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Nachhaltiger Tourismus in Ein Leitfaden für die Praxis Naturparken

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Nachhaltiger Tourismus in

Ein Leitfaden für die Praxis

Naturparken

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Inhaltsverzeichnis

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Blindtext

Vorworte

2 Prof. Dr. Hartmut Vogtmann

3 Dr. Herbert Günther

Naturparke und Tourismus

6 Aufgaben von Naturparken

10 Trends im Tourismus

14 Nachhaltiger Tourismus

16 Die Europäische Charta

18 Umweltdachmarke Viabono

Anregungen zum Handeln

20 Kooperation statt Konfrontation

24 Management und Marketing

28 Unterkunft und Gastronomie

32 Sport und Freizeit

36 Natur und Landschaft

40 Kultur und regionale Identität

44 Information und Bildung

48 Verkehr und Umweltschutz

52 Wirtschaft und Soziales

Finanzierung und Literatur

56 Fördermöglichkeiten

62 Literatur

64 Impressum

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D ie mehr als 90 deutschen Naturparke auf ca. 24% der Bundesflächeumfassen Landschaften von besonderer Vielfalt, Eigenart und Schön-heit. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz eignen sich Naturparke

wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen besonders für die Erholung. Gleich-zeitig dienen Naturparke der Erhaltung einer durch vielfältige Nutzung geprägtenLandschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt.

Eine Hauptaufgabe der Naturparke ist es daher, den Schutz von Natur und Land-schaft mit attraktiven Erlebnismöglichkeiten und der touristischen Entwicklung inEinklang zu bringen.

Dieser Leitfaden zeigt in unterschiedlichen Handlungsfeldern, welche Schritte hinzu einem nachhaltigen Tourismus in Naturparken möglich und notwendig sind. Dabeigreift der Leitfaden auf hervorragende Beispiele aus Naturparken zurück, um ein-zelne Schritte anschaulich zu präsentieren.

Der Leitfaden ist im Rahmen des vom Bundesamt für Naturschutz gefördertenProjektes zur Erprobung der Europäischen Charta für nachhaltigen Tourismus inSchutzgebieten entstanden. Die Ergebnisse der Projektarbeit in den NaturparkenFrankenwald, Steinhuder Meer und Insel Usedom belegen eindrucksvoll, dass vonder Europäischen Charta wichtige Impulse ausgehen.

Ziel des Verbandes Deutscher Naturparke ist es, viele Naturparke für die Europäi-sche Charta zu interessieren. Die Europäische Charta ist ein hervorragendes Instru-ment, um in den Naturparken einen von vielen Interessengruppen getragenen Pro-zess der stetigen Weiterentwicklung zu fördern. Die Europäische Charta bietet dieMöglichkeit, Fachwissen und Erfahrungen mit anderen europäischen Parken auszu-tauschen. Nicht zuletzt können die Naturparke mit der Charta-Auszeichnung in ihrerRegion und überregional werben und ihr Engagement für einen nachhaltigen Touris-mus demonstrieren.

Ich freue mich, dass die Naturparke bei der Erprobung der Europäischen Chartaeine Vorreiterrolle einnehmen konnten. Ich bin davon überzeugt, dass die Träger derNaturparke sowie auch die verschiedenen Interessengruppen und Akteure in denNaturparken durch diesen Leitfaden wertvolle Anregungen für ihre Arbeit erhalten.

Dr. Herbert GüntherPräsident des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN)

D as umfassende Ziel des Naturschutzes ist die Erhaltung der biologi-schen Vielfalt. Seit dem „Erdgipfel“ 1992 in Rio de Janeiro, auf demdas Übereinkommen zur Biologischen Vielfalt (CBD) unterzeichnet

wurde, steht dieses Ziel gleichbedeutend neben der nachhaltigen Nutzung der Naturund des gerechten Ausgleichs der Vorteile, die sich aus Nutzung unserer natürlichenRessourcen ergeben. Damit bilden ökologische, ökonomische und soziale Aspektedas Grundgerüst eines zukunftsfähigen Konzeptes, das sowohl die Erhaltung alsauch die Nutzung unserer Natur erlaubt.

In weiten Teilen Europas ist die ursprüngliche Natur durch die jahrhundertlange,und vor allem in den letzten Jahrzehnten stark intensivierte Nutzung unserer Land-schaft auf zumeist kleine Restareale zurückgedrängt worden. Wo wir heute nochnaturnahe Landschaften vorfinden, versuchen wir, diese mit den verschiedenenInstrumenten zu erhalten. Während besonders naturnahe großflächige Gebiete eherdurch Nationalparke geschützt werden, in denen auf einem Großteil der Fläche derSchutz der ursprünglichen Natur Vorrang hat, eignen sich Naturparke in besondererArt und Weise, um Natur und Landschaft für viele Menschen erlebbar zu machen.Durch einen bewussten Einsatz dieser unterschiedlichen Schutzinstrumente istsowohl die Erhaltung der biologischen Vielfalt als auch deren Nutzung und Erleb-barkeit gewährleistet.

Der Tourismus zählt zu den am stärksten wachsenden Wirtschaftszweigen und istsomit Chance und Risiko zugleich. Dies führt – insbesondere angesichts des immernoch steigenden Flächenverbrauchs in Deutschland – zu einem ständig wachsendenNutzungsdruck auf naturnahe und erlebnisreiche Gebiete. Naturschutz und Touris-mus sind hier aufeinander angewiesen: Der Naturschutz benötigt die Akzeptanz unddas Verständnis der Menschen, der Tourismus wiederum braucht eine intakte Naturals wichtigstes Kapital. Hier schafft der Naturschutz Arbeitsplätze und neue Einkom-mensquellen, womit eine regionale Wertschöpfung einhergeht.

Die „Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus in Schutzgebieten“ ent-spricht den im Rahmen der Übereinkunft zur biologischen Vielfalt erarbeiteten Richt-linien für eine nachhaltige Tourismusentwicklung. Mit einem Modellprojekt in drei ausgewählten deutschen Naturparken hat das Bundesamt für Naturschutzzusammen mit dem Verband Deutscher Naturparke die Anwendung des bislangtheoretischen Konzeptes erfolgreich erprobt. Der vorliegende Leitfaden fasst dieErgebnisse dieses Modellprojektes zusammen und gibt Hinweise für eine praktischeUmsetzung der Empfehlungen und Ziele der Charta. Damit zeigt der Leitfaden auchWege auf, wie Naturschutz und Tourismus zukünftig noch stärker voneinander profi-tieren können. Ein vergleichbares Projekt des BfN unter Einbeziehung von National-parken und Biosphärenreservaten ist bereits in der Vorbereitung.

Ich hoffe, dass dieser Leitfaden dazu beiträgt, den nachhaltigen Tourismus in dendeutschen und europäischen Großschutzgebieten zu stärken sowie die Akzeptanz fürden Naturschutz und für Schutzgebiete als eine Voraussetzung für die Bewahrungder biologischen Vielfalt und für unsere Erholung zu fördern. Ich wünsche allen vielSpaß und Freude in unserer Natur.

Prof. Dr. Hartmut VogtmannPräsident des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)

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rte

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Aufgaben von Naturparken 6-9

Trends im Tourismus 10-13

Nachhaltiger Tourismus 14-15

Die Europäische Charta 16-17

Umweltdachmarke Viabono 18

4 5

Unsere Nachfahren werden nicht fragen,

welche Zukunftsvisionen wir für sie bereithielten,

sie werden wissen wollen,

nach welchen Maßstäben wir unsere eigene Welt

eingerichtet haben,

die wir ihnen hinterlassen haben.

Richard von Weizsäcker

Naturparkeund

Tourismus

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Naturparke als Motor einer nachhaltigen Regionalentwicklung

N aturparke dienen zugleichdem Schutz der Natur undden Menschen. Sie sollen

zur Sicherung der Lebensqualität undder wirtschaftlichen Basis der Bevöl-kerung beitragen und den ländlichenRaum stärken. Zu diesem Zweck stre-ben sie eine natur- und landschafts-verträgliche Landwirtschaft, die Ver-marktung regionaler Produkte undeinen nachhaltigen Tourismus an. Einmöglichst hoher Teil der Wertschöpfung soll in der Region verbleiben. Ein zentralesMittel hierzu ist die Inwertsetzung der Kulturlandschaft durch die Entwicklung undVermarktung spezifischer Produkte (z.B. regionale landwirtschaftliche Produkte odertouristische Naturerlebnisangebote). Sie bildet die ökonomische Voraussetzungdafür, dass die Naturparke ihre Aufgaben langfristig erfüllen können.

Die Naturparke besitzen gute Voraussetzungen, um das Thema Regionalent-wicklung erfolgreich aufgreifen zu können. Sie orientieren sich an geographischenstatt an Verwaltungsgrenzen und beziehen häufig Landkreise, Städte und Gemein-den sowie weitere regionale Interessengruppen in ihre Arbeit ein. Aufgrund ihrerunzureichenden personellen und finanziellen Ausstattung können sie nur einebegrenzte Zahl von Aufgaben in der Region selbst wahrnehmen. Aber wie geradeauch das Charta-Projekt des VDN gezeigt hat, ist es möglich, dass sie die Rolle desInitiators und Moderators regionaler Entwicklungsprozesse übernehmen.

Naturparke und Tourismus

6

Gesetzlich festgeschrieben

N aturparke sind eine Schutzgebietskategorie nach dem Bundesnaturschutz-gesetz. Es sind großräumige Gebiete, die überwiegend aus Landschafts-und Naturschutzgebieten bestehen und sich aufgrund ihrer landschaftli-

chen Voraussetzungen besonders für die Erholung eignen. Im Gegensatz zu Natio-nalparken, in denen die ungestörte Entwicklung der Natur Priorität genießt, sollenNaturparke Schutz und Nutzung von Natur und Landschaft miteinander verbinden.

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

D ie Anfänge der Naturparkbewegung reichen bis in das Jahr 1909 zurück,als der Verein „Naturschutzpark“ als erste deutsche Naturschutzorgani-sation mit dem Ziel eines großflächigen Schutzes von Natur und Land-

schaft gegründet wurde. Das Selbstverständnis der Naturparke und deren gesell-schaftliche Rolle hat seit dieser Zeit eine Wandlung erfahren.

Angeregt durch die Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro1992 wurde die Idee der Nachhaltigkeit zu einer wichtigen Leitlinie der deutschenNaturparke. Ihr Ziel ist demnach die Ausbalancierung ökonomischer, ökologischer

und sozialer Aspekte der Entwicklung,um so auch künftigen Generationengleiche Lebenschancen zu garantieren.Dieses Ziel findet seinen Niederschlagin dem gemeinsam beschlossenen Leitbild der Naturparke.

Naturparke und Tourismus

Verband Deutscher Naturparke (VDN):Die deutschen Naturparke – Aufgaben und Ziele, 2. Fortschreibung 2001Bezug: [email protected]

Aufgaben der Naturparke

1 Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft

2 Erhalt der charakteristischen Kulturlandschaft durch Förderung naturnaher Methoden in der Land-,Forst- und Wasserwirtschaft

3 Förderung einer nachhaltigen Nutzung und Vermarktung regionaler Produkte und Stärkung der regionalen Identität

4 Bewahrung und Förderung des kulturellen Erbes, Erhalt von Bau- und Bodendenkmalen sowie Weiterentwicklung der Siedlungs- und Baukultur

5 Sicherung der landschaftsbezogenen Erholung und eines umwelt- und sozialverträglichen Tourismus

6 Schonung der natürlichen Ressourcen

7 Mitwirkung an anderen, das Naturparkgebiet betreffenden Planungen

8 Zusammenarbeit mit Kommunen, Behörden und Organisationen

9 Förderung eines breiten Umweltbewusstseins durch Umweltbildung, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit

0 Schaffung und Unterhaltung von Einrichtungen zur Erholungsnutzung und Besucherlenkung

Quelle: VDN: Die deutschen Naturparke – Aufgaben und Ziele, 2. Fortschreibung 2001

§ 27 Bundesnaturschutzgesetz(1) Naturparke sind einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete, die

1 großräumig sind,

2 überwiegend Landschaftsschutzgebiete oder Naturschutzgebiete sind,

3 sich wegen ihrer landschaftlichen Vorraussetzungen für die Erholung besonders eignen und in denen ein nachhaltiger Tourismus angestrebt wird,

4 nach den Erfordernissen der Raumordnung für die Erholung vorgesehen sind,

5 der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt dienen und in denen zu diesem Zweck eine dauerhaftumweltgerechte Landnutzung angestrebt wird,

6 besonders dazu geeignet sind, eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern.

(2) Naturparke sollen entsprechend ihren in Absatz 1 beschriebenen Zwecken unter Beachtung der Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege geplant, gegliedert, erschlossen und weiterentwickelt werden.

Leitbild der Naturparke

Naturparke sind geschaffen worden, um großräumige Kulturlandschaften, die aus Naturschutzgründen sowiewegen ihrer besonderen Eigenart und Schönheit von herausragender Bedeutung sind, zu erhalten, zu pflegen,zu entwickeln oder wiederherzustellen.

Naturparke sollen sich zu „großräumigen Vorbildlandschaften“ entwickeln und Regionen einer nachhaltigenEntwicklung des ländlichen Raumes werden. Hierbei müssen in den Naturparken der Naturschutz und dieErholungsvorsorge mit einer umwelt- und naturverträglichen Landnutzung und Wirtschaftsentwicklung sowieeiner schonenden und nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen verbunden werden.

Naturparke verbessern die Möglichkeiten einer landschaftsbezogenen Erholung und fördern besonders dieEntwicklung eines nachhaltigen Tourismus. Naturparke fördern eine nachhaltige Landnutzung in der Land- undForstwirtschaft. Diese Form der Landnutzung erhält und schafft zugleich die Voraussetzungen für die Erfüllungder Aufgaben im Bereich von Erholung und Tourismus sowie Naturschutz und Landschaftspflege.

Naturparke kooperieren mit den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und fördern einen Interessenaus-gleich zwischen ihnen. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind insofern Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Soschaffen sie Verständnis und Akzeptanz für den Naturschutz, fördern die regionale Identität und das Verständ-nis für eine nachhaltige Gesamtentwicklung des ländlichen Raumes.

Quelle: VDN: Die deutschen Naturparke – Aufgaben und Ziele, 2. Fortschreibung 2001

AufgabenvonNaturparken

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Naturparke in Deutschland

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Blindtext BlindtextNaturparke und Tourismus

1 Hüttener Berge2 Westensee3 Aukrug4 Holsteinische Schweiz5 Lauenburgische Seen6 Nossentiner/Schwinzer Heide7 Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See8 Insel Usedom9 Wildeshauser Geest

10 Lüneburger Heide11 Elbufer-Drawehn12 Mecklenburgisches Elbetal13 Stechlin-Ruppiner Land14 Feldberger Seenlandschaft15 Uckermärkische Seen16 Südheide17 Dümmer18 Steinhuder Meer19 Drömling20 Westhavelland21 Barnim22 Märkische Schweiz23 Nördl. Teutoburger Wald-Wiehengebirge24 Weserbergland-Schaumburg-Hameln25 Elm-Lappwald26 Hoher Fläming27 Nuthe-Nieplitz28 Dahme-Heideseen29 Schlaubetal30 Hohe Mark31 Eggegebirge und südlicher Teutoburger Wald32 Solling-Vogler33 Harz34 Dübener Heide, Teil SN35 Niederlausitzer Landrücken36 Niederlausitzer Heidelandschaft37 Schwalm-Nette38 Bergisches Land39 Ebbegebirge40 Homert41 Arnsberger Wald42 Rothaargebirge43 Diemelseee44 Kellerwald45 Habichtswald46 Münden

47 Meissner-Kaufunger-Wald48 Saale-Unstrut-Triasland49 Hohes Venn (Nordeifel)50 Kottenforst-Ville51 Siebengebirge52 Rhein-Westerwald53 Nassau54 Rhein-Taunus55 Hochtaunus56 Hoher Vogelsberg57 Thüringer Wald58 Frankenwald59 Erzgebirge/Vogtland60 Fichtelgebirge61 Steinwald62 Südeifel63 Saar-Hunsrück64 Hessischer Spessart65 Hessische Rhön66 Bayerische Rhön67 Bayerischer Spessart68 Haßberge69 Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst70 Steigerwald71 Frankenhöhe72 Nördlicher Oberpfälzer Wald73 Oberpfälzer Wald74 Oberer Bayerischer Wald75 Bayerischer Wald76 Pfälzerwald77 Bergstraße/Odenwald78 Neckartal-Odenwald79 Stromberg-Heuchelberg80 Schwäbisch-Fränkischer Wald81 Altmühltal82 Schönbuch83 Augsburg-Westliche Wälder84 Südschwarzwald85 Obere Donau

Geplant / im Aufbau befindlich:

a Colbitz-Letzlinger Heideb Harz Teil Sachsenc Unteres Saaletald Dübener Heide Teil Sachsen Anhalte Kyffhäuserf Eichsfeld-Hainich-Werratalg Thüringer Schiefergebirge/Obere Saaleh Erweiterung Nördlicher Oberpfälzer Waldi Schwarzwald Mitte/Nord

Naturparke und Tourismus

Naturparke bestehend, mit offizieller VerordnungNaturparke im Aufbau

Quelle: Bundesamt für Naturschutz (BfN) 2002nach Angaben der Länder sowie des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN)

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TrendsimTourismus

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Naturparke und Tourismus

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Naturparke und Tourismus

Wohin geht die Reise?

D ie Beantwortung dieser Frage ist schwierig, hängt doch die Zukunft desTourismus von einer Vielzahl unterschiedlicher Variablen ab. Die im Fol-genden dargestellten Trends stellen lediglich einen Ausschnitt dar; ein

Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht. Beschrieben werden vor allem Entwick-lungen mit besonderer Relevanz für die Naturparke.

Mehr und kürzere Reisen

Höhere Mobilität, flexiblere Arbeitszeiten und die Beschleunigung in allenLebensbereichen führen dazu, dass mehr und kürzer gereist wird. Von 2000 bis2010 ist eine Zunahme der Kurzurlaubsreisen (zwei bis vier Tage) um bis zu 50%und der Urlaubsreisen (ab fünf Tage) um 25% zu erwarten. Im selben Zeitraumwird sich die Dauer von Urlaubsreisen durchschnittlich um einen Tag verringern.(F.U.R. 2000). Die Steigerung bei den Kurzreisen basiert vor allem auf der höhe-ren Zahl an Reisenden. Bei den Urlaubsreisen dagegen erhöht sich die Zahl derReisen pro Person.

Geringere Saisonalität

Die höhere Zahl von Kurzurlaubs- und Urlaubsreisen wird zu einer gleichmäßi-geren Nachfrageverteilung über das Jahr führen. Saisonspitzen werden redu-ziert, die Nebensaison wird aufgewertet.

Größere Zielgruppenvielfalt

Die Individualisierungsprozesse in der Gesellschaft führen zu einer weiteren Differenzierung touristischer Bedürfnisse und Interessen. Die Vielfalt an Ziel-gruppen wird größer. Soziodemographische Merkmale (Alter, Bildung, Einkom-men etc.) allein reichen zu deren Abgrenzung immer weniger aus. Verhaltens-und Lebensstilparameter gewinnen demgegenüber weiter an Bedeutung.

Generation 50 plus im Kommen

Die gravierenden Veränderungen der Bevölkerungsstruktur führen dazu, dassdie Generation 50 plus den Reisemarkt der Zukunft entscheidend prägen wird.Die Zahl der Familienreisen wird demgegenüber leicht rückläufig sein. Die„neuen Alten“ sind reiseerfahren, verfügen über ein relativ hohes Einkommenund sind aktiver als ihre Vorgänger. Mit Angeboten von gestern sind sie nichtzu gewinnen.

Die Zukunft hat schon begonnen

T rends fallen nicht vom Himmel. Es sind Entwicklungen, die in der Gegenwartbereits sichtbar sind und sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Zukunfthinein fortsetzen werden. Im Unterschied zu Moden handelt es sich bei

ihnen um relativ stabile mittel- bis langfristige Veränderungen.Als Teil des gesellschaftlichen Gesamtsystems ist der Tourismus mit anderen Teil-

systemen vernetzt. Hierzu gehören u.a. Wirtschaft, Gesellschaft, Natur und Umwelt,Politik und Verkehr. Veränderungen in diesen Systemen wirken sich auch auf denTourismus aus. Ihre Berücksichtigung ist daher für eine fundierte Trendanalyse uner-lässlich. Im Rahmen dieses Leitfadens muss jedoch auf eine differenzierte Darstel-lung der entsprechenden Prognosen verzichtet werden. Sie fließen stattdessen in dieeinzelnen Trendbeschreibungen mit ein.

Chancen und Risiken

K omplexe Gesellschaften entwickeln sich nicht geradlinig in eine Richtung.Zu vielen Trends gibt es daher Gegentrends. So ist z.B. die Globalisierungauch auf dem Reisemarkt einer der zentralen Trends. Der Gegentrend hier-

zu ist der immer stärker an Bedeutung gewinnende Wunsch nach Regionalität undAuthentizität. Dies weist darauf hin, dass Trends keine Selbstläufer sind. Sie fordernzum Handeln auf. Zukunft ist und bleibt gestaltbar.

Für Naturparke heißt dies, unter den hier aufgeführten Trends nach Anknüp-fungspunkten für die eigenen Ziele und Leitlinien zu suchen. Chancen zur Entwick-lung eines nachhaltigen Tourismus sind vorhanden. Ihnen stehen allerdings auchRisiken gegenüber. Diese lassen sich nur mindern, indem klare Angebotsschwer-punkte gesetzt und die sich wandelnden Bedürfnisse und Ansprüche der Gäste inallen Angebotselementen angemessen berücksichtigt werden. Allein mit gutenAbsichten lässt sich auf Dauer nicht erfolgreich wirtschaften. Was dies im einzelnenheißt, wird in den weiteren Kapiteln dieses Leitfadens dargestellt.

Quelle: F.U.R. 2000

Anzahl der Kurzurlaubsreisen

1972 1982 1992 1999 2010

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Millionen

25

36,6

48,253,8

79,8

Quelle: Das Parlament 43 - 2001

Bevölkerungsanteil der über 50-jährigen

2000 2010 2020 2030 2040

70

65

60

55

50

45

40

35

30

25Gesa

mtb

evöl

keru

ng

Prozent

35,2

39,4

45,5 46,848,5

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Einfache Information und Buchung

Zeitknappheit, höhere Serviceansprüche und mehr Reisen lassen keinen Raumfür langwierige Auswahl- und Entscheidungsprozesse. Vor allem bei der Infor-mation über Reiseziele und -angebote wird daher das Internet weiter an Bedeu-tung gewinnen. Touristische Websites werden deutlich professioneller.Gewünscht werden außerdem möglichst einfache Buchungsmöglichkeiten.Zentrale Buchungshotlines und Online-Buchungen werden daher zum Standardgehören.

Globalisierung

Im Zuge der anhaltenden Globalisierung und der wachsenden internationalenKonkurrenz wird die horizontale und vertikale Konzentration in der gesamtenBranche weiter zunehmen. Dies führt zu einer marktbeherrschenden Stellungeiner begrenzten Zahl von Unternehmen. Zugleich treten regionale und natio-nale Besonderheiten immer mehr in den Hintergrund. Produkte und Erlebnissewerden immer einheitlicher und damit austauschbar.

Regionalisierung und Authentizität

Als Reaktion auf die Globalisierung wächst das Bedürfnis nach dem Erleben desBesonderen. Bereits heute wünschen sich 41% der Deutschlandurlauber einenUrlaub abseits der Massen und in ursprünglicher Umgebung (F.U.R. 2000).Ange-bote, die das Entdecken der Eigenarten von Natur und Kultur ermöglichen,werden zukünftig stärker gefragt sein.

Naturparke und Tourismus

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Naturparke und Tourismus

Natur und Wellness im Aufwind

Als Gegenwelt zum geregelten Alltag im besiedelten Raum entwickeln immermehr Menschen den Wunsch nach intensivem Naturerleben in weitgehend un-berührter Landschaft. Mit 27% aller Nennungen liegt der Natururlaub auf Platzeins der Urlaubswünsche für die Zukunft (Opaschowski 2000a). Die mit weitemAbstand stärksten Steigerungsraten sind jedoch im Bereich des Gesundheits-und Wellnesstourismus zu erwarten. Von 1999 bis 2002 ist allein das Interessean Wellnessurlaub um 125% gestiegen (Reiseanalyse 2002). Die Ursachen hier-für liegen u.a. in den steigenden Anforderungen in der Arbeitswelt, dem wach-senden Anteil älterer Menschen, den zurückgehenden öffentlichen Gesund-heitsleistungen und dem steigenden Gesundheitsbewusstsein.

Intensiv leben

Der Wunsch nach Erlebnissen bestimmt das gesamte Freizeitleben, besitzt aberim Urlaub einen besonderen Stellenwert. Urlaubszeit ist auch zukünftig Erleb-niszeit. Leben wird durch neue Erfahrungen, die Einbeziehung aller Sinne undstarke Emotionen zum Erleben. Hierfür bedarf es entsprechender Anregungen.Die Inszenierung von Erlebnissen wird daher im Tourismus immer wichtiger. Diesgilt u.a. auch für Naturerlebnisse.

Höhere Ansprüche an Unterkunft und Service

Urlaub bleibt die schönste Zeit des Jahres. Hieran wird nicht gespart. Die Nach-frage nach höherwertigen Hotels und Ferienwohnungen mit möglichst individu-eller Gestaltung wird weiter steigen. Weniger gefragt sein werden Pensionen,Privatzimmer und Campingurlaub. Der Gast der Zukunft erwartet in allen Glie-

dern der Servicekette professionelle Dienstleistungen (fSeite 25).Servicequalität wird zu einem zentralen Entscheidungskriterium.

Individuelle Angebote aus einer Hand

Bei wachsender Zeitknappheit im Alltag und einer Zunahme der Rei-sen pro Person wächst das Bedürfnis, Reisen möglichst unkompliziertaus einer Hand zu buchen. Der Anteil organisierter Reisen wird daherweiter steigen. Dies gilt insbesondere für die bislang überwiegendselbstorganisierten Inlandsreisen. Um dem Wunsch nach Individua-lität gerecht zu werden, werden Pauschalreisen vermehrt nach demBaukastenprinzip aufgebaut.

F.U.R. - Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (Hrsg.):Die Reiseanalyse - Trendstudie 2000-2010.Langfristige Entwicklungen in der touristischenNachfrage auf der Basis von 30 Jahren Reiseanalyse, Hamburg 2000

Opaschowski, Horst. W.:Deutschland 2010. Wie wir morgen arbeitenund leben - Voraussagen der Wissenschaft zur Zukunft unserer Gesellschaft,2. Aufl., Hamburg 2001 (a)

Opaschowski, Horst W.:Das gekaufte Paradies. Tourismus im 21. Jahrhundert, Hamburg 2001 (b)

Umweltbundesamt (Hrsg.):Mega-Trends im Tourismus. Auswirkungen auf Natur und Umwelt, Berlin 2000Bezug: Fa. Werbung und Vertrieb,Ahornstraße 1-2, 10787 Berlin,Tel. 030/211 60 63

Interesse 2001-2003

Erfahrungen 1998-2000

Erfahrungen 1994-1996

0 5 10 15 20 25 30 35 40Millionen

Quelle: Reiseanalyse 1997 und 2001

Urlaub mit Schwerpunkt Gesundheit

34,2

10,7

8,4

Organisation der Haupturlaubsreise

1970 1980 1986 1990 1995 1999 2010

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Millionen

Individualreisen Veranstalterreisen

Quelle: Reiseanalyse 2000

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Naturparke und Tourismus

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Naturparke und Tourismus

Ökonomie Soziales

Ökologie

Nachhaltige Entwicklung

Das magische Dreieck

D er Begriff der Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaftund bezeichnet eine Wirtschaftsweise, bei der dem Wald nur soviel Bäumeentnommen werden, dass sein Bestand nicht gefährdet wird. Im Sinne der

AGENDA 21, des 1992 beschlossenen Programms für Umwelt und Entwicklung derVereinten Nationen, bezeichnet der Begriff eine Entwicklung, die wirtschaftlichenErtrag mit der langfristigen Sicherung der natürlichen und sozialen Lebensgrundla-gen verbindet. Nachhaltige Entwicklung soll den zukünftigen Generationen gleicheLebenschancen wie der heutigen Generation ermöglichen.

Hieran anknüpfend stehen bei der Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus folgende Ziele im Mittelpunkt:

fDer Schutz und die Entwicklung des natürlichen und kulturellen Erbes

fDie Gewährleistung hoher Gästezufriedenheit

fDie Verbesserung der Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung

fDie wirtschaftliche Stärkung der jeweiligen Region

Nur marktgerechte Angebote haben Aussicht auf Erfolg

N aturparke bieten grundsätzlich gute Voraussetzungen, um diese Ziele zuerreichen. Eine ihrer Aufgaben ist es, den Schutz von Natur und Landschaftmit der Sicherung von Erholungsmöglichkeiten zu verbinden. Die im Jahr

2002 in Kraft getretene Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes benennt dieFörderung des nachhaltigen Tourismus daher auch ausdrücklich als Aufgabe vonNaturparken.

Ihre weitgehend intakten Kulturlandschaften sind touristisch maßvoll erschlos-sen; sie sind das touristische Kapital von Naturparken. Der Tourismus unterstützt dieInwertsetzung von Natur und Landschaft und erhöht die Wertschöpfung in diesenoftmals strukturschwachen Räumen. Die Tourismuswirtschaft in Naturparken istüberwiegend mittelständisch und regional geprägt. Um eine ausreichende Gästezu-friedenheit zu erzielen, müssen marktgerechte Angebote entwickelt werden. ImGegensatz zu manchen touristisch intensiv genutzten Regionen trägt der Tourismusin den meisten Naturparken durch erweiterte Freizeitangebote auch zur Erhöhungder Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung bei.

Nachhaltiger Tourismus und Regionalentwicklung

N achhaltiger Tourismus ist untrennbar mit regionaler Entwicklung verbunden.Ein nachhaltiger Tourismus schafft in der Region Arbeitsplätze, Einkommenund eine angepasste strukturelle Entwicklung. Besonderes Augenmerk ist

hierbei auf die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe zu richten (fSeite 53).Touristische Leistungen im engeren Sinne umfassen Unterkunft, Verpflegung,

Sport- und Freizeitangebote, Information und Transport. Schnittstellen gibt es darü-ber hinaus u.a. zu den Bereichen Natur- und Umweltschutz, Land- und Forstwirt-schaft, Handel und Gewerbe. Tourismus kann daher nur dann nachhaltig gestaltetwerden, wenn diese Wechselwirkungen mit anderen Bereichen berücksichtigt undgezielt entwickelt werden.

Naturparke als Vorreiter

V or dem hier skizzierten Hintergrund können Naturparke zu Vorreitern desnachhaltigen Tourismus in Deutschland werden. Hierzu bedarf es allerdingserheblicher Anstrengungen und der Entwicklung intensiver Kooperationen

mit den verschiedenen regionalen Akteuren (fSeite 20). Ihre Aufgabenstellung prädestiniert die Naturparke dazu, Prozesse zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus zu initiieren und zu koordinieren. Die Realisierung der gemeinsamerarbeiteten Ziele und Maßnahmen erfolgt dann durch die jeweils zuständigenInstitutionen und Personen.

Mit ihrem Engagement für den nachhaltigen Tourismus leisten Naturparke aucheinen konkreten Beitrag zur Umsetzung internationaler Übereinkommen und Pro-gramme. Neben der AGENDA 21 ist vor allem das ebenfalls 1992 geschlossene Übereinkommen zum Erhalt der Biodiversität (Convention on Biological Diversity) zu nennen.

Baumgartner, Christian; Röhrer, Christine:Nachhaltigkeit im Tourismus.Umsetzungsperspektiven auf regionaler Ebene,Wien 1998

Bundesministerium für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.):Konzeption der Bundesregierung für denBereich „Umweltschutz und Tourismus“,Berlin 2002 Download: www.bmu.de

Ökologischer Tourismus in Europa (Hrsg.):Deutschland umweltfreundlich,Frankfurt a.M. 2001

NachhaltigerTourismus

Aktuelle ProjekteDas Bundesamt für Naturschutz präsentiert eigene

aktuelle Vorhaben und Veröffentlichungen zum Thema

„Nachhaltiger Tourismus“ im Internet unter: www.bfn.de

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Um die Erfüllung der Charta-Kriterien zu überprüfen, hat EUROPARC ein eigenesEvaluationsteam aufgebaut. Pro Beitrittskandidat wird von EUROPARC ein Experteernannt, der die eingegangenen Unterlagen prüft und sich zusätzlich auch vor Ortvergewissert, ob die Angaben der Realität entsprechen. Die Kosten der Evaluierungsind vom jeweiligen Park zu zahlen.Die Charta-Mitgliedschaft ist auf fünf Jahre befristet. Anschließend muss ein neuerAntrag eingereicht werden, in dem die erreichten Fortschritte und die Maßnahmenfür die folgenden fünf Jahre dargestellt werden. Am Ende jeden Jahres muss der Parkin einem kurzen Arbeitsbericht die erreichten Fortschritte darstellen.

Vorteile für die Parke

D ie Charta soll den beteiligten Parken nützen. Nach den bisher vorliegendenErfahrungen profitieren die Parke zum einen von dem Prozess zur Vorbe-reitung des Charta-Beitritts selbst. Zum anderen ergeben sich durch den

Beitritt verbesserte Vermarktungs- und Entwicklungschancen. Zu den wichtigstenVorteilen zählen u.a.:

fDie verbesserte Kooperation der verschiedenen Interessengruppen innerhalb des Parks

fDie Aufwertung des Parks gegenüber Bevölkerung, Gästen,Unternehmen und Behörden in der Region

f Ein klareres touristisches Profil und die bessere Unterscheidung von Mitbewerbern

f Bessere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit

fGrößere Glaubwürdigkeit gegenüber Förderinstitutionen

f Beteiligung am Aufbau eines Netzwerkes europäischer Charta-Parke

Kontakt:Föderation EUROPARC · Kröllstraße 5 · 94481 GrafenauTel. 08552/96 10 18 · Fax: 08552/96 10 [email protected] · www.europarc.org · www.european-charter.org

Naturparke und Tourismus

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Hintergrund und Ziele

D ie Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus in Schutzgebieten isteine neu entwickelte Auszeichnung für europäische Großschutzgebiete. Siewird von der Föderation EUROPARC, dem Dachverband der europäischen

Großschutzgebiete, verliehen. Ausgezeichnet werden Parke, die sich in besondererWeise für einen nachhaltigen Tourismus engagieren.Die Europäische Charta ist eine Initiative zur Umsetzung der AGENDA 21 und desÜbereinkommens zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Sie soll dazu beitragen, denSchutz des natürlichen und kulturellen Erbes in Großschutzgebieten und ihrer Umge-bung optimal mit den Bedürfnissen von Gästen und Einheimischen zu verbinden.

Anforderungen

Im Unterschied zu herkömmlichen Gütesiegeln ist die Europäische Charta schwer-punktmäßig prozessorientiert. Sie will vor allem Fortschritte auf dem Weg zum nachhaltigen Tourismus initiieren.

Die Hauptanforderungen für den Charta-Beitritt sind:

fDie regelmäßige Einbindung möglichst vieler relevanter Akteure in den Prozess der Tourismusentwicklung

fDie Vorlage eines gemeinsam erarbeiteten Tourismuskonzeptes einschließlicheines Maßnahmenplanes

Das Tourismuskonzept muss sich an der Philosophie der Nachhaltigkeit orientierenund die in der Europäischen Charta aufgeführten Kernpunkte nachhaltiger Touris-musentwicklung angemessen berücksichtigen.

Beitrittsverfahren

Um Charta-Mitglied zu werden, muss der jeweilige Park einen Antrag an EUROPARCrichten. Dieser Antrag muss u.a. folgende Unterlagen enthalten:

f Einen zusammenfassenden Bericht, in dem die Erfüllung der Charta-Anforderungen beschrieben wird

fDas erarbeitete Tourismuskonzept einschließlich Maßnahmenplan

Naturparke und Tourismus

Die Europäische Charta wurde ineinem vom Bundesamt für Natur-

schutz geförderten Modellprojekt desVerbandes Deutscher Naturparke inden drei Naturparken Frankenwald,Steinhuder Meer und Insel Usedom

erprobt. Unter Federführung desHamburger Büros KONTOR 21 wur-den in allen drei Parken die für denCharta-Beitritt geforderten Voraus-

setzungen erarbeitet. Im Mittelpunktder Arbeit standen Naturpark-Foren,

die regelmäßig von 20-30 regionalenAkteuren besucht wurden. Die Foren

wurden nicht nur zur Erarbeitungvon Bestandsaufnahme, Leitbild und

Maßnahmen, sondern auch zum Aus-tausch von Informationen und zur

Realisierung konkreter Vorhabengenutzt. In allen drei Parken werdendie Foren zur besseren Koordination

der regionalen Entwicklung auchnach Projektende weitergeführt.

Aufgrund des früheren Projektbe-ginns in den Naturparken Franken-wald und Steinhuder Meer zählten

diese Parke im Jahr 2001 zu denErstunterzeichnern der Charta.

Der Naturpark Insel Usedom hat inder zweiten Bewerbungsrunde einen

Beitrittsantrag gestellt. Fazit des Projektes ist, dass von derEuropäischen Charta wichtige

Impulse für eine partnerschaftlicheund langfristig angelegte

nachhaltige Tourismusentwicklung inNaturparken ausgehen können.

Modellprojekt des

VDN

Nationalpark Hohe Tauern, Österreich

Parco Naturale Alpi Marittime, Italien

Naturpark Steinhuder Meer, Deutschland

Naturpark Frankenwald, Deutschland

Parc natural de la Zona Volcànica de la Garrotxa, Spanien

Parc naturel régional du Luberon, Frankreich

Parc naturel régional du Vexin français, Frankreich

Charta-Erstunterzeichner

Protected Areas and TourismThe European Charter

BroschüreDie Broschüre „Protected Areas and Tourism – The European Charter”

gibt einen guten Überblick über die Europäische Charta.

Sie ist kostenlos bei der Föderation EUROPARC erhältlich. Bezug: [email protected]

WebsiteDie Tourismusleitlinien zur Umsetzung des Übereinkommens zum Erhalt der Biologischen Vielfalt

und viele weitere interessante Informationen zum Thema Biodiversität sind zu finden unter:

www.biodiv.org

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DieEuropäische Charta

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UmweltdachmarkeViabono

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Blindtext

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Naturparke und Tourismus

N ach rund zehnjähriger Diskussion haben sich Tourismus-,Kommunal-, Umwelt- und Verbraucherverbände auf die Ein-führung einer einheitlichen Umweltdachmarke für den

Deutschlandtourismus geeinigt. Viabono bündelt hochwertige undzugleich umweltverträgliche Reiseangebote. Dem Gast wird so zeit-raubendes Suchen erspart. Der leichtere Zugang zum Produkt soll inVerbindung mit einem professionellen Marketing-Mix mittel- bislangfristig zu verstärkter Nachfrage nach umweltverträglichen Ange-boten führen.

Von Experten erarbeitete Kriterienkataloge garantieren die Ein-haltung hoher Standards. Das breite Themenspektrum der Katalogeumfasst u.a. Fragen zu den Themen Natur und Landschaft, Manage-ment, Information und Bildung, Mobilität, regionale Wirtschaftskreis-läufe, Energie und Klima, Wasser und Abfall. Die Markenkriterien sindim Internet offen zugänglich.

Bei Erfüllung der Kriterien schließt der jeweilige Interessent mitder Viabono GmbH einen Lizenzvertrag. Dieser beinhaltet einumfangreiches Leistungspaket, zu dem u.a. die Aufnahme in dasViabono-Internet-Portal, regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit, Messe-auftritte,Werbematerial und die Nutzung des Viabono-Logos in einemfestgelegten Rahmen gehören.

Die Viabono-Markenpartnerschaft ist bislang für Hotellerie undGastronomie, Ferienwohnungen, Campingplätze, Kommunen undNaturparke möglich. Die Naturparke Frankenwald und Uckermärki-sche Seen und der Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn - Eifelzählen zu den Viabono-Partnern der ersten Stunde.

Kontakt:Viabono GmbH · Friedrich-Ebert Str./Haus 08 · 51429 Bergisch GladbachTel. 02204/84 23 70 · Fax 02204/84 23 75 · [email protected] · www.viabono.de

Kooperation statt Konfrontation 20-23

Management und Marketing 24-27

Unterkunft und Gastronomie 28-31

Sport und Freizeit 32-35

Natur und Landschaft 36-39

Kultur und regionale Identität 40-43

Information und Bildung 44-47

Verkehr und Umweltschutz 48-51

Wirtschaft und Soziales 52-54

Mit Beispielen aus der Praxis

NewsletterUnter www.viabono.de kann der kostenlose

Viabono-Newsletter abonniert werden.

Er informiert regelmäßig über aktuelle Angebote, neue Marken-Partner etc.

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Anregungenzum

Handeln

Page 12: die Praxis für Ein Naturparken Nachhaltiger Tourismus in · 2 3 D ie mehr als 90 deutschen Naturparke auf ca. 24% der Bundesfläche umfassen Landschaften von besonderer Vielfalt,

Deutsche Vernetzungsstelle LEADER II (Hrsg.):Regionale Entwicklungskonzepte planen und realisieren, Frankfurt a.M. 1999Bezug: [email protected], www.leaderplus.de

Verband Deutscher Naturparke (Hrsg.):Leitfaden zur Erarbeitung von Naturparkplänen, Bispingen 2002Bezug: [email protected],www.naturparke.de

Bausteine derKonzeptentwicklung

BestandsaufnahmeWo stehen wir?

LeitbildentwicklungWo wollen wir hin?

MaßnahmenWas wollen wir dafür tun?

1

2

3

20 21

Naturparke als Koordinatoren regionaler Entwicklung

E in erfolgreiches touristisches Angebot berührt neben der touristischen Basis-leistung „Unterkunft und Verpflegung“ zahlreiche weitere Handlungsfelder.Die vielfältigen Verflechtungen der verschiedenen Handlungsfelder erfordern

eine möglichst enge Abstimmung. Nur so lassen sich Fehlentwicklungen vermeidenund Synergien im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung des Tourismus und derRegion insgesamt erzielen.

Naturparke sind dafür prädestiniert, diesen regionalen Koordinationsprozess zuinitiieren und aufrecht zu erhalten. Die nachhaltige Tourismus- und Regionalent-wicklung zählt zu ihren gesetzlich festgeschriebenen Aufgaben, ihre Grenzen orien-tieren sich am Naturraum und im Unterschied zu anderen Akteuren vertreten siekein einzelnes Handlungsfeld, sondern verfolgen übergeordnete Ziele.

Konzepte gemeinsam erarbeiten

D ie verbesserte Abstimmung zwischen den direkt oder indirektmit dem Tourismus befassten Interessengruppen kann unter-schiedlich weitreichend sein. Die Palette an Möglichkeiten

reicht vom Erfahrungs- und Informationsaustausch über die Entwick-lung und Realisierung von Einzelvorhaben bis hin zur gemeinsamenErarbeitung eines touristischen Entwicklungskonzeptes.Besonders wirksam ist die Zusammenarbeit, wenn sie alle genanntenStufen umfasst. Als geeignetes Instrument hierfür haben sich im Rahmen des VDN-Modellprojektes zur Europäischen Charta Naturpark-

Foren erwiesen (fSeite 17). In diesen Foren sollten alle tourismusrelevanten Interessengruppen aus der Region vertreten sein. Darüber hinaus sollte die optima-le Einbettung der Tourismusplanung in die Gesamtplanung des Naturparks sicher-gestellt sein. In vielen deutschen Naturparken steht die Er- bzw. Überarbeitung ihrer zentralen Planwerke an. Der Leitidee der nachhaltigen Entwicklung und auch dem gesetzlichen Auftrag der Naturparke folgend, sollten diese Pläne zukünf-tig als integrierte regionale Entwicklungskonzepte angelegt sein. Tourismus undErholung würden hierin neben Landschaftspflege und Landnutzung zu den zentra-len Bereichen zählen.

Größtmögliche Offenheit schaffen

D ie Arbeitsergebnisse und Beschlüsse von Naturpark-Foren sind rechtlichnicht bindend. Ihre Verbindlichkeit gewinnen sie vor allem durch ihre brei-te Akzeptanz über alle unterschiedlichen Interessengruppen hinweg. Im

Mittelpunkt der Arbeit sollten daher ausschließlich Sachfragen und die Suche nacheinem tragfähigen Konsens stehen. Empfehlenswert ist die Einbeziehung einesexternen, neutralen Moderators.

Naturpark-Foren sollten grundsätzlich allen Interessierten Gruppen und Einzel-personen offen stehen. Zur Sicherung der Arbeitsfähigkeit kann jedoch eine Begren-zung der Teilnehmerzahl sinnvoll sein. Das Spektrum der Akteure sollte ausreichendbreit sein, wobei auf die gleichberechtigte Einbeziehung staatlicher und nicht-staat-licher Partner zu achten ist. Letzteres ist im übrigen insbesondere auf europäischerEbene vielfach eine wichtige Fördervoraussetzung (z.B. bei LEADER+).

Eine geeignete Möglichkeit, weitere Akteure über den Kreis der Forumsteilneh-mer hinaus einzubeziehen, ist die Einrichtung thematischer Arbeitsgruppen (z.B. zuUnterkunft und Gastronomie), deren Vorschläge dann in die Arbeit der Foren ein-fließen. Dieses Verfahren bietet sich insbesondere in größeren Parken oder bei derErarbeitung ganzer Naturparkpläne an.

Umsetzung steht im Vordergrund

R ealistische Ziele lassen sich nur formulieren, wenn man weiß, wo mansteht. Die Analyse der Ausgangslage einschließlich einer Erarbeitung derwichtigsten Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken steht

daher am Anfang jeder Konzepterarbeitung. Hierauf aufbauend lassen sich ein Leit-bild bzw. Entwicklungsziele für die Zukunft erarbeiten. Diese werden anschließendin Form von Maßnahmenplanungen konkretisiert.

Ohne Umsetzung bleiben die besten Konzepte wertlos. Zumindest die wichtig-sten Maßnahmenvorschläge sollten daher bereits Angaben zu Zielen, Hauptarbeits-schritten, Zeitrahmen, Projektträgern, Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten ent-halten. Außerdem können einzelne Maßnahmen auch bereits parallel zur Konzept-erarbeitung in die Wege geleitet werden.

Tue Gutes und rede darüber

D ie regelmäßige Information der Öffentlichkeit über die Arbeit der Natur-park-Foren begünstigt die spätere Akzeptanz der Ergebnisse. Eine Auftakt-veranstaltung mit breitem Teilnehmerkreis, begleitet von intensiver Presse-

arbeit, kann bereits zu Beginn des Prozesses für einen hohen Bekanntheitsgrad sor-gen. Regelmäßige Berichte in den regionalen Medien informieren im weiteren Ver-lauf über die Forschritte der Arbeit. Die Ergebnisse bzw. das fertige Konzept solltenwiederum einer möglichst breiten Öffentlichkeit präsentiert werden, z.B. im Rahmeneiner feierlichen Veranstaltung, eines Naturparkfestes oder eines Naturparktages.

Die Präsentation des Konzeptes markiert jedoch erst den Beginn der eigentlichenArbeit. Die gemeinsamen Vorstellungen und Ziele lassen sich entschieden besserrealisieren, wenn die beteiligten Akteure ihre Kooperation fortsetzen und die Natur-park-Foren zu einer festen Einrichtung werden.

Anregungen zum Handeln Anregungen zum Handeln

Natur + Landschaft

Naturpark-Forum

Marketing Gastgewerbe

Sport + Freizeit

Verkehr

Handel + GewerbeInformation + Bildung

Kultur

KooperationstattKonfrontation

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Anregungen zum Handeln

Be

isp

iele Naturpark als Geopark

Seit 2001 läuft im Naturpark Berg-straße-Odenwald mit Zustimmung dermehr als 60 Mitgliedskommunen einlandkreis- und bundeslandübergreifen-des Projekt zur Entwicklung eines Geo-parks. Geoparke sind ein neues Prädikatder UNESCO. Es wird an großräumigeGebiete verliehen, die besondere natur-räumliche und geologische Verhältnisseaufweisen und sich für eine nachhaltigeEntwicklung ihrer Region einsetzen. AlsProjektträger ist der Naturpark Berg-straße-Odenwald für die Koordinationund fachliche Begleitung des Vorhabenszuständig. Über das Geoparkforum,Facharbeitsgruppen, Informationsveran-staltungen und thematische Workshopssind alle interessierten Akteure aus derRegion in das Projekt eingebunden. Dievom Naturpark koordinierte Öffentlich-keitsarbeit gewährleistet eine breiteInformation der Bevölkerung. Zu denwichtigsten bisherigen Projekten zählteder Aufbau eines Ranger-Teams. DessenMitglieder – allesamt Experten für Geo-logie – bieten erlebnisreiche Führungenan und stehen Besuchern, z.B. auf Wanderparkplätzen, als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.

Kontakt:Naturpark Bergstraße-Odenwald e.V.Nibelungenstraße 41 · 64653 LorschTel. 06251/58 62 53 · Fax 06251/58 62 [email protected]

Kulturlandschafts-Entwicklungsplan

Im Rahmen eines von der Deutschen Bundsstiftung Umwelt finanzier-ten Modellprojektes wurden im Naturpark Saale-Unstrut-TriaslandVorschläge zur Weiterentwicklung der Kulturlandschaft und zurErschließung marktorientierter Finanzierungsmöglichkeiten erarbeitet.Diese Vorschläge wurden mit Anregungen für ein neues Organi-sationskonzept des Naturparks verbunden, das nun schrittweiseumgesetzt wird. Über das sogenannte Regionalforum Naturpark undzahlreiche Arbeitsgruppen wurden die regionalen Akteure und dieinteressierte Bevölkerung in das Projekt einbezogen.

Kontakt:Naturpark Saale-Unstrut-TriaslandUnter der Altenburg 1 · 06642 NebraTel. 034461/220 86 · Fax 034461/220 26 [email protected] · www.naturpark-saale-unstrut.de

Regionales Entwicklungskonzept

Das im Jahr 2001 fertiggestellte Regio-nale Entwicklungskonzept (REK) desNaturparks Wildeshauser Geest wurdeunter breiter Beteiligung unterschiedli-cher regionaler Akteure und der Bevöl-kerung erarbeitet. Möglich wurde diesdurch eine eigens eingerichtete Inter-netseite, Zukunftswerkstätten, Initiativ-kreise und Projektgruppen. Aufgrundder positiven Erfahrungen soll der Inter-netauftritt zu einem „Informationsnetz-werk Wildeshauser Geest“ ausgebautwerden. Zentrale Entwicklungsziele desKonzeptes sind die Verbesserung desMarktzugangs für Kleinbetriebe und dieAufwertung des kulturellen Erbes.Auf der Basis der Entwicklungszielewurden Maßnahmenbereiche und Leit-projekte entwickelt. Jedem Leitprojektwurde ein „Projektfundus“ mit dem Zieleiner schrittweisen Realisierung zuge-ordnet.

Kontakt:Zweckverband Wildeshauser GeestDelmenhorster Straße 627793 WildeshausenTel. 04431/853 51 · Fax 04431/854 32info@naturparkwildeshausergeest.dewww.naturparkwildeshausergeest.de

Tourismusleitbilder

Im Rahmen des VDN-Modellprojektes zur Europäischen Charta fürnachhaltigen Tourismus in Schutzgebieten wurden in den NaturparkenFrankenwald und Steinhuder Meer jeweils eigene touristische Leitbil-der und Maßnahmenkataloge entwickelt. Dies geschah in beiden Par-ken im Rahmen von Naturpark-Foren, in die alle interessierten Akteu-re eingebunden waren. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit wur-den in attraktiv gestalteten Broschüren aufbereitet und zusammenge-fasst, die nach ihrer öffentlichen Präsentation von den Naturparkenund ihren Partnern aktiv in der Region verbreitet wurden. Auf dieseWeise wurde die Wertschätzung der Ergebnisse und der intensivenKooperation weiter erhöht. In beiden Parken sind die Foren zu einerfesten Einrichtung geworden.

Kontakt:Naturpark Frankenwald · Güterstraße 18 · 96317 KronachTel. 09261/678-242 · Fax 09261/678-211 [email protected]

Naturpark Steinhuder Meer Hildesheimer Straße 20 · 30169 HannoverTel. 0511/989-22 11 · Fax 0511/989-12 31 [email protected]

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Anregungen zum Handeln

Naturpark-Konzept Südschwarzwald

Zu Beginn des Jahres 2001 hat derNaturpark Südschwarzwald seineNaturpark-Konzeption verabschiedet.Sie beinhaltet die Stärken- undSchwächen-Analyse des Naturparks inden fünf zentralen ThemenbereichenLandwirtschaft, Forstwirtschaft, Natur-schutz, Tourismus und Siedlungsent-wicklung, enthält Leitlinien und Ent-wicklungsziele und listet zahlreicheMaßnahmenvorschläge auf. Die Ausar-beitung des Konzeptes war durch einumfassendes Netzwerk der Bürgerbetei-ligung gekennzeichnet. In deren Mittel-punkt standen das zentrale ForumNaturpark und insgesamt 15 Arbeits-gruppen. In den Jahren 2000 und 2001wurden bereits über 100 Projekte undkonkrete Maßnahmen initiiert. Dazugehören u.a. die „Woche der Gesund-heit“, das „Naturpark-Vesperbrett“, die„Naturpark-Geschenkkiste“ sowie das„Naturpark-Malbuch“.

Kontakt:Naturpark Südschwarzwald e.V.Haus der Natur SüdschwarzwaldDr.-Pilet-Spur 4 · 79868 FeldbergTel. 07676/93 36 10 · Fax 07676/93 36 11naturpark@naturparksuedschwarzwald.bwl.dewww.naturpark-suedschwarzwald.de

Naturparkplan Insel Usedom

Ziel des Naturparkplanes Insel Usedom ist die Schaffung eines inte-grierten Gesamtkonzeptes zur nachhaltigen und abgestimmten Ent-wicklung des Natur-, Kultur-, Siedlungs- und Wirtschaftsraumes unterBerücksichtigung des Natur- und Landschaftsschutzes. Auf der Grund-lage einer umfangreichen Bestandsaufnahme wurden im Rahmen vonForen mit den regionalen Akteuren ein Naturparkleitbild und daraufbezogene Leitlinien erarbeitet. Den Schwerpunkt des Naturparkplanesbilden Ziele und Maßnahmenvorschläge u.a. für die Bereiche Natur-schutz, Landnutzungen, Tourismus, Verkehr, Wirtschafts- und Sied-lungsentwicklung. Aufgrund der besonderen wirtschaftlichen Bedeu-tung des Tourismus hat dieser in dem Gesamtkonzept einen hohenStellenwert. Zu den touristisch relevanten Arbeitsschwerpunkten desNaturparks zählen vor allem Information/Bildung und Besucherlen-kung. Hierbei wird eng mit touristischen Akteuren kooperiert. Erstma-lig wurde im Rahmen der Erarbeitung eines Naturparkplanes der Bei-tritt zur „Europäischen Charta für nachhaltigen Tourismus in Schutz-gebieten“ vorbereitet.

Kontakt:Naturpark Insel UsedomGothenweg 01 · 17419 Korswandt · Tel. 038378/319 13 · Fax 038378/319 [email protected] · www.naturpark-insel-usedom.de

Naturpark

Tourismusleitbild

FRANKENWALD

Naturpark Steinhuder Meer

Tourismusleitbild

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Touristische Leistungskette

Informieren + Buchen

Anreisen + Ankommen

Auspacken + Orientieren

Essen + Trinken

Wohnen + Schlafen

Aktivitäten + Sport

Unterhaltung + Kultur

Shopping + Ausflüge

Einpacken + Abreisen

Erinnern + Bestätigung

ManagementundMarketing

24 25

Kein Platz für Kirchturmdenken

G äste sind heute anspruchsvoller als je zuvor. Ein Ort alleine kann den gestie-genen Ansprüchen nur selten gerecht werden. Die Region rückt daher imTourismusmarketing immer stärker in den Vordergrund. Regionen bieten

ein größeres touristisches Angebot und lassen sich effizienter vermarkten als klei-nere Einheiten. Dies wiederum erhöht die Chance, auf dem Reisemarkt überhauptwahrgenommen zu werden.

Gäste interessieren sich für eine Region und nicht für Gemeinde- oder Land-kreisgrenzen. Eine Tourismusregion sollte daher nach Möglichkeit eine naturräumli-che Einheit sein. Naturparke erfüllen dieses Kriterium. Sie lassen sich insbesonderedann gut in das Tourismusmarketing einbinden, wenn ihre Grenzen mit denen beste-hender touristischer Institutionen (Tourismusverbände, Marketinggesellschaftenetc.) weitgehend übereinstimmen.

Erfolgreiches Destinationsmanagement erfordert eine einheitliche und schlag-kräftige Organisationsstruktur. So können die vorhandenen Mittel gezielter einge-setzt und der Service gegenüber dem Gast verbessert werden. Ein ausreichenderHandlungsspielraum für ein marktorientiertes Agieren ist dabei unabdingbar.

Der Gast, das unbekannte Wesen

N ur die wenigsten Tourismusverantwortlichen kennen ihre Gäste und derenWünsche. Dies ist erstaunlich, weil nur ein zufriedener Gast auch wieder-kommt. Zudem ist er die beste Werbung für eine Region oder einen Betrieb.

Abhilfe versprechen regelmäßige Gästebefragungen. Sie bieten wertvolle Hinweisefür die weitere Verbesserung des Angebotes und die Erhöhung der Kundenzufrie-denheit.

Den Gast gibt es nicht mehr. Im Zuge der Ausdifferenzierung von Bedürfnissen,Lebensstilen und Freizeitaktivitäten hat sich die touristische Nachfrage in eine Viel-falt unterschiedlicher Marktsegmente aufgespalten. Nur die Konzentration auf klardefinierte Zielgruppen verspricht daher heute dauerhaften Erfolg. Die Zielgruppensollten zu den touristischen Möglichkeiten des Naturparks passen und zugleich auchausreichendes Nachfragepotenzial bieten. Regelmäßige Marktbeobachtungen und -studien geben hier Entscheidungshilfen.

Der kleine Unterschied

A llerweltsangebote schaffen kein Profil. Die Region wird für den Gast aus-tauschbar, der Preis wird zum wichtigsten Unterscheidungsmerkmal. Dieswiederum schlägt sich in geringerer Wertschöpfung und häufig auch in

schlechteren Arbeitsbedingungen nieder.Gefragt ist daher das Besondere. Was macht die Region aus? Worin unterschei-

det sie sich von der Konkurrenz? Diese Unterschiede können landschaftlicher, kultu-reller, kulinarischer oder anderer Natur sein. Die ermittelten Alleinstellungsmerk-male sollten sich wie ein roter Faden durch die Themen- und Angebotsschwerpunkteund die gesamte Kommunikation ziehen.

Qualität ist gefragt

Q ualität ist im Tourismus das Gebot der Stunde. Angesichts globaler Konkur-renz reicht eine interessante Kulturlandschaft allein nicht aus, um auf Dauergenügend Gäste zu gewinnen. Gefragt sind vielmehr perfekt organisierte

Dienstleistungsketten. Vom Erstkontakt bis zur Rückreise des Gastes müssen alleTeilleistungen hohen Ansprüchen genügen.

Die Verantwortung für die Qualität dieser Teilleistungen liegt bei unterschiedli-chen Trägern (Hotels, Einzelhandel etc.). Der zentralen Marketingorganisationkommt die Aufgabe zu, bei ihren Partnern das Qualitätsbewusstsein zu steigern, imeigenen Verantwortungsbereich hohe Qualität zu gewährleisten und den Gesamt-prozess der Qualitätssteigerung und -sicherung zu koordinieren (z.B. über eine Qualitätsoffensive). Hierzu gehört auch der regelmäßige Vergleich mit den Leistun-gen der Konkurrenz (Benchmarking).

Tourismusangebote in Naturparken sollten sich neben allgemeinen durch beson-dere Qualitätsmerkmale auszeichnen. Hierzu gehören u.a. starke regionale Bezüge,hoher Erlebniswert und Verträglichkeit für Natur und Landschaft. Durch eine inten-sive Kooperation zwischen Tourismusorganisation und Naturparkverwaltung kanndiese Qualität sichergestellt und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Mittel- bislangfristiges Ziel sollte die Entwicklung des jeweiligen Naturparks zu einer starkenMarke sein.

Der kurze Weg zum Produkt

F ür die Erstinformation über ein Zielgebiet wird das Internet immer wichtiger.Einem professionellen, aktuellen und serviceorientierten Internet-Auftrittder Region kommt daher hohe Bedeutung zu. Auch die schnelle Bearbeitung

von E-Mail-Anfragen und die Verlinkung mit der Website des Naturparks solltenselbstverständlich sein.

Immer mehr Gäste wünschen Reisen aus einer Hand und einen möglichstunkomplizierten Zugang zum Produkt. Attraktive Pauschalangebote mit individuellkombinierbaren Bausteinen finden daher starken Zuspruch, besonders dann, wennsie unter einer zentralen Servicenummer oder online buchbar sind.

Um die vorhandenen Mittel möglichst effizient einzusetzen, sollten die touristi-schen Angebote zielgruppengerecht kommuniziert werden (Sprache, Fotos, Medien,regionale Streuung etc.). Zum Standard sollte außerdem ein einheitliches Erschei-nungsbild aller Kommunikationsmittel gehören (Corporate Design).

Anregungen zum Handeln Anregungen zum Handeln

Bieger, Thomas:Management von Destinationen 5., neu bearbeitete und ergänzte Auflage,Münschen 2002

Deutscher Tourismusverband (Hrsg.):Endbericht Touristische Angebotsgruppe„Deutsche Nationalparke“, Bonn 2001Download:www.deutschertourismusverband.de

Ferner, Fritz-Karl; Pötsch, Walter:Markenlust und Markenfrust im Tourismus,Wien o.J.

Luft, Hartmut:Organisation und Vermarktung von Touris-musorten und Tourismusregionen.Destination Management, Meßkirch 2001

Müller, Hansruedi:Qualitätsorientiertes Tourismus-Management,Bern 2000

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Anregungen zum Handeln

Radfahren für Genießer

Unter diesem Titel bietet der Naturpark Wildeshauser Geest in Zusam-menarbeit mit einem regionalen Radreisen-Veranstalter drei Radtou-ren mit und ohne Gepäcktransfer an. Die Touren „Wasser, Wind undSteine“, „Stadt, Land, Moorgeflüster“ und „Kulturgenuss und Fluss-romantik“ decken die breite Palette an sehens- und erlebenswertennatürlichen und kulturellen Besonderheiten des Naturparks ab. Dieattraktiv gestaltete Broschüre enthält neben der detaillierten Beschrei-bung der Touren eine touristische Übersichtskarte, Hinweise zu Rad-karten und Reiseführern sowie Buchungs-Informationen. Auch diefahrradfreundlichen Betriebe im Naturparkgebiet sind mit Telefonnum-mern und Preisangaben aufgeführt. Anreise-Tipps vervollkommnen dieInformationen. Die meisten Übernachtungsbetriebe sind auf Anfragegerne bereit, die Urlauber am Bahnhof abzuholen.

Kontakt:Zweckverband Wildeshauser GeestDelmenhorster Straße 6 · 27793 WildeshausenTel. 04431/853 51 · Fax 04431/854 32 [email protected] · www.naturparkwildeshausergeest.de

Rendezvous mit allen Sinnen

Dieses Versprechen steht im Mittelpunktder eigenen Image- und Angebotsbro-schüre des Naturparks Südschwarzwald.Die Angebote beziehen sich auf sechsThemenfelder mit besonderem Bezugzum Naturpark: Sport und Gesundheit,Wandern, Naturführungen, bäuerlichesLeben und Produkte, Kultur und Mu-seen, erlebbare Energien. Siesollen Lust auf Naturmachen. Verwiesen wirdauch auf die Möglichkeitenzur Anreise mit der Bahn unddie vielfältigen freizeit-orientierten ÖPNV-Angebotein der Region. Beim Geldspa-ren hilft die Schwarzwald-card: Sie schließt den Besuchvon mehr als 100 der attrak-tivsten Ausflugsziele imSchwarzwald ein und bietet bei weite-ren 1200 Angeboten Preisermäßigun-gen. Die gesparten Euro lassen sichgenussvoll in den „Landschaftsschutzmit Messer und Gabel“ investieren, z.B.in Form von original SchwarzwälderKäse. Kurzinformationen zu Regional-initiativen sowie nützliche touristischeTipps vervollständigen ein insgesamtrundes und zeitgerechtes Naturparkan-gebot.

Kontakt:Naturpark Südschwarzwald e.V.Haus der Natur SüdschwarzwaldDr.-Pilet-Spur 4 · 79868 Feldberg Tel. 07676/93 36 10 · Fax 07676/93 36 [email protected] www.naturpark-suedschwarzwald.de

Zufriedenheit garantiert

Im Rahmen der Qualitätsoffensivewurde im Naturpark Frankenwald einebundesweit einmalige „Zufriedenheits-garantie“ eingeführt. Die vom Franken-wald Tourismus Service Center initiierteGarantie gilt für einen Aufenthalt vonmindestens vier Nächten. Gäste, die mitIhrer Unterkunft nicht zufrieden sind,können auf Wunsch nach der erstenNacht abreisen, ohne Stornogebührenzahlen zu müssen. Außerdem beglei-chen sie nur die Hälfte des vereinbartenZimmerpreises. Bereits 80% der im zen-tralen Frankenwald-Katalog gelistetenGastgeber haben sich der Aktion ange-schlossen.

Kontakt:Frankenwald Tourismus Service Center Adolf-Kolping-Straße 1 · 96317 Kronach Tel. 09261/601 50 · Fax 09261/60 15 [email protected]

Be

isp

iele

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Anregungen zum Handeln

Wellness-Wandertage

Wanderinteressierte Gäste haben im Naturpark Frankenwald die Qualder Wahl. Berühmte Routen wie der Rennsteig, acht Themenwege undein großes Wegenetz bieten viele Möglichkeiten. Zentral buchbarePauschalen wie z.B. „Wellness-Wandertage“ und „Wandern ohneGepäck“ entlasten den Gast von der Urlaubsplanung. Sie sind zusam-men mit einer Fülle weiterer Angebote und den rad- und wander-freundlichen Unterkünften in der Broschüre „Aktivreisen & Wellness“aufgelistet. Auch wer besonders anNatur und Landschaft interessiert ist,findet in dieser Broschüre hilfreicheInformationen: die Adressen derNaturpark-Informationszentren, Kurz-beschreibungen der Lehrpfade imFrankenwald und auch die Anschriftenund Themenschwerpunkte der Natur-und Landschaftsführer.

Kontakt:Frankenwald Tourismus Service CenterAdolf-Kolping-Straße 1 · 96317 KronachTel. 09261/601 50 · Fax 09261/60 15 [email protected] · www.frankenwald-tourismus.de

Ins Netz gegangen

Die Zeichen der Zeit verstanden habendie Tourismusverantwortlichen imNaturpark Altmühltal: Das Internetpor-tal des Naturparks wurde für dieUrlaubssaison 2002 nachahmenswertausgebaut. Die klare Struktur, das gutaufbereitete und übersichtliche Infor-mationsangebot sowie die Vernetzungbis in die Ortsebene hinein garantierenSurf-Genuss. Das userfreundliche Portalwurde beim Bundeswettbewerb „de.sti-nation 2001“ des Deutschen Tourismus-verbandes ausgezeichnet. Urlaubsvor-freude wird bei den virtuellen mit Kurz-informationen angereicherten Radel-oder Paddel-Touren geweckt: Bequemerkann Tourenplanung wohl nicht betrie-ben werden. Auf der Internetseite findetsich auch das aktuelle Gastgeberver-zeichnis 2002 des Naturparks mit 600Einträgen. Über eine erweiterte Such-funktion kann in den verschiedenenUnterkunftsarten zusätzlich nach Unter-künften gesucht werden, die familien-freundlich/kindergerecht sind, Über-nachtung für eine Nacht ermöglichen,über eine barrierefreie Ausstattung ver-fügen oder fahrradfreundlich sind.

Kontakt:Zentrale Tourist-Information Naturpark Altmühltal Notre Dame 1 · 85072 EichstättTel. 08421/ 9876-0 · Fax 08421/[email protected] www.naturpark-altmuehltal.de

24-Stunden-Service

Der Naturpark Insel Usedom ist die ersteFerienregion im Bundesland Mecklen-burg-Vorpommern, in der an siebenTagen in der Woche rund um die Uhrtouristische Informationen zu erhaltensind und Unterkünfte gebucht werdenkönnen. Außerhalb der Öffnungszeitender Usedom Tourismus GmbH werdenalle Anrufe automatisch an ein regiona-les Call-Center weitergeleitet. Seit Juni2001 erfüllen die Mitarbeiter des Call-Centers mit Hilfe eines Online-Systemsauch Buchungswünsche.

Kontakt:Usedom Tourismus GmbHBäderstraße 5 · 17459 Seebad ÜckeritzTel. 038375/234 10 · Fax 038375/221 52 [email protected]

Be

isp

iele

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Klientel sollte außerdem zu den Angeboten und Möglichkeiten der Region passen.Dies erhöht die Zufriedenheit der Gäste und erleichtert die touristische Positionie-rung des Naturparks am Markt.

Der Reiz des Besonderen

E in Hotel auf Mallorca unterscheidet sich heute oftmals nur unwesentlich voneinem Hotel in Florida. Und das Jägerschnitzel schmeckt auch überall gleich.Diese Austauschbarkeit touri-

stischer Leistungen schreckt immermehr Urlauber ab. Unterkünfte undRestaurants mit regionalem Charak-ter bieten Alternativen zum allge-genwärtigen Einheitsbrei. FrischeProdukte aus dem Naturpark, zubereitet nach regionalen Rezepten, bringen dieGäste auf den Geschmack, reduzieren Transportwege tragen zum Erhalt der Kultur-landschaft bei (fSeite 37). Zusätzliche Akzente können durch die Verwendungregionaler Baumaterialien (z.B. Holz, Schiefer) und -stile gesetzt werden.

Das kostet nicht die Welt

H ochwertige Angebote müssen nicht die Welt kosten. Mit intelligentemUmweltmanagement gehen gerade in Unterkunfts- und Gastronomiebe-trieben Ressourcenschutz und Kosteneinsparung Hand in Hand. Dies gilt

insbesondere für die Bereiche Energie, Wasser und Abfall. Die Reduktion unnötigerVerbrauchsstellen, der Einsatz effizienterer Technik, die verstärkte Nutzung regene-rativer Energieträger und die strikte Getrenntsammlung und -entsorgung von Abfallsind wesentliche Ansatzpunkte für Veränderungen.

Menschlich gesehen

G uter Service wird für die Kundenbindung immer wichtiger. Der Gast derZukunft will sich umsorgt fühlen. Dies erfordert aufmerksame und moti-vierte Mitarbeiter. Eine leistungsgerechte Bezahlung und regelmäßige Fort-

bildungen sind daher gut investiertes Kapital in einer ansonsten nicht gerade durchvorbildliche Arbeitsbedingungen gekennzeichneten Branche. Um die persönliche

Bindung der Gäste an das Haus zufördern, sollte zumindest dasStammpersonal aus der Regionselbst kommen. Nachhaltiger Tou-rismus bedeutet auch Schaffungqualifizierter Arbeitsplätze!

ADAC (Hrsg.):Kreative Wege zum besseren Angebot.Eine Planungshilfe für Touristiker,München 1995Bezug: [email protected],www.adac-verlag-gmbh.de

DEHOGA (Hrsg.):So führen Sie einen umweltfreundlichenBetrieb, Bonn 1997DEHOGA (Hrsg.):CD-ROM Umweltschutz im Gastgewerbe.Kosten senken durch Umweltschutz,Bonn 2000Bezug: [email protected],www.interhoga.de

Deutscher Tourismusverband (Hrsg.):7. Bundeswettbewerb „Vorbildliche Campingplätze in Deutschland 2000“,Bonn 2000 Bezug:[email protected],www.deutschertourismusverband.de

Anregungen zum Handeln

Produkt

Erdbeeren aus Israel

Bananen aus Kenia

Weintrauben aus Südafrika

3.100

7.100

10.000

1,3

3,1

4,3

3,2

8,1

10,7

22,2

53,0

73,5

Je kg Warekm nach Frankfurt Kerosin in l Kohlendioxid in kg Stickoxide in g

Quelle: DEHOGA 1997

Unterkunft und Gastronomie

28

Anregungen zum Handeln

Guter Service bringt Vorteile

S chlafen, Essen und Trinken zählen zu den Grundbedürfnissen des Menschen.Unterkunft und Gastronomie bilden daher die Basis des touristischen Angebo-tes einer Region. Im Unterschied zu den Anfangszeiten des Tourismus sind

heute jedoch allein mit Basisleistungen keine Gäste mehr zu gewinnen. DieAnsprüche der modernen „Nomaden“ sind höher und vielfältiger als je zuvor (fSeite 10 ff.). Bestimmte Standards, wie z.B. Zimmer mit WC und Dusche statt Etagenklo und fließend Wasser, werden heute als selbstverständlich vorausgesetzt.„Weiche” Faktoren, die den Urlaub erleichtern und das Wohlbefinden steigern,gewinnen für die Urlaubsentscheidung an Bedeutung. Hierzu zählt zuallererst dergebotene Service. Die Qualität des Angebotes im Bereich Unterkunft und Gastro-nomie ergibt sich daher heute aus einer Vielzahl von Einzelbausteinen.

Chancen durch Spezialisierung

K onkurrenzfähig sind Angebote dann, wenn sie in möglichst allen Baustei-nen überdurchschnittliche Qualität bieten. Das heißt jedoch nicht, dass alleBetriebe das gleiche Angebot haben sollten. Im Gegenteil: Entscheidend ist,

ob die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe optimal erfüllt werden. Je nach Ziel-gruppe können diese Bedürfnisse sehr unterschiedlich sein: Wenn z.B. ein HotelFamilien mit kleinen Kindern als Gäste gewinnen will, reicht das Kinderzustellbettals Nachweis der Familienfreundlichkeit heute nicht mehr aus. Erfolgreiche Betriebezeichnen sich dadurch aus, dass sie die Bedürfnisse ihrer Gäste in allen Angebots-

bausteinen berücksichtigen. Allein in punkto „Verpflegung“ heißtdies in dem gewählten Beispiel, spezielle Kindergerichte anzubie-ten, Kinderstühle vorrätig zu haben, Malblocks und -stifte bereit zustellen und anderes mehr.Die Ansprüche von Gästen sind sehr unterschiedlich: Eltern freuensich über Spielkameraden für ihre Kinder; ältere, ruhesuchendeGäste fühlen sich durch Kindergeschrei häufig gestört. Zur Vermei-dung von Konflikten und letztendlich auch Buchungsrückgängensollten die Zielgruppen innerhalb eines Betriebs daher möglichstkompatibel sein. Die von einem Einzelbetrieb angesprochene

Bedienung

Reservierung

Gestaltung/Design

Lage

Speisen

Service

Zimmer-ausstattung

Architektur

Getränke

Zusatz-angebote

Zusatz-einrichtungen

Außen-anlagen

Qualität

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Anregungen zum Handeln

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Anregung zum Handeln

Der Stolperhof – natürlich ganz anders

Für den Stolperhof ist Ökologie keinePhrase – sondern eine Herausforderungzum Umdenken! Die schadstofffreirekonstruierte alte Hofanlage liegt amRand des kleinen Dörfchens Stolpe imNaturpark Insel Usedom. Das „ökologi-sche Tourismusprojekt mit Pension,Gastronomie und Erlebnisbereich” hateine eigene Trinkwasserversorgung undeine Solaranlage zur Warmwasserberei-tung. Gäste des Hofes genießen denkostenlosen Hol- und Bringservice unddie Pommersche Küche. Die vierzehnbehindertengerechten und allergikerge-eigneten Kammern garantieren einbehagliches und störungsfreies Über-nachten. Langeweile kann bei gutem und schlechtem Wetter kaum aufkom-men, denn das Aktivitätsspektrum fürkleine und große Leute auf dem Hof und in seiner Umgebung ist sehrumfangreich.

Kontakt:Berit Poppe TourismusagenturAusbau 1 · Stolperhof17406 Stolpe auf UsedomTel. 038372/710 81 · Fax 038372/710 [email protected]

Erlebniswelt auf demFischerhof

Die Fischerei Köllnitz e.G. hat sich mitUnterstützung des Naturparks Dahme-Heideseen seit 1990 als nachhaltig wirt-schaftender Fischereibetrieb profiliertund sich mit den „Köllnitzer Fischerstu-ben“, dem Landhotel „Köllnitzer Hof“und dem Fischereimuseum zu einemregionalen Schwerpunkt der Gastrono-mie, der Hotellerie und des Tourismusentwickelt. Neben Fang und Verarbei-tung des Fisches erfolgt auch dessenVermarktung vor Ort. In den „KöllnitzerFischerstuben“ werden nahezu aus-schließlich Produkte aus eigener Pro-duktion angeboten. Die Auslastung desgenossenschaftseigenen Hotels „Köll-nitzer Hof“ liegt bei überdurchschnittli-chen 40%. Neben der Steigerung dertouristischen Attraktivität der Regionwird die wirtschaftliche Tragfähigkeitder Genossenschaft gesichert.

Kontakt:Naturpark Dahme-HeideseenDorfstraße 8 · 15752 PrierosTel. 033768/969 25 · Fax 033768/969 10

Naturpark-Teller 2002

83 Gaststätten, Restaurants und Hotels aus 23 Mitgliedsgemeindenkonnten durch den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald dafürgewonnen werden, einen „Naturpark-Teller“ in ihrer Speisekarteanzubieten. Die Gastronomen garantieren, dass die Hauptzuta-ten der Naturpark-Gerichte aus regionaler Produktionim Naturpark stammen und zudem der Schwer-punkt auf Lebensmittel der Saison gelegtwird. Alle „Naturpark-Teller” enthalteneinen Viertelliter Wein oder ein anderesGetränk aus der Region. Unter dem Slo-gan „Essen und Trinken aus der Region für11,- 2” wird in einer 28-seitigen Broschüre ineiner Auflage von 35.000 Stück für die Aktion geworben. Die betei-ligten Gastronomen sind mit der bereits seit drei Jahren laufendenAktion sehr zufrieden.

Kontakt:Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald e.V.Forsthaus Mönchsberg · 74535 MainhardtTel. 07903/13 31 · Fax 07903/75 39 www.naturpark-schwaebisch-fraenkischer-wald.de

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Anregungen zum HandelnAnregung zum Handeln

Reisen natürlich genießen...im Hotel »Schloss Kröchlendorff«

Das im Naturpark Uckermärkische Seengelegene Viabono-Hotel zeichnet sichdurch eine hohe Kunden- und Umwelt-orientierung aus. Dasimposante Schloss ist voneinem sieben Hektargroßen Park umgeben.Zwölf der achtunddreißigZimmer sind behinderten-geeignet, zudem gibt esNichtraucherzimmer. Eineigener Gästebus, organi-sierter Transferservice und der hausei-gene Kanu- und Fahrradverleih unter-stützen die umweltgerechte Mobilitätder Gäste vor Ort und ermöglichenihnen vielfältige Aktivitäten. Die Küchezaubert je nach Wunsch Vollwertiges,Vegetarisches oder Regionales auf den(Naturholz) Tisch. Wem das Alles nichtreicht, der kann den nahen Hochseil-garten nutzen oder sich einer geführtenWanderung anschließen.

Kontakt:Schloss KröchlendorffKröchlendorff 22 · 17291 GollmitzTel. 039856/60 90 · Fax 039856/609 [email protected]

Unsere Frankenwald-Küche –natürlich regional

Unter diesem Motto haben sich 25 Be-triebe im Naturpark Frankenwaldzusammengeschlossen. Sie verpflichtensich u.a., täglich mindestens ein Gerichtanzubieten, das überwiegend aus regio-nalen Zutaten besteht. Die Speisen wer-den auf einer gesonderten Karte präsen-tiert. Nach Auskunft der beteiligtenGastronomen sind die Angebote sehrgefragt. Bei der Aktion handelt es sichum eine gemeinsame Initiative vonFrankenwald Tourismus, Naturpark Fran-kenwald und den zuständigen Kreis-stellen des Bayerischen Hotel- und Gast-stättenverbandes.

Kontakt:Frankenwald Tourismus Service CenterAdolf-Kolping-Straße 1 · 96317 KronachTel. 09261/601 50Fax 09261/60 15 [email protected] www.frankenwald-tourismus.de

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Camping am See – Alt Schwerin

Der an den Naturpark Nossentiner/Schwinzer-Heide angrenzendeViabono-Campingplatz liegt inmitten der Mecklenburgischen Seen-platte, der größten zusammenhängenden Seenlandschaft Europas. Erverfügt über alle Annehmlichkeiten eines 4 Sterne-Platzes, bietetumfangreichen Service und gewährleistet hohe Umweltverträglichkeit.Energie- und Wassersparmaßnahmen in den zugehörigen Einrichtun-gen sind genauso selbstverständlich wie Entleerungsmöglichkeiten fürAbwasser- und Fäkaltanks und eine umweltgerechte Platzpflege.

Kontakt:Camping am See – Alt SchwerinAn den Schafttannen 1 · 17214 Alt Schwerin Tel. 039932/420 73 · Fax 039932/420 [email protected]

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Anregungen zum Handeln

Klare Schwerpunktsetzungen imSportangebot erleichtern die Pro-filierung und die Sicherstellungüberdurchschnittlicher Qualität.Ein möglichst breites, aber quali-tativ unzureichendes Angebot hatauch im Urlaubssport keine Per-spektive. Aus Anbietersicht beson-ders interessant sind Sportakti-vitäten, deren Ausübung nicht auf wenige Hauptsaisonwochen begrenzt ist oder diedas Angebot in nachfrageschwächeren Zeiten aufwerten.

Die Seele baumeln lassen

D er Gesundheits- und Wellnesstourismus gehört zu den am stärksten wach-senden Marktsegmenten. Immer mehr Urlauber wollen gezielt die Seelebaumeln lassen und etwas für ihr Wohlbefinden tun. Intakte Natur und

Landschaft sind hierfür wichtige Rahmenbedingungen. In vielen Parken befindensich daher auch Heilbäder und Kurorte, allerdings nicht immer mit zeitgemäßenAngeboten. Chancen für die Zukunft bestehen vor allem in der Kombination land-schaftsbezogener Sportaktivitäten mit Entspannung und gesunder Ernährung. Ohnemoderne Infrastruktur und klar profilierte Angebote werden sich auch hier keineErfolge einstellen.

Verträglich für Natur und Landschaft

M it den höheren Aktiven-zahlen und den erweiter-ten Raumansprüchen

des Sports hat sich auch der Druckauf Natur und Landschaft deutlicherhöht. Störungen von Tieren, Tritt-und Erosionsschäden sowie die Zer-schneidung von Lebensräumen sindvielerorts die Folgen.Zahlreiche Beispiele aus Naturpar-ken zeigen jedoch, dass sich Sportund Naturschutz durchaus vereinba-

ren lassen. Erfolg verspricht vor allem die Kombination von maßgeschneiderten Len-kungsmaßnahmen mit guter Information. Freiwillige Vereinbarungen zwischen Sportund Naturschutz können die Verbindlichkeit der Regelungen weiter erhöhen. AuchNutzungsverbote können im Einzelfall sinnvoll sein, sollten jedoch begründet undnicht überstrapaziert werden. Konflikte lassen sich vor allem dann lösen bzw.häufig sogar vermeiden, wenn sich die Verantwortlichen aus Sport, Tourismus,Naturschutz, Forst etc. frühzeitig und regelmäßig untereinander abstimmen.

Jeder Sport an jedem Ort kann nicht das Ziel von Naturparken sein. Zeitgemäße,gesunde und zugleich natur- und landschaftsverträgliche Sportangebote könnenjedoch die Attraktivität von Naturparken weiter erhöhen und zur Schärfung ihresProfils beitragen.

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (Hrsg.):Handreichung zur Förderung des Fahrradtourismus, 2. Auflage, Bremen 1998Bezug: [email protected]

Dreyer, Axel; Krüger, Arnd (Hrsg.):Sporttourismus. Management- und Marketinghandbuch, München 1995

Europäische Beobachtungsstelle LEADER/AEIDL (Hrsg.):Wandertourismus im ländlichen Raum,Heft Nr. 12 der Reihe Innovation im ländlichenRaum, Brüssel 2001,Download:www.rural-europe.aeidl.be/rural-de/biblio

Schemel, Hans-Joachim; Erbguth, Wilfried:Handbuch Sport und Umwelt, 3. Auflage,Aachen 2000

Ein fahrradfreundlicher Unterkunfts-Betrieb erfüllt mindestens folgende Kriterien (nach ADFC):

1 Aufnahme radfahrender Gäste auch für nur eine Nacht

2 Abschließbarer Raum zur unentgeltlichen Aufbewahrung der Fahrräder über Nacht

3 Trockenmöglichkeit für Kleidung und Ausrüstung

4 Angebot eines reichhaltigen (vitamin- und kohlehydratreichen) Frühstücks oder einer Kochgelegenheit

5 Aushang, Verleih oder Verkauf von regionalen Radwanderkarten und -führern, von Bahn- und Busfahrplänen

6 Bereitstellung eines Fahrrad-Reparatursets für kleinere Reparatur- und Wartungsarbeiten

7 Informationen über die nächstgelegenen Fahrradwerkstätten

www.bettundbike.de/kriterien

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Anregungen zum Handeln

SportundFreizeit

Urlauber in Bewegung

N ur die wenigsten Urlauber wollen heute ausschließlich Faulenzen, insbe-sondere Sportaktivitäten in Natur und Landschaft sind gefragter denn je.Erhebungen zeigen, dass Baden, Wandern, leichtere sportliche Aktivitäten

und Fahrrad fahren die mit Abstand beliebtesten Urlaubssportarten sind. Alle übri-gen Aktivitäten folgen mit weitem Abstand. Vor allem das Fahrradfahren hat seitBeginn der neunziger Jahre beispiellose Zuwächse zu verzeichnen.

Der Wunsch nach aktiver Erholung passt gut zum Angebotsprofil von Naturpar-ken, deren attraktive Landschaften zum aktiven Entdecken einladen. Wandern undRadfahren sind ohnehin in vielen Naturparken die Hauptangebote, je nach Regionvor allem ergänzt um Wasser- und Wintersportarten.

Markt im Wandel

D as vorhandene Nachfragepotenzial darf nicht dazu verleiten, die Hände inden Schoß zu legen. Der gesamte Sport- und Freizeit-Markt hat sich seitBeginn der achtziger Jahre grundlegend gewandelt. Wichtigster Ausdruck

dieser Veränderung ist die kaum noch überschaubare Vielfalt an Sportarten undSportartvarianten. Parallel zur Differenzierung der Nachfrage steigen die Erwartun-gen an die Qualität der gebotenen Leistungen.

Mit Angeboten von gestern sind die Gäste von morgen nicht mehr zu gewin-nen. Auch hier gilt: Erfolgreiche Angebote sind auf abgrenzbare Zielgruppen bzw.Marktsegmente bezogen und bieten überdurchschnittliche Qualität entlang dergesamten Leistungskette (fSeite 25). So erfordern zeitgemäße Wander- und Radel-angebote u.a.:fAbwechslungsreiche, vernetzte sowie klar und einheitlich beschilderte WegefDie Verknüpfung mit Natur und Kultur über Themenroutenf Benutzerfreundliche Wander- bzw. Radkarten und -führer für das Gesamt-

gebiet des Naturparks unabhängig von VerwaltungsgrenzenfÜber den ganzen Naturpark verteilte Unterkünfte mit speziellem Service für

Wanderer bzw. RadfahrerfAttraktive ÖPNV-Angebote innerhalb des Naturparks (Wander-/Fahrradbusse)f Bequeme Anreisemöglichkeiten mit öffentlichen VerkehrsmittelnfAttraktive und zentral buchbare Pauschalen

*) 1998-2000 Quelle: Reiseanalyse 2001

Sportliche Aktivitäten, die während der letzten drei Jahre* im Urlaub „sehr häufig“ oder „häufig“ausgeübt wurden(Basis: Bevölkerung ab 14 Jahre: 63,78 Mio.)

Im Meer/See baden 49%

Wanderungen unternommen 36%

Leichtere sportliche Aktivitäten 29%

Fahrradfahren 17%

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Anregungen zum Handeln

Mountainbiking ohne Konflikte

In Zusammenarbeit mit dem „Forum Zukunft Oberfranken“ wurden imFrankenwald zwei Mountainbiking-Zentren geschaffen: Eines am Renn-steig und eines in dem Gebiet Döbraberg/ Rodachtal/Steinachtal. DasStreckennetz für Mountainbi-ker hat eine Gesamtlänge von350 km und erstreckt sich über8.000 Höhenmeter. Bei derPlanung wurden sowohl diesportliche Attraktivität alsauch die Verträglichkeit fürNatur und Landschaft berück-sichtigt. Sämtliche Strecken-verläufe sind daher mit Vertretern der Forstwirtschaft und des Natur-schutzes abgestimmt. Neue Wege mussten nicht angelegt werden.Das Routennetz und weitere wichtige Informationen für Mountainbikersind in einem Kartensatz und einer Begleitbroschüre enthalten.

Kontakt:Frankenwald Tourismus Service Center · Adolf-Kolping-Straße 1 · 96317 KronachTel. 09261/601 50 · Fax 09261/60 15 15 [email protected] · www.frankenwald-tourismus.de

Wasserwandern mit System

Die Wasserwanderstrecke im Bereich der sehr attraktiven Uckermärki-schen Seenlandschaft verläuft durch sensible Lebensräume von z.B.Bachmuscheln, Bachneunaugen und Eisvögeln. Da sich die Zahl derKanuten seit 1994 verdreifacht hat, nahmen die negativen Auswirkun-gen des Tourismus stark zu. Zur Konfliktreduzierung wurde ein Len-kungs- und Infoleitsystem ent-wickelt. Es umfasst Infotafeln,Wegweiser, Pegelinformatio-nen, einen Shuttle-Service,Angebote von Alternativtou-ren und Biwakplätzen sowiedie permanente Gebietskon-trolle durch die Naturwacht.Naturparkverwaltung, Kanu-vermieter, Campingplatzwarte, Kanuverband und Tourismusvereinearbeiten kontinuierlich zusammen. Die Konflikte zwischen Naturschutzund Kanusport konnten nachweislich gemindert werden.

Kontakt:Naturpark Uckermärkische Seen · Zehdenicker Straße 1 · 17279 LychenTel. 039888/645 30 · Fax 039888/645 55 [email protected]/land/mlur/n/b_auf44b.htm

Frisch gespurt

Der im Naturpark SchwarzwaldMitte/Nord gelegene Rohrhardsbergwird für Sommer- und Wintersportgenutzt und ist zugleich Lebensraumbedrohter Tierarten (z.B. Auerwild).Durch die Erarbeitung und Umsetzungeines differenzierten Schutz- und Nut-zungskonzeptes in enger Abstimmungvon Forst-, Naturschutz-, Tourismus- undSportvertretern wurden sensible Wald-Habitate geschützt und ausgeweitet,ohne die sportliche Attraktivität desGebietes zu reduzieren. Von besondererBedeutung in diesem Zusammenhangsind die Maßnahmen zur naturverträgli-chen Lenkung des Skilanglaufs, wie Ver-legung und Aufgabe von Loipen, Tras-sen- und Schneisenverbreiterung inbelastbaren Bereichen, gute Loipen-präparierung und Aufstellung von Infor-mationstafeln mit Überblick über dasWege- und Loipennetz an allen Park-plätzen im Bereich des Rohrhardsbergesund eindeutige Wegweisung im Gebiet.

Kontakt:Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord e.V.Landratsamt FreudenstadtHerrenfelder Straße 14 · 72250 Freudenstadt Tel. 07441/92 05 21 · Fax 07441/92 04 [email protected] www.naturparkschwarzwald.de

Beispiele

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Anregungen zum Handeln

Radfahren im Netz

Auch Radler greifen bei der Suche nachTourenvorschlägen zunehmend auf dasInternet zurück. Unter www.radfahren-im-frankenwald.de präsentiert der Na-turpark Frankenwald im deutschland-weiten Radportal www.radfahrenin.desein Angebot für Radtouristen. Der Nut-zer findet nicht nur Übersichtskarten,Höhenprofile und Routenbeschreibun-gen, sondern auch fahrradfreundlicheHotels und Pensionen, Sehenswürdig-keiten sowie Radverleihe und -werkstät-ten. Durch die Verknüpfung des Radpor-tals mit der Datenbank des FrankenwaldTourismus Service Center ist garantiert,dass sämtliche Informationen zu Unter-künften und Sehenswürdigkeiten stän-dig aktuell sind.

Kontakt:Frankenwald Tourismus Service CenterAdolf-Kolping-Straße 1 · 96317 Kronach Tel. 09261/601 50 · Fax 09261/60 15 15 [email protected] www.frankenwald-tourismus.de

Auf neuen Wegen

Wie in anderen Mittelgebirgen auch, istdie Markierung des Wanderwegenetzesim Schwarzwald wenig einheitlich undinformativ. In einem gemeinsamenPilotprojekt im Hotzenwald haben derSchwarzwaldverein und der NaturparkSüdschwarzwald ein neues Wegekon-zept erarbeitet und erprobt. Es beinhal-tet u.a. eine einheitliche Markierungs-systematik, die Koordination der Wege-ausweisung und vertragliche Vereinba-rungen zur Pflege der Markierungen.Das Konzept soll langfristig auf dengesamten Schwarzwald übertragenwerden.

Kontakt:Naturpark Südschwarzwald e.V.Haus der Natur SüdschwarzwaldDr.-Pilet-Spur 4 · 79868 FeldbergTel. 07676/93 36 10 · Fax 07676/93 36 11naturpark@naturparksuedschwarzwald.bwl.dewww.naturpark-suedschwarzwald.de

Sporttourismus mit Konzept

Der Naturpark Südschwarzwald ist die bedeutendste Sporttouris-mus-Region in Baden-Württemberg und in wesentlichen Teilenzugleich ein schützenswerter Naturraum. Das von der DeutschenSporthochschule Köln im Auftrag des Naturparks erarbeitete Ent-wicklungskonzept soll dazu beitragen, Sport- und Erlebnisräume inintakter Landschaft langfristig zu erhalten und die sporttouristischenAngebote den Bedürfnissen der einheimischen Bevölkerung und derGäste bestmöglich anzupassen. Das Konzept wurde unter Einbezie-hung Geographischer Informationssysteme erarbeitet. Basierend aufeiner umfangreichen Analyse wurden u.a. bestehende Standortebewertet, Gebiete mit Lenkungsbedarf ermittelt und Entwicklungs-räume vorgeschlagen. Das Konzept soll in den noch zu erarbeiten-den Naturparkplan integriert werden.

Kontakt:Naturpark Südschwarzwald e.V. · Haus der Natur SüdschwarzwaldDr.-Pilet-Spur 4 · 79868 Feldberg · Tel. 07676/93 36 10 · Fax 07676/93 36 11naturpark@naturparksuedschwarzwald.bwl.dewww.naturpark-suedschwarzwald.de

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Anregungen zum Handeln

Bundesamt für Naturschutz (Hrsg):Naturschutzrelevante Produktions- und Vermarktungskriterien ausgewählterRegionalprodukte, BfN-Skripten 33, Bonn 2001Bezug: [email protected]

Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.):Biodiversität und Tourismus. Konflikte undLösungsansätze an den Küsten der Weltmeere,Berlin 1997

Deutscher Verband für Landschaftspflege (Hrsg.):Regional-Post. Forum der deutschen Regionalinitiativen (Zeitschrift, erscheint viermal jährlich)Bezug: www.lpv.de

Deutsche Vernetzungsstelle LEADER II (Hrsg.):Strategien zur nachhaltigen Inwertsetzungökologisch wertvoller Gebiete,Frankfurt a.M. 2000Bezug: www.leaderplus.de

Riekens, Sibylle:Besucherlenkung im naturnahen Raum.Lösungsvorschläge für den Konflikt zwischenErholung und Naturschutz,Rüsselsheim 1996

Schutz durch Nutzung

N aturparke dienen dem Erhalt, der Entwicklung und der Wiederherstellungvon Kulturlandschaften, die sich durch vielfältige Nutzungen und einegroße Arten- und Biotopvielfalt auszeichnen. Das charakteristische Bild und

die ökologische Vielfalt dieser Landschaften sind das Ergebnis der historischgewachsenen Bewirtschaftung durch den Menschen. Die stark rückläufige Nutzungertragsärmerer Flächen und die Aufgabe tradierter Bewirtschaftungsformen habengravierende Konsequenzen: Offenlandbereiche verbuschen und entwickeln sich spä-ter zu Wald. Auch auf Bewirtschaftung angewiesene Waldformen wie Hutewäldergehen verloren. All das reduziert auch den Reiz der Landschaft für die Bevölkerungund Besucher. Mit dem Verlust dieser besonderen Lebensräume verschwinden auchviele Tier- und Pflanzenarten.

Die Aufrechterhaltung der Bewirtschaftung wenig ertragreicher Flächen mitHilfe von Förderprogrammen kann nicht die alleinige Lösung sein. Ergänzend sollteverstärkt nach Absatzmöglichkeiten für auf diesen Flächen erwirtschaftete Produktegesucht werden. Häufig bietet gerade der Tourismus interessante Perspektiven.Heubäder und Pflegeserien aus Bergwiesenheu, Milchprodukte und Fleisch ausextensiver Milchvieh- und Weidewirtschaft oder auch Brot aus ökologischemGetreideanbau können bei gutem Marketing gerade unter Gästen ihre Abnehmerfinden, vermitteln sie doch den besonderen Charakter der Region. Schutz durch Nutzung lautet daher das Motto für Naturparke.

Aus der Region für die Region

H ochwertige Produkte aus der Region sind nicht nur frischer und schmeckenbesser, sondern haben infolge der kurzen Transportwege auch eine wesent-lich bessere Ökobilanz als „weitgereiste” Importprodukte (fSeite 29). Ihr

Vertrieb beschränkt sich derzeit überwiegend auf den Ab-Hof-Verkauf und Bauern-märkte mit insgesamt überschaubaren Verkaufsmengen. Soll das im Bundesnatur-schutzgesetz und im VDN-Leitbild formulierte Ziel einer dauerhaft natur- undumweltverträglichen Landnutzung in Naturparken realisiert werden, so ist vor allemder Aufbau effizienter regionaler Vertriebsstrukturen unumgänglich. Aufgrund ihrerregionalen Kompetenz könnten Naturparke ein solches Vorhaben initiieren. Unver-zichtbare Partner wären neben den Landwirten die Unterkunfts- und Gastronomie-betriebe aus der Region.

Urlaub auf dem Bauernhof

G rundlage einer nachhaltigen Landnutzung ist ein solides wirtschaftlichesFundament der einzelnen Betriebe. Zusätzlichen Erwerbsmöglichkeitenkommt hier eine nicht unerhebliche Bedeutung zu. Weit verbreitet sind

Angebote für „Urlaub auf dem Bauernhof”. Dieser Urlaubstyp unterliegt grundsätz-lich denselben Anforderungen wie andere Beherbergungsformen auch (fSeite 28 ff.)Qualitätssteigerung, zielgruppengenaue Angebote und stärkere Serviceorientierunglauten daher auch hier die Gebote der Stunde. Aufgrund ihrer Bedeutung für denErhalt der Kulturlandschaft sollten landwirtschaftliche Betriebe mit touristischenZusatzangeboten besonders unterstützt werden. Dies kann z.B. durch deren Einbin-dung in Rad- und Wanderrouten, spezielle Fortbildungs- und Beratungsangeboteoder auch eigene Angebotsbroschüren für Urlaub auf dem Bauernhof geschehen.

Naturund Landschaft

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Anregungen zum Handeln

Landschaft als Kapital

G ästebefragungen in Naturparken zeigen, dass Natur und Landschaft daseigentliche touristische Kapital der Parke sind. Besucher kommen in ersterLinie, um die Landschaft zu genießen. Der Wunsch nach intakter Natur und

Umwelt ist aber auch generell unter bundesdeutschen Urlaubern weit verbreitet. Solegen 50% von ihnen besonderen Wert auf unverbaute Landschaft und 46% wün-schen sich den „Schutz und Erhalt der Natur am Urlaubsort” (Reiseanalyse 2002).Sogar 60% stimmen der Aussage „eher” oder „vollkommen” zu, nur dort Urlaub zumachen, „wo die Umwelt wirklich noch intakt ist” (Reiseanalyse 2000). Auch wennsich diese Ansprüche derzeit kaum in realem Buchungsverhalten niederschlagen, soweisen sie zumindest auf Zukunftschancen ökologisch intakter Zielgebiete hin.

Die deutschen Naturparke bieten gute Voraussetzungen, um die Sehnsucht nachreizvollen und intakten Landschaften zu erfüllen. In ihnen finden sich Laub-, Nadel-und Mischwälder, Flüsse und Seen, Heiden Moose, Feucht- und Trockenbiotope,Grünland, Äcker und Weinberge. Die zumeist kleinräumig und abwechslungsreichstrukturierten Naturparklandschaften regen zum Entdecken an und bieten Lebens-räume für nahezu alle in Deutschland beheimateten Tier- und Pflanzenarten.

Angebote statt Verbote

N aturparke streben einen Ausgleich von Naturschutz und Tourismus an. Die-ser Ausgleich sollte nur in Ausnahmefällen über ordnungsrechtliche Rege-lungen vorgenommen werden. Besser geeignet ist in der Mehrzahl der Fälle

die Lenkung der Besucher mittels attraktiver Angebote. Grundsatz sollte hierbeisein, reizvolle Einblicke in die Natur zu gestatten, sensible Zonen aber dennoch vonStörungen frei zu halten. Das Spektrum von Maßnahmen zur Besucherlenkung istbreit. Lenkende Funktion besitzen u.a. Wegeführung und -qualität, Beschilderung,Karten und Broschüren, Beobachtungseinrichtungen, Parkplätze, Bushaltestellen,Informationspunkte und natürliche Hindernisse. Mit Hilfe eines Besucher-Monito-rings, d.h. der Erfassung der Besucherströme in zeitlicher und räumlicher Hinsicht,sollte der Erfolg von Lenkungsmaßnahmen regelmäßig überprüft werden.

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Anregungen zum Handeln

Klettern und Artenschutz

Um die charakteristische Landschaft derFränkischen Schweiz wieder sichtbar zumachen, wurde das Projekt "Fels- undHangfreistellungen" im Naturpark Frän-kische Schweiz – Veldensteiner Forstinitiiert. Ein Gesamtkonzept dient alsUmsetzungsgrundlage aller staatlichgeförderten Einzelmaßnahmen, derenTräger die Naturparkgemeinden sind.Die touristische Aufwertung des Land-schaftsbildes steht als gleichwertigesZiel neben dem Arten- und Biotop-schutz. Dreh- und Angelpunkt ist dieSchaffung eines übergreifenden Biotop-verbundsystems von Mager-, Trocken-und Felsstandorten. In Folge der Maß-nahmen ist allerdings eine Zunahmedes in der Region traditionell beheima-teten Klettersports zu verzeichnen. DerNaturpark bemüht sich daher um dieRealisierung eines naturverträglichenKletterkonzeptes. In einem Viertel desNaturparkgebietes wird bereits die ein-heitliche 3-Zonen-Regelung („Kletter-verbot“, „Klettern im Status Quo“ und„Weitererschließung”) angewendet.Schilder und Übersichtstafeln mitErklärungen sowie Verhaltensmaßre-geln für Kletterer sind Komponentendes Konzeptes. In Planung ist ein Falt-blatt zum Thema „Erlebensraum Fels”.Das erfolgreiche Projekt findet sowohlbei der örtlichen Bevölkerung als auchbei den Gästen große Resonanz.

Kontakt:Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst e.V.Geschäftsstelle · Rathaus · 91278 PottensteinTel. 09243/708 16 · Fax 09243/708 [email protected] · www.fsvf.de

Frankenwald Brot

„Die Kunden kaufen es, weil es schmeckt“, sagt einer der Bäckermei-ster aus dem Naturpark Frankenwald über das „Frankenwald-Brot“.Dieses ist eines der „Produkte fürunsere Umwelt“, zu denen auchnoch Honig, Wildbret, Holz undBergwiesenheu gehören. Die Her-stellung der Frankenwald-Produkteunterliegt strengen Kriterien. Sowird zum Beispiel das Getreide fürdas Frankenwald-Brot spritzmittel-frei, mit minimiertem Düngemittel-einsatz, naturschonender Fruchtfolge und unter ständiger Kontrolle inder Region angebaut. Das Projekt „Produkte für unsere Umwelt“ läuftunter der Federführung des Landschaftspflegeverbandes Frankenwaldin Kooperation mit zahlreichen Partnern. Ziel ist die nachhaltige Erzeu-gung land- und forstwirtschaftlicher Produkte und deren Vermarktungin der Region. Dies dient dem Erhalt der typischen Kulturlandschaft desFrankenwaldes und der Sicherung von Arbeitsplätzen.

Kontakt:Landschaftspflegeverband Frankenwald Landkreis Kronach e.V.Naturschutzzentrum Mitwitz · Unteres Schloß · 96268 Mitwitz Tel. 09266/82 52 · Fax 09266/64 42 [email protected] · www.oekologische-bildungsstaette.de

Käse-Route

Die Käserei hat im Schwarzwald eine jahrhundertealte Tradition.Saftige, kräuterreiche Wiesen und Weiden ermöglichen die Herstellungvielfältiger Käsesorten. Vom reifen Hartkäse, über Weichkäsesorten bishin zu Frischkäsesorten ist auf den Hofkäsereien oder aufden Bauernmärkten in der Region Südschwarzwaldalles zu entdecken. An der Käse-Route im Naturparkpartizipieren 14 bäuerliche Hofkäsereien. Die Lageder Höfe kann einer Karte im Faltblatt zur Route ent-nommen werden. Des weiteren erfährt man dort die Kontaktadressender Höfe einschließlich der e-mail-Adressen sowie eine Kurzbeschrei-bung der jeweiligen Erzeugnisse, Öffnungszeiten, Hofführungen etc.An der Realisierung der Käse-Route waren der Bund Badischer Land-jugend e.V., die Kurverwaltungen der Gemeinden Breitnau, Hinterzar-ten, Münstertal, Schluchsee und Titisee-Neustadt sowie der VereinRegionalmarkt Südlicher Schwarzwald beteiligt.

Kontakt:Regionalmarkt Südlicher Schwarzwald e.V.Geschäftstelle · Rathausstraße 9 · 79872 Bernaus/SchwarzwaldTel. 07675/92 19 52 · Fax 07675/92 19 54 [email protected] · www.regionalmarkt-ssw.de

Beispiele

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Anregungen zum Handeln

Weiderindfleisch aus der Ökoregion

Das Projekt im Naturpark Oberer Bayerischer Wald dient der Pflege derKulturlandschaft durch eine wirtschaftlich rentable Nutzung. DieOffenhaltung der Landschaft durch extensive Beweidung mit einerbegrenzten Rinderzahl pro Hektar erhält die Artenvielfalt der typischenFlora bzw. stellt diese wieder her. Zudem werden durch die Verarbei-tung und Vermarktung des qualitativ hochwertigen Rindfleischs in derRegion geschlossene Stoffkreisläufe gefördert. Das Projekt ist Teil desvom Bayerischen Umweltministerium geförderten Arten- und Biotop-schutzprogramms „Ökoregion Lam-Lohberg“. Die Umsetzung des Pro-jektes haben der Markt Lam, die Gemeinde Lohberg, der LandkreisCham und der Naturparkverein gemeinsam auf den Weg gebracht. ZurZeit nehmen ca. 30 Landwirte und Gastronomen an dem Projekt teil.Ihre Erlöse liegen deutlich über den ansonsten zu erzielenden durch-schnittlichen Erträgen.

Kontakt:Ökoregion Lam-Lohberg · Schulweg 4 · 93462 Lam · Tel. 09943/ 94 15 14Fax 09943/ 94 15 22 · [email protected] www.oekoregion-lam-lohberg.de/weiderindfleisch

Nutzung von Bergwiesen

Charakteristisch für den Naturpark Erzgebirge/Vogtland sind dessen Berg-wiesen. Ziel des vom Naturpark inKooperation mit den regionalen Land-schaftspflegeverbänden durchgeführ-ten Projektes ist es, diese Elemente derKulturlandschaft langfristig zu erhaltenund zu entwickeln. Erster Schritt hierzuwaren die Kartierung und Katalogisie-rung der Bergwiesen des Mittleren Erzgebirges. In Abstimmung mit Eigen-tümern bzw. Flächennutzern wurdenanschließend für besonders bedeut-same Gebiete Nutzungskonzepteerstellt. Zusätzlich wurden die Partnerbei der Beantragung von Fördermittelnunterstützt.

Kontakt:Zweckverband Naturpark Erzgebirge/VogtlandSchloßplatz 8 · 09487 SchlettauTel. 03733/62 21 06 · Fax 03733/62 21 07 [email protected]

Gelenkte Erlebnisse

Der Naturpark Steinhuder Meer ist auf-grund seiner Nähe zu Hannover einstark frequentiertes Naherholungs-gebiet. Zugleich sind das„Meer” und die angren-zenden Feuchtgebiete Le-bensraum für eine Vielzahlvon Brut-, Rast- und Stand-vögeln, darunter zahlrei-che bedrohte Arten. Einausgeklügeltes Besucher-management inklusiveeines Zonierungskonzeptes ermöglichtes, die Sport- und Erholungsansprüchemit dem Schutz der Feuchtgebiete zuvereinbaren. Die Zonen, in denen Was-sersport, Radfahren und Wandern Vor-rang haben, sind genauso festgelegtwie die Bereiche, in denen sich dieNatur ohne Störungen entfalten kann.Beobachtungstürme und ausgewieseneWege ermöglichen den Besuchern den-noch Einblicke in sensible Naturräume.

Kontakt:Naturpark Steinhuder Meer Hildesheimer Straße 20 · 30169 Hannover Tel. 0511/989 22 11 · Fax 0511/989 12 31 28info@naturpark-steinhuder-meer.dewww.naturpark-steinhuder-meer.de

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Anregungen zum Handeln

Kultur statt Klischees

K ultur in Naturparken sollte authentisch sein und auf Klischees verzichten.Was zählt, ist auch hier das Besondere und Unverwechselbare. Dies könnenein historischer Stadtkern, interessante Galerien, ein besonderes Fest und

vieles andere mehr sein.Souvenirs aus Taiwan gibt es überall, typische Produkte aus dem Naturpark sind

hingegen einmalig. Eine mundgeblasene Weinkaraffe oder eine handgetöpferteVase wecken bei jeder Benutzung Urlaubserinnerungen. Ein heimischer Obstbrand,würziger Käse oder naturreiner Blütenhonig lassen den Aufenthalt im Naturparkauch im Nachhinein noch auf der Zunge zergehen.

Verstaubte Museen und altbackene Angebote finden dagegen zunehmend weni-ger Anhänger. Auch auf dem kulturellen Sektor geht Qualität vor Quantität. Kultur-erlebnis mit allen Sinnen heißt die Zauberformel. Das originalgetreue Einfahren inein Besucherbergwerk, das eigenhändige Spalten einer Schieferplatte im Museumoder das Mahlen von Getreide in einer restaurierten Wassermühle sind nur einigeBeispiele hierfür. Konzerte, Theater und Feste in Schlössern oder Burgen lassenbekannte Sehenswürdigkeiten in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Für viele Naturparkbesucher ist die Verknüpfung von Landschafts- und Kulturge-nuss besonders reizvoll.Themenwanderungen und -radtouren (z.B. Mühlenweg, Schlös-sertour oder „Auf den Spuren von ...“) sind für diese Gäste passende Angebote.

Professionell und besucherfreundlich

S elbst der größte Kulturliebhaber ist verärgert, wenn er unverhofft vor ver-schlossener Tür steht. Kundenfreundliche Öffnungszeiten sind daher auch fürMuseen und Sehenswürdigkeiten ein Muss. Zum Besucherservice gehören

außerdem eine gute Beschilderung, aktuelle Kultur-Informationen im Internet undeine Angebotsübersicht im Katalog bzw. in einer gesonderten Broschüre. Eine Kultur-Card, die zu einem günstigen Pauschalpreis den Besuch der wichtigstenSehenswürdigkeiten in der Region ermöglicht, kann weitere Anreize schaffen.

Wichtig ist, dass die kulturellen Angebote in sich stimmig sind und zum touri-stischen Gesamtangebot passen. Insbesondere Events mit überregionaler Ausstrah-lungskraft besitzen einen erheblichen touristischen Werbewert. Umso sorgfältigersollte allerdings auch ihre Auswahl erfolgen. Denn nur so lässt sich ein unverwech-selbares Profil schaffen.

Dreyer, Axel (Hrsg.):Kulturtourismus, 2. Aufl., München 2000

Becker, Christoph;Steinecke, Albrecht (Hrsg.):Kulturtourismus in Europa – Wachstum ohne Grenzen, Trier 1993Bezug: www.eti.de

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Anregungen zum Handeln

Land und Leute

Urlauber schätzen den Kontakt zu Land und Leuten, kurz: die Kultur derbesuchten Region. 57% der Urlauber verbringen ihren Urlaub „am liebstendort, wo man den ursprünglichen Charakter des Ortes fühlt“ (Reiseanalyse

1999). Und 31% gaben in derselben Befragung an, innerhalb der letzten drei Jahrehäufig oder sogar sehr häufig kulturelle/historische Sehenswürdigkeiten besucht zuhaben. Immerhin noch jeder achte Bundesbürger hat Interesse an Studienreisen(Opaschowski 2001).

Naturparke verfügen nicht nur über reizvolle Landschaften, sondern haben auchim kulturellen Bereich einiges zu bieten. Die Jahrhunderte währende Auseinander-setzung zwischen Mensch und Natur hat in der Landschaft, aber auch in Stadtbil-dern, Architektur, Kunst, Handwerk, Festen, Mentalität, Sitten und Gebräuchen etc.ihre Spuren hinterlassen. Diese Spuren machen für den Gast häufig den besonderenReiz eines Gebietes aus und tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Bevölkerungmit ihrer Region identifiziert. Zugleich bieten sie vielfältige Chancen zur Aufwertungund Erweiterung des touristischen Angebotes.

Tradition und Moderne

D er Erhalt von Baudenkmälern und die Pflege von Traditionen leisten einenwesentlichen Beitrag zur kulturellen Attraktivität eines Gebietes. Gästegenießen den Charme der Vergangenheit und den Gegensatz zum anony-

men und hektischen Leben in Ballungsräumen. Dies darf jedoch nicht zu einem Einfrieren von Entwicklungen führen.

Kultur ist lebendig und immer in Bewegung. Der Umgang mit dem kulturellenErbe sollte sich daher nicht auf nostalgische Verklärung der Vergangenheit reduzie-ren. Naturparke sollten sich stattdessen nach innen und außen als Gebiete präsen-tieren, die ihre Wurzeln kennen und pflegen, sich aber Innovation und Fortschrittnicht verschließen. Die Restaurierung und Umnutzung historischer Bausubstanz,moderne Architektur mit deutlich regionalem Bezug und Ausstellungen zeitgenössi-scher Kunst deuten mögliche Perspektiven der kulturellen Entwicklung im ländlichenRaum an.

Kulturund regionaleIdentität

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Anregungen zum Handeln

Alte Scheunen in neuem Glanz

Das Scheunenviertel in Steinhude im Naturpark Steinhuder Meer warein sanierungsbedürftiges Ensemble aus ehemals sieben Scheunen,freien Scheunengrundstücken und einem zentralen Platz, der als Fest-platz diente. Die Stadt Wunstorf hat die „Revitalisierung des Scheu-nenviertels in Steinhude“ als dezentrales Projekt zur Weltausstellung

EXPO 2000 verwirklicht.Die bestehenden Scheu-nen wurden sorgfältigrenoviert und fehlendeGebäude adäquat er-gänzt. Drei Scheunen –die ältesten des jetzigenEnsembles – wurden ausdem Neustädter Land ins

Scheunenviertel umgesetzt. Heute sind in den insgesamt 13 Scheunenu.a. die Naturpark-Informationsstelle, ein Spielzeugmuseum, Galerienund Gastronomie untergebracht. Der Platz zwischen den Scheunenwird für Märkte und andere Veranstaltungen genutzt.

Kontakt:Naturpark Steinhuder Meer · Hildesheimer Straße 20 · 30169 HannoverTel. 0511/989-2211 · Fax 0511/989-123128 [email protected] · www.naturpark-steinhuder-meer.dewww.scheunenviertel-steinhude.de

Auf den Spuren der Römer

Der seit Herbst 2001 im NaturparkSchwäbisch-Fränkischer Wald bestehen-de Limespfad führt die Besucher auf dieSpuren der Römer. Der Obergermanisch-Rätische Limes ist das größte Boden-denkmal Europas und soll 2004 alsWeltkulturerbe in die UNESCO-Listebedeutender Bauwerke aufgenommenwerden. Unter dem schützenden Dachdes Fränkischen Waldes sind im Natur-park eindrucksvolle Überreste dieserrömischen Grenzbefestigung erhaltengeblieben. Durch die vorbildliche Zu-sammenarbeit zwischen dem Fremden-verkehrsverein Mainhardt, den Gemein-den, Forstämtern und dem Naturpark-verein entstand der drei Landkreisedurchquerende 50 km lange Wander-weg. Zwölf anschauliche Info-Tafeln,Wälle, Ruinen von Kastellen, rekonstru-ierte Wachtürme, Meilensteine und Pali-saden liefern ein abwechslungsreichesZeugnis der römischen Vergangenheitder Region.

Kontakt:Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald e. V.Forsthaus Mönchsberg · 74535 Mainhardt Tel. 07903/13 31 · Fax 07903/75 [email protected] · www.naturpark-schwaebisch-fraenkischer-wald.de

Historisch Technisches Informationszentrum Peenemünde

Das Historisch Technische Informationszentrum (HTI) in Peenemündeim Naturpark Insel Usedom befindet sich auf dem Gelände der 1936gegründeten ehemaligen Heeres-versuchsanstalt. Im Auftrag derWehrmacht wurden hier zur Zeitdes Nationalsozialismus neuartigeWaffen entwickelt, darunter diesogenannten „Vergeltungswaf-fen“, die als V1 und V2 traurigeBerühmtheit erlangten. Die V2 giltheute als Vorläufer sowohl allermilitärischen Langstreckenraketen als auch der zivilen Weltraumträ-gerraketen. In der Ausstellung wird das Thema so präsentiert, dass sichdem Besucher Fragen nach der Verantwortung von Technik undWissenschaft gegenüber dem Menschen und der Natur stellen. DieGeschichte des militärischen Sperrgebietes wird aus vielfältiger Sicht(z.B. hochspezialisierter Wissenschaftler, Zwangsarbeiter) ergreifenddargestellt. Das HTI gehört mit 300.000 Gästen pro Jahr zu den ammeistbesuchten Museen in Deutschland.Kontakt:HTI Historisch Technisches Informationszentrum Peenemünde Im Kraftwerk · 17449 Peenemünde · Tel. 038371/505-0 · Fax 038371/[email protected] · www.peenemuende.de

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Anregungen zum Handeln

Nicht nur die Gretchenfrage…

wird während der Faust-Festspiele Kronach in der nunmehr achten Spiel-zeit im Jahr 2002 gestellt. Der Erfolg derInszenierungen im Naturpark Franken-wald gründet auf einem sehrvolksnahen Konzept: Berühm-te Theaterklassiker, u.a. Faust Iund II, werden straff gekürztals gefühlsbetontes und bil-derstarkes Theater dargebo-ten. Die Festspiele werden impassenden Ambiente auf derFestung Rosenberg – einer dergrößten erhaltenen Festungs-anlagen Europas – aufge-führt. Die Nachfrage vonBesuchern aus dem ganzen Bundesge-biet steigt von Jahr zu Jahr. 2001 betrugdie Auslastung neunzig Prozent.

Kontakt:Frankenwald Tourismus Service CenterAdolf-Kolping-Strasse 1 · 96317 Kronach Tel. 09261/601 50 · Fax 09261/60 15 [email protected] www.frankenwald-tourismus.de

Flyer »Museen und Galerien«

Im Naturpark Insel Usedom wurde imFebruar 2002 in Zusammenarbeit vonvier Museen ein gemeinsamer Flyer her-ausgegeben. Der Gast wird durch diedichte Museumslandschaft Usedomsgeführt, indem er auf eine kompakte,aber sehr ansprechende Art und WeiseInformationen erhält. Dazu gehören dieAdressen und Öffnungszeiten von 24Museen und Galerien auf der Insel Usedom und in ihrer Umgebung. Dievier Träger und Kooperationspartnersind ausführlicher dargestellt. Die her-ausgebenden Museen werben mittelsdes Flyers für die gesamte Region undgucken somit weit über den Tellerrandihrer eigenen Einrichtung hinaus. DieVeröffentlichung des Flyers soll denBeginn einer längerfristigen Zusammen-arbeit markieren.

Kontakt:HTI Historisch Technisches Informationszentrum PeenemündeIm Kraftwerk · 17449 Peenemünde Tel. 038371/50 50 · Fax 038371/50 51 [email protected] · www.peenemuende.de

Flößerregion Frankenwald

Von Ende Mai bis Anfang September treiben fast jeden Samstag mehrals zwanzig Flöße mit Steuermann und Besatzung die wilde Rodach imNaturpark Frankenwald hinab. So spritzig und turbulent ging’s beimFlößen allerdings nicht immer zu. Die Ursprünge der Flößerei im Fran-kenwald reichen Jahrhunderte zurück. Stämme aus dem Frankenwaldwurden bis nach Rotterdam geflößt. Im Flößermuseum in Unterrodachwerden die Geschichte und die herausragende historische Bedeutungdieses harten Broterwerbs umfassend dargestellt. Der Besuchererfährt in dem ehemaligen Floßherrenhaus u.a. Wissenswertes überden Arbeitsalltag des Flößers. Heute lebt das Flößen als touristischeAttraktion wieder auf. „Freizeit-Flößer“ erhalten nach erfolgreichemBestehen der „Rodachtaufe“ das Flößerdiplom.

Kontakt:Frankenwald Tourismus Service Center, Adolf-Kolping-Straße 1 · 96317 Kronach Tel. 09261/601 50 · Fax 09261/60 15 [email protected] · www.frankenwald-tourismus.de

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Maßgeschneiderte Angebote

N icht jedes Angebot passt zu jedem Gast. Naturparke müssen sich zukünftigvermehrt Gedanken über eine stärkere Individualisierung und Zielgruppen-orientierung ihrer Informationsangebote machen. So kann z.B. das Basisan-

gebot an „Jedermann”-Führungen um spezielle Führungen für Schüler, Birdwatcheretc. ergänzt werden. Multimedia-Stationen in Informationszentren ermöglichen denNutzern die individuelle Auswahl von Informationen. Wenn Zentren auch von Fami-lien besucht werden sollen, müssen gesonderte Angebote für Kinder vorhandensein. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen.

Mit Training zum Erfolg

D ie wachsenden Gästeansprüche in allen Feldern der touristischenLeistungskette (fSeite 25) stellen die Naturparke und ihre Partner vorhohe Herausforderungen. Qualifizierte Mitarbeiter sind

wichtiger denn je. Nicht nur beim Naturpark selbst, sondern beiallen Leistungsträgern. Regelmäßige Fortbildung heißt daher dasGebot der Stunde.

Angesprochen sind zum einen die Naturpark-Mitarbeiterselbst. Zum anderen aber auch Kräfte aus den touristischen Marketingorganisationen, Unterkunfts- und Gastronomiebetrie-ben, Sportanbieter, Gesundheitsdienstleister, Handel etc. Nurwenn ihre Leistungen insgesamt ein rundes Bild ergeben, kannder Gast seinen Aufenthalt im Naturpark genießen.

Das Themenspektrum für Fortbildungen ist breit. Gastrono-mieseminare zur regionalen Küche, Training von Naturpark-Messepersonal und „Urlaub auf dem Bauernhof“-Fortbildungen von Landwirtensind nur einige Beispiele. Vor allem aber kommt es darauf an, allen Leistungsträgernvor Ort den Naturpark und seine Angebote nahe zu bringen. Nur Gastgeber, die sichselbst mit dem Naturpark identifizieren, können auch ihre Gäste begeistern.

Mögliche Partner für Trainingsangebotesind z.B. die Tourismusinstitutionen, dieregionalen Industrie- und Handelskam-mern sowie die Natur- und Umwelt-schutzverbände. Nicht vergessen wer-den sollte, dass Qualifizierungsmaßnah-men auch zur Sicherung von Arbeits-plätzen beitragen.

Anregungen zum Handeln

Ebers, Sybille; Laux, Lukas;Kochanek, Hans-Martin:Vom Lehrpfad zum Erlebnispfad. Handbuch für Naturerlebnispfade, Wetzlar 1998

Küblböck, Stefan:Zwischen Erlebnisgesellschaft und Umweltbildung. Informationszentren in Nationalparken, Naturparken und Biosphärenreservaten, München 2001

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Wachsende Ansprüche

N aturparke umfassen Landschaften von besonderer Vielfalt, Eigenart undSchönheit, die über Jahrhunderte hinweg von Menschenhand geprägt wor-den sind. Zu ihren selbstgesteckten Aufgaben zählt es, mit Hilfe von Infor-

mations- und Erlebnisangeboten das Verständnis für Natur und Kultur der Region zufördern.

Das Spektrum der Angebote ist breit. Es beinhaltet u.a. Broschüren, Informa-tionstafeln, Informationszentren, Führungen und Veranstaltungen. Die Ansprüche andie Qualität dieser Informationsangebote wachsen. Im Medien- und Informations-zeitalter geben sich immer weniger Besucher mit Mittelmaß zufrieden.

Gleiches gilt für die Ansprüche an die Servicequalität in Naturparken. Hierunterfallen z.B. besucherfreundliche Öffnungszeiten von Informationszentren, eine zen-trale Naturpark-Infoline, die Vorhaltung von Schlechtwetteralternativen für Führun-gen und nicht zuletzt die Freundlichkeit des Servicepersonals.

Lust auf Natur

G efragt ist vor allem eine zeitgemäße Informationsvermittlung, die auf Anre-gungen statt Belehrungen und Faszination statt Langeweile setzt. Der erho-bene Zeigefinger hat längst ausgedient. Anklang finden demgegenüber die

Ansprache aller Sinne, die Anregung zu eigenen Aktivitäten und die Möglichkeit zumEntdecken von Zusammenhängen. Unverzichtbar ist zudem die attraktive und anre-gende Aufbereitung der Informationen.

Lehrpfade mit textlastigen und wenig ansprechenden Tafeln stoßen nur aufwenig Gegenliebe. Mehr Zuspruch finden Erlebnispfade, die die Besucher aktiv ein-beziehen. Ähnliches gilt für Informationszentren. Attraktive Broschüren zeichnensich durch knappe und präzise Texte, aussagekräftige Fotos und Graphiken, über-sichtliche und zeitgemäße Gestaltung und ein nutzerfreundliches Format aus. Zueinem modernen Naturpark-Informationsangebot gehört ein aktueller, informativerund gut gestalteter Internet-Auftritt. Eine einprägsame Web-Adresse nach bundes-weit einheitlichem Schema (www.naturpark-[name].de) und die gegenseitige Verlinkung mit der jeweiligen zentralen Tourismus-Website sollten eine Selbstver-ständlichkeit sein.

Anregungen zum Handeln

Informationund Bildung

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Anregungen zum Handeln

»Gemeinsam Natur erleben«

Unter diesem Slogan bietet der NaturparkSteinhuder Meer zwei naturkundlicheErlebnistouren durch den Meerbruch unddas Moor speziell für Gruppen bis 30 Per-sonen an. Ein solcher erlebnisreich gestal-teter Tag beinhaltet z.B. die Begrüßungdurch einen Mitarbeiter des Naturparks imInfozentrum Steinhude, eine Filmvor-führung zum Thema im modernen Naturparkkino, die Bootsfahrt zumAusgangspunkt der Wanderung, die Führung durch das SchutzgebietMeerbruch und einen gemütlichen Ausklang des Tages bei einemgemeinsamen Kaffeetrinken oder Abendessen in Steinhude.

Kontakt:Naturpark Steinhuder Meer Hildesheimer Straße 20 · 30169 HannoverTel. 0511/989 22 11 · Fax 0511/989 12 31 28 [email protected] · www.naturpark-steinhuder-meer.de

Konzept zur Landschaftsinterpretation

Auf Initiative des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifelund des Geo-Zentrums Vulkaneifel wurde ein grenzübergreifendesGesamtkonzept zur Landschaftsinterpretation erarbeitet. Es zieltauf die Entwicklung hochwertiger und profilierter Naturerlebnisan-gebote. Schwerpunktthemen wie z.B. „Wasser“ oder „Vulkane“sollen die inhaltliche Verknüpfung und in der Folge auch die Koope-ration der bestehenden Informationseinrichtungen verbessern. ImMittelpunkt der Angebote sollen die Faszination und Schönheit derLandschaft stehen. Durch die Konzentration der Angebote aufohnehin erschlossene Gebiete soll zugleich ein Beitrag zurBesucherlenkung geleistet werden.

Kontakt:Deutsch-Belgischer Naturpark Hohes Venn - EifelSteinfelder Straße 8 · 53947 NettersheimTel. 02486/91 11 17 · Fax 02486/91 11 16info@naturpark-hohesvenn-eifel.dewww.naturpark-hohesvenn-eifel.de

Informations- und Umwelt-zentrum Naturpark Altmühltal

Von A wie Angeln bis Z wie Zimmersu-che erhalten Urlauber im Informations-zentrum des Naturparks Altmühltal diepassende Antwort. Das Haus ist abermehr als touristische Servicezentrale:Die barocke Kuppelhalle ist ein faszinie-render Kunstraum, die Ausstellungen„Natur“ und „Kultur“ geben Aufschlussüber die Altmühltalregion, im Biotop-garten und Naturerlebnisraum entdecktman die Fauna und Flora im Naturpark.Anfassen, begreifen, fragen, staunen,verstehen oder einfach nur bewundern– im Informationszentrum begegnetman der Altmühlregion auf intensiveWeise. Feste Bestandteile der Aktivitä-ten des Umweltzentrums sind die Veran-staltungsreihe „Natur erleben für jungund alt” und das Exkursions-programm „Geführte Wande-rungen und Exkursionen aufBestellung”. Weitere Mosaik-steine der Umweltbildungsind Aktionen, Seminare,Fortbildungen und Projekte.Zusätzliche Besucherattrakti-on ist der „Garten der Sinne”– ein speziell für Geh- und Sehbehinder-te angelegter Teil des Biotopgartens.Alle Angebote richten sich sowohl andie einheimische Bevölkerung als auchan die Urlaubsgäste im Naturpark.

Kontakt:Informations- und Umweltzentrum Naturpark AltmühltalNotre Dame 1 · 85072 Eichstätt Tel. 08421/987 60 · Fax 08421/98 76 54umweltzentrum@naturpark-altmuehltal.dewww.naturpark-altmuehltal.de

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Anregungen zum Handeln

»Natour-Haßberge«

Die Naturerlebnispfade im NaturparkHaßberge tragen dazu bei, das Ver-ständnis für die Zusammenhänge zwi-schen Natur, Landschaft und Umweltbei Kindern, Jugendlichen und Erwach-senen zu fördern und diese für die The-matik zu sensibilisieren. „Natour-Haß-berge” – dieser Erlebnisweg bei Königs-berg beinhaltet 13 unterschiedlichgestaltete interaktive Stationen: VomHolzklangspiel, über den Tierweitsprungund den Sinnespfad bis hin zum Lausch-platz im Weidenzelt. Spielerisch undNeugier weckend wird so Begeisterungfür den Natur- und Landschaftsschutzbei den verschiedenen Zielgruppen auf-gebaut.

Kontakt:Naturpark Hassberge e.V.Am Herrenhof 1 · 97437 Haßfurt Tel. 09521/272 24 · Fax 09521/271 [email protected]

Naturerlebnisdorf Nettersheim

Ein umfassendes Angebot zum Kennenlernen und Entdecken von Naturund Landschaft im Deutsch-Belgischen Naturpark Hohes Venn-Eifelbietet das Naturerlebnisdorf Nettersheim. Dauer- und Wechselausstel-lungen im Hauptgebäude, der „Alten Schmiede“, den „Werkhäusern“und dem alten Bauernhaus mit angeschlossenem Garten veranschauli-chen auf lebendige Art die Hintergründe und Wurzeln der Region.Erlebnis- und Entdeckungspfade führen durch das Dorf und zu den vie-len Sehenswürdigkeiten. Das Zentrum für außerschulische Umwelter-ziehung ist auf Kindergruppen- und Schulklassen-programme unter fachlicher Begleitung spezialisiert.

Kontakt:Naturschutzzentrum EifelRömerplatz 8-10 · 53947 NettersheimTel. 02486/12 46 · Fax 02486/78 [email protected]

»Winterakademie«

Für die Touristiker der Insel Usedom gibtes seit sechs Jahren die Möglichkeit, diebesucherärmere Zeit im Winter für Wei-terbildungen zu nutzen. Die sogenannte„Winterakademie”, die von der Indu-strie- und Handelskammer (IHK) zuNeubrandenburg in Kooperation mit derRegionalen Dienstleistungs- und Ent-wicklungsgesellschaft (REDEG) organi-siert wird, bietet zahlreiche Kurse für dieBeschäftigten der Tourismusbranche.Die Angebote reichen beispielsweisevon Regionalgeschichte und „GekonntGäste empfangen” bis zu Fachenglisch.Finanziert werden die Kurse überwie-gend aus dem Europäischen Sozialfondund dem Landesprogramm „Arbeit undQualifizierung”.

Kontakt:Industrie- und Handelskammer zu NeubrandenburgJohannesstraße 8b · 17034 NeubrandenburgTel. 0395/425 67 14 · Fax 0395/425 67 [email protected]

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Anregungen zum Handeln

Unbeschwert Bummeln

U nbekannte Städte und Ortschaften lassen sich am besten zu Fuß ent-decken. Der reichverzierte Torbogen, das elegante Schuhgeschäft und dasversteckte Restaurant blieben ansonsten unbemerkt. Selbst dem über-

zeugtesten Autofahrer macht ein solcher Bummel ohne Lärm und Abgase entschie-den mehr Spaß als an einer dicht befahrenen Straße. Auch die Unterkünfte sollteneher ruhig liegen.

Fußgängerzonen und Verkehrsberuhigung sind daher gerade in Naturpark-Ortschaften unverzichtbar. Daneben tragen auch ausreichend breite Fuß- und Rad-wege, gute Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und ein klares Parkleitsystem zur Vermeidung unnötiger innerörtlicher PKW-Fahrten bei.

Naturschutz beginnt vor der Haustür. Innerörtliche Entsiegelungs- und Begrü-nungsmaßnahmen steigern das Wohlbefinden, verbessern die Luftqualität undschaffen zusätzliche Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten.

Mit Energie zum Ziel

N achhaltige Entwicklung verlangt einen effizienteren Umgang mit Ressour-cen und die verstärkte Nutzung regenerativer Energien. Durch vorbildlicheLösungen in den eigenen Einrichtungen können Naturparke für die einhei-

mische Bevölkerung und die Besucher ein Zeichen setzen. Die Möglichkeiten sindvielfältig, müssen aber auf den jeweiligen Einzelfall abgestimmt werden.

Die Solaranlage auf dem Dach des Informationszentrums kann den Warm-wasserbedarf des ange-schlossenen Cafes de-cken, eine gute Wärme-dämmung reduziert denEnergiebedarf für dieBeheizung, der benötigteStrom stammt aus rege-nerativen Energiequellen(„Grüner Strom“) undmoderne Sanitärtechniksorgt für einen geringen

Wasserverbrauch. Die getrennte Abfallsammlung sollte zumindest an Punkten mithohem Besucheraufkommen selbstverständlich sein.

Die Gäste der Naturpark-Einrichtungen sollten über die dort praktiziertenUmweltschutzmaßnahmen möglichst anschaulich informiert und zur Nachahmungangeregt werden. Hierzu gehören u.a. Informationen über Einsparpotenziale undaktuelle Fördermöglichkeiten.

ADAC (Hrsg.):Verkehr in Fremdenverkehrsgemeinden.Lösungsvorschläge für die Bewältigung vonVerkehrsproblemen. Eine Planungshilfe für Ferienorte mit praktischen Beispielen,München 1993Bezug: [email protected]

Verkehrsclub Deutschland (Hrsg.):Naherholung. Neue Wege in den Urlaub,Bonn 2002 Bezug: www.vcd.org

Bundesumweltministerium (Hrsg.):Erneuerbare Energien und Nachhaltige Entwicklung. Natürliche Ressourcen –umweltgerechte Energieversorgung,3. Aufl., Berlin 2000Bezug: www.bmu.de

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Anregungen zum Handeln

Der mobile Gast

G äste wünschen eine möglichst schnelle, bequeme und unkomplizierteAnreise zu ihrem Ausflugs- oder Urlaubsziel und möchten vor Ort ausrei-chend mobil sein, um die Region entdecken zu können. Die Mehrzahl der

bundesdeutschen Bevölkerung setzt dabei auf das Auto. 65% aller Tagesausflügeund 50% aller Urlaubsreisen werden mit dem PKW unternommen. Busreisen liegenmit 11 bzw. 10% auf Platz zwei. Bahn und Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)befördern zusammen 8% der Tagesausflügler, bei Urlaubern beträgt der Anteil derBahnreisenden 7%. Immerhin ebenfalls 7% aller Tagesausflüge erfolgen per Fahrrad(Opaschowski 2001, Reiseanalyse 1999).

Angesichts der negativen Folgen des PKW-Verkehrs für die Umwelt (Ressour-cenverbrauch, CO2-Emissionen, Flächeninanspruchnahme) bieten die genanntenZahlen keinen Anlass zur Begeisterung. Die schlechte Erreichbarkeit mancherNaturparke mit der Deutschen Bahn und die fehlenden Angebote zur Fortbewegungin der Region wecken jedoch auch Verständnis für die Bevorzugung des Autos.

Weitere Schwachpunkte der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln könnenmehrmaliges Umsteigen, Wartezeiten auf Anschlusszüge und veraltetes Zugmaterialsein. Die Naturparkverwaltungen haben hierauf nur begrenzten Einfluss. Beispielezeigen jedoch, dass Verhandlungen mit der Bahn z.B. zur Erprobung umsteigefreierVerbindungen erfolgreich sein können. Insbesondere die Aktion „Fahrtziel Natur”der Deutschen Bahn (fSeite 50) bietet hier gute Anknüpfungspunkte.

Naturparkgäste wollen die Region erkunden. Dies erfordert Busverbindungen,deren Streckenführung und Fahrpläne sich an Freizeitbedürfnissen orientieren, alsoz.B. Ausgangspunkte von Wanderungen und Sehenswürdigkeiten ansteuern. Um-welttickets, die zu einem günstigen Pauschalpreis die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel im Naturpark ermöglichen, bieten zusätzliche Anreize.

Um dem Gast die Entscheidung für einen Urlaub ohne oder mit weniger Auto zuerleichtern, müssen ihm die Möglichkeiten zu umweltschonender Mobilität bekanntsein. Die Aufnahme von Verbindungen, Fahrplänen und Fahrradverleihen in Gastge-berverzeichnisse und Internet sollte daher selbstverständlich sein. Ein zusätzlicher Service ist der Verkauf und Versand von Bahn-, Bus- und Schiffstickets durch die Tourist-Information.

Verkehr und Umweltschutz

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Anregungen zum Handeln

Jugendherberge Mardorf

Die 1994 eröffnete Jugendherberge Mardorf ist mit 164 Betten dergrößte Unterkunftsbetrieb im Naturpark Steinhuder Meer. Die moder-ne Jugendherberge möchte einen aktiven Beitragzum Schutz der Umwelt leisten. Im Bereich derHaustechnik geschieht dies u.a. durch Warmwas-serbereitung mit Hilfe von Sonnenkollektoren,eine moderne Brennwertheizung, die Verwen-dung von Regenwasser für die WC-Spülung undden Einsatz wassersparender Sanitärarmaturen.Als einer von 15 anerkannten Umweltstudien-plätzen des Deutschen Jugendherbergswerkes istdie Jugendherberge Mardorf auf umweltpädagogische Angebote spe-zialisiert. Ein hauseigener Umweltpädagoge garantiert interessanteund praxisnahe Umweltbildungsangebote für Gruppen.

Kontakt:Jugendherberge Mardorf · Warteweg 2 · 31535 Neustadt Tel. 05036/4 57 · Fax 05036/15 54 [email protected], www.djhh · de/jugendherbergen/mardorf

Badeinsel Steinhude

Das Steinhuder Meer im gleichnamigenNaturpark ist Nordwestdeutschlandsgrößter Binnensee. Im Süden des Seesbefindet sich die 46.000 qm großekünstlich geschaffene Badeinsel. Derneuerbaute Service-Pavillon umfasstCafè, Bootshaus, Lagerräume undsanitäre Einrichtungen. Für seinenBetrieb wird ausschließlich auf vor Orterzeugte regenerative Energien zurück-gegriffen, hauptsächlich Sonnenenergie.Überschüssige elektrische Energie wirdin das lokale Versorgungsnetz einge-speist. Ergänzt wird das Projekt durchSolar-Mietboote, die zu einer Rundfahrtauf dem für Freizeitboote mit Verbren-nungsmotoren gesperrten SteinhuderMeer einladen. Das Vorhaben wurde imRahmen des Wettbewerbs „InnovativeSolarprojekte in Niedersachsen“ ausge-zeichnet und war registriertes Projektder EXPO 2000 in Hannover.

Kontakt:EMR Elektrizitätswerk Minden-RavensbergGmbH, Bereich ÖffentlichkeitsarbeitBielefelder Straße 3 · 32051 Herford Tel. 05221/18 30 · Fax 05221/18 33 [email protected] · www.emr.de

Müritz-Nationalpark-Ticket

Hinter dem Müritz-Nationalpark-Ticketmit der Müritz-, der Fischadler- und derOtter-Linie steht ein einzigartiger Ver-kehrsverbund von Bussen, Schiffen,Kanu und Fahrrad. Die Streckenführungder „Otter-Linie“ verbindet Europasbesterhaltene Endmoränenlandschaftim Naturpark Feldberger Seenlandschaftmit dem Nationalpark. Die Ticketpreisevariieren für verschiedene Zielgruppenund schließen Führungen und denkostenlosen Transport von Fahrrädernmit ein. Kanus werden kostenpflichtigtransportiert. Insbesondere die 3- bzw.7-Tages-Tickets werden Gästewünschengerecht, denn sie müssen nicht an auf-einanderfolgenden Tagen genutzt wer-den. Außerdem sind sie nicht nur in Bussen und auf Schiffen zu erhalten,sondern auch in den Tourist-Informa-tionen der Region sowie in größerenHotels und auf Campingplätzen. DieFahrt mit der „Otter-Linie“ lässt sichjeden Tag mit einer thematischen Wan-derung verknüpfen. Die Angebote hier-für spannen einen weiten Bogen: VonGeomorphologie und Biologie über Kulturhistorie und Literatur bis hin zur Kulturlandschaftspflege.

Kontakt:Zweckverband der Müritz-Nationalpark-AnliegergemeindenPrenzlauer Straße 2 · 17258 FeldbergTel. 039831/250 27 · Fax 039831/208 [email protected] www.nationalparkticket.de

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Anregungen zum Handeln

Usedomer Bäderbahn

Die Usedomer Bäderbahn (UBB) verbindet innerhalb der Sommer-Saison im 30-Minuten-Takt und im Winter stündlich die wichtigstenOrte des Naturparks Insel Usedom untereinander sowie mit dem Fern-bahnverkehr. Das komplette Streckennetz und die Bahnhöfe wurdenerneuert. Die Fahrgastzahlen der UBB sind von 1992 bis 2001 von ca.260.000 auf ca. 2,4 Mio.Passagiere gestiegen. Es istgeplant, die Bahnstrecke bisnach Stralsund und in das pol-nische Swinoujscie zu verlän-gern. An Sommerwochenen-den sind außerdem umsteige-freie Fahrten zwischen Berlinund Usedom geplant. Auch für mobilitätseingeschränkteMenschen ist die Fahrt mit der UBB bequem und angenehm: Das Ein-steigen in die modernen Fahrzeuge für körperlich Behinderte, mit Kinderwagen oder Fahrrädern ist problemlos möglich.

Kontakt:Usedomer BäderbahnAm Bahnhof 1 · 17424 Heringsdorf Tel. 038378/271 32 · Fax 038378/271 [email protected]

»Fahrtziel Natur«

In Kooperation mit den vier Umweltverbän-den BUND, NABU, VCD und WWF stellt dieDeutsche Bahn AG attraktive Ziele für Ausflü-ge und Urlaube in Deutschland vor. „FahrtzielNatur“ führt in einige der schönsten Naturlandschaften Deutschlands.Zur Zeit sind dies unter anderem sieben Nationalparke, zwei Bios-phärenreservate und der Naturpark Uckermärkische Seen. „FahrtzielNatur“ vermittelt umfangreiche Informationen über die Gebiete undhilft bei der Routenplanung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. AlleGebiete sind gut mit der Bahn zu erreichen und vor Ort sorgen Bussefür regionale Mobilität. In Kooperation mit Umweltverbänden undlokalen Tourismusorganisationen wird über zahlreiche Freizeitange-bote wie z.B. Führungen, Eintagesangebote und Mehrtagestourendetailliert und aktuell informiert. Eine Ausweitung der Aktion auf wei-tere Großschutzgebiete ist erstrebenswert.

Kontakt:Deutsche Bahn AG · Bahn-Umwelt-Zentrum · Schicklerstraße 5-7 · 10179 Berlin Tel. 030/29 76 32 74 · Fax 030/29 76 33 26 [email protected] · www.fahrtziel-natur.de

»Frankenwald mobil«

Unter diesem Namen gibt es mittlerwei-le drei landkreisübergreifende Freizeit-buslinien im Naturpark Frankenwald.Ziel dieses Angebotes ist die Entlastungvom PKW-Verkehr. Die Freizeitbusse fah-ren an Wochenenden und Feiertagenund bringen Radler, Wanderer, Skaterund Ausflügler zu den beliebtestenPunkten im Naturpark. Die Busse führeneinen Anhänger für 25 Fahrräder mitsich. Ihre Fahrpläne sind aufeinanderund auch auf die Fahrtzeiten derRegionalbahnen abgestimmt. Preislichgestaffelte Tageskarten für Familien,Erwachsene und Kinder machen dasAngebot zusätzlich attraktiv. „Franken-wald mobil“ wurde mit dem Bayeri-schen ÖPNV-Preis 2002 ausgezeichnet.Betreiber ist der Omnibus-Verkehr Fran-ken (OVF) in Kooperation mit den betei-ligten Landkreisen.

Kontakt:Wirtschafts- und Strukturentwicklungs-gesellschaft Landkreis Kronach mbH Klosterstraße 13 · 96317 Kronach Tel. 09261/62 63 12 · Fax 09261/62 63 [email protected] www.landkreis-kronach.de

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Aufgrund der wesentlich höheren Wertschöpfung pro Gast und des geringerenRessourcenverbrauchs pro Tag sind Übernachtungsgäste für Naturparke grundsätz-lich interessanter als Tagesgäste. Insbesondere Naturparke in der Nähe von Ballungs-räumen werden jedoch immer einen hohen Anteil an Tagesausflüglern haben. Auchdiese Besucher haben einen Anspruch auf Erholung und sollten im Naturpark will-kommen sein. Zu berücksichtigen ist auch, dass in manchen Regionen ein attraktivesEinzelhandelsangebot nur mit Hilfe von Tagesbesuchern aufrecht erhalten werden.

Gut für den Kreislauf

D erzeit werden etwa 95% der Warenkreisläufein Deutschland überregional abgewickelt.Durch die räumliche Trennung der einzel-

nen Verarbeitungsstufen ist die Wertschöpfunginnerhalb einer Region begrenzt. Eine sinnvolleAlternative bietet die stärkere Regionalisierung vonProduktion und Verbrauch durch den Aufbau regionalerWirtschaftskreisläufe. Eine hohe regionale Wertschöpfungwird vor allem dann erreicht, wenn regionale Rohstoffe (z.B. Holz)bzw. landwirtschaftliche Produkte (z.B. Milch) auch in der Region selbst weiter-verarbeitet (z.B. zu Käse) und verkauft werden.

Der Tourismus kann einen wesentlichen Beitrag zur Förderung regionaler Kreis-läufe leisten. Allein die begrenzte Nachfrage der Einheimischen würde für eine rentable Produktion häufig nicht ausreichen. Zudem beginnen die Einheimischenihre eigenen Produkte oftmals auch erst dann zu schätzen und zu kaufen, wenndiese von den Gästen nachgefragt werden. Für Gäste sind vor allem regionaleLebensmittel und Handwerksprodukte von direktem Interesse. Aber auch die Nach-frage von Beherbergungsbetrieben und weiteren Leistungsträgern kann wichtigeImpulse geben (z.B. die Bevorzugung regionaler Baustoffe oder von Handwerkernaus der Region).

Nur regionale Qualitätsprodukte aber können sich langfristig gegen industrielleMassenware durchsetzen. Zumindest im Nahrungsmittelbereich sollten Produktedaher strenge Qualitätskriterien erfüllen und entsprechend gekennzeichnet sein.

Leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen

D er Tourismus ist ein personalintensiver Wirtschaftszweig und bietet nurwenig Raum für Rationalisierungsmaßnahmen. Arbeitsplätze sind daherzwar grundsätzlich sicherer als in anderen Branchen, im Durchschnitt aller-

dings auch schlechter bezahlt und zu einem Teil saisonabhängig. Hohe Fluktuationist insbesondere in Hotellerie und Gastronomie an der Tagesordnung. Ohne qualifi-ziertes und motiviertes Personal ist die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismusjedoch nicht machbar. Zumindest mittelfristig ist daher mit deutlichen Impulsen zurVerbesserung der Arbeitsbedingungen zu rechnen.

Naturparke umfassen nicht nur attraktive Kulturlandschaften, sondern bietendurch ihre touristische Infrastruktur zusätzlich einen hohen Freizeitwert. Beide Merk-male werden sowohl für die Wohnortwahl des Einzelnen als auch für Standortent-scheidungen von Unternehmen immer wichtiger. Die hohe Lebensqualität in Natur-parken und die Arbeitsmöglichkeiten im Tourismus bieten Chancen, die Abwan-derung insbesondere jüngerer Menschen aus dem ländlichen Raum zu verringern.

Anregungen zum Handeln

DWIF (Hrsg.):Ausgaben der Übernachtungsgäste in Deutschland, München 2002Bezug: www.dwif.de

Luft, Hartmut:Organisation und Vermarktung von Tourismusorten und Tourismusregionen.Destination Management, Meßkirch 2001

Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Tourismus in Zahlen 2000/2001,Wiesbaden 2001Bezug: [email protected]

Bundesministerium für Wirtschaft undTechnologie (Hrsg.):Tourismus in Deutschland, Bonn 2000Bezug und Download:http://www.bmwi.de/Homepage/Politikfel-der/Mittelstandspolitik/Publikationen.jsp

Wirtschaftund Soziales

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Was kommt raus?

D ie Einkommenswirkungen des Tourismus in einer Region werden vor allemvon der Zahl der Besucher und der Dauer des Aufenthalts bestimmt. Nacheiner aktuellen Untersuchung des DWIF gibt ein Übernachtungsgast vor Ort

durchschnittlich 76,60 Euro pro Tag aus, wobei die Ausgabenhöhe je nach Beher-bergungstyp und Region stark differiert (DWIF 2002).

Die Ausgaben verteilen sich hauptsächlich auf Unter-kunft (34,8%) und Verpflegung im Gastgewerbe(33,4%). Daneben profitieren aber auch Handel(10,2%), Freizeit/Unterhaltung (5,4%), lokaler Trans-port (2,7%) und sonstige Dienstleistungen (13,5%).Ein Teil der Ausgaben wird unmittelbar zu Löhnen,Gehältern und Gewinnen (z.B. durch die Übernach-tung im Hotel), ein weiterer Teil mittelbar (z.B. durchdie Brötchenlieferung des Bäckers an das Hotel).Diese erste und zweite Umsatzstufe zusammengenommen, liegen die Einkommenswirkungen des

Übernachtungstourismus in Deutschland bei 59% des Nettoumsatzes bzw. 19,3Mrd. Euro (ohne Hin- und Rückfahrt sowie Ausgaben im Vorfeld und Nachgang derReise) (DWIF 2002).

Durchschnittlich 2,5% des Nettoumsatzes aus dem Tourismus fließen über dieGewerbesteuer und anteilige Lohn- und Einkommenssteuern an die Kommunen.

Welcher Gast soll’s sein?

D ie Ausgaben von Tagesausflüglern in Deutschland sind mit durchschnittlich19,20 Euro (Basis 1993) erheblich geringer als die von Übernachtungsgä-sten. Aufgrund der hohen Zahl von 2,2 Milliarden Tagesausflügen pro Jahr

liegt deren Gesamtumsatz allerdings deutlich über dem des Übernachtungstouris-mus. Tagesgäste sind Einkaufsgäste. 45% ihres Geldes geben sie für Einkäufe aus(7% für Lebensmittel und 38% für sonstige Waren), 37% werden für die Gastrono-mie aufgewendet (DWIF 1995).

Anregungen zum Handeln

Übernachtungen insgesamt

Ausgaben pro Kopf und Tag

Bruttoumsatz

326,3 Mio

93,30 1

30,5 Mrd. 1

94,6 Mio

48,30 1

4,6 Mrd. 1

56,0 Mio

26,90 1

1,5 Mrd. 1

Bruttoumsätze durch Übernachtungsgäste in Deutschland im Jahr 2000

Gewerbliche Betriebe über8 Betten

Privatquartiere unter 9 Betten

Camping aufTouristik-Stellplätzen

Quelle: DWIF 2002

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Anregungen zum Handeln

Arbeitsplätze durch Kundenorientierung

Seit Oktober 2000 arbeitet das Franken-wald Tourismus Service Center (FTSC)mit einem regionalen Call-Centerzusammen und bietet dem Gast so ansieben Tagen in der Woche von 9.00 -21.00 Uhr Informations- und Buchungs-möglichkeiten. Die erfolgreiche Koope-ration wurde durch die Einrichtung vonHeimarbeitsplätzen realisiert. Die Mitar-beiterinnen des Call-Centers werdenvom FTSC regelmäßig geschult undhaben von ihrem Arbeitsplatz direktenZugriff auf das zentrale Buchungs- undReservierungssystem. Durch die ver-stärkte Kunden- und Regionalorientie-rung des FTSC wurden somit insgesamtsieben Arbeitsplätze gesichert.

Kontakt:Frankenwald Tourismus Service CenterAdolf-Kolping-Straße 1 · 96317 Kronach Tel. 09261/601 50 · Fax 09261/60 15 [email protected]

Regionalmarke »Bergisch pur«

Bergisch pur – das ist seit 1998 die Regionalmarke des BergischenLandes und damit auch des Naturparks gleichen Namens. EineMarke, die hohe Qualität, Verbrauchersicherheit, artgerech-te Tierhaltung und Naturschutz verknüpft. Der Fokus liegtauf der Herstellung hochwertiger und gesunder Nahrungs-mittel, die ohne umfangreiche Transporte zum Kunden kom-men. Übergeordnetes Ziel ist die Stärkung der heimischenWirtschaft. Die Produkte – Rind- und Lammfleisch, Weidemilchrind,Apfelsaft, Milch und Käse – sind vor allem ein Beitrag zum Erhalt der Ber-gischen Landwirtschaft und somit zum Schutz der regionalen Kulturland-schaft. Bestellungen können online aufgegeben werden. Wer die Produk-te erst mal testen möchte, kann auf der Homepage Probierportionen allerProdukte bestellen.

Kontakt:Bergisch Pur · Geschäftsstelle c/o Volker Dannenberg Auf den Bruchswiesen 14 · 51643 GummersbachTel. 02261/637 00 · Fax 02261/91 98 72 · [email protected] · www.bergischpur.de

Marketingkooperation »Pro Frankenwald«

Zusammen mit profilierten Unterneh-men aus der Region hat das Franken-wald Tourismus Service Center (FTSC) imJahr 2000 eine Marketing-Kooperationgestartet. Die beteiligten Unternehmen(z.B. Loewe, Confiserie Lauenstein, Höl-len Sprudel, brühl & sippold) weisen inihren eigenen Informations- und Werbe-materialien auf den Naturpark Franken-wald hin. Im Gegenzug wirbt das FTSCfür seine Partner und bietet seinenGästen Betriebsbesuche an. Mit dieserAktion positioniert sich der NaturparkFrankenwald als Ziel für Qualitätsurlaubund spricht potenzielle neue Gäste an.Die beteiligten Unternehmendemonstrieren ihrenKunden und Mitar-beitern, dass sie ineiner modernenRegion mit hoherLebensqualität ange-siedelt sind.

Kontakt:Pro Frankenwaldc/o Frankenwald Tourismus Service CenterAdolf-Kolping-Straße 1 · 96317 KronachTel. 09261/601 50 · Fax 09261/60 15 [email protected]

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Fördermöglichkeiten 56 - 61

Literatur 62

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Finanzierungund

Literatur

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Finanzierung & Literatur

Niedersachsenwww.niedersachsen.de/ML1.htmwww.niedersachsen.de/ML9.htmwww.forstnds.de

www.mu.niedersachsen.dewww.mu.niedersachsen.de/pdf/foerder.pdf

www.mw.niedersachsen.de

www.lts-nds.de/html/foerderlotse/foerderlotse.htm

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Umweltministerium

Ministerium für Wirtschaft,Technologie und Verkehr

Sonstiges

Nordrhein-Westfalen

www.murl.nrw.dewww.murl.nrw.de/sites/arbeitsbereiche/landwirtschaft/titel.htm

www.mwmev.nrw.de

Ministerium für Umwelt und Naturschutz,Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr

Rheinland-Pfalz

www.mwvlw.rlp.dewww.mwvlw.rlp.de/start/njframes.asp

www.muf.rlp.de

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

Ministerium für Umwelt und Forsten

Saarland

www.umwelt.saarland.dewww.umwelt.saarland.de/1830.htm

www.wirtschaft.saarland.dewww.wirtschaft.saarland.de/1150.htm

Ministerium für Umwelt

Ministerium für Wirtschaft

Sachsen

www.smul.sachsen.de/de/wuwww.sachsen.de/de/wu/foerderfibel

www.sachsen.de/de/wu/smwawww.sachsen.de/de/wu/smwa/wirtschaft/foerderung/index.htmlwww.sachsen.de/de/wu/smwa/wirtschaft/tourismus/foerderung/index.html

Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit

Sachsen-Anhalt

Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt

Ministerium für Wirtschaft und Technologie

www.mrlu.sachsen-anhalt.dewww.mrlu.sachsen-anhalt.de/foerderprogramme/index.htmwww.lfi-lsa.de

www.mwv.sachsen-anhalt.dewww.lfi-lsa.de

Schleswig-Holstein

Ministerium für ländliche Räume, Landes-planung, Landwirtschaft und Tourismus

Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten

Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr

www.schleswig-holstein.de/landsh/mlr(Pfad: Ländliche Räume – ziel:)

www.schleswig-holstein.de/landsh/munf

www.schleswig-holstein.de/landsh/mwtv

Thüringen

www.thueringen.de/de/tmlnu

www.th-online.de

Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur

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Finanzierung & Literatur

D ie Bundesländer bieten eine große Vielfalt an tourismus- und naturparkrelevanten Förderprogrammen an. Die Darstellung aller Programme würde den Rahmen dieses Leitfadens sprengen und wäre außerdem vermutlich nach kurzer Zeit nicht mehr aktuell. Detaillierte Informationen zu Fördermöglichkeiten sind am besten im Internet zu

finden. Die folgenden Übersichten enthalten daher für jedes der 13 Flächenländer die Homepage-Adressen der Wirtschafts, Land-wirtschafts- und Umweltministerien. Zusätzlich ist darunter – soweit vorhanden – für jedes Ministerium die direkte Adresse der zentralen Förderseite angegeben (Stand 04/2002).

www.mlr.baden-wuerttemberg.dewww.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/mlr/fachinfo/mepl/mepl.htm

www.uvm.baden-wuerttemberg.dewww.stiftung-naturschutz-bw.de

www.wm.baden-wuerttemberg.de

Baden-Württemberg

www.stmlf.bayern.de

www.umweltministerium.bayern.dewww.umweltministerium.bayern.de/agenda/wirtsch/fib_inh.htm

www.stmwvt.bayern.de

Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten

Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie

Bayern

Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum

Ministerium für Umwelt und Verkehr

Wirtschaftsministerium

Hessen

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

Mecklenburg-Vorpommern

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei

Umweltministerium

Wirtschaftsministerium

Brandenburg

Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung

Ministerium für Wirtschaft

Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr

www.mv-regierung.de/lm

www.um.mv-regierung.dewww.um.mv-regierung.de/foerder/index.html

www.wm.mv-regierung.dewww.lfi-mv.dewww.gfw-mv.de

www.mulf.hessen.dewww.mulf.hessen.de/landwirtschaft/foerd_landwirtschaft/_fr_fl.htm

www.wirtschaft.hessen.dewww.wirtschaft.hessen.de/html/unternehmensf_rderung.htm

www.brandenburg.de/land/mlurwww.brandenburg.de/land/mlur/politik/b_akt51.htm

www.brandenburg.de/land/mwwww.brandenburg.de/land/mw/kp1-5-0.htm

www.brandenburg.de/land/mswvwww.brandenburg.de/land/mswv/verkehr/foerderung.html

FördermöglichkeitenAngebote auf Länderebene

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Anregungen zum HandelnFinanzierung & Literatur

Kurzbeschreibung

Förderart und -quote

Kontakt/Information

Förderung innovativer und beispielhafter Projekte in den Feldern Umwelttechnik,Umweltforschung/Naturschutz und Umweltkommunikation

Zuschüsse, maßnahmenabhängig

www.dbu.de

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Fördermitteldatenbank des BundesDie Fördermitteldatenbank des Bundes bietet einen schnellen Überblicküber Förderprogramme von EU, Bund und Ländern. Sie ist zu finden unter:http://db.bmwi.de/bmwidb/lpext.dll?f=templates&fn=altmain.htm

IHK-UMKIS-FördermitteldatenbankUMKIS ist das Umweltkommunikations- und -informationssystem derIndustrie- und Handelskammern. Es erleichtert die Suche nach Förderpro-grammen im Bereich des Umweltschutzes. Adresse: www.ihk-umkis.de

Broschüre „Wirtschaftliche Förderung“Die kostenlos erhältliche Broschüre gibt einen guten Überblick über wirt-schaftliche Förderprogramme unterschiedlicher Institutionen. Die klareGliederung ermöglicht das schnelle Auffinden relevanter Programme.Bezug und Download: www.bmwi.de/Homepage/Politikfelder/Mittel-standspolitik/Publikationen.jsp

Förderdatenbank nachhaltige RegionalentwicklungDie im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ent-wickelte Förderdatenbank gibt für alle Bundesländer Auskunft über För-derprogramme mit dem Schwerpunkt nachhaltige Regionalentwicklung:www.foerderdatenbank-regionalentwicklung.de

StiftungenDie deutsche Stiftungslandschaft ist weit verzweigt. Die Website www.stiftungsindex.de erleichtert den Überblick.

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Finanzierung & Literatur

Diverse Fördermöglichkeiten im Bereich des Naturschutzes: Sicherung und Entwicklungnaturnaher Landschaften, Arten- und Biotopschutz, Entwicklung von naturschutzkon-formen Regionalentwicklungs-, Pflege- und Bewirtschaftungskonzepten, naturverträgli-cher Sport und Tourismus

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (bis 100% Förderung)Naturschutzgroßprojekte (max. 75% Förderung)Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben (max. 66 % Förderung)

www.bfn.de/02/index.htm

Kurzbeschreibung

Förderarten

Kontakt/Information

F örderprogramme zur regionalen Entwicklung werden über die Bundesländer abgewickelt und sind daher direkt über diejeweiligen Landesministerien abrufbar. Dies gilt auch für die sogenannten Gemeinschaftsaufgaben (z.B. „Verbesserungder regionalen Wirtschaftsstruktur“ und „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“), über die die

Bundesregierung an der Regionalpolitik mitwirkt.Weitere relevante Förderprogramme des Bundes beziehen sich vor allem auf erneuerbare Energien sowie modellhafte Lösungenim Bereich des Natur- und Umweltschutzes. Fördermöglichkeiten des Bundesumweltministeriums werden im Rahmen desUmweltforschungsplanes über das Bundesamt für Naturschutz und das Umweltbundesamt abgewickelt.Die Deutsche Ausgleichsbank und die Kreditanstalt für Wiederaufbau bieten ein breites Programm-Spektrum auf Darlehensbasis an.Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ist die größte Umweltstiftung in Deutschland.

Kurzbeschreibung

Förderarten

Kontakt/Information

Diverse Programme zur Förderung von Umweltschutz- und Infrastrukturmaßnahmen

Kredit- und Beteiligungsprogramme

www.kfw.de

Bundesamt für Naturschutz

Umweltbundesamt

Diverse Programme zur Förderung u.a. von Existenzgründungen und Investitionen inden Bereichen Umwelt, Soziales, Bildung, Zukunftstechnologien

Kredit- und Beteiligungsprogramme

www.dta.de

Kurzbeschreibung

Förderarten

Kontakt/Information

Kurzbeschreibung

Förderarten

Kontakt/Information

Deutsche Ausgleichsbank

Diverse Fördermöglichkeiten im Bereich des Umweltschutzes: Nachhaltiger Sport undTourismus, Umweltberatung, Umweltkommunikation, nachhaltiger Konsum

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben Modellvorhaben von Verbänden

www.uba.de

Kreditanstalt für Wiederaufbau

Angebote auf Bundesebene

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Anregungen zum HandelnFinanzierung & Literatur

Gemeinschaftsinitiative für transeuropäische Zusammenarbeit zur Förderung einer ausgewo-genen Entwicklung, Förderung der grenzübergreifenden (Ausrichtung A), transnationalen(Ausrichtung B) und interregionalen (Ausrichtung C) Zusammenarbeit in den BereichenBeschäftigung, KMU, Umweltschutz, Verkehr etc.

2000-2006

4,875 Mrd. EUR

Maßnahmenabhängig, generell max. 50%, in Ziel 1-Gebieten max. 75%

Nach Region und Programm unterschiedlich

http://europa.eu.int/comm/regional_policy/interreg3/index_de.htm

Förderschwerpunkte und Ansprechpartner in den Bundesländern zu INTERREG III A+B unter:http://europa.eu.int/comm/regional_policy/country/prordn/index_de.cfmzu INTERREG III C unter: www.bbr.bund.de

INTERREG III

Kurzbeschreibung

Laufzeit

Gesamtbudget

Förderquote

Antragsfristen

Kontakt/Information EU

Kontakt/Information D

Umsetzung, Aktualisierung und Weiterentwicklung der Umweltpolitik der Gemeinschaft undder Umweltvorschriften, untergliedert in LIFE Natur (Arterhaltung und Regeneration vonLebensräumen) und LIFE Umwelt (Innovative Projekte im Umweltschutz), unter LIFE Umweltwerden auch Projekte zum nachhaltigen Tourismus gefördert

2000-2004

640 Mio. EUR

Einmal jährlich über die Bundesländer

Max. 50%

http://europa.eu.int/comm/life/home.htm

LIFE Umwelt: http://europa.eu.int/comm/life/envir/natautho.htmLIFE Natur: Auf Landesebene sind für LIFE Natur die jeweiligen Obersten Naturschutzbehörden zuständig, Links zu allen Umweltministerien der Länder unter:www.bfn.de/09/0904.htm

LIFE III

Kurzbeschreibung

Laufzeit

Gesamtbudget

Antragsfristen

Förderquote

Kontakt/Information EU

Kontakt/Information D

Weitere ProgrammeZusätzlich zu den aufgelisteten gibt es eine Fülle weitererProgramme, die im konkreten Fall für Naturparke und ihrePartner relevant sein können. Diese Programme sind überdie Webseiten der jeweiligen Generaldirektionen auffind-bar. Links zu allen Generaldirektionen unter:www. europa.eu.int/comm/dgs_de.htm

Newsletter

Der Newsletter der Generaldirektion Regionalpolitik kannkostenlos abonniert werden unter: http://europa.eu.int/comm/regional_policy/mailing/maillist/maill_de.htm

Magazin

Unter dem Titel LEADERforum erscheint dreimal jährlichein sehr informatives Magazin der Deutschen Vernet-zungsstelle LEADER+. Kostenlose Abonnements sind zubestellen unter: [email protected].

Beratung

Die EU-Info-Zentren informieren über Förderprogrammeund bieten Unterstützung bei der Antragstellung an.Adressen finden sich im Internet unter: http://europa.eu.int/comm/enterprise/networks/eic/eic_germany.html

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Anregungen zum HandelnFinanzierung & Literatur

Programme zur finanziellen Unterstützung von Regionen mit Entwicklungsrückstand (Ziel 1)oder Strukturproblemen (Ziel 2); Förderschwerpunkte differieren von Bundesland zu Bundes-land; Projekte mit touristischer Relevanz sind in fast allen Bundesländern förderfähig

2000-2006

158,3 Mrd. EUR

Maßnahmenabhängig, in Ziel 1-Gebieten max. 75%, in Ziel 2-Gebieten max. 50%

Nicht vorgegeben

http://europa.eu.int/comm/regional_policy/index_de.htm

Förderschwerpunkte und Ansprechpartner in den Bundesländern unter:http://europa.eu.int/comm/regional_policy/country/prordn/index_de.cfm

Ziel 1- und Ziel 2-Förderprogramme

Kurzbeschreibung

Laufzeit

Gesamtbudget

Förderquote

Antragsfristen

Kontakt/Information EU

Kontakt/Information D

Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des ländlichen Raums, unterstützt die Entwicklung und Erprobung neuer integrierter Strategien der gebietsbezogenen ländlichenEntwicklung nach dem Bottom-up-Prinzip sowie gebietsübergreifende und transnationaleZusammenarbeit

2000-2006

2,02 Mrd. EUR

Maßnahmenabhängig, maximal 50%

Die Auswahl der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) in den Bundesländern ist weitgehend abge-schlossen; in einigen Ländern gibt es evtl. einen zweiten und sogar dritten (Bayern) Aufruf fürBewerbungen; einzelne Projektanträge müssen über die jeweilige regionale LAG eingereichtwerden

http://europa.eu.int/comm/agriculture/index_de.htmwww.rural-europe.aeidl.be/

Deutsche Vernetzungsstelle Leader + in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährungwww.leaderplus.de

LEADER+

Kurzbeschreibung

Laufzeit

Gesamtbudget

Förderquote

Antragsfristen

Kontakt/Information EU

Kontakt/Information D

N achfolgend sind die wichtigsten EU-Programme zur Förderung regionaler Entwicklung und des Natur- und Umwelt-schutzes aufgelistet. Vorhaben im Bereich des Tourismus sind in allen Programmen förderfähig. Die meisten dieser Programme werden in enger Kooperation mit den Bundesländern durchgeführt. Kontakte sollten daher zunächst zu

den zuständigen Stellen der Länder aufgenommen werden. Die EU-Strukturfonds werden hier nicht gesondert aufgeführt, da ihreMittel zu einem hohen Anteil für die Ziel 1 und Ziel 2- Förderprogramme verwendet werden.

Angebote auf EU-Ebene

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Die Natur ist die große Ruhe gegenüber

unserer Beweglichkeit.

Darum wird sie der Mensch immer mehr lieben,

je feiner und beweglicher er werden wird.

Sie gibt ihm die großen Züge,

die weiten Perspektiven und zugleich das Bild

einer bei aller unermüdlichen

Entwicklung erhabenen Gelassenheit.

Christian Morgenstern

D ie folgende Übersicht ist kein Gesamtverzeichnis. Es werden ausschließ-lich Publikationen aufgeführt, die aufgrund ihres themenübergreifendenCharakters in den Literatur-Tipps der einzelnen Kapitel noch nicht

genannt wurden, aber dennoch wichtige Informationen und Anregungen zum nach-haltigen Tourismus enthalten.

Literatur

62

ADAC (Hrsg.): Deutschland-Tourismus.Innovativ die Zukunft gestalten. EinePlanungshilfe für Tourismuspraktiker,München 1999Bezug: [email protected]

ADAC (Hrsg.): Service-Qualität im Tourismus.Grundsätze und Gebrauchsanweisungen für die touristische Praxis, München 1995Bezug: [email protected]

Becker, Christoph; Job, Hubert;Witzel, Anke: Tourismus und nachhaltigeEntwicklung. Grundlagen und praktischeAnsätze für den mitteleuropäischen Raum,Darmstadt 1996

Bundesministerium für Wirtschaft undTechnologie (Hrsg.): TourismuspolitischerBericht der Bundesregierung, Bonn 2000Bezug und Download:www.bmwi.de/Homepage/Politikfelder/Mittelstandspolitik/Publikationen.jsp

Deutsches WirtschaftswissenschaftlichesInstitut für Fremdenverkehr e. V. an derUniversität München (Hrsg.):Tagesreisen der Deutschen, München 1995Bezug: www.dwif.de

Deutsche Vernetzungsstelle LEADER II inder Bundesanstalt für Landwirtschaftund Ernährung (Hrsg.): Marketing im Landtourismus, Frankfurt a.M. 1998Bezug: www.leaderplus.de

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Herausgeber:Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN)Niederhaverbeck 7 · 29646 [email protected] · www.naturparke.de

Auftragnehmer:KONTOR 21, Thomas WilkenAltonaer Poststrasse 13a · 22767 HamburgTel. 040/306851-0 · Fax 040/[email protected]

Konzept, Text, Gestaltung:Thomas Wilken, Angela Rosenlöcher,Elga Voss

Druck:v. Stern’sche Druckerei GmbH & Co KG,Lüneburg

Papier:RePrint (50% Altpapieranteil)

Förderung:Gefördert vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)

Fachbetreuung im BfN:Beate Job-Hoben

Bezugsadresse:Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN)Niederhaverbeck 7 · 29646 [email protected] · www.naturparke.de

Hinweis:Eine Vervielfältigung ist für nichtkommerzielle Zwecke und unter Hinweis auf die Quelle gestattet.

Mai 2002

Imp

ress

um

BildnachweisAndreas Schmidt-Wiethoff; Arbeitsgemeinschaft der Orte Steinhude, Mardorf, Hagenburg und Rehburg-Loccum; Archiv Bayern Tourismus Marketing GmbH; Berit Poppe; Bettina Kreisel;Bild swiss-image.ch; Camping Alt-Schwerin; Christine Leithner; Confiserie Burg Lauenstein;DB AG / Klee; Deutsch-Belgischer Naturpark Hohes Venn-Eifel; Elektrizitätswerk Minden-RavensbergGmbH; Elga Voss; Gesund & Fit Promotion GmbH; Frankenwald Tourismus Service Center;HTI Peenemünde; Jugendherberge Mardorf; Naturepix / Manfred Delpho; Naturpark Altmühltal;Naturpark Bergstraße Odenwald; Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald; Naturpark Schwalm Nette;Naturpark Steinhuder Meer; Naturpark Südschwarzwald; Naturpark Uckermärkische Seen;Ökologische Bildungsstätte Oberfranken; RegioBus Hannover GmbH; Reinhard Feldrapp;Samtgemeinde Landesbergen; Schloss Kröchlendorff; Thomas Wilken; Tourismusverband HannoverRegion; Usedom Tourismus GmbH; Usedomer Bäderbahn; Verkehrsvereine Steinhude und Mardorf

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Naturparke und Tourismus

Anregungen zum Handeln

Finanzierung und Literatur

Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN)Niederhaverbeck 7 · 29646 Bispingen · Telefon: 05198/98 70 33 · Fax: 05198/98 70 39 · [email protected] · www.naturparke.de