Die okkulte Heilweise der Homöopathie und Biochemie - Warnung aus biblischer Sicht von Otto...

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Leicht gekürzte Wiedergabe des Buches: [mit freundlicher Genehmigung durch Fam. Ernst Burmeister] Vorwort Der Verfasser, der mir ein lieber Bruder im Herrn ist, kommt mit dieser Veröffentlichung einem besonderen Wunsch von mir nach. In jungen Jahren war ich selbst unwissentlich mit spiritistischen Kreisen in Berührung gekommen und konnte tiefe Einblicke in das Reich der Finsternis tun. Dort lernte ich gleichzeitig die Homöopathie kennen und praktizierte diese teilweise selbst lange Zeit. Ich war damals mit einem der berühmtesten und bekanntesten Berliner Heilpraktiker befreundet, der zu dem spiritistischen Zirkel gehörte und in seiner gut- gehenden überlaufenen Praxis die Homöopathie bei seinen Patienten anwendete. Während ich durch die Gnade und Barmherzigkeit unseres Herrn aus der spiritistischen Bindung völlig herausgeführt und innerlich gelöst worden bin und nun schon seit Jahrzehnten in Seinem Dienst stehe, Sein Wort und die Kraft des Namens Jesus und Seines Blutes verkündigen darf, war mir der okkulte, spiritistische Hintergrund der Homöopathie und der aus ihr herkommenden Biochemie jahrzehntelang nicht bewußt. Heute danke ich meinem Herrn auch für die Erkenntnis und die Befreiung von dieser okkulten Heilweise und möchte alle Geschwister und Leser aus meiner eigenen Erfahrung heraus warnen und herzlich bitten, alle homöopathischen und biochemischen Mittel nicht zu nehmen. Nachdem mir das Wesen der Homöopathie bewußt geworden war, habe ich alle homöopathischen bzw. biochemischen Arzneimittel verbrannt und mich im Herzen vor Gott von diesen Bindungen losgesagt. Wir haben es hier mit einer okkulten Heilweise zu tun, von der Christen sich fernhalten müssen, weil sie sonst in Verbindung mit der Finsterniswelt Satans kommen. Möge unser treuer Herr dieser kleinen Warnschrift weite Verbreitung und Beachtung schenken und den Leser segnen. "Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit." (Hebr.13, 8) "Welche auf Ihn schauen, die werden erquickt und ihr Angesicht wird nicht zu Schanden." (Ps. 34, 6) Im November 1978 Adolf Neumann Vorwort zur 2. Auflage Die zweite Auflage berücksichtigt weiteres Belegmaterial über die okkulte Heilweise der Homöopathie und nimmt zu Einwendungen und Zuschriften Stellung. Der treue Herr schenke dieser Warnschrift weiterhin Verbreitung und Beachtung und segne den Leser. Im Mai 1980 Lorenz Keip Verlag Gliederung Die Gefahr einer dämonischen Bindung Zum Begriff der Homöopathie Die okkulte Grundlage der Homöopathie Die geheime Arzneikraft Zur Verdünnung Die besondere Kraft der Verdünnung Zum Übergang der Kraft in die Arznei Die okkulte Heilweise der Homöopathie und Biochemie Warnung aus biblischer Sicht von Otto Markmann

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Leicht gekürzte Wiedergabe des Buches: [mit freundlicher Genehmigung durch Fam. Ernst Burmeister]

Vorwort Der Verfasser, der mir ein lieber Bruder im Herrn ist, kommt mit dieser Veröffentlichung einem besonderen Wunsch von mir nach. In jungen Jahren war ich selbst unwissentlich mit spiritistischen Kreisen in Berührung gekommen und konnte tiefe Einblicke in das Reich der Finsternis tun. Dort lernte ich gleichzeitig die Homöopathie kennen und praktizierte diese teilweise selbst lange Zeit. Ich war damals mit einem der berühmtesten und bekanntesten Berliner Heilpraktiker befreundet, der zu dem spiritistischen Zirkel gehörte und in seiner gut-gehenden überlaufenen Praxis die Homöopathie bei seinen Patienten anwendete. Während ich durch die Gnade und Barmherzigkeit unseres Herrn aus der spiritistischen Bindung völlig herausgeführt und innerlich gelöst worden bin und nun schon seit Jahrzehnten in Seinem Dienst stehe, Sein Wort und die Kraft des Namens Jesus und Seines Blutes verkündigen darf, war mir der okkulte, spiritistische Hintergrund der Homöopathie und der aus ihr herkommenden Biochemie jahrzehntelang nicht bewußt. Heute danke ich meinem Herrn auch für die Erkenntnis und die Befreiung von dieser okkulten Heilweise und möchte alle Geschwister und Leser aus meiner eigenen Erfahrung heraus warnen und herzlich bitten, alle homöopathischen und biochemischen Mittel nicht zu nehmen. Nachdem mir das Wesen der Homöopathie bewußt geworden war, habe ich alle homöopathischen bzw. biochemischen Arzneimittel verbrannt und mich im Herzen vor Gott von diesen Bindungen losgesagt. Wir haben es hier mit einer okkulten Heilweise zu tun, von der Christen sich fernhalten müssen, weil sie sonst in Verbindung mit der Finsterniswelt Satans kommen. Möge unser treuer Herr dieser kleinen Warnschrift weite Verbreitung und Beachtung schenken und den Leser segnen."Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit." (Hebr.13, 8) "Welche auf Ihn schauen, die werden erquickt und ihr Angesicht wird nicht zu Schanden." (Ps. 34, 6)

Im November 1978 Adolf NeumannVorwort zur 2. Auflage Die zweite Auflage berücksichtigt weiteres Belegmaterial über die okkulte Heilweise der Homöopathie und nimmt zu Einwendungen und Zuschriften Stellung. Der treue Herr schenke dieser Warnschrift weiterhin Verbreitung und Beachtung und segne den Leser.

Im Mai 1980 Lorenz Keip Verlag

Gliederung

Die Gefahr einer dämonischen Bindung Zum Begriff der Homöopathie Die okkulte Grundlage der Homöopathie Die geheime Arzneikraft Zur VerdünnungDie besondere Kraft der Verdünnung Zum Übergang der Kraft in die Arznei

Die okkulte Heilweise der Homöopathie und BiochemieWarnung aus biblischer Sicht von Otto Markmann

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Die spiritualistischen Auffassungen Die Verbindung zum Heilmagnetismus (Mesmerismus) Der MesmerismusDie Verbindung zur Homöopathie Der Mesmerismus als Quelle des modernen SpiritismusDer Zusammenhang mit der Lehre des Paracelsus Zur Person Samuel Hahnemanns Zur Anerkennung der Homöopathie im Okkultismus Über Äther- und Astralkörper Die geistige Heilweise der HomöopathieDie Homöopathie in hermetischer BetrachtungDie Homöopathie und AnthroposophieZur homöopathischen Beeinflussung des Charakters Die Biochemie des Dr. Schüssler Stellungnahme zu einigen Einwendungen mit Aussagen über:--> Zur Erkenntnis der Physik --> Zum Übergang der Kraft in die homöopathische Arznei--> Zum Vergleich mit anderen unerklärlichen Kräften--> Zu biblischen Warnungen --> Zur Gefahr bei okkulten Gegenständen --> Zum Heilungserfolg als Beurteilungsmaßstab--> Zur Suggestionswirkung --> Zur Gefahr des Heilmagnetismus Schlußwort AnmerkungenDie Gefahr einer dämonischen Bindung Wir leben in einer Welt, die in der "Hand des Argen" liegt. Am Ende der Tage wird der "Fürst dieser Welt" dem Antichrist Macht geben können zu einer beispiellosen Verführung der Menschen durch Zeichen und Wunder. "Groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist." Der Feind Gottes versucht bis zum Ende mit allen Mitteln, den Menschen in seiner Umklammerung zu halten und ihm den Weg zum Heil, der allein in Jesus Christus unserem Herrn liegt, zu versperren. Es gelingt ihm durch immer festere Bindung des Menschen an die Welt, die Sünde, die Lust und Begierde des Fleisches und durch Bindung an Sekten und Irrlehren, indem er richtige Heilswege vortäuscht. In besonderer Weise versperrt er den Heilsweg, indem er Menschen unmittelbar durch Spiritismus, Okkultismus, Magie, Horoskopie, Wahrsagerei, Zauberei usw. in Verbindung mit Dämonen bringt. Wer sich nämlich dem okkulten Reich der Finsternis zuwendet, der mißachtet Gottes ausdrückliche Gebote und ist dem Herrn ein Greuel, denn ein solcher Mensch gibt nicht Gott, sondern dem Teufel die Ehre und betet diesen an. Gottes Wort warnt uns ausdrücklich vor einer solchen Verunreinigung der Seele und Anbetung Satans. Christen wissen um die Gefährlichkeit solcher okkulten Bindungen und wollen mit ihnen nicht in Berührung kommen. Es gibt aber Bereiche, in denen die spiritistischen, okkulten Grundlagen nicht ohne weiteres erkennbar sind, so daß auch für Christen die Gefahr besteht, mit finsteren Dingen in Berührung zu kommen. Weite Bereiche der Kunst und Wissenschaft werden zunehmend von dämonischen Einflüssen durchdrungen und tragen widergöttlichen Charakter. In Teilbereichen der Heilkunst und Medizin lassen sich okkulte Grundlagen nachweisen. Man denke etwa an die Augendiagnose, auf welche viele gutgläubig vertrauen, oder an Heilbehandlungen durch "Besprechen", durch Akupunktur, ferner durch Suggestion, Hypnose und dergleichen, die im Bereich der Psychoanalyse angewendet werden. Hier stehen Menschen einer verborgenen, geheimen Kraft gegenüber und kommen häufig in unmittelbare Berührung mit den Mächten der Finsternis. Auch Teile der Naturheilkunde haben eine okkulte Grundlage. Das ist der Fall bei der Homöopathie.

Zum Begriff der Homöopathie Die Homöopathie wird als Teil der Naturheilkunde bezeichnet. Die Begriffe Naturheilkunde und Homöopathie sind nicht identisch, der Begriff Naturheilkunde ist umfassender. Teilweise wird die Homöopathie und die ihr verwandte Biochemie zu den Außenseiterverfahren der Naturheilkunde

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gerechnet.

Die Homöopathie wurde von dem deutschen Arzt Dr. Samuel Ha h n e m a n n (1755-1843) entwickelt. Es handelt sich um ein Heilverfahren, das mit Medikamenten arbeitet. Die homöopathischen Heilmittel werden dem Mineralreich, dem Pflanzenreich und dem Tierreich entnommen; die Homöopathie ist also eine arzneiliche Heilmethode im Gegensatz zur reinen Naturheilkunde z. B., die sich des Wassers, der Luft, der Massage usw. bedient. Als Arzneimittel verwendet die Homöopathie fast alle Stoffe, die überhaupt bekannt sind, allerdings in winzigen Dosen (Gaben). Die Homöopathie unterscheidet hauptsächlich folgende Arzneiformen: Flüssigkeiten = Dilutionen (dil.), Verreibungen = Triturationen (trit.), Tabletten = Tabulettae (tbl.) und Streukügelchen = Globuli (glob.). Die Behandlungsmethode beruht auf dem Prinzip, Krankheiten durch kleine Mengen jener Stoffe zu heilen, die in größeren Mengen eben diese Krankheiten (oder ihr ähnliche Symptome) bewirken. Der Begründer hatte durch alte Schriften, Beobachtungen und besondere Experimente die Überzeugung gewonnen, daß kleine und große Gaben derselben Substanz entgegengesetzte Wirkungen haben können. Ein Mittel, das, in größeren Mengen genommen, beim Gesunden Krankheitserscheinungen erzeugt, kann - so meinte er - in kleinen Mengen gegeben, eine Krankheit, die in ähnlichen Erscheinungen verläuft, heilen. Nach dieser Ähnlichkeitsregel behandelte Samuel Hahnemann seine Patienten. Er war der Auffassung, daß schädliche Einwirkungen im Tiefsten auf etwas Unsichtbares, die Lebenskraft, das Lebensprinzip treffen, und diese Lebenskraft " wird dann verstimmt, verändert das Befinden und bringt Leiden und Krankheitssymptome hervor; die homöopathische Medizin könne nun auf diese unsichtbare Lebenskraft einwirken. Die Homöopathie will also in erster Linie nicht durch äußere Anwendung von Salben und Einträufelungen heilen, sondern durch Beseitigung von Grundstörungen.

Das Wort Homöopathie kommt aus dem Griechischen (homoios = ähnlich, pathos = Leiden). Der Grundsatz der Homöopathie lautet lateinisch: "Similia similibus curantur" - auf deutsch: "Ähnliches mit Ähnlichem heilen". Im Gegensatz dazu steht der bekannte Ausdruck "Allopathie", was soviel bedeutet wie "anders" oder "gegen die Krankheit" gerichtet, also "Gegenmittel-Heillehre" (griech. allos = anders). Die Allopathie ist die heute überwiegend angewandte Heilmethode; sie ist Teil der wissenschaftlich exakten, auf der strengen naturwissenschaftlichen Lehre aufbauenden (Hoch-)Schulmedizin. Die Behandlung erfolgt durch Gegenmittel, durch Zuführen von Stoffen, welche zwar dem Körper an sich fremd, oft auch in der Natur gar nicht - oder nicht in der verwendeten Form - vorhanden sind, dem Gesamtorganismus aber nicht oder nicht wesentlich schaden. Die Stoffe greifen wirksam in das krankhafte Geschehen ein, sei es durch Schädigung von Bakterien, durch Veränderung des chemischen Milieus oder durch Beeinflussung einzelner Organe. Soweit die kurze Gegenüberstellung der Heilweisen.

Die okkulte Grundlage der Homöopathie Bei den nachfolgenden Ausführungen geht es uns nicht um eine wissenschaftlich begründete Ablehnung der homöopathischen Heilweise - das wäre Aufgabe der Wissenschaftler und Mediziner -, wir möchten nur der Gemeinde Jesu einen Dienst tun und aus unserer biblisch begründeten Sicht unsere interessierten Brüder und Schwestern im Herrn, die uns um Aufklärung gebeten haben, warnen. Deshalb beschränken wir uns auch nur auf einen wesentlichen Teilbereich der Homöopathie.

Die geheime Arzneikraft Bekanntlich werden die homöopathischen Arzneien in einer stark verdünnten Weise verabreicht. Ein "D" und eine Zahl vor oder bei dem Arzneimittelnamen kennzeichnen den Grad der Verdünnung. Diese Verdünnungen sind derart ungeheuerlich groß, daß der zugrundeliegende Arzneistoff in diesen Verdünnungen überhaupt nicht mehr vorhanden ist, auf jeden Fall aber keine Heilkraft mehr haben kann. Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, hat daher auch von seinen Mitteln gesagt, sie wirken nicht "chemisch", sondern "dynamisch". Er meint also - wie sich aus dem Begriff "dynamisch" bereits ergibt -, daß besondere Kräfte auf die Arzneimittel einwirken. Die nähere Begründung dieser Theorie und die weiteren

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Zusammenhänge zeigen, daß die Homöopathie tief in Magie und Okkultismus verwurzelt ist. Diese Kräfte gehören nämlich in den Bereich des Okkultismus und sind auch wissenschaftlich nicht nachweisbar. Hahnemann hat diese Kraft mit verschiedenen anderen Kräften verglichen. "Dynamisch" nannte Hahnemann z. B. auch die Schwerkraft, die Anziehung des Eisens durch den Magneten, die Bewegung des Armes bei einem Willensantrieb usw. Von besonderer Bedeutung ist, daß er in der "Heilkunde der Erfahrung" die "dynamischen" Arzneimittel zusammen mit dem Mesmerismus erwähnt 1), denn bei diesem Mesmerismus (dem Heilmagnetismus seines Zeitgenossen Mesmer) handelt es sich um satanische Kräfte. Auf den Mesmerismus, der eine Quelle der Homöopathie ist, gehen wir an anderer Stelle näher ein. Nach Hahnemann soll jedenfalls auch eine verborgene Kraft den Heilerfolg bewirken. Deshalb waren für Hahnemann die "Verdünnungen" keine eigentlichen Verdünnungen, sondern ein Weg, eine besondere Art und Weise, um die Arznei mit einer bestimmten Kraft zu versehen, damit ein Heilerfolg eintreten könne. Und deshalb hat Hahnemann schließlich auch gar nicht von einer Verdünnung gesprochen, sondern von einer "Dynamisation", von einer Krafterhö-hung (Potenzierung).

Rudolf Tischner, der das "Werden der Homöopathie" wissenschaftlich dargelegt hat, schreibt: "Was das besagen will, lernt man am besten aus dem Aufsatz (von Hahnemann) ,Wie können kleine Gaben. ..noch große Kraft haben?' R. A. Bd. 6). Wenn man in einen großen See einen Tropfen Arznei fallen lasse, könne man nicht durch intensive Mischung eine Arznei daraus machen, die Arzneikraft gehe darin bald zugrunde. Erst das starke Schütteln der Flüssigkeit und Reiben der Pulver in kleinen Mengen entwickle die Arzneikräfte."2) Es sind mithin besondere Einwirkungen bei der Herstellung der homöopathischen Mittel erforderlich (Schütteln, Reiben), wodurch diese Mittel mit geheimen Kräften versehen werden.

Zusammengefaßt läßt sich also folgendes feststellen: Samuel Hahnemann hat nicht nur eine ungeheuer starke Verdünnung vorgeschrieben, mit der an sich ohnehin ein Heilerfolg nicht mehr erzielt werden kann, sondern er hat darüber hinaus der Verdünnung eine besondere Kraft beigemessen, die diesen Heilerfolg bewirken soll, und er hat erklärt, daß eine Kraft in die Arznei übergeht. In diesem Zusammenhang hat Hahnemann spiritualistische Auffassungen über das geistartige Wesen der Arznei und der Krankheit vertreten. Hierzu im folgenden einige weitere Ausführungen.

Zur Verdünnung Hahnemann hat Anweisungen für einen Verdünnungsmaßstab gegeben, der sich in Zahlen kaum ausdrücken läßt. Er stellte seine "Arzneien" aus Säften von Pflanzen her, die er mit Weingeist versetzte. Von diesen Urtinkturen versetzte er einen Teil mit 9 oder 99 Teilen starken Weingeistes, vermischte dies durch 10 starke Schüttelschläge und erhielt auf diese Weise die erste Dezimal- oder Zentesimalverreibung. Von dieser erreichten Potenz mischte er wieder 1 Teil mit 9 bzw. 99 Teilen Spiritus und erhielt die zweite Dezimal- oder Zentesimalpotenz usw. bis zur 30. Verdünnung. Die Zahl der Verdünnung wird vor den Arzneimittelnamen gesetzt. Die Verdünnung D 30 kennzeichnet das Verhältnis 1 zu 1 Quintillion. Schreibt man das in Zahlen, dann sieht das wie folgt aus: 1 zu 1000000000000000000000000000000. Umgerechnet erhält der Patient 0,00000000000000001 Gramm des Pflanzenextrakts gelöst in 100 Millionen Liter Flüssigkeit. Im homöopathischen Sprachgebrauch handelt es sich hierbei um sogenannte "Hochpotenzen" 3).

Von einer bestimmten Größe an sind die Hochpotenzen für eine stoffliche Betrachtungsweise nicht mehr zu fassen. In einer Verdünnung D 30 (1 zu 1 mit 30 Nullen) ist kein Molekül der Ursprungssubstanz mehr vorhanden. In diesen Verdünnungen kann es jedenfalls nur noch ein Zufall sein, wenn in einem Fläschchen noch ein einziges Molekül des verdünnten Stoffes vorhanden ist 4). Es ist also somit auch schlechterdings nicht denkbar, wie jene homöopathischen Mittel, in denen sich keine oder nur unwägbar kleinste Arzneimengen befinden, eine entscheidende Wirkung äußern können. Die beobachteten und behaupteten Heilwirkungen können eben nur verborgene, geheime Kräfte zur Ursache haben. Diese Kräfte werden nun tatsächlich von dem Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, behauptet. Bei der

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Herstellung der homöopathischen Dosen fließt nach Hahnemann eine Kraft aus der Person des Herstellers auf geheimnisvolle Weise in die homöopathische Medizin ein.

Die besondere Kraft der Verdünnung Die Lehre der Homöopathie geht dahin, daß die Verdünnung die Arzneikraft steigert (Doppelsinn der Potenzierung). Die tiefen Potenzen, also die chemisch konzentrierteren, seien weniger wirksam als die hohen Potenzen 5).

Nur anfänglich sprach Hahnemann von "verdünnen", denn er war bereits frühzeitig der Meinung, daß die Medizin bei der Bereitung nach seinem Verfahren mittels Schütteins und Reibens nicht eigentlich verdünnt würde, sondern daß dadurch eine "Krafterhöhung" eintrete. Diesen Vorgang nannte er "potenzieren". Erst das starke Schütteln der Flüssigkeiten und Reiben der Pulver in kleinen Mengen entwickle die Arzneikräfte 6).

In dem Informationsbüchlein über Homöopathie kann der aufmerksame Leser immer wieder entsprechende Hinweise finden, z. B. mit folgenden Worten: "Mit der Höhe der Potenz wächst der Verdünnungsgrad, und entsprechend nimmt die Menge des Arzneiträgers (Alkohol, Milchzucker) zu und der Arzneigehalt ab."7)

Zum Übergang der Kraft in die Arznei Durch die Art und Weise, wie die Krafterhöhung in die verdünnte Medizin kommt, wird das Okkulte der homöopathischen Behandlungsweise deutlich. Hahnemann war der Auffassung, daß durch die Art, besonders durch das Schütteln, mit der die steigenden Verdünnungen hergestellt werden, eine Art von Energievermehrung, eine "Potenzierung" der Lösungen erzielt werde. Hahnemann nahm an, daß die Armkraft, welche er beim Verreiben fester Substanzen durch die Reibung oder beim Verdünnen der Flüssigkeiten in Form der Schüttelschläge verbraucht habe, in die Arznei übergehe, ihr eine Kraft verleihe, welche sie vorher nicht besessen habe, sie also potenziere, beseele. Diese Kraft wurde in der Literatur als Hahnemannismus bezeichnet 8).

Das Verschütteln der arzneilichen Substanz in der Urtinktur geschah ursprünglich nach einer bestimmten Methode. Hahnemann hat nach einem genau festgelegten System die Substanz verringert und die Mittel verschüttelt, indem er die verschlossene Flasche mehrmals gegen eine federnde Unterlage schlug. Es soll sich um ein "dickes, in Leder gebundenes Buch" gehandelt haben. So ist Hahnemann - wie bereits angedeutet - auch bei der Arzneimittelzubereitung verfahren. Er benutzte diesen eigenartigen Ritus des mehrmaligen Schütteins, wodurch die Kraftentwicklung gewonnen wird. Die in die Schüttelschläge gelegte Armkraft teilt sich der Arznei mit und bewirkt, daß "ihre geistartigen geheimen Kräfte freigesetzt und zu einem vordem unerhörten Grade gesteigert werden". Die Schüttelschläge waren Hahnemann das Wichtigste zur Dynamisierung 9). Die dreißigste Kraftentwicklung, die potenzierte Dezillionsverdünnung, ist nach Hahnemann die zweckmäßigste. Durch weiteres Verdünnen und Schütteln könnte zwar noch höher potenziert werden. Allein die Wirkung würde zu stark und könnte den Kranken umbringen. Darum warnt er, diese Grenzen nicht zu überschreiten 10). In dem erwähnten Informationsbüchlein kann man heutzutage folgendes lesen: "Flüssigkeiten. .., die aus den Urtinkturen nach Hahnemanns Vorschriften durch Verschüttelung (meist mit Alkohol) bereitet werden"11).

Die spiritualistischen Auffassungen Bestimmte Äußerungen von Hahnemann lassen den Schluß zu, daß Hahnemann überhaupt eine rein spiritualistische Krankheitsauffassung gehabt hat. In § 31 seines Hauptwerks "Organon" (6. Aufl., Anm.) äußert er, die Krankheiten seien "blos geistartige, dynamische Verstimmung des Lebens". Spiritualistisch ist auch die Theorie von Hahnemann über die geistige Wirkung der Arznei-mittel, daß sich nämlich die angewandte Arznei durch die ungeheure Verdünnung (der sogenannten "Dynamisation") "zuletzt gänzlich in ihr individuelles geistartiges Wesen auflöse".

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Rudolf Tischner schreibt: "Die spiritualistische Ausdeutung Hahnemanns durch die Hahnemannianer kann sich auf manche Aussprüche zur Krankheitslehre berufen, derzufolge die Wirkung der Mittel ,fast geistig' sein soll und deshalb durch Potenzie-rung von der Materie tunlichst befreit werden muß."12)

Im "Organon"13) betont Hahnemann selbst, durch die mechanische Bearbeitung werde die Arzneisubstanz mittels immer höherer "Dynamisationen endlich ganz zu geistartiger Arzneikraft subtilisiert". Bei dem dreißigsten Grad der Dynamisation sei "die Materie so verringert, daß es einen Bruchteil gibt, der sich kaum mehr in Zahlen aussprechen lassen würde. Ungemein wahrscheinlich wird es hierdurch, daß die Materie mittels solcher Dynamisationen sich zuletzt gänzlich in ihr individuelles geistartiges Wesen auflöse und daher in ihrem rohen Zustande eigentlich nur als aus diesem unentwickelten geistartigen Wesen bestehend betrachtet werden könne."

Es handelt sich also um eine Lehre über die Vergeistigung der Materie. "Hier haben wir wirklich eine spiritualistische Auffassung in reinster Form".14) Deshalb erfreut sich die Homöopathie auch einer Verbreitung und Beliebtheit in parapsychologischen, okkulten und spiritistischen Kreisen. Unter Berücksichtigung dieser spiritualistischen Auffassung wird erklärlich, daß Hahnemann seine Patienten die hochverdünnten Arzneimittel nicht mehr einnehmen, sondern nur noch r i e c h e n ließ 15). "Je geringer die Dosis, um so größer die Wirkung - das war Hahnemanns Motiv. Die Potenzierung selber wurde zu einem magisch-alchemistischen Akt; der alte Hahnemann ließ seine Patienten nur noch an den Arzneien riechen."16).

Diese okkulte, spiritualistische Lehre von der Krafterhöhung durch Potenzieren wird nach wie vor von Homöopathen unbekümmert um alle Einwände praktiziert. Dr. med. Ernst Meyer-Camberg meint sogar: "Es gibt immerhin zu denken, daß auch kritische Homöopathen sich im Laufe der Jahre allmählich entgegen ihrer ursprünglichen Meinung zu Hochpotenzlern entwickelt haben."17) Die Berechtigung, vor einer Behandlung mit solchen "homöopathischen Dosierungen" ernsthaft zu warnen, ergibt sich darüber hinaus, wenn man die Quellen betrachtet, die für diese Heillehre bedeutsam waren.

Die Verbindung zum Heilmagnetismus (Mesmerismus) Hahnemann sagt in seiner Arzneimittellehre von seinen Mitteln, sie wirken nicht chemisch, sondern "dynamisch". "Dynamisch" umfaßte seinerzeit im allgemeinen Sprachgebrauch alles, was nicht grob materiell verstanden werden konnte. Dynamisch nennt Hahnemann - wie bereits erwähnt - auch die Schwerkraft und die Anziehung des Eisens durch den Magneten. Er bejaht in seiner Heillehre magnetische Kräfte, wie sie sein Zeitgenosse Franz Anton M e s m er (1734-1815) ausgeübt hat. Diese magnetischen Kräfte werden auch in "frommen Kreisen" bejaht und von "frommen" Heilmagnetopathen angewandt. Es folgen daher zunächst Ausführungen über den okkulten Heilmagnetismus, weil dieser eine Quelle der Homöopathie ist.

Der Mesmerismus Mesmer, ein Wiener Arzt, ist der Begründer der okkultistischen Lehre vom tierischen Heilmagnetismus. Er ließ sich Magnete fertigen und erprobte sie an Kranken und heilte damit. Mesmer hatte 1766 über ein astrologisch-mystisches Thema promoviert: "Über den Einfluß der Wandelsterne auf den menschlichen Körper". In seiner Arbeit erklärte er die geheimnisvolle Kraft der Gestirne durch einen Uräther, ein geheimnisvolles, mit physikalischen Methoden nicht mehr nachweisbares Fluidum. Später erklärte er, die Kraft des Magneten ist mit diesem universalen Fluidum identisch. Es findet - so lehrte Mesmer - ein wechselseitiger Einfluß unter den Himmelskörpern, der Erde und allen belebten Wesen statt. Er erkannte, daß besonders von seiner Person auch ohne Anwendung des Magneten Kraft ausging, daß also auch der belebten Natur dieses Fluidum eigen war, und nannte die Kraft "animalischen" oder "tierischen Magnetismus", "Die Kraft und Wirkung des tierischen Magnetismus kann anderen belebten

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Körpern mitgeteilt werden", lehrte er 18). Hier spricht Mesmer also von einer besonderen Fähigkeit, andere Menschen magnetisch zu beeinflussen und seine Kraft auf Lebewesen und auf unbelebte Gegenstände zu übertragen. Bei seinen "Sitzungen" übertrug er seine Kraft (Fluidum) auf die sogenannten Baquets-Zuber, die mit Flaschen voll magnetisierten Wassers gefüllt waren und das Fluidum über eiserne Stäbe zu den Patienten leiteten.

Mesmers Methode hatte (besonders in Wien, Paris und später in Preußen) einen ungeheuren Erfolg. Die Menschen strömten in seine Praxis. Zur Veran-schaulichung ein Bericht: "In Mesmers Wohnung sammeln sich die reichen Patienten. ..Man mietet schon Tage vorher einen Platz am magnetisierten Baquet ...Während der Vorbereitung darf kein Wort gesprochen werden (denn auch Schallwellen wirken auf das Fluidum); andächtig schweigen die um den Zuber Versammelten, bis Mesmer selbst eintritt, einen eisernen Zauberstab in der Hand, in seidener Robe, und mit Würde von einem Kranken zum anderen schreitet, bald einem nach seinem Leiden fragt und ihn an der schmerzenden Stelle berührt, bald nur die Stirn des Patienten umkreist und ihn fest anblickt. Gewöhnlich dauert es nicht lange, und die Kranken beginnen zu zittern, zu schwitzen (jeder weiß, was Tagesgespräch ist: daß eine "Krise", heftige Zuckungen, Krämpfe und Ekstase, das Ziel der magnetischen Behandlung ist und die Heilung herbeiführt). Von einer der am Rand des Baquets vereinigten Hände springt die Erregung wie ein Funke auf den nächsten über. Immer mehr Kranke verfallen in Krämpfe, Schweiß bricht ihnen aus, sie beginnen grell zu lachen, zu schreien, manche tanzen wie wild, andere wälzen sich am Boden, manche schlafen ruhig und teilnahmslos, ein seliges Lächeln auf den Lippen. .."19)

"Mesmer konnte den Andrang von Heilungssuchenden kaum bewältigen. Die luxuriös eingerichteten Zimmer seines Hauses wurden Behandlungszimmer. Die Spiegel, Teppiche, das gedämpfte Licht, ja sogar die Töne der Glasharmonika benutzte er als theatralische Nebeneffekte. Bald jedoch reichte das große Haus für den Massenandrang nicht mehr aus. Die Kranken, die im Garten herumsaßen und warteten, mußten beschäftigt werden. Mesmer war außerstande, sich jedem Patienten zu widmen, und da er andere nicht in die Geheimnisse seiner Kunst einweihen mochte, ging er zur Massenbehandlung über. Die Bäume des Gartens wurden von Mesmer durch Bestreichen magnetisiert, die Kranken um einen Baum gelagert, der die empfangenen magnetischen Kräfte in die Leidenden abströmen ließ...20)

Physikalisch war das alles natürlich unhaltbar. Jeder beliebige Physiker hätte Mesmer das sagen können. Aber er achtete die Einwände nicht. Er »magnetisierte« Wasser und ließ es die Kranken trinken oder darin baden; er »magnetisierte« Eßgeschirr, Kleider und Betten der bettlägerigen Kranken, zu denen er gerufen wurde; er »magnetisierte« Spiegel, damit sie die magnetische Kraft reflektieren; ja sogar Musikinstrumente, auf denen zu den Seancen aufgespielt wurde, waren magnetisiert, auf daß sie mit dem Schall das heilende magnetische Fluidum in den Raum trugen."21)

Über die letzte Phase des Mesmerismus in Deutschland berichtet der Mediziner Glasscheib: "Mit dem Nachfolger Friedrichs des Großen, seinem Neffen Friedrich Wilhelm II., hatte die Mystik den Thron bestiegen, Scharlatane, Schwindler, Obskuranten jeder Art waren obenauf und trieben ihr Unwesen. Am Hofe und im Schloß Tegel wurden spiritistische Sitzungen und Totenbeschwörungen veranstaltet. Eine Mätressenwirtschaft beherrschte das Land. Auf dem so gedüngten Boden entwickelte sich die dritte und letzte Phase des Mesmerismus, nämlich die preußisch-deutsche. Sie ist von der Wiener und Pariser Phase dadurch unterschieden, daß die Errungenschaften des Okkultismus wie Hypnose, Hellseherei, Traumeingebung und Geisterbeschwörung hier in die Magnetotherapie aufgenommen sind."22)

"Dem Nachfolger Friedrich Wilhelms II., Friedrich Wilhelm III., waren die magnetischen Zirkel ein Greuel. Als Betrug und sexuelle Übergriffe überhandnahmen, griff auf königlichen Befehl die Polizei ein und löste die Zirkel und Logen der ,Harmonie' auf. Was die Aufklärung nicht vermocht hatte, gelang im Handumdrehen der Polizeigewalt; das Magnetisieren nahm plötzlich ein Ende. .."23)

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Zur Person des Franz Anton Mesmer sei lediglich darauf hingewiesen, daß er von frühester Jugendzeit Interesse für okkulte Dinge und geheime alte Schriften hatte. Schon als Knabe "fühlte er in sich eine okkulte Macht". Er machte Versuche mit der Wünschelrute, die ihm gelangen. Mesmer selbst hatte, bevor er seine Lehre aufstellte, ein eigenartiges Erlebnis: in äußerster Unruhe durchquerte er Felder, Wälder und die entlegensten Einöden, anfallartig beschwörte er die Natur. "Zum Glück", so beschreibt er es selbst, "hatte meine Heftigkeit in der Stille der Wälder niemand als die Bäume als Zeugen. Denn wahrlich, ich muß einem Wahnsinnigen sehr ähnlich gesehen haben."24) Schließlich hatte er eine Phase mystischer Versenkung und intuitiver Schau, in der er auch keine Ausdrücke mehr für seine Gedanken suchte. "Drei Monate dachte ich ohne Worte. Als sich dieses tiefes Nachdenken endete, sah ich mich voll Erstaunen um... Alle Gegenstände hatten für mich eine neue Gestalt."25)

Die Verbindung zur Homöopathie Die Ausführungen über den Mesmerismus sollen verdeutlichen, wie böse, okkult, ja spiritistisch die Quellen waren, aus denen Hahnemann geschöpft hat, denn dieser Mesmerismus ist eine Q u e l l e der Homöopathie. Tischner schreibt:

"Eine weitere Quelle konnte gerade für Hahnemann der Mesmerismus sein, den er gewiß schon 1777 in Wien kennengelernt hatte, wo damals gerade der Streit um die ,magnetischen' Heilungen Mesmers tobte. .. Seitdem hat Hahnemann den Mesmerismus immer mit einer gewissen Vorliebe genannt von seiner Doktorarbeit an bis zur letzten Auflage des »Organons'<."26)

Hahnemann hat diesen spiritistischen Magnetismus nicht nur g e l o b t , sondern von Mesmer übernommen und hat selbst diese unheimliche Methode praktiziert. Die Nachforschungen Tischners bestätigen das: "Wie ich aus Briefen feststellen konnte, hat er ihn in der Tat bei seinen Kranken angewendet oder bei seinen auswärtigen Kranken anwenden lassen."27)

Die Behandlungsweise der Homöopathie ist dem Mesmerismus innerlich verwandt, denn wie beim Mesmerismus eine geheimnisvolle Kraft auf den Kranken übergeht, so wirken auch nach der Lehre der Homöopathie die hochpotenzierten, "fast geistigen" Arzneien unmittelbar auf die “geistartige Lebenskraft" ein. Davon ist Hahnemann auch ausgegangen. Diese Zusammenhänge zeigen das eigentliche Wesen der Homöopathie. Hahnemann, der offen war für den tierischen Magnetismus und diesen selbst bei seinen Patienten anwendete, hat eine diesem Magnetismus ähnliche Heilmethode entwickelt, die ebenfalls von okkulten Kräften ausgeht. Beide Heilweisen, Mesmerismus und Homöopathie, sind aus diesem Grunde gefährlich und bringen Menschen in Verbindung mit finsteren verborgenen Mächten.

Der Mesmerismus als Quelle des modernen Spiritismus Der Mesmerismus hat sich als eine unheilvolle Quelle erwiesen. Aus dieser finsteren Quelle hat Samuel Hahnemann geschöpft, und aus ihr hat Allan K a r d e c den mit seinem Namen verbundenen S p i r i t i s m u s geschöpft. Allan Kardec (mit seinem bürgerlichen Namen Hippolyte Denizard Rivail, 1804-1869) kam in Paris in mesmerische Kreise und empfing dort in den spiritistischen Zirkeln des Mesmerismus seine spiritistische Berufung. Er hielt danach spiritistische Sitzungen mit Medien ab, verfaßte eine Reihe von spiritistischen Lehrbüchern ("Buch der Geister", "Buch der Medien", "Das Evangelium nach dem Spiritismus") und wurde so der Gründer und Systematiker des europäischen Spiritismus.

Die Entstehung des Spiritismus hängt also ebenfalls unmittelbar mit dem Mesmerismus zusammen. Der bekannte Marburger Kirchen- und Religionshistoriker Ernst Benz, der diesen Zusammenhängen im Rahmen eines Forschungsauftrages nachgegangen ist, schreibt in seinem 1978 erschienenen Buch "Kosmische Bruderschaft": "Die Entstehung des Spiritismus des 19, Jahrhunderts hängt unmittelbar mit dem Mesmerismus zusammen, jener großen Bewegung der Heilung, die auf Franz Anton Mesmer, den Entdecker des animalischen Magnetismus, zurückgeht und die für einige Jahrzehnte nicht nur die europäische Medizin revolutionierte, sondern auch einen tiefen Einfluß auf die europäische

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Literatur- und Kunstgeschichte ausübte. In Frankreich haben sich eine Reihe von Anhängern des Mesmerismus als magnetische Heiler betätigt. Mesmerschüler wie Puységur und Deleuze studierten in Paris aufmerksam die parapsychischen Phänomene, die im Zusammenhang mit den somnambulen Trancezuständen hervortraten, welche eine große Rolle in dem mesmerischen Heilverfahren spielten. Sie beschäftigten sich vor allem mit den Ahnungen, den Präkognitionen, den prophetischen Erfahrungen, den telepathischen und telekinetischen Erscheinungen den visionären Erlebnissen im Zustand des somnambulen Schlafes, die von den Betroffenen als Begegnung mit der Welt der Engel und heimgegangenen Seligen verstanden wurden. Bei einer der Somnambulen offenbarten sich die Geister verstorbener Ärzte, auch der Geist Mesmers, die medizinische Diagnosen und therapeutische Anordnungen, vor allem aber auch Mitteilungen über das Leben nach dem Tode gaben. Es kam zu automatischen Aufzeichnungen von Geisterbotschaften...“

"Im Jahr 1856 wurde ein gewisser Hippolyte Denizard Rivail in diesem mesmerischen Kreis eingeführt: "...Seit 1854 geriet er unter den Einfluß zweier Personen aus den Kreisen des Pariser Mesmerismus, die den spiritistischen Zirkeln dieser Bewegung angehörten. Nach anfänglichem Widerstand ließ er sich von der Wahrheit der Geisteroffenbarungen Überzeugen. 1858 gründete er die erste spiritistische Zeitschrift in Paris, die ,Revue Spirite', dann die ,Société Parisienne des études spirites' und wurde Verfasser verschiedener spiritistischer Lehrbücher, zunächst des Livre des Exprits. Seit 1855 hielt er selber spiritistische Sitzungen mit Medien ab. Hippolyte Rivail hat die Offenbarungen, die ihm von seiten der Bewohner der Geisterwelt durch seine Medien zukamen, zu einem System zusammengefaßt. Bald folgten weitere Bücher, die eine unerwartete Verbreitung erfuhren und in viele Sprachen übersetzt wurden. Mit der Verbreitung der Schriften Hippolyte Rivails breitete sich die spiritistische Praxis in ganz Europa und in der Neuen Welt mit einer unerwarteten Geschwindigkeit aus."

"Für die antiklerikalen und freimaurerischen Kreise vor allem Brasiliens wurde Allan Kardec zum Vorkämpfer und Märtyrer des sogenannten ,wissenschaftlichen Spiritismus'."28} In den Spiritismus des Allan Kardec flossen auch im übrigen Ideen des Gei-stersehers Emanuel Swedenborg (1688-1772) ein, weil die Anhänger Swedenborgs "vielseitige innere Zusammenhänge zwischen der Lehre Mesmers und Swedenborgs" sahen. Die Lehren Mesmers vom animalischen Magnetismus könne man nur dann vollständig verstehen, wenn sie im Sinne der visionären spirituellen Erkenntnisse Swedenborgs interpretiere.29)

Der Zusammenhang mit der Lehre des Paracelsus Die Auswirkungen und Folgen der Lehre vom Heilmagnetismus des Anton Mesmer werden verständlich, wenn man die okkulten Grundlagen betrachtet, aus denen Mesmer seinerzeit seine Lehre abgeleitet hat. Bei seinen Studien über die Einwirkungen des tierischen Magnetismus auf den Menschen stützte sich Mesmer nämlich auf die Lehren des P a r a c e I s u s, van Helmont und Maxwell. Der Nervenarzt Dr. E. Trömmer schreibt: "Eine Theorie dieser mystisch-magnetischen Einflüsse begründete der berühmte Theophrastus Bombastus Paracelsus von Hohenheim: Eine Mischung von Genie und Zauberkünstler. Nach ihm werden sowohl die Gestirne untereinander als auch die irdischen Wesen mit den Gestirnen, besonders mit Sonne und Mond, durch magnetische Kräfte verbunden. Speziell der Mensch hat zweierlei Magnetismus in sich, einen kranken und einen gesunden. Die Heilung von Krankheiten geschieht dadurch, daß der Magnetismus eines Gesunden den des Kranken an sich zieht und paralysiert oder aufhebt. Schon Paracelsus verwendete verschiedentlich Magnete zur Stillung von Blutungen und hysterischen Krämpfen und glaubte, deren Heilkraft auch auf Wasser, Amulette und andere leblose Dinge übertragen zu können. Seine Lehre spielte fortan eine große Rolle. Glockenius, Professor der Physik in Marburg, schrieb 1608, über magnetische Heilung von Krankheiten', van Helmont 1621 über magnetische Heilung von Wunden. Mit Hilfe des Magneten könnten, so schrieb er, Krankheiten nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern sogar von Menschen auf Tiere und Bäume übertragen werden. Mit besonderer Liebe aber wurde diese Lehre durch die Rosenkreuzer, die Freimaurer damaliger Zeit, kultiviert. Robert Fludd, der berühm-teste Rosenkreuzer des 17. Jahrhunderts, beschrieb in seiner ,Philosophia Mosis' zwei Arten von

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Magnetismus, einen geistigen und einen körperlichen. Sein Schüler, der Schotte Maxwell, erklärte ihn für das Universalheilmittel; denn Krankheiten rührten nur von Erschöpfung des Magnetismus - der hier also völlig mit Lebenskraft identifiziert wird - her. Maxwell benutzte - horribile dictu - sogar Menschenkot, um ihn durch Einwirkung des Magneten zu einem Heilmittel für alle Krankheiten zu machen. Man beachte, wieviel von den Requisiten unsrer Kurpfuscherheilmethoden, speziell dem Handwerkszeug unsrer ,Magnetopathen' noch aus der Mystik jener Zeit herrührt."

... "Um diese Zeit war es, als der Wiener Arzt Anton Mesmer (1734-1815), gestützt auf die Lehren des Paracelsus, van Helmont und Maxwell, die Einwirkungen des tierischen Magnetismus auf den Menschen studierte und in einer Dissertationsschrift: ,Über den Einfluß der Planeten auf den menschlichen Körper' niederlegte.30) Auch andere Schriftsteller betonen diesen Zusammenhang. "Diese Auffassung des Magneten als allmächtigen Heilers ist von den Schülern des Paracelsus getreulich weitergegeben worden, und so erfuhr auch Franz Anton Mesmer. ..von ihr."31)

Paracelsus (Theophrastus von Hohenheim, 1493-1541) wird in der einschlägigen Literatur als "ein exzentrischer Mystiker"32) bezeichnet, in dessen "teilweise aktuell anmutendem Werk krauser Unsinn und tiefsinnige Einsicht seltsam verschmelzen"33). Er spiegelt in seinen Theorien "die alte Magie der Astrologen und Alchimisten wider" und "verstrickte sich tief im Mystizismus"34). Er studierte alte Geheimbücher 35), arbeitete mit Geheimrezepten und lehrte den Einfluß der Gestirne auf Gesundheit und Krankheit des Menschen 36) (und hoffte im übrigen auf eine spätere Wiederherstellung der Kirche durch den Papst) 37). Paracelsus führte die Wirkung seiner Arzneien u. a. auf alchemistische Aufbereitung der Heilkräuter oder Mineralien zurück. Er gilt in einschlägigen Kreisen als derjenige, der die Spagyrik (bestimmte Art der Arzneimittelzubereitung unter Anwendung der auf die okkulten Lehren der alten Hermetiker zurückgehenden Alchemie} angewandt und neu begründet hat. "Die alchymische Kunst erst" - schreibt Paracelsus - "bringt die inneren Wirkkräfte vor die arzneilischen Augen und führt sie schließlich in die ultima materia. So enthüllt die Scheidekunst den letzten Grund wie auch das letzte Ziel der Dinge. .."38)

Nach ihm wurde die 1972 in den USA gegründete Aktiengesellschaft PARALAB (Paracelsus Laboratories Inc.} genannt. Paralab produziert nach alchemistischen, inzwischen als parachemisch bezeichneten Prinzipien. Das Angebot umfaßt pflanzliche Präparate, mineralische Produkte - auch in homöopathischen Potenzierungen - und einige Kosmetika 39).In diesem Zusammenhang gewinnt die Tatsache an Bedeutung, daß von verschiedenen homöopathischen Schriftstellern geäußert wurde, Hahnemann habe seine Lehre ohnehin von Paracelsus entlehnt 40), und die homöopathischen Grundfakten gehörten mit hinein in das spagyrische Denken 41).

Zur Person Samuel Hahnemanns Hierzu sei nur auf folgendes aufmerksam gemacht: Hahnemann wurde im Geist eines undogmatischen, aufklärerischen Deismus erzogen 42). Besonders beeinflußt war er später durch die Lehren von Rousseau und Schelling 43). Er zeigte sich als unruhiger Geist: Allein zwischen seinem 20. und 50. Lebensjahr wählte er sich 27 verschiedene Orte als Wohnsitz 44). Während seines unruhigen Wanderlebens kommt er immer wieder in Konflikt mit Ärzten und Apothekern, die seine Behandlungsweise ablehnen. Jeden, der nicht völlig seiner Meinung ist, bekämpft er aufs schärfste. In schroffer Form und teilweise auch in einem sehr persönlichen Ton verteidigte er sich. In seiner Schrift "Die Allöopathie, ein Wort der Warnung an Kranke jeder Art" wird in einseitigster Weise der "Unheilkunst" der Allopathie alles Ungünstige nachgesagt und die Homöopathie in den Himmel gehoben. Sein Geltungsbedürfnis und sein Ehrgeiz waren stark ausgeprägt und steigerten sich schließlich zu einem "unduldsamen Selbstherrschertum"45). In einer Lebensbeschreibung heißt es: "Wo er fortfuhr, lag Feindschaft, wo er ankam, wartete Kampf."

Bemerkenswert ist, was über seine Familie berichtet wird: "Elf Kinder wurden dem Dr. Hahnemann von seiner Frau, einer Apothekerstochter, in 48 jähriger

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Ehe geboren; drei Söhne und acht Töchter. Von den Söhnen starb einer als Säugling, ein anderer wurde später geisteskrank, und eines Tages war er verschollen. Von den acht Töchtern starb eine bei der Geburt, eine andere mit 30 Jahren. Drei führten unglückliche Ehen, die geschieden wurden. Geschiedene Frauen aber hatten damals kein leichtes Los. Und endlich starben zwei der Hahnemann-Töchter eines grauenhaften Todes: Sie wurden ermordet. Der Eigenbrötler Hahnemann, der nie einen wirklich vertrauten Freund hatte und sich mit all seinen Schülern irgend-wann überwarf, verlor im Alter von 75 Jahren seine Frau. Und heiratete mit 80 Jahren eine reizende und ziemlich emanzipierte junge Dame aus Paris, die 45 Jahre jünger war."46) Auch sein Ende ist eigenartig: Nachdem er seiner 45 Jahre jüngeren Frau nach Paris folgte und dort von seinen Anhängern mit Ehren überschüttet wurde, stirbt er 1843. Seine junge Frau schirmt den Todkranken ab. Niemand durfte zu ihm, nicht einmal seine Tochter Amalie und ihr Sohn, sein Enkel. Die Stunde der Beisetzung blieb ein Geheimnis. Am 11. Juli, einem regnerischen, schwülen Tag, fuhr der Sarg nach Montmartre. Nur wenige folgten ihm zu Fuß: die Frau, die Diener, die Tochter, der Enkel. Es gab kein Gebet, keinen Gesang und keine Rede 47).

In christlicher Hinsicht ist zur Charakterisierung seiner Person und seiner Lehre wichtig, daß Hahnemann F r e i m a u r e r war. Bereits 1777 als 22jähriger war er in den Freimaurerorden eingetreten 48). Wir halten aber mit Lorenz Keip 49) die Freimaurerei für eine Hochburg des Teufels. Dem Christentum hat Hahnemann seit seiner Jugend ferngestanden. Noch im Jahre 1826 schreibt er in sehr lobendem Sinne über den chinesischen Philosophen Kungtse (Konfuzius) - während er in Gegensatz zu diesem unseren Herrn Jesus Christus einen "Erzschwärmer" nennt.

Zur Anerkennung der Homöopathie im Okkultismus Ausführungen über die Beurteilung der Homöopathie durch die (Hoch-)Schulmedizin u. dgl. sind im Hinblick auf den Zweck dieser Abhandlung nicht erforderlich. Bemerkenswert ist aber, daß die Homöopathie aus dem Bereich des Okkultismus Anerkennung erfährt und daß hier zur Homöopathie Aussagen gemacht werden, die zur Bestätigung der okkulten Grundlagen dieser Heilweise dienen können. Anhänger der Homöopathie, die sich nämlich unmittelbar dem Spiritismus oder dem Okkultismus geöffnet haben, begründen die Anerkennung der Homöopathie mit ihren okkulten Erkenntnissen. Zunächst einige Ausführungen über spiritistische Behauptungen.

Über Äther- und Astralkörper In der Parapsychologie wird die Existenz von Fe i n s t o f f l i c h e m behauptet. Das geht bereits auf Anton Mesmer zurück, der die Worte "animalischer Magnetismus" brauchte. K. Freiherr von Reichenbach nannte die alles durchströmende Lebenskraft "Od." Nach parapsychologischen Behauptungen wird ein Astralleib (Gestirnleib) angenommen. Ein "feinstofflicher" nebelähnlicher Körper soll den realen grobstofflichen Körper als dessen bewegende Kraft umgeben (feinstoffliche Aura). Der Astralleib sei der Doppelgänger des grobstofflichen realen Körpers. Der Astralleib wird teilweise auch Ätherleib genannt. Durch Hellsehorgane könne die Aura bzw. der Astralleib wahrgenommen werden (so nach der Auffassung der Anthroposophie).

Wenn wir diesen uns aus dem okkulten Bereich der Finsternis angebotenen Fragen nach der Existenz von Astralleibern nachgehen, uns mit Behauptungen, Erscheinungen, Experimenten und Versuchen von Parapsychologen beschäftigen, sind wir bereits dem Teufel "auf den Leim gegangen" 51). Im Hinblick auf spiritistische Auffassungen vom "Feinstoffleib" und "Grobstoffleib" wird im Bereich des Spiritismus und Okkultismus zu Heilweisen gegriffen, die Wirkungen auf den "Feinstoffleib" haben. Solche Wirkungen werden auch von homöopathischen Arzneien behauptet. Im Grunde werden Einwirkungen bejaht, die typisch "geistigen Heilweisen" entsprechen.

Die "geistige" Heilweise der Homöopathie Spiritisten haben in der Homöopathie eine Heilweise, die ihren spiritistischen Vorstellungen von Geist, Seele, Materie usw. entspricht, denn Hahnemann hat im Grunde bei der Wirkungsweise

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seiner Arzneien spiritualistische Auffassungen über eine Vergeistigung der Materie vertreten. Hahnemann spricht von dem Prinzip der "Unsichtbaren Lebenskraft" und der Verstimmung der Lebenskraft als Ursache für "sinnliche Krankheitserscheinungen". Es wird von einer "geistähnlichen Lebenskraft" ausgegangen, auf die im Falle der Verstimmung (mit sichtbaren Krankheitserscheinungen) die homöopathische Arznei einwirken soll.

Die homöopathischen Arzneien gehören mithin der g e i s t i g e n E b e n e an. Deshalb muß die Arznei, wie oben zitiert, durch die unaussprechliche Verdünnung "von der Materie tunlichst befreit" werden. Es war Hahnemanns "leitender Gedanke dabei, für die geistähnliche Lebenskraft auch der geistigen Ebene angehörige Arzneien zu schaffen, wobei er an Schellingsche Vorstellungen anknüpfte." 52)

Es kann also von der homöopathischen Heilweise geurteilt werden, daß sie im Grunde den typischen "geistigen Heilweisen" (wie sie z. B. aus der Christlichen Wissenschaft bekannt sind) sehr nahesteht. Das wird auch von Schriftstellern aus dem Gebiet der Parapsychologie so gesehen. Wilhelm Otto Roesermueller schreibt z. B.: "Vielfach greifen unsere Naturärzte auch zu homöopathischen Heilmethoden und Mitteln, zumal diese völlig unschädlich sind und der geistigen Heilweise sehr nahestehen, denn nach parapsychologischen Erkenntnissen wirken diese hochverdünnten Arzneien zunächst auf den Feinstoffleib des Menschen und erst über diesen auf den grobstofflichen Körper." 53)Er erwähnt hier im übrigen die anderen, der reinen Homöopathie verwandten Heilsysteme, so die Komplexhomöopathie, die Elektrohomöopathie, die Isopathie, Biochemie usw. G. W. Surya gibt in seiner Sammlung "O k k u I t e M e d z i n" in dem Werke Homöopathie - Isopathie, Biochemie, Iatrochemie und Elektrohomöopathie mit dem Anhang "Praktische Homöopathie" von Dr. Ferd. Frhr. v. Hohenstein eine genaue Orientierung.

Dr. med. Alexander Rosendorff erklärt die geistige Heilweise der homöopathischen Arznei u. a. wie folgt: "Man kann das Wesen und die Wirkungsweise der Homöopathie nicht verstehen, wenn man nur die materielle Teilung der Materie berücksichtigt... Wenn wir uns die Teilung immer weiter fortgesetzt denken, so wird die wirkende Kraft immer weiter verfeinert bis zum ätherischen Zustand. Der Äther besteht aus allerkleinsten Atomen und ist die Quelle des universellen Plasmas. Er steht nicht nur höher als die Materie, sondern die Materie ging aus ihm hervor, aus ihm wurden unser Planet und die Welten im Raume geboren. Der sichtbare materielle Körper ist eine Verdichtung eines feineren, ätherischen, aber immerhin noch molekularen und folglich materiellen ätherischen Körpers. Die Seele könnte ohne dieses ätherische Verbindungsglied nicht auf den grobmateriellen Körper einwirken. Wenn also eine Arznei bis zum ätherischen Zustand verdünnt wird, so kann sie auf die Seele einwirken, und die Seele kann in einem Augenblick den erkrankten Körperteil heilen. So erklärt es sich, daß ein Simillimum die Krankheitser- scheinung beseitigt." 54)

Die Homöopathie in hermetischer Betrachtung Der Arzt Dr. med. Hermann E. Helmrich 55), der an spiritistischen Sitzungen teiIgenommen hat und ein geistig philosophisches System aus der jenseitigen Welt kennenlernte und der einer okkulten Literatur vertraut, gibt beispielsweise für die homöopathischen Heilerfolge Erklärungen, die mit seinen spiritistischen Erfahrungen übereinstimmen. Auch er unterstreicht, daß sich die Auswirkungen der Homöopathie "einer orthodox-wissenschaftlichen Beweisführung entziehen" und "daß die Homöopathen letztlich ihren eigenen disziplinären Untergrund nicht erkennen können". Ihm ist das okkulte Buch "Der Kybalion" "ein durch nichts anderes zu ersetzender Schlüssel ... zum Problem der Homöopathie geworden". Der Kybalion ist eine von "Drei Eingeweihten" herausgegebene Spruchsammlung hermetischer Lehren (Hermes Trismegistos wird von seinen Verehrern als der größte Weisheitslehrer aller Zeiten angesehen). Helmrich legt diese okkulte Lehre zugrunde und meint, daß alles in Schwingung oder eben Schwingung ist, die sich aus drei Komponenten (Qualität, Quantität und Frequenz) ergebe, und daß die Hilfe der homöopathischen Mittel durch ihre hohen Frequenzen

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im Schwingungsbereich geschehe. "Was also die Homöopathen ... bis heute wissen" - so schreibt er -, "das ist die vor ihnen bereits aus der hermetischen Weisheit abgeleitete und von uns Heutigen wieder nachvollziehbare Einsicht in frequentative Wirkungsverhält-nisse, wenn sich unter solchen Umständen der Spiritus vitae eines Kranken und der Spiritus naturae der ihm gemäßen Arznei begegnen." ",Alles ist Schwingung' (Der Kybalion). Also muß auch jede Arznei und damit auch jede komplexe Arznei in Schwingung sein oder ihre Schwingung haben. Zur Schwingung gehört ihre Periodizität, ihre Frequenz, die durch das hermetische Prinzip des Rhythmus angesprochen wird. Wir haben bereits davon gesprochen, daß umfassendere qualitative Komplexbildungen sich - wenn sie echte Komplexe sind - erst auf einer höheren Frequenzstufe darstellen lassen. Wir dürfen in solchem Zusammenhang darauf hinweisen, daß in der hier beschriebenen Spagyrik nicht einfach Pflanzensäfte zusammengeschüttet werden, sondern die verfeinerten Essenzen ihrer bereits frequentativ gehobenen und somit gesteigerten ,Geisten'. Schließlich sollen doch diese geistigen Potenzen aus der Natur in einer adäquaten Form mit dem Spiritus vitae des Mikrokosmos, also des Menschen, in eine diesem nützliche, helfende Konfrontation gebracht werden nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Freilich, trotz unseres heutigen technisch-wissenschaftlichen Denkens sind wir - seit dem Verlust dieser so anspruchsvollen alten Denkformen - noch nicht wieder in der Lage, die Begegnung von Patient und Arznei in einer Schwingungs-reaktion zu erkennen!"56) Hier handelt es sich um Auffassungen, die sich durch die Verwendung wissen- schaftlicher Begriffe wissenschaftlich anhören, die aber doch nur spiritistisch sind. Satan will Menschen täuschen; wer sich auf diese Dinge einläßt, kommt mehr und mehr unter seinen Einfluß und seine Gewalt.

Die Homöopathie und Anthroposophie Auch von dem Begründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner, der als Kind okkulte Erlebnisse, Verkehr mit Verstorbenen und Naturgeistern hatte, wurde die homöopathische Heilweise, die der geistigen Ausrüstung der Anthroposophie entgegenkam, übernommen und hat dort in der homöopathischen Weleda-Medizin eine neue Variante erhalten 57). Die Hersteller anthroposophischer Mittel berücksichtigen besonders den Stand von Mond und Sonne 58). Der 1974 verstorbene homöopathische Arzt Dr. med. E. Rehm in Geislingen 59), der sich besonders bemühte, Brücken zu schlagen zwischen der klassischen Homöopathie nach Hahnemann und der anthroposophischen Medizin, schrieb in seinem Artikel "Homöopathie in Gefahr!": "Solange die heutige Wissenschaft in der homöopathischen Arznei nur Atome und Moleküle sucht, kann sie nichts finden. Die heutige Wissenschaft geht von der Materie aus und kann daher alles auf materieller Basis untersuchen. Unser Körper gehört zur materiellen Welt. Wir haben aber auch eine Seele. Die Seele ist eine Art Kraftstation für den Körper. Ein allopathisches Chemiemittel besteht aus Materie und wirkt auf den materiellen körperlichen Teil des Menschen. Ein homöopathisches Mittel stellt eine Kraft dar und wirkt auf den seelischen Teil des Menschen."

Bei der Herstellung der Weleda-Medizin wird der Prozeß der Verdünnung und die rhythmische Behandlung der Auflösung (Beladung mit Kräften) besonders herausgestellt. Dipl.-Ing. Wilhelm Pelikan schreibt: "Nachdrücklich sprechen wir von zwei Prozessen. Der Lösungsvorgang bewirkt etwas ganz anderes als der Schüttelvorgang. Durch ersteren werden die stofflichen Eigenschaften des Grundstoffes - Form, Farbe, Dichte, Geschmack, chemische Wirksamkeit - schrittweise zum Abnehmen, schließlich zum Verschwinden gebracht. Durch letzteren wird der Trägerstoff, in unserem Beispiel Wasser, schrittweise mit Kräften beladen, die beim stufenweisen Aufheben der Substanzkräfte des Grundstoffes aus diesem frei werden. Diese einst zum Stoff erstarrten Kräfte werden rege gemacht. Statik wird wieder Dynamik. Es ist schade, daß diese Zweiheit nicht immer genügend deutlich dargestellt ist. So wird in dem Deutschen Homöopathischen Arzneibuch HAB 1 zwar der Erzeugungsvorgang - Lösen und Schütteln - geschildert, jedoch der seit Hahnemanns Tagen dafür übliche, von ihm geprägte Ausdruck "Potenzieren" teilweise durch den unprägnanten, ja irreführenden Ausdruck "Verdünnung" ersetzt."60)

Zur homöopathischen Beeinflussung des Charakters Auf die übrigen Bereiche der Homöopathie (z. B. Krankheitsdiagnose, Arzneimitteldiagnose,

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Arzneibilder usw.) und ihre Anwendung braucht im Rahmen dieser kleinen Stellungnahme nicht eingegangen zu werden. Wichtig erscheint aber der Hinweis, daß die homöopathischen Arzneien auch bei Leiden im geistig-seelischen Bereich angewendet werden. Bei seinen Arzneimittelprüfungen stellte Hahnemann im übrigen die "Geistes- und Gemütssymptome" voran, ging dann vom Kopf bis zum Fuß und von innen nach außen61).

Dr. med Heinz Sighartner erwähnt in seinem "Großen Gesundheitsbuch"62) bei den homöopathischen Mitteln u. a. Ignatia, die Ignatiusbohne, als das große "Hysteriemittel" der Homöopathie - "ein Mittel für Kummer und Schreck und deren Folgen" -; ferner Kalium phosphoricum u. a. als Mittel gegen Angstzustände, Unfähigkeit zu geistiger Arbeit, Reizbarkeit und Depression; Staphisagria, die Stephanskörner, als Mittel bei Konfliktneurosen u. dgl. m.

Zu den erstaunlichsten Auswüchsen homöopathischer Heilbehandlung gehören wohl die Erfahrungen des angesehenen homöopathischen Arztes Dr. med. Jean Pierre Gallavardin (1825-1898), dessen Schriften in mehreren Auflagen wieder neu veröffentlicht wurden 63). Er berichtete über frappierende Erfolge bei psychischen Störungen, Süchten, Lastern und Charakterfehlern mit homöopathischen Mitteln in unvorstellbar hohen Centesimalpotenzen (200-5000). Im Vorwort zur 2. Auflage seines Buches "Homöopathische Beeinflussung von Charakter, Trunksucht und Sexualtrieb", schreibt Dr. med. Hans Triebel über Gallavardin: "Sein ganzes ärztliches und schriftstellerisches Wirken stand unter dem Gedanken, durch die homöopathische Behandlung nicht nur dem Einzelnen Heilung zu bringen, sondern auch durch Besserung des Charakters der Menschen, durch Entwicklung ihrer Geistesfähigkeit und durch Befreiung von Sucht und Laster zur Höherentwicklung der Menschheit in geistiger und moralischer Hinsicht beizutragen."64)

Dr. Gallavardin vertrat folgende Auffassung: "Alle homöopathischen Ärzte wissen, daß bei einem Arzneimittelversuch am Gesunden nicht nur somatische, sondern auch psychische Symptome hervorgerufen werden. Durch die Verordnung der Arzneien nach dem Simile-Gesetz können die psychischen Symptome ebenso zum Verschwinden gebracht werden wie die somatischen. Aus den Arzneimittelprüfungen wissen wir, daß jede Arznei in einer bestimmten Weise auf die Gemüts- und Geistesverfassung einwirkt, hemmend, fördernd, ändernd. So kann sie, passend gewählt, auch die fehlerhafte Veranlagung des Charakters und der Intelligenz beeinflussen."65) Zur Erläuterung Auszüge aus einem seiner vielen Berichte: "Ein Mädchen von 22 Jahren war verschlossen, sehr erregbar und jähzornig, unintelligent, ungehorsam und faul..." (Nachdem er mehrere Gaben Calcarea carbonica 2000 bzw. 6000 gegeben hatte, schreibt er wie folgt:) "Am 10.3.1877 berichtet mir die Mutter, daß ihre Tochter besonders seit der letzten Arzneigabe intelligent, gehorsam und arbeitsfreudig geworden ist. Den Vater des jungen Mädchens heilte ich mit Nux vomica 12 fast völlig von seiner Neigung zum Jähzorn, einen Bruder von sieben Jahren mit Causticum 30 völlig von seiner Veranlagung zur Bösartigkeit und der Sucht, andere zu ärgern. Vor der Behandlung schlug er nach seiner Mutter, wenn sie ihn anzog, nachher nicht mehr."66)

Die Biochemie des Dr. Schüssler Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß aus denselben Gründen auch die sich auf der Grundlage der Homöopathie von dem homöopathischen Arzt Dr. Wilhelm Schüssler entwickelte Biochemie abgelehnt wird. Schüssler ließ sich 1857, als wohl einer der ersten rein homöopathischen Arzte Norddeutschlands, in Oldenburg nieder. Fünfzehn Jahre lang war er einer der eifrigsten Vorkämpfer für das homöopathische Gedankengut und verteidigte dieses mit seiner angeborenen Standhaftigkeit gegenüber allen großen ärztlichen Gegnern.

In einem Lexikon der Medizin 67) heißt es zur Biochemie: "Eine von der Wissenschaft nicht anerkannte Heilweise, die auf den Arzt Dr. W. Schüßler (1821-1898) zurückgeht. Danach entstehen alle Krankheiten aus Störungen des Mineralstoffwechsels und sich durch Gaben von Mineralsalzen in homöopathischer Dosis zu beheben (11 Hauptsalze, 5 Ergänzungsstoffe). Man nennt diese Biochemie auch »abgekürzte Homöopathie«."

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Schüssler hat die Salze in homöopathischer Verdünnung bzw. Verreibung gegeben, er arbeitete vorwiegend mit der Verdünnung D 6 und D 1268). D 12 ist eine Verdünnung von 1 : 1 000000000000. Viele Stoffe sind schon in einer Verdünnung von D5 oder D6 garantiert unwirksam 69). Auf die Lehre der Biochemie kann nicht näher eingegangen werden. Dr. Schüssler will aus der Asche von Organen, die er verbrannt hat, besondere Erkenntnisse gewonnen haben. Es fiel ihm auf, daß gerade die Salze, die sich bei der Veraschung von Körpergewebe als im menschlichen Organismus normal vorkommend erwiesen, in hoher Verdünnung eine tiefgreifende umstimmende Wirkung entfalteten.

Nach den Befürwortern dieser Lehre soll den biochemischen Salzen "wohl eine Reizwirkung zugrunde liegen". Nach Dr. H.-G. Jaedicke 70) schrieb Dr. Schüssler "die Wirkung seiner Mittel einer lebhaften molekularen Tätigkeit zu." Dr. Jaedicke meint: "Wir würden heute sagen, einer chemisch-elektrischen Zustandsänderung innerhalb eines Organsystems." Er spricht daher von "elektrisch aktiven Einzelbestandteilen". Anhänger dieser Heilweise geben zu, daß eines von Schüsslers Hobbys der Spiritismus gewesen sei 71). Seine Heilmittel sollen entsprechend den Symptomen angewendet werden. Deshalb wurden im Laufe der Zeit therapeutische Kataloge zusammengestellt, die für jedes Krankheitssymptom das entsprechende biochemische Salz angeben. Aus diesen Verzeichnissen ergeben sich sehr weitgehende therapeutische Indikationen. So soll z. B. Kalium phosphoricum (Kaliumphosphat) nicht nur bei psychischer Depression, übersteigerter Reizbarkeit usw., sondern sogar bei "Abneigung gegen Konversation" helfen. Gegen "Zukunftsangst" soll Natrium phosphoricum (Natriumphosphat), Ferrum phosphoricum (Eisenphos-phat) anzuwenden sein 72).

Ein Teil der Biochemiker sieht auch einen Zusammenhang zwischen den zwölf Mineralsalzen des menschlichen Körpers und den zwölf Zeichen des Tierkreises der Astrologie. In einem Handbuch der "Astro-Chemie" heißt es zu diesen bei den Biochemikern umstrittenen Zusammenhängen: "Diejenigen, die nicht glauben, daß »an der Astrologie etwas dran ist", werden sich für diesen Aspekt der Frage nicht interessieren, und man kann in der Biochemie zweifellos auch ohne Astrologie gute Arbeit leisten. Aber mit ihr kann man unendlich viel mehr vollbringen."73)

Auch hier ist also eine nachdrückliche Warnung angebracht. Dr. Karl Kirchmann (gestorben 1967), der sich in Deutschland rund 50 Jahre für die Entwicklung und Ausbreitung der biochemischen Lehre nach Dr. Schüssler eingesetzt hat, meint in seinen Schriften sogar, die biochemische Heilmethode nach Dr. Schüssler gewinne dank ihrer oft staunenswerten Heilwirksamkeit das Vertrauen immer weiterer Bevölkerungsschichten 74). Auch die Ärzteschaft interessiere sich in steigendem Maße für diese Heilmethode 75).

Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß es noch a n d e r e Heilmethoden gibt, die auf homöopathischen Grundlagen beruhen, z. B. die Homöosiniatrie des Dr. Weihe mit den von ihm entdeckten Akupunkturpunkten.

Auch die H o m o t o x i n l e h r e des Dr. med. Hans-Heinrich Reckeweg, eines überzeugten Anhängers der Homöopathie, hat viele Berührungspunkte mit der Homöopathie. Nach dieser ebenfalls nicht anerkannten Außenseiterlehre sollen alle Krankheitserscheinungen auf Giftwirkungen (Homotoxin = Menschengift) zurückzuführen sein und durch eine antihomotoxische Therapie, die auf den Erfahrungen und Lehren der Homöopathie Samuel Hahnemanns beruht, bekämpft werden. Auch hier kennt man ein Homotoxin-Simile und sog. Hochpotenzen. Dr. Reckeweg: "Die Homöopathie kann mit vollem Recht ,als die Mutter der Heilkunde bezeichnet werden' ".76)

Stellungnahme zu einigen Einwendungen Es folgen einige Einwendungen, die gegen Ausführungen in der ersten Auflage dieses Büchleins

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erhoben wurden, mit anschließenden kurzen Stellungnahmen.

Die heutige Physik habe längst die Erkenntnisse Hahnemanns bestätigt. Ein Heilpraktiker ergänzt: Nur für Leute, die mit ihrem materialistischen Denken im 18. und 19. Jahrhundert hängen geblieben sind und die von der Physik des 20. Jahrhunderts keine Ahnung haben, ergeben sich hier natürlich Schwierigkeiten. Daß auch einige schulmedizinische Größen 77) dazugehören, spricht jedenfalls nicht gegen Hahnemann.Es ist nicht Aufgabe unserer Darlegungen, wissenschaftliche Gegenbeweise zu führen. Nur soviel sei auf die obige Art der Argumentation gesagt: Die "Krafterhöhung durch Verdünnung" ist wissenschaftlich nicht beweisbar. Das wird auch von vielen homöopathischen Schriftstellern nicht bestritten. Der Physiker Prof. Norman Hirst hat in seinem Vortrag "Die Wissenschaft und die Homöopathie" (gehalten in Washington am 5.6.1974 bei der Tagung der amerikanischen homöopathischen Ärzte) zusammenfassend u. a. erklärt:

"Kurz gesagt, es gibt bisher keine plausible Erklärung in ,wissenschaftlichen' Begriffen über die Wirkung der Infinitesimaldosen."78)

Auch Dr. phil. E. Fräntzki geht in seiner philosophischen Untersuchung über "Die Idee der Wissenschaft bei Samuel Hahnemann" (1976) davon aus, daß es bisher nicht gelungen ist, "die Wirkung der Hochpotenzen c h e m i s c h zu beweisen"79). Und Harms schreibt: "Richtig ist, daß das homöopathische Potenzieren chemisch-quantitativ eine sehr starke Verringerung der ursprünglichen Substanz bedeutet, so daß diese sich mit chemischen Methoden nicht mehr nachweisen läßt."80)

Hahnemann wußte, daß die Wirkung seiner Arzneien nicht verstandesmäßig erkennbar ist. Der § 20 des Organon sagt: "Diese innern Wesen der Arzneien verborgene, geistartige Kraft, Men- schenbefinden umzuändern und daher Krankheiten zu heilen, ist an sich auf keine Weise mit bloßer Verstandesanstrengung erkennbar..."81 )

Der Begründer der Homöopathie (Hahnemann) sei niemals der Meinung gewesen, daß durch das Schütteln oder Verreiben beim Potenzieren der homöopathischen Arzneien eine Kraft in die Arzneien übergehe. So schreibt ein Heilpraktiker. Hahnemann habe vielmehr gemeint, daß durch die Verschüttelung die Arznei s e l b s t ihre Kraft entwickle, und das sei ein himmelweiter Unterschied. Und er fährt fort: Denn im letzteren Falle spielt der Mensch und seine irgendwie gearteten Kräfte überhaupt keine Rolle, sondern dieser Vorgang kann auch von Maschinen übernommen werden. Dementsprechend haben und hatten viele Firmen und Ärzte, die homöopathische Arzneien herstellen und herstellten, ihre Verreibungs- und Schüttelmaschinen.Hier irrt der Heilpraktiker. Einmal wäre der Unterschied nicht derart entscheidend (denn es wäre auch unbegreiflich, wie die Arznei durch Schüttelschläge selbst ihre Kraft entwickeln sollte), zum anderen nahm Hahnemann tatsächlich an, daß durch die Verschüttelung eigenartige Kräfte in die Arznei ü b e r g i n g e n. Hierzu ein homöopathischer Fachmann. Dr. Heinz Schoeler schrieb als Leiter der homöopathischen Arzneimittel-Prüfungen an der Leipziger Homöopathischen Poliklinik des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte in seiner Veröffentlichung "Grundsätzliches zum Verständnis der Homöopathie" folgendes:

"Hahnemann. ..kam später im Alter in eine verstiegene, theoretisierende Ansicht über die Wirkungsweise der Arzneimittel, indem er annahm, daß durch seine besondere Pharmakotechnik des fortgesetzten Verschüttelns und Verreibens "e i g e n a r t i g e d y n a m i s c h e R i c h t k r ä f t e" in das Lösungs- bzw. Verreibungsmittel übergehen würden, denen besonders starke Wirkungen heilender Natur zuzurechnen seien. Er kam schließlich dahin, daß er den Verdünnungsgrad C30 (!!) zur Grundlage seines Dosierungsschemas erhob."82)

Die Schüttelmaschinen gehören deshalb zum Bereich der okkulten Heilweise wie der Elektropsychometer bei der Therapie im Scientismus des L. R. Hubbard, wie der Wohlmuth-

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Galvanisator bei der elektro-galvanischen Heilkunde, wie Akupunktur-Utensilien u. dgl. mehr.

Die homöopathische Methode könne nicht als okkult abgelehnt werden, weil ähnliche dynamische, wissenschaftlich unerklärliche Wirkungen und Kräfte, die tatsächlich bewiesen sind, existierten.Der Verfasser, ein Pfarrer und Schriftsteller, geht zwar ebenfalls von der logischen Unbeweisbarkeit der Homöopathie aus und räumt ein: "Diese Methode ist logisch nicht zu verstehen, gründet sich aber auf die tatsächliche Erfahrung und beruht auf der unerkärlich dynamischen Wirkung der Heilmittel." Er meint aber, es existierten eben ähnliche wissenschaftlich unerklärliche Wirkungen und Kräfte wie beispielsweise im Magnetismus. Hier folgert der Verfasser zu Unrecht aus der (durch die Erfahrung) festgestellten Existenz von wissenschaftlich unerklärlichen Wirkungen und Kräften, daß homöopathische Kräfte nicht okkult seien und daß ein Christ somit solche unerklärlichen Kräfte auf sich einwirken lassen könnte, denn er läßt die Tatsache unberücksichtigt, daß neben dem von ihm erwähnten Magnetismus eben eine ganze Reihe von unerklärlichen Kräften, Wirkungen und Ereignissen, die ohne weiteres als Finsterniskräfte beurteilt werden können, der Erfahrung nach feststellbar sind. Bei Radiastesie, Telepathie, Hellsehen, Präkognition und geistiges Heilen haben wir es mit solchen unerklärlichen Kräften und Ereignissen zu tun. Diese paranormalen Phänomene sind wissenschaftlich eingehend geprüft worden mit dem Ergebnis, daß sie n i c h t w i s s e n s c h a f t l i c h b e w e i s b a r sind. In einem Untersuchungsergebnis aus dem Jahre 1979 heißt es:"Aus alldem folgt der Schluß, daß weder elektromagnetische Effekte noch irgendeine andere Strahlungsart paranormale Phänomene erklären können. Es gibt auch keinen Grund, anzunehmen, daß es für solche Phänomene möglicherweise doch eine wissenschaftliche Erklärung gibt, die aber noch nicht gefunden wurde."83)

Der Verfasser hätte hier also richtigerweise folgern sollen, daß gerade die Existenz paranormaler Phänomene ein warnendes Beispiel dafür ist, unerklärlichen Kräften zu vertrauen.

Es sei hier nochmals betont: Satan verfügt auch über Kräfte. Der Kosmos befindet sich in dem Machtbereich des satanischen Geistes (1. Joh. 5, 19). Nicht mit "Fleisch und Blut" haben wir zu kämpfen, "sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel" (Eph. 6, 12). Wie Satan seine falschen Propheten und Lehrer beruft und die Verführten als seine Werkzeuge benutzt, so hat er auch sein Wesen in den Zauberern, Hellsehern usw. und stattet sie mit unerklärlichen, finsteren Kräften aus.

Um nicht in diesen Wirkungsbereich des Feindes zu gelangen, dürfen Christen auf Heilkräfte und Mächte nicht vertrauen, die ihnen unbekannt und unerklärlich sind. Wir haben kein Gebot in der Heiligen Schrift, uns solchen Heilkräften zu öffnen, die unerklärlich sind. Ein solches Vertrauen auf eine unserem Ver-stande nach unerklärliche Heilkraft wäre im Grunde Glauben. Den Glauben ist man aber nur der Wahrheit schuldig; Wahrheit aber gibt es keine: außer Gott allein. Nur dem Herrn darf und soll der Christ glauben und vertrauen (Joh. 14). Er gehört nur seinem Gott an, und zwar mit Leib, Seele und Geist, und darf sich deshalb unerklärlichen, geheimnisvollen Kräften und Mächten nicht öffnen und diese nicht auf sich einwirken lassen.

Wenn Homöopathie - wie alles andere - mit Danksagung (1. Kor. 10, 30) genommen werde, könne nichts Okkultes oder Dämonische an ihr sein. "Den Reinen ist alles rein" (Titus 1, 15).Wenn diese Bibelworte in Finsternisbereichen Anwendung finden sollten, könnten sogar die nach den Rezepten des alten Zauberbuches “ 6. und 7. Buch Mose" (in der Bibel gibt es nur fünf Bücher Mose!) bereiteten Heilmittel benutzt werden. Das wäre eine teuflische Bibelauslegung. Wir haben klare biblische Warnungen vor Bösem und Falschem, die beachtet werden müssen. Wir sollen "nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis haben, vielmehr diese strafen" (Eph. 5, 11); wir sollen vorsichtig wandeln (Eph. 5, 15), prüfen (Eph. 5, 10; 1. Joh. 4, 1), dem Götzendienst fliehen (1. Kor. 10, 14), ketzerische Menschen meiden (2. Tim. 3, 5),

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Verführern nicht folgen und nicht hingehen (Matth. 24, 23-26, Luk. 17, 23), von falschen Lehrern weichen (Röm. 16, 17) usw. Der Teufel hält seine Kräfte für diejenigen, die diese Warnungen mißachten, bereit; er kann auch heilen und tut es durch spiritistische Behandlungsmethoden und okkulte Medizin. In einem Prospekt über "Geistiges Pendeln" heißt es beispielsweise: Das Buch bringe Anleitungen für Pendelexperimente, die z. B. zeigten, ob okkulte Kräfte wie Hellsehen, Hellhören, Heilmagnetismus vorhanden seien, ob bei einer Krankheit mit Besserung oder Verschlechterung zu rechnen sei, ob Störungen in den feinstofflichen Körpern des Menschen (Äther-, Astral- oder Mentalkörper) vorlägen, welche Yoga-Übungen zuträglich seien, welche Atemübungen vorgenommen werden sollten, welche Kost am verträglichsten sei, welche Diät bei Krankheiten angezeigt sei usw. Wer in dem dunklen Bereich der okkulten Heilweisen meint, "den Reinen sei alles rein", der hat sich bereits verirrt und zeigt, welche Vernebelungskräfte und Finsternismächte hier wirksam sind. Der Evangelist Johannes Seitz betont diese Gefahr:"Überall heilt der Teufel jetzt durch Spiritismus, Theosophie und durch alle Arten von Aberglauben und Zauberei, und der Teufel hat eine große Kraft, er kann etwas, wenn auch nur scheinbar, und alle die Leute, welche durch den Teufel und seine Werkzeuge Heilung finden, kommen unter die Macht der Finsternis, und dadurch hält der Teufel eine so große Ernte..."84)

Okkulte Macht sei niemals an eine Sache selbst gebunden, sondern trete immer in Verbindung mit Menschen auf; deshalb sei das Einnehmen homöopathischer Medikamente gefahrlos.In einer veröffentlichten Besprechung der 1. Auflage dieses Heftes schreibt der Rezensent u. a. : "Natürlich ist es richtig, daß die Homöopathie okkulte Wurzeln hat, aber okkulte Macht ist niemals an eine Sache selbst gebunden, sondern tritt immer in Verbindung mit Menschen auf, die sich diesem Bereich geöffnet haben. Das ist unbedingt beim Mesmerismus, der magnetischen Heilkraft eines Menschen, der Fall, wo ich mich willentlich einer okkulten Person ausliefern muß, damit ein Heilungserfolg erzielt wird, und das ist ebenso der Fall, wenn ich einen okkulten Heilpraktiker oder Arzt konsultiere, der mich mit homöopathischen Mitteln behandelt. Zweifellos kann ich dadurch in Verbindung mit bösen, okkulten Mächten kommen und belastet werden, aber diese okkulte Belastung erfolgte nicht durch das homöopathische Mittel an sich, sondern durch den Behandler, dem ich vertraue. Es ist also richtig, daß die Homöopathie spiritistisch-okkulte Hintergründe hat, und daß sie von Spiritisten und Okkultisten nicht selten erfolgreich eingesetzt wird. Es ist aber falsch, zu sagen, daß die Homöopathie, losgelöst von Okkultbehandlern, okkulte Kräfte beherberge, die einen Menschen in satanische Abhängigkeit bringen könnten."85)Diese Auffassung vertritt der Beurteilende, obgleich er ausdrücklich schreibt: "Homöopathie und Biochemie sind okkulten und spiritistischen Ursprungs (Hahnemann und Schüssler waren Spiritisten)."86)

Die Auffassung, nach der eine Gefahr nur von Menschen, nicht aber auch von Sachen ausgehen kann, ist falsch und findet keine Bestätigung in der Bibel. Allein der Besitz (auch ohne Benutzung) des 6. und 7. Buches Mose, der Besitz von Wahrsage-Büchern, spiritistischer Literatur, Astrologie-Kalendern, Zauberbüchern, Wünschelruten, siderischen Pendeln bringt bereits die Gefahr einer Verstrickung in eine okkulte Macht. Das gilt auch für Schutzmittel, die man sich um den Hals hängt, Amulette, Hufeisen u. dgl. m. Aus der Seelsorge wissen wir: Nach der Lösung von finsteren Gebundenheiten müssen auch die entsprechenden "Sachen", über die der Bann eingetreten ist oder mit denen er verknüpft war, vernichtet werden. Wahrsagerspiegel, Kristalle, Horoskope, Hufeisen, Amulette müssen aus dem Haus; Zauberbücher, Traumbücher usw. müssen verbrannt werden; Gegenstände, mit denen "gependelt" wurde, dürfen nicht mehr im Besitz des Betroffenen bleiben (und sei es der eigene Ehering, mit dem gependelt wurde). Wie oft liegen hier Ursachen für seelische Störungen und Glaubenshindernisse, für Gleichgültigkeit gegen die Sünde, Schwermut, unreine Gedanken, Hochmut und Selbstgerechtigkeit usw. Aber auch körperliche Störungen können hier ihre Ursache haben.

Pfarrer Lüscher sieht allein im Sammeln von Gegenständen der Zauberei auf den Missionsfeldern und im Ausstellen dieser Gegenstände eine Gefahr und hält die Schaustellung

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solcher Gegenstände für ein Greuel vor dem Herrn, indem er auf 5. Mose 7, 25. u. 26 verweist: "Ihre geschnitzten Götzenbilder sollt ihr mit Feuer verbrennen; du sollst nicht nach dem Silber und Gold, das sich an ihnen findet, Verlangen tragen und es nicht für dich hinnehmen, damit du da-durch nicht ins Verderben gerätst; denn es ist ein Greuel für den Herrn, deinen Gott. Und du sollst einen solchen Greuel nicht in dein Haus bringen, um nicht gleich ihm dem Banne zu verfallen; du sollst es vielmehr mit Ekel verabscheuen und für etwas Greuelhaftes halten; denn es ist dem Banne geweiht."87)

Dieses Verbot der Zauberei hat nicht nur alttestamentliche Gültigkeit, denn Satan ist derselbe damals wie heute. Auch nach Apg. 19, 18 u. 19 wurden alle entsprechenden Bücher verbrannt. Gott fordert die Vernichtung aller im Besitz befindlichen Zaubereigegenstände.

Es gibt eine Finsternismacht, die an die Sache selbst gebunden ist. Das gilt auch für die okkulte Medizin, für alle Heilmittel, die nach "Geheimrezepten" hergestellt oder besprochen bzw. bependelt worden oder die mit besonderen mystischen Handlungen verbunden sind (Aussaat oder Ernte nach okkulten Riten, bestimmten Mondphasen usw.) und die sogar dem Körper zugeführt werden sollen. Eine okkulte Medizin bleibt eine okkulte Medizin, auch wenn sie nicht aus der Hand eines Okkultbehandlers kommt. Die Erzeugnisse, Produkte und Werke der Spiritisten sind genauso zu meiden wie die Spiritisten selbst. Durch das gläubige Vertrauen auf die unerklärliche Wirkung des spiritistischen Produkts (z. B. des okkulten Heilmittels) entsteht gleichzeitig eine mittelbare Abhängigkeit zu der spiritistischen Hand, aus der dieses Mittel stammt. ....Es komme überhaupt nur auf die Heilung an, entscheidend sei nicht das Wie, sondern der Erfolg.Die Antwort gibt dieses Heft. Es kommt nicht auf den Erfolg an. Entscheidend ist vielmehr, aus welcher Macht, aus welcher Kraft geheilt wird. Würde man es auf den Erfolg abstellen, könnte man alle Heilmethoden der übrigen Außenseiter der Medizin (Akupunktur, Irisdiagnose usw.), die durchweg Heilerfolge haben, anerkennen. Dann müßte man aber konsequenterweise auch Medizinmänner und Schamanen mit ihren nachweisbaren Heilerfolgen und die Heilungen "afrikanischer Geistheiler", bejahen. Das gleiche gilt für die Heilungen bei der "Christlichen Wissenschaft"...Erst kürzlich hat sich ein bekannter Autor und Regisseur zahlreicher Dokumentarfilme in einem neuen Buch mit dem Wirken und den Praktiken der südamerikanischen Medizinmänner beschäftigt; mehrere Expeditionen führten ihn in die Regionen der Anden, wo unzählige Hexer ihre Wunder vollbringen und wo es immer wieder zu medizinisch-wissenschaftlich nicht erklärbaren Heilungen kommt. Er berichtet über geheimnisvolle Heilverfahren in nächtlichen Zeremonien, über dabei benutzte Geisterdrogen und Arzneipflanzen der peruanischen Guranderos, die mit einem ebenfalls magischen Medium, der Wünschelrute, auf ihre arzneilichen Wirkstoffe getestet werden.

Noch ein weiteres Beispiel: In allen asiatischen Heilverfahren sind physische und religiöse Elemente eng verflochten. Der asiatische einheimische Arzt berücksichtigt bei seinen Patienten fortbestehende Beziehungen zur Geisterwelt, zu spirituellen Vorgängen und magischen Kräften. Im tibetanischen Medizin-In- stitut in Indien werden aus Kräutern und Mineralien 1000 verschiedene Arzneien hergestellt; hier spielt der "Medizinbuddha", den auch die Tantralehre nennt, eine Rolle (Buddha habe selbst die "vier geheimen Tantras" verfaßt).

Wir sind überzeugt davon, daß hier aus dunklen, verborgenen, okkulten Kräften geheilt wird; und bisweilen ist es sogar klar erkennbar, wie die satanischen Finsterniskräfte wohl körperliche Leiden aufheben oder vermindern können, aber die Seele belasten. Angesichts der erwähnten Tatsachen ist es erschreckend, wie unter dem verharmlosenden Begriff der Naturheilkunde bedenkenlos auch heidnischen Wirkkräften in Verbindung mit bestimmten Pflanzen, Wurzeln, Säften, Wildfrüchten u. dgl. vertraut wird.

Es gibt heute im übrigen okkulte Behandlungsmethoden, die den uralten heidnischen Zaubergebräuchen sehr ähnlich sind.

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Prof. Dr. Erwin Liek beschreibt die Heilung eines Magnetiseurs mit magnetisiertem Wasser und äußert, daß es sich hier um Methoden handelt, die den uralten Gebräuchen von heidnischen Zauberern gleichen. "Die Verwendung "geweihten“ Wassers zu Heilzwecken ist, nebenbei, sehr alt und heute noch unter den Naturvölkern weit verbreitet. Vor kurzem besuchte ich das Inselparadies Bali (östlich von Java). Auf 1 Million Einwohner kommen nur 5 wissenschaftlich ausgebildete Regierungsärzte. Die primitive Heilkunde liegt in der Hand von Zauberern (doekoenen). Neben zahlreichen Heilkräutern, die zum Teil von den approbierten Ärzten übernommen werden, spielt Brunnenwasser, durch uralte Zaubersprüche geweiht, eine besondere Rolle."89)

Es kommt nicht auf den Erfolg an, es kommt darauf an, daß eine Bindung an okkulte Mächte vermieden werden muß, daß die Seele nicht Schaden nimmt. Die Heilerfolge des Mesmerismus und der Homöopathie beruhten auf bloßer Suggestionswirkung.Diese Einwendung wird von Gegnern der Homöopathie erhoben, die unerklärliche Heilerfolge von Außenseitern der Medizin auf "bloße Suggestion" zurückführen.Was ist aber Suggestion (und Hypnose)? Welche Kraft wird hier wirksam? Wer steht hinter dem "Heiler" und seinem "Erfolg"? Der Begriff Suggestion erklärt im Grunde nichts, weil er selbst ebenfalls im Grunde nicht erklärbar ist. Anton Mesmer nannte seine Kraft "Uräther", "übersinnliches Fluidum", "animalischer Magnetismus", andere nennen es "Suggestionswirkung".

Der bekannte wissenschaftler Professor Dr. Wolfgang Kretschmer schreibt hierzu: "Schon zu Zeiten Mesmers meinten die rationalistischen Skeptiker, er heile durch "Einbildung". Später nannte man es "Suggestion", das heißt unbewußte Beeinflussung. Mit dieser psychologischen Deutung ist gegenüber Mesmers Anschauung nur wenig gewonnen. Sie behauptet, daß es keine heilende Kraft in der Welt gibt, diese vielmehr nur ein Erlebnis, das heißt ein Faktum des Innenlebens bildet und daß die Kranken auf bestimmte sinnlich angeregte Vorstellungen hin nach bestimmten Gesetzen reagieren, bis ins Körperliche hinein. Damit wird jedoch das magische Grundproblem nur von der Gegenstandswelt in die Innenwelt verlegt. In der psychologischen Perspektive läßt sich nicht unterscheiden, ob durch Sinneswahrnehmung oder außersinnliche Heilung vermittelt wurde. Der Begriff der Suggestion, auch wenn er regelhaftes Reagieren einschließt beschreibt nur einen Tatbestand, ohne zu erklären, wie eine Vorstellung zu einer körperlichen Veränderung führen kann. Niemand weiß sogar, wie er seinen Arm bewegt oder wie er Objekte wahrnimmt. Wenn wir statt Fluidum oder Kraft "Suggestion" sagen, so setzen wir ein Unbekanntes für ein anderes Unbekanntes. Daß jemand durch das Erlebnis der Gegenwart Mesmers gebessert werden kann, ist vor dem Verstande ebenso geheimnisvoll wie ein telepathisches Ereignis zwischen Berlin und New York."90)

Personen, die dieses dunkle Geschäft ausüben (Hypnotiseure, Suggesteure Magnetiseure usw.), führen zwar auch vieles auf die "sog. Suggestion" zurück und wissen auch, daß der "Glaube des Behandelten" eine erhebliche Rolle spielt, sie erkennen aber auch zugleich an sich darüber hinaus eine ganz besondere "mediale Begabung", eine "göttliche Gabe" 91). Wir sind der Überzeugung, daß alle diese "Heiler" irgendwann in ihrem Leben selbst in Berührung gekommen sind mit diesen dunklen Kräften und sich ihnen und damit dem Feind Gottes, von dem sie ausgehen, geöffnet haben.

Die Aussagen eines Hamburger Heilpraktikers, die Homöopathie sei mit dem Verstande nicht zu begreifen und sie erfordere wie alles Tun der homöopathischen und nichthomöopathischen Heilpraktiker i n t u i t i v e s, m e d i a l e s Erfassen in Diagnose und Therapie (in dem Sinne, daß das Erscheinungsbild des Patienten viel wichtiger sei als die richtige Diagnosefindung), ermöglicht einen aufschlußreichen Einblick in das eigene Selbstverständnis von homöo-pathischen Heilpraktikern 92).

Den Heilmagnetismus des Anton Mesmer könne man nicht gegen die Homöopathie verwerten, weil auch namhafte evangelische Schriftsteller den Mesmerismus nicht in vollem Umfange ablehnten.Es wurde u. a. folgendes geschrieben: "Kurt Koch teilt über den Mesmerismus mit, daß er, wenn

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er nicht mit Magie oder Spiritismus vermischt wird, ethisch neutral und in seelsorgerlicher Hinsicht vielfach ohne Befund ist. Es kommt nur auf das Vorzeichen an, unter dem er angewandt wird. Diesen Gesichtspunkt stellt auch Modersohn heraus"93).Hierzu ist festzustellen, daß der Mesmerismus stets mit Magie oder Spiritismus vermischt ist (vgl. die Ausführungen in diesem Heft), einen ethisch neutralen Heilmagnetismus gibt es nicht. Modersohn hat sich hier geirrt. Ich verweise auf die Stellungnahme des bekannten Evangelisten Johannes Seitz, der seinerzeit in Teichwolframsdorf bei Heilungen an Kranken und Besessenen tiefe Einblicke in das Reich der Finsternis tun konnte und die rettende und heilende Kraft Gottes kennenlernen durfte; er sagte: "Ich rate niemand, zu einem Heilmagnetopathen zu gehen."94) Mesmer handelte mit okkulten Kräften. Er selbst behauptet solche Kräfte: "Die Sterne beeinflussen einander wie große Magnete und beeinflussen Dinge und Menschen. Der Sterneneinfluß macht die Körper sensibel und sie werden dadurch mit einer Kraft geladen, mit einem Fluidum getränkt, das sich bereit hält zur Entladung auf andere Wesen. Der Magnet, wie der magnetisierende Behälter sind nur mittelbar tätig, ihre Kraft entspringt einer o k k u l t e n Kraft, die von besonderer Anlage vermittelt wird."95)

Schriftsteller aus dem Bereich der Parapsychologie wissen um diese geheimnisvollen Kräfte: "In der akademischen Wissenschaft wird die Existenz einer solchen Kraft meistens bestritten. Es gibt jedoch Menschen, die solche magnetischen Kräfte an den Fingerspitzen, teilweise auch durch die Augen ausstrahlen und für Heilzwecke einsetzen können."96)

Wie gefährlich der Mesmerismus ist, zeigt auch die Bedeutung der Handauflegung, die im Grunde ein Zeichen des Besitzergreifens ist. In bestimmten Logen der Freimaurer bedeutet sie u. a. die Übertragung des Geistes und der Kraft auf den zu Weihenden. In der okkulten Medizin wird das Magnetisieren als Handauflegung angesehen 97). Mit diesen satanischen Dingen dürfen Christen sich nicht einlassen. Über die Ablehnung des Heilmagnetismus liegen viele Zeugnisse bewährter Gottesmänner vor. Pfarrer A. Lüscher warnt nachdrücklich: "Die meisten Magnetopathen stehen unbewußt im Dienst der Finsternismacht, d. h., sie erkennen nicht, wer ihnen Kraft gibt. Andererseits stehen viele bewußt im Dienst Satans. Sie holen ihre Kraft bewußt aus der dunklen satanischen Tiefe. Doch bewußt oder unbewußt, nicht darauf kommt es an, sondern auf die vermittelte satanische Kraft, die den Menschen unter dem Deckmantel der Hilfe unter einen von Gott verfluchten Bann bringt. Der Vollständigkeit halber müssen wir noch erwähnen, daß es auch christliche Magnetopathen gibt, die sich von den oben erwähnten Magnetopathen distanzieren. Damit wird der Anspruch erhoben, die Magnetopathie, von christlichen Magnetopathen ausgeführt, sei unschädlich. Demgegenüber möchten wir sagen, daß es weder eine christliche noch unchristliche Magnetopathie gibt, sondern nur eine Magnetopathie schlechthin."98)

Pfarrer Wilhelm Gottwaldt, theologischer Lehrer am Seminar der Liebenzeller Mission in Bad Liebenzell/Schwarzwald, schreibt unter der Überschrift "Wie ist der Heilmagnetismus zu beurteilen?" in "durchblick und dienst", Heft 8/ August 1973, Seite 187, u. a. folgendes: "Die Methode des Heilmagnetismus stützt sich vielfach auf die okkultistische Lehre, daß von der Person des Menschen ein geheimnisvolles Fluidum oder, wie der Spiritismus sagt, eine rätselhafte Kraft, Od genannt, ausstrahlt. Schon vor mehr als 100 Jahren hat der deutsche Chemiker Karl von Reichenbach behauptet, daß von Menschen, Pflanzen und Tieren eine nach dem nordischen Gott Odin genannte "odische Kraft" ausgehe. Spiritistische Medien berichten, daß diese Ausstrahlung von dem geheimnisvollen Astralleib oder Energiekörper des Menschen verursacht und deutlich von ihnen gesehen werde. Es handelt sich also um okkulte Energie..." "Eine gläubige Frau, die an Kreuzschmerzen litt, ließ sich von einem Heilmagnetiseur behandeln. Ihre Krankheit wurde sofort geheilt, aber seitdem konnte sie nicht mehr beten und fühlte sich völlig von Gott getrennt. Es handelt sich also bei diesem Heilmagnetismus um eine gefährliche Behandlungsmethode mit okkulten Kräften, durch die der Patient einer finsteren Macht unterworfen wird."

Schlußwort

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Es kam uns - wie bereits eingangs erwähnt - nicht auf eine Ablehnung der Homöopathie aus medizinischen Gründen an, sondern um eine Warnung aus christlicher Sicht. Lorenz Keip rechnet zu den Abarten des Aberglaubens "alle okkulten Wissenschaften (schwarze und weiße Magie, Augendiagnose, besser Irisdiagnose)". Gottes Wort macht darin keinen Unterschied und verbietet beides, weil es in Gemeinschaft mit Dämonen bringt; Jes. 47, 9-15. Ausdrücklich erwähnt Keip den Heilmagnetismus, Suggestion, Hypnose. Einige Warnungen aus seinem Buch "Glaubensheilungen", die für alle okkulten Behandlungsweisen grundsätzliche Bedeutung haben:

"Alle diese Dinge sind Werke des Satans, und wer dergleichen getan hat, steht unter einem dämonischen Bann, der sich früher oder später im Leben auf die verschiedenartigste Weise bemerkbar macht. Dein Leib kann geheilt worden sein, wenn du im Krankheitsfall deine Zuflucht zur Zauberei genommen hast, aber um deine Seele hat der Lügner von Anfang, der Teufel, eine Kette geschmiedet, die du selber nicht mehr los wirst, die dir als Fluch der bösen Tat fürs ganze Leben anhängt, wenn du nicht mit deiner Sünde ans Licht kommst und bei Jesus Befreiung von diesen Banden der Finsternis suchst."99)

Und zum Spiritismus schreibt Keip: "Der Spiritismus ist aber nichts anderes als eine der verschiedenen Auswirkungen finsterer Mächte, hinter denen der Fürst dieser Welt, der Satan, steht. Satan, der Teufel, ist ein geistiges Wesen von einer Intelligenz, gegenüber der alle menschliche Wissenschaft ernsthaft gar nicht in Frage kommt. Wer immer es sei, der sich mit ihm einläßt, auch durch Spiritismus, ob Wissenschaftler oder nicht, kommt allmählich mehr und mehr unter seinen Einfluß und unter seine Gewalt. Alles Licht, das er den Menschen aufsteckt, ist Irrlicht, ist Wahrheit mit Lüge vermischt, auch wenn es noch so sehr besticht. Es führt, wie jedes Irrlicht, in den Sumpf - hier in menschliches Elend -, erlischt dann, und der Mensch, der ihm folgte, versinkt in Nacht und Grauen."100)

Zu einer Warnung vor diesen Auswirkungen finsterer Mächte will diese Schrift beitragen. Unsere Zeit zeigt ohnehin in einem bisher unbekannten Maße Heilsangebote aus fremden Religionen und Ideologien, eine erschreckende Zunahme von Irrlehren, schwarmgeistigen Bewegungen und Okkultismus. Wie viele Menschen suchen in Psychoanalyse, Meditation und Mystik, in Yoga, Gruppendynamik, Akupunktur und Magie Heil und Heilung! Auch Gläubige sehen oft nicht den bösen Hintergrund; sie lassen sich vom Äußeren, vom Erfolg blenden und greifen, besonders wenn es in Krankheitsnot um die Heilung des Leibes geht, zu verbotenen Mitteln.

Der Evangelist Richard Ising schreibt: "Wohin diese Entwicklung geführt hat, zeigt sich heute in allerlei ungöttlichen Heils- und Heilpraktiken. Suggestion und Hypnose, die nach Gottes Wort den Menschen in eine Hörigkeit zu einem anderen Willen bringen (Paulus sagt: »Werdet nicht der Menschen Knechte«, 1. Kor. 7, 23), werden als harmlos, ja sogar berechtigt angesehen... Der Abstieg geht noch weiter: fromme Heilpraktiker bezaubern unsere Kreise durch ungöttliche Mittel: Heilmagnetismus, Irisdiagnose, okkulte Medizinen, Anwendung des Pendels bei Feststellung der Krankheit und bei der Auswahl der Mittel. Dieses Pendeln hat in unseren gläubigen Kreisen Hausrecht genommen."101)

Bei der Anwendung der gefährlichen Dinge am Leibe wird nicht beachtet, daß der Leib doch auch heilig und ein Tempel des Heiligen Geistes sein sollte. "Unglauben und Abfall von dem lebendigen Gott" nennt es Johann Christoph Blumhardt; und er weist darüber hinaus auch auf die Wirkung bestimmter Mittel auf den Geist und die Seele des Menschen hin: " ...das will mir oft bedenklich vorkommen, daß man nirgends auch nur entfernt daran zu denken scheint, wie viele Mittel, die gebraucht werden, insbesondere auf den Geist des Menschen zerstörend wirken können. Leib und Seele stehen doch in engem Zusammenhang miteinander. Ist es aber recht, auf den Leib so gewaltsam loszugehen, ohne daran zu denken, daß auch eine Seele da ist? Man weiß es nur zu gut, und die medizinischen Bücher reden oft unverholen darüber, wie so manches auch eine schädliche Einwirkung auf das Seelen- und Gemütsleben des Menschen hat; und dennoch scheut man sich häufig nicht, zuzufahren, komme für die Seele heraus, was wolle. .."102)

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Der gläubige Christ weiß sich geborgen in der Hand seines Gottes; seine Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Auch in Krankheitsnot vertraut er auf seinen Gott. "Ich bin der Herr, dein Arzt" (2. Mose 15, 26). Das hat ER bewiesen, im Alten und Neuen Testament bis heute. "Die Gesunden", sagt der Herr Jesus, "bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken". So können wir mit freudigem, einfältigem Herzen zu IHM gehen! Er bekennt sich zu denen, die sich ihm nahen. Niemand wird zuschanden, der seiner harrt.