Die Heirat des Pöttis

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DIE HEIRAT DES POETTIS

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DIE HEIRAT DES POETTIS nicht sinken! Und ihre Segeltechnik…Sie spannen Hosen auf den Mast, und der Nordwest‐Deo Center Court von Lukasstadt, und die Craftian Open sollen verdammt sein!“ Vallaster antwortete Guillotine“. Darauf hin machte sich Dobler von dannen. Wenige Augenblicke später betrat ein ein und begann sogleich: „Admiral, wir haben ein Problem. Siebentausend Schiffe von der Insel Vallaster entgegnete: „Hödis! Wir sind dem Untergang geweiht. Bei ihrer Hirnmasse können Sie

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Die Heirat des Poettis

Vor langer, langer Zeit, jedoch noch nicht so lange, als die, in der das Tinki erlöst wurde, gab es 

immer noch die seit einer Ewigkeit bestehenden Königreiche Kraftien und Lukien.  Doch in 

Lukiens Hauptstadt waren die Bürger sehr besorgt, da Gerüchte eines bevorstehenden Krieges 

die Runde machten. Diese Gerüchte wurden zwar vom Pressesprecher des Kaisers nicht 

bestätigt, aber auch nicht dementiert. Hinter den Fassaden des Lukier Palastes liefen jedoch 

Krisenberatungen an. 

Kaiser Salomon schrie wutentbrannt: „Was soll das? Wie viele?“ Dobler antwortete: 

„Siebentausend Schiffe, Hoheit.“ Salomon antwortete: „Nun, Sie sind noch inkompetenter als ich 

dachte. Holen Sie mir einen fähigeren Kriegsstrategen, holt mir Vallaster!“ „Hoheit, ich bin 

lediglich Ihr Hofmeister, aber…“ Salomon murmelte vor sich hin: „Exekution, Exekution, 

Guillotine“. Darauf hin machte sich Dobler von dannen.  Wenige Augenblicke später betrat ein 

trauriger Admiral gesenkten Hauptes den Thronsaal. „Lukapowa im Achtelfinale gegen Krafina 

ausgeschieden. Glatt. 6:1, 6:2“ Salomon antwortete: „Hisst die schwarzen Flaggen auf dem 

Center Court von Lukasstadt, und die Craftian Open sollen verdammt sein!“ Vallaster antwortete 

untröstlich: „Wie wahr, wie wahr…“ Doch Salomon ließ sich auf keine weiteren Trauergespräche 

ein und begann sogleich: „Admiral, wir haben ein Problem. Siebentausend Schiffe von der Insel 

der Hödis steuern die Lukische Küste an! Und unsere Flotte liegt immer noch bei Pearl Claudio!“ 

Vallaster entgegnete: „Hödis! Wir sind dem Untergang geweiht. Bei ihrer Hirnmasse können Sie 

nicht sinken! Und ihre Segeltechnik…Sie spannen Hosen auf den Mast, und der Nordwest‐Deo 

bläst ihnen in die Segel!“ Salomon antwortete: „Nun, ihr Problem. Bauen Sie sofort zehntausend 

Trieren! Bis in zwei Wochen müssen sie fertig in Liräus liegen!“ Vallaster schüttelte unglaublich 

den Kopf: „Fünfzehn Doppelfehler. Achja, zu den Trieren. Wird gemacht!“ 

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Und so lagen vierzehn Tage nach diesem Gespräch zehntausend wendige, mit Balisten 

gespickte, Tieren im größten Hafen Lukiens, Liräus, oder, wie er auch von den Einheimischen 

genannt wurde, Lotterdam. Für die Schiffstaufe wurden zwölf Tankwagen voller Sekt verwendet, 

und für die Feuertaufe kam der wiederauferstandene FWHM Mair, der sich in letzter Zeit mehr 

der Astrologie und der Zahl sieben sowie sechs Nullen zugewandt hatte, mit Martinshorn und 

Blaulicht angefahren. Nach einem Tag voller Feiern und Wettkämpfen, bei der sogar der große 

Samuel Mangeng eine Rede hielt, kam es am nächsten Tag zur feierlichen Angelobung des 

Oberkommandos über die neuen Schiffe für Admiral Vallaster. Aufgrund der vielen Völker, die 

innerhalb von Lukien lebten, wurde die Ansprache größtenteils in Englisch gehalten. Vor dem 

Lukier Palast hatten sich vier Millionen Leute versammelt, die zuerst die Angelobung des 

Vizeadmirals, des Kollaborateurs Major Gurki, der die Seiten gewechselt hatte, miterlebten. Der 

Höchstrichter Lukiens sprach die wichtigsten Worte im Leben Gurkis vor: „I, Major Georgi Gogov, 

weiter übersetzte ein lukisch Sprechender, gelobe feierlich, dem Staate Lukien, dem Kaiser 

Salomon sowie der mir unterstehenden Flotte treu zu bleiben, so Gott mir dabei helfe.“ Unter 

tosendem Applaus der Prachtstraße Lukiens, genannt „Not the Mall“, verließ Major Gurki die 

Bühne. Der eigentliche Hauptteil der Inauguration begann. Admiral Lukas Vallaster betrat die 

Bühne. Erneut sprach der Höchstrichter den wichtigen Text vor, doch beim Wort „flottfully“ 

versprach er sich, deshalb musste die Angelobung wiederholt werden. Am Abend der Zeremonie 

fand eine Parade in den Lukier Palast statt, die Admiral Vallaster größtenteils volksnah in einem 

in der Stratosphäre schwebendem Heißluftballon absolvierte. Danach spielten noch The Boss 

Bruce Kraftsteen sowie viele andere bekannte Musiker ein mitreißendes Konzert, das dem Inhalt 

der Rede von Vallaster entsprach. Er sprach von einer besseren Flotte, doch jeder Ruderer müsse 

Opfer dafür bringen. Er sei der Sohn eines Paddelbootfahrers, der vor sechzig Jahren nicht das 

Geld hatte, sich die Präsidentensuite im Hilton‐Hotel in Lukasstadt zu mieten. Schlussendlich 

ward es Mitternacht, und es ward morgen, dritter Tag. An diesem Tag stach die enorme Flotte in 

See, um als Lukasfighter ohne Nachtfahrlizenz die insgesamt siebzigtausend Hödis abzufangen. 

Als am Horizont die ersten Pentagramme in Sicht kamen, sprach Vallaster anerkennend: „Sooooo 

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viele, und doch soooo wenig Intelligenz!“ Und schon hörte man den Kampfschrei der Hödis: 

„666, 12, 17!“. Daraufhin begannen Vallasters Ruderer ebenfalls, sich noch stärker in die Riemen 

zu legen. Plötzlich gab der Admiral das Zeichen zum sofortigen Stopp, das der Betätigung einer 

Notbremse in einem Zug ähnelte. „Wir haben eine Nachricht erhalten!“ Die Besatzungen der 

zehntausend Trieren ahnten Schlimmes. „Loger Lederer hat die Craftian Open gewonnen, im 

Finale setzte er sich gegen Kafael Kadal durch!“. Auf den Decks brannte Jubel aus, Schweizer 

Kreuze wurden gehisst, Lederer wurde ein Nationalheld. Doch nachdem die aktuellen 

Sportnachrichten in Lukiens staatlichen Radiokanal vorbei waren, ging es mit der Schlacht 50 

Meilen vor Lukiens Küste weiter. Vallaster ließ seine Reihen in ein einer Formation, die dem 

Head‐Logo gleichte, ankämpfen, während der höd’sche Admiral seine Galeeren in Form eines 

Apfelsaft‐Tetrapaks staffelte. Schlussendlich lagen dreitausend Galeeren der Hödiflotte 

zwanzigtausend Meilen unter dem Meer, und die Elitetruppen des Admirals Vallaster hatten das 

Flaggschiff der Hödis umzingelt. „Ein letztes Wort, Demokrate?“, fragte Vallaster in Richtung des 

Staatspräsidenten der demokratischen Republik Staten Hödi. „Vielleicht“, antwortete der 

Präsident. „Wollten deine Schiffe uns angreifen und einen Vorgänger des D‐Days inszinieren?“, 

fragte Vallaster erneut. „Nein. Wir wollten lediglich Pöttis Junggesellenabschied feiern und dann 

seine Hochzeitsgäste werden!“. Vallaster rief erstaunt: „Das ist aber nun sehr problematisch, mit 

einem 0:6, 0:6, 0:5‐Rückstand zu vergleichen. Nun, wir werden euch zum Orte der Hochzeit 

eskortieren, währenddessen darf Mair sieben Millionen Planken löschen.“ Und so ruderten die 

beiden Flotten in fröhlicher Zweisamkeit an die lukische Küste, genauer gesagt, ankerten sie vor 

dem Hafen Pöttistadts. Dort gingen dann zwanzigtausend Hödis und hunderttausend Lukier von 

Bord, um Pöttis Hochzeit zu feiern. 

Unterdessen liefen im Magiersaal zu Pöttistadt die Vorbereitungen für die Hochzeit des bösen 

Magiers Pöttis auf Hochtouren. Er heiratete eine zuvor unbekannte Angehörige des 

Mangengstammes, ihre ersten vier Buchstaben des Vornamens ließen auf eine niedere Tätigkeit 

schließen, doch in Wahrheit war sie eine wichtige Mitarbeiterin des weisen Mangengs. Doch man 

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musste annehmen, dass sie aufgrund der Hochzeit mit Pötti nicht mit aller Weisheit des 

Mangengs gesegnet war, doch auch das konnte täuschen. Als Mitgift waren zehntausend Liter 

getrockneten Preiselbeersaftes vorgesehen, die sie problemlos mitbringen konnte. Im einfachen 

Volke ging das Gerücht umher, Pötti hätte sie durch einen Liebestrunk verzaubert, doch Pöttis 

Pressesprecher dementierte das vehement. So kamen die Hödis mit Unmengen an 

Preiselbeersaft in den Magiersaal, um dort den Junggesellenabschied ihres Freundes zu feiern. 

„Auf dass er schon bald die ewige zwölfte Erleuchtung finde!“, rief das Oberhödi. „Nein, die 

siebzehnte!“, entgegnete ein Oberunteroberhödi. Nach ein paar Gläsern Preiselbeersaft artete 

diese Auseinandersetzung in eine „internasionale Generasionenschlägerei“ aus, in der alle 

zwanzigtausend Hödis und fünfzigtausend Lukier verwickelt waren. Am Schluss waren alle Hödis 

flachgelegt und festgenagelt und das Geschenk der Lukier an Pötti konnte überreicht werden.  Es 

war eine goldene Schallplatte der Beatles‐Coverband Metallica. Auch Kraft ließ einen Boten mit 

einem ähnlichen Geschenk aufwarten, doch wie es die Vorurteile erwarten ließen, war Krafts 

silberne Schallplatte aus Alufolie gefertigt. Am Tag darauf fand die langersehnte Hochzeit statt, 

die Kaiser Salomon persönlich durchführte. „Lieber Pötti, ich hoffe, du bist dir bewusst, in welche 

nicht mehr revidierbare Gefahr du dich begibst. Im besten Falle wird der Tod euch scheiden. 

Bedenke die Alimente! Bedenke die schönen Aktivitäten als Junggeselle! Bedenke die 

Eingeschränktheit, die du die nächsten Jahre deines Lebens haben wirst. Willst du dir das wirklich 

antun?“ Pöttis Antwort war eindeutig: „Wenn se falsche Sache mascht, denn zauber‘ isch se 

wech.“ Daraufhin brach tosender Applaus aus, der sich mit der Zustimmung seiner Gemahlin 

noch vermehrte. Schlussendlich standen die letzten Truppen des Rebellenführers Lins 

gemeinsam mit der Kraft’schen Armee und der Kaiserlichen Leibgarde Ehrenspalier, durch den 

Feuerwehrhauptmann Mair mit dem dreifachen zwölften der siebenundzwanzigsten Martinshorn 

begleitet von der Blaulichtkapelle auf seinem Auto fuhr. Die lukischen Leibgarden unter dem 

Kommando von Mathias Draxler richteten ihr Bajonett gen Himmel und schossen fünf Mal. Pötti 

war verheiratet.