Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

24
Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel

Transcript of Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Page 1: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel

Page 2: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Die Millennium-Entwicklungsziele (MDGs) als Messlatte der Entwicklungspolitik

• Verabschiedung der Millenniums-Erklärung im Jahr 2000 durch 189 Staaten

• 8 Ziele (MDGs), ergänzt durch 18 Unterziele, konkretisiert durch 48 Indikatoren, die größtenteils bis 2015 verwirklicht werden sollen

• Messlatte der Entwicklungspolitik, mit konzeptionellen Stärken und Schwächen

• 2005: „Millennium+5-Gipfel“: nur wenig Fortschritte

• Perspektive: regional unterschiedliche Entwicklung je nach Ziel; vor allem in Afrika werden die Ziele vermutlich nicht erreicht werden können

2. Verwirklichung der allgemeinen Primärschulbildung

MDGs

3. Förderung der Gleichheit der Geschlechter und Stärkung der Rolle der Frauen

1. Bekämpfung der extremen Armut und des Hungers

4. Senkung der Kindersterblichkeit

5. Verbesserung der Gesundheit von Müttern

6. Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen Krankheiten7. Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit

8. Aufbau einer weltweitenEntwicklungspartnerschaft

Page 3: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Der globale Klimawandel – Realität, vom Menschen verursacht (I)

Indikatoren des Klimawandels (Auswahl):

- Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 280 ppm (1860) auf ca. 385 ppm („Teile pro Million“) und der Methan-Konzentration von 0,71 ppm (1860) auf 1,77 ppm (2005), die höchsten Konzentrationen seit 650.000 Jahren;

- Erhöhung der globalen Oberflächentemperatur um 0,74°C in den letzten 100 Jahren;

- Anstieg des Meeresspiegels um 12-22 cm im letzten Jahrhundert;

- weltweiter Rückgang der Berggletscher;

- Elf der letzten zwölf Jahre (1995-2006) gehören zu den zwölf wärmsten Jahren seit Beginn der Temperaturaufzeichnung, mit 2005 als dem wärmsten Jahr.

Quelle: IPCC (2007): Climate Change 2007: The Physical Science Basis. www.ipcc.ch

Fazit des IPCC: Der größte Teil des beobachteten Temperaturanstiegs seit Mitte des 20. Jhdts. ist sehr wahrscheinlich (Sicherheit>90%) Folge des Anstiegs der menschgemachten Treibhausgaskonzentrationen.

Page 4: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Der globale Klimawandel – Realität, vom Menschen verursacht (II)

Quelle: IPCC (2007): Climate Change 2007: The Physical Science Basis. www.ipcc.ch

Natürlich

Vo

m M

en

sch

en v

eru

rsac

ht

Langlebige Treibhausgase

Ozon

Stratosphärischer Wasserdampf aus CH4

Oberflächenalbedo

Aerosole gesamt

Sonnenstrahlung

Nettobeitrag des Menschen

Direkter Effekt

Wolkenal-bedo-Effekt

Landnutzung

Stratosphärisch Troposphärisch

Kohlestaub auf Schnee

Kohlenwasserstoffe

Kondensstreifen

Strahlungsantrieb in Watt pro m2

Anthropogenes CO2 als

Hauptfaktor

Page 5: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

2. Verwirklichung der allgemeinen Primärschulbildung

MDGs

3. Förderung der Gleichheit der Geschlechter und Stärkung der Rolle der Frauen

1. Bekämpfung der extremen Armut und des Hungers

4. Senkung der Kindersterblichkeit

5. Verbesserung der Gesundheit von Müttern

6. Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen Krankheiten7. Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit

8. Aufbau einer weltweitenEntwicklungspartnerschaft

Verringerung der Möglichkeiten des Schulbesuchs -          infolge der Zerstörung wichtiger Infrastruktur (Schulgebäude etc.) durch Extremereignisse,-         durch den Zwang zur Migration infolge von Konflikten um knapper werdende Ressourcen (Wasser, Nahrung etc.)

70% der extrem Armen sind Frauen und diese damit auch besonders gefährdet durch den Klimawandel-          durch Klimawandel verschärfte Ressourcenknappheit (Wasser, Nahrung) führt zu höheren Belastungen für die für den Haushalt verantwortlichen Frauen

Zerstörung von Ernten, Gefährdung des Wirtschaftswachstums, Verlust von Infrastruktur und Besitz durch extreme Wetterereignisse

-  Erhöhte Ausbreitung vektorbasierter und durch Wasser verbreiteter Krankheiten (z.B. Malaria)- Abnehmende Verfügbarkeit von Trinkwasser, durch Trockenheit, Überschwemmungen

Gefährdung von Ökosystemen durch steigende Tempe-raturen; Niederschlagsrückgang und Wasserknappheit

- Grundgedanke der gemeinsamen Verantwortung und Solidarität Schlüsselaspekt der internationalen Klimapolitik- Finanzierungsunterstützung von Anpassungsmaßnahmen durch Industrieländer im Sinne des Verursacherprinzips

Auswirkungen des Klimawandels (Beispiele)

Auswirkungen des Klimawandels auf die MDGs

Page 6: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Extreme Wetterereignisse und die MDGs

Beispiele für Auswirkungen von extremen Wetterereignissen (Stürme, Überschwemmungen, Dürren) auf die MDG-Bereiche:

• Wetterextreme können enorme wirtschaftliche Schäden verursachen: Im Jahr 2004 auf den Seychellen oder in Somalia mehr als das Doppelte der jährlichen Wirtschaftsleistung.

• Wetterextreme gefährden Menschenleben: Durch Stürme und Überschwemmungen starben 2004 mehr als 3000 Menschen auf Haiti.

• Überschwemmungen befördern Krankheiten: Überflutungen durch Hurrikan Mitch führten 1999 zu einem sechsfachen Anstieg der Cholera-Fälle.

• Mehr als 103.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche wurden in Bolivien im Frühjahr 2006 infolge von Überschwemmungen beschädigt: 64.000 ha Mais, Soja, Sorghum und Reis; 30.000 ha Weideland; 3.000 ha anderer Nutzpflanzen.

Der Klimawandel erhöht tendenziell die Eintrittswahrscheinlichkeit und die

Intensität von extremen Wetterereignissen wie Stürmen oder Überschwemmungen:

Page 7: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Umkipp-Punkte („Tipping Points“): Großrisiken für Mensch und Natur

Quelle: verändert nach Schellnhuber/Jäger 2006: Gefährlichen Klimawandel abwenden.

Page 8: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Erwartete Auswirkungen des Klimawandels

nach dem neuen IPCC-Bericht (I)

• Erhöhte Versalzung und Wüstenbildung in Trockengebieten durch steigende Temperaturen• die Produktivität wichtiger Anbaupflanzen wird wahrscheinlich zurückgehen, mit negativen Folgen für die Ernährungssicherheit

• Verlust tropischer Regenwälder im östlichen Amazonien bis zur Mitte des Jahrhunderts, die zu Savannen werden• Das Aussterben zahlreicher Tier- und Pflanzenarten ist wahrscheinlich. • Veränderungen der Niederschläge und Gletscherschmelze werden die Wasserverfügbarkeit für den menschlichen Bedarf, Landwirtschaft und Energieversorgung drastisch beeinflussen

LATEINAMERIKA

• insbesondere die Gesellschaften, Siedlungen und Industrien in flachen Küsten- und Flussbereichen sind verletzlich gegenüber den Folgen des Klimawandels• kleine Inselstaaten sind durch den Meeresspiegelanstieg langfristig in ihrer Existenz bedroht• Arme Gemeinschaften sind besonders gefährdet, vor allem in den Hochrisikogebieten des Klimawandels• viele Millionen Menschen mehr als heute werden in den 2080ern durch Überflutungen (Meeresspiegelanstieg, Stürme) betroffen sein•Rückgang der Wasserverfügbarkeit um 10-30% in den trockenen Tropen• Starke Niederschlagsereignisse werden wahrscheinlich zunehmen und das Überschwemmungsrisiko erhöhen• Von Dürre bedrohte Flächen werden sich wahrscheinlich ausbreiten• 20-30% aller erfassten Arten sehen sich einem erhöhten Aussterberisiko gegenüber, wenn die Temperaturen um mehr als 1,5-2,5° C ansteigen• Rückgang der Gletscher in Hochgebirgen verringert die Wasserverfügbarkeit in vielen Regionen

AUSWIRKUNGEN AUF GLOBALER EBENE

Quelle: IPCC (2007): Climate Change 2007: Climate Change Impacts, Adaptation and Vulnerability. Summary for Policymakers. www.ipcc.ch

Page 9: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Erwartete Auswirkungen des Klimawandels nach dem neuen IPCC-Bericht (II)

• Verringerung der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche• Rückgang der auf Regen basierenden Erträge um bis zu 50% bis 2020 in manchen Regionen• Abnehmende Fischvorkommen in großen Seen durch steigende Temperaturen

•bis 2020 könnten 75 bis 250 Millionen Menschen allein durch den Klimawandel unter Trinkwassermangel leiden• Zerstörung von Mangrovengürteln und Korallenriffen wird sowohl für die Fischerei als auch für den Fremdenverkehr negative Folgen haben

AFRIKA

• möglicher Anstieg der Erträge um 20% in Ost- und Südostasien und Rückgang um 30% in Zentral- und Südasien bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts

•Gletscherschmelze im Himalaya-Gebiet führt zu Überschwemmungen und Bergstürzen•Bis 2050 könnten mehr als eine Milliarde Menschen in den großen Flussdeltas Probleme mit der Süßwasserversorgung bekommen

ASIEN

•Zunahme von Krankheits- und Todesfällen durch Überschwemmungen

• Zunahme der Probleme mit Cholera in Südasien durch steigende Wassertemperaturen im Küstenbereich

• in manchen Regionen (z.B. in Gebirgen) erhöhte, in anderen Regionen verringerte Ausbreitungsrate von Malaria

• Meeresspiegelanstieg und intensivere Stürme bedrohen Millionen mehr Menschen durch Überflutungen, insbesondere in den dicht besiedelten Flussdeltas

• Meeresspiegelanstieg und intensivere Stürme bedrohen Millionen mehr Menschen durch Überflutungen, insbesondere in den dicht besiedelten Flussdeltas

Quelle: IPCC (2007): Climate Change 2007: Climate Change Impacts, Adaptation and Vulnerability. Summary for Policymakers. www.ipcc.ch

Page 10: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Klimawandel als doppelte Herausforderung

Das Unbewältigbare vermeiden:Drastische Verringerung der Treibhausgasemissionen, um einen in großem Maßstab gefährlichen Klimawandel abzuwenden

Das Unvermeidbarebewältigen:Anpassung an die nicht mehr vermeidbaren Konsequenzen des Klimawandels

Klimawandel als Bedrohung für ArmutsbekämpfungNachhaltige Armutsbekämpfung als Grundlage für

Anpassungsstrategien

Page 11: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Das Unbewältigbare vermeiden: Gefährlichen Klimawandel abwenden durch Verringerung der

Treibhausgasemissionen (Mitigation)

Treibhausgas-Emissionsziel

1990 210020502008-12 2020

Weltweite Temperaturerhöhung sollte 2°C nicht überschreiten Mindestziel bis 2050: -50% THG-Emissionen weltweit, -80% in

Industrieländern (gegenüber 1990) Zwischenschritt: Industrieländer –30% bis 2020, Einstieg der

Schwellenländer in Klimaschutz Deutschland sollte sich zu –40% bis 2020 verpflichten Ab 2015 sollten die globalen Emissionen zurückgehen Kyoto-Protokoll als Einstieg, Nachfolgeabkommen sollte bis 2009

verhandelt sein

(1. Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls)

Page 12: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

„Jetzt können wir noch das Strafmaß – das Ausmaß der Schäden – beeinflussen. Es lohnt sich, um jedes Grad, ja jedes Zehntel Grad Temperaturerhöhung zu kämpfen.“

Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Klimaberater der dt. Bundesregierung

Die wissenschaftlichen Projektionen über die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels sind als „sich selbstzerstörende Prophezeiungen“ zu verstehen: das Wissen über die möglichen drastischen Konsequenzen muss Veränderungsprozesse anstoßen mit dem Ziel, genau diese Konsequenzen zu vermeiden.

Wider den Fatalismus:

das Klima der Zukunft kann heute beeinflusst werden

Page 13: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Gerechtigkeit im Treibhaus: Verursacher und Hauptbetroffene

Quelle: eigene Berechnungen nach Internationale Energieagentur (2006): CO2 emissions from fossil fuel combustion. Paris.

Energiebedingte CO2-Emissionen pro Kopf 1990 und 2004

Beitrag zur globalen Erwärmung -CO2 Emissionen 1900-1999Quelle: World Resources Institute

0

5

10

15

20

25

Deutschland USA China EU-25 Afrika Welt

19922004

Page 14: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Entwicklungsländer als Hauptbetroffene durch erhöhte Vulnerabilität (Verletzlichkeit)

Quelle: McMichael et al. 1996: Climate Change and human health.

Page 15: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Das Unvermeidbare bewältigen: Anpassung an den Klimawandel

• Notwendigkeit, die Herausforderungen durch den Klimawandel in

Entwicklungsprojekte und –strategien zu integrieren („angepasste Entwicklung“);

• Hauptziel: Verringerung der Vulnerabilität der Ärmsten

• Nationale Aktionspläne zur Anpassung (NAPA) als erste politische

Rahmenwerke in Entwicklungsländern;

• Verantwortung der Regierungen der Entwicklungsländer: die Hauptbetroffenen

in den Fokus der Anpassung stellen

• der Klimawandel verursacht zusätzliche Kosten für die Entwicklungsländer in

mindestens zweistelliger Milliardenhöhe (jährlich);

• Verursacherprinzip: Verantwortung der Industrieländer zur Unterstützung der

Entwicklungsländer bei der Anpassung, insbesondere finanzieller Art;

• Einführung zusätzlicher Finanzinstrumente notwendig: z.B. Kerosinsteuer,

Versteigerung von Zertifikaten im europäischen Emissionshandel.

Page 16: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Anpassung als fortlaufender Prozess

Wissen, Daten, Instrumente, z.B. integrierte Analysemodelle

„Mainstreaming“ von Klima-Anpassung in Pläne, Politiken, Strategien

Evaluation und Monitoring für Analyse und Weiterentwicklung

Umsetzung von Anpassungs-maßnahmen

Risikoerfassung, z.B. Risiko der Überflutung an Küsten

Bewusstsein schaffen und Kapazitäten aufbauen

Quelle. Warrick, R.A. 2000: Strategies for vulnerability and adaptation assessment in the context of national communications.

Page 17: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Anpassungsmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen(Beispiel Ernährungssicherheit)

Maßnahmen Proaktiv Reaktiv Nichthandeln

International • Leitlinien für nationale Anpassungsstrategien• Entwicklung neuer Pflanzenarten

• Maßnahmen der Nahrungsmittelhilfe

• keine Maßnahmen zur Initiierung von Verhaltens-änderungen werden ergriffen

National • Anlegen von Getreidevorräten• Landwirtschaftspolitik zur Veränderung von Pflanzen und Bewirtschaftungsmethoden

• Veränderung der Steuern und Ausgaben zur Erhöhung von Nahrungsmittelimporten und der Katastrophenhilfe

• keine kleinen Infrastruk-turInvestitionen mit Nutzen ausschließlich für die lokale Bevölkerung werden getätigt

Lokal • Investitionen zur Regenwasser-nutzung, Bewässerung und Über-schwemmungsschutz• Einrichtung von lokalen Saatgutbanken• Lokale Koordination

• Gegenseitige Unterstützung

• Abwanderung als Anpassungsmöglichkeit wird ignoriert

Individuell • Verbreiterung der Einkommens-quellen• Investition in Weiterbildung• Veränderung der landwirtschaftlichen Methoden

• Aus- oder Abwanderung • Hinnehmen der eigenen erhöhten Vulnerabilität und des verringerten Wohlstands

Quelle: Adger, W.N./Paavola, J./Huq, S. 2006: Toward Justice in Adaptation to Climate Change.

Page 18: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

UN-Klimapolitik nach Bali: Auf dem Weg zu einem globalen Klimapakt?

• Bali-Aktionsplan als Verhandlungsfahrplan bis Ende 2009 (UN-Klimakonferenz in Kopenhagen

• vier große Verhandlungsblöcke: Emissionsminderung, Anpassung, Finanzierung, Technologien

• 2°-Limit implizit auf der Verhandlungsagenda, aber noch kein Konsens

• Industrieländer stehen in der Verantwortung, selbst Emissionen deutlich zu reduzieren (25-40% bis 2020 gegenüber 1990) und die Schwellen- und Entwicklungsländer bei der Emissionsvermeidung und Anpassung durch Finanzen und Technologietransfer zu unterstützen

• erste Anzeichen einer Allianz zwischen der EU und Entwicklungsländern

• Verhandlungen werden bis Ende 2009 deutlich intensiviert

Page 19: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Handlungsmöglichkeiten im Kontext von MDGs und Klimawandel

1. Rolle der Regierungen (v.a. Industrieländer): - Rahmenbedingungen so setzen, dass Klimaschutz im großen

Maße wirtschaftlich attraktiv ist- langfristige und ehrgeizige CO2-Minderungsziele national und

global beschließen- wirkungsvolle Mechanismen für die die Finanzierung von

Anpassungsmaßnahmen schaffen bzw. weiterentwickeln 2. Rolle der Zivilgesellschaft/Entwicklungszusammenarbeit- gemeinsam mit Partnern Auswirkungen des Klimawandels auf

Projektvorhaben analysieren- Katastrophenvorsorge und Anpassungsstrategien integrieren- sich für eine starke Klimapolitik im Sinne der besonders durch den

Klimawandel Betroffenen engagieren- „Klimapolitik im eigenen Haus“ umsetzen und öffentlich

sensibilisieren: Grüner Strom, Kompensation von Flügen, Energiesparen

- In Bündnissen Druck auf die Politik ausüben für Klimagerechtigkeit

Page 20: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

www.die-klima-allianz.de

Page 21: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Handlungsmöglichkeiten im Kontext von MDGs und Klimawandel (II)

3. Rolle der Wirtschaft und des Finanzmarktes:- sich in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik deutlich für

konsequenten Klimaschutz engagieren- Klimarisiken- und Chancen für Geschäftsfelder identifizieren und

Anpassungsstrategien entwickeln- an der Erarbeitung von öffentlich-privaten Versicherungslösungen

für die besonders durch den Klimawandel betroffenen Menschen in Entwicklungsländern mitwirken

4. Rolle der Kommunen:- Informations- und Förderprogramme zu Klimaschutzmaßnahmen für

die eigene Bevölkerung- öffentliche Beschaffung orientiert an Klimaschutz und

entwicklungspolitischen Aspekten (z.B. Fairer Handel)- „Kompensation“ von nicht-vermeidbaren Emissionen (z.B.

Flugverkehr)

Page 22: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Handlungsmöglichkeiten im Kontext von MDGs und Klimawandel (III)

5. Rolle des Einzelnen:

Deutschland heute: 10 t CO2 pro Person und Jahr

Langfristig klimagerechtes Jahresbudget eines Erdenbürgers:

2 t CO2 pro Jahr

- grünen Strom beziehen

- beim Neukauf von Elektrogeräten besonders effiziente Modelle

kaufen

- Flugreisen weitestgehend vermeiden oder kompensieren

- durch nachhaltige Geldanlagen Mikrokreditsysteme und

Klimaschutztechnologien unterstützen

Quelle: Barthel 2006: Der „European Way of Life“ – Konsumenten können die CO2-Bilanz erheblich beeinflussen.

Page 23: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Weitere Informationen

Dieser Foliensatz wurde erstellt von Germanwatch. Er basiert auf der Publikation „Die Millennium-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel“, die bei Germanwatch bestellt werden kann. Eine Kurz- und eine Langfassung können heruntergeladen werden unter:

www.germanwatch.org/klima/klimdg07.htm

Autoren: Jan Burck, Sven Harmeling

Kontakt: Sven Harmeling, Referent und NRW-Fachkoordinator für Klima und Entwicklung

[email protected]

Tel. +49 (0)228-60492-22

Mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Page 24: Die Millenniums-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel.

Weitere Informationen

Sie fanden diesen Foliensatz interessant und hilfreich?

Wir haben ihn unentgeltlich zur Verfügung gestellt, sind jedoch für unsere weitere Arbeit auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Spendenkonto 32 123 00Bank für Sozialwirtschaft AGBLZ 100 205 00

Infos zur Mitgliedschaft: www.germanwatch.org