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Werke von Beethoven, Mozart und Schumann Werke von Beethoven, Mozart und Schumann Mittwoch, 9. Mai 2018, 19:00 Uhr SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO B 2. ABO-SINFONIEKONZERT „SOL im SAL” Dienstag, 8. Mai 2018, 20:00 Uhr SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO A Veronika Eberle, Violine Nils Mönkemeyer, Viola Stefan Sanderling, Dirigent Veronika Eberle, Violine Nils Mönkemeyer, Viola Stefan Sanderling, Dirigent

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Werke vonBeethoven,Mozart undSchumann

Werke vonBeethoven,Mozart undSchumann

Mittwoch, 9. Mai 2018, 19:00 UhrSAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO B

2. ABO-SINFONIEKONZERT

„SOL im SAL”Dienstag, 8. Mai 2018, 20:00 Uhr

SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO A

Veronika Eberle, ViolineNils Mönkemeyer, Viola

Stefan Sanderling, Dirigent

Veronika Eberle, ViolineNils Mönkemeyer, Viola

Stefan Sanderling, Dirigent

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2 Programmänderung vorbehalten

IMPRESSUM

STIFTUNG Sinfonieorchester LiechtensteinZollstrasse 2, FL-9490 Vaduz

Stiftungsrat:Dr. Ernst Walch, Präsident

Michael Gattenhof, VizepräsidentWilliam Maxfield, Vertreter des Freundeskreises

Rachel Wieser, Vertreterin des Orchestervorstandes

Orchestervorstand:Szilárd Szigeti, Konzertmeister

Rachel Wieser, Vertreterin der hohen StreicherMarkus Schmitz, Vertreter der tiefen Streicher

Adrian Buzac, Vertreter der Holzbläser samt HarfeWolfgang Bilgeri, Vertreter der Blechbläser samt Schlagwerk

Geschäftsstelle des Sinfonieorchesters Liechtenstein:Alemannenstrasse 23, FL-9485 Nendeln

Intendant: Dražen Domjanic

Künstlerisches Betriebsbüro: Florian Thierbach

Tel.: 00423 262 63 51 • Fax: 00423 262 63 54

[email protected] • www.sinfonieorchester.li

Konzeption und Realisation: DraDoVision Est., Nendelnwww.dradovision.com

Lektorat: Uta Pastowski

Druck: Gutenberg AG, Schaan

© 2018 Sinfonieorchester Liechtenstein

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PROGRAMM

Ludwig van Beethoven (1770–1827)Ouvertüre in f-Moll der Bühnenmusik zu Goethes „Egmont“, op. 84 (9’)

Sostenuto, ma non troppo – Allegro

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)Sinfonia concertante für Violine, Viola undOrchester in Es-Dur, KV 364 (32’)

I. Allegro maestosoII. AndanteIII. Presto

- PAUSE -

Robert Schumann (1810–1856)Sinfonie Nr. 4 in d-Moll, op. 120 (33’)

I. Introduction. Ziemlich langsam – Allegro. Lebhaft – (attacca)

II. Romanze. Ziemlich langsam – (attacca)III. Scherzo. Lebhaft – Trio – (attacca)IV. Finale. Lebhaft

Veronika Eberle, ViolineNils Mönkemeyer, ViolaStefan Sanderling, Dirigent

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Ludwig van Beethoven (1770–1827)

Ludwig van Beethoven wurde im Dezember 1770 in Bonn als Sohneines kurfürstlichen Hofmusikers flämischer Abstammung geboren.Als sich sein frühes musikalisches Talent zeigte, versuchte ihn seinVater in Bonn und Köln als Wunderkind zu vermarkten. Ob er 1787in Wien Mozart getroffen hat, ist unklar. Jedenfalls wollte er beiseinem Idol Unterricht nehmen, musste aber aufgrund des Todesseiner Mutter vorzeitig zurück nach Bonn. Erst 1792 übersiedelteer endgültig nach Wien, um „Mozarts Geist aus Haydns Händenzu empfangen“, wie ihm Graf Waldstein ins Stammbuch schrieb.Dort verkehrte Beethoven bereits nach kurzer Zeit in den höchstenAdelskreisen. Selbst Mitglieder des Kaiserhauses wie ErzherzogRudolf zählten zu seinen Schülern und – auch finanziellen – Förde-rern. Mit Haydn kam es bald zum Bruch, aber noch als 30-Jährigernahm Beethoven Unterricht bei Antonio Salieri und Johann GeorgAlbrechtsberger. Bereits 1795 machte sich ein schweres Gehörlei-den bemerkbar, das 1819 zu völliger Taubheit führte. Als er imMärz 1827 in Wien zu Grabe getragen wurde, folgten Tausendeseinem Sarg. Franz Grillparzer verfasste die Gedenkrede, FranzSchubert war einer der Fackelträger.Vor allem mit seinen Sinfonien, Sonaten und Streichquartettensetzte er Massstäbe für das 19. Jahrhundert. Dabei gilt Beethovensowohl als Vollender der Wiener Klassik wie auch als revolutionärerErneuerer, dessen neuartige strukturelle Formprinzipien weit überdie entstehende musikalische Romantik hinausweisen.

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Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)

Am 27. Januar 1756 geboren, zeigte der Sohn des SalzburgerHofkompositeurs und Vizekapellmeisters schon als Vierjährigerseine Begabung. Der Vater Leopold Mozart unternahm bereitsmit dem sechsjährigen Wolfgang und seiner älteren SchwesterMaria Anna „Kunstreisen“. Die Familie Mozart gastierte in denwichtigsten Musikzentren der damaligen Zeit: Wien, München,Mannheim, Mailand, Rom, Neapel, Paris und London. 1769 tratMozart wie sein Vater in den Dienst des Fürst-Erzbischofs vonSalzburg. 1781 quittierte er den ungeliebten Dienst und übersie-delte als freier Komponist nach Wien. Nach wirtschaftlichen Erfol-gen als Pianist und Komponist wurde seine finanzielle Lage schwie-riger. Kurz vor seinem 36. Geburtstag starb er verschuldet an„hitzigem Frieselfieber“.Seine Werke aller Gattungen zeichnen sich durch eine grosse As-similationskraft und Innovationsfähigkeit aus. Gleichzeitig strahlensie eine selbstverständliche Ausgeglichenheit aus.

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Robert Schumann (1810–1856)

Robert Schumann wurde am 8. Juni 1810 in Zwickau geboren undschwankte als junger Mann zwischen der Berufung zum Dichteroder zum Musiker. Auf Wunsch seiner Mutter studierte er Jura.Nach einem Konzert des Geigers Paganini beschloss er jedoch,sein Leben der Musik zu widmen. Fingerverletzungen durch fal-sches Üben verhinderten die angestrebte Karriere als Klaviervir-tuose. Nun widmete er sich ganz dem Komponieren sowie seinenliterarischen Ambitionen, vor allem als Verleger und Redakteurder heute noch existierenden „Neuen Zeitschrift für Musik“. ImHause seines Lehrers Friedrich Wieck in Leipzig lernte Schumanndessen Tochter Clara kennen. Da Wieck die Beziehung der beidenLiebenden unterbinden wollte, mussten sie die Erteilung des Ehe-konsenses vor Gericht erkämpfen. Die Heirat im Jahr 1840 löstebei Schumann einen intensiven schöpferischen Schub aus. 1843holte ihn Mendelssohn als Lehrer ans neu gegründete LeipzigerKonservatorium, aber bereits 1844 ging er als Chorleiter nachDresden und 1850 als Städtischer Musikdirektor nach Düsseldorf.Depressionen und Wahnideen führten im Februar 1854 zum Sui-zidversuch. Seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte RobertSchumann in einer Heilanstalt in Endenich bei Bonn.

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Zum Programm

„Es ist wol eine erfreuliche Er-scheinung, zwey grosse Meisterin einem herrlichen Werke ver-bunden, und so jede Forderungdes sinnigen Kenners auf dasSchönste erfüllt zu sehen.“ Diesegeniale Verschmelzung der Küns-te fand E. T. A. Hoffmann in derVereinigung von Goethes Wor-ten mit den Klängen Beetho-vens: „Jeder Ton, den der Dich-ter anschlug, klang in seinem[= Beethovens] Gemüthe, wieauf gleichgestimmter, mitvibrie-render Saite, wieder, und so bil-dete sich die Musik, die nun,wie ein aus strahlenden Tönengewobenes, leuchtendes Band,das ganze durchschlingt undverknüpft.“Es war Ludwig van BeethovensMusik zu Johann Wolfgang vonGoethes Trauerspiel „Egmont“,die E. T. A. Hoffmann zu solchenthusiastischen Elogen hinriss.Als Dichter, Komponist undTheaterkapellmeister wussteHoffmann in seiner Rezensionalle Aspekte im Spiel der künst-lerischen Kräfte zu würdigen.Doch auch allgemein wurde dasZusammenwirken der beidenklassischen Heroen an einemBühnenwerk als ausserordentli-cher Glücksfall gewertet.Von keinem anderen Dichter hatBeethoven mehr Texte vertontals von Goethe. Ein Entwurf des„Flohlieds“ geht bis auf seineBonner Jugendjahre zurück. Erwar auch zeitlebens auf der Su-che nach geeigneten Stoffenund Libretti für Opernkomposi-tionen. Für seine Musik zum„Egmont“ bedurfte es jedoch

eines äusseren Anstosses: ImHerbst 1809 erteilte ihm dasWiener Hofburgtheater den Auf-trag, für eine Inszenierung vonGoethes Stück die nötige Schau-spielmusik zu schreiben.Hoftheaterdirektor Joseph Hartlscheint damit ein inneres Be-dürfnis Beethovens getroffen zuhaben. Jedenfalls äusserte sichder Komponist mehrfach, erhabe die Egmont-Musik „nuraus Liebe zum Dichter geschrie-ben“ bzw. „bloss aus Liebe zuseinen Dichtungen, die michglücklich machen“. Seinen mu-sikalischen Beitrag betrachteteBeethoven als Zeugnis seinerVerehrung des Dichters. Aberauch inhaltlich entsprach diesesDrama den ethischen und poli-tischen Idealen des republika-nisch gesinnten, freiheitslieben-den Beethoven. Mit dem histo-risch verbürgten Titelhelden the-matisierte Goethe den Befrei-ungskampf der Niederländergegen die repressive spanischeBesatzung im 16. Jahrhundert.Nicht von ungefähr setzte dasWiener Hofburgtheater – derVorläufer des heutigen Burg-theaters – in der Saison1809/1810 solche Befreiungs-dramen auf den Spielplan: Öster-reich war von napoleonischenTruppen okkupiert. Goethes„Egmont“ hatte tagespolitischeAktualität.In der damaligen Theaterpraxisbildete Musik auch in Sprech-stücken einen wesentlichen Fak-tor: Vor- und Zwischenspiele,Gesangseinlagen, Couplets undChöre wurden eingeschoben.Oft wurden sie aus beliebtenOpern adaptiert und mussten

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nicht zwangsläufig etwas mitder Handlung zu tun haben. DieMusik diente eher der Unter-haltung und Auflockerung. Goe-the hatte für seinen „Egmont“ein musikdramaturgisches Kon-zept mitgedacht – ohne aller-dings die explizit vorgeschrie-bene Schauspielmusik mitzulie-fern. Die entsprechenden Re-gieanweisungen zu den Lied-texten und Hintergrundmusikenlesen sich fast schon wie einFilm-Skript: „Eine Musik, Klär-chens Tod bezeichnend, be-ginnt.“Beethovens Lösungen für dieseHerausforderungen führten zumvielleicht einzigen Vorwurf E. T. A.Hoffmanns: Die Komposition seizu nah an eine Oper geraten.Im Gegensatz zur gängigen Pra-xis entwickelte Beethoven seinezehn Nummern mit engem Be-zug zur Handlung. Die Kraft derAusdeutung und dramaturgi-schen Verdichtung zeigt sich ge-rade in der Ouvertüre. Sie ent-stand als letztes und lässt sichals gedrängte Zusammenfassungdes Dramas verstehen. Seit E. T. A. Hoffmann werden die mu-sikalischen Elemente allerdingshöchst widersprüchlich ausge-legt. Steht der gewichtige Sa-rabanden-Rhythmus des Beginnsnun für die Härte des spanischenRegimes oder das Leiden desniederländischen Volkes? Reinmusikalisch folgt die Ouvertüreder Sonatenhauptsatzform – wieder Kopfsatz einer Sinfonie. Da-mit fand sie mit ihren erregt vo-rantreibenden Motiven und denmelancholischen Klagen denWeg aufs Konzertpodium. Dieaufwühlende Dramatik gipfelt

in einem Moment der Stille:„Der Tod Egmonts könnte durcheine Pause angedeutet werden“,notierte Beethoven im Skizzen-buch. Doch dann braust mitstrahlendem Glanz eine „Sie-ges-Sinfonie“ auf. Goethe hattesie für den Schluss des Trauer-spiels verlangt. Beethoven schlugmit diesem rauschenden „Tri-umph der Freiheit“ die Brückevon der Coda der Ouvertürezum Ende der Tragödie. AlsGoethe 1814 in Weimar seinTrauerspiel mit Beethovens Mu-sik aufführen liess, äusserte er:„Beethoven ist mit bewunderns-wertem Genie in meine Inten-tionen eingegangen.“

Mit Ludwig van BeethovensTheater-Ouvertüren bereitet sichdas Sinfonieorchester Liechten-stein auf seine kommende Auf-gabe als Opernorchester vor.Mit Doppelkonzerten von Wolf-gang Amadeus Mozart feiert dasOrchester sein 30-jähriges Be-stehen mit renommierten Gast-solisten. Bis auf zwei frühe Aus-nahmen schrieb Mozart alle Kon-zerte für mehrere Instrumentein dem knappen Zeitraum zwi-schen Frühjahr 1778 und Herbst1779. Solokonzerte schrieb ererst wieder, nachdem er sich inWien etabliert hatte.Es war eine Zeit des Umbruchsfür den 22-Jährigen. Hoffnungs-voll verliess er im September1777 das beengende Salzburg,diesmal nur von seiner Mutterbegleitet. Der Vater hatte dieReise minutiös durchgeplant,musste aber zurückbleiben. InParis – oder einem der deutschenHöfe auf dem Weg dorthin –

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sollte Mozart eine adäquate Stel-lung finden. Stattdessen schä-kerte er in Augsburg mit dem„Bäsle“. In Mannheim vernach-lässigte er seine Pflichten undbandelte mit der älteren Tochterder Familie Weber an – die jün-gere sollte er später heiraten. InParis geriet das Unternehmenvöllig zum Desaster. Dort starbam 3. Juli 1778 seine Mutter.Der Vater beorderte ihn nachHause. Auf dem Rückweg mussteMozart feststellen, dass sich Aloy-sia Weber nicht mehr für ihn in-teressierte. So kam er im Januar1779 niedergeschlagen wiederin Salzburg an. Er hatte keineAnstellung gefunden, sich mitdem Vater überworfen, die Mut-ter verloren, sich unglücklich ver-liebt und die finanziellen Rück-lagen der Familie strapaziert.Nun musste er wieder in derungeliebten Stadt zu seinemehemaligen Dienstherrn zurück.An diesen bitteren Erfahrungenist Mozart aber auch gereift.Und unterwegs hat er viele in-spirierende Impulse aufgesogen.In der Salzburger Beschaulichkeitkonnte er sie nun verarbeiten.Mit dem Konzert für Flöte undHarfe, KV 299 – es war im Januar2018 mit dem SinfonieorchesterLiechtenstein zu hören – hat ersich bereits in Paris der dortmodischen Sinfonia concertanteangenommen, die typisch fürdiese galante Art des Wettstreitsmehrerer Solisten ist. Die Sinfo-nia concertante für Violine, Violaund Orchester, KV 364, entstandvermutlich im Herbst 1779 inSalzburg als sein letztes Werkdieser Gattung. Hier fasste erdie Höreindrücke aus Mannheim

und Paris zusammen. Sowohlformal als auch emotional istdie Sinfonia concertante um-fangreicher und tiefgründigerkonzipiert. Das Galante wirddurch eine neue Ausdrucksweisemit stärkeren Kontrasten ersetzt,bei der das Triumphale und Ma-jestätische Hand in Hand mitdem Tragischen und Verletzli-chen geht. Mit diesem gereiftenPersonalstil hob Mozart den Ty-pus der Sinfonia concertanteweit über das übliche Niveauder beabsichtigten Unterhal-tung.Die verschwenderische Fülle anThemen ist typisch für die PariserSinfonia concertante. Mozartentwickelte so Kontraste sowohlzwischen Solo und Orchesterals auch zwischen den Solisten.Vom Mannheimer Musizierstilstammen deutlich der punktierteAnfangsrhythmus und das lang-gedehnte Orchester-Crescendoüber dem pulsierenden Orgel-punkt. Mit den Zwischenrufender Hörner und Oboen schlägtnoch der Salzburger Serenaden-Stil durch. Typisch pariserischist die zweite Bratschenstimmeim Orchester. Dadurch erhältder Satz Volumen, Wärme undeine vertiefte Farbigkeit. So ent-stehen aber auch raffinierte Ef-fekte: Wird die Solo-Violine vonden doppelten Orchesterbrat-schen begleitet, antwortet da-rauf die Solo-Bratsche mit denzweistimmigen Begleit-Violinen.Die Solo-Bratsche notierte Mo-zart in D-Dur, während die an-deren Instrumente in Es-Dur ste-hen. Die Viola muss also einenHalbton höher gestimmt wer-den, was ihr mehr Leuchtkraft

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und einen tragfähigeren Klanggegenüber der Solo-Violine ver-leiht. Den Einsatz der beidenvöllig gleichberechtigten Solistenzögert Mozart allerdings bis zumletzten Augenblick hinaus. Eingehaltenes Es in der oberenLage löst sich aus dem Orches-ter-Tutti, dann schweben beideSolostimmen in Oktaven gleich-sam vom Himmel herab, um ei-nen abwechslungsreichen undlebendigen Dialog voller Tief-gang zu entspinnen. Die aller-letzte Figur am Schluss des bril-lanten Konzerts entrückt die So-listen wieder in die höchstenTöne.

Die Heirat mit Clara Wieckscheint bei Robert Schumannneue kreative Schleusen geöffnetzu haben. Zwei Monate nachder Hochzeit am 12. September1840 notierte er im „Ehetage-buch“, das er gemeinsam mitClara führte: „Vorher möchteich so gern noch ein Clavier-concert und eine Symphonieschreiben.“ Das erste Ehejahrsollte zu seinem „sinfonischenJahr“ werden. Die erste Sinfonieskizzierte er in nur vier Tagenim Januar 1841. Die bejubelteUraufführung durchs Gewand-hausorchester im März beflü-gelte ihn so, dass im April undMai eine „Sinfonietta“ entstand.Und schon Ende Mai notierteClara: „Ich höre manchmal dasd-Moll wild aus der Ferne hertönen“. Ihr Mann arbeitete be-reits an seiner „neuen Sympho-nie in einem Satz“ in d-Moll. ImSeptember notierte RobertSchumann: „Die Feste hörtenüberhaupt nicht auf; am 12ten

war der Jahrestag unserer Hoch-zeit; am 13ten Geburtstag undKindtaufe.“ Clara wurde 22 Jahrealt, getauft wurde das ersteKind, Marie. Als Morgengabeüberreichte Robert der jungenMutter die gedruckten Stimmender 1. Sinfonie, zwei gedruckteAlben mit Liedern von beiden –und das Manuskript der d-Moll-Sinfonie, „die ich im Stillen fertiggemacht“.Hier setzte Schumann die poe-tischen Ideale der Romantik amkonsequentesten in seinem sin-fonischen Schaffen um. Er nanntesie auch eine Art Fantasie, beider alles mit allem in Verbindungsteht. Die ganze Sinfonie ist miteinem Netz von melodisch-the-matischen Beziehungen über-zogen. Sie beginnt mit einerausgedehnten Einleitung mitdem motorischen Hauptthemaund dem zweiten Hauptgedan-ken, einer gewundenen, weichenLinie. Dieser taucht prominentim Mittelteil der Romanze wiederauf, umspielt von den Arabeskeneiner Solo-Violine, und durch-setzt das Trio des Scherzos. Inder Romanze verzaubert gleichzu Beginn das Thema vollerbrennender Sehnsucht, das vonOboe und Cello gemeinsam prä-sentiert wird.Die ganze Sinfonie ist ohne Un-terbrechung in einem Zuge auf-zuführen; Generalpausen sinddramaturgische Mittel. Trotzdementspricht die Grundform derTradition: vier klar konturierteAbschnitte mit dem langsamenSatz an zweiter und dem Scherzoan dritter Stelle. Gleichzeitigspielt Schumann mit den Erwar-tungen, etwa durch Abweichun-

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gen von der Sonatenhauptsatz-form im Kopfsatz. Offene Struk-turen tragen mit zur ungeheurenDynamik dieser Sinfonie bei undsind ein Kennzeichen diesesWerkes.Die Uraufführung am 6. Dezem-ber 1841 mit dem Gewandhaus-orchester in Leipzig stand unterkeinem guten Stern. Diesmaldirigierte nicht Mendelssohn,dafür gastierte Franz Liszt undspielte mit Clara Schumann vier-händig. Schumanns Sinfonie er-klang am Ende eines überlangenAbends und ging im Jubel überdie beiden Pianisten unter. ZehnJahre rührte Schumann die Sin-fonie nicht mehr an. 1851 über-arbeitete er sie, nahm Schön-heitskorrekturen vor und wähltedeutsche Tempobezeichnungen.Er schrieb aber auch neue Über-

gänge zwischen den Teilen undstraffte den Schluss. Am stärks-ten griff er in den Orchesterklangein. Ein dichterer Orchestersatz,Verdopplungen der Bläser unddunklere Farben erweckten nunfeierliche Grösse. JohannesBrahms bevorzugte die kam-mermusikalisch transparenteStruktur der Urfassung. ClaraSchumann plädierte für die re-vidierte Fassung. Sie wurde vonRobert Schumann persönlich am3. März 1853 in Düsseldorf ausder Taufe gehoben und als Opus120 in Druck gegeben. Sie wirdals 4. Sinfonie gezählt, da Schu-mann zwischen Komposition undDrucklegung zwei weitere Sin-fonien geschrieben hat.

Hartwig Wolf

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Stefan SanderlingChefdirigent

Stefan Sanderling wurde 1964 geboren und istder zweite Sohn der Dirigentenlegende Kurt San-derling. Er studierte Musikwissenschaft an der Uni-versität in Halle und Dirigieren an der Hochschulefür Musik und Theater in Leipzig. Am Los AngelesPhilharmonic Institute lernte er bei Dirigenten wieLeonard Slatkin, Yuri Temirkanov, Edo de Waartund John Nelson.Im Jahr 1989 trat Stefan Sanderling den Postendes Chefdirigenten der Brandenburgischen Phil-harmonie und der Potsdamer Oper an und wardamit einer der jüngsten Chefdirigenten in Deutsch-land. Von 1996 bis 2001 war er Generalmusikdirektordes Staatstheaters Mainz. Des Weiteren war erChefdirigent des Orchestre Symphonique de Bre-tagne, des Florida Orchestra, des ChautauquaSymphony Orchestra und des Toledo SymphonyOrchestra. Seit Januar 2016 ist er Chefdirigentdes Sinfonieorchesters Liechtenstein.Sein Einsatz für die Werke von Anton Brucknerwurde 2012 mit der „Kilenyi Medal of Honor“ deramerikanischen Bruckner-Gesellschaft ausgezeich-net. Stefan Sanderling arbeitet weltweit mit füh-renden Orchestern, darunter den Staatskapellenin Berlin und Dresden, den Bamberger Symphoni-kern, dem London Philharmonic Orchestra, demLondon Symphony Orchestra, dem Mozarteumor-chester Salzburg, dem NDR Sinfonieorchester, demRadio-Symphonieorchester Wien, dem NHK Sym-phony Orchestra Tokyo und dem Sydney SymphonyOrchestra. Seine Aufnahmen erschienen bei SonyClassical und Naxos.

www.sanderling.net

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Veronika EberleVioline

Veronika Eberles Ausnahmetalent, ihr sicheres Auftreten und dieReife ihres musikalischen Könnens haben bereits Anerkennung beivielen der weltbesten Orchester und Festivals sowie durch einigeder prominentesten Dirigenten erfahren. Im süddeutschen Donau-wörth geboren, erhielt sie ihren ersten Violinunterricht im Altervon sechs Jahren. Vier Jahre später startete sie als Jungstudentinbei Prof. Olga Voitova am Richard-Strauss-Konservatorium in Mün-chen. Nach einem Jahr Privatunterricht bei Christoph Poppen stu-dierte sie von 2001 bis 2012 bei Prof. Ana Chumachenco an derHochschule für Musik und Theater in München.Internationale Aufmerksamkeit bekam Veronika Eberle im Altervon 16 Jahren, als Sir Simon Rattle sie 2006 im Rahmen einesBeethoven-Konzerts mit den Berliner Philharmonikern bei denOsterfestspielen Salzburg dem Publikum im ausverkauften Fest-spielhaus vorstellte. Es folgten bedeutende Orchesterkooperatio-nen, u. a. mit dem London Symphony Orchestra, dem Concertge-bouw-Orchester Amsterdam, den New York Philharmonic, demMontreal Symphony Orchestra, den Münchner Philharmonikern,dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Rundfunk-Sinfonieor-chester Berlin, dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks,den Bamberger Symphonikern, dem Tonhalle-Orchester Zürich,dem NHK Symphony Orchestra (Tokio) und dem Rotterdam Phil-harmonic Orchestra.Die Konzerthöhepunkte in der Saison 2016/2017 beinhalteten De-büts mit dem Philadelphia Orchestra, der San Francisco Symphonyund dem Philharmonia Orchestra London sowie Einladungen zumMontreal Symphony Orchestra, zum Münchener Kammerorchesterund dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. VeronikaEberle erschien in einer neuen Produktion der Staatsoper Hamburg,„Lulu“ von Alban Berg, in welcher sie unter der Leitung von KentNagano das Violinkonzert von Berg spielte. Ihre Verbindung zurKammerakademie Potsdam führte sie als Artist in Residence fort.In der Saison 2017/2018 wird Veronika Eberle mit dem OrchestreNational de Lille, dem RTÉ National Symphony Orchestra, demLondon Symphony Orchestra unter Bernard Haitink, dem OrchestrePhilharmonique de Strasbourg und dem Philharmonischen Staats-orchester Hamburg spielen. Zu den Höhepunkten zählen ihr Debütmit dem Chamber Orchestra of Europe unter der Leitung von Yan-nick Nézet-Séguin, Tourneen durch Australien und Japan sowieKonzerte mit der Staatsoper Hamburg für die Neuinszenierungder Oper „Lulu“ von Alban Berg.Veronika Eberle ist eine engagierte Kammermusikerin, die regel-mässig mit Kammermusikpartnern wie Shai Wosner, Lars Vogt,

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Renaud Capuçon und Antoine Tamestit spielt. Soloauftritte hattesie kürzlich in London (Wigmore Hall Master Series), New York(Carnegie Hall Debut Series), Salzburg (Mozarteum), Amsterdam(Concertgebouw), Paris (Théâtre de la Ville), Zürich (Tonhalle) undbeim Lucerne Festival.Veronika Eberle wurde von zahlreichen prestigeträchtigen Organi-sationen wie der Nippon Foundation, dem Borletti-Buitoni Trust(Stipendium im Jahr 2008), der Orpheum Stiftung zur Förderungjunger Solisten (Zürich), der Deutschen Stiftung Musikleben (Ham-burg) und der Jürgen Ponto-Stiftung (Frankfurt) unterstützt. Einen1. Preis gewann sie im Jahr 2003 beim „Internationalen Yfrah-Nea-man-Wettbewerb“ in Mainz, und sie wurde mit dem Publikumspreisder Schirmherren des Schleswig-Holstein Musik Festivals und derFestspiele Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet.Beim Radiosender BBC Radio 3 war sie von 2011 bis 2013 ein so-genannter „New Generation Artist“ und beim Konzerthaus Dort-mund von 2010 bis 2012 eine „Junge Wilde – Rising Star“.Veronika Eberle spielt dank der grosszügigen Leihgabe der NipponMusic Foundation auf der „Dragonetti“-Stradivari (1700).

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Nils MönkemeyerViola

Künstlerische Brillanz und innovative Programmgestaltung sinddas Markenzeichen, mit dem Nils Mönkemeyer sich in kurzer Zeitals einer der international erfolgreichsten Bratschisten profiliertund der Bratsche zu enormer Aufmerksamkeit verholfen hat.Als Exklusiv-Künstler bei Sony Classical brachte er in den letztenJahren zahlreiche CDs heraus, die alle von der Presse hoch gelobtund mit Preisen ausgezeichnet wurden. In seinen Programmenspannt Nils Mönkemeyer den Bogen von Entdeckungen und Erst-einspielungen originärer Bratschenliteratur des 18. Jahrhundertsbis hin zur Moderne und zu Eigenbearbeitungen. Im Sommer2017 erschien seine jüngste CD mit den Bamberger Symphonikernunter der Leitung von Markus Poschner mit Werken von Walton,Bruch und Pärt.Nils Mönkemeyer arbeitet mit Dirigenten wie Sylvain Cambreling,Elias Grandy, Christopher Hogwood, Cornelius Meister, MarcMinkowski, Michael Sanderling, Clemens Schuldt, Karl-Heinz Stef-fens, Markus Stenz, Mario Venzago oder Simone Young zusammenund konzertiert als Solist mit Orchestern wie dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Helsinki Philharmonic Orchestra, den Mu-siciens du Louvre, dem Berner Symphonieorchester, dem Kon-zerthausorchester Berlin, dem Philharmonischen StaatsorchesterHamburg, dem MDR Sinfonieorchester, der NDR Radiophilharmonie,der Staatskapelle Weimar, den Bremer Philharmonikern, den Düs-seldorfer Symphonikern oder den Berliner Barock Solisten.In der Saison 2017/2018 ist er als Solist u. a. im Wiener Musikverein,in Salzburg, im Helsinki Music Centre, in Liechtenstein, in derBerliner Philharmonie, im Festspielhaus Baden-Baden, im MünchnerGasteig, in der Kölner Philharmonie und in der Alten OperFrankfurt zu hören. Mit seinen kammermusikalischen Projekten –zu denen u. a. das Trio mit Sabine Meyer und William Youn, dasJulia Fischer Quartett und sein Duo mit William Youn gehört – ister zu Gast auf internationalen Podien wie der Londoner WigmoreHall, der National Concert Hall Taipeh, der Liszt Hall Budapest,der Tonhalle Zürich, der Philharmonie Luxembourg, dem Amster-damer Muziekgebouw, dem Gewandhaus Leipzig, dem MünchnerPrinzregententheater, dem Pierre Boulez Saal in Berlin sowie beizahlreichen Festivals.Seit 2011 ist Nils Mönkemeyer Professor an der Hochschule fürMusik und Theater München, an der er selbst bei Hariolf Schlichtigstudiert hatte. Vorherige Stationen waren eine zweijährige Professuran der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresdenund eine Assistenzprofessur an der Escuela Superior de MúsicaReina Sofía in Madrid.

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Sinfonieorchester Liechtenstein Im Jahr 1988 gründeten liechtensteinische Musiker und Musik-freunde das „Liechtensteinische Kammerorchester“. Inzwischenträgt es den Namen Sinfonieorchester Liechtenstein und ist einfester Bestandteil des Kulturlebens im Fürstentum Liechtenstein.Das etwa achtzig Musiker umfassende Ensemble ist auch jenseitsder Grenzen als kultureller Botschafter Liechtensteins aktiv. Umdie internationale Wahrnehmung noch stärker zu fördern, wurdees 2012 von einem reinen Ad-hoc-Orchester zu einem professio-nellen Klangkörper mit Chefdirigent, einer drei Konzerte umfas-senden sinfonischen Abonnementreihe („SOL im SAL“) und einervier Konzerte umfassenden Kammermusik-Abonnementreihe(„ERLEBE SOL“) sowie administrativen Führungsgremien, Or-chesterakademie und Freundeskreis umstrukturiert. Binnen fünf Jahren gelang es so, die künstlerische Qualität unddie Aussenwirkung des Orchesters durch eine vermehrte Proben-und Konzerttätigkeit und eine Repertoire-Erweiterung signifikantzu steigern. Im Optimierungsprozess erwies sich die Orchester-akademie als besonders hilfreich. Heute sind zahlreiche Stellendes Ensembles mit derzeitigen oder ehemaligen Stipendiatinnenund Stipendiaten besetzt.Der 2012 eingeführte dreiteilige Konzertzyklus „SOL im SAL“etablierte sich ebenso wie die neuen „ERLEBE SOL“-Kammermu-sik-Matineen schnell als fixe Grösse im liechtensteinischen Musik-leben. Die Abonnementzahlen verzeichneten stetige Zuwächse:2016 waren sämtliche Sinfoniekonzerte ausverkauft. Aufgrundder grossen Nachfrage werden daher seit der Saison 2017 dieProgramme aller drei „SOL im SAL“-Konzerte an nunmehr zweiaufeinanderfolgenden Abenden gespielt.Das Sinfonieorchester Liechtenstein kann auf eine künstlerischeZusammenarbeit mit berühmten Solisten verweisen. Publikums-magnete wie Emmanuel Ceysson, David Garrett, Maximilian Hor-nung, Sabine Meyer, Arabella Steinbacher, Radovan Vlatkovic und Lars Vogt steigerten das öffentliche Interesse enorm. SeineRolle als aktiver Förderer des solistischen Nachwuchses wurdejedoch bald ebenso geschätzt. Regelmässig lädt das Orchestermehrfach prämierte Jungmusiker wie etwa Kian Soltani, MarcBouchkov oder Andrei Ionita nach Liechtenstein ein. Etliche jungeGastsolisten haben inzwischen international Karriere gemacht,sodass das Orchester dazu übergegangen ist, viele Solokonzertean Rising Stars zu vergeben.Die neu geschaffene Position des Chefdirigenten nahm bis 2015der österreichische Dirigent und Pianist Florian Krumpöck ein.2016 reichte er den Taktstock an Stefan Sanderling weiter. Aus-serdem spielte das Sinfonieorchester Liechtenstein bereits unter

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der Leitung von Yaron Traub, Kevin Griffiths, Lawrence Foster undVladimir Ashkenazy.In der Konzertsaison 2018 feiert das Sinfonieorchester Liechtensteinsein 30-jähriges Jubiläum. Es werden wieder drei „SOL im SAL“-Konzerte stattfinden, die programmatisch durch Mozarts Dop-pelkonzerte für Flöte und Harfe, für Violine und Viola sowie fürzwei Klaviere miteinander verbunden sind. Als Solisten für dieseKonzerte konnten Magali Mosnier und Xavier de Maistre, VeronikaEberle und Nils Mönkemeyer sowie Ferhan und Ferzan Öndergewonnen werden. Im Rahmen des Freundeskreis-Konzertesbietet das Sinfonieorchester Liechtenstein Nachwuchskünstlerinnenund Nachwuchskünstlern aus der Region ein Podium, um solistischaufzutreten. Zu den weiteren Orchestertätigkeiten in der Kon-zertsaison 2018 gehören „Die lustige Witwe“ mit der OperetteBalzers, Felix Mendelssohn Bartholdys „Lobgesang“ mit demChorseminar Liechtenstein, das TAK – Vaduzer Weltklassik-Konzertsowie vier Konzerte im Rahmen von „ERLEBE SOL“.Das Sinfonieorchester Liechtenstein ist neben der GemeindeVaduz Mitbegründer der Vaduz Classic Stiftung, die im August2017 erstmals das neue Festival Vaduz Classic in der Hauptstadtpräsentierte. Neben den bisherigen Konzerten, bei denen dasSinfonieorchester Liechtenstein bereits auswärts auftrat (OperetteBalzers, Operettenbühne Vaduz, Chorseminar Liechtenstein undTAK – Vaduzer Weltklassik-Konzert), kommt mit der neuen Kon-zertsaison ein zusätzliches Engagement bei den WerdenbergerSchloss-Festspielen mit der Oper „La Traviata“ hinzu.

www.sinfonieorchester.li

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Violine ISzilárd Szigeti, KonzertmeisterMarin Maras

Olivia Momoyo Resch

Branko Simic

Petra Belenta

Rachel Wieser

Ivana Cetkovic

Nikolaus Pfefferkorn

Markus Kessler

Karlo S. Fio

Violine IISho Akamatsu, StimmführerJanusz Nykiel

Sarina Matt

Klemens Mairer

Iradj Bastansiar

Mislav Pavlin

Aleksandra Lartseva

Katsiaryna Zabradotskaya

ViolaGrigory Maximenko,

StimmführerVladimir Lakatos

Andreas Madlener

Florin Schurig

Annegret Kuhlmann

Isidora Timotijevic

VioloncelloAlberto Ferrés Torres,

StimmführerMatthias Hauser

Maria Schweizer

Markus Schmitz

Michele Francesco Marrini

KontrabassMarcus Huemer, StimmführerMartin Egert

Jura Herceg

QuerflöteGabriele Ellensohn-Gruber

Eva-Nina Kozmus

OboeAdrian Buzac

Víctor Marín Román

KlarinetteErich Berthold

Kie Umehara

FagottMatko Smolcic

Werner Gloor

HornZoltán Holb

Marcel Üstün

Lukas Rüdisser

Marco Treyer

TrompeteStefan Dünser

Attila Krakó

PosauneWolfgang Bilgeri

Zsolt Ardai

Egon Heinzle

PaukeAlfred Achberger

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Unsere Inserenten 2018:

:alpenarte www.alpenarte.atAMATI Gartenarchitektur & Design www.amati.liARGUS Sicherheitsdienst AG www.argus.liAuhof www.auhof.liAuto Walser AG www.autowalser.chCORINA Nagel- und HaarstudioDelta Möbel AG www.delta-moebel.chEventpartner www.eventpartner.liFahrschule Anstalt www.fahrschule-sprenger.liFESTIVAL NEXT GENERATION www.festivalnextgeneration.comFestival Vaduz Classic www.vaduzclassic.liGMG AG www.gmg.bizGrün Kreativ Roland Frei www.gruen-kreativ.liGutenberg AG www.gutenberg.liHerzog & Loibner Anstalt www.herzogloibner.comHOLZ-PARK AG www.holzpark.comIvoclar Vivadent AG www.ivoclarvivadent.comJeeves Group www.jeeves-group.comJOJO Reisen AG www.jojo-reisen.liKaiser & Kaiser www.advokaten.liKlaus Büchel Anstalt www.kba.liKommod – Hotel und Restaurant www.kommod.liKuL www.kul-magazin.liKunstmuseum Liechtenstein www.kunstmuseum.liLiechtensteiner Brauhaus AG www.brauhaus.liLiechtensteinisches Landesmuseum www.landesmuseum.liLiechtenstein Marketing www.liechtenstein-marketing.liLiechtensteinischer Rundfunk (LRF) Radio L www.radio.limalerei frick anstalt www.malereifrick.liMARXER METALLBAU AG www.marxer-metallbau.liMusikhaus B&M AG www.musikhaus.liNegele + Partner Anstalt www.npa.liOspelt Catering AG www.ospelt-ag.liPapeterie und Bürobedarf Thöny www.thoeny.liPark Hotel Sonnenhof www.sonnenhof.liPiano Rätia www.pianoraetia.chResidence Hotel www.residence.liRidamm-City www.ridamm-city.liSalmann Investment Management AG www.salmann.comSchächle AG Weinhaus & Getränkefachhandel www.schaechle.comSchreiber Maron Sprenger AG www.schreibermaronsprenger.liSchreinerei Konrad Jürgen Anstalt www.ihrschreiner.liSimonis Sehcentrum www.sehcentrum.liWeinkeller Liechtenstein www.moevenpick-wein.comWWP Weirather-Wenzel & Partner AG www.wwp-group.com

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KONZERTSAISON 2018

[email protected] • Tel. 00423 262 63 51

Werke von Brahms, Beethovenund Mozart

Werke von Brahms, Beethovenund Mozart

Ferhan & Ferzan Önder, KlavierduoStefan Sanderling, Dirigent

Ferhan & Ferzan Önder, KlavierduoStefan Sanderling, Dirigent

3. ABO-SINFONIEKONZERT

„SOL im SAL”Dienstag, 20. November 2018, 20:00 Uhr

SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO A

Mittwoch, 21. November 2018, 19:00 UhrSAL – Saal am Lindaplatz, Schaan – ABO B

Werke vonMozart und BeethovenWerke vonMozart und Beethoven

Fabiola Tedesco, ViolineStefan Sanderling, DirigentFabiola Tedesco, ViolineStefan Sanderling, Dirigent

FREUNDESKREIS-KONZERT

Dienstag, 25. September 2018, 20:00 UhrSAL – Saal am Lindaplatz, Schaan

Werke von Händel, Pierné,Debussy, Ligeti, Satie, Gershwin

und Piazzolla

Ardemus Quartet: Lisa Wyss, SopransaxophonLovro Mercep, Altsaxophon

Jenita Veurink, TenorsaxophonYo-yo Su, Baritonsaxophon

Werke von Händel, Pierné,Debussy, Ligeti, Satie, Gershwin

und Piazzolla

Ardemus Quartet: Lisa Wyss, SopransaxophonLovro Mercep, Altsaxophon

Jenita Veurink, TenorsaxophonYo-yo Su, Baritonsaxophon

3. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

„ERLEBE SOL”Sonntag, 14. Oktober 2018, 11:00 Uhr

Rathaussaal Vaduz

Werke von van Eyck, J. S. Bach,Telemann, Bigaglia, Debussy,

C. Ph. E. Bach und Vivaldi

Lucie Horsch, BlockflötenBruno Hurtado Gosalvez, Barockcello

Max Volbers, Cembalo

Werke von van Eyck, J. S. Bach,Telemann, Bigaglia, Debussy,

C. Ph. E. Bach und Vivaldi

Lucie Horsch, BlockflötenBruno Hurtado Gosalvez, Barockcello

Max Volbers, Cembalo

4. ABO-KAMMERMUSIKKONZERT

„ERLEBE SOL”Sonntag, 2. Dezember 2018, 11:00 Uhr

Rathaussaal Vaduz