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  • trainingDie Trainerzeitschrift des Deutschen Fuball-Bundes

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    juniorSystematische Nachwuchsausbildung in einem Amateurverein

    Primres Ziel unserer Nachwuchsausbildung ist das Entwickeln von Spielern mit hoher Qualitt wohl wissend, dass wir die

    Allerbesten nur temporr bei uns halten knnen (unser persnliches Ziel ist, dass bis zu den C-Junioren kein Spieler wechseln

    muss). Neben diesen Top-Talenten mchten wir Spieler ausbilden, die mittelfristig den Sprung in unsere 1. Mannschaft schaffen.

    Langfristig sollen unsere Eigen gewchse den Stamm dieser Mannschaft bilden, die darber hinaus mit zunehmender Dauer die

    Qualitt des Kaders anheben, sodass sich der Verein im hheren Amateurbereich etablieren kann.

    Realisiert werden soll dies durch eine qualittsvolle und systematische Nachwuchsausbildung,

    die u.a. auf folgenden Sulen basiert:

    klare Ausbildungskonzeption

    qualifiziertes Ausbildungspersonal

    kleine Mannschaftskader (Ausreichend Spielzeiten; Korrigieren im Detail)

    untersttzende Manahmen (Videoanalyse & Athletiktraining)

    entwicklungsgeme Spielphilosophie

    individuelles Zusatzangebot (Fuballschule)

    Ausbildungskonzeption

    Damit unsere Spieler am Ende des Juniorenbereichs schnellstmglich die Anforderungen des Seniorenbereichs bewltigen

    knnen ist es aus unserer Sicht notwendig, sowohl die Spielintelligenz als auch die Kreativitt in hohem Mae zu entwickeln.

    Darber hinaus erfordert unsere auf schneller Ballzirkulation basierende Spielidee in engen Rumen ein herausragendes tech-

    nisches Niveau, dass v.a. durch sehr schnelle und przise Ballaktionen gekennzeichnet ist. Demzufolge gehen bei uns in An-

    lehnung an das Entwicklungsmodell von Horst Wein die motorische und die kognitive Entwicklung der Spieler Hand in Hand.

    Diese altersbergreifenden Ausbildungsziele werden ber den kompletten Ausbildungsprozess in jahrgangshomogenen Mann-

    schaften mit entsprechenden aufeinander abgestimmten Teilzielen entwickelt. Aufgrund der steigenden Spieleranzahl und der

    damit einhergehenden Zunahme an Komplexitt werden die Spieler somit immer entwicklungsgem gefordert und dadurch

    optimal gefrdert. Grundstzlich gilt, dass bei uns die Spieler lernen, Entscheidungen zu treffen und motorisch umzusetzen,

    d.h. bei der Entscheidungsfindung bernehmen die Spieler bei uns i.d.R. den aktiven Part und finden die ideale Lsung.

    Trainerverhalten

    Untersttzt und gesteuert wird der Lernprozess des Entscheidung-Treffens durch unsere Trainer (vgl. Trainingseinheit von Stef-

    fen Herdner und Boris Busalt), da sie die Rolle eines Moderators einnehmen, der durch zielfhrende Fragen die Spieler auf die

    ideale Lsung bringen soll, d.h.:

    unsere Trainer stimulieren (durch geeignete Fragen) anstatt zu instruieren

    unsere Trainer konfrontieren die Spieler mit zu lsende Situationen anstatt ihnen Lsungen fr Situationen zu prsentieren

    DIE TRAININGS- UND SPIELPHILOSOPHIE DER TSG 18/69 WEINHEIM

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    juniorDes Weiteren bilden wir unsere Spieler individuell mit Wettkampftechniken aus dem Repertoire und mit der Methodik von Marcel

    Lucassen (ehemaliger DFB-Techniktrainer) aus. Darber hinaus untersttzen unserer Trainer mit Ihrem Verhalten den Aufbau

    des Selbstvertrauens der Spieler, das fr eine effektive Ballkontrolle unter Gegnerdruck notwendig ist.

    Konkret bedeutet das, dass die Spieler grundstzlich darin bestrkt werden, mutig ihre Aktionen durchzufhren, d.h. sie wissen,

    dass Fehler gemacht werden drfen um daraus zu lernen.

    Gelenkt wird dieser Entwicklungsprozess durch:

    gezielte Fragen zu einer konkreten Situation, durch die der Spieler auf die richtige Lsung kommt (falls seine Entscheidung nicht

    ideal war; s.o.)

    Korrigieren der Technik im Detail (falls die Entscheidung richtig, die motorische Ausfhrung aber nicht ideal war)

    Damit ein solch intensives Coaching notwendig ist mssen grundstzlich zwei Voraussetzungen erfllt sein:

    Die Trainer mssen ber die entsprechende Qualitt verfgen

    - Unsere Trainer werden regelmig (alle 4-6 Wochen) von externen Referenten oder vom Sportlichen Leiter intern fortgebildet

    - Unsere Trainer sind angehalten und werden dabei untersttzt, Trainerlizenzen zu erwerben bzw. sich weiter zu qualifizieren

    - Unsere Trainer werden untersttzt von Experten fr spezifische Teilbereiche (z.B. Athletik- und Torwarttraining; Spielanalyse)

    Die Trainings- und Wettkampfgruppen mssen eine angemessene Gre haben

    - Unser Betreuungsverhltnis in den Leistungsmannschaften liegt maximal bei 10:1, d.h. ein Trainer arbeitet i.d.R. mit

    hchstens zehn Spielern (vgl. Tab. 1)

    - Im Grundlagen- und Aufbaubereich (F-, E- und D-Junioren) arbeiten wir mit relativ kleinen Kadern, damit alle Spieler

    entsprechen groe Spielanteile erhalten.

    - Bei den E- und D-Junioren sind 1er- (Spieler alter Jahrgang), 2er- (Spieler junger Jahrgang) und 3er-Mannschaften

    (jahrgangsgemischt) Leistungsmannschaften

    Durch die Jahrgangsmischung bei der 3er-Mannschaft kann eine mglichst hohe Leistungshomogenitt erzielt und somit hohe

    Anforderungen an die Spieler gewhrleistet werden. Dadurch haben die Spieler beste Chancen, bei der Kadervergrerung

    (z.B. von den E- zu den D-Junioren) in die 2er-Mannschaft aufzurcken. Des Weiteren ist selbstverstndlich eine Durchlssig-

    keit zwischen den verschiedenen Kadern gegeben, d.h. wenn sich ein Spieler deutlich berdurchschnittlich entwickelt, wird er

    nach Rcksprache in den Kader einer hheren Kategorie genommen. Dasselbe gilt im umgekehrten Fall.

    - Ab der U14 beginnen wir, herausragende Spieler von anderen Vereinen der Region (v.a. vorderer Odenwald) aktiv anzu -

    werben. Dabei soll zu den sehr leistungsaufflligen Spielern bereits in den Jahren zuvor Kontakt aufgebaut werden.

    Spielkonzeption

    Unabhngig von Altersklassen, Spielfeldgren und Spieleranzahlen orientiert sich unsere Spielfeldbesetzung an Rauten

    (bzw. Dreiecken an der Peripherie), sodass jeder Ballbesitzer in der Regel drei Anspielstationen hat (zwei Seitliche und eine in

    der Tiefe). Das bedeutet, dass smtlichen Grundformationen (ab den E-Junioren) ein Fnfeck (TW, zwei Aufbauspieler, zwei

    Auenspieler, ein tiefer Zielspieler; vgl. Abb. 1) zugrunde liegt, das in den verschiedenen Altersbereichen und der damit

    zusammen hngenden Steigerung der Spieleranzahl zunchst im Zentrum (zwei OM) und spter auf den Auenpositionen

    (zwei AS) ergnzt wird.

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    juniorAnmerkung: Bei den F-Junioren bildet die Raute (Torwart, zwei Auenspieler und ein Zielspieler in der Tiefe) die Basis, da in

    diesem Altersbereich 5:5 gespielt wird (vgl. Abb. 2).

    Durch diese Grundstruktur soll gewhrleistet werden, dass der aufgespannte und damit bespielbare Raum maximal gro ist

    und somit die Voraussetzungen fr eine effektive Ballzirkulation gegeben sind. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass sich

    die Spieler aus Sicht des Ballbesitzers innerhalb Ihrer Zone so verschieben, dass sie nicht in einer Linie stehen (z.B. OM und

    MS bei Ballbesitz AV oder DM und ballentfernter AV bei Ballbesitz IV) hierfr ist der ballentferntere Spieler verantwortlich, da

    er die komplette Situation berblicken kann.

    Tab. 1: Kadergren in Trainings- und Wettspielbetrieb

    Altersstufe Wettspielbetrieb Trainingsbetrieb Besonderheit(Kadergre) Betreuungsverhltnis

    Bambini Kein Wettspielbetrieb maximal 10:1 keine

    F-Junioren maximal 8 maximal 10:1 Jahrgangsgruppe bleibt im Trainingsbetrieb

    komplett zusammen

    E-Junioren maximal 12 maximal 6:1 E1/E2 Jahrgangsmannschaften; E3/E4 gemischt

    D-Junioren maximal 15 maximal 8:1 D1/D2 Jahrgangsmannschaften; D3/D4 gemischt

    C-Junioren maximal 18 maximal 10:1 Keine strikte Jahrgangstrennung

    > Hochschieben bleibt jedoch die

    absolute Ausnahme;

    Ab C1 Leistungsfuball

    B-Junioren maximal 20 maximal 10:1 i.d.R. keine Jahrgangsmannschaften mehr

    > 24, wenn nur eine

    Mannschaft gemeldet

    A-Junioren maximal 20 Keine Jahrgangsmannschaften mehr

    > 24, wenn nur eine

    Mannschaft gemeldet

    Dieses gruppen- und mannschaftstaktische Verhalten basiert auf der folgenden individuellen fuballspezifischen

    Handlungsfolge (vgl. DFB), die den Spielern im Rahmen ihrer Ausbildung vermittelt wird:

    Raumorientiertes Anbieten

    Auftaktbewegung

    Vororientierung

    Offene Stellung

    Ballaktion

    Folgehandlung

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    juniorSpielprinzipen

    Von Beginn unserer Ausbildung an gilt der Grundsatz der individuellen und kollektiven Ballkontrolle, d.h. unsere Spieler sind

    dazu angehalten, das Spiel vom Torwart beginnend mit (berwiegend) flachen Pssen aufzubauen und gezielt zum Abschluss

    zu bringen. Des Weiteren vermitteln wir, das Spielfeld in Breite und Tiefe optimal zu besetzen (vgl. Abb.1), sodass der fr den

    Gegner zu verteidigende Raum mglichst gro wird und durch eine entsprechend schnelle Ballzirkulation die gewnschten

    Lcken fr Psse bzw. Dribblings entstehen. Dabei basiert die fr eine solche Spielweise notwendige schnelle und zielgerichtete

    Ballzirkulation neben den technischen Voraussetzungen unserer Spieler auf deren Antizipation, ihrem Gefhl fr Rume und

    deren Entstehung sowie dem Timing ihrer Freilaufbewegung.

    Des Weiteren fordern wir von unseren Spielern ein aggressive Spiel gegen den B