Die Homilien zum Ersten Buch Samuel () || Das Papyrus-Exzerpt der Homilie des Origenes über die...

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Das Papyrus-Exzerpt der Homilie des Origenesüber die Wahrsagerin

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vr eiw thn tvn basileivn a peri thw eng[as]trimyu[oy]

T 1 (GCS 284,21–23; SC 2,27–28; OWD 7, 206,13–208,1)ejoysian exei daimonion cyxhw profhtikhw ti eipv eg[gegr]a

ptai tauta alhuh estin h oyk estin alhuh

T 2 (GCS 284,26–285,9; SC 3,1–12; OWD 7, 208,4–12)tinew tv[n ad]elf[vn]

legoysein oy peisteyv th engastrimyuv ceydetai [leg]oysa

eorakenai ton samoyhl samoyhl oyk anhxuh samoyhl oy laleiG 100

all vsper eisin tinew ceydoprofhtai legontew tad[e leg]ei kw a5

kai o kw oyk elalhsen oytow kai to daimonion toyto ceydetai

epaggellomenon anagein ton ypo toy saoyl pr[ostas]someno

tayta legetai yÈpo tvn faskontvn thn istoreian mh [ein]ai alhuh

samoyhl en adoy samoyhl yÈpo engastrimyuoy anagetai [o] e[jai]re

tow tvn profhtvn o apo thw genesevw anakeimenow uv b10

T 3 (GCS 285,20–21; SC 3,26–28; OWD 7, 210,6–7)samoyhl

en adoy dia ti oyxei kai abraam kai isaak kai iakvb en [adoy]

a Jer. 2,2; 7,3; Ez. 21,14 u.ö. b 1 Sam. 1,11

1 Zur Richtigkeit der von M abweichenden Lesart von T an dieser Stelle (eipveg[gegr]aptai) siehe Gueraud, Note preliminaire 105f., und oben S. 208 Anm.10.

2 Der Exzerptor verkürzt den Text des Origenes: kaiÁ mhÁ n goyÄn iÍsmen tinaÁ w tvÄ n

hë meteÂrvn aÆ delfvÄn aÆ ntibleÂcantaw t ìhÄ graf ìhÄ kaiÁ leÂgontaw zu der Wendung: tinewtv[n ad]el f[vn] legoysein. Auf diese wie auf die meisten der in den folgendenFußnoten vermerkten Abweichungen des Exzerpts vom Predigttext hat bereitsGueraud, ebd. 103–107, aufmerksam gemacht.

3 Den Satz: leÂgei hë eÆggastriÂmyuow eëvrake nai toÁ n Samoyh l, cey detai modifiziert derExzerptor so: ceydetai [leg]oysa eorakenai ton samoyhl, gibt die Aussage damitaber inhaltlich korrekt wieder.

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Or. zum Ersten Buch der Königtümer Über dieWahrsagerin

Exzerpt 1Hat ein dämonischer Geist Macht über eine prophetische Seele? Was soll ichsagen? Steht das geschrieben?1 Ist es wahr – oder ist es nicht wahr?5

Exzerpt 2Manche der Brüder sagen:2 Ich glaube der Wahrsagerin nicht. Sie lügt, wennsie sagt, sie habe Samuel gesehen.3 Samuel ist nicht heraufgeholt worden,Samuel spricht nicht, sondern wie es falsche Propheten gibt, die sagen: Diesspricht der Herr,a und der4 Herr hat gar nicht geredet, so5 lügt auch dieser10

kleine Dämon, wenn er verspricht, den von Saul Verlangten heraufzuholen.6

So reden die, die behaupten, die Geschichte7 sei nicht wahr: Samuel in derUnterwelt? Samuel wird von einer Wahrsagerin heraufgeholt, der Auser-wählte der Propheten, der von Geburt an Gott8 Geweihte?b

Exzerpt 315

Samuel in der Unterwelt – warum nicht auch Abraham, Isaak und Jakob inder Unterwelt?

4 Zur wohl richtigen Ergänzung des Artikels an dieser Stelle siehe Gueraud, Notepreliminaire 105, und oben S. 209 Anm. 13.

5 Der Exzerptor schreibt oytow statt oyÏtvw.6 Das Zitat aus 1 Sam. 28,11: „TiÂna“ gaÁ r „aÆ naga gv;“ fhsiÂn· „SamoyhÁ l aÆ na gageÂ

moi“ – „,Wen‘ nämlich ,soll ich heraufholen?‘ fragt er (sc. der Dämon). ,Hole mirSamuel herauf!‘“ lässt der Exzerptor weg, wohl weil es inhaltlich keine zusätzlicheInformation bringt.

7 In der Wendung thÁ n iëstoriÂan tay thn ist tay thn weggelassen.8 Im Predigttext steht Gott mit Artikel: t ìvÄ ue ìvÄ . Das dürfte für den Zusammenhang

hier nicht so wichtig sein, ist generell aber nicht ganz unwesentlich, denn Origenesweiß an anderen Stellen sehr dezidiert zwischen Gott mit Artikel (Gott Vater) undGott ohne Artikel (Gott Sohn) zu unterscheiden; vgl. bes. in Ioh. comm. II 2,13–18(GCS Orig. 4, 54f.). Präzise ausgedrückt, muss hier der Artikel demnach stehen –wie es im Predigttext ja auch der Fall ist. Wusste der anonyme Exzerptor aus dem6./7. Jahrhundert noch um diese Feinheiten in der theologischen Sprache des Ori-genes? Oder handelt es sich einfach um einen Flüchtigkeitsfehler?

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242 Das Papyrus-Exzerpt aus Tura

T 4 (GCS 285,24–26; SC 3,31–33; OWD 7, 210,9–11)dia ti mh kai ie[[r]]hremiaw en adoy prow on eirhtai pro toy me pla

sai se en k[oili]a epistamai se kai pro toy [s]e [ejeluein] ek mhtrawN 355

hgiaka s[e] a

T 5 (GCS 285,32–286,9; SC 4,6–18; OWD 7, 210,17–212,7)o tayta legvn apo endojvn [men] epeixeirei

enantia d[e lege]i toiw gegrammenoiw kai eipen h gynh tina anagagv 15

soi b tinow [prosv]pon estin to legon eipen h gynh ara to prosvpon toy

agioy p[natow ej o]y pepisteytai anagegrafuai h gynh..........

grafh h pro

svpon all[oy ti]now to gar dihghmatikon prosvpon panta

xoy vw i[sasi]n kai oi peri pantodapoyw genomenoi logoyw 20

estin pr[osvp]on toy [[gr]] syggrafevw syggrafeyw de epi toy

tvn tvn [log]vn pepisteytai einai oyk an[[oi alla]]urvpow

alla syggr[af]eyw to agion [[pn]] pna to kinhsan toyw anoyw c

oykoyn to pna to agion legei kai eipen h gynh tina anaga

gv soi

T 6 (GCS 286,21–27; SC 4,32–40; OWD 7, 214,2–8)aytow gar o satanaw metasxhmatizetai eiw agge

lon fvtow oy mega oyn ei kai oi diakonoi aytoy metasxhma 25

tizontai vw diakonoi dikaiosynhw d alla ti estin oper eiden

h gynh ton samoyhl e kai dia ti oyk eirhtai eiden h gynh dai

monion o prosepoieitai einai samoyhl edei gegrafuai

kai enomisen samoyhl einai ayton samoyhl

a Jer. 1,5 b 1 Sam. 28,11 c 2 Petr. 1,21 d 2 Kor. 11,14f. e 1 Sam. 28,12

9 An Stelle des ungewöhnlicheren iÏna ti schreibt der Exzerptor dia ti, wohl deshalb,weil er die Formel aus dem Satz davor wiederholt: Gueraud, Note preliminaire104.

10 Das Kolon: o tayta legvn apo endojvn [men] epeixeirei entspricht folgenden Wor-ten des Origenes: tayÄta meÁ n eÆreiÄ ... aÆ poÁ eÆndo jvn meÁ n eÆpixeireiÄ. Der Exzerptor lässtmehrere Zeilen aus und gibt dem Satz dadurch eine andere Richtung; doch was erzitiert, gibt er gleichwohl korrekt wieder: Gueraud, ebd. 103.

11 Hier lässt der Exzerptor den Füllsatz aus: TiÂna ga r eÆstin taÁ gegrammeÂna; – „Wassteht denn eigentlich geschrieben?“

12 Die etwas schwerfällige Wendung toÁ pneyÄma toÁ aÏgion toÁ kinhÄsan ist vereinfacht zuto agion pna to kinhsan.

13 An dieser Stelle bewahrt der Papyrus den richtigen Text: tina. Schon Huet hat dasin M überlieferte ti in tiÂna verbessert.

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243Exzerpt 4–6

Exzerpt 4Warum nicht9 auch Jeremia in der Unterwelt, zu dem gesagt wurde: Bevorich dich im Mutterschoß formte, kenne ich dich, und bevor du aus demMutterleib herauskamst, habe ich dich geheiligt?a

Exzerpt 55

Wer so redet, bemüht sich zwar ehrenhaft,10 aber das, was er sagt, steht dochim Gegensatz zu dem, was geschrieben steht. Und die Frau sagte: Wen sollich dir heraufholen?b11 Welcher Person sind die Worte zuzuordnen: DieFrau sagte? Der Person des Heiligen Geistes, von dem wir glauben, dass erder Autor der Schrift ist, oder der Person von irgend jemand anderem? Die10

Person des Erzählers ist nämlich überall – wie auch die wissen, die sich mitTexten jedweder Art beschäftigen – die Person des Autors; bei diesen Wor-ten aber glaubt man, dass der Autor nicht ein Mensch, sondern dass derAutor der Heilige Geist12 ist, der die Menschen bewegt hat.c Es ist also derHeilige Geist, der sagt: Und die Frau sagte: Wen13 soll ich dir heraufholen?15

Exzerpt 6Denn selbst der Satan gibt sich als Engel des Lichtes aus. Es ist also nichtsBesonderes, wenn sich auch seine Diener als Diener der Gerechtigkeit aus-geben.d Doch was ist es, was die Frau sah? Samuel!e Und warum heißt esnicht: Die Frau sah einen kleinen Dämon, der vorgab,14 Samuel zu sein?15 Es20

müsste dastehen: Und Samuel16 meinte, es sei Samuel.

14 Im Exzerpt prosepoieitai für prosepoieiÄto.15 Hier lässt der Exzerptor erneut einen Satz mit einem Bibelzitat (1 Sam. 28,14) aus:

ÆAllaÁ geÂgraptai oÏti „eÍgnv SaoyÁ l oÏti Samoyh l eÆstin“ – „Statt dessen steht ge-schrieben, dass ,Saul erkannte, dass es Samuel ist‘.“ Danach weist M eine Lücke auf,die durch ein Zitat aus Eustathius gefüllt werden kann. Der folgende Satz in T decktsich zu einem Teil mit dem Text bei Eustathius: EiÆ mhÁ hËn Samoyh l, eÍdei gegra fuai´KaiÁ eÆno misen SaoyÁ l eiËnai ayÆ toÁ n Samoyh l. NyÄn deÁ geÂgraptai· „ÍEgnv Saoy l“,oyÆ deiÁw deÁ eÍgnv toÁ mhÁ oÍn. „ÍEgnv“ oyËn „SaoyÁ l oÏti Samoyh l eÆstin“ – „Wäre es nichtSamuel, müsste dastehen: Und Saul meinte, es sei Samuel. Jetzt steht aber da: ,Saulerkannte‘, niemand aber erkannte jemals das, was nicht da ist. ,Saul erkannte‘ also,,dass es Samuel ist‘.“

16 Statt „Saul“ steht hier irrtümlich „Samuel“: Gueraud, Note preliminaire 105. ZurVerwechslung beider Namen siehe oben S. 218 Anm. 29 (dort ein Beispiel für dieumgekehrte Verwechslung).

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244 Das Papyrus-Exzerpt aus Tura

T 7 (GCS 288,15–16; SC 6,14–16; OWD 7, 218,5–6)apokrinasuv prow to ep[h]rvthmenon tiw meizvn samoyhl 30

h iw xw tiw meizvn oi profhtai h iw xw

T 8 (GCS 289,23–25; SC 6,58–60; OWD 7, 220,16–18)o de kw moy kai

shr arxiatrow estin kai gar thn endon epiuymian h oy dyna

[tai ypo allvn] uerapeyuhnai aytow uerapeyei htiw........

T 9 (GCS 289,27–29; SC 6,62–64; OWD 7, 220,19–222,2)mh foboy a

[mh uamboy] iw eiw adoy gegonen kainoi profhtai pro aytoy k[ai]

[p]r[okhryss]oysein thn xy epidhmian 35

T 10 (GCS 289,31–290,12; SC 7,3–18; OWD 7, 222,4–224,2)kai eidoy saoyl legei

eor[akenai cy]xhn oy legei eorakenai anon epthjen toyton on ei

den [tina ora] ueoyw egv fhsin eidon ueoyw anabainontaw apo

thw [ghw b kai] taxa samoyhl oy monow anabebhken kai tote profh

teyvn [tv s]aoyl all ikow vsper enuayta meta osioy osivuhs[[ahi]]G 101

kai m[eta and]row auooy auvow esh c kai eisin entayua diatrib 40

agi[vn meta] agivn oyxi de agivn meta amartvlvn kai ei ara

pote [estin] tvn agivn h diatribh meta tvn amartvlvn yÈper

toy kai toyw amartvloyw svsai oytv taxa kai anabainonti

tv samoyhl [synanab]ebhkasin [h]t[o]i agiai c[yxai] allvn pro

a Mk. 5,36; Lk. 8,50 b 1 Sam. 28,13 c Ps. 17(18),26f.

17 Im Predigttext steht zweimal ÆIhsoyÄw oë Xristo w, „Jesus, der Gesalbte“. Origenes fasstdie Bezeichnung xristo w noch stärker als Titel und in der Wortbedeutung „gesalbt“auf: in Ioh. comm. VI 6,42 (GCS Orig. 4, 115); Cels. VI 79 (GCS Orig. 2, 150f.);princ. II 6,6 (GCS Orig. 5, 145f.); in Is. frg. 1 (OWD 10, 308f.) und dazuFürst/Hengstermann, OWD 10, 7f. 103–112. In der Wendung „Jesus Christus“hingegen ist „Christus“ zum Eigennamen geworden, ein Sprachgebrauch, denOrigenes auch schon verwendet.

18 Zur Tilgung dieses Wortes durch den Exzerptor selbst siehe oben S. 104.

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245Exzerpt 7–10

Exzerpt 7Er soll folgende Frage beantworten: Wer ist größer, Samuel oder JesusChristus? Wer ist größer, die Propheten oder Jesus Christus?17

Exzerpt 8Mein Herr und Erlöser aber ist der Chefarzt; denn auch die innere Begierde,5

die von anderen nicht geheilt werden kann, heilt er. Die Frau18

Exzerpt 9Hab keine Angst,a erschrick nicht: Jesus war in der Unterwelt, ebenso die19

Propheten vor ihm, und sie kündigen das Kommen Christi20 an.

Exzerpt 1010

Und siehe: Sie sagt zu Saul, eine Seele gesehen zu haben.21 Sie sagt nicht,einen Menschen gesehen zu haben; sie erschrak vor dem, den sie sah. Wensieht sie? Götter, sagt sie, Götter sah ich heraufsteigen aus der Erde.b Undvielleicht ist Samuel nicht allein heraufgestiegen, um Saul noch einmal eineProphezeiung zu geben;22 vielmehr sieht es so aus: Wie man dort mit einem15

Heiligen geheiligt und mit einem Unschuldigen23 unschuldig sein wird,c24

und wie dort Heilige mit Heiligen verkehren, nicht jedoch Heilige mitSündern, und wenn doch einmal, dann verkehren die Heiligen mit denSündern, um auch die Sünder zu retten, so sind vielleicht auch zusammenmit dem heraufsteigenden Samuel entweder heilige Seelen anderer Pro-20

19 Im Exzerpt kainoi für kaiÁ oië. Gueraud, Note preliminaire 104, merkt dazu an, dasskainoi an sich nicht unsinnig wäre, doch dem Gedanken des Origenes an dieserStelle wohl nicht entspricht.

20 Aus toyÄ XristoyÄ thÁ n eÆpidhmiÂan wird thn xy epidhmian. Zu Christus mit oder ohneArtikel siehe oben Anm. 17.

21 Der Satz ist in T und M in derselben verderbten Weise überliefert. Zu Versuchenseiner Wiederherstellung siehe oben S. 222 Anm. 39.

22 Im Exzerpt profhteyvn für profhtey svn.23 Im Exzerpt auooy für aÆ u ìv oy.24 Aus dem Zitat von Ps. 17(18),26f. fehlt das in M mitzitierte Schlusskolon: kaiÁ metaÁ

eÆklektoyÄ eÆklektoÁ w eÍs ìh – „und mit einem Auserwählten auserwählt sein wird“.

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246 Das Papyrus-Exzerpt aus Tura

fhtvn tax[a zh]thseiw ei aggeloi hsan epi tvn [pnatvn ayt]vn 45

o profhthw legei o aggelow o lalvn en emoi a h ag[geloi hsan m]eta tv

pnatvn synanabebhkotew

T 11 (GCS 290,23–24; SC 7,31–32; OWD 7, 224,12–13)pemcaw dy[o tvn mauht]vn epyn

uaneto ivannhw oyxei sy ei o erxomenow b

T 12 (GCS 290,30–291,3; SC 7,41–48; OWD 7, 224,20–226,3)[nyn mh nohsan]tew tinew

legoysin ivannhw o thlikoytow oyk hdei x[n a]ll a

pesth ap aytoy to pna to agion kai hdei toy to[n v emar]tyrhsen 50

pro genesevw kai ef v eskirthsen hnika h[luen h m]aria prow

ayton iÈdoy gar vw egeneto h fvnh toy aspa[smoy s]oy eiw ta vta moy

eskirthsen en agalliasei to brefow en th koileia moy c

T 13 (GCS 291,7–13; SC 7,52–59; OWD 7, 226,7–12)oytow fh

a[si]

oyketi hdei in xn en koilia hdei gar ayton alla di yperbolhn

dojhw omoion ti tv petrv pepoihken ti omoion oytow 55

mega ti hdei peri toy xy tiw eimi tina me legoysin oi anoi d

sy ei o xw o yw toy uy toy zvntow e en v kai makarizetai oti

sarj kai aima oyk apekalycen aytv all o phr o en toiw oyroiw fN 356

a Sach. 1,9 b Lk. 7,19.20; vgl. Mt. 11,3 c Lk. 1,44 d Mt. 16,13 e Mt. 16,16f Mt. 16,17

25 Zur verderbten Überlieferung dieses Passus siehe oben S. 224 Anm. 44.26 Der Name „Johannes“ steht nicht im Text des Origenes, jedoch im vorhergehenden

Satz, den der Exzerptor nicht ausschreibt. Er ergänzt ihn hier also sinngemäß richtig:Gueraud, Note preliminaire 103.

27 Der Anfang: nyÄn mhÁ noh santew ga r tinew taÁ eiÆrhme na leÂgoysin ist verkürzt zu: [nynmh nohsan]tew tinew legoysin.

28 Hier fehlt der Satzteil: vë w eÆmarty rhsen ayÆ t ìvÄ hë mh thr ayÆ toyÄ leÂgoysa – „wie ihmseine Mutter mit folgenden Worten bezeugte“.

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247Exzerpt 10–13

pheten heraufgestiegen; vielleicht wirst du fragen, ob es Engel in ihrenGeistern waren – der Prophet spricht vom Engel, der in mir redeta – oderEngel mit ihren Geistern waren, die mitheraufgestiegen sind.25

Exzerpt 11Johannes26 schickte zwei seiner Schüler und fragte nicht: Bist du der, der5

kommen soll?b

Exzerpt 12Nun gibt es unverständige Leute, die sagen:27 Johannes, so bedeutend erauch war, kannte Christus nicht; vielmehr hat der Heilige Geist ihn verlas-sen. Doch, er kannte den, für den er schon vor der Geburt Zeugnis ablegte10

und vor dem er hüpfte, als Maria zu ihm kam:28 Siehe, denn in dem Au-genblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinemLeib.c

Exzerpt 13Dieser soll Jesus Christus noch nicht gekannt haben? Im Mutterleib kannte15

er ihn doch schon! Aber angesichts der außergewöhnlichen Herrlichkeit tater etwas Ähnliches wie Petrus. Was denn? Dieser wusste etwas Bedeutsamesüber Christus: Wer bin ich? Für wen halten die Menschen mich?d29 Du bistder Christus, der Sohn des lebendigen Gottes,e wofür30 er sogar selig geprie-sen wird, denn nicht Fleisch und Blut haben ihm das offenbart, sondern der20

Vater in den Himmeln.f

29 Im Zitat von Mt. 16,13 wird eiËnai nicht mitzitiert, der folgende Dialogteil ist weg-gelassen: ëO de ´ To de kaiÁ to de. SyÁ deÁ tiÂ; – „Er antwortete: Für dies und das. Du aber,was sagst du?“

30 Wie M hat T en v, was Nautin in den Text nimmt; Klostermann schließt sich derKonjektur von Blass an: eÆfÆ ìvÎ .

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248 Das Papyrus-Exzerpt aus Tura

T 14 (GCS 291,15–26; SC 7,62–75; OWD 7, 226,14–24)eidoy anabainomen eiw ilhm a kai dei ton yn toy anoy polla

pauein kai apodokimasuhnai kai apoktanuhnai kai th trith h 60

mera anasthnai b fhsin ilevw soi ke c megala hdei peri xy

o[yk] huelhsen paradejasuai to tapeinoteron peri ayt[oy toioyton]

[tina] moi noei kai ton ivannhn en fylakh hn megala [eidvw peri xy]

eiden oyroyw anevgotaw eiden pna agion ej oyroy k[aterxome]

non epi ton sra kai menon ep ayton d idvn thn thlika[ythn do]jan e65

amfe[b]alen kai taxa hpistei dio oytvw endojow ka[i mexri]w

adoy kai mexriw thw abyssoy kateleysetai f dia toyt[o elege s]y ei

o erx[o]menow h allon prosdokvmen g

T 15 (GCS 292,1–4; SC 8,5–8; OWD 7, 228,4–6)opoy ean h o a[giow ag]iow

estin mhti xw oyketi xw estin epei en adoy pote h[n oyketi hn]

yiow uy epei e[n] tv kataxuoniv gegenhtai top[v ] 70

T 16 (GCS 292,22–293,5; SC 9,3–18; OWD 7, 230,6–232,1)oyk ara alhueyei o legvn apostolow arti [profhteyv ek m]eroyw

kai ek m[eroyw g]invsk[v] otan eluh t[o] te[lei]on t[o ek m]eroyw ka

[targhuhsetai] h oykoyn to t[eleion] meta [ton bio]n estin kaiG 102

[ei ti eprofht]eysen hsaiaw ek meroyw eprof[hte]ysen memar

[tyrhtai de ta enu]ade o dayeid epei to teleion thw profhteiaw 75

o[yk apebal]en oyn thn xarin thn profhtikhn samoyhl

o[ti de oyk ap]ebalen oytvw ayth exrhto vw oi glvssaiw

a Lk. 18,31 b Lk. 9,22; vgl. Mt. 16,21 c Mt. 16,22 d Mt. 3,16; Joh. 1,32e Joh. 1,14 f Röm. 10,7 g Lk. 7,19.20; vgl. Mt. 11,3 h 1 Kor. 13,9f.

31 Im Zitat von Lk. 18,31 ist kaiÁ teleivuh setai – „und dort wird es sich erfüllen“weggelassen.

32 Im Zitat von Lk. 9,22 (vgl. Mt. 16,21) fehlt: aÆ poÁ tvÄ n aÆ rxiereÂvn kaiÁ presbyteÂrvn

– „von den Hohenpriestern und Ältesten“.33 Im Exzerpt amfe[b]alen für aÆ mfeÂballen.

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249Exzerpt 14–16

Exzerpt 14Siehe, wir gehen nach Jerusalem hinauf,a31 und der Menschensohn mussvieles erleiden und verworfen werden;32 er wird getötet werden und amdritten Tage auferstehen.b Er sagte: Gnade Dir Gott, Herr!c Bedeutsameswusste er über Christus, das weniger Ansehnliche wollte er über ihn nicht5

hören. So einer – begreif mir das! – ist auch Johannes. Als er im Gefängniswar, wusste er Bedeutsames über Christus; er sah die Himmel offen, er sahden Heiligen Geist aus dem Himmel herabkommen auf den Erlöser und aufihm bleiben.d Doch obwohl er eine derart große Herrlichkeit sah,e zweifelteer33 und wollte schwerlich glauben, weshalb34 eine solche Berühmtheit auch10

bis in die Unterwelt und bis35 in den Abgrund hinabkommen werde;f des-halb sagte er: Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einenanderen warten?g

Exzerpt 15Wo auch immer der Heilige ist, ist er ein Heiliger.36 Ist denn Christus nicht15

mehr Christus, weil er einmal in der Unterwelt war? War er nicht mehrSohn Gottes, weil er an den unterirdischen Ort gekommen ist?

Exzerpt 16Dann stimmt nicht, was der Apostel sagt: Jetzt ist mein prophetisches RedenStückwerk und Stückwerk mein Erkennen; wenn37 das Vollendete kommt,38

20

wird das Stückwerk vergehen. h Das Vollendete gibt es demnach erst nachdem Leben. Und das, was Jesaja prophezeite, prophezeite39 er40 als Stück-werk, während das, was von David an dieser Stelle bezeugt wird, auf dasVollendete der Prophezeiung zielt. Samuel hat also die prophetische Gabenicht verloren. Weil er sie aber nicht verloren hat, bediente er sich ihrer wie25

34 In M und T ist dioÁ überliefert, was Klostermann und Nautin zu eiÆ oë ändern.35 Mexriw für meÂxri.36 Ag]iow estin für eÍstin aÏgiow – vielleicht wegen des folgenden Xristo w eÆstin?37 M hat hier ein deÁ – „aber“.38 Hier fehlt to te – „dann“.39 Das zweite eprof[hte]ysen steht an Stelle der (an sich richtigeren) Variation pro-

efh teysen.40 Hier fehlt: metaÁ pa shw parrhsiÂaw – „bei aller Zuversicht“.

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250 Das Papyrus-Exzerpt aus Tura

la[loyntew] vste an eipein to pna moy proseyxetai o de noyw

m[oy akarpow] estin a kai oti ekklhsian oyk oikodomei o glvw

sh l[alv]n k[ai g]ar legei o paylow oti ekklhsian oikodomei 80

o profhtey[vn a]ytaiw lejesin legvn o de profeytevn ekklh

sian oikodomei b ei de o profeytevn ekklhsian oikodomei ei

xen xarin profhtikhn oy gar apolvlekei aythn mh amar

thsaw

T 17 (GCS 294,1–7; SC 9,52–60; OWD 7, 234,4–10)periemenon oyn thn toy ky moy iy xy epidh

mian kai patriarxai kai profhtai kai pantew in oytvw 85

thn odon anoijh egv eimi h odow c egv eimi h uyra d odow estin

epi to jylon thw zvhw ina genhtai ean dieluhw dia pyrow

floj oy katakaysei se e poioy pyrow etaj[en ta] xeroybein kai

thn floginhn romfaian thn strefomenhn [fylassei]n thn odo

toy jyloy thw zvhw f dia toyto periem[en]on oi makarioi ekei 90

a 1 Kor. 14,14 b 1 Kor. 14,4 c Joh. 14,6 d Joh. 10,9 e Jes. 43,2 f Gen. 3,24

41 Klostermann und Nautin ändern das in M wie T überlieferte kaiÁ oÏti in kaiÂtoi.42 Im Exzerpt zweimal (Z. 81 und 82) profeytevn für profhtey vn.43 Der Exzerptor beendet seinen Auszug, ehe der Satz eigentlich zu Ende ist, und gibt

ihm damit ein leicht veränderten Sinn. Klostermann fügt zu Recht ein deÁ zwischeneiËxen xa rin ein (übernommen von Nautin), das in M wie T fehlt.

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251Exzerpt 16–17

die, die in Zungen reden, so dass er hätte sagen können: Mein Geist betet,mein Verstand jedoch ist unfruchtbar?a Denn nicht41 baut die Kirche auf,wer in Zungen redet; auch Paulus sagt ja, dass derjenige die Kirche aufbaut,der prophetisch redet; seine Worte dazu lauten: Wer aber prophetisch redet,baut die Kirche auf.b Wenn aber, wer prophetisch redet,42 die Kirche auf-5

baut, besaß die Gabe43 der Prophetie; er hat sie nämlich nicht verloren, da ernicht gesündigt hat.

Exzerpt 17Sie erwarteten also das Kommen meines Herrn Jesus Christus, die Patriar-chen, die Propheten und überhaupt alle, damit dieser44 den Weg öffne. Ich10

bin der Weg,c ich bin die Tür.d Er ist der Weg zum Baum des Lebens, aufdass sich das Wort erfüllt: Wenn du durch das Feuer hindurchgehst, wird dieFlamme dich nicht verbrennen.e Welches Feuer? Er stellte die Cherubim aufund das gezückte Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Le-bens bewachen,f weswegen45 die Seligen dort (sc. in der Unterwelt) war-15

teten.

44 Das in M wie T überlieferte oyÏtvw ist mit Klostermann (und Nautin) in oyÎtow zuändern.

45 Aus der Wendung vÏ ste diaÁ toyÄto ist vÏ ste weggelassen.

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