zeigt sich bei einer Vielzahl der Unternehmen eine ähnliche Entwicklung. Knapp die Hälfte der Unternehmen weist eine leicht positive durchschnittliche Investitionsquote auf. Rund 10 % der Unternehmen konn­ten ihr Anlagevermögen im Vergleich zum Umsatz jährlich um über 4 % erhöhen.

n = 2.342, n* = 366, ** Nettoinvestitionsquote = Veränderung Anlagevermögen / Umsatz x 100 Quelle: IfM Bonn, 2018

Industrie investiert stark

Investitionen

Durchschnittliche jährliche Nettoinvestitionsquote** von 2012 bis 2016in %

Verteilung durchschnittliche Nettoinvestitionsquote** von 2012 bis 2016 auf Unternehmensebenein %

22,5

9,95,5

47,9

14,2

Leicht negativ (über –2 % bis 0 %)

Positiv (über 2 % bis 4 %)

Leicht positiv (über 0 % bis 2 %)

Stark positiv (über 4 %)

Negativ (unter –2 %) Insgesamt

Industrie

Handel

Holdings / Unternehmensnahe

Dienstleister

Sonstige Wirtschaftsbereiche

2,4

3,9

1,6

1,6

1,5

Ausblick 2017*:1,6 %

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Investitionsdeckung* von 2012 bis 2016 – Medianein %

19

n = 2.735 *Investitionsdeckung = Bruttoinvestitionen / Abschreibungen Quelle: IfM Bonn, 2018

Kapazitäts­erweiterungin allen Branchen

Die Investitionsdeckung setzt die Bruttoinvestitionen ins Verhältnis zu den Abschreibungen. Ein Wert von 100 bedeutet, dass die Investitionen ausreichen, um den abschreibungsbedingten Werteverzehr innerhalb eines Jahres auszugleichen. Bei einem Wert von über 100 kann von einer Kapazitätsausweitung ausgegangen werden.

Folglich lassen die im Median kontinuierlich über 100 liegenden Investitionsdeckungen auf Kapazitätserweiterungen schließen. Diese Entwicklung zeigt sich in allen Branchen. So übersteigen die Bruttoinvestitionen in nahezu jedem Jahr deutlich den durch Abschreibungen verursachten Werteverzehr.

Bruttoinvestitionen übersteigen Abschreibungen

Investitionen

Gesamt Industrie Handel Dienstleister Sonstige

100

105

110

115

120

125

130

2012 2013 20152014 2016

128,8126,1

119,2 117,3

101,7

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Literaturverzeichnis

Löher, J. (2017): Die größten Familienunternehmen in Deutschland, Kennzahlen­Update 2017, Winter 2017, im Auftrag der Deutsche Bank AG und des Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V. (BDI), Berlin / Frankfurt.

Statistisches Bundesamt (2018): Arbeitsmarkt, https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/Konjunkturindikatoren/Arbeitsmarkt/karb811.html, 13.11.2018

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HerausgeberBundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI)Breite Straße 29 · 10178 BerlinTelefon: +49 30 20 28­14 64www.bdi.eu

Deutsche Bank AGTaunusanlage 12 · 60325 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 910­3 90 18www.deutsche-bank.de

Wissenschaftliche Bearbeitung Institut für Mittelstandsforschung (IfM) BonnMaximilianstraße 20 · 53111 BonnTelefon: +49 228 72 99 7­0www.ifm-bonn.org

ProjektbearbeitungSören Ivens, Institut für Mittelstandsforschung (IfM) BonnJonas Löher, Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

VerantwortlichBarbara Böttcher, Deutsche Bank ResearchRA Daniel Schwarke, BDIFabian Wehnert, BDIDr. Alexander Winkler, Deutsche Bank

GestaltungDie G2 Werbeagentur GmbHGerhardt & Gustmann, Frankfurt am Main

Stand: Dezember 2018

Bildnachweis© Fotolia

© Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) Deutsche Bank AG

Impressum

Page 22: Die größten Familienunternehmen in Deutschland...Seit 2011 Anstieg der Beschäftigtenzahl jährlich im Durchschnitt um 3,4 % In den letzten Jahren stieg die Beschäftigung in Deutschland