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Die Klotzfibel Grundlagen für eine fachgerechte Verglasung GLUSKE– Produkte die verbinden Swantje Lunau, Glasermeisterin Dipl.-Ing. (FH) Eberhard Achenbach

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Die KlotzfibelGrundlagen für eine fachgerechte Verglasung

GLUSKE – Produktedie verbinden

Swantje Lunau, GlasermeisterinDipl.-Ing. (FH) Eberhard Achenbach

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Herausgeber:

GLUSKE-BKV GmbHHatzfelder Straße 161-163 42281 Wuppertal, GermanyTelefon: +49 (0) 2 02 / 270 57-0 Telefax: +49 (0) 2 02 / 270 57-255 E-Mail: [email protected] Internet: www.gluske-bkv.de

Autoren:

Swantje Lunau, Glasermeisterin, GLUSKE-BKV GmbH

Dipl.-Ing. (FH) Eberhard Achenbach Selbstständiger Sachverständiger

Die KlotzfibelGrundlagen für eine fachgerechte Verglasung

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Broschüre darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung von GLUSKE-BKV GmbH reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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Verklotzung ist keine Nebensache 4

Aufgaben des Klotzes und Funktionsvarianten 5

Klotzvarianten 6

Klotzvorgang 8

Klotzmaterial 10

Auszüge aus IG Info 12

Klotzstabilität 14

Dimensionierung und Position der Klötze 15

Klotzeigenschaften und Klotzlage 16

Klotzungsvorschläge für ebene Glasscheiben 18

Mechanische Belastung des Klotzes 20

Geklebte Fenstersysteme 21

Klotzungsvorschläge zum Arbeiten mit dem Bremsklotz 22

Klotzungsvorschläge für Sonderfälle 24-29

Klotzungsvorschläge zur Schließstellenklotzung 30

Sicherheitsglasfalzeinlage 32

Schräg- bzw. Überkopfverglasung 34

Beispiel für die Verklotzung von Sprossenfenstern 35

Glasfalzeinlagen 36

Brandschutzverglasungen 37

Zusätzliche technische Regelwerke 37

Inhalt

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Die Aufgaben der Klötze sind im we-sentlichen im eingebauten Zustand zu bewerten. Folgende Punkte sind zu be-achten, damit bei der Verklotzung die Glaskante und der Randverbund des Isolierglases nicht überbeansprucht wird und somit der Glasbruch ver-mieden werden kann:

• Die Klötze sorgen dafür, dass die Glaskanten zu keiner Zeit Kontakt zum Rahmen haben, um Beschädigungen sicher zu verhindern.• Sie halten den Rahmen und den Flü-gel in der richtigen Lage, ohne zu ver-winden oder zu verkanten und stellen eine einwandfreie Funktion sicher.• Die Distanzklötze übernehmen je nach Flügelöffnungsart auch eine tragende Funktion und sichern einen zwängungs-freien Einbau.• Die Klötze verteilen das Glasgewicht im Rahmen und gleichen es aus.• Die Lastabtragung erfolgt über die Klötze an die Beschläge und dann wei-ter an die Fixierungspunkte und Trag-teile des Fensters.• Die Rahmen müssen so stabil dimen-sioniert sein, dass das Gewicht der Ver-glasungseinheiten einwandfrei getragen wird.• Soll die Glaseinheit die Rahmenkon- struktion stabilisieren, so ist unbedingt Rücksprache mit dem Glashersteller er-forderlich.• Sie sollen den Versatz der Glaskanten ausgleichen.

Aufgaben der Klötze

Die Klötze haben unterschiedliche Funktionen zu übernehmen, daher er-scheint es uns wichtig, die Funktionen zu definieren.

1.TragklötzeLeiten das Gewicht der Verglasungsein-heit auf die Rahmenkonstruktion ab. siehe S. 182.DistanzklötzeSichern den Abstand zwischen Glas-kante und Falzgrund und garantieren den zwängungsfreien Einbau. Sie über-nehmen bei Funktionsänderung des Flügels zeitweise die Aufgabe von Trag-klötzen. siehe S. 183.SchließstellenklötzeVerhindern eine zu große Durchbiegung der Rahmenprofile bei mechanischer La-steinleitung (wie z.B. bei einbruchhem-menden Konstruktionen). siehe S. 304.KlotzbrückenSichern einen umlaufenden Dampf-druckausgleich bei einem ebenen Falz-grund. Sie werden als Trag- oder Di-stanzklötze eingesetzt. siehe S. 175.GlasfalzeinlagenDienen dem Profilausgleich (systemab-hängig) und sorgen für eine ebene Auf-lage. Die Glasfalzeinlagen bilden den Untergrund für das geprüfte Klotzmate-rial. Sie sind kein Ersatz für den Ver-glasungsklotz. siehe S. 36

Funktionsvariantender Klötze

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Nachdem wir uns anfangs fragten, ob es einen „Sinn“ hat eine Klotzfibel zu erstellen, können wir nun nach ei-ner Auflage von 50.000 Stück und der Übersetzung in 6 Sprachen sagen – ja es macht Sinn! Die Klotzung ist ein kleiner aber sehr wichtiger Faktor in der fachgerechten Montage von Glas. Sie stellt sowohl die Funktion des Fen-sters, als auch die sichere, einwand-freie und zwängungsfreie Lagerung der Verglasung über die gesamte Lebens-dauer des Systems sicher.Die Breite, Länge, Standfestigkeit und Verträglichkeit, sowie die Materialhär-te tragen im wesentlichen, neben der Klotzanordnung, dazu bei.Der Klotz ist nun einmal die einzige Ver-bindung zwischen Rahmen und Glas-kante und übernimmt daher Aufgaben, die mitentscheidend sind für die dauer-hafte Gewährleistung der Funktion. Hier die wichtigsten Aufgaben der Klötze:

• Lastabtragung • Gängigkeit des Flügels • Sicherstellung eines umlaufenden Dampfdruckausgleiches • Schutz des Randverbundes des Isolierglases • Vermeidung von Glas- Rahmen- kontakt • Verhinderung des Verrutschens des Glaserzeugnisses • Entlastung der Glaskante

Die Klotzung ist in den letzten Jahren verstärkt in den Focus gerückt worden. Die Anforderungen an die Systeme sind gewachsen, dadurch ist die fachge-rechte Ausführung und die richtige Ma-terialwahl unabdingbar geworden.

Heute ist mit einem Klotzmaterial, einer Klotzbreite und einer Klotzdicke nicht mehr auszukommen. Unterschiedliche Rahmenkonstruktion-en und Auflagebedingungen erfordern individuelle Klotzlösungen.

Auch in den Regelwerken hat man sich in den letzten Jahren verstärkt diesem Thema gewidmet.Die hohe Anzahl an Schadensfällen hat deutlich gemacht, dass die Klotzung bei weitem keine Nebensächlichkeit mehr ist.

Mit der neuen Auflage unserer Klotzfi-bel wollen wir allen Interessierten einen Überblick über mögliche Probleme – die geeigneten Lösungsmöglichkeiten, über aktuelle Richtlinien und Entwicklungen im Bereich der Verglasungstechnik ge-ben.

GLUSKE-BKV GmbH, Mai 2007

Verklotzung ist keine Nebensache

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GLUSKE GL-UKSmit Edelstahleinlage

GLUSKE GL- Superflex-Klotz

GLUSKE GL- Multiflex-Klotz

• Hervorragende Eigenstabilität mit Aufnahme von Biegekräften • Dichtstoffverträglich • Alterungsbeständig • Temperaturbeständig

• Passt sich jeder Modellform an• Verhindert eine punktuelle Überbelastung durch 100% Auflage• Dampfdruckausgleich durch Belüftungskanal • Verträglich mit Randverbunddicht-

stoffen der Isolierglasscheibe• Temperaturbeständig• Alterungsbeständig

• Passt sich durch Kerbschnitte vielen Radien individuell an• Dampfdruckausgleich durch Belüftungskanal • Verträglich mit Randverbunddicht-

stoffen der Isolierglasscheibe• Temperaturbeständig• Alterungsbeständig

Klotzvarianten für SonderlösungenKlotzvarianten für Standardlösungen

• Für alle Standardverglasungen• Hohe Tragfähigkeit durch verstärktes

Stegsystem• Verträglich mit Randverbunddicht-

stoffen der Isolierglasscheibe• Alterungsbeständig• Temperaturbeständig

• Der Klotz mit zwei Bremsmembranen• Hält ohne zusätzliche Fixierung• Dauerdruckstabil und tragfähig durch

asymmetrisches Stegsystem• Verträglich mit Randverbunddicht-

stoffen der Isolierglasscheibe • Alterungsbeständig• Temperaturbeständig

GLUSKE GL-BGLUSKE GL-SV

GLUSKE GL-UK • Elastische Auflage • Dauerdruckstabiler Sockel • Für alle Gläser mit Glaskantenversprung • Dichtstoffverträglich • Alterungsbeständig • Hervorragende Tragfähigkeit durch stabiles Stegsystem

6 mm1 mm 2 mm 3 mm 4 mm 5 mm

Zeichen für höchste GLUSKE-BKV Qualität

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Der Verglasungsklotz mit zwei Bremsmembranen

• Hält ohne zusätzliche Fixierung • Dauerdruckstabil und tragfähig durch asymmetrisches Stegsystem• Verträglich mit Randverbunddicht-

stoffen der Isolierglasscheibe • Alterungsbeständig• Temperaturbeständig

> Fordern Sie Prüfzeugnisse an!

Empfehlung:GLUSKE GL-B

Anschlagverklotzung

Zum Festsetzen von Verglasungs-klötzen dürfen nur auf Verträglich-keit geprüfte Materialien verwen-det werden.

Klotz bis zum Anschlag

Bei der Anschlagverklotzung wird sicherge-stellt, dass auch der unsichtbare Glaskan-tenbereich unterstützt ist.

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Abbildung 3: Fertig verklotzte Ecke eines Dreh-Kipp-Fensters

Der Klotzvorgang

Beim Dreh- bzw. Dreh-Kipp-Fenster beginnt man mit dem Einlegen der Klötze auf der Glasfalzunterkante bzw. auf den Glasfalzeinlagen unten. Die Klotzstärke sollte in der Regel 5 mm betragen. Die Glasscheibe wird auf den unteren Klötzen abgesetzt und vorsichtig in den Rahmen gekippt. Dann legt man am oberen Ende der Verschlußseite (d.h. diagonal zum Ecklager) einen Klotz ein.

Damit die Glaskanten nicht beschä-digt werden, müssen der Funktion des Fensters entsprechend Distanzklöt-ze und Trageklötze eingebaut werden (siehe hierzu unsere Verklotzungsvor-schläge Seite 18). Die Klötze müssen fest sitzen und dürfen ihre Position später nicht mehr verändern.

Hier wäre der Bremsklotz zu empfeh-len. Andere Klotzkonstruktionen ohne Bremsmembrane müssen entspre-chend den Vorschriften festgesetzt werden. Der Klotz muss immer gerade und parallel zur Glaskante ausgerichtet sein (siehe Bild Anschlagverklotzung). Er muss die volle Stärke der Vergla-sungseinheit aufnehmen, um eine opti-male Lastabtragung zu gewährleisten.

Beim Verklotzen müssen auch die be-sonderen Vorschriften der Glas- und Rahmenhersteller und die der Dicht-stofflieferanten für den Randverbund beachtet werden.

Einbaubeispiel

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Abbildung 1 und 2: Einsetzen des Klotzes an der Verschlußseite

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Die Verträglichkeit mit den Kontakt-materialien muss nachgewiesen sein, damit in diesem Bereich das Isolierglas nicht geschädigt werden kann (z.B. Auflösung des Randverbundes, Trübung der Isolierglasscheibe). Auch nach der „Technischen Richtlinie Nr. 3 – Klotzung von Verglasungsein-heiten”, muss die Verträglichkeit der eingesetzten Materialien untereinander dauerhaft gewährleistet sein.

Prüfkörper nach 5 Wochen (Prüfende)

Klotzmaterialdurch Kontakt zumPrüfmaterial „zerstört”

Prüfkörper nach 1 Woche

Durch Weichmacher-wanderung verändertesKlotzmaterial

Ursache: Weichmacherwanderung/Migrationsprozess

Beispiel für ein negatives Prüfergebnis

Das Klotzmaterial

Verglasungsklötze von GLUSKE-BKV sind aus einem speziellen Kunststoff hergestellt. Sie werden aus Neumate-rial gefertigt. Sie besitzen eine ausrei-chende Dauerdruckfestigkeit und Alte-rungsbeständigkeit. Diese ist abhängig von der Tragfähigkeit des Materials, der Klotzlänge und der Klotzkonstruktion. Sie dürfen keine Absplitterungen an den Glaskanten verursachen. Der Klotz darf sich durch Luftfeuchtig-keit, Kontakt mit anderen Materialien, oder sonstigen Einflüssen in seinen Eigenschaften nicht verändern (siehe Auszüge aus Bericht „Wechselwirkung von Dichtstoffen“, IG-Info, Technische Empfehlung 3/97, Seite 12).

Die Verträglichkeit des Klotzes mit den Kontaktstoffen muss nachge-wiesen sein. Bei freibewitterten Falzräumen muss zusätzlich auf UV- und Witterungsbeständigkeit geachtet werden.Kunststoff- und Metallfenster sollten mit geprüften Kunststoffklötzen ver-klotzt werden. Bei Glasverbunden (wie z.B. mit PVB-Folie, Gießharz etc.) ist auf die Mate-rialverträglichkeit der Klötze mit den Zwischenschichten der Verglasungs-einheiten und dem Randverbund des Isolierglases zu achten. Das gleiche gilt auch für Dichtprofile und Dichtstoffe. In allen Fällen ist eine Prüfung erforder-lich.

GLUSKE-BKV GmbH: Zertifiziert durch das ift-Rosenheim für die Durchführung der Prüfrichtlinie VE-05/01 „Nachweis der Verträglichkeit von Verglasungsklötzen“

Platzierungder Prüfkörpermit Klötzenim Prüfhalter

Lagerung der vorbereiteten Prüf-körper mit Vergla-sungsklötzen 5 Wochen bei 70°C mit 5 kg Belastung.

5 kg Stahlplatte

Rückstellmuster

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Die Konsequenzen aus den Wechsel-wirkungen zwischen den Isolierglasdicht-stoffen und den Kontaktwerkstoffen für die Praxis sind von großer Bedeutung, insbesondere hinsichtlich der finanzi-ellen Forderungen im Schadensfall. Der Verträglichkeit des Randverbundes mit dem Verglasungsklotzmaterial liegen vergleichbare Faktoren zugrunde, d.h. einerseits kann der Klotz Stoffe aus dem Randverbund aufnehmen oder auch selbst Stoffe an den Randverbund abge-ben. Das Erscheinungsbild ist hier ähn-lich dem der Dichtstoffunverträglichkeit. Nimmt der Klotz Stoffe aus dem Rand-verbund auf, können Erweichungen, Verfärbungen, Separation flüssiger Bestandteile bis hin zur völligen Auf-lösung des Klotzes auftreten. Umge-kehrt kann der Klotz auch Stoffe an den Randverbund abgeben, d.h. es kann, ähnlich wie oben beschrieben, zu Erweichungen, Verfärbungen, Se-parationseffekten, o.ä. kommen. Nach den bisher vorliegenden Erfah-rungen ist jedoch die Schädigung des Klotzes die vorwiegende Ursache für Beanstandungen. Hier konnte auch ein bestimmter Rohstoff als besonders kri-tisch festgestellt werden, nämlich das Polystyrol. Klötze aus Polystyrol oder po-lystyrolhaltigen Gemischen erwiesen sich häufig als unverträglich mit den gängigen Randverbunddichtstoffen. Bei dem hier aufgeworfenen Komplex der Unverträg-lichkeit von Isolierglas-Dichtstoffen mit

bestimmten Kontaktwerkstoffen, wie z.B. Verglasungsdichtstoffen und Ver-glasungsklötzen existieren aufgrund von Normen und Vorschriften konkrete Anfor-derungen hinsichtlich des Ausschlusses schädlicher Wechselwirkungen. Eine Vor-hersage von Wechselwirkungen ist im All-gemeinen nicht möglich. Deshalb ist zum Ausschluss von Schäden aufgrund dieser Phänomene eine entsprechende Prüfung unverzichtbar. Diese Prüfung muß sich auf alle Wechselwirkungsmöglichkeiten erstrecken: innere PIB-Dichtung und äußere Versiegelung sowie der Kontakt-werkstoffe, ggf. im Vergleich zu einem inerten Referenzstoff.

Betrachtet man den finanziellen As-pekt, bleibt festzuhalten, dass hier das Prinzip „kleine Ursache, große Wirkung” leider voll durchschlägt: Setzt man die Kosten für den „Verur-sacher”, d.h. den Dichtstoff oder die Klötze, in Relation zu den möglichen Schadenskosten, z.B. die Neuferti-gung und den Austausch etlicher Iso-lierglaseinheiten, wird sofort deutlich, welchen finanziellen Rahmen das Problem annehmen kann. Insofern kommt der Beratung, der Information und der Prüfung der fraglichen Werk-stoffe große Bedeutung bei.

Mit freundlicher Genehmigung der Henkel Teroson GmbH, Heidelberg.

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Auszüge aus IG Info Technische Empfehlung Stand: 97-03-18

Wechselwirkungen von Dichtstoffen (IG-Info Nr. 111)Dipl.-Ing. Helmut Brook, Henkel Teroson GmbH, HeidelbergStellungnahme von: Bundesverband Flachglas, Technischer Ausschuss Isolierglas

Werden zwei verschiedene, heterogen-zusammengesetzte Werkstoffe in Kon-takt gebracht, können zwischen diesen Wechselwirkungen auftreten. Eine die-ser Wechselwirkungen kann darin be-stehen, dass einer oder auch mehrere Bestandteile des einen Werkstoffes in den anderen übertreten. Dieser Vorgang wird allgemein als Migration bezeichnet. Dadurch können sich die Eigenschaften der beiden Werkstoffe nachhaltig und unvorteilhaft verändern und damit auch die Gebrauchstauglichkeit der Werk-stoffkombination mindern oder sogar vollständig unterbinden. Bei den Poly-merwerkstoffen ist als Sonderfall dieser Migrationsprozesse der Übertritt von Weichmacher(n) des einen Werkstoffes in den anderen, die sogenannte Weich-macherwanderung, ein weit verbreitetes und mitunter auch störendes Phänomen. Das technische Regelwerk, insbesonde-re natürlich auch die Normen, haben diesem Phänomen Rechnung getragen.

DIN 52460, „Fugen und Glasabdich-tungen, Begriffe“

Diese Norm definiert deshalb den Begriff der Verträglichkeit: „Stoffe sind mitei-nander verträglich, wenn zwischen ihnen keine schädliche Wechselwir-kung auftritt“.

Eine Vielzahl anderer Normen, Richtlinien und Empfehlungen nimmt bei Werkstoff-

kombinationen auf diesen Begriff der Verträglichkeit Bezug, bzw. fordert, dass Werkstoffe miteinander verträglich sein sollen, um Nutzungseinschränkungen und Ausfälle zu vermeiden. In erster Linie sind es zwei spezifische Elemente, die hier im Hinblick auf eine Verträglichkeit bzw. Unverträglichkeit eine große Rolle spielen:

–Verglasungsdichtstoffe–Verglasungsklötze

Will man schädliche Wechselwirkungen zwischen dem Isolierglas-Dichtstoff und einem Kontaktwerkstoff vermeiden, ist eine Prüfung der Verträglichkeit unter geeigneten Prüfbedingungen unerläß-lich. Eine Vorhersage des Ausschlusses von Wechselwirkungen ist praktisch un-möglich. Die einschlägigen Normen und Richtlinien fordern hinsichtlich des Kon-taktwerkstoffes (Verglasungsdichtstoff, Verglasungsklotz) eine Verträglichkeit dieses Produktes mit dem Randverbund des Isolierglases. Daraus leitet sich im-plizit die Forderung ab, dass derjenige, der einen bestimmten Kontaktwerkstoff (Dichtstoff, Klotz, etc.) einsetzen will, dessen Eignung entsprechend nachwei-sen muß. Die Umkehrung der Forderung ist auf jeden Fall unzulässig, d.h. es ist nicht Aufgabe des Isolierglas-Dichtstoff-herstellers, die Verträglichkeit seines Produktes mit der diverser Kontaktwerk-stoffe verantwortlich zu prüfen.

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Dimensionierung und Position der Klötze

Das Anordnen der Klötze richtet sich nach der Funktion und Öffnungsart des Fensters (siehe dazu Seite 18/19). Im Allgemeinen sollte der Abstand zwischen Klotz und Ecke der Glasein-heit ca. eine Klotzlänge betragen. Bei besonderen Rahmenkonstruktionen (breite, feststehende Einheiten, z.B. Schaufenster) müssen die Tragklötze über den Befestigungsstellen des Rah-mens sitzen. Der Klotz kann somit bis zu max. 250 mm aus der Ecke heraus gesetzt werden.Die Höhe der Klötze richtet sich nach dem Spielraum. Die Klotzstärke sollte in der Regel 5 mm betragen. Bei klein-formatigen Scheiben, Kantenlänge bis ca. 500 mm, kann die Klotzdicke aus-nahmsweise auf 3 mm reduziert wer-den. Die Klotzbreite richtet sich nach der Dicke der Verglasungseinheit.

Sie sollte ca. 2 mm breiter sein als die Verglasungseinheit (siehe Skizze A). Öff-nungen nach außen müssen grundsätz-lich freigelassen werden. Für bestimmte Glaserzeugnisse oder Verglasungen sind die von Glas- bzw. Isolierglasherstellern vorgeschriebenen Richtlinien zu beach-ten. Bei der Klotzung von Alarmgläsern ist darauf zu achten, dass die Kabel und Kabelverbindungen nicht einge-klemmt oder beschädigt werden. Die Klotzlänge sollte in der Regel 100 mm betragen, um eine Punktbelastung und somit das Bruchrisiko der Isolierglasein-heit zu vermindern. Unsere langjährigen Erfahrungen haben gezeigt, dass in der Regel bei 100 mm langen Klotzmaterialien die unterschied-lichen Fensterarten und Fensteröffnung-en nicht überbeansprucht werden.

A

Beispiel für eine ordnungsgemäße Verklotzung mit 5 mm Klotzstärke und 100 mm Klotzlänge, unter Berücksichtigung der richtigen Anordnung und den korrekten Abständen.

Klotzabstand=Klotzlänge*

Der Klotz sollte in der Regel breiter gewählt sein als die Dicke der Verglasungseinheit

A *Anmerkung:In Ausnahmefällen kann der Abstand bis auf ca. 20 mm verringert werden, wenn es die Einbausituation erlaubt

Der Klotz ist viel zu schmal. Er unterstützt nicht die beiden Glas-kanten und drückt in den Randverbund.

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Vergleichsbeispiele für Klotzkonstruktionen 100 mm Länge:

Scheibentragende Fläche: 466 mm²GLUSKE GL-B

Andere Konstruktionen

Scheibentragende Fläche: 153,6 mm² Scheibentragende Fläche: 196 mm²

Glasauflage

Wir empfehlen bei großflächigen Verglasungen ≥ 10 qm und/oder einem Gewicht >500 kg eine Klotzlänge pro Klotzstelle von 200 mm (entspricht 2 Klötzen).

Die Klotzstabilität

Die Tragfähigkeit richtet sich nicht nur nach dem Material und der Länge der Klötze, sondern sie ist auch abhängig von der Klotzkonstruktion. An den unten gezeigten Beispielen wurde die tatsächliche lastabtragende Fläche errechnet. Je kleiner die last-tragende Fläche, umso größer wird die Glaskantenbelastung. Bei ungünstigen Überlagerungen, beispielsweise Glas-kantenversatz oder nicht rechtwinkligen Glaskanten, kann das Glasbruchrisiko erhöht werden.

Versatz der Glaskante über Klotz-härte anpassen und ausgleichen. So bitte nicht:

GLUSKE GL-UK :Lösung bei Scheiben mit Glaskantenversatz

Glaskantenversatz nicht rechtwinklige Scheibenkante

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Empfehlung:GLUSKE GL-UK

Glasauflagefläche aus elastischem Material; speziell für empfindliche Glaskanten

Belüftungskanal für Dampfdruck- ausgleich

stabiler, dauerdruckfester Unterbau

Speziell für empfindliche Glaskanten zur sicheren produktgerechten Verklot-zung von hochwertigen Isoliergläsern:

• Panzergläser• VSG-Gläser• Schallschutz- und Sonnenschutzgläser etc.• Dauerdruckstabil und tragfähig durch

asymmetrisches Stegsystem

• Erweiterte Klotzlänge (120 mm) zur besseren Tragfähigkeit ab 80 mm Breite• Verträglich mit Randverbunddichtstoffen

der Isolierglasscheibe• Alterungsbeständig• Temperaturbeständig

Systemskizzen: Richtige KlotzlageWir empfehlen die vollständige Unterstützung der Glaselementdicke.

Klotzbrückez.B. Brücke mit Lasche, GLUSKE GL-SV (s. GLUSKE-BKV Katalog)

Standardverglasungsklotz z.B. GLUSKE GL-B, GL-SV, GL-UK (s. GLUSKE-BKV Katalog)

Glasfalzeinlage

Der Universalklotz eignet sich besonders für Structural-Glazing und wird hierfür von Dichstoffherstellern empfohlen.

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Klotzeigenschaften

Systemskizzen: Falsche Klotzlage

Bei Verglasungen mit dichtstofffreiem Falzraum müssen die Klötze gegen Ver-schieben oder Abrutschen gesichert sein, damit die Glaskante nicht den Rahmen berührt. Die zur Sicherung der Klötze verwendeten Materialien müs-sen mit dem Randverbund und dem Klotz verträglich sein.

Zum Festsetzen von Verglasungsklöt-zen müssen geeignete Dichtstoffe eingesetzt werden. Klötze mit selbst-klemmender Eigenschaft sind hier vor-zuziehen (z.B. Bremsklotz). Bei glattem Falzgrund sind Klotzbrücken erforderlich, damit der Dampfdruckaus-gleich gewährleistet ist. Es dürfen keine abgeschlossenen Luftzwischenräume entstehen.

Ebenso muss der dichtstofffreie Falz-raum nach außen hin geöffnet sein. Dabei dürfen die Klötze den Dampf-druckausgleich nicht behindern oder versperren. Bei schweren Einheiten aus Ver-bund- oder Verbundsicherheitsglä-sern empfehlen wir den Universal-klotz, der den herstellungsbeding-ten Scheibenversatz durch eine ela-stische Klotzoberfläche (Härte ca. 70° Shore A) mit einer hohen Dauer-druckfestigkeit ausgleicht, um eine Punktbelastung der Scheibenkante zu verhindern (in der TR3* und von Isolierglas und Dichtstoffherstel-lern empfohlen).

* Technische Richtline Nr. 3 „Klotzung von Verglasungseinheiten”

Häufig wird der Klotz fälschlicherweise unterhalb der Isolierglaskante eingelegt.Die nachfolgenden Skizzen zeigen schematisch auf, wodurch das Glasbruchrisiko erhöht wird bzw. der Randverbund beschädigt werden kann.

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Hebe-Dreh-

kippflügelFeststehendeVerglasung

Wendeflügel

Horizontal-Hebeschiebetür Empfehlung:

**Distanzklötze mit elastischer Auflage(60°- 80°Shore „A”)

Faltanlage

1* bei über 1 m breiten Verglasungsein-heiten sollen 2 Trag-klötze von mindestens 10 cm Länge über dem Drehlager liegen.

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Klotzungsvorschläge für ebene Glasscheiben

2* werden bei umge-schwungenem Flügel zu Tragklötzen

A - Empfehlung:Bei Schwingfenstern aus Kunststoffpro-filen empfiehlt es sich, den Profil- bzw. Rahmenhersteller nach der empfohlenen Klotzung am Schwinglager zu fragen. Eventuell ist Doppelklotzung über und unter dem Lager erforderlich.

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Drehflügel Drehkipp-flügel

Hebe-Drehflügel

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Geklebte Fenstersysteme

Bei der Klebung von Fenstern gilt es, sich die Steifigkeit des Glases bzw. des Isolierglases durch eine statisch wirksame Klebung zwischen Glas und Flügelrahmen zu Nutze zu machen und das Fenster als Verbundelement zu ver-steifen und setzungsfrei zu machen.Wichtig ist hierbei, das Fenster als „Ge-samtsystem“ zu betrachten. Über den Systemgeber müssen alle Komponen-ten vorgegeben, geprüft und miteinan-der abgestimmt sein (z.B.: Glas, Klötze, Dichtstoffe, Verbindungen usw.). Die vorgegebenen Komponenten fin-den sich in der so genannten System-beschreibung des Systemgebers. Auch die Vorgaben zur Klotzung sind hier zu finden.

Eine generelle Aussage zur Klotzung, über die grundsätzlich gültigen Anfor-derungen hinaus, ist somit nicht mög-lich, da sie vom jeweiligen System ab-hängig ist.Einen Überblick zu geklebten Fenstersy-stemen verschafft das Merkblatt „Kom-pass für geklebte Fenster“ des Bundes-verband Flachglas. Hier sind neben den Anforderungen verschiedene mögliche Systeme dargestellt. Der Fensterhersteller steht in der Ver-antwortung, die geklebte Fensterkon-struktion ganzheitlich und in enger Abstimmung insbesondere mit den Herstellern von Isolierglas, Klebstoff, Rahmenmaterial und Beschlag unter Berücksichtigung bestehender Normen und Richtlinien zu entwickeln.

Beispiele für mögliche geklebte Systeme mit Klotzungen

Bildquelle: Merkblatt „Kompass für geklebte Fenster“, Bundesverband Flachglas

Eigenlast-tragende Klebung

Abdichtung

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Mechanische Belastung des Klotzes und des Randverbundes

Bei der Verklotzung ist darauf zu ach-ten, dass es über das Abtragen des Glasgewichtes auf die Tragklötze nicht zu unkontrollierten, punktuellen Druck-belastungen der Glaskante und des Randverbundes kommen kann. Bei einer erhöhten Belastung wirken über die Klimalasten sowie über die Windbelastung (Druck/Sog) ständig Rei-bungskräfte auf den Bereich der Glas-kante (1) und den Randverbund (2) des Isolierglases.Scherkräfte können zudem die dampf-dichte Buthylabdichtung (4) im Rand-verbundbereich bei unzureichender Klotzauflage und / oder unzureichender Unterstützung der Glaskanten belasten.

Zu weiches Klotzmaterial (3) oder ein zu hoher Befüllgrad des Randverbundes (Vorwölbung des Randverbundes über die Glaskanten) kann zu Druckbela-stungen und somit zu Verformungen führen. Dadurch kann es zu Schäden im Be-reich des Randverbundes z.B. Verschie-bung des Abstandhalters (5) und / oder Glasbrüchen kommen.

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Distanzklötze2

Tragklötze1

Bei der Verwendung von Bremsklötzen wird eine Gegenklotzung = Distanzklotz empfohlen.

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3

• Der Klotz mit zwei Bremsmembranen• Hält ohne zusätzliche Fixierung• Dauerdruckstabil und tragfähig durch

asymmetrisches Stegsystem• Verträglich mit Randverbunddicht-

stoffen der Isolierglasscheibe • Alterungsbeständig• Temperaturbeständig

GLUSKE GL-B

Hebe-Dreh-

kippflügel

FeststehendeVerglasung

Wendeflügel

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1

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Klotzungsvorschläge zum Arbeiten mit dem Bremsklotz

1* bei über 1 m breiten Verglasungsein-heiten sollen 2 Tragklötze von mindestens 10 cm Länge über dem Drehlager liegen.

2* werden bei umgeschwungenem Flügel zu Tragklötzen

A - Empfehlung:Bei Schwingfenstern aus Kunststoffprofilen empfiehlt es sich, den Profil- bzw. Rahmen-hersteller nach der empfohlenen Klotzung am Schwinglager zu fragen. Eventuell ist Doppelklotzung über und unter dem Lager erforderlich.

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Drehflügel Drehkipp-flügel

Hebe-Drehflügel

Kipp-flügel

Klapp-Flügel

Schwing-flügel

A

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Empfehlung:GLUSKE GL-UKSDer Klotz mit Edelstahleinlage

Edelstahleinlage 1,5 mm

Glasauflagefläche aus elastischem Material; speziell für empfindliche Glaskanten

• Einsetzbar bei verspringenden Unterkonstruktionen• Ausgleich der Glaskantenversprünge durch

elastische Oberfläche• Hohe Eigenstabilität • Verträglich mit Randverbunddichtstoffen der

Isolierglasscheibe• Temperaturbeständig• Alterungsbeständig

Eigenschaften GLUSKE GL-UKS

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Klotzungsvorschläge für SonderfälleVerglasungseinheit über gesamte Stärke aufnehmen

Die Verglasungseinheit muss über die gesamte Stärke aufgenommen werden, um eine optimale Lastableitung zu er-reichen. Eine wichtige Grundvorraus-setzung ist der entsprechend tragfähige Untergrund. Bei Versätzen des Unter-grundes (systembedingt) oder bei über-stehenden Verglasungen ist ein Klotz mit Stahlkern erforderlich, um entste-hende Biegekräfte/Scherkräfte aufneh-men zu können.

Sonderfälle wie z.B. Structual Gla-zing oder Punktbelastung sind im Einzelfall abzuklären, wenn der Sy-stemhersteller keine eigenen abge-stimmten Vorschläge unterbreitet.

Glasauflage zu schmal, Klotz zu klein.Die Glaskanten werden nur teilweise unterstützt. Resultat: Überbeanspruchung!

Praxisbeispiel

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Empfehlung:GLUSKE GL-Multiflexklotz

Die Lösung für gebogene Scheiben

• Passt sich durch seine Kerbschnitte den Radien gebogener Scheiben an• Bietet durch seine 120 mm Länge eine hervorragende Lastenaufnahme• Dampfdruckausgleich durch Belüftungskanal • Verträglich mit Randverbunddichtstoffen

der Isolierglasscheibe• Temperaturbeständig• Alterungsbeständig

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Klotzungsvorschläge für SonderfälleGebogene Gläser

In den vorher beschriebenen Kapiteln wurden Standardverklotzungen aufge-führt, die sich auf Rechteckformate und Vertikalverglasung bezogen. Die nachfolgenden Sonderformen sind in Einzelfällen auf die baulichen

Gegebenheiten abzustimmen und eine Rücksprache mit dem Profilhersteller ist zu empfehlen. Die unten genannten Klotzungsvorschläge basieren auf Erfah-rungen und den statischen Erfordernis-sen.

Gebogene Einfach- oder Isoliergläser

System 1Gebogene Einfach- oder Isolierglasein-heiten müssen wie ebene Glasscheiben geklotzt werden. Bei System 1 wird das Glasgewicht auf die untere gebogene Glaskante über die Tragklötze an die Rahmenkonstruktion und dann weiter an die Haltekonstruktion abgeleitet.

System 2Bei System 2 wirken Glasgewicht und Windlast verteilt auf den Glasrand. Dies muß bei der Auflagerung beson-ders beachtet werden. Toleranzen aus der Biegung müssen aufgenommen werden. (Auszüge aus: Memento Glas-handbuch der SAINT-GOBAIN GLASS, Ausgabe 2005)

D

T

D

DD

DT

T

T

T

T

D

D

T = Tragklotz elastisches Material Härte ca. 70° Shore A . Zusätzlicher Klotz, um Abkippen zu vermeiden.

D= Ebenfalls elastisches Materialca. 70° Shore A. Gewicht liegt nur auf den Tragklötzen.

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Empfehlung:GLUSKE GL-Superflexklotz

Der Superflexklotz passt sich jeder Modellform an

• Verhindert eine punktuelle Überbelastung durch 100% Auflage• Dampfdruckausgleich durch Belüf-

tungskanal • Verträglich mit Randverbunddicht-

stoffen der Isolierglasscheibe• Temperaturbeständig• Alterungsbeständig

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Klotzungsvorschläge für SonderfälleWeitere Fenstersonderformen

Die aufgeführten Möglichkeiten stel-len lediglich einige Beispiele dar. Nicht aufgeführte Konstruktionen sind im Ein-zelfall zu entscheiden. Dabei sollten die allgemeinen Verklotzungsrichtlinien be-achtet werden.

Distanzklötze2

Tragklötze1

* Klotzmaterial aus Elastomere

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Bei Kunststofffenstern sollen auch die Schließstellen geklotzt sein. Schließstellenklotzstärke = Spielraum/Falzraum

Achtung: Die Schließstellenklotzung wird zum Schluss ausgeführt und ist eine Distanzklotzung.

Unmittelbar über dem Schließpunkt wird ein Distanzklotz angebracht.

Der freie Falzraum:

Die Bewegung bestimmt das Spiel zwischen Schließnocken und Schließblech.

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An den Schließstellen wird eine zusätzliche Klotzung empfohlen, um die Gefahr des Aufhebelns zu verringern. Die Schließstel-lenklotzung ist eine Distanzklotzung und füllt den Spielraum. Wir empfehlen hier unseren GLUSKE GL-UK.

A Schließstelle=KlotzungsstelleBitte beachten Sie die Grundfor-derung, dass die Glaskante nicht überbeansprucht oder beschä-digt werden darf. Beispiel anhand eines Kunst-stofffensters (auch übertragbar auf andere Rahmenmaterialien).

Klotzungsvorschläge für die SchließstellenklotzungFür höhere Stabilität und zur Unterstützung der Einbruchhemmung

A

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Empfehlung:GLUSKE S-GFE

Das Vorbohren ∅ 2,5 mm mit Hilfe der Bohrlehre erleichtert das korrekte Verschrauben der Halteböckchen.

Glasfalzeinlagen dienen dem Profil-ausgleich. Sie dürfen nicht mit dem Isolierglasrandverbund in Kontakt kommen. Verwenden Sie zum Klot-zen unser geprüftes Material.

• Die Sicherheits-Glasfalzeinlage ist dem jeweiligen System angepasst. Mit dieser Art des Glaseinbaus kann die Widerstandsklasse WK2* erreicht werden.• Zusätzliche Verschraubungen der Glashalteleisten sind nicht erforderlich.• Die Sicherung erfolgt über die im Stahl verschraubten Halteböcke unter der Glashalteleiste.

* einbruch-hemmende Prüfung WK2 Prüfinstitut Velbert

• Montagefreundlich• Dauerdruckstabil• Alterungsbeständig• Stegsystem zum Dampfdruckausgleich

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Sicherheitsglasfalzeinlage Für höhere Stabilität und zur Unterstützung der Einbruchhemmung

1. Unterteil der Glasfalz-einlage einklipsen

2. Bohrlehre aufsetzen und bis in den Stahl vorbohren

3. Glasscheibe einset-zen und der Öffnungsart entsprechend klotzen

4. Halteböckchenvor-setzen und verschrau-ben (das Verschrau-ben erfolgt bis in den Stahlkern)

5. Glashalteleiste wie gewohnt montieren

nach bestandener WK2 Prüfung** einbruch-

hemmende Prüfung WK2 Prüfinstitut Velbert

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Anforderungen an Schräg-bzw. Überkopfverglasungen

F= Einleitung des Glasgewichtes auf/in den Klotz

F

F

richtig

falsch

Beispiel für die Verklotzung von Sprossenfenstern

Bei Verglasungen mit Sprossenun-terteilungen muß jedes Feld einzeln, entsprechend der Öffnungsart, ver-klotzt werden. Begonnen wird mit der Diagonalen, der Öffnungsart ent-sprechend. Es müssen alle Felder geklotzt werden.

VerbundfensterEin Verbundfenster ist eine Kopplung zweier Flügel in einem Blendrahmen. Die Flügel sind beide entsprechend ihrer Öffnungsart zu klotzen.

KastenfensterEin Kastenfenster ist eine Konstruk-tion zweier voneinander getrennter Blendrahmen mit jeweiligem Flügel. Auch hier müssen beide Flügel ihrer Öffnungsart entsprechend geklotzt werden.

Bei der Überkopfverglasung ist insbe-sondere darauf zu achten, dass das Glasgewicht über die Klotzstelle, ohne Überbeanspruchung der Glaskanten, über die Rahmenkonstruktion abgetra-gen werden muss. Auf diese Konstruk-tionsdetails wird insbesondere auch in der Technischen Regel „Überkopfver-glasung“, die vom deutschen Institut für Bautechnik in Berlin erarbeitet wurde, gesondert hingewiesen. Es darf kein Kontakt zwischen Glas und Rahmen (z.B. Glas und Metall bzw. Glas an Glas) entstehen.

Ein Verrutschen der Scheiben ist durch Distanzklötze zu verhindern. Sie dienen generell nicht dazu Lasten zu übertra-gen es sei denn, dies ist mit dem je-weiligen Glashersteller abgestimmt und freigegeben. Dabei ändert sich dann auch die Klotzfunktion (siehe Aufgaben S.5). Eine elastische Lagerung bei 60°- 80° Shore „A” der Scheibenkante ist hier durch die besonderen Anforderungen zu empfehlen. Des weiteren sind hier die besonderen Vorschriften der Glas- und Rahmenhersteller unbedingt zu berück-sichtigen.

SchrägverglasungenÜberkopfverglasungen

Empfehlung:GLUSKE GL-UK

Schrägverglasung: Verglasungseinheit liegt nur mit einer Glaskante auf dem Klotz auf. Dies führt zu hoher Glaskantenbelastung und Bruch.

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Brandschutzverglasungen

Zusätzliche technische Regelwerke

Bei Brandschutzverglasungen muss das im Zulassungsbescheid angege-bene Klotzmaterial eingesetzt werden.

Informationen:

GLUSKE GmbH Brandschutzservice Alfred-Nobel-Str. 69-7950169 Kerpen, GermanyTelefon: +49 (0) 22 37 / 9 73 28-0Telefax: +49 (0) 22 37 / 9 73 28-9E-Mail: [email protected]: www.gluske-brandschutz.de

Die GLUSKE-BKV Klotzfibel stellt kei-nen Ersatz der anerkannten Regeln dar. Sie soll mit dazu beitragen, bewährte Lösungsvorschläge bei einer fachge-rechten Verklotzung aufzuzeigen. Die jahrelange praktische Erfahrung hat aufgezeigt, dass gerade bei der Verklot-zung Kompromisse einzuplanen sind. Daher sollte Rücksprache mit den Isolier-glasherstellern und den Fensterherstel-lern gehalten werden. Bei Sonderfällen und Sonderkonstruktionen empfehlen wir Rücksprache mit unserem Haus zu halten.

Technische Richtlinien des GlaserhandwerksHerausgeber:Bundesinnungsverband des GlaserhandwerksAn der Glasfachschule 665589 Hadamar, GermanyTel.: +49 (0)64 33 / 91 33-0– Herstellerrichtlinien von Isolierglasher- stellern und von Profilsystemherstellern– Anerkannte Prüfinstitute– ATV DIN 18361 Verglasungsarbeiten, aktueller Stand– Technische Regeln für die Verwendung von linienförmig gelagerten Verglasungen Deutsches Institut für Bautechnik, Berlin, aktueller Stand

Wichtige Anmerkung

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Glasfalzeinlagen

Glasfalzeinlagen dienen dem Profilaus-gleich (systemabhängig) und sorgen für eine ebene Auflage. Sie bilden den Untergrund für das geprüfte Klotzmate-rial und sind kein Ersatz für den Ver-glasungsklotz. Die Einlagen gibt es in klemmbarer Ausführung (siehe Skizze).

Wir bieten Ihnen individuelle Lösungen für jedes Profil. Glasfalzeinlagen werden auch speziell auf Kunden-wunsch entwickelt und produziert.

Anwendungsbeispiel: Profil mit Glasfalzeinlage und Verglasungsklotz

Klemmnocken:Sorgen für sicheren Halt im Profil.

Lasche:Sie verhindert das Verrutschen des aufliegenden Verglasungsklotzes.

Loch:Durch die Ausnehmungen in der Glasfalzeinlage ist eine ungehinderte Rahmen-verschraubung möglich.

Glasfalzeinlagen dienen dem Profilausgleich. Sie dürfen nicht mit dem Isolierglasrandverbund in Kontakt kommen. Ver-wenden Sie zum Klotzen unser geprüftes Material.

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Notizen

HinweisDiese Klotzungsrichtlinie entbindet Sie nicht von der Verantwortung die Klotzung zu planen und auszuführen. Es ist eine Empfehlung für die fachgerechte Verklotzung, aber nicht die Einzige. Wir weisen darauf hin, dass vorstehende Angaben auf unseren Kenntnissen und Erfahrungen beruhen, insbesondere Vorschläge aus Verarbeitung und Verwendung unserer Produkte. Wegen der außerhalb unseres Einflussbereiches liegenden Arbeitsbedingungen empfehlen wir, die Eignung für die Verarbeitungs-zwecke sicherzustellen. Aus unseren Hinweisen oder einer mündlichen Beratung kann keine Haftung begründet werden, es sei denn, es liegt Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vor.

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GLUSKE – Produktedie verbinden

Programm GLUSKE-BKV

Tür- und FensterbänderAnwendungsgerecht konzipiert,aus hochwertigen Materialien hergestellt und präzise beabei-tet, bieten GLUSKE-BKV Tür- und Fensterbänder hervorra-gende Gebrauchseigenschaften und hohe Dauerbelastbarkeit.

TürschwellensystemWir bieten Ihnen ein umfang-reiches Schwellensystem mit Dichtungen und Zubehör für die oft schwierigen Übergänge von Tür zu Außenanlagen. Wir haben unser Programm so konzipiert, dass die Brücke nach außen als auch die Wärmeisolierung nach innen gesichert ist.

Verglasungsklötze wirken im Verborgenen. Dies bedingt ein hohes Maß an Verantwortung bei der Entwicklung und Fer-tigung. Unsere Produkte sind extrem belastbar, alterungsbe-ständig und erfüllen die Anfor-derungen der aktuellsten Richt-linien.

Service und DienstleistungenNeben unserem umfangreichen Produkt- und Anwendungsser-vice konzipieren und produzieren wir Sonderlösungen rund um die Themen Türen und Fenster. Sprechen Sie uns an.

DIN EN ISO9001 : 2000

Verglasungsklötze und Zubehör

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