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Orgel Plus 3 Francesco Filidei Dienstag 27. Februar 2018 20:00

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Orgel Plus 3

Francesco Filidei

Dienstag27. Februar 201820:00

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Francesco Filidei Orgel

Dienstag 27. Februar 2018 20:00

Pause gegen 20:45 Ende gegen 21:45

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PROGRAMM

Hèctor Parra * 1976Tres miradas (2016)für Orgel»Where are you? … a kiss on the landscape«Se me duerme la vidaNo life, no deathDeutsche Erstaufführung

Mauro Lanza * 1975Negativo (2006)für Orgel

Philipp Maintz * 1977ferner, und immer ferner (2007, Neufassung 2009)musik für orgel solo

Pause

Luciano Berio 1925 – 2003Fa-Si (1975)für Orgel mit Registranten

Iannis Xenakis 1922 – 2001Gmeeoorh (1974)für Orgel

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ZU DEN WERKEN

Es war ja nicht so, als ob die neue Orgelmusik nach 1945 kom-plett verwaist gewesen wäre. Aber während Stockhausens, Boulez und andere per Klavier, Orchester oder elektronischer Klangerzeuger eifrig an der Zukunft der Musik herumexperimen-tierten und feilten, entpuppte sich die zeitgenössische Orgelspra-che lange Zeit als wenig visionär. Olivier Messiaen, Leitstern für viele komponierende Vorreiter der Nachkriegsavantgarde, hatte zwar 1951 mit seinem Livre d’Orgue ein atemberaubendes Kom-pendium aus Zwölfton-Formeln, elektrisierend bizarren Regist-rierungen und reizvollen Gesängen von Amseln und Singdros-seln geschrieben. Trotzdem mussten noch über zehn Jahre bis zur Geburtsstunde der Neuen Orgelmusik vergehen. Am 4. Mai 1962 präsentierte Radio Bremen im Rahmen eines »pro musica nova«-Konzerts die Uraufführung dreier Orgelstücke – darunter von Mauricio Kagel seine Improvisation ajoutée. Doch quasi zum Gründungsmanifest einer wirklich zeitgenössischen Orgelmu-sik wurde György Ligetis Volumina als ein amorpher Klangpro-zess, bei dem auch neue Spieltechniken wie Cluster zum Einsatz kamen, bei denen der Organist die Unterarme auf die Tastatur legt. Ligetis bis dahin unerforschte Klangfarben-Möglichkeiten der Orgel haben seitdem unterschiedlichste Echos ausgelöst. So haben sich Schwergewichte der Neuen Musik zumindest ein Mal auf die Orgel eingelassen und sogleich Klassiker für sie geschrie-ben. Wie Luciano Berio mit Fa-Si und der Messiaen-Schüler Ian-nis Xenakis mit Gmeeoorh. Sind beide Werke im zweiten Teil des Solo-Recitals von Francesco Filidei zu hören, eröffnet der Organist und Komponist den Abend mit zwei ihm gewidmeten Stücken.

Hèctor Parra: Tres mirades (2016)Zu Beginn erklingen in Deutscher Erstaufführung die Tres miradas (2016) des Katalanen Hèctor Parra. Das Triptychon »Drei Blicke« entstand im Auftrage von Radio France und wurde im Pariser Funkhaus vor genau einem Jahr von Filidei uraufgeführt. Alle drei Sätze »Where are you?… a kiss on the landscape«, Se me duerme la vida sowie No life, no death basieren auf früheren Chorstücken und wurden nun für die Orgel grundlegend überarbeitet. Hèctor

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Parra, der 1976 in Barcelona geboren wurde und bei Jonathan Harvey, Brian Ferneyhough und Michael Jarrell Komposition studierte, hat sich für diese durchaus an die sinfonische Orgel-Tradition anknüpfenden Werke von Plastiken des katalanischen Bildhauers Jaume Plensa inspirieren lassen. »Plensas Arbeiten vereinen in sich die plastische Form und die Poesie, das Ewige, Vergängliche, die Robustheit und die Zerbrechlichkeit«, so der Komponist. »Wenn wir also eine seiner Skulpturen betrachten, öffnet sich ein Raum der Stille, der Reflexion. Wir scheinen das organische, fast biologische Gemurmel zu hören, das uns am Leben hält und uns dazu bringt, über die Grenzen hinauszu-schauen, die unsere Ängste uns auferlegen.«

Mauro Lanza: Negativo (2006)Fast ein Jahrgang sind Hèctor Parra und Mauro Lanza, von dem das zweite für Filidei komponierte Orgelwerk stammt. Neben einem Klavier- und Kompositionsstudium in seiner Heimatstadt Venedig hat Lanza Kompositionskurse u. a. bei Brian Ferney-hough, Salvatore Sciarrino und Gérard Grisey absolviert. Heute ist er auch regelmäßig am Pariser IRCAM tätig, eine der interna-tionalen Schaltzentralen für Computermusik. Das rund sechsmi-nütige Orgelstück Negativo, das Filidei 2006 in Italien uraufführte, war nach dem 2003 entstandenen Werk Predella Lanzas zweite Beschäftigung mit dem Tasteninstrument. Fast einer Klangskulp-tur gleicht Negativo. Zunächst steht sie mit ihren Zehn-Ton-Akkorden wie ein monolithischer, unheimlicher Block vor einem. Doch fast unmerklich scheint dieses statische Wesen in Bewe-gung, ins Wanken zu geraten. Und auf der Oberfläche dieser konturlosen Masse werden langsam erste Rundungen sicht- bzw. hörbar. Als ob das Ohr immer näher an diesen Felsen herange-zoomt wird, wird ein immer feineres, filigraneres Netz aus mini-malistisch zusammengesetzten Rhythmen überdeutlich. Und je mikroskopischer dieses Klanggewebe erkundet wird, desto kla-rer identifiziert man seine elementaren Mikrostrukturen – in Form eines einzelnen, isolierten, das Ende markierenden Tons (ais).

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Philipp Maintz: ferner, und immer ferner (2007/09)

Bis heute gilt die Orgel als das Instrument, an dem sich Gott in den herrlichsten Tönen preisen lässt. Dementsprechend war es bis an den Rand der Blasphemie schon mehr als ein Wagnis, als der Aachener Komponist Philipp Maintz sich für den Titel seines Orgelwerks »ferner, und immer ferner« auf einen Satz des fran-zösischen Schriftstellers Georges Bataille bezog. »Jenseits und über alles hinaus … ferner, und immer ferner … ER SELBST, in Ekstase über eine Leere … Und jetzt? ICH ZITTERE«, heißt es da in Batailles ›obszöner‹ Novelle Madame Edwarda, in der Gott in Person einer Hure auftritt. Ob das deutsche Publikum 2007 davon wusste, als es der Uraufführung der Erstfassung von ferner, und immer ferner in einer Kasseler Kirche beiwohnte? Von Tumulten ist nichts berichtet worden. Und auch die Premiere der Zweitfas-sung, die 2009 in der katholischen Kirche Saint-Eustache in Paris stattfand, ist wohl ohne große Vorkommnisse über die Bühne gegangen. Was andererseits an diesem Ort nicht verwundert. Denn hier hatte Titularorganist Jean Guillou über Jahrzehnte das Bild von der heiligen Orgelmusik über musikalische Experimente radikal zu korrigieren versucht. In jenen Jahren gehörte zu Guill-ous Assistenten auch Francesco Filidei, der 2009 in Saint-Eusta-che erstmals die Neufassung von ferner, und immer ferner spielte.

Entgegen aller Erwartungen gibt sich der erste Satz nicht auf-schäumend ekstatisch, sondern wird von einer magischen, spi-rituell-meditativ anmutenden Ruhe erfüllt. Und mit ihren raffi-nierten Licht- und Schattenspielen erinnern die Klänge an jene Kirchen- und Kathedralenfensterkunst, die einst ein Messiaen mit seinen Orgelwerken einzufangen versucht hat. Im zweiten Satz kommt es hingegen zu bisweilen wollüstigen Ausbrüchen und dann wieder zu schauerlich-dämonischen Zuckungen. Wobei diese höchst sinnliche Opulenz auf einen glücklichen Zufall zurückgeht, wie Maintz einmal erläutert hat: »Im Som-mer 2007 hatte Jean Guillou einen Meisterkurs abgehalten. […] Nach Beendigung des Kurses hatte ich an einem Abend auf-steigende Akkordprogressionen improvisiert, und dabei – so schnell die Setzeranlage es zuließ – alle 640 vorprogrammierten

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Einstellungen, die nach dem Kurs noch gespeichert waren, nacheinander abgerufen… Der Effekt war, dass wie im Zeitraffer Dramaturgien fremder Stücke vorbeiflogen.«

Luciano Berio: Fa-Si (1975)Hat Maintz gerade im zweiten Satz von ferner, und immer ferner mit improvisiert anmutenden Momenten an die Orgel als klassi-sches Improvisationsinstrument erinnert, so findet sich ein eben-solcher Bezug in Luciano Berios Fa-Si bereits in der Spielanwei-sung. »Sempre molto flessibile, come improvvisando« heißt es da. Zugleich drückte Berio 1974 überhaupt mit dem Werk einmal mehr seine enge Verbundenheit zum musikalischen Erbe aus. Als eine »Huldigung an die frühbarocken Fantasien« hatte Berio Fa-Si bezeichnet, das er anlässlich der Einweihung einer neuen Kirchenorgel im italienischen Rovereto komponierte. Dass er als einer der herausragenden Vertreter der Neuen Musik sich damit so offensiv zu dem musikalischen Erbe bekannte, war zu die-sem Zeitpunkt aber keine Überraschung mehr. Wenngleich Berio zur legendären Nachkriegs-Avantgarde-Generation um Stock-hausen und Boulez gehörte, hatte er sich immer wieder nach-schöpferisch mit bereits existierender Musik auseinandergesetzt. Dazu gehörte schon 1956 ein für die Donaueschinger Musik-tage geschriebenes Orchesterwerk über Mozarts Papageno-Arie »Ein Mädchen oder Weibchen«. Und in seiner postmodernen Sinfonia-Collage von 1969 rückte er auch Gustav Mahler in den Mittelpunkt.

Mit Fa-Si schrieb er nun sein einziges Orgelstück und baute es auf einem Tritonus (hier: die übermäßige Quarte F-H) auf, der sich wie ein roter Faden durch die Musikgeschichte zieht. Im Gegen-satz aber zu ähnlichen Flirts mit barocken Vorbildern, die nicht zuletzt im musikalischen Neo-Klassizismus mündeten, verzichtet Berio auf offensichtlich motivische oder rhythmische Rückbe-züge. Es ist vielmehr der Geist der schöpferischen Freiheit, der beschworen wird und sich in diesem auch wild funkelnden Klan-gorganismus mit seinen weitverzweigten Tempo-Schwankun-gen in einer unablässigen Bewegungslust äußert.

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Iannis Xenakis: Gmeeoorh (1974)Weit zurück in die Musik-, aber zugleich auch Geistesgeschichte brach im selben Jahr wie Kollege Berio der französisch-griechi-sche Komponist Iannis Xenakis mit seinem Orgelwerk Gmee-oorh auf. Der Titel ist nämlich ein freies Anagramm des Wortes »Organum«, das die älteste, auf das 9. Jahrhundert zurückge-hende Form europäischer Mehrstimmigkeit bezeichnet. Zugleich könnte man dahinter auch den Bezug zu der Schriftensammlung Organon sehen, mit der der griechische Philosoph Aristoteles ein bahnbrechendes Werk über die »Logik« hinterlassen hat.

Das streng logische Komponieren hatte Xenakis nicht zuletzt dank seiner zweiten Profession quasi im Blut. Immerhin war er auch Architekt und Ingenieur, der u. a. als Assistent von Le Cor-busier arbeitete. Obwohl Xenakis’ Kompositionsmethodik auch mathematischen Operationen gehorchte, entstanden von Beginn an Werke von einer einzigartigen Körperlichkeit und Sinnlichkeit. »Der Hörer muss gepackt werden und – ob er will oder nicht – in die Flugbahn des Klangs gezogen werden«, lautete eine Maxime von Xenakis. Und dafür schuf er Raumklänge und Klangräume, in denen ungeheure Bewegungsenergien von Musik walten und nicht selten in riesigen Klangströmen und –bögen über die Köpfe des Publikums hin- und herwandern.

Als Xenakis nun vom International Contemporary Organ Music Festival in Hartford / Connecticut den Auftrag für ein Orgelwerk bekam, sollte er es auch auf Millimeterpapier bis ins Mikrofaser-feinste durchdenken. Zugleich schrieb er mit Gmeeoorh nicht nur eines der irrwitzig schwersten Orgelstücke überhaupt. Die-ser sich nach allen Regeln der Logik verzweigende Klangkosmos besitzt für den Hörer genau jene magnetische Anziehungskraft, die für Xenakis’ gesamtes Schaffen typisch ist.

Seine europäische Premiere erlebte Gmeeoorh im September 1974 im Rahmen eines in Bonn ausgerichteten Xenakis-Festivals. Der Organist war Xavier Darasse, dem maßgebliche Impulse für die Neue Orgelmusik zu verdanken sind. Darasse war es auch, der in einem kurzen Einleitungstext das garantierte Hörerlebnis von Gmeeoorh wie folgt beschrieben hat: »Gmeeoorh besteht aus

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acht Teilen. Im ersten schwingen sich Tonlinien zu den höchs-ten Tönen, fast an der Hörgrenze. Der zweite Teil enthält dicke Klänge von Brettern, die auf die Tasten gelegt werden. Diese Klänge werden gefärbt durch die Hinzufügung von Registern und durch forte/piano-Kontraste.« Über den dritten Teil mit sei-nen Trompetenregistern und den vierten Teil mit seinen Oberton-registern folgt ein statischer fünfter. Und über den sechsten Teil mit seinen »flimmernden Stakkati« und dem Legatissimo im Teil Nr. 7 »vermehren sich schließlich im achten Teil die melodischen Linien und gerinnen zu dicken Blöcken, die von Brettern aufge-peitscht werden. Das Stück endet also in einem monumentalen Klanghöhepunkt, zu dem nur die Orgel fähig ist. […] Ktesibios, ein Grieche aus Alexandria, erfand der Legende nach die Orgel. Im griechischen Delphi fand der erste Orgelwettbewerb statt, aber erst zwei Jahrtausende später wurde die Orgelliteratur um ein bedeutendes Werk eines griechischen Komponisten bereichert. Ktesibios war Mathematiker, Ingenieur und Emigrant. Xenakis ist Mathematiker, Ingenieur / Architekt und Emigrant.«

Guido Fischer

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BIOGRAPHIE

Francesco FilideiFrancesco Filidei, 1973 in Pisa geboren, absolvierte seine Orgel- und Komposi-tionsstudien an den Konservatorien von Florenz und Paris – u. a. bei Jean Guillou und Salvatore Sciarrino – und schloss diese mit mehreren Auszeichnungen ab. 2005 arbeitete er am IRCAM in Paris und als Composer-in-residence in der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Anschließend war er 2006 und 2007 Mitglied der Casa de Velázquez, 2012/13 als Stipendiat in der Villa Medici und 2015 Gast des Künstler-programms des DAAD Berlin und Composer-in-residence beim Ensemble 2e2m. Francesco Filidei erhielt darüber hinaus weitere Auszeichnungen, u. a. den Förderungspreis des Musikpreis Sal-zburg (2006), den Takefu-Preis (2007), den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung (2009), die UNESCO Picasso / Miró Medal of the Rostrum of Composers (2011), den Abbiati-Preis (2015) und den Charles Crowe Academy Award (2016).

Als Organist und Komponist erhielt er Einladungen von den bedeutendsten Festivals für zeitgenössische Musik, Orchestern wie denen des WDR, des SWR, dem ORF Radio-Symphonieor-chester Wien, dem Orchestra della Toscana, dem Orchester der RAI, dem Tokyo Philharmonic und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sowie von Ensembles wie Linea, L’Itinéraire, Ensemble Orchestral Contemporain, Ensemble inter-contemporain, Les Percussions de Strasbourg, Klangforum Wien, Ensemble Musikfabrik, Ensemble Recherche, London Sinfo-nietta, Ictus und Neue Vocalsolisten. Konzerte führten ihn u. a. in die Berliner Philharmonie, die Philharmonie de Paris, die Suntory Hall Tokyo, die Tokyo Opera, den Herkulessaal in München und die Tonhalle Zürich.

Francesco Filidei unterrichtete Komposition in Royaumont (Voix Nouvelles), an der University of Iowa, beim Takefu Inter-national Music Festival, an der International Young Composers Academy in Tchaikovsky city in Perm und bei den Darmstädter

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Ferienkursen. Er wurde in Frankreich zum Chevalier des Arts et des Lettres ernannt und ist gegenwärtig auch als musikalischer Berater für die Fondazione I Teatri Reggio Emilia tätig.

Als Organist war Francesco Filidei zuletzt im Februar 2013 bei uns zu hören.

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DIE DISPOSITION DER KLAIS-ORGEL IN DER KÖLNER PHILHARMONIE

I. Hauptwerk C – c4

Praestant 16’Bourdon (2009) 16’Principal 8’Bourdon 8’Flûte harmonique (2009) 8’Gambe (2009) 8’Octave 4’Flöte (2009) 4’Quinte 2 ²/₃’Superoctave (2009) 2’Cornett V 8’Mixtur V 2’Trompete (2009) 16’Trompete (2009) 8’Trompete (2009) 4’Tremulant

II. Unterwerk C – c4

(im Schweller/enclosed)   Gambe (2009) 16’Praestant 8’Rohrflöte 8’Bourdon (2009) 8’Principal 4’Traversflöte 4’Nasard (2009) 2 ²/₃’Doublette (2009) 2’Terz (2009) 1 ³/₅’Larigot 1 ¹/₃’Mixtur IV (2009) 1 ¹/₃’Holzdulcian 16’Clarinette (2009) 8’Trompete (2009) 8’Tremulant  

III. Schwellwerk C – c4

Bourdon 16’Holzprincipal 8’Harmonieflöte (2009) 8’Gedackt (2009) 8’Gamba 8’Vox coelestis 8’Octave 4’Rohrflöte 4’Viola 4’Nasard 2 ²/₃’Octavin (2009) 2’Terz 1 ³/₅’Septime (2009) 1 ¹/₇’Sifflet 1’Progressio harmonique

III – V (2009) 2 ²/₃’Basson 16’Trompette harmonique 8’Hautbois 8’Vox humana (2009) 8’ Clairon 4’Tremulant

Pedal C – g1

Untersatz 32’Principal 16’Flötbass 16’Subbass 16’Violon 16’Octave 8’Gedackt 8’Cello 8’Octave 4’Flöte 4’Flöte 2’Gross Cornett III (2009) 10 ²/₃’Basson (2009) 32’Posaune (2009) 16’Fagott 16’Trompete (2009) 8’Clairon (2009) 4’

Hochdruck (2010) C – c4

Tuba 8’

Koppeln/Couplers II ― I III ― I III ― II I ― P II ― P III ― P Super III ― P HD ― I HD ― II HD ― III HD ― P

Setzer (1999)1024 Kombinationen (8 Kombinationen auf 128 Ebenen)

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KölNMUsIK-VORscHAU

März

Fr

02 20:00

Piotr Anderszewski Klavier

London Symphony OrchestraSir John Eliot Gardiner Dirigent

Robert Schumann

Ouvertüre, Scherzo und Finale op. 52

Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120

Ludwig van Beethoven

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15

Gefördert durch die Imhoff-Stiftung

Maria João Pires tritt ab Januar 2018 von größeren Konzertprojekten zurück und ist daher für ihre geplanten Tourneekonzerte mit dem London Symphony Orchestra und Sir John Eliot Gardiner nicht verfügbar. Wir sind dankbar, dass Piotr Anderszewski in Köln mit dem Orchester auftreten wird. Für die mit der Besetzungsänderung einhergehende Programmänderung bitten wir um Verständnis.

●A Philharmonie Premium 2

Sa

03 20:00

Sophie Karthäuser SopranEugene Asti Klavier

Lieder von Hugo Wolf, Claude Debussy, Erik Satie, Francis Poulenc, Gabriel Fauré und Richard Strauss

●A Liederabende 5

So

04 16:00

Sunhae Im SopranMichael Nagy BaritonTristan Braun Pantomime und Regie

Freiburger BarockorchesterGottfried von der Goltz Violine und Leitung

Unico Wilhelm von Wassenaer

Concertino Nr. 5 f-Moll

Giovanni Battista Pergolesi

Concerto B-Dur

für Violine, Streicher und Basso continuo

Salve regina c-Moll

für Sopran, Streicher und Basso continuo

La serva padrona Opernintermezzo in zwei Teilen

●A Sonntags um vier 4

Di

06 20:00

Chiaroscuro Quartet Alina Ibragimova Violine Pablo Hernán Benedí Violine Emilie Hörnlund Viola Claire Thirion Violoncello

Ludwig van Beethoven

Streichquartett c-Moll op. 18,4

Fanny Mendelssohn

Streichquartett Es-Dur

Franz Schubert

Streichquartett a-Moll op. 29 D 804

»Rosamunde«

Begleitveranstaltung: 18:00 Blickwechsel Musik und Geschlecht: »Fanny Mendelssohn und die Sache mit der ›elenden Weibsnatur’«

●A Quartetto 5

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Samstag03.03.2018

20:00

Foto

: Jos

ep_M

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a

Sophie Karthäuser

Eugene Asti Klavier

singt Lieder von Hugo Wolf, Richard Strauss, Gabriel Fauré, Claude Debussy, Erik Satie und

Francis Poulenc

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Sa

10 20:00

Gonzalo Rubalcaba pChucho Valdés p

Trance

So

11 16:00

Ellen Nisbeth ViolaBengt Forsberg Klavier

Nominiert von Stockholms Konserthus

Werke von Jean Sibelius,

Kaija Saariaho, Frederick Delius / Lionel Tertis, Katarina Leyman, Percy Grainger und Edvard Grieg

15:00 Einführung in das Konzert

●A Rising Stars – die Stars von morgen 5

Mi

14 20:00

Antoine Tamestit Viola

Orchestre de ParisDaniel Harding Dirigent

Jörg Widmann

Viola Concerto

für Viola und Orchester

Gustav Mahler

Sinfonie Nr. 9 D-Dur

●A Internationale Orchester 4

IHR NäcHstEs ABONNEMENt-KONZERt

Mi

30 Mai

20:00

Kit Armstrong Orgel

John Bull In nomine IX

Thomas Preston Uppon la mi refür Tasteninstrument

György Ligeti Nr. 4 Fanfaresaus: Études pour piano, premier livre (1985)

VII. Cantabile, molto legatoXI. (Omaggio a Girolamo Frescobaldi.) Andante misurato e tranquilloaus: Musica ricercata (1951 – 53)für Klavier

Girolamo Alessandro Frescobaldi Ricercar

John Bull Fantasia

William Byrd The Earl of Oxford‹s March (The March before the Battle)für Cembalo

Edward Elgar Sonate für Orgel G-Dur op. 28 (1895)

Kit Armstrong spielt alle Werke des Programms auf der Orgel

●A Orgel Plus 4

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Donnerstag29.03.2018

21:00

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Tenebrae Responsoria

Musik der Karwoche von Carlo Gesualdo

Ensemble Arte Musica Francesco Cera Dirigent

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Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbHTextnachweis: Der Text von Guido Fischerist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Francesco Filidei © Kyoko Nagashima Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

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Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de

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Sonntag15.04.2018

20:00

Jam

es M

cMill

an

Andreas Scholl Lieder von

Aaron Copland, Benjamin Britten, Arvo Pärt, Ralph Vaughan Williams,

Alban Berg, John Cage u. a.

Tamar Halperin Klavier

Dieses Konzert wird auch live auf philharmonie.tv übertragen. Der Livestream wird unterstützt durch JTI.