Die Rheinbrücke in Breisach: Der letzte Blick auf die Heimat der … · 2020. 2. 10. ·...

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FÖRDERVEREIN EHEMALIGES JÜDISCHES GEMEINDEHAUS BREISACH e.V. Die Rheinbrücke in Breisach: Der letzte Blick auf die Heimat der badischen Deportierten nach Gurs am 22./23. Oktober 1940 Von Dr. Bernd Hainmüller und Dr. Christiane Walesch-Schneller 1 1 Unter Mitwirkung von Marcus Gryglewski, Berlin.

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    Die Rheinbrücke in Breisach: Der letzte Blick auf die Heimat

    der badischen Deportierten nach Gurs am

    22./23. Oktober 1940

    Von Dr. Bernd Hainmüller und Dr. Christiane Walesch-Schneller1

    1UnterMitwirkungvonMarcusGryglewski,Berlin.

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    Am22.Oktober2020jährtsichzum80.MaledieDeportationvon6.5042Deutschenjüdi-

    scherHerkunftindasfranzösischeInternierungslagerGursamFußderfranzösischenPyre-

    näen.ImkollektivenGedächtnisSüdwestdeutschlandsistdasLagerGursdadurchzentralmit

    denOpferndersogenannten„Oktoberdeportation“3verbunden.DieVorbereitungder„Ju-

    denaktioninBadenundinderPfalz“erfolgtevonlangerHandundlieferteeineArtMaster-

    planfürkünftigeVertreibungenderJudenausDeutschland.4

    AmMorgendes22.Oktober1940,demletztenTagdesLaubhüttenfests(Sukkot),wurden

    dieJudenBadensunddersogenanntenSaarpfalzbinnenzweiStundenmitmaximal50kg

    Gepäckund100ReichsmarkBargeldzuSammelstellenbefohlen.Vorerstausgenommenwa-

    renalleintransportunfähigeKranke,Staatsangehörigeverbündeterodernichtkriegsbeteilig-

    terStaatensowiejüdischePartnersogenannterMischehen.DerAltersstrukturderjüdischen

    GemeindenentsprechendwarenesvornehmlichältereMenschen,denenhieruntermassi-

    vemzeitlichenundpsychischenDruckvorausschauendeEntscheidungenüberdiemitzu-

    nehmendeKleidung,VerpflegungunddenHausratabverlangtwurden.InsiebenEisenbahn-

    zügenausBaden(vermutlichzweiZügeausMannheim,fünfZügeausKarlsruhe)undzwei

    ZügenausderPfalzwurdendieDeportiertenüberChalon-sur-SaôneinsunbesetzteFrank-

    reichderVichy-Regierungabgeschoben.DiejüdischenBewohnerdesBodenseegebietswur-

    deninOffenburgdenSonderzügenzugeführt,weileineQuerungdesschweizerischenHo-

    heitsgebietsamHochrheinnichtindiePlanungeinbezogenwurde.SS-Hauptsturmführer

    AdolfEichmann(ReferatIVD4–„Räumungsangelegenheiten“)hattedieTransporteinAb-

    sprachemitdemReichsverkehrsministerium,derDeutschenReichsbahn,vermutlichauch

    2DerGeneralbevollmächtigtefürdasjüdischeVermögeninBaden:Verzeichnisderam22.Oktober1940ausBadenausgewiesenenJuden(O.J.),SüdwestdruckKarlsruhe,S.126,imFolgenden„Verzeichnis“genannt.DieZahlenweichenindenmeistenBerichtenvoneinanderab.LautFrank,WernerL.:TheCurseofGurs–WaystationtoAuschwitz,Leipzig2012,S.87ff.variiertdieZahlderDeportiertenzwischen6.504und7.663,davon6.538badischeBürgerund1.125ausderPfalzunddemSaarland.DieVariationsbreitekommtz.B.dadurchzustande,dasseseinerseitsvordemDeportationszeitpunktFreitodevonBetroffenengab,dieindenamtlichenListenerfasstwaren,andererseitszahlreichePersonendeportiertwurden,dienichtaufdenListenstanden.FüreinigeOrtewieBreisach,IhringenundEichstettenwurdenz.B.nurdieHaushaltsvorständeerfasst,d.h.nichtalledeportiertenFamilienmitglieder.3AuchdieBezeichnungenfürdieseDeportationvariieren.ManchenennensienachdenGauleiternvonBaden-Elsassundderneuen„Westmark“(Pfalz,Lothringen,Saarland)die„AktionWagner/Bürckel“,andere„DieOk-toberdeportation“.4Steinbach,Peter:DasLeiden–zuschwerundzuviel,in:Tribüne:ZeitschriftzumVerständnisdesJudentums,Band49(2010),Heft195,S.117,Frankfurta.M.

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    mitderfranzösischenEisenbahngesellschaftSNCF,denstaatlichenStelleninBadenundden

    FormationenderNSDAPorganisiertundsaßam23.Oktober1940selbstamÜbergangan

    derDemarkationslinieinChalon-sur-SaôneinseinemAuto,bisderletztevonneunEisen-

    bahnzügenimunbesetztenFrankreichangelangtwar.5ErhattevonGestapo-ChefHeinrich

    MüllerdenpersönlichenAuftragerhalten,denTransferderZügenachVichy-Frankreichzu

    gewährleisten.DurchunzutreffendeAngabenüberdieZuginsassenwarihmdasgelungen.

    ÜberdiesenVorganggabEichmannbeiseinemProzessinJerusalem1961zuProtokoll:

    „Mirwurdeeingeschärft,dassdieseZügenirgendsaufdembesetztenTeilstehenbleiben.

    DochamGrenzbahnhofmußteicherkennen,daßdieseAufgabeschierunlöslichwar,vier

    odersechsTransportzüge–eswarenPersonenwagen–überdieDemarkationsliniezuschie-

    ben.ErstenswarensiedurchPolizeibewacht,undimunbesetztenGebietwarendieFranzo-

    senautonom.UndzweitenswarendortdieGeleisesignalmäßigblockiert.Wieichaufdie

    Ideekam,dieTransportedemBahnhofsvorsteheraufdemletztenBahnhofdesbesetzten

    französischenTeiles(inChalon-sur-Saône,d.V.)als‚Wehrmachtstransporte‘zudeklarieren,

    undwarumderBahnhofsvorstehermirglaubteunddieZügeweiterschickte,nachdemersie

    gesehenhatte,weißichheutenichtmehr.…NachPassierendesletztenZugessetzteich

    michschweißgebadetinmeinenWagenundfuhrschleunigstab.DieSchwierigkeiten,die

    sichdannspäterauftaten,mußtedasAuswärtigeAmtmitderfranzösischenRegierungin

    Vichyklären“.6ÜberdenVerlaufderDeportationszügeabMâcondurchdasunbesetzte

    FrankreichgibtesrelativeÜbereinstimmungbeiderweiterenFahrtstreckeüberLyon,Nar-

    bonne,Sète,Carcassone,Toulouse,Lourdes,PauzurEndstationderZügeinOloron-Sainte-

    Marie.FahrplananordnungenoderinterneDokumenteseitensderDeutschenReichsbahn

    unddermitihrzusammenarbeitendenfranzösischenEisenbahngesellschaftSNCFsindbis

    jetztnichtüberliefert.7AuchUnterlagenüberKontakteam23.OktoberzwischenderGrenz-

    stationMâconundeinerhöherenInstanzderVichy-Regierungfehlen,sodassweiterunklar

    ist,weraufderfranzösischenSeiteentschiedenhat,dieZügenachGurszudirigieren.Neben

    dieserFrageistauchdieFrageunterExpertenstrittig,welcheRheinbrückedieZügeaufih-

    5Gottwaldt,Alfred,Schulle,Diana:Die„Judendeportationen“ausdemDeutschenReichvon1941–1945,Wies-baden2005,S.42f.6ZitiertbeivonLang,Jochen:DasEichmannProtokoll.TonbandaufzeichnungenderIsraelischeVerhöre,Frank-furta.M.,1984,S.65f.7Gottwaldt/Schulle2005(wieAnm.5),S.40.

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    remWegzumSammelpunktMulhouse(damalsMülhausen8)benutzthaben.Sogehtzum

    BeispielYadVashem,diebedeutendeisraelischeGedenkstätte,dieandienationalsozialisti-

    scheJudenvernichtungerinnertundsiewissenschaftlichdokumentiert,ineinerinteraktiven

    KartederDeportationszügevomÜbergangRheinbrückeBreisachnachColmarundvondort

    zumSammelpunktnachMulhouseaus.9AuchdasMaterialheftderLandeszentralefürPoliti-

    scheBildungBaden-Württembergvon2010gehtdavonaus,dassSonderzügeausMannheim

    undKarlsruhezunächstdieOberrheinstreckesüdwärtsbisBaden-BadenundFreiburggelei-

    tetwurden,umdannbeiBreisachdenRheinzuüberqueren.10

    DieHomepagederVereinigungderL‘AmicaledeGurs,dievorOrtdieGedenkstätteGurs

    unterhält,gehthingegenvoneinemRheinübergangüberdieBrückeKehl-Strasbourgaus.11

    8WirbenutzenimfolgendendieheutigenfranzösischenStädtenamenwiez.B.Mulhouse.9https://deportation.yadvashem.org/index.html?language=de&itemId=11290250&ind=-1.AuchGottwaldt/SchullegehenvonderRheinbrückeinBreisachaus,(wieAnm.5),S.40.10LpBBaden-Württemberg:Ichweißnicht,obwirnochmalsschreibenkönnen–DieDeportationderbadischenundsaarpfälzerJudenindasInternierungslagerGursindenPyrenäen.ReiheMATERIALIEN,Stuttgart2010,S.26.11http://www.campgurs.com.Leconvoispécialestcomposédeneuftrains.Ilpartle23,traverseleRhinàKehl,passeparMulhouseetarrivedanslanuitàChalon-sur-Saône,surlalignededémarcation.Ilyresteplusieursheures,letempsquelesautoritésdeVichydonnentfinalementleuraccordpourlasuiteduvoyage,verslemididelaFrance.IlrepartversLyon,Nîmes,Narbonne,ToulouseetPauetarrivele24ausoir,àOloron-Sainte-Marie.(DerKonvoisetztsichausneunZügenzusammen.Erfuhram23.ab,passiertdenRheininKehl,

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    AnderefranzösischeQuellengehenaberauchvonderBreisacherRheinbrückeaus.12Wieder

    andereQuellenwieWernerL.FranksprechenvonbeidenMöglichkeiten(Breisachoder

    Kehl)13,Teschner14wiederumbenutzteineetwasvageFormulierung:„AlleBerichtederba-

    dischenDeportiertengebenalsFahrstreckedasRheintal,denÜbergangindasElsaßbei

    MühlhausenunddieWeiterfahrtüberDijon,Chalon-sur-Saône(…)an.“Damitbenennter

    zwardenEndpunktderRheinüberquerung(MulhousealsSammlungspunktimElsass),aber

    nichtdieBrückenquerung.DerweitereVerlaufderbadischenDeportationszügeabdem

    SammelpunktMulhouseaufdembesetztenTerritoriumFrankreichsistinzwischenweitge-

    hendgeklärt.VonMulhouseimfaktischannektiertenElsassmitdemneugeschaffenenGau

    Baden-ElsassderNSDAP15,gingesdannweiterzumdamalsneueingerichteten„Grenzbahn-

    hof“desneuenGausMontreux-Vieux(damalsAltmünsterol),etwa14kmvorBelfortund

    danndurchdasbesetztefranzösischeGebietüberDijonbiszumBahnhofvonChalon-sur-

    SaôneanderprovisorischenDemarkationsliniezur„Zonelibre“derVichy-Regierung.

    fährtanMulhousevorbeiunderreichtChalon-sur-Saône,dieDemarkationslinie,inderNacht.ErbleibtdortmehrereStunden,weildieBehördenvonVichyZeitbrauchen,umletztendlichihrEinverständnisfürdieFort-setzungderFahrtindieMitteFrankreichszugeben.ErfährtdannweiterüberLyon,Nîmes,Narbonne,ToulouseundPauunderreichtamAbenddes24.Oloron-Sainte-Marie–eigeneÜbersetzung).12„LesconvoisexceptionnelsdeMannheimetKarlsruheontd'abordétédirigésversBaden-BadenpuisFrei-burg,pourtraverserparlasuiteleRhinàlahauteurdeBreisach.LagaredeMulhousefutaussiunpointderassemblementpourlestrainsservantàladéportation.”LADEPORTATIONDESJUIFSDUPAYSDEBADE1èreAbibac2015-2016dulycéeAlfredKastlerdeGuebwiller(Alsace);SousladirectiondePierreUNGER,pro-fesseurd’histoire;http://www.memorialdelashoah.org/upload/minisites/voyages/f-m-s/2015-16/guebwiller.pdf(DerKonvoivonMannheimundKarlsruhewurdenzunächstRichtungBaden-Badenge-schickt,dannnachFreiburg,umdenRheindannaufderHöhevonBreisachzuüberqueren.SammelstellederDeportationszügewarderBahnhofvonMulhouse–eigeneÜbersetzung).13Frank2012(wieAnm.2),S.222.14Teschner,Gerhard:DieDeportationderbadischenundsaarpfälzischenJudenam22.Oktober1940,Frankfurt2002,S.102.15DasElsasswarbeimWestfeldzugHitlersebensowieTeileFrankreichsbesetztworden.DerWaffenstillstand,deram25.Juni1940inKrafttrat,teiltedaseroberteFrankreichineinedeutscheBesatzungszone,diedenGroßteilFrankreichsimWestenundNordenumfasste,unddie„unbesetzte“ZoneimSüdosten,dievomVichy-Regime(„FranzösischerStaat“)verwaltetwurde.DerWaffenstillstandsahkeineterritorialenVeränderungenvor.DasDeutscheReichhatteaberzwischendem15.unddem22.JunidieDépartementsBas-Rhin,Haut-RhinimElsassundMoselleinLothringenderdeutschenZivilverwaltungunterstelltundannektiert.Am28.Junizo-gendieDeutscheninStrasbourgein.AlsChefsderZivilverwaltungsetztedasArmee-OberkommandoRobertWagner,denbadischenGauleiter,undJosefBürckel,dendesGausSaarpfalz,ein.DiesesetztendieAnnexionvonElsassundLothringenalsReichsgebietdurch.EsentstandderneuenGauBaden-ElsassundfürdenGauSaarpfalzdie„Westmark“.Dazugehörtez.B.dieEingliederungvonPostundEisenbahnindasdeutscheSys-tem,dieGrenzverschiebung,dieEinführungderdeutschenVerwaltungetc.DerProtestderVichy-Regierungdagegenbliebwirkungslos.

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    DiesaarländischenJudenwurdenaufdemSaarbrückerSchlossplatzgesammelt,mitKraft-

    fahrzeugenzumdemetwa10kmentferntenBahnhofForbach(Moselle)inLothringenge-

    brachtundvondortauslinksrheinischüberStrasbourgnachMulhousetransportiert.16

    WoherkommendieunterschiedlichenEinschätzungenderTransportwege?Manmussmeh-

    rereAspekteberücksichtigen,diedirektimZusammenhangmitdemDeportationsplanfür

    diebadischenJudenstehen:DieOperationderAusweisungdervondenNationalsozialisten

    alsJudendefiniertenbadischenundsaarpfälzischendeutschenStaatbürgerwareinegeheim

    gehalteneOperation,diemöglichstreibungslosohnegrößereZwischenfälledurchgeführt

    werdensollte.Dementsprechendwarsieminutiösvorbereitetwordenunddieeingesetzten

    KräftederWehrmachts-,Nazi-undPolizeigliederungenwarendementsprechendangewie-

    senworden,keineGewaltaktegegendiezurDeportationvorgesehenenPersonendurchzu-

    führen.DementsprechendschriebReinhardHeydrich,ChefderSicherheitspolizeiunddes

    SD,am30.OktoberzumAbschlussderAktion:„…kannichIhnenmitteilen,dassausBaden

    am22.und23.10.1940mit7TransportzügenundausderPfalzam22.10.mitzweiTrans-

    portzügen6.504JudenimEinvernehmenmitdenörtlichenDienststellenderWehrmacht,

    ohnevorherigeKenntnisgabeandiefranzösischenBehörden,indenunbesetztenTeilFrank-

    reichsüberChalon-sur-Saônegefahrenwurden.DieAbschiebungderJudenistinallenOrten

    BadensundderPfalzreibungslosundohneZwischenfälleabgewickeltworden.DerVorgang

    derAktionselbstwurdevonderBevölkerungkaumwahrgenommen“.17Zudiesen„Siche-

    rungsmaßnahmen“scheintu.a.gehörtzuhaben,dassdieWachmannschaftenkeinerleiAus-

    sagendarübermachten,wohinsichdieZügebewegenwürden;ineinigenTransportzügen

    sindoffenbarauchdieFenstermitschwarzemPapierverklebtworden,sodasseineSicht

    wedervoninnennachaußen,nochumgekehrtmöglichwar.18Manmussauchberücksichti-

    gen,dassdieDeportiertensehrfrühamMorgenausihrenWohnungengeholtwordenwa-

    ren,miteinerPackzeitvonminimaleinerhalbenStundebismaximalzweiStundenunddass

    dieSammelpunktebeidenBahnhöfenanabgelegenenStelleneingerichtetwaren.Der

    Schrecküberdieplötzliche„Ausschaffung“ausihremoftJahrzehntegültigenWohnsitzund

    ihremHeimatlandunterHinterlassungihresgesamtenHabundGuts(außer50kgGepäck)16Muskalla,Dieter:NS-PolitikanderSaarunterJosefBürckel:Gleichschaltung–Neuordnung–Verwaltung.Saarbrücken,1995,S.411–432.17Zitataus:Wiehn,ErhardRoy(Hrsg.):Oktoberdeportation1940,Konstanz1990,S.7.18Frank2012(wieAnm.2),S.223.

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    führtewohlauchzueineraufsteigendenPanikundVerängstigungunterdenDeportierten,

    begleitetvondenDrohungenderWachmannschaften,beikleinstenVorkommnissenzu

    schießen.

    AufgrundderfehlendenamtlichenTransportdokumente19könnenwirzurKlärungderFrage

    derBrückenüberquerungnurzweiFaktorenzuRateziehen:

    1. DieAugenzeugenberichtevonDeportiertendesLagersGurszumTransportweg,nie-

    dergelegtinBriefenausdemLagerGursanAngehörigezuhauseoderimNachhinein

    aufgeschriebenunddokumentiert;

    2. BerichteüberdenZustandderRheinbrückenimOktober1940,alsdiesiebenZüge

    ausBadendenRheinüberquerenmussten.DassdiebeidenTransportzügeausder

    PfalzunddemSaarlandüberNancybzw.StrasbourglinksrheinischandieDemarkati-

    onslinieinChalon-sur-Saônegelangten,istunstrittig–hierwarkeineRheinquerung

    notwendig.

    DiesebeidenFaktorenwerdenwirimFolgendennäherbeleuchten.

    1.ZeitzeugenzurFragederRoutederDeportationszügeam22./23.Oktober1940

    JuliusRosenbergausBreisach

    JuliusRosenbergwurdeimJahr1900inBreisachgeborenundwarderletzteVorsteherder

    jüdischenGemeinde.ErwurdemitseinenEltern,seinerTanteundseinerVerlobtenam22.

    OktoberinBreisachverhaftet.20JuliusRosenbergwurde1942vonGursnachAuschwitzde-

    portiertundermordet.SeinBrief,geschriebenimCampdeGursam29.Oktober1940,rich-

    tetsichanseinenBruderAlfred(1910–2005)unddessenFamilie,dieindieUSAfliehen

    konnte.InseinerRoutenbeschreibungerwähnterBreisachnicht,vermutlich,weileres

    19EineRecherchebeiderfranzösischenEisenbahngesellschaftSNCFzudieserFragewirddurchgeführt,denndieZügewarenfranzösischeZügemitnachaußenaufgehendenAbteiltüren.20Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)istderVatervonJuliusRosenberg,NathanRosenberg(1863–1945),alsHaus-haltsvorstandgenanntunterNr.800;seineMutterJohannaRosenberggeb.Rosenberger(1870–1941),seineTanteRosaliaRosenberg(1861–1941)undseineVerlobteEmmyGeismar(1900–1942)sindnichterwähnt,S.21.

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    dankseinerbesonderenOrtskenntnisnichtfürnotwendighielt.

    „MeineLiebenAlle!

    IchmussEuchleiderdietraurigeMitteilungmachen,daßwiramDienstag22/10.voneiner

    StundezuranderenvonzuHausefortmussten&nurdasNötigstemitnehmendurften

    (Handgepäck).AllesAnderemusstenwirdemSchicksalüberlassen.InFrbg.isteinSonder-

    zugzusammengestelltworden&fuhrenwirin4Tagen&Nächtenhierher.DieRoutewar,

    Colmar,Mülhausen,Belfort,Besancon,Dijon,Lyon,ChalonssurMarne21,Avignon,Nimes,

    Montpellier,Narbonne,Toulouse,Pau.“22

    MaxDreyfussausEichstetten

    MaxundIrmaDreifusswarenam22.Oktober1940inKarlsruhe,umihreFluchtnachSüd-

    amerikafürNovembervorzubereiten.DannbesuchtensieVerwandtevonIrmaDreifussin

    Ettlingen.DasEhepaarwurdeinEttlingenfestgenommen.VonderPolizeistationwurdensie

    aufLastwagenzumBahnhofKarlsruhetransportiert,wosieauf„AberhunderteunsererLei-

    densgefährten“trafen.(...)„WirmusstendurcheinenNebeneingangdenBahnsteigbetre-

    ten.HierwarenbereitsunsereGlaubensgenossenausdembadischenHinterlandineinem

    ZugeundempfingenunsbeimEinsteigenmitentsetztenBlicken.(...)derZug(setztesich)

    RichtungFreiburginBewegung,daswirgegen5UhrdesanderenMorgenserreichten.(...)

    BeiBreisachüberquertenwirdenRhein.DernächsteHaltwarMülhausenimElsass.“23

    LilliReckendorfausFreiburg

    „DerZugfuhrausFreiburgab,zweigtegleichnachWesten.…BaldverlangsamtederZug

    21JuliusRosenbergverwechseltChalon-sur-SaônemitChâlons-sur-MarneimOstenFrankreichs,seit1997Châlons-en-Champagne.22Rosenbergbriefe,UnveröffentlichterBriefwechsel.Nr.23C,24C.ArchivBlauesHausBreisach.23„ImLager”DerFreiburgerJudeMaxDreifussinGurs—EineDokumentation,BadischeZeitung08.November2003.Magazin.EinleitungvonUrsulaKügele.Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)sindMax(1899–1978)undIrmaDreyfuss(1912–2000)unterihrerletztenAdresseinFreiburg,Belfortstr.26mitdenNr.496und500zufinden,S.15.

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    mitseinenmehralsvierzigWagendieFahrtundlenktevorsichtigüberdiekaumgeflickte

    EisenbahnbrücksinsElsaß.AdeRhein!“24

    EmmaSchwarzausEmmendingen

    „DerZugkamvonMannheim...Nungingesab,auchgabeseinRätselraten,nachrechts

    oderlinks.AlswirabergegenBreisachfuhrenwusstenwir,dassesgegenWestenging,so

    kamenwirdesAbendsinMühlhausenan....“25

    RolfWeinstockausEmmendingen

    RolfWeinstockbeschreibtdenAbtransportmitBussenausEmmendingenunddasAusstei-

    genamGüterbahnhofinFreiburg,woerauf„JudenausFreiburgundUmgebung“traf.

    „DieerstenZügerolltendurchdenBahnhof.SiewarenüberfülltmitJudenausMannheim

    undUmgebung.“DerZugsetztesichinBewegung.„AndenStationsnamenhattenwirfest-

    gestellt,dasswirinwestlicherRichtungfuhren.(...)WirwarenamRhein.Ganzlangsamfuhr

    derZugüberdieteilweisezerstörteunddeshalbgefährdeteBrücke.Unterunsschillerte

    silberndasWasser.(...)DieSSwarausgestiegenundliefnebendemZugeüberdiefesten

    Bohlen.EinzelneSS-LeutestandenaufdenTrittbretternundschautenindieFenster.Dann

    lagdieBrückehinteruns.“26

    24Reckendorf,Lilli:„Wirgingenstummundtränenlos“ErinnerungenandieDeportationam22.10.1940vonFreiburgnachGurs.In:Bosch,Manfred(Hrsg.):AlemannischesJudentum.SpureneinerverlorenenKultur,Eg-gingen2001,S.275.Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)istLilliReckendorf(1889–1952)unterderNr.670alsCäciliaRechendorfgelistet,S.18.25Schwarz,Emma:Emmendingen–Gurs–Johannesburg.BerichtderEmmendingerJüdinEmmaSchwarzüberihrenNS-LeidenswegundihrenachfolgendeAuswanderungzuihremSohnnachSüdafrika.JüdischesMuseumEmmendingen(Hrsg.),S.4.Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)istEmmaSchwarzgeb.29.August1881unterNr.394genannt,S.12.26Weinstock,Rolf:DaswahreGesichtHitler-Deutschlands,Singen1948,S.34–36.DerAutor,derAuschwitzundBuchenwaldüberlebte,erinnertirrtümlichden17.und18.Oktober1940.RolfWeinstock(1920–1952)wirdim„Verzeichnis“(wieAnm.2)unterNr.418genannt,S.13.

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    PaulNiedermannausKarlsruhe

    „WennmannunausdemKarlsruherBahnhofnachNordenoderSüdenherausfährt,gibtes

    dakeinebesonderenGeräusche.WendetmansichabernachWesten,alsoinRichtung

    Rhein,dannkommtnacheinerverhältnismäßigkurzenStreckeeineMetallbrückeüberden

    Rhein.UndwennmannachtsinnichtschallgedämpftenWagenübereineBrückefährt,hört

    manes.“

    DieHerausgeberhabendieErinnerungenvonPaulNiedermanninderFußnote20sokom-

    mentiert:„DieZügeüberquertendenRheinbeiBreisach,gutzweiZugstundenvonKarlsru-

    heentfernt“.27

    ManfredWildmannausPhillipsburg

    “ThetrucktookustoBruchsal.Therewasthecenterwherepeoplefromvillagesallover

    camefrom.Thenintheeveningweweretakentothetrainstation.Thetraincame,andwe

    wereveryhappywhenwesawthetraingoingsouthratherthangoingnorth.Andthenthe

    trainwentsouthandstoppedinvarioustowns,andalsostoppedinFreiburg.Inthemorning

    wecrossedtheRhineRiverinBreisach.Irememberverywellbecauseitwasatemporary

    bridge.Theactualbridgehadbeenbombarded,sowewentoverthetemporarybridge—I

    rememberverywellbecauseonesectionoftheoriginalbridgewasactuallyinthewater.It

    wasearlyinthemorning;wewereinregularpassengertraincarswithwindowsthatwe

    couldlookout.Ialwayslikedlookingoutofthewindows.”28

    (DerLastwagenbrachteuns(vonPhilippsburg,d.V.)nachBruchsal.DortwardieSammel-

    stelle,anderdieMenschenvonDörfernüberallherzusammentrafen.DannamAbendwur-

    denwirzumBahnhofgebracht.DerZugkamundwirwarensehrglücklich,alswirfeststell-

    ten,dassderZugnachSüdenging,nichtnachNorden.DennderZuggingnachSüdenund

    27Niedermann,Paul:Gurs.Briefe.Erinnerungen.StadtarchivKarlsruhe,Bräunche,ErnstOtto,Schuhladen-Krämer,Jürgen(Hrsg.),Karlsruhe2011,S.416.PaulNiedermann(1927–2018)befandsichimOktober1940kurzvorseinemdreizehntenGeburtstag.Erwirdim„Verzeichnis“(wieAnm.2)unterNr.1846genannt,S.42.28Wildmann,Manfred:UnveröffentlichesInterviewinMenloPark(CA)am31.Oktober2010durchdenKün-stlerTRIMPIN:Recollectionsofatenyear-oldboy'sjourneytothecampofGurs.,S.1.Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)istManfredWildmann,geboren1930unterNr.232genannt,S.8.

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    hieltanverschiedenenBahnhöfenundhieltauchinFreiburg.AmMorgenpassiertenwir

    denRheininBreisach.Icherinneremichsehrgutdaran,denneswarnureineBehelfsbrü-

    cke.DieeigentlicheBrückewarbombardiertworden,sodasswirüberdieBehelfsbrücke

    fuhren.Ichkannmichguterinnern,dasseinBrückenteilderursprünglichenBrückeimWas-

    serhing.EswarfrühamMorgen,wirwareninregulärenPassagierwagenmitFensternun-

    terwegs,sodasswirhinausschauenkonnten.Ichhabeesimmergeliebt,ausdenFenstern

    zuschauen–eigeneÜbersetzung).ImJanuar2020besuchtenwirinPaloAlto(CA)Familie

    Wildmann,diejetztineinemAltersheimlebt.SylviaWildmannbestätigtedieAngabenim

    Interviewvon2010,daManfredWildmanndazunichtmehrinderLageist.

    TrudyRothschildausKonstanz

    „Morgenswurden...alleJudenvonKonstanzimPetershauserGüterbahnhofversammelt

    undwartetenvonmorgensbisnachmittagsmitUngeduldaufdieWeiterbeförderung.Um5

    (17Uhr,d.V.)wurdenwirineinengroßenfranz.Zugverladen...undfuhren...den

    Schwarzwaldhinunter,überOffenburg,Freiburg,Breisachunddannüberdiefranz.Gren-

    ze.“29

    Dr.EugenFriedausLandau/Baden-Baden

    „IchlebteinBaden-Baden,alsder2.Weltkriegausbrach.(...)Am22.Oktober1940wurde

    ichzusammenmitden6.500nochinBadenundinderRheinpfalzverbliebenenJudenver-

    haftet.(...)WirfuhrenbeiBreisachüberdenRhein.Colmar,Mühlhausen,Belfort,Lyon,

    danndasRhonetalhinab.“30

    29Rothschild,Trudy:DieVerfolgungderbadischenundpfälzischenJuden–einTagebuch.In:Wiehn1990(wieAnm.17),S.167.GertrudRothschildgeb.14.Mai1923wirdim„Verzeichnis“(wieAnm.2)unterderNr.2365genannt,S.54.30Fried,Dr.Eugen:„...verscheuchtwieeingetretenerHund”,In:Wiehn1990(wieAnm.17),S.488–492,be-sondersS.490.Dr.EugenFried(1880–1974)wirdim„Verzeichnis“(wieAnm.2)genanntunterNr.32,S.3.

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    11

    HansOppenheimerausHeidelberg

    „22.Oktober1940

    Morgens7.00GestapobeiunsmitAusweisungausDeutschland.1/211UhrAbholung

    durchPolizei-LastwagenzumBahnhofzubereitgestelltemSonderzug.Abends6.15UhrAb-

    fahrtausHeidelberg.FahrtHeidelberg,Bruchsal,Karlsruhe,Freiburg,Mühlhausen(Frank-

    reich),Dijon,Belfort,Lyon(unbesetztesGebiet),Avignon,Säte(Mittelmeer),Carcasonne,

    Toulouse,(VerpflegungdurchfranzösischeArmeenachBezahlung),Pau,Oloron,...Dauer

    derFahrt4Tageund3Nächte.“31

    MiriamGerbergeb.SondheimerausWorms

    „WirfahrenindieNacht,inunbekannteGegend.ImmernochdiegroßeFrage:Ostenoder

    Westen?WennjetztBreisachkommt,sindwirsozusagengerettet.Warenwirschondort?

    Endlich,schonimMorgengrauen,fahrenwirüberdieRheinbrücke.Frankreich!DasBild,das

    sichunsjetztbietet,isteinsehrungewohntes.WirfahrennämlichdurcheinStückKriegs-

    schauplatz.Überallunbestelltes,Feld,großeLöcherdarin,hieunddaeinBunker,kaputte

    Schienen,zerschosseneHäuser.Scheußlich.“32

    2.DerZustandderoberrheinischenRheinbrückenimOktober1940

    HansWolfgangScharfhatimJahre2003einenBildbandherausgegeben,derfürunserThe-

    mavonbesonderemInteresseist.SeinBuch„Eisenbahn-RheinbrückeninDeutschland“33

    kannauchalseinStandardwerküberdenZustandderRheinbrückenimOktober1940gel-

    ten.JedeeinzelneRheinbrückevonKonstanzamBodenseebisWeselamNiederrheinwird

    31Ludwig,Max:DasTagebuchdesHans0.,Heidelberg1965,S.26.Im„Verzeichnis“(wieAnm.2)wirdHansOppenheimer(1921–1945)genanntunterNr.1023,S.25.32Richarz,Monika(Hrsg.):JüdischesLebeninDeutschland.SelbstzeugnissezurSozialgeschichte1918–1945,Stuttgart1982,S.391.33Scharf,Hans-Wolfgang:Eisenbahn-RheinbrückeninDeutschland,Freiburg2003,S.38–80.

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    12

    inihrerhistorischenGenesebeschrieben.FürunserThemavonBelangsindallerdingsnur

    einigewenigederhierbeschriebenenEisenbahn-Rheinbrücken.Sofallendiehochrheini-

    schenBrückeninKonstanz,Waldshut-KoblenzunddieBrückeninBaselausderRekonstruk-

    tiondesWegesderTransportzügevonvornehereinaus,dadieStreckenführungindiesem

    FalledasStaatsgebietderneutralenSchweizberührthätte.DieSchweizhättemitgroßer

    SicherheitdieTransportzügeüberihrStaatsgebietnichtgestattet,undmankanndavon

    ausgehen,dassderChefplanerderDeportation,AdolfEichmann,dasvorabwusste.Esblei-

    bendamitnurfolgendefünfEisenbahn-BrückenfüreineRheinquerungderDeportationszü-

    geausBadenübrig:

    − DiePalmrainbrückevonWeilamRheinnachHuninguemiteinerVerbindungnach

    Mulhouse;

    − dieRheinbrückevonNeuenburgnachChalampémiteinerVerbindungnachMul-

    house;

    − dieRheinbrückevonBreisachnachColmarmiteinerVerbindungnachMulhouse;

    − dieRheinbrückevonKehlnachStrasbourgmiteinerVerbindungnachMulhouse;

    − dieRheinbrückeinWintersdorfnachRoppenheimmiteinerVerbindungnachSéles-

    tat.

    DiefolgendetabellarischeÜbersichtzeigtdieSituationderfünfMöglichkeiten,imOktober

    1940denRheinzuüberqueren:

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    13

    DieZerstörungderoberrheinischenRheinbrückenundihreWiederherstellung1940–1941

    Palmrain-Huningue Neuenburg-Chalampé

    Breisach-Colmar Kehl-Strasbourg Wintersdorf-Roppenheim

    Am3.April1937wurdederBetriebaufderStreckeWeilamRheinundHüningenimge-genseitigemEin-verständniszwi-schenDeutschlandundFrankreicheingestellt.

    Sprengungam12.Oktober1939durchfranzösi-schePioniere.

    Sprengungam12.Oktober1939durchfranzösi-schePioniere;zweiteSprengungaufdeutscherSeitewegenille-galenFußgänger-übertrittenam20.Oktober1939.

    SprengungimSeptember1939durchFrankreich.

    Sprengungam12.Oktober1939auffranzösischerSeite.

    Ende1937bauteFrankreichimge-genseitigenEinver-nehmenmitDeutschlanddieBrückebisaufdiePfeilerab.

    1938räumteDeutschlanddieBahnanlagenein-schließlichGrenz-bahnhofPalmrainab.

    AuftragzumWie-deraufbauwurdeimJuli1940andieGrün&BilfingerAG.erteilt.

    NachderAnnexi-ondesElsassalsReichsgebietBe-ginndesWieder-aufbausderBrü-ckeabJuni1940durchdieGrün&BilfingerAG.

    RäumungderfehlendenBrü-ckenteileabdem2.September1940durchdieGrün&BilfingerAG.undOrganisa-tionTodt.

    BeginndesWie-deraufbausimMärz1941.

    NachderAnnexiondesElsass1940wurdebeschlossen,keinenWiederauf-baudurchzuführen,damandemÜber-gangkeineverkehr-licheodermilitäri-scheBedeutungbeimaß.Ende1941kamendieBrü-ckenteileandieOstfrontals„Kriegsbrücken-gerät“.

    WiederaufnahmedesBahnbetriebsMüllheim-Mulhouseam9.Dezember1940.

    WiederaufnahmedesBahnverkehrsBreisach-Colmaram25.Juli1940.

    Sprengungam4./5.Februar1945durchdeut-schePioniere.EinBahnverkehrwur-debisheutenichtwiederhergestellt.

    WiederaufnahmedesBahnverkehrsam3.Februar1941;Wiederauf-nahmedesPerso-nenverkehrsam10.Februar1941.

    WiederaufnahmedesvorläufigenBahnbetriebsderStreckeWinters-dorfRoeschwoogam3.Mai1942,ab3.Februar1943wiederzwei-spurigbefahrbar.

    Quelle:

    Scharf2003(wieAnm.33),S.38ff.

    Quelle:

    Scharf2003(wieAnm.33),S.45ff.

    Quelle:

    Scharf2003(wieAnm.33),S.52

    Quelle:

    Scharf2003(wieAnm.33),S.61ff.

    Quelle:

    Scharf2003(wieAnm.33),S.72ff.

    DerBahnverkehrüberdiePalmrain-BrückevonWeilamRheinnachHuningue/St.Louiswar

    am3.April1937imgegenseitigenEinverständniszwischendenRegierungenDeutschlands

    undFrankreicheingestelltworden.Ende1937bauteFrankreichinAbsprachemitDeutsch-

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    landdieBrückebisaufdiePfeilerab.1938räumteDeutschlanddieBahnanlageneinschließ-

    lichdesGrenzbahnhofsPalmrainab.NachderAnnexiondesElsass1940wurdebeschlossen,

    keinenWiederaufbaudurchzuführen,damandemÜbergangkeineverkehrlicheodermilitä-

    rischeBedeutungbeimaß.Ende1941kamendieBrückenteileandieOstfrontals„Kriegs-

    brückengerät“.

    DamitverbliebenfürdieDeportationszügedieEisenbahnbrückeninNeuenburg-Chalampé,

    Breisach-Colmar,Kehl-StrasbourgunddieBrückeWintersdorf-Roppenheim.DasSchicksal

    derSprengungderBrückenauffranzösischerSeite1939ausFurchtvoreinemdeutschen

    WestfeldzugteiltenallevierBrücken.DieGeschichteihrerWiederherstellungunterscheidet

    sichjedochhinsichtlichderWiederinbetriebnahmedieserEisenbahnverbindungen.Man

    erkennteinegewissePrioritätensetzungbeimWiederaufbau,diewenigerzivilenalsmilitä-

    rischenBeweggründengeschuldetseindürfte:UmTruppenundMaterialschnellindiebe-

    setzteZoneFrankreichstransportierenzukönnen,wurdendieBrückenvonNeuenburg

    nachChalampéundvonBreisachnachColmarimJahr1940vordenBrückenvonKehlnach

    StrasbourgundvonWintersdorfnachRoppenheimimEiltempowiederaufgebaut.Diebei-

    denletzterenwurden1941bzw.1942wiederfürdenBahnverkehreröffnet.NachScharfs

    BeschreibungwardieerstefertiggestellteEisenbahnbrückedievonBreisach,dieam25.Juli

    1940„feierlich“fürdenZugverkehrfreigegebenwurde.Am9.Dezember1940folgtedie

    offizielleWiedereröffnungderBrückeNeuenburg-Chalampé.34

    DieBreisacherBrückewaralseinzigeoberrheinischeRheinquerungbereitsam25.Juli1940

    wiedervollständiginBetriebgenommenworden.35DerGrundhierfürdürfteauchbautech-

    nischerNaturgewesensein:DieBrückewarsowohlvonfranzösischerSeiteam12.Oktober

    1939alsauchvondeutscherSeiteam20.Oktober1939vollständigzerstörtworden.Ein

    34DieAngabenüberdenWiederaufbauunddieInbetriebnahmederNeuenburgerBrückesindbeiScharfwi-dersprüchlich.IndemKapitel„DieRheinbrückenindenKriegenvon1870bis1945“schreibter,„EndeJuni1940wardieNeuenburgerBrückewiederbefahrbar,gefolgtnurwenigspäteram28.Juli1940vonderBreisa-cherBrücke“(S.14).BeiderdetailliertenBeschreibungderGeschichtederBrückeNeuenburg-Chalampéheißtesallerdings,dasserstimJuli1940dieMannheimerFirmaGrün&BilfingerAG.mitdemWiederaufbaubeauf-tragtunddieBrückedann„relativschnellinalterFormeingleisigwiederhergestellt“wurde(Scharf2003,wieAnm.33,S.48).DieWiedereröffnungdieserBrückealsEisenbahnbrückeerfolgteabernachAuskunftdesStadtarchivarsvonNeuenburg,WinfriedStuder,erstam15.August1941.Studer,Winfried:DerRheinübergangNeuenburg,in:BadischeHeimat,ZeitschriftdesLandesvereinsBadischeHeimate.V.Freiburg,66.Jahrgang,Heft3,September1986,S.459.35Vgl.Scharf2003(wieAnm.33),S.58;FotosvonderBrückeunddenFeierlichkeitenzuderenWiederinbe-triebnahmeimStadtarchivBreisachamRhein.

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    15

    Wiederaufbauwarleichtmöglich,damangesprengteTeileeinfachimWasserbeließ.Inso-

    ferntrifftdieBeschreibungvonManfredWildmannzu,dersichandasimWasserliegende

    Brückenteilerinnert.

    Abb.1:Dieam12.Oktober1939vonfranzösischenPionierengesprengteEisenbahnbrücke

    Breisach(StadtarchivBreisach).Bildaus:Scharf2003(wieAnm.33),S.57.

    Abb.2:ZerstörteBreisacherBrückenachderam20.Oktober1939erfolgtenSprengung

    durchdeutschePioniere(StadtarchivBreisach).Bildaus:Scharf2003(wieAnm.33),S.58.

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    16

    Abb.3:Dieseam26.April1941inFreiburgaufgegebenePostkartezeigtdieBreisacherEi-

    senbahnbrückenachihreram25.Juli1940abgeschlossenenWiederherstellung(Stadtarchiv

    Breisach).Bildaus:Scharf2003(wieAnm.33),S.59.DenauffranzösischerSeitegesprengten

    Brückenteil(rechtsimBild)hattemanimWasserliegengelassen.36

    InderFreiburgerZeitungvom29.Juli194037gibtesdarüberhinauseineMeldung,diebe-

    legt,dassabdiesemZeitpunktderEisenbahnverkehrzwischenColmar-Neubreisach-

    Eisenbahn-Rheinbrücke-Breisachwiederfunktionierte.

    36DerZeitzeugeManfredWildmannausPhillipsburgerinnertsichandiesesDetail:„Irememberverywellbe-causeitwasatemporarybridge.Theactualbridgehadbeenbombarded,sowewentoverthetemporarybridge—Irememberverywellbecauseonesectionoftheoriginalbridgewasactuallyinthewater.”Wildmann2010(wieAnm.28),S.1.37FreiburgerZeitung,Ausgabevom29.Juli1940(Tagesausgabe).

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    17

    Abb.4:AusschnittausFreiburgerZeitungvom29.Juli1940

    DasStadtarchivBreisachverfügtübereineSammlungvonBildernderEinweihungsfeierlich-

    keitenam25.Juli1940.

    Abb.5:DerersteZugüberdieBreisacherRheinbrückenachColmaram25.Juli1940mitein-

    gleisigerSchienenführung(StadtarchivBreisach).Bildaus:Scharf2003(wieAnm.33),S.59.

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    18

    GegendieWiedereröffnungderBrückeNeuenburg-ChalampéimJuni1940sprichtauch,

    dassScharfeinBilddesWiederaufbaus,datiertaufden2.September1940vorBeginndes

    WiederaufbausinseinemBandabdruckt.BetrachtetmandiesesBildundglaubtman

    ScharfsDatierung,erscheinteskaummöglich,dieBeseitigungdieserSchädenzwischendem

    2.September1940unddemTagderDeportationenam22.Oktober1940bewerkstelligen

    zukönnen.AuchfürdieBrückeKehl-Strasbourggilt,dasssieerst1942soweitwiederin-

    standgesetztwordenwar,dasseinZugverkehraufgenommenwerdenkonnte.Zumindest

    gibtesimStadtarchivKehleinFoto,dasdiewiederhergestellteEisenbahnbrückeimJuni

    1942zeigt.38FrauScherbvomStadtarchivKehlwürdeesausschließen,dassdiesschon1940

    passiertist.„HingegenhatmanschonimOktober1940eineneuehölzerneStraßenbrücke

    gebaut.AberdieTransportewurdenjamitderBahndurchgeführt,vonKehlundUmgebung

    übrigensam22.Oktober1940“.39

    Abb.6:Am2.September1940warendieindenRheingestürztenBrückenteilederKehler

    BrückezumTeilfürdenanstehendenWiederaufbaubeiseitegeräumt.Aufnahme:SLG,Rein-

    hardSchulz.Bildaus:Scharf,2003(wieAnm.33),S.67.IndiesemZustandkonntedieBrücke

    einenMonatspäternichtbenutztwerden.

    Insofern–solangekeinedeutschenoderfranzösischenTransportlistenvorliegen–muss

    38SchriftlicheAuskunftvonUteScherb,StadtarchivKehl,vom31.Oktober2019andieVerfasser.39SchriftlicheAuskunftvonUteScherb,StadtarchivKehl,vom31.Oktober2019andieVerfasser.

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    19

    manzumgegenwärtigenZeitpunktdavonausgehen,dassbeiderÜberquerungderRhein-

    brückeBreisachdieDeportiertendenwahrscheinlich„letztenBlick“aufihreHeimatwerfen

    konnten.NachdemÜberquerenderRheinbrückeBreisachgabesfürdiemeistenDeportier-

    tenkeinenWegmehrzurückindiefrühereHeimat.

    WieverliefderweitereTransportweg?

    Abb.7:BahnhofvonMontreux-Vieux,demGrenzortzwischendemannektiertenElsassund

    dembesetztenFrankreich.

    AlszentralerSammelpunktfürdenWeitertransportderDeportierteninRichtungChalon-sur-

    Saône(überBelfort,Besançon,Dijon)kannMulhousegelten,einalterVerkehrsknotenpunkt

    derfranzösischenEisenbahnen.

    HiertrafenauchdiesaarländischenJudenein,nachdemsieinForbach(Lothringen)versam-

    meltundüberStrasbourgdeportiertwordenwaren40.VonMulhousegingesdannweiter

    40Vgl.Muskalla1995(wieAnm.16),S.411–432.

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    20

    zum„Grenzbahnhof“beiMontreux-Vieux,etwa14kmvorBelfort.DadasElsassab1940bis

    zurBefreiung1944alsGauBaden-Elsassannektiertwar,gehörtederOrtfaktischzumDeut-

    schenReichundderBahnhoffungiertealsGrenzbahnhofzumbesetztenFrankreich.DieZü-

    gefuhrendanndurchdasbesetztefranzösischeGebietüberBesançonundDijonbiszum

    BahnhofvonChalon-sur-SaôneanderprovisorischenDemarkationsliniezur„Zonelibre“,

    demunbesetztenTeilsFrankreichsundvondortweiterbiszumBahnhofOloron-Sainte-

    Marie.FürdenTransportinsLagerGurswurdendannLastwageneingesetzt.

    WarumistdiegenaueKenntnisderRheinüberquerungderDeportationszügebedeutsam?

    ImJanuar2012wurdederVerein„TransRhinRailFreiburg–Colmar“41vonFranzosenund

    Deutschengegründet,diedafürsorgenwollen,dassmöglichstbaldwiedereinedurchgängi-

    geBahnverbindungzwischenFreiburgundColmarhergestelltwird.DazugehörtderWie-

    deraufbauderEisenbahnbrückeBreisach-ColmaranvordersterStelle.Währendderdeut-

    scheTeilderStreckebisBreisach(Kaiserstuhl-Bahn)sehrerfolgreichbetriebenundzurZeit

    elektrifiziertundweiterausgebautwird,wirdaufdemfranzösischenTeilnurnocheinge-

    ringerGüterverkehrabgewickelt.EsfehltdaswichtigsteVerbindungsstück,dieseitdem

    EndedesZweitenWeltkriegsfehlendeBrückeüberdenRhein.DerzeitistaufInitiativedes

    Vereinshin–undfinanziertdurchdieStadtBreisachunddieKommunalgemeinschaft„Pays

    deBrisach“–eineUntersuchungdurcheinprofessionellesBüroinArbeit,dienachweisen

    soll,dassdie„Freiburg-Colmar-Bahn“volkswirtschaftlichvongroßemVorteilseinwürde.

    UmdiesemZielnäherzukommen,machtderVereinseit2012intensivÖffentlichkeits-und

    LobbyarbeitfürdasgrenzüberschreitendeProjekt.Erhatinzwischenüber200Mitglieder,

    darunterdieStadtBreisachunddieGemeindeVolgelsheimundkooperiertmitdemökolo-

    gischenVerkehrsclubDeutschland(VCD)undderfranzösischenFahrgastorganisationFNAUT

    Alsace.SolltendieAnliegendesVereinseineBefürwortungdurchdiedeutschenundfranzö-

    sischenBehördenerfahren,diezueinerWiederaufnahmedesBahnverkehrsBreisach-

    Colmarführen,wäreeinintegralmitzudenkenderTeilderPlanungdieErwägungeinesMe-

    morialanderBrückeoderamBahnhofBreisach.DamitkanndieErinnerungandasSchicksal

    derDeportiertenwachgehaltenwerden,dieaufdiesemWegezunächstnachGursimSüd-

    westen,abAugust1942dannvonGursüberDrancynachAuschwitzverschlepptundOpfer

    41http://www.freiburg-colmar-bahn.eu/unsere-projekte/.Stand:14.Januar2020.

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    21

    desHolocaustwurden.DassindwirdennachGursDeportiertenschuldig.

    Abbildung8:BreisacherRheinbrückenachdem25.Juli1940,ausdemZugfotografiertvon

    derelsässischenSeiteausvorderBehelfsbrücke.ImHintergrundderEckartsberg,linksvon

    derwiederaufgebautenEisenbahnbrückesinddieTrümmerderaltenBrückeimRheinzuse-

    hen.AußerdemerkenntmanzweiWachhäuschenundzweiSoldaten.DieAufnahmemüsste

    perspektivischvoneinemZuginsassengemachtwordensein.Quelle:StadtarchivBreisach.

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