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Die Idee Im Februar 1939 fuhr ein Ingenieur der Hanomag mit einem 1,9-Liter Diesel auf der Autobahn bei Dessau vier Weltrekorde. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 165 km/h. Das im Krieg verbrannte Fahrzeug wird auf Basis noch vorhandener, damaliger Serientechnik neu aufgebaut. Außer einigen wenigen Fotos sowie Spanten- und Riss-Zeichnungen existierten fast keine Unterlagen. Die Hanomag in Hannover gehörte neben Citroën und Mercedes-Benz zu den ersten Serienherstellern von Diesel-Motoren für Personenwagen. Das Un- ternehmen hat aber nach dem Zweiten Weltkrieg den Pkw-Bau nicht wieder aufgenommen. Von den rund 100.000 gebauten Personenwagen haben nur wenige überlebt. Die Initiatoren erinnern mit diesem Projekt an die Leistungen der Techniker und Ingenieure aus Hanno- ver, die bei der Hanomag vor dem Zweiten Weltkrieg weltweit beachtete Entwicklungen umsetzten. Die Vorgehensweise Zur Visualisierung der Idee wurde zunächst nach alten Plänen die Oberfläche des Fahrzeugs rekonstruiert und damit wieder sichtbar gemacht. Ein Design-Modell im Maßstab 1:3 entstand anlässlich der IAA Nutzfahrzeuge im September 2012 in Hannover. Parallel wurde von Enthusiasten der Hanomag IG ein Fahrgestell aufgearbeitet und in einen präsentablen Zustand versetzt – die Basis für den Karosseriebauer, der im Aufbau von Fahrzeugen mit Aluminium-Karos- serien über jahrelange Erfahrung verfügt.

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Die Idee

Im Februar 1939 fuhr ein Ingenieur der Hanomag mit einem 1,9-Liter Diesel auf der Autobahn bei Dessau vier Weltrekorde. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 165 km/h.

Das im Krieg verbrannte Fahrzeug wird auf Basis noch vorhandener, damaliger Serientechnik neu aufgebaut. Außer einigen wenigen Fotos sowie Spanten- und Riss-Zeichnungen existierten fast keine Unterlagen.

Die Hanomag in Hannover gehörte neben Citroën und Mercedes-Benz zu den ersten Serienherstellern von Diesel-Motoren für Personenwagen. Das Un-ternehmen hat aber nach dem Zweiten Weltkrieg den Pkw-Bau nicht wieder aufgenommen. Von den rund 100.000 gebauten Personenwagen haben nur wenige überlebt.

Die Initiatoren erinnern mit diesem Projekt an die Leistungen der Techniker und Ingenieure aus Hanno-ver, die bei der Hanomag vor dem Zweiten Weltkrieg weltweit beachtete Entwicklungen umsetzten.

Die Vorgehensweise

Zur Visualisierung der Idee wurde zunächst nach alten Plänen die Oberfläche des Fahrzeugs rekonstruiert und damit wieder sichtbar gemacht.

Ein Design-Modell im Maßstab 1:3 entstand anlässlich der IAA Nutzfahrzeuge im September 2012 in Hannover.

Parallel wurde von Enthusiasten der Hanomag IG ein Fahrgestell aufgearbeitet und in einen präsentablen Zustand versetzt – die Basis für den Karosseriebauer, der im Aufbau von Fahrzeugen mit Aluminium-Karos-serien über jahrelange Erfahrung verfügt.

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Das Ziel

Mehr als 70 Jahre nach den Diesel-Weltrekorden wird das Fahrzeug nachgebaut. Durch Leichtbau und durch Aerodyna-mik ansprechend, soll dieser Meilenstein der Technik-Geschichte 2014 wieder an den Start gehen und damit Geschichte für die Nachwelt erlebbar machen.

Das Projekt ist eine Hommage an Rudolf Diesel, der vor mehr als 100 Jahren den bis heute effizientesten Nutzfahrzeugmotor schuf. Lazar Schargorodsky, von 1928 bis 1948 Motoren-Chefkonstrukteur der Hanomag, machte mit seinem Klein-Diesel-Motor vor rund 75 Jahren das Diesel-Prinzip auch bei Personenwagen „salonfähig”.

Technische Daten

Fahrgestell: Kastenprofilrahmen (verkürzte Roadster-Ausführung von 1938, FIN 217 356)

Radstand: 2.525 mm (statt 2.825 mm)

Bereifung: 5.00 / 5.25 x 17 (Continental)

Motor: Typ D 19, 1.910 ccm, 35 PS bei 3.300 U./min

Bohrung: 80 mmHub: 95 mmVerdichtung: 1:20Hanomag-Eigenentwicklung mit Bosch-Einspritz-Pumpe, Anlasser und Lichtmaschine.

Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 165 km/h

Getriebe: Zahnradfabrik Friedrichshafen, ZF AKS 15, 4-Gang

Das Fahrzeug ist später als Exponat für die EilersWerke – Mobile Welten in Hannover-Herrenhausen vorgesehen.

Die Initiatoren

Der Arbeitskreis Technik- und Industriegeschichte in der Region Hannover (AK TIG) wurde 2001 mit dem Ziel gegründet, herausragende regionale Entwicklungen und ihre Schöpfer mehr in den Blickwinkel der Öffentlichkeit zu stellen. Unter dem Leitgedanken „Innovation aus Tradition” führt der AK TIG Präsentationen auf der Hannover Messe Industrie und den Verbrau-chermessen ABF und INFA durch. Damit wird insbesondere die Jugend angesprochen, das Thema Technik unter dem Aspekt Pioniergeist und daraus entwickelte Leistungen neu zu bewerten.

Auf Initiative des AK TIG wurde 2005/2006 der Nachbau des ersten Motorflugzeugs der Welt realisiert, 1903 geflogen von Karl Jatho aus Hannover, realisiert.

Die Hanomag-Interessengemeinschaft wurde 1984 gegründet. Der gemeinnützige Verein hat sich die Dokumentation und Darstellung der Industrie- und Technik-Geschichte des deutsche Maschinen-, Schlepper-, Fahrzeug- und Eisenbahnbaus mit dem Schwerpunkt Hanomag zum Ziel gesetzt. Die Hanomag IG unterhält eine eigene Fahrzeugsammlung, ist auf zahlreichen Veranstaltungen vertreten und hat eine Reihe von Veröffentlichungen für ein breites Publikum initiiert. – Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige steuerbegünstigte Zwecke im Sinne der Abgabenordnung (§ 3 der Satzung).

Kontakt: Arbeitskreis Technik- und Industriegeschichte in der Region Hannover (AK TIG) / HANOMAG IG e.V.Horst-Dieter Görg · Nonnenkamp 17 · 31139 Hildesheim · Telefon (0 51 21) 8 48 56 · Telefax: (0 51 21) 98 15 78 · www.hanomag-museum.de · [email protected]

Nun werden weitere Sponsoren insbesondere für die Aluminium-Karosserie und die Motor-Überholung gesucht.

Auch sachdienliche Hinweise sind willkommen.

Die virtuelle „Auferstehung” des Weltrekord-Wagens hat unter Federführung der VSR Virtual Shape Research GmbH in Ronnenbergdie Technicon Design Group in Köln übernommen.