DieHautvergisstnicht - frauenverein.gelterkinden · nen Farbpigmentstörung, einer Vitiligo, war...

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Die Haut vergisst nicht Medizinischer Vortrag des Frauenvereins Gelterkinden UH. Begeistert und beeindruckt vom gut verständlichen Vortrag mit dem lei- der aktuellen Thema an der Basler Mu- seumsnacht im Pathologischen Institut, gelang es der Präsidentin des Frauen- vereins Gelterkinden, Edith Bossert, die dortige Referentin .für den medizini- schen Vortragsabend zu gewinnen. Am vergangenen Dienstag stand sie nun vor dem interessierten Publikum im Ge- meindehaus Gelterkinden, PD Dr. Ka- tharina 'Glatz, leitende Ärztin am Insti- tut für Pathologie des Uni-Spitals Basel. Mit Spezialgebiet Hallt- und kardiovas- kuläre Pathologie. Obwohl in allen Medien das Thema bösartige Hauttumore (Melanome), immer wieder zur Sprache kommt, ent- sprach es offenbar einem Bedürfnis, sich von einer Fachperson persönlich informieren zu lassen und am Schluss Fragen stellen zu können. Rund 60 In- teressierte folgten den Erklärungen, ob der braune Hautfleck harmlos oder ge- fährlich ist und was dahinter steckt. Die braune Farbe der Haut wird durch das von Melanozyten produzierte Melanin- pigment gebildet. Bei Menschen schwarzer Hautfarbe in grossen Men- gen bis zu den Albinos, bei denen dieser Farbstoff überhaupt fehlt. Die Anhäu- fung von solchen Melanozyten bilden die brauen bis schwarzen Flecken, die entweder völlig harmlos sind wie z.B. Sommersprossen, Altersflecken, «Le- berflecken», Blutergussabbaupigmen- tierung, Blutgefässtumoren oder Nae- vuszellnaevi = «Muttermale». Der be- rühmteste Mensch mit einer erworbe- nen Farbpigmentstörung, einer Vitiligo, war Michael Jackson, Schlafende Raubkatzen Mit anschaulich vergleichenden Bil- dern verglich die Referentin die ver- schiedenen, manchmal schwierig zu unterscheidenden Hautveränderungen mit Kätzchen und Raubkatzen. Mit der Aufforderung, sich selber regelmässig die Haut zu kontrollieren, ob sich neben den harmlosen «Haustierchen» nicht ein gefährliches Raubtier entwickelt, gab die Ärztin Anhaltspunkte zur Selbstkontrolle. Die ABCDRegel lautet: A wie Asymmetrie, Bwie unregelmässi- ge Begrenzungen, Cwie Colorit, d.h. im gleichen Fleck sind verschiedene Far- ben möglich von weiss über rot, grau, braun, D wie Dynamik d.h. schnelles und unregelmässiges Wachstum, E wie Erhabenheit d.h. wenn die Erhebung des Flecks unregelmässig ist. Verdäch- tig kann auch Juckreiz, Schmerz oder Bluten sein. Auf jeden Fall soll man sol- che Beobachtungen dem Hausarzt zei- gen, der, wenn nötig den Patienten zum Hautspezialisten weiterschickt. Es gilt sofort zu handeln, falls es sich wirklich um ein bösartiges Melanom handelt, mit der gründlichen Entfernung, denn die Gefahr der Streuung von Metasta- sen in andere Organe wie Leber, Hirn und Lunge ist leider gegeben! Heutzu- tage kann man bei rechtzeitiger Opera- tion bei 80 % der Betroffenen mit Hei- lung rechnen. ,Sonnenschutz! Mehr als einmal appellierte die Haut- spezialistin an das Publikum, sich vor den schädlichenUV Strahlen im Über- mass zu schützen mit geeigneter Klei- dung und Sonnenschutzmittel mit ge- nügendem Schutzfaktor an den expo- nierten Stellen. Jeder Sonnenbrand ge- fährdet die Haut! Obwohl durchaus auch an nicht sonnenexponierten Stel- len Melanome entstehen können wie an Schleimhäuten. und bekleideten Kör- persteIlen, nimmt man an, dass diese gefährlichen Tumore hauptsächlich 'durch Sonneneinstrahlung entstehen. Sonnenbrillen oder Kunststoffbrillen schützen die Augen. Fragen aus dem Publikum wurden vom ebenfalls anwe' ' senden Moderator und Hausarzt Guido Handschin aus Gelterkinden und der Referentin kompetent beantwortet. Frauenvereinspräsidentin Edith Bossert (1.) dankt der Referentin PD Dr. Katharina Glatz und dem Moderator. Dr. Guido Handschin. ,FOTO u, HANDSCHIN

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Die Haut vergisst nichtMedizinischer Vortrag des Frauenvereins GelterkindenUH. Begeistert und beeindruckt vomgut verständlichen Vortrag mit dem lei-der aktuellen Thema an der Basler Mu-seumsnacht im Pathologischen Institut,gelang es der Präsidentin des Frauen-vereins Gelterkinden, Edith Bossert, diedortige Referentin .für den medizini-schen Vortragsabend zu gewinnen. Amvergangenen Dienstag stand sie nun vordem interessierten Publikum im Ge-meindehaus Gelterkinden, PD Dr. Ka-tharina 'Glatz, leitende Ärztin am Insti-tut für Pathologie des Uni-Spitals Basel.Mit Spezialgebiet Hallt- und kardiovas-kuläre Pathologie.

Obwohl in allen Medien das Themabösartige Hauttumore (Melanome),immer wieder zur Sprache kommt, ent-sprach es offenbar einem Bedürfnis,sich von einer Fachperson persönlichinformieren zu lassen und am SchlussFragen stellen zu können. Rund 60 In-teressierte folgten den Erklärungen, obder braune Hautfleck harmlos oder ge-fährlich ist und was dahinter steckt. Diebraune Farbe der Haut wird durch dasvon Melanozyten produzierte Melanin-pigment gebildet. Bei Menschenschwarzer Hautfarbe in grossen Men-gen bis zu den Albinos, bei denen dieserFarbstoff überhaupt fehlt. Die Anhäu-fung von solchen Melanozyten bildendie brauen bis schwarzen Flecken, dieentweder völlig harmlos sind wie z.B.Sommersprossen, Altersflecken, «Le-berflecken», Blutergussabbaupigmen-tierung, Blutgefässtumoren oder Nae-vuszellnaevi = «Muttermale». Der be-rühmteste Mensch mit einer erworbe-nen Farbpigmentstörung, einer Vitiligo,war Michael Jackson,

Schlafende RaubkatzenMit anschaulich vergleichenden Bil-dern verglich die Referentin die ver-schiedenen, manchmal schwierig zuunterscheidenden Hautveränderungenmit Kätzchen und Raubkatzen. Mit derAufforderung, sich selber regelmässig

die Haut zu kontrollieren, ob sich nebenden harmlosen «Haustierchen» nichtein gefährliches Raubtier entwickelt,gab die Ärztin Anhaltspunkte zurSelbstkontrolle. Die ABCDRegel lautet:Awie Asymmetrie, Bwie unregelmässi-ge Begrenzungen, Cwie Colorit, d.h. imgleichen Fleck sind verschiedene Far-ben möglich von weiss über rot, grau,braun, D wie Dynamik d.h. schnellesund unregelmässiges Wachstum, E wieErhabenheit d.h. wenn die Erhebungdes Flecks unregelmässig ist. Verdäch-tig kann auch Juckreiz, Schmerz oderBluten sein. Auf jeden Fall soll man sol-che Beobachtungen dem Hausarzt zei-gen, der, wenn nötig den Patienten zumHautspezialisten weiterschickt. Es giltsofort zu handeln, falls es sich wirklichum ein bösartiges Melanom handelt,mit der gründlichen Entfernung, denndie Gefahr der Streuung von Metasta-sen in andere Organe wie Leber, Hirnund Lunge ist leider gegeben! Heutzu-tage kann man bei rechtzeitiger Opera-tion bei 80 % der Betroffenen mit Hei-lung rechnen.

,Sonnenschutz!Mehr als einmal appellierte die Haut-spezialistin an das Publikum, sich vorden schädlichenUV Strahlen im Über-mass zu schützen mit geeigneter Klei-dung und Sonnenschutzmittel mit ge-nügendem Schutzfaktor an den expo-nierten Stellen. Jeder Sonnenbrand ge-fährdet die Haut! Obwohl durchausauch an nicht sonnenexponierten Stel-len Melanome entstehen können wie anSchleimhäuten. und bekleideten Kör-persteIlen, nimmt man an, dass diesegefährlichen Tumore hauptsächlich

'durch Sonneneinstrahlung entstehen.Sonnenbrillen oder Kunststoffbrillenschützen die Augen. Fragen aus demPublikum wurden vom ebenfalls anwe' 'senden Moderator und Hausarzt GuidoHandschin aus Gelterkinden und derReferentin kompetent beantwortet.

Frauenvereinspräsidentin Edith Bossert (1.) dankt der Referentin PD Dr. KatharinaGlatz und dem Moderator. Dr. Guido Handschin. ,FOTO u,HANDSCHIN