Die Werksbahn von rWe PoWer im rheinischen revier · Die Werksbahn von RWE Power 5 Die Züge werden...
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RWE Power
Die Werksbahn von rWe PoWer im rheinischen revier
Schwere Lasten, sichere Energie
2 Die Werksbahn von RWE Power
Das Unternehmen mit seinen rund 14.000 Beschätigten
ist innerhalb des RWE Konzerns das Kompetenzzentrum
für die Stromerzeugung in Deutschland. Es hat seinen
Sitz in Köln.
Mit einer Kraftwerksleistung von rund 16.000 Megawatt
trägt RWE Power zu dem breiten Energiemix von RWE
bei, der sich aus Braunkohle, Steinkohle, Kernkraft, Gas
und erneuerbaren Energien zusammensetzt.
Wir alle wollen, dass Strom immer effizienter und
klimaschonender erzeugt wird. Deshalb treibt RWE
Power den nötigen Umbau der Energiewirtschaft voran
und investiert Milliarden in den Bau neuer Kraftwerke
und in die Forschung. Das Ergebnis sind Innovationen
für noch höhere Wirkungsgrade, mehr Umweltschutz,
weniger CO2-Ausstoß. Die Ingenieure und Techniker
von RWE Power arbeiten dabei partnerschaftlich mit
Fachleuten aus Industrie und Wissenschaft zusammen.
Genauso stark fühlt sich RWE Power den Menschen in
den Regionen, in denen sie tätig ist, verpflichtet.
Deshalb pflegt das Unternehmen gute Nachbarschaft
und steht im ständigen Dialog mit allen gesellschaft-
lichen Gruppen. RWE Power nimmt ihre Mitverantwor-
tung für die Regionen wahr: unter anderem mit der
Strom ist die Energie unseres Alltags. Er steht uns jederzeit und praktisch über-all zur Verfügung. Darauf können wir uns verlassen. RWE Power sichert allein mit ihren Braunkohlenkraftwerken rund elf Prozent der deutschen Stromversorgung.
standortnahen Vergabe von Aufträgen an Dienstlei-
ster und Lieferanten, mit rund 1.000 Ausbildungsplätzen
und mit der anerkannt hochwertigen Rekultivierung
der Braunkohlentagebaue.
vorWeG Gehen für DiestromerzeuGunG von heute unD morGen
Die Werksbahn von RWE Power 3
Der eisenbahnbetrieb
Der Braunkohlenbergbau muss im wahrsten Wortsinn Berge versetzen: Die RWE Power AG fördert jährlich rund 100 Millionen Tonnen Rohbraunkohle und bewegt dazu rund 460 Millionen Kubikmeter Abraum. Innerhalb der drei Tage-baue bewältigen ausschließlich Bandanlagen die Massentransporte.
Für den Transport von Kohlen und Abraum zwischen
Tagebauen, Veredlungsbetrieben und Kraftwerken, also
über größere Entfernungen, wird dagegen die Werks-
bahn eingesetzt. Sie beschäftigt ca. 580 Mitarbeiter,
davon über 270 im eigentlichen Betrieb der Bahn, ca.
180 zur Instandhaltung des Gleisnetzes und der Fahr-
zeuge sowie ca. 130 Mitarbeiter im Bunkerbetrieb.
Der Bahnbetrieb verfügt über fast 50 Lokomotiven und
etwa 1.000 Waggons. Das Schienennetz erstreckt
sich über 300 Kilometer Gleislänge. Allein die beiden
zweigleisigen Hauptstrecken, die Nord-Süd-Bahn und
die Hambachbahn, sind ca. 76 Kilometer lang. Jähr-
lich transportiert die Werksbahn rund 65 Millionen
Tonnen Rohkohlen und bis zu 3 Millionen Kubikmeter
Abraum, Löss und Kies.
Kennzahlen des Rheinischen Reviers:
3 Tagebaue mit rund 90 bis 100 Millionen Tonnen pro Jahr Förderkapazität
4 Großkraftwerke mit rund 11.000 Megawatt brutto und rund 75 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr
3 Fabriken mit rund 5,6 Millionen Tonnen Veredlungsprodukten pro Jahr
rund 40 Prozent der Stromerzeugung in Nordrhein-Westfalen
rund 11 Prozent der Stromerzeugung Deutschlands
4 Die Werksbahn von RWE Power
Zu liefernde Kohlen werden nicht mehr nur nach Fabrik-
kohlen und Kraftwerkskohlen unterschieden. Es ist
vielmehr eine Fülle von Qualitätsmerkmalen zu
beachten, um einen optimalen Einsatz dieser Kohlen
bei den Abnehmern zu gewährleisten.
Dazu gehören unter anderem neben Aschegehalt,
Heizwert und Brikettierfähigkeit, die Anteile an Wasser,
Kalium, Natrium, Schwefel, Eisen und Silizium, die die
Verwendbarkeit der Kohlen beeinflussen.
Die aufGaben
Da der Eisenbahnbetrieb auch für die Kohlenbunker der Tagebaue Hambach und Garzweiler zuständig ist, beschränkt sich seine Aufgabe nicht auf die eines reinen Frachtführers. Der Eisenbahnbetrieb ist vielmehr für die mengen- und vor allem qualitätsgerechte Belieferung der Abnehmer zuständig.
In den Tagebauen Hambach und Garzweiler werden
mehr als zehn Kohlensorten gewonnen, die der Eisen-
bahnbetrieb den Abnehmern selektiv liefert und nach
festen Schemata in die Kohlenbunker der Abnehmer
verkippt. Die ca. 65 Millionen Jahrestonnen aus den
beiden Tagebauen werden per Bahn den Kraftwerken
Niederaußem, Neurath, Frimmersdorf und Golden-
berg sowie den kohlenveredelnden Fabriken Fortuna-
Nord, Frechen und Ville/Berrenrath geliefert. Außer-
dem stellt die
Werksbahn bei
Bedarf Abraum
und Löss zur
Rekultivierung
ehemaliger Tage-
baue sowie Kies
für die Bauindustrie
und Ton für die
Abdichtung von
Deponien bereit.
Zugentleerung auf
dem Grabenbunker
Die Werksbahn von RWE Power 5
Die Züge werden in den Tagebauen halbautomatisch
beladen. Dabei durchfahren sie eine Beladebrücke, auf
der ein Förderband verläuft. Die Massenschüttgüter
werden durch einen Trichter von oben in die Waggons
gefüllt. Damit dies möglich ist, sind die Fahrleitungen in
diesem Bereich seitlich angeordnet. Während des etwa
15 Minuten dauernden Umschlags von 1.400 Tonnen
Kohlen wird der Zug vom Beladepersonal funkfernge-
steuert. Bei den Abnehmern werden die Massenschütt-
güter über Kippgräben, über Kohlenbunker oder über
Zugentladeanlagen entleert (ca. sieben Minuten Kipp-
zeit). Die Fabrikanschlussbahnen transportieren jährlich
mehr als 1 Million Tonnen Veredlungsprodukte in
Wagen nach Bauart der Deutschen Bahn. RWE Power
stellt sie zu Zügen zusammen und übergibt sie exter-
nen Eisenbahn-Verkehrs-Unternehmen, wie der DB
Cargo oder der Rheincargo, die für den Weitertrans-
port zu den Kunden von RWE Power sorgen.
Ausfahrt aus der Zugbeladung des Tagebaus Hambach
Aufgaben des Eisenbahnbetriebes im Überblick
Schwerlastbetrieb (E-Loks)
- Rohkohlentransporte
- Abraumtransporte (Löss, Kies, Forstkies)
- Kippertätigkeit auf Abnehmerbunkern
- Zugentaschungen für die Kraftwerke (bei Bedarf)
Transport- und Rangierwesen (Diesel-Loks)
- Produkttransporte zwischen den Fabriken und den Übergabebahnhöfen
- Kalktransporte zu den Kraftwerksstandorten
- Ersatzteiltransporte zwischen den Tagebauen und dem Technikzentrum
- Unterstützung der Oberbauinstandhaltung
Zentralstellwerk für das gesamte RWE-Bahnnetz
6 Die Werksbahn von RWE Power
Zwar können Züge des öffentlichen Netzes auch auf
RWE Power Gleisen rollen, weil beide Systeme eine
Spurweite von 1435 Millimetern haben. Umgekehrt
ist der Einsatz der werkseigenen Kohlen- und Abraum-
züge auf öffentlichen Netzen nicht möglich, weil die
Waggons eine Breite von vier Metern haben. Von dem
über 300 Kilometer langen Gleisnetz sind ca. 185
Kilometer für den Schwerlasttransport mit schwerem
Schienenprofil UIC 60 ausgestattet und für eine maxi-
male Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde
ausgelegt. Hauptstrecken sind die Nord-Süd-Bahn
und die Hambachbahn.
Das Gleisnetz
Der Eisenbahnbetrieb gehört – nicht zuletzt aufgrund der hohen Transportmenge – zu den größten Privatbahnen Deutschlands. Auch im internationalen Vergleich ist der Eisenbahnbetrieb von RWE Power eine der größten Schwerlastbahnen der Welt.
Die gut 45 Kilometer lange zweigleisige Strecke der
Nord-Süd-Bahn verbindet Frimmersdorf im Norden
mit dem Hürth-Knapsacker Industriegebiet im Süden.
Ein 31 Kilometer langer, ebenfalls zweigleisiger Abzweig
führt zum Tagebau Hambach. Die Fahrtzeit beträgt
auf beiden Strecken jeweils eine Dreiviertelstunde.
Die Anschlussbahnen der Fabriken und Kraftwerke sind
ca. 159 Kilometer lang. Hier wurden die Schienenpro-
file S 49 und S 54 verlegt. Insgesamt sind etwa 235
Kilometer des Gleisnetzes für den elektrischen Betrieb
eingerichtet. Die Fahrleitungen werden mit Einphasen-
wechselstrom gespeist (6 Kilovolt, 50 Hertz).
Güterbahnhof Wachtberg der Grubenanschlussbahn Frechen
Die Werksbahn von RWE Power 7
Grevenbroich
Bergheim
Kerpen
Erftstadt
Brühl
Pulheim
Jülich
Düren
KÖLN
TechnikzentrumTagebaue
Bedburg
Dormagen
KW Niederaußem
Fabrik Fortuna-Nord
Fabrik Frechen
Fabrik Ville/Berrenrath
KW Neurath
KW Frimmersdorf
KW KnapsackerHügel
A 61
A 44
A 46
A 4
A 1
A 4
A 57
A 1
A 555
A 3
A 553
Hürth
D1
D2
D3
D4
FrechenTagebau Hambach
Direktanschlüsse an das öffentliche Eisenbahnnetz:
D1 DB-Anschluss Bf. Gustorf
D2 DB-Anschluss Bf. Rommerskirchen
D3 Anschluss Rheincargo Frechen
D4 Anschluss Rheincargo Kendenich
Zugbeladung
Fabrik
Kraftwerk
Streckennetz:
n RWE Power
Betrieb bis ca. 2013
n DB-AG
n HGK Netz
n Amprion
n Currenta
0 5 10 km
8 Die Werksbahn von RWE Power
Neben E-Loks älterer Bauart sind seit zwölf Jahren zehn
Elektrolokomotiven der Baureihe EL 2000 im Dienst.
Auch die neuen Lokomotiven sind Spezialanfertigun-
gen für den Schwerlastbetrieb. Die Lokomotiven sind
für eine Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde
ausgelegt und sind etwa 140 Tonnen schwer.
Zum Vergleich: Loks der Deutschen Bahn AG sind 200
Kilometer pro Stunde schnell, haben aber nur ein
Gewicht von 84 Tonnen. Das große Gewicht der Loks
ist notwendig, um die Traktion und die Zugkraft auf
die Schiene zu bringen, mit der Kohlenzüge mit bis zu
2.100 Tonnen Nutzlast über das Gleisnetz bewegt
werden. Die EL 2000 unterscheiden sich in Betriebs-
art und Design kaum von den Vorgängern. So ragen
Die fahrzeuGe
Für den Schwerlastbetrieb setzt RWE Power im Rheinischen Revier Großraumwagen mit bis zu 112 Kubikmetern Inhalt und Elektrolokomotiven ein. Erst nach bis zu einem Jahr intensiver Ausbildung und einer Prüfung dürfen Lokführer bei RWE Power ihre Arbeit auf dem Führerstand aufnehmen.
die Führerstände auch dort über die Seiten der Loks
hinaus, damit die Lokführer bei Rückwärtsfahrt bzw.
bei geschobenem Betrieb am Zug vorbei sehen und
die Signale gut erkennen können.
Rangierdiesellok der Firma DeutzSchwere Güterzug-Elektrolokomotive EL 2000
Die Verbesserungen bei der neuen Lok liegen in
der Technik
höhere Antriebsleistung
höherer Fahrkomfort
höherer Wirkungsgrad des Antriebs, somit auch
verbesserte Energierückgewinnung durch das
elektrische Bremsen
Senkung des Geräuschpegels im Führerhaus
Implementierung einer Fahrzeugdiagnose
verlängerte Wartungsintervalle
Die Werksbahn von RWE Power 9
Der Eisenbahnbetrieb in Zahlen: Gleisfahrzeuge im rheinischen Braunkohlenrevier
Fahrzeuggruppe Anzahl*
E-Lok 31
Diesellok 18
Kohlenwagen 344
Abraumwagen 85
Sonderwagen 1.163
(Anhänger, Gleiskleinwagen, Gleiskraftwagenanhänger, G-Wagen, Hänger mit Pflug (früher D 453),
Kesselwagen, Kranschutzwagen, Montagewagen, Muldenkipper, Niederbordwagen, Plateauwagen,
Rollbockwagen, Rs Flachwagen, Schotterwagen, Tonwagen, Zweiseitenkipper, Selbstentladewagen,
Rolldachwagen, offene Schüttgutwagen, Viertopf-Staubbehälterwagen)
Hilfsgeräte 24
(Flankenreiniger, Weichenverlegegerät/Gleisbaukran, Gleiskraftwagen,
Gleisstopfmaschine, Mobilbagger, Universalstopfmaschine, Schotterplaniermaschine,
Schwellenfachräumer, Turmtriebwagen, Schotterverdichtermaschine)
Triebfahrzeuge (Triebwagen) 1
Fahrzeuge Gesamt 1.666
* Stand: 2012
Grabenbunker Kraftwerk Neurath
Insgesamt setzt die Werksbahn derzeit 31 Elektrolo-
komotiven, 344 Kohlenwagen und 85 Abraumwagen
im Schwerlastverkehr ein. Kohlenzüge bestehen aus
jeweils 14 Wagen, sogenannten Sattelbodenselbst-
entladern. Sie entladen ihre Fracht gleichzeitig nach
beiden Seiten durch untenliegende Klappen. Abraum-
züge fahren mit zehn Einseitenkastenkippern. Bei bei-
den Typen kommt das Ladegut nach der Entriegelung
selbst ins Rutschen. Ein Kohlenzug ist in ca. sieben
Minuten entladen.
Für den Transport der Veredlungsprodukte von den
Fabriken sowie für Materialtransporte zwischen den
Tagebauen und dem Technikzentrum in Frechen-
Habbelrath sowie für Rangierdienstleistung im Kraft-
werksbereich (Kalk, Gips, Asche) werden derzeit 18
Diesellokomotiven eingesetzt.
Das Technikzentrum hält alle gleisgebundenen Fahr-
zeuge des Eisenbahnbetriebes instand. Darüber
hinaus ist es für die Instandhaltung von Güterwagen
externer Auftraggeber zertifiziert.
10 Die Werksbahn von RWE Power
RWE Power hat in den 90er Jahren mit Weichenher-
stellern für die Schwerlastbahn Herzstücke mit beweg-
lichen Spitzen entwickelt und erfolgreich eingeführt.
Die Herzstückspitze ist Dreh- und Angelpunkt einer
Weiche. Eine bewegliche Herzstückspitze reduziert
gegenüber starren Herzstücken den Lärm der reibenden
Stahlräder und hält den Verschleiß in Grenzen. Mittler-
weile haben sie sich weltweit als Stand der Technik
durchgesetzt.
Der Gleisoberbau
Der Gleiskörper ist überwiegend mit einem Holzschwellenoberbau der Normal-spurweite 1435 Millimeter ausgerüstet. Abschnittsweise werden Betonschwellen eingesetzt. Auf der freien Strecke baut RWE Power überwiegend Buchenholz-schwellen ein, für Weichen und Kreuzungen verwendet sie heute Betonschwellen.
Bewegliches Herzstück
Donelli-Verfahren
Die Werksbahn von RWE Power 11
Die Instandhaltung der Gleisanlagen steht unter der Regie des Technikzentrums Tagebaue in Frechen-Habbelrath. Dort steht ein leistungsfähiger und moderner Maschinenpark zur Verfügung.
Die Strecken werden regelmäßig überprüft
und zum Beispiel in Weichenprüflisten doku-
mentiert. Bei der Instandhaltung der Gleise
orientiert sich der Oberbau im Wesentlichen
am aktuellen Zustand, regelmäßige Repara-
turintervalle gibt es nicht. Die Bahninstand-
haltung umfasst neben der Instandhaltung
der Gleisfahrzeuge auch die Instandhaltung
der Fahrwege (Gleise, Weichen) und der
Eisenbahn-Sicherungstechnik (Signale, Stell-
werke, Fahrdrahtanlagen, Stromversorgung).
Sie wird im Rheinischen Revier wegen der
besonderen technischen und betrieblichen
Anforderungen überwiegend in Eigenlei-
stung durch eine eigene Betriebsabteilung
erbracht.
Die Instandhaltungsarbeiten umfassen die
Entstörung des Systems, aber auch die Ver-
schleißbeseitigung (Schienen-, Schwellen- und
Weichenwechsel) sowie – als Besonderheit
gegenüber anderen Bahnen – die intensivere
Gleisreinigung, da die Braunkohlenablage-
rungen deutlich schneller zu Schotter- und
Gleisbettreinigungen zwingen. Wegen der
hohen Lasten ist ein erheblicher Schienen-
kopfverschleiß insbesondere in Kurvenbe-
reichen gegeben. Durch entsprechende
Profilwahl zwischen Radprofil und Schienen-
kopf kann für einen gleichmäßigen und ver-
schleißoptimalen Lauf gesorgt werden.
Die instanDhaltunGSchotterplaniermaschine
Instandhaltungsstützpunkt Sohle + 60 m
Aluminotherm- Verbindungsschweißung
Fahrwerksmontage einer Schwer-lastlokomotive im Technikzentrum
Ausrüstung von Lokomotiven mit Radartechnik für den
Gleit- und Schleuderschutz,
Optimierung des Belüftungskonzeptes von Loko motiven,
Entwicklung eines Zugbusses für Steuer- und Diagnose -
funktionen.
Störungen werden zeitnah durch die eigene
Oberbauinstandhaltung beseitigt. Für diese
Aufgaben ist sie mit speziellen Instandhal-
tungsfahrzeugen ausgestattet.
Im Einsatz für den Gleisbau sind Flankenrei-
niger, Stopfmaschinen, Schwellenfachräumer,
Verdichtermaschinen und Hydraulikradbagger
mit Zweiwegeeinrichtung für den Gleisbau.
Bei Arbeiten am Fahrdraht werden Turmwa-
gen mit bis zu 16 Metern Reichweite und
diverse Robel als Transportfahrzeuge sowie
Schotter-, Flach- und Muldenwagen verwen-
det. Außerdem stehen Hydraulikaggregate
und ein 32-Tonnen-Gleiskran zur Verfügung.
Neben der Wartung, Inspektion und Instand-
setzung nimmt die Bahninstandhaltung auch
Umbauten vor, beseitigt Schäden, beschafft neue Komponenten
und verbessert das Gesamtsystem durch Schwachstellenanalysen.
Eine Reihe von Verbesserungen im Rahmen von technischen
Entwicklungen geht auf das Konto hausinterner Ingenieurabtei-
lungen. Hierzu zählen z. B.
12 Die Werksbahn von RWE Power
Um die einzelnen Zugfahrten beobachten und stell-
werkstechnisch überwachen und führen zu können,
setzt sich das Streckennetz aus Gleisfreimelde-
Abschnitten zusammen. In jedem Gleisabschnitt darf
sich (bei Streckenfahrt) immer nur eine Zugeinheit
bewegen. Die Einfahrt in einen Gleisabschnitt wird
daher über Streckensignale nur dann freigegeben,
wenn keine Belegtmeldung ansteht und die Signale
und Weichen entsprechend gestellt sind. Die Gleisfrei-
melde-Abschnitte, Blöcke genannt, sind hierfür gegen-
einander isoliert und werden in einem Schienenstrang
mit einem schwachen, hochfrequenten Wechselstrom
(125 Hertz) durchflossen. Beim Befahren werden die
Schienenstränge durch die Zugeinheit kurzgeschlos-
sen, und die Zugsicherungstechnik erkennt diesen
Kurzschluss in den Gleisstromkreisen und nutzt ihn als
Belegtmeldung für den Gleisabschnitt.
Die zuGsicherunGs- unD stellWerkstechnik
Weil die Rohstoffversorgung der Kraftwerke und Veredlungsbetriebe rund um die Uhr gewährleistet sein muss, läuft der Kohlenzugbetrieb dreischichtig und an allen sieben Tagen der Woche. Die Züge verkehren nicht nach Fahrplan, sondern werden nach Bedarf eingesetzt.
Der gesamte Zugbetrieb auf den Strecken wird von
Fahrdienstleitern in einem Zentralstellwerk in Bergheim-
Auenheim abgewickelt. Ihm sind die dezentralen,
ehemals mit Personal besetzten elf Stellwerke fern-
wirktechnisch (SICAS-Stellwerke) oder durch Fernsteu-
erungen (VICOS) aufgeschaltet. Im dreischichtigen
Normalbetrieb steuern drei Fahrdienstleiter je Schicht
etwa 800 Zugfahrten pro Tag. Darunter sind neben
Fahrten zur Kohlen- und Abraumförderung auch Trans-
porte etwa von Veredlungsprodukten, REA-Kalk und
Bauteilen und Instandsetzungs- und Rangierfahrten.
Dabei werden die Kohlenzüge in Bezug auf Menge
und Qualität der Kohlen bedarfsorientiert gesteuert.
Zentralstellwerk Bergheim-Auenheim
Bahnübergang
Die Werksbahn von RWE Power 13
Die innovation im lärmschutz
Der Eisenbahnverkehr ist im Vergleich zu anderen Transportmitteln und vor allem zum Straßenverkehr als umweltfreundlich anerkannt. Trotz allem hat auch der Eisen-bahnverkehr Einflüsse auf die Umwelt, die bereits in der Vergangenheit kontinuierlich verringert worden sind.
Das betrifft vor allem die Fahr- und Betriebsgeräusche.
Sie sind im Eisenbahnverkehr vor allem in dicht besie-
delten Gebieten und bei Güterzügen von besonderer
Bedeutung.
Eine der größten Lärmquellen tritt beim Kontakt von
Rad und Schiene auf. Dabei entsteht zum einen das
Rollgeräusch durch das Abrollen des Rades auf der
Schiene auf der geraden Strecke bzw. in Gleisbögen
mit großem Radius. Zum anderen kann ein unange-
nehmes Quietschen durch das Gleiten des Rades in
engen Kurven auftreten.
Verbundabsorber dämpfen den Schall deutlich. Sie
werden im Übergangsbereich zwischen Radscheibe
und Felgenkranz angebaut und mindern den Lärmpegel
um rund drei Dezibel, also um die Hälfte. Die Absor-
ber bestehen aus mehreren Schichten verschiedener
Werkstoffe (Stahl, Polymere), die zur Erreichung einer
größtmöglichen Verringerung der Schwingungen für
die jeweiligen Räder gesondert konzipiert werden.
Lärm entsteht im Eisenbahnbetrieb auch beim Ab-
bremsen der Räder durch Klotzbremsen mit Guss-
bremsklötzen. Hier konnte bei RWE Power bereits eine
Reduzierung des Geräuschpegels um bis zu acht Dezi-
bel erzielt werden, indem Bremssohlen aus Verbund-
werkstoff verwendet werden.
Reprofilierte Radsätze mit Bremsklotzsohle aus Verbundwerkstoff
14 Die Werksbahn von RWE Power
Beim Entleeren der Kohlenzüge auf den Bunkeranlagen
und Zugentleerungen kommt es mitunter vor, dass
hängengebliebene Kohlenbrocken das Schließen der
Wagenklappen verhindern. Es handelt sich im Regelfall
um zusammengebackene Kohlenbrocken, vereinzelt
auch um größere Einzelbrocken. Das Kipperpersonal
sorgt dafür, dass solche Waggons bis zu einer Reini-
gungsstelle am Bunkerende vorziehen. Mit den Bro-
ckenabweisern werden die Reinigungsarbeiten mecha-
nisiert und damit die schwere manuelle Reinigung
vermieden.
Nach Auswertung einer Störungsstatistik wurde eine
optimale Zertrümmerungs-/Werkzeugtechnologie
Die innovation – brockenabWeiser
Der Brockenabweiser ist eine innovative Vorrichtung zur Zertrümmerung bzw. Beseitigung von Kohlenbrocken, die sich bei der Entleerung von Kohlenwaggons auf Bunkeranlagen zwischen Wagenklappe und Wagenkasten verklemmen.
gefunden. Sie wird seit 2010 auf den Zugentleerungen
erfolgreich eingesetzt.
Zukünftig werden alle Bunkeranlagen mit dieser Technik
ausgerüstet.
Brockenabweiser in geöffneter Wagenklappe
Anhäufungen und Verkeilungen von
mittelgroßen Kohlenbrocken
Schema Anwendung Brockenabweiser
F = 200 kN F = 200 kN
600 mm
Die Werksbahn von RWE Power 15
RWE Power AG
Stüttgenweg 2
50935 Köln
T +49 221 48-0
Bauwesen
Gleisanlagenmanagement
Köln
Tagebau Garzweiler (Abteilung Förderung)
Eisenbahnbetrieb
Grevenbroich
Technikzenrtrum Tagebau/HW
Bahninstandhaltung
Frechen
RWE Power AG
Köln
www.rwe.com Stan
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ebru
ar 2
013
• Ges
talt
ung:
Spo
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Bür
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