Die Heilung eines Taubstummen - Katechese.org · Die Heilung eines Taubstummen Einleitung 1....

1. Klasse (12)

Die

Heilung eines

Taubstummen

Die Heilung eines Taubstummen Einleitung

1.

UNTERRICHTSTHEMA

Jesus heilt Menschen; er macht einen Menschen hörend, der nicht hören konnte und sprechend,

der nicht sprechen konnte. Er ist der Heiland. Auch für uns.

2.

LERNZIELE

• Die Kinder lernen das Evangelium von der Heilung eines Taubstummen kennen (Mk 7,31-37).

• Sie erkennen, dass das Wort Jesu „Effata, öffne dich“ als Öffnung des Herzens für die Botschaft

Jesu, für das Gute verstanden werden kann.

• Sie verstehen, dass Jesus derjenige ist, der „alles gut macht“, der alles heil macht: der Heiland.

3.

FACHKOMPETENZ

AUS DEM KATECHISMUS (KKK) 1

Die Krankheit im Leben des Menschen 1500 Krankheit und Leiden gehören von jeher zu den schwersten Prüfungen im Leben des Menschen. In der Krankheit erfährt der Mensch seine Ohnmacht, seine Grenzen und seine Endlichkeit. Jede Krankheit kann uns den Tod erahnen lassen. 1501 Krankheit kann zu Angst, zum Rückzug auf sich selbst, zuweilen sogar zu Verzweiflung und zu Auflehnung gegen Gott führen. Sie kann aber auch den Menschen reifer machen, ihm den Blick dafür öffnen, was in seinem Leben unwesentlich ist, so dass er sich dem Wesentlichen zuwendet. Sehr oft führt Krankheit zur Suche nach Gott, zur Rückkehr zu ihm. Der Kranke vor Gott 1502 Der Mensch des Alten Testamentes erlebt die Krankheit im Blick auf Gott. Er klagt vor Gott über seine Krankheit, und erfleht von ihm, dem Herrn über Leben und Tod, Heilung. Die Krankheit wird zum Weg der Bekehrung, und mit der Vergebung durch Gott setzt die Heilung ein. Das Volk Israel erlebt, dass die Krankheit auf geheimnisvolle Weise mit der Sünde und dem Bösen zusammenhängt, und dass die Treue zu Gott, seinem Gesetz gemäss, das Leben zurückgibt: „denn ich bin der Herr, dein Arzt“ (Ex 15,26). Der Prophet Jesaja sieht voraus, dass das Leiden auch den Sinn einer Sühne für die Sünden anderer haben kann. Er kündigt an, dass Gott für Zion eine Zeit herbeiführen wird, in der er jedes Vergehen vergeben und jede Krankheit heilen wird. Christus als Arzt 1503 Das Mitleid Christi mit den Kranken und seine Heilungen von Krankheiten jeder Art sind ein offensichtliches Zeichen dafür, dass „Gott ... sich seines Volkes angenommen“ hat und dass das Reich Gottes ganz nahe ist. Jesus hat die Macht, nicht nur zu heilen, sondern auch Sünden

1 KATECHISMUS DER KATHOLISCHEN KIRCHE, Neuübersetzung aufgrund der Editio Typica Latina, deutsche Ausgabe: R.

Oldenbourg Verlag, München – Libreria Editrice Vaticana 2003.


zu vergeben. Er ist gekommen, den ganzen Menschen – Seele und Leib – zu heilen. Er ist der Arzt, den die Kranken nötig haben. Sein Mitleid mit allen Leidenden geht so weit, dass er sich mit ihnen identifiziert: „Ich war krank, und ihr habt mich besucht“ (Mt 25,36). Seine besondere Liebe zu den Kranken bewog die Christen, durch alle Jahrhunderte sich all derer anzunehmen, die körperlich oder seelisch leiden. Sie spornte zu unermüdlichen Anstrengungen an, deren Los zu erleichtern. 1504 Oft verlangt Jesus von den Kranken, dass sie glauben. Er verwendet Zeichen, um zu heilen: Speichel und Handauflegung, Teig aus Erde und Waschung. Die Kranken suchen, ihn zu berühren, „denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte“ (Lk 6,19). In den Sakramenten fährt Christus fort, uns zu „berühren“, um uns zu heilen. 1505 Über so viele Leiden erschüttert, lässt sich Jesus von den Kranken nicht nur berühren, sondern macht sich ihre Nöte zu eigen: „Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen“ (Mt 8,17). Er heilte aber nicht alle Kranken. Seine Heilungen waren Zeichen für das Kommen des Gottesreiches. Sie kündigten eine viel tiefer greifende Heilung an: den Sieg über Sünde und Tod durch sein Pascha. Auf dem Kreuz nahm Christus die ganze Last des Bösen auf sich. Er nahm „die Sünde der Welt“ hinweg (Joh 1,29), von der Krankheit eine Folge ist. Durch sein Leiden und seinen Tod am Kreuz hat Christus dem Leiden einen neuen Sinn gegeben: es kann uns nun ihm gleichgestalten und uns mit seinem erlösenden Leiden vereinen.

AUS DEM KOMPENDIUM DES KKK 2

313 Wie wird die Krankheit im Alten Testament erlebt? Im Alten Testament erfährt der Mensch in der Krankheit seine Begrenztheit. Zugleich nimmt er wahr, dass die Krankheit auf geheimnisvolle Weise mit der Sünde zusammenhängt. Die Propheten haben vorausgesehen, dass die Krankheit auch einen erlösenden Wert für die eigenen Sünden und die Sünden anderer haben kann. So wurde die Krankheit im Blick auf Gott erlebt, von dem der Mensch die Heilung erflehte. 314 Welche Bedeutung hat das Mitleid Jesu mit den Kranken? Das Mitleid Jesu mit den Kranken und seine zahlreichen Heilungen von Krankheiten sind ein offensichtliches Zeichen dafür, dass mit ihm das Reich Gottes und folglich der Sieg über Sünde, Leiden und Tod gekommen ist. Durch sein Leiden und seinen Tod gibt er dem Leiden einen neuen Sinn: Vereint mit seinem Leiden, kann es zu einem Mittel der Läuterung und des Heils für uns und für die anderen werden.

315 Wie verhält sich die Kirche gegenüber den Kranken? Die Kirche hat vom Herrn den Auftrag erhalten, die Kranken zu heilen. Darum bemüht sie sich, die Kranken zu pflegen und mit ihrer Fürbitte zu begleiten. Vor allem besitzt sie ein besonderes Sakrament für die Kranken, das von Christus selbst eingesetzt und vom heiligen Jakobus bezeugt ist: „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Presbyter der Kirche zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben“ (Jak 5,14).

2 KATECHISMUS DER KATHOLISCHEN KIRCHE, KOMPENDIUM, Pattloch - Libreria Editrice Vaticana 2005.


KLEINES BEGRIFFSLEXIKON

Sidon 3 Sidon ist ein phönizischer Hafen an der Küste des Libanon. Sidon war bekannt für seine guten Handwerker. Geschnitztes Elfenbein, Gold- und Silberschmuck und schöne Glaswaren kamen aus Sidon. Bei der Eroberung Kanaans im AT konnten die Israeliten Sidon nicht einnehmen. In der Zeit der Richter griffen die Bewohner Sidons die Israeliten an. Nach und nach vermischten sich die Kulturen, und schliesslich beteten auch Israeliten die Götter Sidons – Baal und Astarte – an. Isebel, die den Baalskult in Israel einführte, war eine Tochter des Königs von Sidon. Weil Sidon sich Israel und dem Gott Israels entgegenstellte, sagten die Propheten des AT den Untergang der Stadt voraus. Sidon geriet nacheinander unter assyrische, babylonische und persische Herrschaft, später gehörte es zum griechischen und dann zum römischen Reich. Zur Zeit Jesu waren die meisten Einwohner Sidons Griechen. Viele von ihnen reisten nach Galiläa, um Jesus predigen zu hören. Er verglich die galiläischen Orte Chorazin und Betsaida mit Tyrus und Sidon und sagte, dass die heidnischen Städte seine Worte eher befolgen würden als die jüdischen. Auf seiner Fahrt nach Rom machte Paulus in Sidon Zwischenstation und besuchte Bekannte. (Vgl. Ri 1,31; 10, 6.12; 1 Kön 16,31; Jes 23,1-12; Ez 28,20-23; Lk 6,17; Mk 7,24-31; Mt 11,20-22; Apg 27,3) Tyrus 4 Ein wichtiger Hafen und Stadtstaat an der Küste des Libanon. Tyrus hatte zwei Häfen, der eine von ihnen lag auf dem Festland, der andere auf einer nahen Insel. Um 1200 v. Chr. plünderten die Philister Sidon, den anderen Phönizierhafen, 32 km nördlich. Von da an war Tyrus die wichtigste Stadt an der Küste. Das „goldene Zeitalter“ Tyrus war zur Zeit Davids und Salomos. König Hiram und Tyrus lieferten Holz und stellten Handwerker für den Bau des Tempels in Jerusalem. Die Spezialitäten von Tyrus waren Glas und eine besondere Purpurfarbe, die aus Seeschnecken hergestellt wurde. Die Stadt wird in den Psalmen und bei den Propheten oft erwähnt. Ihr Stolz und ihre Ausschweifung werden verurteilt. Im 9. Jh. v.Chr. kam Tyrus unter assyrische Herrschaft und musste für ein gewisses Mass an Unabhängigkeit hohe Tribute zahlen. Im selben Jahr wie Samaria wurde Tyrus von Sargon II. erobert. Als Assyrien an Macht verlor, wurde Tyrus wieder unabhängig und reich. Dreizehn Jahre lang (587 – 574 v. Chr.) belagerte Nebukadnezar von Babylon die Stadt; doch erst Alexander dem Grossen gelang es 332 v. Chr., den Inselhafen durch den Bau eines Dammes zu erobern. Jesus hat das Gebiet von Tyrus und Sidon besucht. (Vgl. 2 Sam 5,11; 1 Kön 5; 9,10-14; Ps 45,13; Jes 23; Ez 26, Mt 15,21; Lk 6,17; Apg 21,3) Dekapolis 5 Dekapolis heisst „Zehn Städte“. Ein Zusammenschluss von zehn griechischen Städten gab diesem Gebiet seinen Namen. Es handelt sich um die Städte Damaskus, Gadara, Hippos, Dion, Pella, Raphana, Kanatha, Philadelphia (früher Rabbat-Ammon), Gerasa und Skythopolis. Die Dekapolis lag im Süden des Sees Genezareth, zum grössten Teil östlich des Jordan. Viele der dort lebenden Menschen waren keine Juden, doch sie schlossen sich der Jesus nachfolgenden Menge an. Vor dem Krieg mit den Römern flohen Judenchristen nach Pella, einer Stadt der Dekapolis. (Vgl. Mt 4,25; Mk 5,1-20; 7,31-37)

3 aus: ALEXANDER, Pat, Die Welt der Bibel. Nachschlagewerk zur Bibel, 1988 Wuppertal. 276. 4 ebd. 278. 5 ebd. 257.


Effata Wie die Bibel selbst übersetzt, heisst dieses Wort „Öffne dich!“. Die Kirche kennt den Effata-Ritus in der Feier der Taufe. Nach der Taufe berührt der Priester Ohren und Mund des Neugetauften und spricht „Effata!“. Damit macht er deutlich, dass sich die Ohren des neugetauften Christen öffnen mögen für das Hören des Wortes Gottes und dass sich der Mund auftue zum Lobpreis und Bekenntnis der grossen Taten des Herrn. Heiland Heiland ist die Übersetzung des griechischen Soter und lateinischen Salvator (Retter, Erlöser), abstammend vom althochdeutschen Wort heilant, „der heilt und von Schmerzen erlöst“.

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4.

HILFSMITTEL 6

AB 1 Effata AB 2 Jesus heilt! AB 3 Zum Beispiel: Der heilige Kamillus B 1 Die Heilung eines Taubstummen (Mk 7,31-37) Ba 1 Gebetskarte (Triptychon) G 1 Ein Berg Süssigkeiten R 1 Begleite den Taubstummen zu Jesus L 1 Effata, öffne dich

6 AB = Arbeitsblatt, B = Bibeltext, G = Geschichte, R = Rätsel, S = Spiele, Ba = Bastelarbeit, L = Lieder


5.

DIDAKTISCHER IMPULS

Lektionsablauf

benötigte Materialien

Lektion 1

a) Beginn der Stunde: Begrüssung und Gebet b) Kreisgespräch: Warum ist es wichtig, dass wir hören und sprechen

können? Wenn ein Mensch nicht hören und sprechen kann, wie verständigt er sich dann? In Zweiergruppen probieren, etwas einander zu sagen, ohne ein Wort zu sprechen: nur mit Gesten.

� Zusammenfassend festhalten, dass ein Taubstummer in einer sehr schwierigen Situation ist, ausgeschlossen von den Mitmenschen, wenn sie sich nicht bewusst um ihn kümmern.

c) Gemeinsam die biblische Geschichte auf B 1 lesen und die ersten drei

Punkte des Arbeitsauftrages ausführen. d) L 1 gemeinsam lernen und singen. Zwischen den einzelnen Durch-

gängen ein kurzes Kreisgespräch führen: Wann sind wir mit Jesus alleine? Richtig, im Gebet. Es ist genau, wie mit dem Taubstummen: Wenn wir mit Jesus allein sind, spricht er zu uns, öffnet und heilt, was in uns krank ist. Dazu müssen wir ihm unser Herz im Gebet öffnen. Manchmal ist das gar nicht so einfach. Ein Lied oder Gebet kann dabei eine Hilfe sein. L 1 erneut singen.

e) Abschliessend den vierten Punkt des Arbeitsauftrages auf B 1 ausfüh-

ren. (Dies kann auch als Hausaufgabe gemacht werden).

B 1 / Folie mit Karte (Tyrus, Sidon, Dekapolis) L 1 B 1


Lektion 2

a) Beginn der Stunde: Begrüssung und Lied / Gebet b) Kurzer Rückblick auf die biblische Geschichte der letzten Stunde. Die

Merksätze auf Plakat oder Tafel schreiben.

1. An Jesus glauben 2. Allein sein mit Jesus 3. Jesus öffnet und heilt 4. Jesus macht alles gut

Allenfalls Bibeltext von B 1 nochmals vorlesen. Kreisgespräch: Was hat Jesus durch das Wort „Effata“ / „Öffne dich“ bewirkt? Richtig, der kranke Mann konnte wieder hören und sprechen. Es gibt auch im Herzen des Menschen Dinge, die irgendwie krank sind. Auch diese Dinge kann Jesus wieder gesund machen. � AB 1 gemäss Auftrag lösen.

c) Kreisgespräch: Habt ihr schon einmal einen Heiligen gesehen? Kennt

ihr Heilige? Gewiss werden die Kinder einige Namen nennen. Wann ist ein Mensch heilig? Sicher reicht es nicht, wenn ihm ein „Heiligenschein“ gemalt wird. Was bedeutet es, heilig zu sein? Auf dem AB 1 haben wir verschiedene Gegensatzpaare kennengelernt, Dinge, welche krank sind im Menschen und die Jesus heilen will und kann. Ein Heiliger ist ein Mensch, der immer das Gute, immer den Willen Gottes wählt. Ein Mensch, der ganz „heil“ ist, ein Mensch, der ganz Gott gehört. Es ist das Ziel jedes Christen, heilig zu leben. Das bedeutet, alle Christen sind dazu eingeladen, immer das Gute zu wählen und somit den Willen Gottes zu tun, um ganz ihm zu gehören, sprich; heilig zu sein. Wie sieht das nun konkret in unserem Alltag aus? Davon erzählt die Geschichte G 1. � G 1 bearbeiten.

d) Zum Abschluss der Stunde das Rätselblatt R 1 bearbeiten oder als

Hausaufgabe mitgeben.

L 1 Merksätze B 1 Tafel / Plakat B 1 AB 1 Farbstifte / Filzstifte G 1 R 1


Lektion 3

a) Beginn der Stunde: Begrüssung und Lied / Gebet b) Mit Hilfe des AB 2 besprechen: Jesus heilt ganz persönlich. Er ist der

Heiland für jeden von uns. c) Bevor Jesus den Taubstummen heilte, „nahm er ihn beiseite“. Als die

Heilung geschah, waren Jesus und der Taubstumme allein. Wir basteln die Gebetskarte Ba 1. Sie soll eine Anregung sein, dass die Kinder sich zu Hause Zeit nehmen um mit Jesus allein zu sein, zu ihm zu beten, mit ihm zu sprechen, ihn um etwas zu bitten.

d) Viele Menschen haben sich im Laufe der Zeit ein Beispiel genommen

am Mitleid Jesu mit den Kranken. So entstanden christliche Krankenhäuser und Organisationen (zum Beispiel die Caritas), welche sich am Beispiel Jesu orientieren und sich um Menschen kümmern, die unter verschiedensten Krankheiten und Umständen leiden. Auch heute gibt es heilige Menschen mitten unter uns, die sich um Kranke und Sterbende kümmern. (Vielleicht kennen die Kinder Mutter Teresa und ihre Schwestern?) Zum Abschluss des Themas wollen wir das Leben eines Heiligen anschauen, der sich in seinen Taten am Handeln Jesu orientiert hat. � AB 3 gemäss Auftrag lösen.

e) Der Satz des heiligen Kamillus „Legt euer Herz in eure Hände“ lädt uns

auch heute ein, die Kranken und Leidenden mit christlicher Nächstenliebe zu pflegen… Falls es organisatorisch möglich ist, kann abschliessend der Besuch eines Spitalseelsorgers, einer Spitalseelsorgerin oder einer Person, welche in der Krankenpflege arbeitet, organisiert werden.

L 1 AB 2 Ba 1, Kopiervorlagen, Farbiger Fotokarton, Bastelmesser, Lineal, Trockenleim, Farbstifte AB 3

6.

HINWEISE

Lehrplan Religion, Kanton Graubünden

� Thema „Neues Testament / Jesus“

� Grobziel „Jesusgeschichten kennen und wiedergeben“

� Grobziel „In Jesus dem Geheimnis Gottes begegnen“

� Inhalte „Jesus, der Menschenfreund“

� Inhalte „Jesus heilt und verzeiht“

Reihe „Glaube und Leben“

� Band 1, Lektion 15 in Textbuch (Lektionsbild) und Handbuch

Die Heilung eines Taubstummen AB 1

Stolz Streit Hass

Zweifel Eifersucht

Masslosigkeit

Zorn

Verzweiflung

Effata!

Glauben

Masshalten

Grosszügigkeit

Hoffnung Vergebung

Liebe Frieden Demut

________________________________________

________________________________________


AB 1

ARBEITSAUFTRAG

• Die Wörter auf dem Arbeitsblatt gemeinsam lesen und besprechen. Was bedeuten sie?

• Jesus will, dass wir uns ihm (das heisst für das Gute) öffnen: Effata! So

wandelt sich das Böse ins Gute. Aus Streit wird Frieden usw. Nun sollen acht Gegensatzpaare gesucht werden. Die Gegensätze, welche zusammen-gehören, werden jeweils mit der gleichen Farbe übermalt.

Stolz / Demut Streit / Frieden Hass / Liebe

Zweifel / Glauben Eifersucht / Grosszügigkeit Masslosigkeit / Masshalten Verzweiflung / Hoffnung

Zorn / Vergebung

• Als Zusammenfassung aufschreiben:

Mit der Hilfe von Jesus kann ich das Gute tun. Er sagt auch zu mir: „Effata! Öffne dich!“


Jesus will alles wieder gut und heil machen. Er ist der Heiland.

Memo 12

Jesus heilt!

Jesus ist der Sohn Gottes. Er hat Mitleid mit den Menschen, die krank an

____________ oder ____________ sind.

Jesus ist wie ein Arzt.


AB 2

ARBEITSAUFTRAG

• Arzt vergleichen mit Jesus. Was heilt ein guter Arzt? Was heilt Jesus? Evt. Begriffe „Leib“ und „Seele“ wiederholen. Es soll nicht die eine gegen die andere Seite ausgespielt werden, vielmehr sollen und dürfen wir selbstverständlich beides in unserem Leben in Anspruch nehmen: Man soll zum Arzt gehen, wenn man leiblich krank ist, man soll aber auch zu Jesus gehen, um die „Krankheit der Seele“ (gemeint ist die Sünde) heilen zu lassen. Natürlich kann Gott auch leiblich heilen und die leibliche Gesundheit schenken, aber im Normalfall ersetzt Gott nicht den Arzt. Der Arzt kann Gott nicht ersetzen: Er kann nicht unsere Seele heilen, indem er uns die Sünden vergibt, das kann nur Jesus.

• Lückentext ausfüllen:

Jesus ist der Sohn Gottes. Er hat Mitleid mit den Menschen, die krank an

Leib oder Seele sind.

• Die Quadrate auf der Kopiervorlage ausschneiden und in den korrekten Raster einkleben, allenfalls ausmalen.

• Das Wort „Heiland“ im Memo übermalen und evt. das Memo auswendig lernen.


AB 2

KOPIERVORLAGEN


Zum Beispiel:

___________________________________________________

moR

neknarK

0551

iluJ

resuähneknarK

nerobeG

_________: 25. Mai _____ in Bucchianico (Italien). Gestorben: 14. _______ 1614 in _______ (Italien).

Schutzpatron der _________________ , der Sterbenden, des Krankenhauspersonals und der _____________________ .

„Legt euer Herz in eure Hände.“


AB 3

ARBEITSAUFTRAG

• Kreisgespräch: Was ist ein Heiliger, eine Heilige? Ein Vorbild für uns, ein Mensch, der ganz Gott gehört und an dem wir sozusagen abschauen können, wie ein guter Christ leben und handeln soll. Vielleicht kennen die Kinder einige Heilige, die sie nennen können? Ein Heiliger hat sich das Mitleid Jesu mit den Kranken ganz besonders zu Herzen genommen. Er hiess Kamillus. Auf die Linie schreiben:

Der heilige Kamillus

• Gemeinsam die Wörter und Jahreszahlen neben dem Bild richtig aufschreiben. Was bedeuten sie? Danach liest die Lehrperson den ganzen Lückentext vor und die Kinder füllen die Lücken mit den richtigen Wörtern und Zahlen.

Geboren : 25. Mai 1550 in Bucchianico (Italien). Gestorben: 14. Juli 1614 in Rom (Italien).

Schutzpatron der Kranken , der Sterbenden, des Krankenhauspersonals

und der Krankenhäuser .

• Kreisgespräch: Ein Schutzpatron ist ein Heiliger, den man um seine Fürbitte bei Gott bitten kann. Meistens hat der Schutzpatron etwas mit der entsprechenden Sache, um die man bittet, zu tun. Wir glauben, dass der entsprechende Heilige dann bei Gott sozusagen „ein gutes Wort“ für uns einlegt. Der Heilige Kamillus ist also der Fürsprecher der Kranken, des Krankenhauspersonals und der Krankenhäuser. Er verbesserte zu Lebzeiten die Krankenpflege in Italien und gründete 1586 den Orden der Kamillianer. Die Kamillianer versprechen, sogar unter Lebensgefahr Kranke zu pflegen. Zu den Menschen, die Kranke pflegten, sagte Kamillus: „Legt euer Herz in eure Hände.“ Gemeinsam überlegen, was dieser Satz bedeutet (die Kranken mit Liebe und Geduld behandeln, freundlich mit ihnen sein, ihnen Freude schenken, die Kranken mit Liebe pflegen und nicht nur weil man „muss“ etc.). Abschliessend ein Herz oder mehrere Herzen in die leeren Handflächen zeichnen und ausmalen.

Die Heilung eines Taubstummen B 1

Die Heilung eines Taubstummen (Markus 7,31-37)

Jesus verliess das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis. Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heisst: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit, und er konnte richtig reden. Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. Ausser sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen. Aus: Die Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart 1980.

Die Heilung eines Taubstummen B 1

B 1

ARBEITSAUFTRAG

• Bibeltext miteinander lesen.

• Karte aus Einleitung auf Folie kopieren und den Weg Jesu über Tyrus und

Sidon zur Dekapolis gemeinsam einzeichnen. (Kann auch auf Papier ausgedruckt werden, sollte kein Hellraumprojektor vorhanden sein).

• Folgende fettgedruckten Merksätze erarbeiten und auf das Blatt unter den

biblischen Text schreiben. Die Menschen brachten den Taubstummen zu Jesus, dies ist eine Tat des Glaubens: An Jesus glauben. Jesus will allein sein mit dem Kranken: Allein sein mit Jesus. Jesus öffnet und heilt das, was krank war: Gehör und Sprechfähigkeit. Die Menschen erkennen: Jesus macht alles gut.

• Einen Ausschnitt des Textes selber als Zeichnung darstellen (allenfalls auf Rückseite des Blattes oder ins Heft, sollte vorne wegen der Merksätze kein Platz mehr sein).

Die Heilung eines Taubstummen Ba 1

BA 1

GEBETSKARTE (TRIPTYCHON)

Material

Vorbereitungsarbeit für Lehrperson: • Farbiger Fotokarton, Grösse 34 cm x 18.5 cm • 10 cm vom rechten und vom linken Rand mit einem

Bastelmesser den Fotokarton leicht einritzen, damit eine genaue Falzkante entsteht.

Arbeiten für die Kinder: • Auf den rechten „Flügel“ ein oder mehrere Gebete von

der Kopiervorlage (oder ein eigenes Gebet) aufkleben, verzieren.

• In der Mitte die Kopiervorlage vom Leben Jesu (oder

ein anderes, z.B. farbiges Bild von Jesus) aufkleben (Achtung: Kopiervorlage verkleinern!)

• Auf den linken „Flügel“ einen Blumenstrauss / Kerzen /

ein farbiges Fenster etc. zeichnen. • Beim Gebrauch zu Hause kann vor dem Triptychon ein

kleines Kerzchen aufgestellt werden (� Elternaufsicht!)

Farbiger Fotokarton Bastelmesser, Lineal Farbige Kopien von Gebet, Trockenleim Kopien Leben Jesu (oder anderes Bild), Trockenleim Farbstifte


BA 1

KOPIERVORLAGEN

In Gottes Namen

steh ich auf. Herr Jesus,

leite meinen Lauf. Behüte mich

auf allen Wegen mit deiner Kraft

und deinem Segen. Amen.

In der langen dunklen Nacht, habe du, Gott, auf mich acht,

schütze alle, die ich lieb, alles Böse mir vergib,

kommt der helle Sonnenschein,

lass mich wieder fröhlich sein.

Amen.

Jesus, schenke mir die Gnade,

dass ich oft an dich denke, gern mit dir

spreche und immer mit dir verbunden

bin. Amen.

Wo ich stehe, wo ich gehe, bist du, lieber Gott, bei mir. Wenn ich dich

auch niemals sehe, weiss ich sicher,

du bist hier. Amen.

Die Heilung eines Taubstummen G 1

G 1

EIN BERG SÜSSIGKEITEN

Philipp ist zufrieden. Zu seinem Geburtstag hat er viele Süssigkeiten und ein tolles neues Buch bekommen. Nun bestaunt er voller Freude seine Schätze: die Süssigkeiten hat er zu einem kleinen Berg aufgebaut, mitten im Zimmer. Zwar würde den Eltern dieser Berg nicht gerade Freude machen, denn seine Eltern sind ordentlich und mögen es nicht, wenn mitten im Zimmer etwas auf dem Boden liegt. „Nun, gut“, denkt Philipp, „lange wird der Berg Süssigkeiten sowieso nicht dort bleiben.“ Schmunzelnd beginnt er zu essen. Erst die feinen Karamellbonbons, dann die süsssauren Zungen, gefolgt von den Gummibärchen und einigen Schleckstängeln. Philipp isst und isst, es schmeckt doch alles so lecker! Bald ist vom Berg Süssigkeiten nichts mehr zu sehen, nur einige Abfallreste liegen mitten im Raum. Philipp spürt, wie die vielen Bonbons in seinem Bauch rumoren. „Ist es vielleicht doch etwas übertrieben gewesen, all das auf einmal herunter zu schlingen?“, fragt er sich. Bald merkt er, dass es für seinen Magen wohl wirklich nicht so gut gewesen ist, was er getan hat. Es wird ihm nämlich ziemlich übel. Er wälzt sich mit Bauchschmerzen auf dem Bett herum, bis die Mutter kommt und ihn entdeckt. „Hast du etwa all die Süssigkeiten auf einmal gegessen?“, fragt sie besorgt. „Ja“, antwortet Philipp. „Aber Philipp“, meint die Mutter, „das ist wirklich nicht gut. Wenn ich so viele Süssigkeiten auf einmal ässe, würde mir auch schlecht werden.“ Philipp ist von diesem Tag an klar, dass ihm das masslose Essen von Süssigkeiten nicht gut tut. Natürlich isst er sie noch immer sehr gern und er freut sich sehr, wenn ihm jemand etwas Süsses schenkt, aber er weiss jetzt: Alles im Mass, damit es mir gut tut.

Die Heilung eines Taubstummen G 1

G 1

ARBEITSAUFTRAG

• Geschichte vorlesen oder frei nacherzählen.

• Gewiss haben die Kinder auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht.

Gemeinsam im Kreisgespräch diese Erfahrungen austauschen. Allenfalls kann man in Gruppen so eine Geschichte nachspielen.

• Welches Gegensatzpaar von AB 1 wird mit dieser Geschichte gezeigt?

Lösung: Masslosigkeit – Masshalten. Gemeinsam überlegen: Was wäre der Wille Gottes für Philipp gewesen?

� Gott ist gut, er freut sich, wenn Philipp die Süssigkeiten isst. Aber er will nicht, dass es Philipp deswegen schlecht geht. Gott will das Beste für Philipp. So wäre es wohl Gottes Wille gewesen, dass Philipp nur so viel von den Süssigkeiten isst, dass es ihm nicht übel wird. Gemeinsam auf die Tafel oder auf die Rückseite des Geschichtenblattes

(allenfalls ins Heft) schreiben: Gott will das Beste für mich.

• Kreisgespräch: Ein Heiliger wählt immer das, was Gott wählen würde. Wo wählt Philipp etwas anderes als den Willen Gottes? Da, wo er masslos Süssigkeiten isst. Dies zeigt, dass das „Heiligsein“ nicht von heute auf morgen einfach so passiert. Vergessen wir aber bei all dem nicht: Heilig werden können wir alle! Die Heiligkeit ist ein täglicher Weg, auf dem wir lernen müssen, den Willen Gottes zu tun, der immer nur das Beste für uns will. Gemeinsam auf die Tafel oder auf die Rückseite des Geschichtenblattes

(allenfalls ins Heft) schreiben: Auch ich kann heilig werden.

Die Heilung eines Taubstummen R 1

R 1

BEGLEITE DEN TAUBSTUMMEN ZU JESUS

Welcher Weg ist richtig?

Die Heilung eines Taubstummen R 1

R 1

LÖSUNG

Die Heilung eines Taubstummen L 1

L 1

EFFATA, ÖFFNE DICH

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