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Die räumliche Zukunft der Region Basel SNL-Simulationen 2012 - 2014 © Dr. Martin Geiger. Büro für Planungstechnik, Zürich. SNL-Simulations- und Analysesystem.

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Die räumliche Zukunft der Region BaselSNL-Simulationen 2012 - 2014

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Das Ziel der Raumplanung

aus der Sicht der Standort-, Nutzungs- und Landwert-Theorie (SNL-Theorie)_________________________________________________________________________________________________________________

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Raumplanung befasst sich mit der Besiedelung des Raumes durch die Gesellschaft.

Das Ziel der Raumplanung ist es, mit einem Minimum an Eingriffen im Raum ein Maximum an Nutzen für die Gesamtheit der Gesellschaft zu erreichen.

Dazu muss die Raumplanung den Mechanismus der Besiedelung genau verstehen.

Dabei hilft ihr das SNL-Modell: Das SNL-Modell macht die weitverzweigten Ursache/Wirkung-Ketten sichtbar.Das SNL-Modell simuliert die Wirkung verschiedener Planungsmassnahmen.

Das SNL-Modell berechnet laufend den daraus entstehenden Gesamtnutzen für Wirtschaft und Wohnbevölkerung.

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Der Mechanismus der Besiedelung

Die Nutzungskonkurrenz

Die Akteure der Gesellschaft (Firmen und Haushalte) nutzen diejenigen Standorte, deren Eigenschaften ihnen Zufriedenheit und Gewinn versprechen. Ungeeignete Standorte meiden sie, gleichgültig, was ein Zonenplan oder ein Entwicklungsplan suggeriert oder befiehlt.

Beispiele:

Die Nutzung A sucht und findet einen Standort mit den ihr passenden Eigenschaften a.

Nutzung K findet den gewünschten Standort mit der Eigenschaft k.

Zwei gleiche Nutzungen F entdecken gleichzeitig den einzigen passenden Standort f und konkurrieren gegeneinander.

Nutzung C findet keinen Standort mit den ihr passenden Eigenschaften c und zieht aus der Region weg.

Die Standorteigenschaften g und y passen niemandem. Drei Standorte bleiben leer.

Was kann die Raumplanung machen?

Kann die Raumplanung die Wirtschaft und Wohnbevölkerung zwingen, Standorte zu nutzen, die für sie nicht geeignet sind? Nein. Weder mit finanziellen Zuckerbroten noch mit gesetzlichen Peitschen.

Aufgabe der Raumplanung ist nicht die Verbesserung der Gesellschaft, sondern die Verbesserung des Raumes. Voraussetzung aber ist, dass die Raumplanung die relevanten Standorteigenschaften überhaupt kennt und weiss, wie sie zu beeinflussen sind. Die Stärke der Raumplanung ist nicht das Befehlen, sondern das Wissen.

Dabei helfen ihr die Standort-, Nutzungs- und Landwertheorie (SNL-Theorie) und die auf ihr beruhenden praxisbezogenen SNL-Simulationsmodelle.

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Die mächtigste Standorteigenschaft: Das Beziehungspotential

Beziehungspotential P = (M / eT)

Massen M (Arbeitsplätze, Wohnbevölkerung), die vom Standort aus erreichbar sind.

Transportaufwand T, der dazu nötig ist.

Mittelalter:

Alle Massen sind in der Stadt. Das Beziehungspotential ist gleich der Masse der Stadt

19. Jahrhundert:

Ansiedlung entlang der neuen Ausfalls-achsen. Das Beziehungspotential nimmt nach aussen ab. Hauptlieferant bleibt die zentrale Masse.

Resultat: Sternförmige Siedlungsstruktur.

Beispiel Basel.

Moderne Metropolitanregion:

Verbindung aller Standorte mit allen Standorten in einem Netz. Entstehung neuer Siedlungen im Kreuzungspunkt der Strassen. Jeder Standort beliefert jeden Standort -> Metropolitanregionen..

Metropolitanregionen können nicht politisch befohlen oder statistisch definiert werden. Metropolitanregionen wachsen 'automatisch'. Beispiel Zürich.

Das Beziehungspotential eines Standortes steigt, je mehr Massen erreichbar sind und es fällt, je grösser der Transportaufwand wird, um die Massen zu erreichen. Wirtschaft und Wohnbevölkerung siedeln sich (egal, was der Richt- oder Zonenplan sich vorstellt) dort an, wo das Beziehungspotential P gross ist oder steigt. Das Diagramm zeigt das Zusammenspiel von Masse und Transportaufwand in drei historischen Perioden.

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Im Mittelalter: Die geschlossene StadtStadt und Land sind getrennt. Die Stadt findet innerhalb der Stadtmauern statt. In der geschlossenen Stadt ist der Transportaufwand fast vernachlässigbar klein. Das heisst: Das Beziehungspotential ist praktisch gleich der Masse von Arbeitsplätzen und Wohnbevölkerung. Viele Raumplaner halten dieses Bildnoch heute für die anzustrebende Form der Stadt.

Beispiel: Nördlingen

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Das amtliche Siedlungskonzept der Region Basel Die offizielle Planung im Raum Basel verharrt in der überholten 'Zentrum/Peripherie'-Vorstellung des 19. Jahrhunderts

Die heutige 'Baum'-, 'Stern'- oder 'Finger'-Struktur der übergeordneten Verkehrsnetze ist für die Entwicklung Basels besonders ungünstig, weil praktisch keine Verknüpfungen zu kräftigen Nachbarn bestehen. So mächtig die Masse der zentralen Stadt Basel auch ist: Die ins Umland strömenden Beziehungspotentiale versanden im Schwarzwald, im Jura oder in der désert français.

Sie erzeugen praktisch keine Siedlungsimpulse für die Gesamtregion.

Die Beziehungspotentiale fliessen, einer negativen Exponentialfunktion folgend, vom 'Zentrum' Basel aus in die 'Peripherie'

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Prinzipielle Typen städtischer Regionen

rot = höchste Beziehungspotentiale, dunkelgrün = tiefste Beziehungspotentiale

Basel: Zentrum mit radialen Verkehrslinien, ohne Nachbarn. Keine Metropolitanregion. Bern: Zentrum mit eigenständigen Nachbarn (Fribourg, Biel, Thun, usw.). Beste Voraussetzungen für eine werdende MetropolitanregionZürich: Mischung aus Radial- und Gitterstruktur, in der sich Beziehungspotentiale gegenseitig aufschaukeln und (ohne Zutun der amtlichen Raumplanung!) immer neue Nutzungskonstellationen entstehen (= Metropolitanregion).

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Wie kann Basel geholfen werden? Unser erster Vorschlag: Autobahn-Ring in Basel

Konzentrische Beziehungspotentiale wie im 19. Jh. %-Zunahmen: von mässig (rosa) bis leicht (gelb) %-Zunahmen: von stark (blau) bis mässig (gelb)

Heutige Beziehungspotentiale (absolut) Beziehungspotential-Zunahme (ASTRA) Beziehungspotential-Zunahmen (Ring)

Unser Vorschlag: Innerer Autobahn-Ring

Raoul Rosenmund (guter Kenner der SNL-Theorie) hat im Rahmen des STOT-Workshops 2012 den vom Bund vorgegebenen Denkrahmen gesprengt und einen vollständigen städtischen Autobahn-RING vorgeschlagen. Im Auftrag der Stadt Basel hat Martin Geiger mit seinem SNL-Simulationsmodell die Auswirkungen dieses Vorschlages berechnet. Jetzt werden ganz neue Räume mit lebenswichtigem Beziehungspotential versorgt. Der Ring ist die conditio sine qua non für die seit 50 Jahren geforderte Öffnung Basels in die bisherige Terra incognita fuori le mura.

Der politische Erfolg:Nachdem im April 2013 auch Regierungsrat Wessels BS überzeugt werden konnte, be-schäftigt sich nun der Bund mit der von Rosen-mund/Geiger vorgeschlagenen Ringlösung.

ASTRA-Vorschlag: Staubeseitigung an Ort

Die Idee des Bundes war bis vor kurzem ein reiner Reparatur-Auftrag zur Beseitigung des Staus im Raum Schwarzwaldbrücke (STOT) Der Verkehr sollte wieder fliessen, wie das Wasser nach der Reparatur der Wasserleitung.

Wie die Karte zeigt, werden damit aber lediglich die Beziehungspotentiale entlang der Autobahn wieder dem Status quo ante angeglichen. Es ergeben sich keine neuen Perspektiven für die Entwicklung der Region.

Gemäss SNL-Theorie muss aber in der Raum-planung (wie beim Fussball) jede Defensiv-Aktion gleichzeitig auch eine Offensiv-Aktion sein. Siehe Spalte 3.

Heutige Situation

Vor einem halben Jahrhundert hat der damalige Basler Regierungsrat Edmund Wyss anlässlich der Eröffnung der Internationalen REGIO-Planertagung gesagt, das Ziel sei es: Basel, die Stadt ohne Land, diese Polis schlechthin nach Jahrzehnten extremer innerer Verdichtung zu befreien und zu einer trinationalen Region zu machen.

Was ist seither geschehen? – Nichts. Basel ist noch immer das Schulbeispiel einer Stadt des 19. Jahrhunderts mit einer Spitze im Zentrum und ins Umland auslaufenden Beziehungs-potentialen.

Was spielt in diesem Retro-Szenario die grosse Transitroute von Süd- nach Nordeuropa für eine Rolle? Die eines Fremdkörpers und Stau-Produzenten.

© SNL-Geiger, August 2012 © SNL-Geiger, August 2012 © SNL-Geiger, August 2012

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BlauRotGrünGelb

sehr grossgrossmittelklein

Unser zweiter Vorschlag: Aufbau eines regionalen Siedlungs-Netzes

Im Rahmen der Vernehmlassung zur basellandschaftlichen ELBA-Planung hat Raoul Rosenmund als notwendige Ergänzung zu den ELBA-Korridoren, zusätzlich zum inneren auch einen äusseren Autobahn-Ring in der trinationalen Region gefordert (Weil - 3Land – Airport – Allschwil – Binningen -- Reinach/Arlesheim – Frenkendorf -- Salina Raurica und Zusammenschluss mit der deutschen Umfahrungsstrecke ab Rheinfelden).

Wie die von Martin Geiger durchgeführte SNL-Simulation zeigt, kreuzen die beiden Ringe die alten radialen Achsen und überlagern deren Beziehungspotentiale mit tangentialen Beiträgen. Jeder Standort wird mit jedem Standort verbunden. Dies bringt freie Routenwahl und markante Steigerungen der Beziehungspotentiale an den neu geschaffenen Verknüpfungspunkten. Die Siedlungen der Region werden zu selbständigen Partnern, die eigene Beiträge zur Entwicklung der Gesamtregion leisten. Alle Standorte liefern sich gegenseitig Beziehungspotential und schrauben das Gesamt-Beziehungspotential laufend hoch. (Prinzip der Metropolitanregionen).

Die Zunahmen der Beziehungspotentiale

pro Hektare, infolge:

Neu: innerer RingNeu: äusserer Ring

Basel

3Land

Airport

Allschwil

Oberwil

Reinach

Frenkendorf

Salina

LiestalArlesheim

Weil am Rhein

Saint-Louis

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Der politische Erfolg:Am 26.2.2014 empfiehlt der Regierungsrat BL in der Vernehmlassung die von der Verwaltung bekämpfte 'äussere Tangente' (Teil des von uns vorgeschla-genen äusseren Rings).

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Die zweite Standorteigenschaft: Umweltbedingter Eigenwert

Umweltbedingter Eigenwert E = Eneg + Epos

Epos = angenehme Umwelteinflüsse (u.a. Südexposition, Seesicht, ....)

Eneg = störende Umwelteinflüsse (u.a. Lärm, zu hohe Dichte, ....)

Während die von SNL-Modell gemessenen Bewertungen der meisten angenehmen und störenden Umwelt-einflüsse selbsterklärend sind, weist die Bewertung der Wohndichte interessante Unterschiede auf, je nach Abhängigkeit zu den übrigen Standorteigenschaften.

Zwei Beispiele:

Grosse Wohndichte ist an sich eine negative (schlechte) Standorteigenschaft.

Ist das Beziehungspotential des betrachteten Standortes jedoch sehr hoch, so werden enge Wohnverhältnisse eher in Kauf genommen.

Das gleiche gilt, wenn trotz hoher Bebauungsdichte unverstellte Seesicht geboten wird. Die Kombination von sehr hohem Beziehungspotential und Seesicht ergibt die höchste Zufriedenheit und Zahlungsbereitschaft der Wohnbevölkerung.

Die dichte Wohnbevölkerung des Gundeli-Quartiers (siehe Bild) könnte gehalten werden, wenn der von uns vorgeschlagene Innere Ring das Quartier als Tunnel unterfährt und gleichzeitig die verstopften Innenhöfe wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt würden.

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Beispiel: Luzern

Das immer wichtiger werdende Eigenwertelement: Wasser

Beispiel: Projekt 'Rheinhattan'‚ Basel-Nord

Was bis vor Kurzem als Verschandelung der Natur betrachtet wurde, ist heute begehrt: Dichtes Bauen am oder im Wasser, wie etwa in Luzern.Weshalb hat Basel seine Naturattraktion Nummer 1 (den Rhein) so lange nicht als Trumpf ausgespielt?

Nirgends erzeugen dichte Wohnhochhäuser einen nachhaltigeren Wert als am oder im Wasser. Wie das Projekt 'Rheinhattan' im Dreiländereck zeigt.

© INTERCITY Luzern

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Für die Standortwahl ausschlaggebend sind: gelb = Seesicht, blau = hohes Beziehungspotential, rot = Überlagerung beider Vorzüge

Die sogenannte Standortgüte eines Standortes ist gleich der Summe aus dessen Beziehungspotential und dem umweltbedingten Eigenwert.

Die SNL-Analyse der Standortwahl und der Mietpreise in der Schweiz bringt ein bemerkenswertes Resultat: Auf den blauen Standorten war für die Ansiedlung ein hohes Beziehungs- potential ausschlaggebend. Auf den gelben Standorten war ein stark positiver Eigenwert ('Seesicht') ausschlaggebend.Auf den roten Standorten erklärt erst die Kombination von sehr hohem Beziehungspotential und sehr hohem positivem Eigenwert die Ansiedlung.

Ein Blick nach Basel bestätigt, was wir ahnen: Basels Standortgüte besteht (grob betrachtet) aus Beziehungspotential. Es fehlt die aussergewöhnliche Natur-Attraktion. Der Rhein hat sich im Basler Bewusst-sein allzu lange als Industrie- und Transportgewässer eingenistet. Die gesamtschweizerische SNL-Analyse ist aber eindeutig: Die heutige Gesellschaft, insbesondere die Kaderleute der Wirtschaft suchen und finden mitten in den Konkurrenz-Städten Gewässer, für deren Anblick und Gebrauch sie mehr und mehr zu zahlen bereit sind.

Standortgüte = Beziehungspotential + umweltbedingter Eigenwert

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Beispiel konkurrierender Regionen

Das Gewicht des umweltbedingten Eigenwerts wird in unsern seit vielen Jahren laufenden Korrelationen mit den Standortentscheidungen sowie mit den Land- und Mietpreisen ermittelt. Hier zeigen sich in letzter Zeit dramatische Veränderungen. Nicht nur hat der umweltbedingte Eigenwert als Ganzes an Gewicht gewonnen, es hat sich im vergangenen Jahrzehnt ein einzelnes Element an die Spitze gesetzt, nämlich 'Wasser'. Und zwar sowohl als Seesicht wie auch als unmittelbar begehrtes Benützungselement ('Schwimmen durch die Stadt'). Dies könnte so weit führen, dass top ausgebildete Arbeitskräfte sich als erstes eine Wohnung oder ein Haus am Zürich-, Zuger- oder Vierwaldstättersee kaufen und dann dem in Frage kommenden Arbeitgeber vorschlagen, einen Teil seiner Arbeitsplätze doch bitte in die Nähe des schönen Wohnstandorts zu verlegen, wie das folgende aktuelle Beispiel zeigt.

rot = Herkunft der jeweils 40 grössten Beziehungspotential-Lieferanten. © Dr. Martin Geiger. Büro für Planungstechnik, Zürich.

Vergleich weit entfernter Konkurrenzstandorte

Standort Pratteln:a) Gleich hohes Gesamt-Beziehungspotential wie in Rotkreuz. b) Alle Beziehungspotentiale stammen aber aus dem Raum Basel.c) Umweltbedingter Eigenwert klein: Weder Seen noch Berge. Kein Geniessen des grössten Flusses der Schweiz!

Standort Rotkreuz:a) Gleich hohes Gesamt-Beziehungspotential wie in Pratteln.b) Aber vielfältige Herkunft der Beziehungspotentiale aus Zug, Luzern, Zürich.c) Umweltbedingter Eigenwert stark positiv. Uneungeschränkter Genuss zahlreicher Seen und Berge.

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Arbeit der Raumplanung im SNL-Simulationsmodell

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Planungspolitischer Fortschritt

Der Beobachter erfährt im SNL-Simulationsmodell gleichzeitig alle Auswirkungen aller Massnahmen auf alle Standorte der Region.

Dem Souverän braucht nie mehr der Glaube an obrigkeitliche Schlagworte abverlangt zu werden,

sondern allein die nüchterne Beurteilung einer vor seinen Augen realistisch ablaufenden Ursache- und Wirkung-Kette.

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