Die Reformation Die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts.

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Die Reformation

Die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts

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Kirchengeschichte IReligiöse Misstände• Die Weltlichkeit der Kirche• Die Päpste (z.B. Leo X.), Kardinäle, und Bischöfe waren

dem Luxus verfallen.• Interne und externe Machtkämpfe, die oft auch blutig

und auf niedere Art und Weise ausgetragen wurden.• Inquisition für den Machterhalt der Kirche

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Kirchengeschichte IReligiöse Misstände• Geistlicher Missbrauch durch den Klerus• Als Verantwortliche für das Seelenheil der Bevölkerung

missbrauchten sie ihre Stellung allzu oft.• Ablasshandel als Finanzierung für den Bau des

Petersdoms in Rom.• Wallfahrten wurden aufgezwungen.• Exkommunikation als Druck- Drohmittel.

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Kirchengeschichte IReligiöse Misstände• Geistlicher Missbrauch durch den Klerus• Die Lehre fom Fegefuer (Lat. Purgatorium) als Droh-

und Druckmittel• Die Läuterung der Erretteten zwischen leiblichen Tod

und Himmel (1 Kor 3,13ff ??)• „Wenn du dich so gut du kannst an die kirchlichen

Vorschriften hälst, wird deine Zeit im Fegefeuer vielleicht nicht so lang werden.“

• Gebete und sakrale Handlungen der Lebenden verkürzen die Zeit der Toten im Fegefeuer.

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Kirchengeschichte IReaktionen auf die religiösen Misstände

Da religiöse Aufständische meistens sehr schnell und pauschal als Ketzer verurteilt wurden, sind in dieser Kategorie viele Reform-gesinnte zu finden. Weil sie meistens schriftlich nicht aktiv waren (weil z.B. Analphabeten) oder ihre Schriften gleich beseitigt wurden, bevor sie Verbreitung fanden, kann man heute nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, wer echter Ketzer war und wer biblisch Reform-gesinnt war wie z.B. Wycliff, Hus, Luther, Hubmaier, etc..

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Kirchengeschichte IHistorischer Kontext vor der Reformation• Der Boden für die Reformation war

vorbereitet durch verschiedene Faktoren• Wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung• Feindseligkeiten zwischen Klerus und Adel• Bedrohung durch den Islam (Osmanen/Türken)• Europapolitische Uneinigkeit (Habsburger vs. Valois)• Innerdeutsche Uneinigkeiten (Kaiser vs. Kurfürsten)• Div. Reformbewegungen

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Kirchengeschichte IMartin Luther• * 10. November 1483; † 18. Februar 1546• Sohn eines Bergarbeiters und Mieneneigners• 1501-1505 Jurastudium• 2. Juli 1505 Gewittererlebnis• 17. Juli 1505 Eintritt in das Kloster der

Augustiner-Eremiten in Erfurt (gegen den Willen der Eltern)

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Kirchengeschichte IMartin Luther• 1507 Weihe zum Diakon und anschliessend

zum Priester• Innere Unruhen als Mönch („Wie finde ich

einen gnädigen Gott??“) ... • Sein Beichtvater Johann von Staupitz schickt

ihn zum Theologiestudium nach Wittenberg• 1509: Baccalarius biblicus & Baccalaureus

sententiarius

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Kirchengeschichte IMartin Luther• Theol.stud.: Theol. des Wilhem von Okham• 1510: Rückkehr nach Erfurt & Pilgerreise nach

Rom• dritte Generalbeichte • erklomm auf Knien die „Heilige Treppe“ am Lateran, um

Sündenvergebung für sich zu erlangen und seine verstorbenen Verwandten aus dem Fegefeuer zu befreien

• Entsetzt über den offensichtlichen Sittenverfall in der heiligen Stadt Rom.

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Kirchengeschichte IMartin Luther• 1512: Doktor der Theologie• Ab 1513: Professur an der Univ. Wittenberg• Exegese der Psalmen• Exegese des Römerbriefes• Immer noch quält ihn die Frage: „Wie komme ich an

einen gnädigen Gott?“

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Kirchengeschichte IMartin Luther• Gedankliche Entw. während seiner Professur• Okham, den er studiert hatte, vermittelte folgendes

Bild: Gott ist frei in seinen Handlungen und ebenso auch der Mensch.

• Luthers Problem: In meinem „freien Willen“ schaffe ich es nicht, von mir selbst aus gerecht vor Gott zu werden.

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Kirchengeschichte IMartin Luther• Gedankliche Entw. während seiner Professur• Er hatte schon alles getan, was ein guter Christ tun

sollte. • Sein (überempfindliches) Gewissen trieb ihn in

schwere Depressionen.• Was kann ich als Mensch tun um Gottes Massstäben

zu entsprechen?? Der Mensch auf sich allein gestellt (gemäß seines „freien Willens“) wird es nie schaffen, „gerecht vor Gott“ zu werden.

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Kirchengeschichte IMartin Luther• Gedankliche Entw. während seiner Professur• Psalmen weisen im Voraus auf Christus hin. Der

Römerbrief weist zurück auf Chrsitus hin.• Luther las die Bibel „christologisch“.• In Christus kommt Gottes Gerechtigkeit.• Wie kommt der Mensch an Gottes Gerechtigkeit, wen

er auf sich allein gestellt ist (wg. d. freien Willens)?

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Kirchengeschichte IMartin Luther• Gedankliche Entw. während seiner Professur• In kombination mit Augustinus‘ Predestinationslehre• Der Mensch kann nur gerecht vor Gott werden, wenn

er die Gerechtigkeit Gottes „von ausserhalb“ bekommt.• Wer bekommt diese Gerechtigkeit? Die von Gott

Erwählten. • Wie bekommen sie diese Gerechtigkeit zugesprochen?

Allein durch Glauben ... Von sich selbst aus können sie ja nichts tun.

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Kirchengeschichte IMartin Luther• Gedankliche Entw. während seiner Professur• 1517: Turmerlebnis Röm. 1,17 & Hab 2,4• „Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin offenbart aus

Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: ‚Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.‘“

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Kirchengeschichte IMartin Luther• Gerecht aus Glauben• Luther beginnt seine Gemeinde/Umfeld zu

reformieren.

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Kirchengeschichte I• Ablaßhändler J. Tetzel: • „Sobald das Geld im Kasten

klingt, die Seele in den Himmel springt!“

• „Wenn ihr mir euer Geld gibt dann werden eure toten Verwandten auch nicht mehr in der Hölle schmoren sondern in den Himmel kommen."

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Kirchengeschichte IMartin Luther• 31. Okt. 1517: 95 Thesen gegen den

Ablaßhandel.• Es folgen verschiedene Disputationen zu

Luthers Position (Apr. 1518 Heidelberger Disputation; Juli 1518 mit Cardinal Thomas Cajatan in Augusburg, u.a.)

• Kurfurst Friedrich von Sachsen stellt sich hinter Luther

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Kirchengeschichte IMartin Luther• 15. Juni 1520: Bannbulle Exsurge Domine (Frist von 60

Tagen zum Widerruf). 10. Dezember 1520 verbrennt Luther öffentlich die Bannbulle.

• 3. Januar 1521: Decet Romanum Pontificem – Luther wird exkommuniziert.

• 1520 Papst Leo X. drängt den frisch gewählten Kaiser Karl V. zur Tat gegen Luther

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Kirchengeschichte IMartin Luther• 17. April 1521: Reichstag in Worms• „[Da] … mein Gewissen in den Worten Gottes gefangen

ist, ich kann und will nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir. Amen.“

• Über Luther wird die Reichsacht ausgesprochen. Er ist „vogelfrei“.

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Kirchengeschichte IMartin Luther• Auf der Rückkehr nach Wittenberg entführt ihn der

Kurfürst von Sachsen auf die Wartburg.• 1521-1522: Luther übersetzt das NT• 1523 heiratet er Katharina von Bora (eine ehem. Nonne)• Reichstag zu Speyer 1529: Kaiser Karl V. gewährt den

Kurfürsten die Wahl zw. Katholisch & Evangelisch• Weitere Lehrtätigkeiten• Bauernaufstände• Widertäufer