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Nordwind Die Stadtteilzeitung des Hammer Nordens April 2009 Ausgabe 11 „Alt-Säule“ Themen in dieser Ausgabe Die "Alt" - Säule am Bockumer Weg erstrahlt seit Anfang des Jahres in neuem Glanz. Der Designer Friedrich Hartmann hat unverwechselbare Nordener Motive, wie z.B. den Griekampschen Hof, die Jo- hannes- und Maria-Königin Kirche und das HamTec Gebäude künstlerisch neu gestaltet. - Neue Mitarbeiter - Jugendarbeit - Offene Altenarbeit - Elterncafe Ludgerischule - Nordener Geschichte - Teil 2 - Dr. Faustus - Diabolischer Auftakt - Programm Nordener Sommer - FUN Kurs - Pflanzaktion „Hamm blüht auf“ - Ankündigungen

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Page 1: Die Stadtteilzeitung des Hammer Nordens fileNordwind Die Stadtteilzeitung des Hammer Nordens April 2009 Ausgabe 11 „Alt-Säule“ Themen in dieser Ausgabe Die "Alt" - Säule am Bockumer

NordwindDie Stadtteilzeitung des Hammer Nordens

April 2009Ausgabe 11

„Alt-Säule“

Themen in dieser Ausgabe

Die "Alt" - Säule am Bockumer Weg erstrahlt seitAnfang des Jahres in neuem Glanz. Der DesignerFriedrich Hartmann hat unverwechselbare NordenerMotive, wie z.B. den Griekampschen Hof, die Jo-hannes- und Maria-Königin Kirche und das HamTecGebäude künstlerisch neu gestaltet.

- Neue Mitarbeiter - Jugendarbeit- Offene Altenarbeit- Elterncafe Ludgerischule- Nordener Geschichte - Teil 2- Dr. Faustus - Diabolischer Auftakt- Programm Nordener Sommer- FUN Kurs- Pflanzaktion „Hamm blüht auf“- Ankündigungen

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2Nordwind

Neue MitarbeiterIn in der Jugendarbeit

Hallo,

mein Name ist Astrid Hamacher, ichbin von Beruf Dipl. Sozialpädagoginund ab Januar neue Mitarbeiterin bei

der Jugendarbeit Hamm Norden e.V.Am 1.8.1981 wurde ich in Fürstenfeld-bruck (Bayern) geboren. Währendmeiner Ausbildung zur Bankkauffraukonnte ich feststellen, dass mir die Ar-beit mit Formularen und nüchternenZahlen eher weniger Spaß macht undmir der Umgang mit den Menschenmehr Freude bereitet.So machte ich mein Freiwilliges Sozia-les Jahr, zog der Liebe hinterher nachNRW und studierte Sozialpädagogikan der Fachhochschule in Bielefeld.Während meines Anerkennungsjahresan einer Gesamtschule in Bielefeld in-tensivierte ich meine Erfahrungen in derArbeit mit Jugendlichen und jungenErwachsenen. Zum Jahresende 2008bewarb ich mich bei der Jugendarbeit

Hamm-Norden e.V. Das Konzept sagtmir sehr zu, da hier die Möglichkeitbesteht, die Heranwachsenden in un-terschiedlichen Bereichen (Beruf, Schu-le, Familie, Clique) kennen zu lernen.Auch die Unterstützung junger Men-schen im Rahmen der vielschichtigenHerausforderungen kann so viel über-greifender erfolgen, was ich sehr po-sitiv finde.In meiner freien Zeit fotografiere ichgerne, lerne seit einem Jahr Gitarrespielen, treibe viel Sport und nutze mei-nen Urlaub, um die Welt zu entdek-ken. Nun freue ich mich auf meine neueAufgabe, auf die neuen Kontakte, dieMenschen und Herausforderungen, diein der nächsten Zeit auf mich zukom-men werden.

Hallo!

Ich heiße Kay Esser, bin am 09.07.1982in Paderborn geboren und wohne inHaltern am See.

Seit Februar 2009 bin ich neuer Mitar-beiter für den Verein JugendarbeitHamm-Norden e.V. an derInsterburger Straße.

Eigentlich fing alles ganz anders an.Nach meiner Ausbildung zum Bau-zeichner und dem Fachabitur in Bau-und Holztechnik wollte ich Bauinge-nieur werden, doch dann kam mir derZivildienst dazwischen. Dieser hat mirgezeigt, ich muss viel mehr mit Men-schen zusammen arbeiten. Die Wahldes Studiums der Sozialen Arbeit fielmir somit recht leicht. Studiert habe ichan der Universität Duisburg-Essen.Neben meinem Studium habe ich seit2005 im Jugend- und Kulturzentrumder Stadt Haltern am See als Pädago-gischer Mitarbeiter gearbeitet.

Nun bin ich nach meinem Studium, eh´ich mich versah, in Hamm gelandet.Die Jugendarbeit Hamm-Norden bie-tet für mich eine Vielzahl an Möglich-keiten, mit Kindern und Jugendlichenzu arbeiten. Hier wird auf unter-schiedlichen Ebenen der Kontakt zuden Jugendlichen gepflegt. Für die Ju-gendlichen heißt das, bestmögliche

Unterstützung in den Bereichen Schu-le, Ausbildung, Familie oder Freizeit.Genau das macht die Arbeit sehr in-teressant.

Ich finde, Kindern und Jugendlichengebührt eine ganz besondere Auf-merksamkeit und es ist eine herausfor-dernde Aufgabe, sie beiPersönlichkeitsentwicklung begleiten zukönnen. Wenn ich nicht arbeite, höreich gern Musik aller Art oder spieleSchlagzeug. Außerdem baue ich RC-Modellflugzeuge und lasse diese amWochenende gern mit Freunden durchdie Luft fliegen.

Ich bin schon sehr gespannt auf dieneuen Herausforderungen, die mich imTeam und bei den Jugendlichen imHammer Norden erwarten und freuemich auf eine tolle Zeit!

Astrid Hamacher

Kay Esser

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3Die Stadtteilzeitung des Hammer Nordens

Guett Hon - sagte Gisela Jühe EndeFebruar in der Plattdeutschen Rundeder Arbeitsgemeinschaft „OffeneAltenarbeit in Hamm Norden“. Vorzehn Jahren hatte sie den Kreis ins Le-ben gerufen, und seitdem mit großemEngagement ehrenamtlich geleitet. Ein-mal im Monat traf man sich in gemüt-licher Runde in der Altentagesstätte derJohannesgemeinde auf ein „goadKöppken Kaffee“. Lebhaft ging esimmer zu beim „Dönekes“ und Ge-schichten Erzählen und dem gemein-samen Liedersingen in Soester- undMünsterländer Platt. In ihrem Bestre-ben, die plattdeutsche Sprache zu pfle-gen und zu zeigen, dass die alte Mund-art nach wie vor lebendig ist, hatteGisela Jühe auch immer viel Freude

daran, Selbstgedichtetes mit einzubrin-gen. Gemeinsam wurden beim letz-ten Treffen noch einmal Erinnerungenausgetauscht, auch an die vielen ehe-maligen Mitglieder, die zum großenTeil aus Altersgründen im Laufe derJahre ausgeschieden sind. Mit der mu-sikalischen Unterstützung von BrigitteNillies wurden ein letztes Mal kräftigplattdeutsche Lieder gesungen. AmEnde kam aber auch der gegenseitigeDank für die schöne Zeit und das ge-sellige, oft auch lehrreiche Miteinandernicht zu kurz. Ulrike Tornscheidt dank-te Gisela Jühe auch im Namen der Ar-beitsgemeinschaft noch einmal ganzherzlich für ihr langjähriges ehrenamt-liches Engagement. Für den Blick nachvorne bleiben die guten Wünsche für

Gisela Jühe, die „noch so viel vor“ hat,aber auch für die anderen Gruppen-mitglieder, so dass es hoffentlich künf-tig für alle heißt: „Guett Hon“ in an-deren Interessensgruppen der Arbeits-gemeinschaft und auf jeden Fall beimmonatlichen Seniorenfrühstück.

„Guett Hon“

Ulrike Tornscheidt

Mehr als nur ein Frühstück

Am Freitag haben meine Frau und ichimmer einen festen Termin. Wir ge-hen in die Schule. In die Ludgerischule.Denn dort findet jeden Freitag ab 7.45

Was jeden Freitag an der Ludgerischule für die Eltern geschieht

Uhr das Ludgericafé für die Eltern derSchulkinder statt. Und das schon seitJanuar 2008. Zunächst haben zwei So-zialarbeiterinnen das Frühstück orga-nisiert. Mittlerweile liegt dieses in denHänden von zwei Müttern ehemaligerSchülerinnen. Viele Hände helfen jedesMal mit, dass ein buntes Frühstücks-buffet entsteht. Aber nicht nur das ge-meinsame Essen ist schön, auch derKontakt zu den anderen Eltern gefälltuns gut. Dabei tauschen wir uns überunsere Kinder aus. Wir sprechen nichtnur über ihr Verhalten in der Schule,auch unsere Freizeitgestaltung ist The-ma. Dabei haben wir auch Kontakt zuEltern anderer Nationalitäten bekom-men und erfahren viel über deren Sit-ten und Gebräuche. Das ist für unsauch sehr spannend.

Das Ludgericafé bedeutet aber nichtnur gemeinsam zu frühstücken, wir be-kommen auch viele interessante An-gebote gemacht. Wir haben schonSpiele kennen gelernt, die wir auch zuHause mit unseren Kindern spielenkönnen, etwas über gesunde Ernäh-rung erfahren, gehört, wie man Kin-der fördern kann, miteinander geba-stelt und vieles mehr. Das Angebot istsehr vielfältig und bunt.Als Eltern lernen wir die Schule an-ders kennen und nehmen sie auch an-ders wahr. Für uns gehört dasLudgericafé schon zum Schulalltag.Meine Empfehlung an alle Eltern, de-ren Kinder die Schule besuchen:Vorbeikommen, reinschauen und sichselber ein Bild machen. Guido Kalthoff

Vater eines Kindes aus einem 3. Schuljahr

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Nordener Geschichte

Nordwind

Mein Name ist Christian Leyer, ich bin 31 Jahre alt und imHammer Norden aufgewachsen. Durch meine Familie binich eng mit der Herz-Jesu Gemeinde verbunden und habemich sehr für die Geschichte der Kirchengemeinde interes-siert und somit auch mit der Geschichte des Hammer Nor-dens befasst.

2.Teil

Hinrichtungsstätten im Norden von Hamm oderEin Ort für den Kirchbau

Im Norden von Hamm befanden sich über viele Jahrhun-derte hinweg nicht nur ausgedehnte Felder für Ackerbauund Viehzucht, sondern auch drei große Hinrichtungsstättenund die uralte Gerichtslinde, in deren Schatten das Gerichttagte. Auf der Karte aus dem Jahr 1243 sind die Linde(nördlich der Lippe) sowie die Hinrichtungsstätten am„Galgenknapp“ und an der Straße nach Heessen (außer-halb der Stadtlandwehr) gut zu erkennen. Auf der Karteaus dem 18. Jahrhundert ist zwar die Linde nicht mehr ein-getragen, aber auch hier finden wir noch einen Kniegalgenin der Schweinemersch (heute ungefähr im Bereich derKreuzung Nordenstiftsweg-Merschstraße), einen weiterenKniegalgen, einen Drei-Stempel-Galgen und ein Rad beider Straße nach Heessen (ungefähr in Höhe des Roten Läpp-chens) und letztlich einen Zwei-Stempel-Galgen am

„Galgenknapp“ in der Nordenfeldmark. Dieser stand aufeinem kleinen Hügel ungefähr in dem Bereich, wo heuteKirchturm und Bücherei der Herz-Jesu-Kirche stehen. Am12. Januar 1828 und am 22. Januar 1829 fanden auf demGalgenknapp die letzten beiden Hinrichtungen statt. DasGelände um den Galgenknapp, die Parzellen 1805/1 und1806/1, konnte um 1890 durch eine einzelne großzügigeSpende für den Kirchbau von der Stadt Hamm erworbenwerden. Zu diesem Zeitpunkt befand sich auf dem Gelän-de eine kleine Tannenschonung, der Galgen war längst ab-gebaut.

Das Grundstück war beschafft, die benötigte Summe zumBaubeginn war zusammengetragen. Nun konnte es eigent-lich mit dem Kirchbau losgehen. Es fehlten lediglich nochdie ministeriellen Genehmigungen. Diese trafen im Septem-ber 1890 ein und bereits wenige Tage später wurde mitdem Bau begonnen. Die Bauarbeiten wurden vom Mau-rermeister Beckamp ausgeführt und am 30.10.1890 erfolg-te bereits die Grundsteinlegung durch Herrn Borgert. ImNovember des Jahres 1891 wurde Vikar Bernhard Dreesaus Heessen vom Bischof zum Pfarrrektor der Herz-Jesu-Gemeinde in der Nordenfeldmark ernannt. Am 18. No-vember fand schließlich die Kirchweihe statt, auf die soviele Jahre lang hingearbeitet worden war. Tags zuvor brach-ten die Schüler die Schulglocke, die zuvor immer zum „En-gel des Herrn“ geläutet hatte, zum neuen Kirchenbau, wosie tags darauf die Kirchweih einläuten und weiterhin zuden Gottesdiensten rufen sollte. Die Weihe wurde vonWeihbischof Cramer aus Münster zelebriert, der ein gro-ßer Gönner der Nordenfeldmärker war. Die Kirche zeigtesich jedoch in den ersten Jahren eher bescheiden und dürf-tig. Wenn man sie, aus heutiger Sicht, mit einer Notkirchevergleicht, dann ist das mit Sicherheit nicht übertrieben. Esfehlte anfänglich noch an allem. Die Nordenfeldmärkerbemühten sich redlich, konnten ihrer kleinen, noch nichtselbständigen Gemeinde jedoch, da sie selbst in sehr be-scheidenen Verhältnissen lebten, zu keinen großen Sprün-gen verhelfen. So wurden die Paramente täglich aus derSchule zum Gottesdienst gebracht, das Taufwasser wurdegelegentlich aus Heessen geholt und den Gesang im Got-tes- Dienstag begleitete ein kleines Harmonium. Bis zur Selb-ständigkeit war es noch ein weiter Weg. Im Sommer desJahres 1891 wurde das Pastorat fertig gestellt (Karlsplatz 1

– noch heute die Wohnung des Pfarrers in Hamm-Nor-den). Der erste Eintrag ins Taufregister erfolgte am 28.November 1891, das Totenregister beginnt am 15. Sep-tember 1893 und das Trauregister schließlich mit der erstenEintragung vom 11. Januar 1898. Das Gemeindeleben be-gann langsam eine gewisse Routine aufzunehmen. Im Früh-jahr des Jahres 1892 wurde der Kirchplatz umgestaltet. Herr

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5Die Stadtteilzeitung des Hammer Nordens

Wüllenkemper ließ Ulmen pflanzen, die jedoch bereits 1927einer weit verbreiteten Ulmenkrankheit zum Opfer fielenund gefällt werden mussten. Nach der Abholzungsaktionbepflanzte man den Kirchplatz mit Ahorn, von dem heutenoch ein Großteil erhalten ist (Die Ahornbäume um dieHerz-Jesu-Kirche genießen Bestandsschutz). Im Januar 1893wurde die Anlage eines Friedhofs im Mersekamp bean-tragt, der im Februar genehmigt und bereits im Juni einge-weiht werden konnte. Die Erhebung des PfarrrektoratesNordenfeldmark zur selbständigen Pfarrei erfolgte im Jahr1897. Die Abschrift der Ernennungsurkunde ist bis heuteim Pfarrarchiv erhalten. In Folge der Ereignisse fand am30. März 1898 die erste Kirchenvorstandswahl statt, dessenMitglieder am 18. April in ihr Amt eingeführt wurden. Dieneue Gemeinde begann zu pulsieren. Bereits im März 1894hatte sich ein Jünglingsverein zusammengefunden. Die Frau-en- und Müttergemeinschaft gründete sich Ende 1898, imFebruar 1899 wurde der feierliche Gründungsgottesdienstgefeiert. Im Jahr 1904 trennte sich eine Gruppierung derKAB von der Gruppe aus St. Agnes ab und verselbstän-digte sich in der Nordenfeldmark. Der Arbeiterverein lagPfarrer Drees besonders am Herzen und er schaffte es, ihnzum mitgliederreichsten im damaligen Dekanat Beckum zumachen. Im Jahr 1907 bekam die Gemeinde den ersten

Kirchenschweizer. DasJahresgehalt betrug da-mals 100 Mark. 1910wurde Pfarrer Dreesnach Amsterdam ver-setzt. 23 Jahre lang warer im Hammer Nordentätig gewesen, zunächstals Vikar in St. StephanusHeessen, dann alsPfarrrektor in Herz–Jesuund schließlich dort alsPfarrer. Niemand imHammer Norden warmit dieser Entscheidungdes Bischofs glücklich.Das Erbe von PfarrerDrees trat Pfarrer Georg

Venker aus Freckenhorst an.Dem unermüdlichen Arbeiterund Vorantreiber Drees folgteder ruhige und schlichte PfarrerVenker. Das war eine großeUmstellung für die NordenerGemeinde. Pfarrer Drees hattedie Latte sehr hoch gelegt undviele, der von ihm gesteckten undvorbereiteten Ziele konnten, auchaufgrund des Ersten Weltkriegesund der folgenden Inflation, nichterreicht werden. Das bereits ge-sammelte Geld in Höhe von

31.000,00 Mark für die anstehenden Bauvorhaben verlormit einem Schlag seinen gesamten Wert. Am 21. Juni 1922erlitt Pfarrer Venker während einer Versammlung einenSchlaganfall, dem er am Nachmittag desselben Tages erlag.Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde PfarrerGeorg Venker am 24. Juni 1922 auf dem Nordenfriedhof

beigesetzt. Als Nachfolger kam Pfarrer Bernhard Hisker indie Gemeinde. Er wurde am 24. August 1922 feierlich insein Amt eingeführt. Bernhard Hisker hatte mit vielerlei Pro-blemen zu kämpfen. Durch die bereits angesprochenen fi-nanziellen Schwierigkeiten waren die Gebäude der Gemein-de in sehr schlechtem Zustand. Während eines Sturmes brachder kleine Mauerreiter, der die Glocke aufgenommen hatteab und stürzte zu Boden. Pfarrer Hisker nahm dies zumAnlass, sich zunächst um einen kleinen Dachreiter für dieKirche zu bemühen. Er selbst und der gesamte Kirchen-vorstand gingen für dieses Ziel in der NordenfeldmarkKlinken putzen. So gelang es, unter Einbeziehung bereitsgesammelter Gelder für einen Kindergartenbau, in kurzerZeit das Geld für den Dachreiter und eine fällige Dachstuhl-sanierung aufzubringen. In den folgenden Jahren konntenetliche Sanierungs- und Bauarbeiten durchgeführt werden.Vieles geschah in Eigenleistung, um die Kosten möglichstniedrig zu halten. 1924 wurde nach Entwürfen der Düssel-dorfer Maler Weggen und Hoppe die Kirche ausgemalt.Pfarrer Georg Venker

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6Nordwind

Christian Leyer

Diabolischer Auftakt im Stadtteilzentrum„Ich bin keinGeist, noch En-gel noch Ge-spenst, auchmenschliches istmir in Dimensio-nen Weite. - Ichbin der Teil indir, den du sehrgut als böse

kennst, der ständig kämpft mit dir und deiner guten Seite“,erklärt Mephisto in seinem Prolog. Für den Höllenfürstenist klar: Er will sich Dr. Faustus’ Seele per Vertrag sichern.Der in die Jahre gekommene Gelehrte ist unzufrieden mitseinem Leben und hat sich in die junge Margarete verliebt.Mit Hilfe von Mephisto erlangt er nicht nur Jugend undSchönheit zurück, sondern auch Gretchens Gunst. Als Ge-genleistung erhält der Höllenfürst die Seele des liebestollenFaust. Mit „Dr. Faustus“ eröffnete das „Faust-Theater Hammim Auxilium“ am Freitag, dem 13. März 2009, denNordener Sommer 2009 in der gut besuchten Aula amStadtteilzentrum. Grundlage des Stücks war Johann Wolf-gang von Goethes Klassiker der Weltliteratur „Dr. Faustus“.

„Typisch für unsere Stücke ist, dass wir stets unsere eigeneSprache verwenden. So haben wir den ‚Faust’ bis auf dieGretchen-Szene in unserer eigenen Art und Weise umgear-beitet“, erklärte Regisseur Norbert Hagen. Zusammen mitPeter Lüffe und Aaron Deusing leitet er das Ensemble, dasvor fünf Jahren aus einer Theater-AG der Schule im Heithofhervorgegangen ist.

„Für den er-krankten Aaron,der sonst denMephisto spielt,ist Thomas kur-zerhand einge-sprungen undhat sich den Textin kürzester Zeiterarbeitet“, lob-

te Lüffe. Trotz dieser knappen Vorbereitungszeit zog beider Aufführung ein überzeugender Höllenfürst das Publi-kum in seinen Bann. Das leidenschaftliche Spiel des Ensem-bles begeisterte die Zuschauer, die am Ende lang anhalten-den Applaus spendeten.

Irmgard Treptow

Diese Aktion kostete 13.000,00 Reichsmark, so dass vondem zur Verfügung stehenden Geld nun nur noch knapp1.000,00 Reichsmark blieben, die in eine Kirchenbeleuchtunginvestiert wurden. Im Jahre 1926 konnte dann endlich derKirchplatz eingefriedet und ein angemessenes Umfeld ge-schaffen werden. Auch dies geschah in Eigenleistung.

Schwesternhaus und Kindergarten.Der Gemeinde Herz-Jesu fehlte nun nur noch ein Kinder-garten und ein Schwesternhaus. Im Jahre 1927 begann dieSammlung zur Verwirklichung dieses letzten Traumes. DerFrauen- und Mütterverein fühlte sich hierfür verantwortlichund besuchte die Haushalte, um das nötige Geld aufzutrei-ben. Im Jahr 1934 konnte schließlich der Kindergarten unddas Schwesternhaus eingeweiht werden.

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Programm Nordener Sommer

FUN - Kurs

Von November 2008 bis Januar 2009 fand der 1. FUNKurs in der Caritas- Kindertageseinrichtung St. Laurentiusim Grieskampschen statt. Insgesamt sieben Familien mit16 Kindern nahmen immer mittwochs von 16.00 Uhr bis19.00 Uhr an diesem Elternkurs teil. „FUN ist ein präventivwirkendes Familienprogramm zur Förderung der Eltern-

kompetenz.“ Durch die gemeinsamen Aktivitäten erlebendie Familien ein positives Familienklima und eine Stärkungihres familiären Zusammenhalts und ihres sozialen Umfel-des. FUN steht für Familie und Nachbarschaft, aber auchim wörtlichen Sinne für Spaß.

Bei FUN geht es nicht um tiefgründiges Nachdenken undDiskutieren über Erziehungsfragen, sondern um schöne undneue Erfahrungen miteinander, um Freude am gemeinsa-men Spiel und die positive Wirkung eines entstehendenFamiliennetzes. Gemeinsame Spiele, das gemeinsame Essenund die Elternrunde waren feste Bestandteile des Eltern-kurses. Nach diesen acht Wochen treffen sich die Eltern weitermonatlich und nutzen dabei Inhalte des FUN Kurses. DieseTreffen werden von einem Mitarbeiter der Kindertagesein-richtung begleitet. Ziel ist es, dass die Familien sich selbstorganisieren sollen. Die Beziehungen der Familien unterein-ander werden intensiviert, so dass sie weiterhin in Kontaktbleiben und sich gegenseitig unterstützen können.

Anja Gräser und Petra Schleicher- Marschner

Klaus Köller

Die Kulturarbeitsgemeinschaft Hamm-Norden hat wiederein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Am 24.April um 19.00 Uhr in der Aula Sorauer Straße "Hamm-Norden goes Orient". Erleben Siebezaubernde Tänzerinnen,fremdländische Musik, tempera-mentvolle Trommler, märchen-hafte Erzählungen und kulinari-sche Genüsse. Lehnen Sie sichzurück, genießen Sie die verschie-denen Darbietungen und tauchenSie ein in fremde Kulturen mitorientalischem, afrikanischem undindischem Flair. Es spielt undtanzt für Sie das Orient-Ensem-ble COUSCOUS, sowie weiteregeladene Gäste und Musiker. Ab-gerundet wird das Programmdurch ein reichhaltiges orientali-sches Buffet des Alevitischen Kulturverein. Weiter geht esmit dem achten Stadtteilfest in Folge. Am 16. Mai verwan-delt sich das Außengelände an der Sorauer Str. 14 wieder zueinem Markt der Möglichkeiten. Kulinarische Genüsse, jedeMenge Spiel für Kinder, Menschenkicker, Hüpfburg undZauberer Pitz ziehen bei hoffentlich schönem Wetter viele

Besucher in denBann. Am 5. Junium 19.00 Uhrkommt es in derAula zur Begeg-nung der Chöre„Gospeltrain“ mitden Jugendchören„ProVocal“und

„All Inclusive“. Aufdem Programmstehen Gospel-klassiker, aber auchpoppige Stücke inneuen Arrange-ments. Am 19. Junisteht der nächstekulturelle Stadtteil-rundgang unterdem Motto „Märchen in ihrer ganzen Vielfalt“ auf demProgramm. Zu dem rund zweistündigen Rundgang treffensich die Interessierten um 18.00 Uhr in der Katzenkuhle.

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Impressum

Herausgeber: Stadtteilbüro Hamm-Norden,Sorauer Str. 14, 59065 HammTelefon: 371860

Redaktion: Christine Chudasch, Silke Hesse,Heidi Wachau, Klaus Köller,Ulrike Tornscheidt, Irmgard Treptow

Nächste Ausgabe: Juli 2009

Satz: HEUREKA Design, 02389/ 2965Druck: B&B Druck GmbH, Hamm

Gefördert aus: Bund-Länder-Programm“Soziale Stadt“

Ankündigung 2009

Irmgard Treptow

Senioren – Frühlingsfestam Freitag, den 24.04 09 um 15.00 Uhr inder Turnhalle der Karlschule

Bereits zum achten Mal lädt das Amt für Soziale Integra-tion in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft“Offene Altenarbeit in Hamm Norden“ und den NordenerKirchengemeinden zu einem bunten Nachmittag ein.Auch in diesem Jahr verspricht das Programm mit Thea-ter, Tanz ,Gesang und anderen Überraschungen vielSpaß, Kurzweil und Unterhaltung. Aktiv wie eh und jehaben es sich die Seniorinnen und Senioren der Ar-beitsgemeinschaft wiederum nicht nehmen lassen,Planung, Organisation und Gestaltung maßgeblichselbst in die Hand zu nehmen. Der Vorverkauf der Ein-trittskarten ist bereits gestartet. Sie sind bei allenNordener Pfarrämtern, der Nord-Apotheke amBockumer Weg sowie bei den Gruppenleiterinnen derAG und beim Nordener Seniorenfrühstück erhältlich. DerEintrittspreis von vier Euro beinhaltet auch das Kaffee-gedeck.

Ulrike Tornscheidt

Im Frühjahr werden blühende Tulpen und Osterglockenam Eingang des Stadtteilzentrums Hamm-Norden ein far-benprächtiger Hingucker an der Sorauer Straße sein. Miteiner Pflanzaktion leistete der Präventivkreis Hamm-Nor-den im Dezember einen Beitrag zum stadtweiten Projekt„Hamm blüht auf“. „Die Zwiebeln wurden vom Tiefbau-und Grünflächenamt zur Verfügung gestellt“, berichteteBärbel Kuttge vom Präventivkreis Hamm-Norden. „Wirmöchten die Aktion auch im nächsten Jahr fortsetzen. Gutvorstellen könnte ich mir auch eine ganze Wiese voller blü-hender Krokusse.“ - „Sonnenblumen passen noch besserzu uns“, meinte Klaus Köller, Leiter des StadtteilbürosHamm-Norden. Schließlich wirbt der Hammer Nordenseit Jahren mit dem gelben Korbblütler als Wahrzeichen.Doch bis die Sonnenblumensamen in die Erde gebrachtwerden können, sollen erst einmal die Frühlingsblumen imNorden sprießen.

„Hamm blüht auf“Wenn Osterglocken und Tulpen Farbe zeigen

Uns erreicht kurzfrstig noch folgende telefonischeNachricht von Frau S. aus der Karlstraße:

„Ich wollte nur mal loswerden, dass der Spielplatzam Karlsplatz, dass dieses neue Klettergerüst, ganz,ganz toll ist und das ich es Klasse finde, das so etwasTolles für die Kinder da hingestellt wurde."

Die Redaktion Nordwind gibt dieses Lob gerne analle Beteiligten aus Poltik und Verwaltung weiter.

Weitere Termine30.04. Kleingartenverein „Killwinkel“ Tanz in den Mai30.04. Kleingartenverein „Nordenheide“ Tanz in den Mai30.04. Kleingartenverein „Kornmersch“ Tanz in den Mai

01.05. Wolfgang-Glaubitz-Seniorenzentrum Maifeier09. 05. Schützenverein Nordenfeldmark 1839 Biathlon12./13.05. Pfarrgemeinde Maria Königin Familienfest23.05. Pfarrgemeinde Herz Jesu Wallfahrt31.05. Schützenverein Nordenfeldmark 1839 Kinderschützenfest

05./06.06 Kleingartenverein „Nordenheide“ Schützenfest06./07.06 Pfarrgemeinde Herz Jesu Familienfest14.06. Johannesgemeinde Gemeindefest20.06. Allgemeiner Schützenverein 1925 Kinderschützenfest20.06. Kleingartenverein „Killwinkel“ Schützenfest29.06. Wolfgang-Glaubitz-Seniorenzentrum Sommerfest