DIE SOZIALE AKZEPTANZ EINES NACHHALTIGEN · PDF fileEinstieg in Elektromobilität erfolgt...

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© Fraunhofer ISI Aktuelle Forschungsergebnisse Dr. Elisabeth Dütschke, [email protected] DIE SOZIALE AKZEPTANZ EINES NACHHALTIGEN ENERGIESYSTEMS

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A k t u e l l e F o r s c h u n g s e r g e b n i s s e D r . E l i s a b e t h D ü t s c h k e , e l i s a b e t h . d u e t s c h k e @ i s i . f r a u n h o f e r . d e

DIE SOZIALE AKZEPTANZ E INES NACHHALTIGEN ENERGIESYSTEMS

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Der Mensch im Energ iesys tem der Zukunft

Verbraucher Investor und Anpassung des Alltags Anwohner und Betroffener

gestern

morgen

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Was i s t Akzeptanz?

positive Reaktionen auf, ausdrückliche oder stillschweigende Zustimmung zu einer Technologie

Akzeptabilität

Vgl. Lucke (1995), Stoll (1998)

‚objektive‘ Dimension, i.d.R. auf Grundlage von

Expertenmeinung definiert

Akzeptanz

•Akzeptierbarkeit gewisser Tatbestände (Wert- und Zielebene)

•Handlungsebene: tatsächliche, beobachtbare und durch Handlung untermauerte Akzeptanz

•Kognitive und affektive Ebene: latente Akzeptanzbereitschaft Intention

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Was i s t Akzeptanz?

Vgl. Lucke (1995), Stoll (1998)

•Sozio-politische Akzeptanz − von Technologien und Politiken − durch die Öffentlichkeit − bei zentralen Akteuren − durch politische Entscheider

•Lokale Akzeptanz (Projekte, Infrastruktur)

• Marktakzeptanz (Übernahme / Adoption)

Akzeptanzobjekt vs. Akzeptanzsubjekt

Akzeptanz positive Reaktionen auf, ausdrückliche oder

stillschweigende Zustimmung zu einer Technologie

•Handlungsebene: tatsächliche, beobachtbare und durch Handlung untermauerte Akzeptanz

•Kognitive und affektive Ebene: latente Akzeptanzbereitschaft Intention

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Me inungen der Bevö lkerung zu Themen der Energ iewende

Eigene Daten von 2013

• Ca. 80 % der (deutschen) Bevölkerung nimmt an, dass der Klimawandel stattfindet; Ca. 10 % erwartet ihn künftig.

• 90 %halten ihn für vom Menschen (mit-)versursacht

• 93 % finden die Energiewende (sehr) wichtig (lt. BDEW-Erhebung, 2016)

Inwieweit sind Sie für oder gegen die Nutzung folgender Energiequellen in Deutschland?

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

weiß nicht/ keine Angabe 1=absolut dagegen 2 3 4 5 6 7=absolut dafür

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Akzeptanz im Energ iesys tem

technologie- / innovationsbezogene

Faktoren Sozio-politische Faktoren

Individuelle Faktoren

Akzeptanz von Personen und

Organisationen

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Be i sp ie l für loka le Akzeptanz: Carbon Capture and Storage (CCS)

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V ie r CO2-Spe icherpro jekte in Deutsch land

Ostbrandenburg: geplante Exploration eines Speichers (Vattenfall)

Ketzin: CO2Sink-Projekt und folgende (GFZ)

Injektion von CO2 (2008-2013)

Nordfriesland: geplante Exploration eines Speichers (RWE)

Aufgegeben 2011

Altmark: CO2-Speicherung in Kombination mit EGR (GDF Suez / GFZ)

Projektabschluss ohne CO2-Injektion (2008-2011)

Aufgegeben 2011

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Akzeptanz der Pro jekte in ihrem Ver lauf

08/08 •Ankündigung

Kraftwerk

11/08 03/09

•Erkundungs-genehmigung

04/09 •Anhörungs-

verfahren

05/09 •Gründung BI

II-III/09

•Zahlreiche Proteste

09/10 •Stopp der

Vorhaben

04/11 •Rückgabe Erkun-

dungskonzession

Nordfriesland Ostbrandenburg Altmark Ketzin

07/08 •Projektstart

11/08 •Projekt-

präsentation

09/09 •Start ‚öffentl.

Akzeptanz‘

03/10 •Gründung BI

04/10 •Keine Injektions-

genehmigung

09/11 •Ende ‚öffentl

Akzeptanz‘

12/11 •Projektende

•Kontakt Kommune

2004 •Projektbeginn

2008 •Start Injektion

•Tag der offenen Tür; Führungen

II/11 •Ausbau Info-

zentrum

08/13 •Ende Injektion

heute •Projekt

COMPLETE

03/09 •Antragstellung

Erkundung

II/09 •Gründung BI

07/09 • Informationsbüro

III/09 •Zahlreiche Proteste

04/10 •„Kein Fußbreit auf

unser Land“

07/10-08/11

•Erkundungsbeirat

12/11 •Rückzug Vattenfall

aus CCS

Zügig heftige Proteste

Deutliche Proteste

Protest mit Verzögerung

Toleranz bzw. Akzeptanz

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Vergleichende Fallstudienanalyse:

Akzeptanz in der Region: Einschätzung und Entwicklung

Identifikation von Einflussfaktoren entlang von:

Projekteigenschaften: Strukturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten (z.B. Größe, Ziel, Art des Projektes)

Regionale Faktoren: Kontext, Parallelereignisse und lokale Historie

Kommunikation zum Projekt: Strategien und Vorgehen der Projektbetreiber sowie Wahrnehmung der Kommunikation in der Region

Welche Faktoren haben d ie Akzeptanz der v ie r P ro jekte in der Reg ion bee inf luss t?

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Datengrundlage

•15 Akteure aus dem Projektumfeld •10 überregionale Akteure •27 regionale Akteure und Bürger

Interviews

•Presseartikel und Medienbeiträge •Protokolle zu parlamentarischen Anhörungen • Informationsmaterialien von Projektbetreibern, Gegnern etc.

Dokumente

•1.115 Beiträge aus vier lokalen Zeitungen (eine je Region)

Beiträge in lokalen

Printmedien

•Telefonische Befragung von 500 Haushalten in Nordfriesland (2009) •Online-Befragung von 97 regionalen Akteuren in Ostbrandenburg (2011) •Online-Befragung von 255 Haushalten in Ostbrandenburg (2011)

Befragungen

Software-gestützte inhaltsanalytische

Codierung

Ergänzende Verifizierung

Quantitative Inhaltsanalyse

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P ro jekte igenschaften: S t rukture l le Untersch iede und Gemeinsamkei ten

Nordfriesland Ostbrandenburg Altmark Ketzin Vorhabens- ziel

Erkundung für Speicherung

Erkundung für Speicherung Erprobung von EGR Erforschung der

CO2-Speicherung

Geplanter Umfang CO2-Speicherung

35 bis 40 Mt 37,5 Mt Begrenzt auf 0,1 Mt,

ggf. größeres Potenzial vorhanden

Begrenzt auf 0,1 Mt

Haupt- akteure

Industrie (RWE), begleitend

Wissenschaft (Uni Kiel u. a.)

Industrie (Vattenfall)

Industrie (GDF SUEZ) und

Wissenschaft (GFZ) mit Partnern

Wissenschaft (GFZ mit Partnern)

abgebrochen abgebrochen eingeschränkte Umsetzung

Umsetzung wie geplant

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Gemeinsamkeiten: Ländliche Regionen mit Natur als Ressource; Tourismus als (mögliche) wirtschaftliche Basis (Ausnahme Ketzin)

Historie mit fossilen Energieträgern (Altmark, Ketzin) unterschiedliche Bewertungen

Energie: Engagement für Bioenergie / Erneuerbare (Nordfriesland, Altmark) vs. breites Portfolio an Energieressourcen (Ketzin)

Altmark: Weitere Belastung durch geringe Distanz zu atomaren Lagern, parallele Affäre zu illegaler Müllablagerung mit Belastung für relevante politische /Verwaltungsakteure

Reg iona le Faktoren

„Wir sind hier [ei]n verseuchtes Gebiet durch (…) Erdöl-Erdgas zu DDR-Zeiten. Hier gibt es viele

Menschen, die der Meinung sind, sie sind an Krebs erkrankt, weil (…) ihre Angehörigen bei Erdgas

gearbeitet haben. (…) Dass sie eben diesem Gasbetrieb nicht mehr trauen. (…)“ A15-Region

„(…) die Historie hat eben einen wesentlichen Stellenwert. Ich habe

manchmal den Eindruck, [dass] viele ehemalige Mitarbeiter des Gasspeichers weiterhin in Ketzin wohnen [und] die

wissen halt gut in dem Bereich Bescheid. (…) Das hilft immens. (K8-

Gruppe-Projekt)“

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Kontaktaufnahme zur Region zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Entscheidungsfindung (Ketzin<Altmark/Ostbrandenburg<Nordfriesland)

Stabile (Ketzin, Ostbrandenburg) vs. instabile (Nordfriesland, Altmark) Koalition mit landespolitischer Ebene

Projektkommunikation und deren Wahrnehmung:

Kommunikat ion zum Pro jekt

Nordfriesland Ostbrandenburg Altmark Ketzin

Projekt-kommunikation

Teilweise professionell Sehr professionell Uneinigkeit im

Konsortium Zunehmend professionell

Wahrnehmung in der Region

Zu spät, Sorgen nicht ernst genommen

Zu spät, zu positiv, nicht ergebnisoffen

Große Informations-bedürfnisse

Raum für Gegner

Positive Wahrnehmung

Bewertung des Vorhabens

Risiken überwiegen, keine Vorteile

Risiken überwiegen, keine Vorteile

Risiken überwiegen, wenige Vorteile

Vorteile sichtbar, wenige Risiken

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Frequenz der Berichterstattung über die Zeit deckt sich mit jeweiliger Projektdynamik

Industrie-Projekte Nordfriesland und Ostbrandenburg mit höherer Medienpräsenz

Sprachstil der Berichterstattung überwiegend neutral (88%), negativer Anteil (11%) überwiegt positiven (1%)

Titelzeilen jedoch negativer geprägt (neutral: 37%, negativ: 58%, positiv 6%)

Abweichung des Ketziner Projekts

Medienana lyse : Passung der Befunde mit Fa l l s tud ie

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Nordfriesland

Ostbrandenburg

Altmark

Ketzin

Hauptkontexte in der Berichterstattung

Protest gegen CCS Beschreibung Vorhaben Infoveranstaltung zu CCS Politischer Prozess zu CCS Wirtschaftliche Aspekte zu CCS Wissenschaftliche Aspekte zu CCS Technische Aspekte zu CCS Rechtliche Aspekte zu CCS Ökologische Aspekte zu CCS

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Gese l l schaft l i che Akzeptanz: Spontane Präferenz bezügl ich CO2-Spe icherung

Welche Möglichkeit der CO2-Speicherung würden Sie bevorzugen?

Studie des FZ Jülich mit Fraunhofer ISI und Wuppertal Institut Repräsentativbefragungen per Telefon, 2013

n=1000

n=503

n=500

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S ch luss fo lgerungen

Akzeptanz für Projekte der CO2-Speicherung ist (war) nicht unmöglich

Ketzin vereinigt erleichternde Bedingungen und möglicherweise ‚glücklichen’ Zeitpunkt

Herausforderungen für künftige Projekte und Technologien

Kein Standardvorgehen ableitbar

Genaue Analyse der regionalen Bedingungen

Professionelle Informationsstrategien nicht ausreichend: partizipatives Vorgehen möglicherweise als Chance

Sozio-politische Akzeptanz berücksichtigen

Stabile und verlässliche Koalitionen auf verschiedenen politischen Ebenen (Bund, Land, Kommune)

Vorteile für alle Akteure

Langzeit-Verantwortung

Auch überregional verfestigt sich inzwischen die Wahrnehmung von CCS als Risikotechnologie

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Be i sp ie l für Marktakzeptanz: E lekt rofahrzeuge

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0

5'000

10'000

15'000

20'000

25'000

30'000

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

An

zah

l Fah

rzeu

ge

Bestand Neuzulassungen

Wer s ind (potent ie l le ) Käufer von E lekt rofahrzeugen?

1 Million Fahrzeuge

Identifikation wahrscheinlicher Nutzer

Einflussfaktoren auf die Kaufbereitschaft

Deutlicher Effekt geförderter

Flottenversuche

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Begleitendes Projekt zum Schaufenster Living Lab

Methode:

Befragung von Bewohnern der Schaufenster-Region

Online-Fragebogen mit 1798 Teilnehmern

Feldzeit: Winter 2014/15

Stichprobenbeschreibung

Alter 18-68 Jahre, M=43, SD=13

54 % weiblich

68 % berufstätig, 17 % davon in Teilzeit

Durchschnittliche Haushaltsgröße 2,4 Personen

Nicht ganz repräsentative, aber keine direkten Vergleichsstatistiken (in BW: bspw.. 51 % weiblich, 75 % berufstätig)

P r i vatnutzer : S tud ienhintergrund und Methode

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the

P r i vatnutzer : Untergruppen in Abhängigke i t vom Interesse an E lekt romobi l i tä t

Interessiert „Ich interessiere mich für Elektrofahrzeuge“ = ja Besitzen keines

Nicht-Interessiert „Ich interessiere mich für Elektrofahrzeuge“ = nein besitzen keine Elektrofahrzeug

n =750 (42,3 %)

Nutzer besitzen ein Elektrofahrzeug

n = 12 (0,7 %)

Mit Kaufabsicht n =70 (4,0 %)

Ohne Kaufabsicht n = 940 (53,0 %)

Kategorisierung entwickelt und validiert in früher Studie, siehe Peters et al. (2011)

Innovatoren Early Adopter Mehrheit Nachzügler

Aufbauend auf Rogers Modell der Innovationsdiffusion (DoI)

„Ich habe mich entschieden, in den nächsten drei Jahren, ein Elektroauto

zu kaufen.“ j/n

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Nutzer Interessierte mit Kaufabsicht

Interessierte ohne

Kaufabsicht

Nicht-Interessierte

Anzahl (Anteil an der Stichprobe)

12 (0,7 %)

70 (4,0 %)

940 (53,0 %)

750 (42,3 %)

Ø Alter 35,5 41,8 43,0 44,0 Anteil Frauen 50,0 % 34,3 % 51,0 % 60,7 % Ø Anzahl Personen im Haushalt

2,8 2,7 2,5 2,3

Ø Anzahl Autos im Haushalt

1,9 1,6 1,4 1,3

Ø Mehrpreisbereitschaft (Median) für Elektrofahrzeuge

16,7 % (12,5 %)

12,5 % (10,0 %)

6,3 % (0,0 %)

2,2 % (0,0 %)

Pr ivatnutzer : Untergruppen nach soz iodemographischen Untersch ieden

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P r i vatnutzer – Exkurs : Genauere Charakter i s ie rung der Ear ly Adopter

Die Early Adopter von Elektrofahrzeugen sind meist Männer & 40-50 Jahre alt. Verglichen mit der Gesamtbevölkerung zeichnen sie sich durch folgende Merkmale aus:

• Sie haben tendenziell einen höheren sozio-ökonomischen Status (Bildung und Einkommen). • Sie wohnen häufiger in Mehrpersonenhaushalten. • Sie verfügen in der Regel über mehr Fahrzeuge.

• Wirtschaftlichkeitsüberlegungen als Kaufmotive sind für sie wenig bedeutend.

• Informationen zur Wirtschaftlichkeit sind somit vermutlich ohne starken Einfluss auf die Kaufentscheidung.

• Heutige Anschaffungspreise von Elektrofahrzeugen sind dennoch eine

Barriere

Quelle: Fraunhofer ISI: Kaufpotenzial für Elektrofahrzeuge bei sog. Early Adoptern; Daten: FSEM Befragung, N = 969 Siehe auch Peters & Dütschke (2014) sowie Plötz und Gnann (2013) für vergleichbare Ergebnisse.

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Compatibility

Ease of use

Trialability

Observability

Social norm

Attitude towards EVs

P r i vatnutzer : Was erk lä r t d ie E ins te l lung zu E lekt romobi l i tä t?

(based on Davis, 1989, Rogers, 2003)

Stand. regression coefficients

All respondents

Compatibility -,512***

Ease of use ,038

Observability -,034

Social Norm -,186***

Triability -,025

adj. R2 .399***

• Passt zu meinen Gewohnheiten,

meiner Persönlichkeit • Zeigt, was mir

wichtig ist • Geeignet für meinen Alltag

• Positives Image in der Gesellschaft

• Positive Reaktionen von

anderen

Gruppenunterschiede – soziale Norm nicht relevant für Interessierte mit Kaufabsicht

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P r i vatnutzer : W ie bewerten d ie Untergruppen E lekt romobi l i tä t?

Nutzergruppe nicht getestet (ANOVA)

Alle Gruppen unterscheiden sich signifikant von allen anderen…

…Ausnahme: Beobachtbarkeit – nur Interessierte ohne Kaufabsicht vs. Nicht-Interessierte signifikant verschieden

Einflussfaktoren auf die Einstellung sind ähnlich

1

2

3

4

5

6

7

Attitude towards Evs

Compatibility Ease of use Observability Social Norm Triability

Users (very small group!) Interested with purchase int Interested without purchase int Not interested

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Akzeptanz für E lekt rofahrzeuge in Unternehmen

N=575 Drivers of EVs decision makers, n=74, 12.9% involved persons, n=106, 18.4% not involved persons, n=393, 68.3% not specified, n=2, 0.3% 82 % BEVs and 18% PHEVs, only passenger cars

Globisch, Dütschke & Schleich, under review

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Einstieg in Elektromobilität erfolgt über typische Early Adopter Gruppen

Preis und Reichweite sind momentan Barrieren für größere Gruppen…

… vermittelt über subjektive Faktoren

Wahrgenommene Alltagspassung

Normen

Chance und Risiko

Sch luss fo lgerungen

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Akzeptanzbildung in komplexem System von Faktoren

…beinflussbar, aber nicht steuerbar

Gesellschaftlich bestehen gute Voraussetzungen für die Energiewende und ihre Akzeptanz

Faz i t