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SEPTEMBER 2019 ZEITSCHRIFT DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER ZU ROSTOCK Innovationen meistern Wir unterstützen Ausbildungsumfrage Berufsorientierung wirkt Teurer Immobilienerwerb Grunderwerbsteuer steigt Digital: Bildung im Wandel

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SEPTEMBER 2019

ZEITSCHRIFT DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER ZU ROSTOCK

Innovationen meistern Wir unterstützen

Ausbildungsumfrage Berufsorientierung wirkt

Teurer Immobilienerwerb Grunderwerbsteuer steigt

Digital: Bildung im Wandel

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Achtung! Distiller "ohne verkleinern" !!!

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September 2019 WIR | 3

VORWORT

»Sie haben Hinweise oder Bitten? Dann melden Sie sich unter [email protected]

Jens Rademacher Hauptgeschäftsführer der IHK zu Rostock

gez. Jens Rademacher

Berufsschulen müssen gut erreichbar sein

Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer,

nach drei Jahren mit steigender Anzahl neu eingetragener Ausbildungs-verträge liegen wir dieses Jahr auf dem Vorjahresniveau. Diese Ent-wicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass fast die Hälfte aller Ausbildungsbetriebe in unserem IHK- Bezirk nicht jeden ihrer Ausbildungs-plätze besetzen konnten. Zu erwarten ist, dass der Ausbildungsmarkt auch in den kommenden Jahren ein Azubi- Markt bleiben wird. Das heißt, es sind die Auszubildenden, die sich das passende Unternehmen aussuchen können und nicht umgekehrt. Denn in den kommenden Jahren gehen mehr Beschäftigte in den Ruhestand als Schüler die Schulen verlassen werden. Da kommt es auf jeden Schüler an.

Es muss nicht immer ein Studium seinAnders als früher, sind die Berufsvorstellungen der Schüler zunehmend realistischer geworden. Hier haben die gemeinschaftlichen Anstrengungen für eine praxisnahe Berufsorientierung während der vergangenen Jahre offenbar erste Früchte getragen. Wer realistisch an eine Ausbildung heran-geht, bricht sie auch weniger schnell ab. Völlig zu Unrecht hat die beruf-liche Bildung in den vergangenen Jahren an Wertschätzung verloren.

Warum muss es denn immer Abi sein? Wir haben viele TOP- Ausbildungs-betriebe in der Region, die jungen Menschen Ausbildungschancen und Ent-wicklungsperspektiven bieten – eine erfüllende Berufskarriere inbegriffen. Die Unternehmen nutzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Möglich-

keiten, um gute Aus-bildungen sicherzustellen. Wichtig ist, dass zusätzlich das Land entsprechend für gute Konditionen sorgt, da, wo es sie herstellen kann. Ganz besonders bei den Berufsschulen.

Die Unternehmen bzw. die Auszubildenden brauchen bessere Berufsschul-bedingungen. Jeder zweite Betrieb drängt mittlerweile auf kurze Berufs-schulwege. Auszubildende, die lange Fahrtwege in Kauf nehmen müssen, werden rasch abgeschreckt und so von einer Ausbildung ferngehalten. Auch die Ausstattung der Berufsschulen lässt vielerorts zu wünschen übrig, besonders vor dem Hintergrund, dass die Arbeitswelt von heute und erst recht morgen digital ist / sein wird. Videokonferenzen, Webinare, Blockunterricht könnten hier der richtige Ansatz sein.

Nicht nur in den Unternehmen erreichen viele Menschen bald das Renten-alter, auch in den Berufsschulen gehen 50 Prozent der Lehrer in den nächs-ten zehn Jahren in den Ruhestand. Hier ist es also Zeit, jetzt entsprechend auf den Wandel vorbereitet zu sein.

„Jeder zweite Betrieb drängt mittler-weile auf kurze Berufsschulwege.“

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3 Vorwort

6 Regional verankert

8 „Es gibt sie – die Motivation zur Innovation“

10 Titelthema

10 Wie die Digitalisierung die Berufliche Bildung verändert

14 „Die berufliche Ausbildung ist ein zentrales Thema für unser Land“

16 Das Verständnis von Algorithmen ist entscheidend

19 IHK aktuell

20 Arbeit der IHK-Ausschüsse 22 Auslandserfahrung

24 Standort

24 MakerPort bietet Innovationsraum 25 Unternehmer des Jahres geehrt

26 Unternehmensförderung

26 „Potenzial in digitalen Bildungsmöglichkeiten“

30 Businesslogik in Code gegossen

32 Wissen schafft Wirtschaft

32 Die „Woche der Industrie 2019“ 33 Rostocker Forscher machen Kredit-

karten- Betrügern das Leben schwer

34 International

34 Aus dem Hörsaal in die Wirtschaft 37 Startup Unternehmensreise zur

SLUSH

36 Aus- & Weiterbildung

36 Licht und Schatten am Ausbildungsmarkt

40 Prüfungstermine 2020 (schriftlich): Höhere Berufsbildung

INHALT

SEPTEMBER 2019

14Im Interview

„Ausbildung ist wesentlich für unser Land“Bettina Martin, die neue Bildungsministerin Mecklenburg-Vorpommerns, spricht mit uns über die Bedeutung der dualen Ausbildung als wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche Prosperität unserer Region.

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10Titelthema

Digitalisierung bringt neue HerausforderungenOft sind es nur kleine Schritte, die in der Summe gar nicht als Veränderung wahr-genommen werden – dennoch: Die Digitalisierung schreitet voran in den Unter-nehmen und in der Ausbildung.

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September 2019 WIR | 5

42 Recht & Steuern

42 Höhere Grunderwerbsteuer – aus für Straßenausbaubeiträge

44 Bekanntmachungen

44 Neufassung der Entschädigungs-regelung für die ehrenamtliche Tätigkeit in Ausschüssen

44 Bekanntmachung zum Sachverständigenwesen

45 Änderung der Prüfungsordnung für die Sachkundeprüfung Geprüfte/r Fachmann/frau für Versicherungs-vermittlung IHK

45 Nachrücken nach § 2 Abs. 2 und § 2 Abs. 1 der Wahlordnung der IHK zu Rostock

46 Veranstaltungen & Termine

48 Durchstarter

48 Süchtig nach Stoff

50 Vorschau: WIR Oktober 2019 50 Impressum

Die IHK zu Rostock online:www.rostock.ihk24.de

facebook.com / IHKzuRostock

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48Durchstarter

Der Stoff, aus dem Träume sind…Für Ginette Perschall erfüllte sich mit Stoffen der Traum von der Selbst-ständigkeit. Mit ihrem kleinen Unternehmen Ginilotte hat sie sich an der B105 etabliert und beschäftigt inzwischen zwei Festangestellte und drei Aushilfen.

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25Standort

Unternehmer des Jahres ausgezeichnetDer Unternehmerpreis „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg- Vorpommern“ wurde dieses Jahr zum zwölften Mal vergeben. Insgesamt waren 136 Nominierungen aus dem gesamten Land eingegangen, einer der Sonderpreise ging an ein Unternehmen aus dem IHK-Bezirk.

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Liebe Leserinnen und Leser,über das Ergebnis der Wahl der neuen Präsidentin / des Präsiden-ten der IHK- Vollversammlung am 2. September 2019 werden wir in der Oktober- Ausgabe der WIR berichten, da die vorliegende Ausgabe bereits im August, also vor der Wahl, in den Druck ging.

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6 | WIR September 2019

REGIONAL VERANKERT

INNO AWARD für Messgerät zur WLAN- OptimierungBereits im Juni 2019 wurde in der Uni-versitätskirche Rostock der Innovations-preis INNO AWARD 2019 verliehen.

Visionen bekommen Zukunft20 kreative Teams mit Bezug zu Mecklen-burg- Vorpommern hatten sich um den Preis beworben, der in drei Kategorien vergeben wurde. Der INNO AWARD ist mit insgesamt 18.000 Euro dotiert. „Durch den Preis bekommen Visionen eine Zukunft“, betonte Dr. Wolfgang Blank, Vorsitzender des Verbundes der fünf großen Technologiezentren. Auch dieses Jahr helfe die Auszeichnung jun-gen Wissenschaftlern, Kreativen und Gründern, ihre Innovationen als Pro-dukte und Dienstleistungen zur Markt-reife zu führen. Der 1. Preis des INNO AWARD 2019 ging an das Team der „Vestifi GmbH“ Rostock. Die Firma hat ein Messgerät entwickelt, mit dem WLAN- Probleme identifiziert werden können. Nach Auswertung der in einer Box erhobenen Daten lassen sich Netzwerkprobleme effektiver finden und das WLAN- Netzwerk optimieren. Die wissenschaftliche Grundlage für das Gerät schuf Till Wollenberg, der in Ros-tock Informatik studiert hat und sich in seiner Doktorarbeit mit Datenanalysen im WLAN beschäftigte. Mit Elektro-technik- Ingenieur Robert Ziemann und Marketingspezialist Dr. Christoph Müller fand er Partner zur Umsetzung der Idee und zur Firmengründung.

Energie aus WasserEin weiterer Preis ging in die Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Die Gründer der „Pydro GmbH“, die erst

kürzlich von Hamburg nach Rostock umsiedelten, freuten sich über die Aus-zeichnung. Mulundu Sichone, der in Sambia geboren wurde und in Deutsch-land aufwuchs, entwickelte mit Felix Müller ein Mess- und Regelungssystem, um die Wasserinfrastruktur in schwer erreichbaren Gebieten ohne Stromver-sorgung zu gewährleisten. Das Prinzip: Der Durchfluss in Wasserrohrleitungen erzeugt elektrische Energie, die für den eigenen Betrieb benötigt wird. Ziel ist es, eine unabhängige, zuverlässige und effektive Energiequelle für die Sensorik und Steuerung in Wassernetzwerken zur Verfügung zu stellen. Die Entwicklung und Produktion seiner Turbinensysteme verlagerte das Hamburger Startup nun nach Rostock.

„Ich freue mich sehr, dass im 600. Jubiläumsjahr der Universität Rostock an diesem Ort das Engagement jun-ger Forscher, Entwickler und Gründer geehrt wird“, unterstrich Prof. Wolf-gang Schareck, Rektor der Universität Rostock. In den vergangenen Jahren hat sich vor allem an den Hochschul-standorten des Landes ein effektiver Wissenstransfer zwischen Forschung und Wirtschaft und den Unternehmen untereinander entwickelt. Zahlreiche Startups resultierten daraus. Der INNO AWARD wird seit 2013 jähr-lich vom Verbund der Technologie-zentren des Landes Mecklenburg- Vor-pommern (VTMV) gemeinsam mit Wirtschaftspartnern ausgelobt.

Alle Preisträger und Sponsoren versammelten sich zur feierlichen Preisverleihung in der Rostocker Universitätskirche.

TOP- Innovator- Award 2019 für MV WERFTENEine Auszeichnung für vorbildliches Innovationsmanagement erhielt kürz-lich MV WERFTEN: Die Schiffbau-gruppe wurde mit dem TOP- 100- Siegel als eines der 100 innovativsten mittel-ständischen Unternehmen Deutsch-lands ausgezeichnet. Geschäftsführer Peter Fetten nahm stellvertretend für das Unternehmen die Trophäe von

Wissenschaftsjournalist Ranga Yogesh-war entgegen. „Nach der Übernahme durch den malaysischen Konzern Gen-ting im Jahr 2016 startete MV WERF-TEN komplett durch und konzentriert sich nun auf den Bau hochwertiger Kreuzfahrtschiffe. Die Belegschaft hat sich in den drei Jahren beinahe ver-doppelt – auch das erfordert intern ein

kreatives Umdenken“, heißt es in der Be-gründung der Experten. Weitere Fakto-ren waren u. a. der hohe Grad an Künst-licher Intelligenz, mit denen die Schiffe der Global Class ausgestattet werden, und der starke Aufbau der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Insgesamt hatten sich 398 Unternehmen um den Award beworben.

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Namen & Köpfe

Jubiläen

Die IHK zu Rostock gratuliert zu folgenden Firmenjubiläen:

20 Jahre ■ Jens Kühnel, Insanity Music, 18435 Stralsund

Bitte teilen auch Sie uns Ihr Firmenjubiläum mit! Kontakt:[email protected]

– Zahl des Monats –

1.339 neu eingetragene

Ausbildungsverhältnisse wurden bei der IHK zu Rostock

bis 31. Juli 2019 registriert. Viele Ausbildungen haben im

August begonnen.

Irmhild Düwel – erste Frau in Rostocker Köste

Die Unter-nehmerin Irmhild Düwel wurde in die Reihen der Kauf-

mannschaft aufgenommen.

Erstmals wird somit eine Frau Mitglied der Rostocker Köste. „Sie erfüllt die Kriterien eines ehrenwerten Kauf-manns und wir glauben, dass die mehr-fach ausgezeichnete Unternehmerin ein würdiges Mitglied wird“, heißt es von der Jahresköste.

Regine Lück – Präsidentin der Bürgerschaft

Regine Lück wird der neu gewählten Rostocker Bürgerschaft als Präsiden-

tin vorstehen. Die ehemalige

Landtagsabgeordnete war bereits in drei Wahlperioden Mitglied der Bürger-schaft und darüber hinaus im Orts-beirat Stadtmitte sowie im Bauaus-schuss aktiv. Weiterhin setzte sich die 65- jährige im Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus ein.

Christine Busse – erste General-staatsanwältin

161 Staatsanwälte und 282 weitere Juristen und Mitarbeiter im Land MV haben mit

Christine Busse ab sofort eine

neue Chefin. Die 47- jährige Rosto-ckerin leitet seit dem 1. August die Generalstaatsanwaltschaft in Rostock. Zuvor war sie einige Jahre bereits als Stellvertreterin des Generalstaats-anwaltes im Amt und bringt ent-sprechende Erfahrungen mit.

Störtebeker punktet mit Craft Beer Braumanufaktur erhielt Auszeichnung

Die Stralsunder Braumanufaktur „Störtebeker“ ist als Craft Beer Brauerei des Jahres 2019 ausgezeichnet worden. Beim renommierten Meiningers Inter-national Craft Beer Award heimsten die Stralsunder zudem mit ihrem Eisbock-bier Nordik- Porter den Titel „Craft Beer des Jahres 2019 national“ ein. Mehr als 1.200 Biere aus über 31 Län-dern wurden für diesen Wettbewerb ver-kostet. Insgesamt wurden 31 Biere mit Platin ausgezeichnet und das der Störte-beker Braumanufaktur als bestes geehrt. Es erhielt die höchste Punktzahl aller eingereichten Biere aus Deutschland

und zeigt, „dass wir unser Handwerk verstehen und Biere brauen können, die sowohl Bierliebhaber als auch Profis be-geistern“, zeigt sich Christoph Puttnies begeistert. Als erster Brauer und Leiter der Herstellung ist er besonders stolz auf die Auszeichnung. „Dass sich unser Nordik- Porter zwi-schen allen eingereichten Bieren aus Deutschland durchgesetzt hat, ist eine außergewöhnliche Leistung unserer Brauer“, lobt Jürgen Nordmann, In-haber der Störtebeker Braumanufaktur, sein Team für die erhaltenen Aus-zeichnungen.

Das Brauer-Team aus Stralsund ist stolz auf die Auszeichnungen.

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8 | WIR September 2019

UnternehmensgeschichtenRegelmäßig wollen wir besondere Unternehmensgeschichten in der WIR präsentieren. Haben Sie auch etwas zu erzählen, das Sie von anderen unterscheidet? Melden Sie sich unter [email protected].

REGIONAL VERANKERT

Digitalisierung“ ist ein Wort, das begeistert und verunsichert. Hol-ger Behrndt ist Diplom-Ingenieur

für Automatisierungstechnik und be-schäftigt sich seit Jahrzehnten mit der digitalen Informationsverarbeitung, „konkret mit der Dokumentenver-arbeitung im Büro“. Schon vor über 20 Jahren gab es die Vision vom „papier-losen Büro“ – doch erfüllt hat sie sich nicht. Woran liegt das? Holger Behrndt ist überzeugt: „Wir haben schon seit vie-len Jahren digitale Technologien, die es erlauben würden, papierlos zu arbeiten – nur das alleinige Vorhandensein der Technik reicht nicht aus.“

Mehr Motivation zur Innovation Zuerst müsse, so der Unternehmer, die Verbesserung der realen Arbeitsabläufe im Vordergrund stehen. Der Ausbau der digitalen Informationsverarbeitung ist hierbei nur logische Konsequenz einer Verbesserungsstrategie. Die Heraus-forderungen der Digitalisierung müss-ten darüber hinaus generationsüber-greifend gedacht werden. Entscheidend für das Gelingen ist eine grundlegende Motivation zur Innovation. Allein der Glaube an: „Digital ist alles besser“ reicht nicht, so Behrndt. Diesen Ge-danken könne man bis in die Bildungs-landschaft weiterverfolgen, denn „Mo-tivation zur Innovation“ müsse erst einmal entfacht werden. „Wir Men-schen sind Wesen, die nur über analoge

„Es gibt sie – die Motivation zur Innovation“Holger Behrndt weiß, warum das papierlose Büro dennoch selten ist

‚Sensoren‘, die Sinnesorgane, verfügen. Also ist es wichtig, unser Gehirn auf analoger Ebene für eine Welt der ex-tremen digitalen Informationsdichte fit zu machen. Vielleicht ist dieser analoge Ansatz auch ein Grund dafür, dass das Papier noch nicht verschwunden ist“, vermutet er.

Bildung und Innovation Die Neugier auf Verbesserung müssten Eltern und Schulen schon frühzeitig wecken, ist sich der Rügener Unter-nehmer, der sowohl Mitglied der IHK- Vollversammlung als auch des IHK- Digitalisierungsausschusses ist, sicher. Aus seinen Erfahrungen von fast 30 Jah-ren unternehmerischer Tätigkeit leitet er vier Anforderungen an das Bildungs-system ab. Bildung sollte eine Übersicht über die aktuelle Lebenswirklichkeit verschaffen, Zusammenhänge erkenn-bar und erklärbar machen und eine feste Haltung zu Grundwerten erzeugen. Vor allem aber sollten Fähigkeiten für ein lebenslanges Lernen generiert werden.

Bequemlichkeit als Motor „Innovationstreiber waren schon immer menschliche Schwächen, wie z. B. die Be-quemlichkeit“, berichtet Behrndt und verweist auf ein Entwicklungsbeispiel, das ihm beruflich nahe ist: 1938 wurde die Xerographie erfunden. Der Patent-anwalt Chester Carlson hatte es einfach satt, immer wieder Patentschriften ab-

schreiben zu müssen. So erfand er ein Trockenkopierverfahren, das bis heute Anwendung findet.“Behrndt zufolge beruht der Erfolg der „Apps“, die man heute auf modernen Multifunktionsdruckern findet auch auf dem Grundgedanken der Verein-fachung. Sein Unternehmen „doku-team-x“ programmiert solche Apps. Arbeitsschritte der digitalen und papier-basierenden Dokumentenverarbeitung werden automatisiert und somit Brü-cken in die digitale Welt geschaffen. „Gerade in generationsübergreifenden Belegschaften findet dieser einfache Ansatz der Digitalisierung großen An-klang“, weiß der Experte.

Innovation im FLZ Lauterbach Bei dem bekannten Rügener Stahlbauer wurden gerade zwei programmierbare moderne Multifunktionsdrucker in Be-trieb genommen. „Wir wollen künftig auf unsere Erfordernisse abgestimmte Scan- Apps an unseren Multifunktions-geräten nutzen. Scanprozesse sollen automatisiert werden. Wir erwarten dadurch eine spürbare Einsparung von Arbeitszeit bei der Dokumentation unserer Projekte. Durch die Digitalisie-rung erreichen wir eine viel schnellere Verfügbarkeit von Informationen aus Projektunterlagen“, erklärt Dirk Herr-mann, Prokurist der Stahl- und Metall-bau Lauterbach GmbH.

Sabine Zinzgraf

Holger Behrndt, dokuteam- x (l.) und Dirk Herrmann, FLZ Lauterbach

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NEUES VON DENWIRTSCHAFTSJUNIOREN

Twinning zwischen Rostock und RigaEine kleine Delegation aus Leipzig, Mainz und Rostock hatte im Juli das Ver-gnügen, den Rostocker Twinning Partner von Junior Chamber International (JCI) Riga zu besuchen. Erik, Jan, Martin und Cora wurden mit einem straffen und abwechslungsreichen Programm be-lohnt. Es gab viele besondere Momente: Ein Treffen mit dem Bürgermeister von Riga? Selbstverständlich. Verschiedene Firmenbesichtigungen? Auf jeden Fall. Sightseeingtour um Land und Leute besser kennenzulernen? Ohne Frage. Gemeinsam das Nachtleben erkunden? Sicherlich! Bei so vielen unterschied-lichen Programmpunkten zeigte sich, dass die Letten äußerst umsichtige Pla-ner sind. „Ich kann gar nicht sagen, was mir am besten gefallen hat, es war alles auf seine Weise eindrucksvoll“, zeigt sich Cora Birkner, Kreissprecherin der Wirt-schaftsjunioren Rostock begeistert. Für

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das Twinningtreffen in Riga fand auch der Leipziger Vertreter Erik Raule loben-de Worte. „Ein Austausch bringt nicht nur persönlich viel. Davon lebt JCI – diese gegenseitige Unterstützung und dieser Respekt sind einzigartig.“ Dieses

Jahr steht zwar vorerst kein Gegen-besuch aus Riga an, aber für beide Krei-se ist klar, dass das Twinning zwischen Rostock und Riga ein vielversprechendes Bündnis werden kann. Es soll künftig weiter mit Leben gefüllt werden.

Wirtschaftsjunioren beim Twinningpartner in Riga

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TITELTHEMA

Wie die Digitalisierung die Berufliche Bildung verändertDie Digitalisierung in den Unternehmen schreitet voran, manchmal nur in kleinen Schritten, die man nicht immer als große Veränderung wahrnimmt. Aber aller-orten entstehen neue Geschäftsmodelle und -beziehungen. Mit der Digitalisierung kommen für die Ausbildung junger Menschen neue Herausforderungen auf die Betriebe, aber auch auf die Berufsschulen zu.

Der Beruf des Druckers hat sich seit 1990 viermal verändert.

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In der Region der IHK zu Rostock wird aktuell in mehr als 120 Ausbildungs-berufen ausgebildet. In vielen Berufs-

ausbildungen sind digitale Kompeten-zen bereits heute integraler Bestandteil. In der beruflichen Bildung kommt es im Unterschied zu anderen Bildungsgängen darauf an, dass sich zwei Bildungs-partner an zwei unterschiedlichen Lern-orten gemeinschaftlich engagieren müs-sen, um Ausbildungserfolg zu erzielen – Unternehmen und die Berufsschule. Die Berufsschulen stehen daher wie keine andere Schulform unter einem Modernisierungsdruck, und die Lehr-kräfte dieser Schulen müssen sich mehr als andere ständigen Veränderungen stellen. Schaffen sie das nicht, be-steht die Gefahr, dass die eine Seite der Berufsausbildung der anderen enteilt.

Exkurs in Arbeitswelt und Ausbildung 4.0

Beispiel: Der Beruf des DruckersSeit 1990 hat sich das Berufsbild des Dru-ckers viermal grundlegend gewandelt. Haben die Azubis 1990 tatsächlich auch noch Setzkästen kennengelernt, könnten sie mit dem in der Berufsaus-bildung 1990 Gelernten heute wirklich gar nichts mehr anfangen. Der klassi-sche Papierdruck nimmt ab, Digital-druck und Spezialdruckereien wachsen, man druckt oder stanzt Elektronik und Funktionsteile, arbeitet mit Folien, in-tegriert Sicherheitsfeatures und kombi-niert die verschiedenen Druckverfahren innerhalb einer Maschine. Der Drucker ist heute quasi Mechatroniker, IT- Fach-mann und Mechaniker.

Beispiel: Kaufleute für Tourismus und FreizeitEin hierzulande durchaus häufig ge-wählter Dienstleistungsberuf, der für Kunden und Gäste vielfältige Angebote entwickelt, sie berät und betreut, um ein schönes Freizeiterlebnis zu schaf-fen. Als Beruf ist er sogar relativ neu. Zunehmend nutzen diese Fachkräfte Buchungsportale, Social- Media- Kanäle zum Kunden, Feedback in Echtzeit und – neuerdings auch – die Unterstützung von Robotern. Humanoide Roboter unterstützen beispielsweise auf Kreuz-fahrtschiffen und in Hotels die Gäste bei

der Information über Freizeitangebote – und das in vielen Sprachen. Sie können sogar menschliche Emotionen lesen und durch künstliche Intelligenz werden sie dabei immer besser. Was sie brauchen? Fachkräfte, die sie programmieren und mit Daten füttern.

Beispiel: Konstruktions-mechaniker/-in Fachrichtung SchweißtechnikWer sich ein klein wenig auskennt, der kennt die Schweißkabinen, in denen Auszubildende und Weiterbildungsteil-nehmer die ersten Schweißnähte ziehen oder ihre Technik vervollkommnen. Vergleichsweise hohe Investitionen, Schmutz, laufender Materialaufwand. Wenn es aber an das Erlernen grund-legender Techniken und Fertigkeiten geht, sind heute die verschiedensten Simulationen bereits gang und gäbe. In der Aus- und Weiterbildung wird zu-nehmend virtuell geschweißt. Die VR- Brille vermittelt dabei eine quasi Echt-situation wie in der Schweißkabine. Wenn die Grundfertigkeiten sitzen, wird auch die echte Schweißnaht am Werk-stück gemeistert werden können.In den industriellen Metall- und Elektro-berufen sowie beim Mechatroniker hat seit dem August 2018 zudem eine neue Berufsbildposition in der Ausbildungs-ordnung Einzug gehalten: Die Azubis müssen sich nun mit datenbasierten Pro-zessoptimierungen auseinandersetzen. Datensicherheit und Datenschutz sind nun Bestandteile der Ausbildung.

Beispiel: Kaufleute im E- Commerce Nicht nur die „Big Player“ wie Ama-zon, Zalando und Co. sind im Electro-nic Commerce tätig. Jedes fünfte klei-ne und mittlere Unternehmen setzt mittlerweile auf digitale Vertriebs-kanäle. Selbst der Lebensmittelhandel wird zunehmend online. Nach Angaben des Bundesverbandes für E- Commer-ce und Versandhandel wurden 2018 in Deutschland Waren im Wert von 65 Mil-liarden Euro online umgesetzt. Das ent-spricht etwa zwölf Prozent des gesamten Einzelhandelsvolumens. Die Zuwachs-raten liegen pro Jahr um zehn Prozent. Der stationäre Einzelhandel kann mit diesen Zuwachsraten bei weitem nicht mithalten.

2018 wurde daher eigens ein neuer Beruf eingeführt, der das spezifische Know- how für Verkaufsstrategien im Internet vermittelt: der Kaufmann/die Kauffrau im E- Commerce. Kaufleute im E- Commerce müssen in der Lage sein, die Online- Vertriebskanäle so zu steu-ern, dass die Kundenreise – oder „cus-tomer journey“ – projektbezogen und effektiv zur Wertschöpfungskette des Unternehmens beiträgt. Bei den Kauf-leuten im Einzelhandel hielt aus dem gleichen Grund eine zusätzliche Wahl-qualifikation in die Ausbildungsordnung Einzug.

Beispiel: Berufe im GastgewerbeDigitalisierung im personalintensiven Gastgewerbe Fehlanzeige? Stimmt nicht! Restaurant-, Hotelfachleute und Köche arbeiten mit sogenannten „Or-derman- Systemen“, die den Bestellvor-gang schneller vom Gast in die Küche bringen. Tablet- Kassensysteme ermög-lichen und überwachen das Warenwirt-schaftssystem vom Wareneingang bis zum Tagesabschluss und liefern gleich die kundenbezogene Statistik mit. Auch hier sind also digital unterstützt Prozes-se und Abläufe optimiert worden. Und ein Ende der Möglichkeiten ist nicht in Sicht – und ein Ende der Dynamik eben-falls nicht.

Berufsschulen als starke Partner erwünscht

Die Beispiele belegen, dass die Berufs-schulen als duale Partner in der Aus-bildung sich diesen Veränderungen in der Arbeitswelt stellen müssen. In den Ausbildungsordnungen sind die Rahmenlehrpläne der Schulen inte gra-tiver Bestandteil. Jede Novellierung der Ausbildungsberufe betrifft deshalb zeitgleich die Berufsschulen – abwarten geht nicht! Die Unternehmen brauchen starke Berufsschulen als Ausbildungspartner an ihrer Seite, die die immer schnelle-ren Umschwünge mittragen können. Dies betrifft vor allem – aber nicht nur – die Ausstattung der Schulen mit ent-sprechenden technischen Lösungen. Wichtig sind vor allem auch sehr drin-gend mehr Investitionen in die Quali-fikation der Lehrkräfte, in die Aus-

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12 | WIR September 2019

TITELTHEMA

DIGITALISIERUNG IN DER BERUFLICHEN BILDUNG

bildung wie auch in die Weiterbildung. Lehrerinnen und Lehrer müssen nicht nur „mitgenommen“ werden, sondern sie können und sollen den Wandel zu digita-len Lernangeboten gestalten und deren Treiber sein. Die Ausbildungsbetriebe wollen an dieser Stelle ausdrücklich mehr Kooperation.

Kooperationsmodell ins Stocken geraten Ein erster Schritt dafür war in Mecklen-burg- Vorpommern mit dem Projekt „Haleo“ (handlungsorientiert lernen online) getan. In einem Modellversuch wurden digitale berufliche Lerninhalte für zwei Berufe entwickelt und auf einer schulübergreifenden Lernplattform zur Nutzung bereitgestellt. Zudem wurden neue Lehr-/Lernmethoden getestet. In einem zweiten Schritt sollte das Projekt landesweit in den Schulen eingeführt und auf weitere Berufe erweitert wer-den. Im Moment ist das Vorhaben aller-dings ins Stocken geraten. Aktuell steht

die Landesregierung vor der Heraus-forderung, 100 Millionen Euro, die aus dem DigitalPakt Schule des Bundes nach Mecklenburg- Vorpommern fließen sol-len, so auf die Schulträger zu verteilen, dass es die Schulen bei der technischen Modernisierung und der Digitalisierung von Lernprozessen, aber auch der Ver-waltung wirklich nach vorne bringt. Als eigene Investition im Rahmen des Digi-talPaktes hat sich das Land zur Quali-fizierung der Lehrkräfte für das Lehren in der digitalen Welt verpflichtet.

Zukunftsfähige AusbildungFür die Berufsschulen muss das Ziel sein, eine zukunftsfähige Ausbildung zu ermöglichen. Dazu gehören vor allem zeitgemäße Arbeitsmittel, die technisch auf einem aktuellen Stand sind. Da die Innovationszyklen für technische Gerä-te, Maschinen und Anlagen in den Be-trieben immer kürzer werden, ist dies eine Herausforderung, die möglicher-weise nach neuen Wegen der Finan-

zierung und Kooperation verlangt. Die Berufsschulen bereiten Jugendliche ge-meinsam mit den Ausbildungsbetrieben unmittelbar auf die berufliche Tätigkeit in einer zunehmend digitalen Arbeits-welt vor. Eine zeitgemäße Ausstattung ist daher umso dringender, damit die jungen Fachkräfte am Ende ihrer Aus-bildung optimal vorbereitet in ihren Beruf starten können. Die Lehrerin-nen und Lehrer schöpfen dafür auch in Zeiten des Mangels schon immer alle Möglichkeiten aus, die ihnen zur Verfügung stehen, bis heute stets an der Grenze des Machbaren. Es ist an der Zeit, dieser Säule der Bildung eine Wertigkeit einzuräumen, die es ihr ge-stattet, innovativ und gestaltend sein zu können. Katrin Lüttke, Berit Heintz

Digitale Schwarze Bretter an SchulenZum Start des Schuljahres 2019 / 2020 stattet die IHK zu Rostock erneut 22 Schulen im IHK-Bezirk mit Digitalen Schwarzen Brettern aus. Insgesamt hat die IHK somit 49 Schulen der Landkreise Rostock, Vorpommern- Rügen als auch der Hansestadt Rostock mit insgesamt 60 Digitalen Schwarzen Brettern aus-gestattet.

Die Bildschirme ermöglichen den Schu-len, ihren Schülern aktuelle Informatio-nen sowie den Vertretungsplan digital zu übermitteln. Aktuelle Ausbildungsangebote seitens der IHK verstärken das Thema Berufs-orientierung in den Schulen. Sie haben Interesse, Ihr Unternehmen über die Anzeige auf den Digitalen

Schwarzen Brettern in den Schulen zu präsentieren? Dann melden Sie sich gerne.

Sophie Gäde

Koordinatorin Schule-Wirtschft

Tel.: 0381 [email protected]

Digitales Schwarzes Brett in einer der 49 Schulen der Region (l.). Auf mobilen Endgeräten bietet die App weiterführende Informationen zu Ausbildung & Co.

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Berit Heintz

Leiterin des Geschäftsbereiches Aus- und WeiterbildungTel.: 0381 [email protected]

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E- Commerce Kaufleute: Ausbildung nimmt Fahrt auf

Mit drei neuen Auszubildenden stellt die AIDA Cruises aus Rostock künftig ein Drittel aller Azubis im neuen Aus-bildungsberuf Kaufmann im E- Commer-ce. Seit 2018 gibt es diese Ausbildung, die bereits von Ausbildungsunter-nehmen angeboten wurde. So konn-te die Lieblingsentwickler GmbH in Rostock mit Dominik Christochowitz im letzten Jahr einen Azubi für sich gewinnen. Claudia Seltmann ist bisher „begeistert vom Ausbildungsberuf. Wir können Ausbildungsinhalte auf unsere Anforderungen anpassen. Gerade im Be-reich Online- Marketing für lokale Ge-schäfte ist dies notwendig“, so die Aus-bilderin. Vor allem die Schwerpunkte im Online- Vertrieb helfen dem Unter-nehmen. Sie haben ohnehin jemanden gesucht, der diese Aufgaben ausfüllt, und „dabei ist uns aufgefallen, dass es bis letztes Jahr keinen Beruf gab, der in diese Richtung ging“, verrät Seltmann.

IHK informiertIn diesem Jahr startet bei AIDA die Aus-bildung mit dem Schwerpunkt E- Com-merce. Wie das bei einem Kreuzfahrt-unternehmen zusammenpasst, erläutert Romy Schwittay, Ausbildungsbeauf-tragte des Unternehmens: „Zugegeben, wir sind vielleicht nicht das erste Unter-nehmen, an das man bei E- Commerce denkt. Doch bedingt durch die aktuellen Marktentwicklungen im Online- Vertrieb und den Fachkräftemangel in diesem Be-reich haben wir bei uns eine Notwendig-keit zur Ausbildung erkannt.“ Nach der Teilnahme an einer Informationsver-anstaltung der IHK entschied sich das Unternehmen, 2019 eine Ausbildung an-zubieten. „Unsere Ausbildung lebt von unseren engagierten Kollegen und diese Bereitschaft haben wir bei den E- Com-merce- Verantwortlichen gefunden“, berichtet Schwittay. Mit Kilian Robin Meier konnte das Unternehmen einen der angebotenen Ausbildungsplätze be-setzen. „Dabei war es am Anfang eine Herausforderung, überhaupt geeignete Kandidaten zu finden. Viele Bewerber konnten sich kein konkretes Bild vom Berufsalltag und den späteren Chancen machen“, berichtet Schwittay. Der 17-

jährige Kilian ist schon früh mit dem Ausbildungsberuf in Berührung ge-kommen. „Ein Bekannter von mir, der selbstständig ist und selber Kaufleute im E- Commerce ausbildet, berichtete mir von dem Beruf. Das klang für mich interessant und als ich mitbekam, dass AIDA diesen Ausbildungsberuf anbietet, habe ich mich beworben.“

Neue Herausforderung angehenIhn und seine beiden Mitstreiter er-wartet im Unternehmen ein breites Spektrum an Themen und Aufgaben. In den Abteilungen, die für den Online- Ver-trieb der Reisen verantwortlich sind und

den Bereich Digital Business Develop-ment, werden die Auszubildenden viel praktische Erfahrungen sammeln. Auf die freut sich Kilian Robin Meier eben-so, wie auf „eine komplett neue Heraus-forderung. Dieser Berufszweig ist noch sehr neuartig und das finde ich total interessant und spannend.“ Dominik Christochowitz ist über die Findungs-phase schon hinaus. Er hat im ersten Ausbildungsjahr eigene Projekte ge-staltet und geht mit großer Vorfreude in das vorletzte Jahr der Ausbildung.

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Ole Delf, Kilian Robin Meier und Michel Pöschmann (v. l.) starten bei AIDA Cruises durch und kümmern sich künftig um den E-Commerce.

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Aktuelle Ausbildungs-platzangebote jederzeit kostenfrei in der IHK-Lehr-stellenbörse veröffent-lichen.

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14 | WIR September 2019

TITELTHEMA

DIGITALISIERUNG IN DER BERUFLICHEN BILDUNG

„Die berufliche Ausbildung ist ein zentrales Thema für unser Land“

Sehr geehrte Frau Martin, zunächst herzlichen Glückwunsch zur neuen Auf-gabe!

Zur Sicherung des Fachkräfte-nachwuchses in der Wirtschaft ist es gesellschaftlicher Konsens, dass die Berufliche Bildung gestärkt werden muss. Gut ausgestattete berufliche Schulen sind dafür wichtig. Wie sieht die Zukunft unserer Berufsschulen im Land aus?Vielen Dank für die Glückwünsche. Die berufliche Ausbildung ist die zentrale Säule zur Sicherung des Fachkräfte-nachwuchses in der Wirtschaft. Wichtig ist mir, dass wir die Berufsschulen, die wir heute haben, erhalten. Die Situation wird durch den drastischen Rückgang der Schülerzahlen in den vergangenen Jahren nicht gerade einfacher. Ende der 1990er-Jahre haben 70.000 Schülerin-nen und Schüler die beruflichen Schulen besucht. Heute sind es nur noch 29.000 Schülerinnen und Schüler. Nur durch eine gewisse Konzentration können wir weiterhin an allen Standorten für eine hohe Qualität des Berufsschulunter-richts sorgen. Auch wenn es schwer-fällt, aber wir müssen uns von der Vor-stellung verabschieden, dass wir an jeder beruflichen Schule alle Bildungsgänge vorhalten können. Das wird auch in Zu-kunft nicht möglich sein.

Es muss nicht immer Abitur sein, sagt die neue Bildungsministerin im Hinblick auf die berufliche Bildung. Gerade für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Bundeslandes könne man den hohen Stellenwert der dualen Ausbildung nicht oft genug betonen.

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Ministerin Martin im August beim Besuch in der Rostocker Neptun Werft

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In der jährlichen Ausbildungs-umfrage der IHKs bezeichnen inzwischen mehr als die Hälfte der Ausbildungsbetriebe die Entfernung zur Berufsschule als Ausbildungshemmnis. Betriebe erleben, dass Jugendliche die Ausbildung nicht antreten, wenn sie erfahren, wie weit entfernt die Berufsschule ist. Was können wir im Land gemeinsam tun, um Jugendliche und Ausbildungs-betriebe zu unterstützen?Mecklenburg- Vorpommern ist ein Flächenland, die Entfernungen sind wei-ter als anderswo. Das ist für die flächen-deckende Versorgung von beruflichen Schulen eine große Herausforderung. Schülerinnen und Schüler können beim Weg zur Berufsschule vom Land eine Fahrtkosten- Unterstützung beantragen, wenn sie weniger als 600 Euro verdienen. Blockunterricht und die Unterbringung in Internaten können lange Fahrtzeiten zur Berufsschule erträglicher machen. Das Ausbildungszentrum der Bauwirt-schaft mit Internat in Rostock zeigt, wie es gehen kann.

Für viele Ausbildungsbetriebe ist Azubi- Recruiting zu einem brennenden Thema geworden, das viel Aufwand erfordert. Wie kann sich die Wirtschaft bedarfs-gerecht in die Berufsorientierung der Schulen einbringen, damit das Matching von Ausbildungs-angebot in der Region und den Interessen der Jugendlichen verbessert werden kann?Ich halte die Schulen für wichtige Orte, um Jugendlichen die Attraktivität der dualen Ausbildung nahezubringen und sie über das Lehrstellenangebot zu infor-mieren. Mit den überarbeiteten Regelun-gen zur Berufsorientierung an Schulen haben wir eine sehr gute Grundlage. Dazu gehört auch die Berufsorientierung am Gymnasium. Wir müssen Schülerin-nen und Schülern konkreter aufzeigen, was sie in einem Ausbildungsberuf er-wartet und wie dort ihre Perspektiven sind. Viele Jugendliche werden dann sicher erkennen, dass für sie die duale Ausbildung ein guter Weg ist. Wichtig ist auch der persönliche Kontakt. Prak-tika sind eine gute Möglichkeit, in denen Unternehmen junge Schülerinnen und

Bettina Martin ist seit 22. Mai 2019 Ministerin für Bildung,

Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Zuvor war sie seit 2017 Staats-sekretärin für Bundesangelegen-heiten und Bevollmächtigte des

Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund.

Schüler kennenlernen und an sich bin-den können. Projekte mit Schulen ge-hören ebenfalls dazu. Hier hoffe ich auf eine intensivere Zusammenarbeit.

Was würden Sie Ausbildungs-betrieben empfehlen, die ihre Ausbildungsplätze nicht mehr besetzen können?Unternehmen, die sich auch für die Region öffnen und gut vernetzt sind, haben gute Chancen. Doch vor allem gilt: Wer attraktive Bedingungen bie-tet, kann auf Bewerberinnen und Be-werber hoffen. Ich glaube, Ausbildungs-betriebe müssen von Anfang an deutlich machen, dass Auszubildende bei ihnen nicht nur der Stift sind. Sie sind auch nicht zum Kaffeekochen da, sondern wollen etwas lernen und mit anpacken. Wir haben es heute mit einer selbst-bewussten Generation von jungen Menschen zu tun. Gewisse Ansprüche müssen Ausbildungsbetriebe auch er-füllen. Gute Arbeitsbedingungen, eine gute Betreuung und eine attraktive Aus-bildungsvergütung gehören dazu.

Aktuell wird der DigitalPakt Schule umgesetzt. Die Bundes-regierung stellt den Ländern insgesamt fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung der Schulen zur Verfügung. 100 Millionen Euro bekommt Mecklenburg- Vorpommern. Wie wird das Geld hierzulande investiert?Alle Schulen in Mecklenburg- Vor-pommern sollen vom DigitalPakt profi-tieren. Die Mittel können beispielsweise für die Anschaffung von Smartboards oder für den Aufbau von WLAN- Net-zen in der Schule verwendet werden. An den beruflichen Schulen können auch andere digitale Arbeitsgeräte an-geschafft werden, um beispielsweise die Besonderheiten der technisch- natur-wissenschaftlichen Bildung oder die Be-dingungen der beruflichen Ausbildung zu berücksichtigen. Digitalisierung kann vieles erleichtern und verändert den Berufsschulunterricht. Ich glaube, dass dies ein wichtiger Schritt ist, um die berufliche Bildung für die Jugendlichen attraktiver zu machen.

Vielen Dank für das Interview.

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TITELTHEMA

DIGITALISIERUNG IN DER BERUFLICHEN BILDUNG

Das Verständnis von Algorithmen ist entscheidendGastbeitrag von Dr. Alke Martens, Professorin für Praktische Informatik an der Universität Rostock

D igitalisierung ist ein Thema, das in den vergangenen Jahren stark in den Fokus öffentlicher und

politischer Diskussionen gerückt ist. Ge-fühlt bedeutet Digitalisierung aus Sicht der Öffentlichkeit, dass man mittels internetfähiger Technik (Computer im weitesten Sinne) in der Lage ist, am ge-sellschaftlichen, politischen und wissen-schaftlichen Geschehen teilzuhaben. Allgemein diskutierte Themen sind unter den Schlagworten Industrie 4.0, Breitbandausbau, G5 oder auch Künst-liche Intelligenz (KI) zu finden.Trotzdem bleibt die Frage offen, was genau Digitalisierung ist und warum es sich lohnt, den Begriff der digitalen Ge-sellschaft zu verwenden.Digitalisierung ist aus der Sicht einiger Wissenschaftler in erster Linie die Fort-setzung der industriellen Revolution – nachdem zunächst die menschliche Arbeitskraft durch Maschinen ersetzt wurde, sollen nun Teile der mensch-lichen Denkarbeit ersetzt, unterstützt und verbessert werden. Es geht dabei um die Sammlung und algorithmische Ana-lyse großer Datenmengen.

Schwache und starke künstliche IntelligenzDie Gesellschaft für Informatik unter-scheidet vor diesem Hintergrund die sogenannte schwache KI, die vor allem mit der „intelligenten“ algorithmisch unterstützten Datenanalyse beschäftigt ist, von der starken KI, die menschliches Verhalten nachzuempfinden anstrebt. Diese Unterscheidung ist gesellschaft-lich wichtig: wir werden es nicht mit menschenähnlichen Computern zu tun haben, sondern mit Algorithmen, die Daten analysieren. Daten, die wir produziert haben. Die digitalisierte Ge-sellschaft zeichnet sich also dadurch aus, dass zunehmend Daten gesammelt

werden, oft mit diffuser oder unklarer Zielstellung, diese Daten dann algo-rithmisch analysiert werden und die Resultate dann zum Finden von Hand-lungsempfehlungen, von Analysen oder von Beurteilungen verwendet werden. Hier ist die vornehmliche gesellschaft-liche Aufgabe zu erkennen, dass es sich dabei immer noch um maschinen-gesteuerte Analysen handelt, die einer kritisch- menschlichen Analyse stand-halten müssen. Am Ende entscheidet immer ein Mensch – eben auch, ob er dem Computer glaubt, oder dem eigenen „gesunden Menschenverstand“. Dazu braucht es Menschen, die in der Lage sind, kritisch zu hinterfragen, Algorith-men zu verstehen oder zumindest dar-über zu reflektieren, dass Analysen auf ggf. einseitigen Datensammlungen und immer auf Algorithmen basieren. Diese Menschen auszubilden, ist Aufgabe des Bildungssystems. Hierzu braucht es das Schulfach Informatik als Grundvoraus-setzung und hier stecken die eigent-lichen „digitalen Kompetenzen“. Doch der Bildungs- und Erziehungsauftrag geht darüber hinaus: wenn Menschen in der Lage sein müssen, kritisch reflek-tiert über den Einsatz von Computern, den Umgang mit Computern und über

die computerberechneten Ergebnisse zu reflektieren, müssen sie mündig sein. Mündigkeit erreicht man durch Aus-bilden von Diskussionsfähigkeit und Reflektionsfähigkeit. Dies wiederum kann sich auf Bildungswege auswirken. Hierin liegt nun die Kunst, in der zu-künftigen digitalisierten Gesellschaft zu leben: mit mündigen, kritisch re-flektierenden Teilhabenden an der Ge-sellschaft, die gemeinschaftlich in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen, zu tragen und die Konsequenzen von Entscheidungen abzusehen. Das klingt natürlich wie eine Zukunftsutopie, fin-det sich aber bereits jetzt in holokrati-schen oder kollegialen Strukturen und Organisationsformen in der Industrie.

Konsequenz der Digitalisierung: Neudefinition des „Berufs“Erste Folgen der digitalisierten Gesell-schaft erleben wir aber bereits jetzt: Bildungswege sind nicht mehr eingleisig, sondern beginnen zu variieren. Klassi-sche Berufsabschlüsse sind zwar nach wie vor gültig, aber der Weg zum Berufs-abschluss ändert sich, ebenso wie die Einstellung zur Arbeit. Die Berufsbilder selbst ändern sich, neue Arbeitsplatzbe-schreibungen entstehen ebenso wie ganz neue Berufsbilder, während andere ver-schwinden. Dies ist allerdings nicht neu, gegebenenfalls in den letzten Jahren al-lerdings gehäufter erlebt. Jedoch werden darüber hinaus immer öfter Wechsel von Bildungswegen und von Berufswegen ge-lebt und teilweise auch sehr erfolgreich umgesetzt. Digitales Bildungsmaterial unterstützt diese sehr individuellen Pro-zesse. Die Konsequenzen werden sein, dass wir neue Anerkennungsformate für nur teilweise beendete Ausbildungen benötigen werden, dass wir überlegen müssen, wie mit der Definition eines „Berufs“ umgegangen wird.

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E- Learning- Projekt Haleo landesweit im Einsatz„Mit dem Haleo- Projekt geht die Digi-talisierung in der Beruflichen Schule voran“, sagte die frühere Bildungs-ministerin Birgit Hesse, als das Projekt vergangenes Jahr landesweit eingeführt wurde. Auch die IHK zu Rostock und zwei Berufsschulen aus Rostock, die Berufs-schule Wirtschaft und die Berufsschule Technik, sind Kooperationspartner in dem Projekt. Im Rahmen von Haleo können sich Lehr-kräfte und Schüler über das Internet in eine digitale Lernumgebung einloggen und mit modernem Unterrichtsmaterial arbeiten. In der Pilotphase waren nach Angaben des Bildungsministeriums insgesamt 250 Schüler der beruflichen Schulen in Greifswald, Neubrandenburg und Waren an Haleo beteiligt. Künftig sollen es insgesamt 1.000 Schüler an zwölf beruflichen Schulen im Land sein.

Das E- Learning- Pilotprojekt Haleo (Handlungsorientiert lernen online) an beruflichen Schulen stellt den di-daktischen Ansatz, dem Nutzer eines digitalen Mediums ein selbstständiges selbst gesteuertes Lernen zu ermög-lichen, in den Mittelpunkt. Dafür wer-den Lerninhalte entwickelt und neue Lernmethoden erprobt, so zum Beispiel auch Blended-learning- Ansätze. „Für ein Flächenland mit einer so geringen Berufsschuldichte wie in Mecklenburg- Vorpommern ist es wichtig, Modelle zu erproben, wie Lernen auch dezentral gestaltet werden kann. Für viele Aus-bildungsbetriebe und Jugendliche ist die weite Entfernung zur Berufsschule ein wesentliches Ausbildungshemmnis. Es ist daher wichtig, neue Wege zu er-proben“, sagt IHK- Hauptgeschäftsführer Jens Rademacher zur Beteiligung der

IHK zu Rostock an dem Projekt. Mit Hilfe des DigitalPaktes könnten auch die notwendigen technischen und inhalt-lichen Grundlagen für einen innovati-ven Unterricht an den Berufsschulen geschaffen werden.Zunächst werden die Lehrkräfte im Umgang mit der Lernplattform ge-schult. Anschließend werden von den Lehrkräften Unterrichtsmaterialien erarbeitet und auf der Lernplattform online zur Verfügung gestellt. Von Aus-zubildenden- Teams werden schließlich Musterlösungen zu den Aufgaben er-arbeitet. Technisch und wissenschaft-lich begleitet wird das Projekt durch die Hochschule Wismar. Haleo ist auf allen Endgeräten wie PC, Laptop, Tablets etc. nutzbar.

Digiscouts: Azubis auf dem DigitalisierungspfadFit für die Zukunft und attraktiv als Ausbildungsbetrieb

Junge Menschen in Ausbildung haben zwei Eigenschaften, die Betriebe gut nutzen können, um digitaler zu werden: Für die Generation Z ist Arbeiten ohne digitale Technologien gar nicht vor-stellbar und als Auszubildende schau-en die Jugendlichen noch mit anderen Augen auf das Unternehmen. Wenn sie nach Digitalisierungspotenzial im Ausbildungsbetrieb suchen, werden sie mit Sicherheit fündig. Sie haben z. B. Ideen, wie die Fehleranfälligkeit von Kommissionierungslisten digital über-wunden und wie der Warenbestand und der Lagerort eindeutiger erfasst werden kann oder wie die Kommunikation zwi-schen den Abteilungen zuverlässiger zu-gunsten der Kunden funktioniert. Wie der Kundenservice mit digitalen Mitteln verbessert und Angebote aufgewertet werden können.Sie haben nicht nur die Ideen, sie können sie auch umsetzen. Das haben über 75 Azubis in 31 Digiscout- Projekten bereits bewiesen.

Digiscouts ist ein Projekt des RKW für kleine und mittlere Unternehmen, bei dem es genau darum geht: Die Auszu-bildenden suchen nach Digitalisierungs-potenzial, entwickeln eine Idee, die für das Unternehmen nützlich ist, und setzen diese mit dem Okay der Ge-schäftsführung um. Das Unternehmen profitiert zweifach: Vom Projekt und mehr Attraktivität als Ausbildungs-betrieb. Wer seinen Azubis etwas zu-traut und sie beispielsweise eigenständig Digitalisierungsprojekte bearbeiten lässt, fördert sie und erfährt, was noch alles in ihnen steckt. Denn in der digi-talen Arbeitswelt benötigt jeder soziale und digitale Kompetenzen. Beides – Kompetenzerweiterung und eigenver-antwortliches Azubiprojekt – geht mit den Digiscouts. Das RKW begleitet die Betriebe über die Laufzeit von etwa sechs Monaten, schult die Auszubildenden und stellt digitale Tools zu Verfügung. Der Aufwand für das Unternehmen ist überschaubar: Die Azubis arbeiten weni-

RKWIMPULSE/2019

Veranstalter:

DIGISCOUTS/AZUBIS DIGITALISIEREN IHREN BETRIEB

Über 330 Azubis aus 60 Ausbildungsberufen in über 100 Betrieben haben es bereits bewiesen: Sie haben in ihrem Ausbildungsbetrieb Digitalisierungspotenziale gefunden und eigenständig Digitalisierungsprojekte umgesetzt. Das wollen Sie sehen und mehr darüber erfahren? Dann seien Sie dabei! Merken Sie sich jetzt bereits den Termin vor!

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

4. November 2019, Haus der Deutschen Wirtschaft, BerlinBildquellen: iStock - 3d_kot, nidwlw

ge Stunden pro Woche an ihrem Projekt. Der Betrieb investiert in die Umsetzung der Idee. Die Teilnahme am Projekt ist für alle Beteiligten kostenfrei.

Mehr dazu unter www.digiscouts.de

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18 | WIR September 2019

Umgang mit Digitalisierung meistern durch bundeseinheitliche IHK- ZertifikatslehrgängeUm die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, müssen Mitarbeiter auf den Umgang mit modernen Infor-mations- und Kommunikations-technologien vorbereitet sein. Qualifizierungen sind über IHK- Zerti-fikatslehrgänge möglich:

■ Digitalisierung erfordert eine „agile“ Einstellung zu den sich bietenden Chancen. Der Lehrgang Agiler Mindset (IHK) schafft die Bereit-schaft, notwendige Maßnahmen mutig in Angriff zu nehmen.

■ IT- Organisationsentwickler (IHK) initiieren und begleiten Ver-änderungen in der IT- Organisation. Sie steuern die Umsetzung und sorgen für nachhaltige Wirksamkeit

■ Die Fachkraft Industrie 4.0 (IHK) nutzt das Potenzial der Digi-talisierung im Zusammenspiel von Produktion und Logistik.

■ Die Leistungsfähigkeit der ver-netzt betriebenen Maschinen und Anlagen sichern Senior- Service-techniker für Systeme und Pro-

zesse (IHK). Die Grundlagen dazu erarbeiten sich schon Auszubildende im IHK- Zertifikatslehrgang Azubi in der Industrie 4.0 (IHK).

■ Branchenspezifische Lösungen für den Tourismus und den Handel vertiefen E- Tourism- Manager (IHK) und E- Commerce- Manager (IHK). Beide „E- Manager“ begegnen den Kunden dort, wo sie immer häufiger nach Waren und Dienst-leistungen suchen: im Internet.

■ Die Fachkraft für 3D- Druck-technologien (IHK) beherrscht 3D- Druckverfahren mit hohem Innovationspotenzial – nicht nur für Industriebetriebe.

■ Die Umsetzung der DSGVO im Um-gang mit personenbezogenen Daten stellen Betriebliche Datenschutz-beauftragte (IHK) sicher.

■ Informationssicherheitsbeauf-tragte (IHK) sorgen für die Sicher-heit der IT- Infrastruktur im Betrieb.

■ Für den Erfolg eines Unternehmens sind stabile IT- Systeme unverzicht-

bar. IT- Administratoren (IHK) erstellen hierfür die Konzepte.

■ Die Gestaltung der Website eines Unternehmens verantworten Inter-net- Beauftragte (IHK).

■ Werbung, Akquise und Vertrieb im Internet organisiert der Online- Marketing- Manager (IHK).

■ Social Media Manager (IHK) ent-wickeln unternehmensspezifische Social- Media- Kommunikations-konzepte und sorgen für eine opti-male Unternehmenspräsenz.

■ Digitale Kompetenz im Job (IHK) ist der Lehrgang, der Fach-kräften unabhängig von Branche und Aufgabenfeldern hilft, ihre grundlegende digitale Kompetenz für die modernen Arbeitsprozesse zu verbessern.

Spezialist im IT-Bereich dank Weiterbildung

TITELTHEMA

DIGITALISIERUNG IN DER BERUFLICHEN BILDUNG

Isabell Wresch

Leiterin Fachbereich Fachkräfte-sicherung und WeiterbildungTel.: 0381 338-510 [email protected]

In Zeiten des digitalen Wandels ist der Weiterbildungsbedarf in Unternehmen und bei Beschäftigten besonders hoch. Um insbesondere die stetig wachsende Branche der Digitalwirtschaft mit ge-eigneten Fachkräften zu versorgen, hat die IHK-Organisation arbeitsprozess-orientiere Fortbildungsabschlüsse im IT-Bereich etabliert.

Operative ProfessionalsAm Standort Stralsund prüft die IHK zu Rostock die Operativen Professio-nals. Die Fortbildung zum/zur Opera-tiven Professional ist vielschichtig und besitzt einen hohen Verantwortungs-umfang. Wer diesen Abschluss anstrebt,

muss sich ziemlich „durchbeißen“. Die Operativen Professionals bilden in Deutschland die zweite Ebene von drei Qualitätsebenen der IT-Ausbildung und sind nach dem Deutschen Qualifikations-rahmen (DQR) dem Bachelor-Niveau zuzuordnen. Unter anderem umfassen die Tätigkeitsfelder der Professionals das Analysieren, Optimieren sowie Ge-stalten von Geschäftsprozessen in den Bereichen Marketing und Vertrieb, Ent-wicklung, Organisation oder Beratung. Des Weiteren stellen sie IT-Business-So-lutions bereit, welche individuell und leistungsfähig sind. Sie fördern die Ent-wicklungspotenziale des Unternehmens. Erweiterte Geschäftschancen werden

dadurch ermöglicht, dass die IT gezielt an den Anforderungen des Kunden aus-gerichtet wird. Operative Professionals leiten Abteilungen oder Teams.Der große Vorteil der IHK-Weiter-bildungsangebote ist, dass sie für Berufs-praktiker gemacht sind. Berechtigt zur Zulassung zur Prüfung ist daher jeder, der eine Ausbildung im IT Bereich ab-solviert hat und darüber hinaus eine mindestens einjährige Berufspraxis und eine Qualifikation zum IT-Spezia-listen nachweist. Sollten Sie Fragen zur Fortbildungsprüfung zum Operativen Professional oder zu den Zulassungs-voraussetzungen haben, rufen Sie uns gerne an. Stefan Ramson

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HAB Hallen- und Anlagenbau GmbH ist Ihr Partner im Norden, wenn es um zeitgemäßen Gewerbe- und Industriebau geht. Ob individuelle Lagerhallen oder hochkomplexe Produktionsstätten – wir planen und realisieren innovative schlüssel-fertige Lösungen nach Ihren Anforderungen.

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AntrittsbesuchDr. Heiko Geue, seit 22. Mai 2019 Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vor-pommern, kam Anfang August ge-meinsam mit seiner Kollegin Sylvia Grimm zum Antrittsbesuch in die IHK zu Rostock. IHK-Hauptgeschäftsführer Jens Rademacher (l.) und sein Stellver-treter Peter Volkmann (r.) führten ein informatives Kennenlerngespräch mit Dr. Geue und freuen sich auf die künftige Zusammenarbeit.

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AusbildungsbesuchSeit Ende Mai ist Bettina Martin (2. v. r.) als Ministerin für Bildung, Wissen-schaft und Kultur in Mecklenburg-Vor-pommern zuständig. Gemeinsam mit IHK-Hauptgeschäftsführer Jens Rademacher (l.) besuchte sie den TOP Ausbildungsbetrieb Neptun Werft in Rostock-Warnemünde. Ausbildungsleiter Carsten Schreiber (r.) und Personalleiterin Claudia Klasen (2. v. l.) gaben interessante Einblicke in den Ausbildungsalltag.

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IHK- Ausbildungsumfrage vorgestellt

Digitalisierung in Schule und beruflicher Weiterbildung Digitalisierung in der Schule/Berufs-schule – wie soll das gehen? Zu diesem Thema referierte im Bildungsaus-schuss Professor Dr.-Ing. Alke Mar-tens, verantwortlich für die Ausbildung im Fach Informatik im Lehramt und Digitalisierungsbeauftragte der Uni-versität Rostock. Sie skizzierte die der-zeitigen Sichtweisen auf die Digitali-sierung und deren Auswirkung auf die Ausbildung von Lehramtsstudierenden. Wesentliches Fazit: Digitalisierung führt zu einer anderen Gestaltung des Unterrichts für Lehrende und Lernende. Alke Martens machte deutlich, dass nach ihrer Auffassung im Zuge der Umsetzung des DigitalPakts Schule keine techni-schen Insellösungen sinnvoll sind. Das

Land könne die Entscheidung über wich-tige Infrastrukturentwicklungen nicht den Schulträgern überlassen. Die Schaffung eines Bildungsrechen-zentrums für alle Schulen des Landes wäre ein Schritt in die richtige Rich-tung. In der anschließenden Diskussion wurde die Forderung nach einer im Land koordinierten IT- Infrastruktur für die Schulen bekräftigt. In der Lenkungsgruppe des Bildungs-ministeriums zur Umsetzung des Digitalisierungspakts Schule sollte sie eingebracht werden. Prof. Martens resü-miert eine fehlende Zukunftsvision im Land, die alle Institutionen wie Schulen, Kammern, Universitäten und Kommu-nen eint.

Das Thema Digitalisierung bestimmt auch die Nationale Weiterbildungs-strategie, die unter Federführung des Bundesministeriums für Arbeit und So-ziales und unter Beteiligung der Sozial-partner, verabschiedet worden ist. Mit dem Ziel, Beschäftigte auf die Digitali-sierung und damit einhergehende Ver-änderungsprozesse vorzubereiten, wer-den auf Grundlage des gerade in Kraft gesetzten Qualifizierungschancen-gesetzes zahlreiche Schwerpunkte für die berufliche Fort- und Weiterbildung gesetzt.

Informationen zum Qualifizierungs-chancengesetz für Unternehmen: Isabel Wresch, Tel.: 0381 338510

In der Sitzung des Berufsbildungs-ausschusses im Juni wurden die Er-gebnisse der IHK- Ausbildungsumfrage vorgestellt, die im Mai 2019 durch-geführt worden ist. Die Umfrage zeigt, dass sich die Besetzungsschwierigkeiten der Unternehmen bei den Ausbildungs-plätzen nach wie vor auf hohem Niveau bewegen. Dies bestätigten 44 Prozent der 138 an der Umfrage beteiligten Unternehmen. Größte Ausbildungs-hemmnisse sind die Entfernung zur Berufsschule und unklare Berufsvor-stellungen der jungen Leute. Ausbilder bemängeln bei Azubis zunehmend die Leistungsbereitschaft und Motivation sowie die Belastbarkeit. Möglicherweise sind diese Befunde ein Indiz dafür, dass sich die Generationen annähern und die Ausbilder sich auf die „Generation Work- Life- Balance“ einstellen müssen. Dabei gerät die Attraktivität der Arbeit-geber in den Fokus, denn die potenziel-len Auszubildenden haben vielfach die Wahl zwischen mehreren Ausbildungs-optionen. Die Umfrage hat zudem ge-zeigt, dass die berufsanschlussfähigen Teilqualifikationen als Weiterbildungs-instrument bei vielen Arbeitgebern noch weitgehend unbekannt sind.

In der Diskussion spielt die Frage des Zeitfaktors für die Betreuung der Aus-zubildenden im Unternehmen aus Sicht der Ausbilder eine Rolle, gerade auch weil es bei der jungen Generation eine hohe Erwartungshaltung in Bezug auf Unterweisung und Feedbackkultur gibt.

Berufsorientierung durch IHK immer wichtigerDie Berufsorientierungsangebote der IHK zu Rostock nehmen wegen der in den vergangenen Jahren rückläufigen Anzahl der Bewerber um einen Aus-bildungsplatz einen immer breiteren Raum ein. Maßnahmen, wie das Digita-le Schwarze Brett, die IHK Ausbildungs-botschafter und der Tag der Ausbildung in Unternehmen wurden vorgestellt.Abschließend stand abermals das Thema Sprachkompetenz der Migranten im Fokus der Diskussion. Es zeigt sich, dass erst in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Migranten im Unternehmen die Sprachkompetenz im Hinblick auf die geplante Ausbildung beurteilt werden kann. Vorgelegte Einstufungszertifikate entsprechen nicht immer dem tatsäch-lichen Stand. Tendenziell wird die Stufe B2 als Mindestanforderung gesehen, um erfolgreich eine Ausbildung abschließen zu können. Gute Erfahrungen konnten auch mit dem Instrument Einstiegs-qualifizierung gesammelt werden, die den jungen Leuten den Weg in eine duale Ausbildung ebnet.

Weitere Details zur IHK- Ausbildungs-umfrage erfahren Sie auf Seite 36.

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aller Ausbildungsbetriebe konnten 2018 nicht alle ihrer Ausbildungsplätze besetzen.

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Industrie braucht mehr und attraktivere FlächenGemeinsame Sitzung der Industrieausschüsse und -arbeitskreise der IHKs in M- V

Am 17. Juni fand die jährliche Sit-zung der Industrieausschüsse und -arbeitskreise der IHKs in MV mit Staatssekretär Dr. Rudolph statt. Im Mittelpunkt des Treffens im Güstrower Bürgerhaus standen drei Statements aus der Unternehmerschaft zu wirtschaft-lich relevanten Themen. Klaus Hecken-berger, Vorsitzender des Industrie-, Energie- und Umweltausschusses der IHK zu Rostock, forderte eine stärke-re Unterstützung und höhere Wert-schätzung der bestehenden Industrie auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen. Denn die Industrie trägt maß-geblich zur Sicherung des Wohlstandes und Wachstums im Land bei. Wichtig ist zudem, die Standortbedingungen für die Ansiedlung neuer Industrieunter-

nehmen durch Bereitstellung von mehr und attraktiveren Flächen mit guter Infrastruktur zu verbessern. Neben dem flächendeckenden Ausbau mit Breitband- und Mobilfunkinfrastruktur gehören dazu ebenso unbürokratische, schnelle und transparente Verwaltungs-prozesse sowie die aktive Beförderung der Digitalisierung in Mecklenburg-Vor-pommern durch Land und Bund. Für die IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg- Vorpommern forderte Udo Possin die dringend erforderliche Beschleunigung von Genehmigungsver-fahren für Industrieunternehmen. Jür-gen Buck, Vorsitzender des Ausschusses für Industrie, Energie und Maritime Wirtschaft der IHK zu Schwerin, hob in seinem Statement das Engagement

Wirtschaft trifft Kommunalpolitik

der drei IHKs in MV für die Kampagne „In|du|strie GEMEINSAM. ZUKUNFT. LEBEN“ hervor. Vielfalt und Leistungs-fähigkeit der Industrie im Land werden somit sichtbar gemacht. Staatssekretär Dr. Rudolph lobte die konstruktive und gute Zusammenarbeit mit den drei IHKs und hob die Tradition der gemeinsamen Sitzung hervor. Seiner Auffassung nach sollte der Industriesektor in Mecklen-burg-Vorpommern zur Ansiedlung von Unternehmen noch besser vermarktet, mehr Ausbaufläche für Industrie aus-gewiesen und die Bestandsindustrie stärker unterstützt werden. Zudem sei die Bildung von Clustern von großer Bedeutung für die Entwicklung der Industriebranche in Mecklenburg-Vor-pommern. Sven Olsen

Am 18. Juni tagte in der Störte-beker Braumanufaktur Stralsund der Regionalausschuss für die Region Vorpommern- Rügen. Thema waren aktuelle Förderrichtlinien des Landes-förderinstitutes. Katrin Kuchmetzki, Leiterin der Abteilung Zuschuss Gewerb-liche Wirtschaft vom Landesförder-institut MV, zeigte in einem Vortrag die aktuelle Förderpolitik. Einig waren sich alle, dass immer noch viele bürokratische Hürden bei der Be-antragung und zeitgleicher Disponierung von Fördermitteln im Unternehmen zu überwinden sind. Noch schwieriger ist es aus Sicht des Ausschusses, ohne Beratung eine Landesförderung zu er-halten, weil die ressortübergreifenden Gremien- Bescheide sehr bürokratisch arbeiten. Katrin Kuchmetzki versprach sich um Abhilfe zu bemühen. Zudem werden Erfahrungen der Unternehmen an das Landesförderinstitut gespiegelt. Alle Teilnehmer haben die Notwendig-keit erkannt, mehr Informationsaus-tausch zwischen Unternehmen und Landesregierung zu ermöglichen.

Bereits zum zehntem Mal in diesem Jahr traf sich der Ausschuss am 30. Juli unter dem Motto „Wirtschaft trifft Kommunalpolitik“. Während die 27 Teilnehmer einen Einblick in die tou-ristische Hochsaison bekamen, stand der Austausch mit Vertretern der Poli-tik, wie Landrat Dr. Stefan Kerth, und weiteren Wirtschaftsvertretern wie z. B. Harm Sievers vom Mukran Port, im Vordergrund. Zu Themen wie Fach-kräftesicherung, Infrastruktur, Breit-

bandausbau und Bildungspolitik in der Region haben die IHK- Vizepräsidenten Matthias Ogilvie und Torsten Grundke mit Hinweisen und Empfehlungen die Diskussion bereichert. Somit konnte Dr. Stefan Kerth viele Vorschläge und An-regungen mitnehmen. Der Ausschuss-vorsitzende Mathias Rohloff bedankte sich bei allen Anwesenden für den offenen und sachlichen Erfahrungs-austausch zwischen Wirtschaft und Kommunalpolitik.

Der Ausschuss freute sich über den Input von Katrin Kuchmetzki (M.).

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IHK AKTUELL

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AuslandserfahrungWer wird EU- Kommissionspräsidentin? Während Politik und Medien darüber spekulierten, konnte Julia Voss, Auszu-bildende im dritten Lehrjahr bei der IHK zu Rostock, das europäische Geschehen vor Ort in Brüssel erleben. Diesen Som-mer absolvierte sie bei der IHK Nord in Brüssel ein vierwöchiges Praktikum. „Ein Auslandspraktikum, in einer inter-essanten Stadt arbeiten und sich persön-lich weiterbilden? Genau das war mein Ziel. Unser Hauptgeschäftsführer Jens Rademacher und meine Ausbilderin Nicole Wegner befürworteten das Prak-tikum und unterstützten mich sehr. In Brüssel erhielt ich die Möglichkeit, für vier Wochen in die ‚Politikwelt‘ einzu-tauchen. Zusammen mit Patricia Schlim-bach, Referentin der IHK Nord, wirkte ich bei den Vorbereitungen für das ‚Nor-dic Breakfast‘ mit. Es fand unter dem Motto ‚Spotlight Europa – norddeutsche Perspektive auf die Legislaturperiode 2019 – 2024‘ statt. Dort konnte ich EU- Abgeordnete wie Niclas Herbst, Lena

Düpont, Delara Burkhardt und Niklas Nienaß treffen. Bei der Wirtschafts-kammer Österreich hörte ich einen spannenden Vortrag von Christiane Canenbley, politische Beraterin des ehe-maligen EU- Kommissionspräsidenten Jean- Claude Juncker. Sie berichtete über die Zusammenarbeit der vergangenen fünf Jahre mit Juncker und gab einen

Ausblick in die Zukunft der künftigen EU- Kommission. Ich nahm an einer Führung durch das Europäische Parla-ment teil und sah den Plenarsaal der EU – sehr beeindruckend, einmal dort zu sein, was sonst nur im Fernsehen zu sehen ist. Während meines Praktikums wohnte ich im EU- Viertel, dem ‚Herzen der Europäischen Union‘. Amtssprachen sind französisch und flämisch, weshalb alles zweisprachig ist. Besonderen Dank widme ich Patricia Schlimbach, die mir einen tollen Einblick in die ‚EU- Welt‘ ermöglichte und mich zu vielen Treffen und Veranstaltungen mitnahm. Es war für mich der optimale Zeitpunkt, die-ses Praktikum zu absolvieren, da ich vor allem die EU- Kommissionspräsidenten-wahl mitten im Geschehen verfolgen durfte. Ein besonderes Erlebnis war die Tour de France, die dieses Jahr in Brüssel startete. Ich konnte tolle Erfahrungen im Ausland sammeln und werde diese Zeit niemals vergessen.“

Julia Voss

AusbildungsstartAngeheuertNeue Gesichter in der Hauptgeschäfts-führung der IHK zu Rostock. Seit dem 1. Juli unterstützt Dr. Maria Schnei-der- Reißig (l.) als Referentin in der Hauptgeschäftsführung unseren Haupt-geschäftsführer Jens Rademacher. Sie ist erste Ansprechpartnerin für die Zu-sammenarbeit mit der Vollversammlung und dem Präsidium sowie den IHK- Aus-schüssen. Zudem übernimmt sie die Ko-ordination bei Aktivitäten der IHKs in MV sowie der IHK Nord und organisiert die Zusammenarbeit mit dem DIHK

und weiteren Institutionen auf Bundes- und Landesebene. Dr. Schneider- Reißig wechselte von der Universität Rostock zur IHK und wird künftig geschäfts-bereichsübergreifende Aufgaben orga-nisieren und kommunizieren. In der Stabsstelle Kommunikation und Marketing der Hauptgeschäftsführung ist Christian Lindenau ab sofort für Marketingaktivitäten zuständig. Er wird dabei kleine und mittelgroße Kampag-nen entwickeln und diese medienkanal-übergreifend koordinieren. Weiterhin zählt die Weiterentwicklung des Corpo-rate Designs ebenso zu seinen Aufgaben, wie die Erstellung von Grafiken und Pu-blikationen. Wir heißen beide Kollegen herzlich willkommen.

Kontaktdaten: ■ Dr. Maria Schneider- Reißig,

Tel.: 0381 338- 910, schneider- [email protected]

■ Christian Lindenau, Tel.: 0381 338- 703, [email protected]

Mit dem 1. August beginnt für die 18- jährige Vanessa Klobe ein neuer Lebensabschnitt. Als Auszubildende im Beruf Verwaltungs-fachangestellte startet sie ihre Karriere bei der IHK zu Rostock. Gemeinsam mit ihrer Ausbilderin Nicole Wegner (l.) freut sie sich auf die bevorstehenden Aufgaben. Als Auszu-bildende wird sie in allen Geschäftsbereichen der IHK eingesetzt und lernt somit das breite Aufgabenspek trum vom ersten Tag an kennen. Darüber hinaus bietet sich ihr die Möglichkeit, ein Praktikum bei einer anderen IHK oder AHK durchzuführen. Für die kommenden drei Ausbildungsjahre wünschen wir viel Erfolg.

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STANDORT

MakerPort bietet InnovationsraumAnlaufstelle für digitale Transformation und Gründung in Stralsund eröffnet. Die Räumlichkeiten bieten jede Menge Möglichkeiten.

Im Sinne von „Open Innovation“ sieht sich der MakerPort Stralsund als Anlauf-stelle, um die Kooperation von kleinen und mittleren Unternehmen mit Start-ups und Akteuren aus Wissenschaft und Forschung zu unterstützen. Dazu bietet er einen Coworking Space, einen Kreativraum und ein Gründerbüro. Des Weiteren steht eine offene Werkstatt mit Nutzung von Werkzeugen zur Ver-fügung, mit deren Hilfe Prototypen ent-wickelt und getestet werden können. Di-gitale Innovationen werden gefördert, wenn unterschiedlichste Kompetenzen, Disziplinen, Ideen, Technologien und Kreativität aufeinandertreffen. Ab-gerundet wird das Angebot des Maker-Ports durch innovative Veranstaltungs-formate, die Digitalisierung für KMU greifbar machen und ihnen Ideen für eigene Digitalisierungsvorhaben ver-mitteln. Der MakerPort Stralsund dient nicht nur der Hilfe beim Aufbau des eigenen Unternehmens. Er unterstützt Startups in ihrer Entwicklung und der Findung von Ideen. Hierzu gibt es Arbeits-, Kom-munikations- und Netzwerkmöglich-keiten sowie ein landesweites Coaching-

Programm. Ein Pool von regionalen Experten erweitert dieses Angebot.Die Idee von Kooperationen zur Siche-rung der Zukunftsfähigkeit im Zeit-alter der digitalen Transformation wird in der Region schon länger durch ver-schiedene Initiativen gelebt. Mit dem MakerPort Stralsund steht nun ein Ort für Begegnungen zur Verfügung, aus denen digitale Innovationen hervor-gehen können. Ein innovatives Raum-konzept bietet ideale Bedingungen, um branchenübergreifend neue digitale Ideen zu entwickeln, zu experimentie-ren und gemeinsam mit Experten vor Ort ins Prototyping einzusteigen. Startups, Unternehmen und Angestellte, Digitalexperten, Talente, Investoren und weitere Mitglieder der Community sind herzlich eingeladen, das Netzwerk gemeinsam weiterzuentwickeln. Die Räumlichkeiten des MakerPorts Stral-sund befinden sich in der Wasserstraße 68 in Stralsund. Sie sind im Amt für Wirtschaftsförderung / Stadtmarketing der Hansestadt Stralsund zu finden.

» Weitere Informationen: www.makerport.de

Die landesweite Digitalisierungsstrategie

Der MakerPort Stralsund ist eine von sechs Anlaufstellen im digitalen Innovationsraum Mecklenburg- Vorpommern. Mit dem Aufbau von regionalen Innovationsräumen an den Hoch-schulstandorten verfolgt die Landesregierung das Ziel, die Wirtschaft in M- V – ergänzend zum flächendeckenden Breit-bandausbau – auf dem Weg in die Digitalisierung zu begleiten, neue Wachstumsimpulse für die Wirtschaft zu setzen und die Gründungspotenziale zu heben. Alle Vorhaben werden unter dem Dach des Digitalisierungsministeriums koordiniert und gebündelt. Unter www.digitalesmv.de findet sich die landes-weite und ressortübergreifende Vernetzungsplattform.

Digitalents MV Award – von der Idee zum Prototyp

Die Landesregierung zeichnet erstmals Neudenker mit einem Digital-Preis des Landes, dem Digitalents MV Award, aus. Der Award ist die perfekte Auszeichnung für Startups, Unternehmen und digitale Talente, deren Ideen das Potenzial haben, die Wirtschaft grundlegend zu verändern. Hier können Sie Ihre Ideen einer Jury und einem hochkarätigen Publikum vorstellen und sich mit anderen digitalen Machern vernetzen. Die Einreichung der Ideen ist bis Ende September 2019 möglich. Ausführliche Informationen finden Sie unter:www.digitalesmv.de/digitalentsmvaward

Offene Türen und viel Raum zur Entfaltung bietet der MakerPort Stralsund.

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Unternehmer des Jahres

geehrtSo viele Nominierungen

wie nie zuvor

In der Kloster- und Schlossanlage Dar-gun wurden diesen Sommer die „Unter-nehmer des Jahres“ ausgezeichnet. „Alle Preisträger stehen für die Vielfalt der heimischen Wirtschaft. Familien-freundlichkeit, eine positive unter-nehmerische Entwicklung sowie innova-tive Ideen zeichnen die Preisträger aus. Eine starke Unternehmerschaft ist unser Innovationsmotor. Wir brauchen mehr solch engagierter Unternehmerinnen und Unternehmer, die bereit sind, Ri-siken einzugehen und Chancen zu nut-zen. Wir arbeiten an der Verbesserung der Rahmenbedingungen“, erklärte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe bei der Ver-leihung.Dr. Wolfgang Blank, Präsident der ge-schäftsführenden IHK Neubranden-burg für das östliche Mecklenburg- Vor-pommern der IHKs in MV sagte: „Wer sich entschieden hat, Unternehmerin oder Unternehmer zu sein, übernimmt Verantwortung, die eigene Firma zum Erfolg zu führen, aber auch den Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeitern eine Zukunftsperspektive zu bieten. Die Preisträger stehen stellvertretend für Tausende Unternehmerinnen und Unternehmer in unserem Land, die mit viel Kreativität dafür sorgen, dass sich Mecklenburg- Vorpommern erfolgreich weiterentwickelt.“Der Preis „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg- Vorpommern“ wurde dieses Jahr zum zwölften Mal ver-geben. Insgesamt waren 136 Nominie-rungen aus dem gesamten Land ein-gegangen – so viele wie nie zuvor. Die Gewinner wurden in den drei Kategorien

„Unternehmerpersönlichkeit“, „Unter-nehmensentwicklung“ sowie „Fach-kräftesicherung und Familienfreund-lichkeit“ ausgezeichnet. Träger des landesweiten und branchen-übergreifenden Wettbewerbs sind das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, der Ostdeutsche Spar-kassenverband mit den Sparkassen in Mecklenburg- Vorpommern, die drei Industrie- und Handwerkskammern in MV, die beiden Handwerkskammern sowie die Vereinigung der Unter-nehmensverbände Mecklenburg- Vor-pommern (VUMV).

Preisträger in der Kategorie Sonderpreis „Erzeugung trifft Wertschöpfung“ ist IHK- Vollversamm-lungsmitglied Mathias Schilling (M.) aus Schaprode / Insel Öhe, wo er Schillings Gasthöfe – Hid-denseer Kutterfisch betreibt. Hier erhält er die Auszeichnung von Minister Harry Glawe (r.) und Albrecht Veit, stellvertretender Geschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes.

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UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Herr Prof. Noack, das Thema Digitalisierung in der beruflichen Bildung ist aktuell wie lange nicht. Als Dozent betrifft Sie diese Entwicklung direkt. Welche Chancen und Gefahren sehen Sie im Hinblick auf die Ausbildung von Fachkräften?Durch die Digitalisierung kommen für den Erwerb von Bildung alternative Möglichkeiten hinzu. Schon länger gibt es im Internet Plattformen, die auf das Verbreiten von Wissen zugeschnitten sind. Öffentliche Plattformen wie Wiki-pedia und Youtube oder kommerzielle Plattformen wie Udemy und Coursera. Seitdem ist Wissen deutlich einfacher zugänglich als zuvor und zum Teil auch kostenlos. Gefahren entstehen dadurch, dass es für digitale Bildungsmöglich-keiten kaum eine Qualitätskontrolle gibt, vor allem nicht für die kosten-losen Vertreter der Wissensplattformen. Eine Qualitätskontrolle findet meistens durch Nutzerbewertungen statt, die ins-besondere aber bei Angeboten aus dem kommerziellen Umfeld nicht seriös sein müssen.

Aber wo geht die Reise hin? Im Bereich Weiterbildung sind Inter-net-Plattformen sehr beliebt. Wie schätzen Sie das Potenzial digitaler Bildungsangebote ein?Ich sehe tatsächlich viel Potenzial in den digitalen Bildungsmöglichkeiten, denn über die meisten Themen finden sich vielfältige Informationsquellen im Internet, die jeweils eigene Blick-winkel einbringen. Jeder kann so viele unterschiedliche Erklärungen und Er-läuterungen, wie benötigt, konsumie-ren und sein eigenes Wissen damit er-weitern. In dieser Formulierung kann

„Potenzial in digitalen Bildungsmöglichkeiten“ IHK- Digitalisierungsreferent Jannis Reuter hat mit Prof. Dr.-Ing. Andreas Noack von der Hochschule Stralsund über Bildungsangebote im Internet gesprochen. Betrug ist unwahrscheinlich, aber die Qualität der Angebote variiert stark.

man jedoch auch die Kritik erkennen, denn ohne effektive Qualitätskontrollen und ohne reflektiertes Konsumieren der verschiedenen Medien kann der Wissenserwerb schief laufen. Ich denke, dass ein solides Grundlagenwissen oder -verständnis notwendig ist, um sich autodidaktisch oder auch geführt durch Onlinetools, weiterzubilden. Erst wenn man die Qualität der verschiedenen Angebote beurteilen kann und Inhalte hinterfragt, lässt sich der beste Mehr-wert aus vielfältigen Lehrangeboten er-wirtschaften. Ein zertifiziertes Grund-lagenwissen steht am Anfang.

Derzeit ist das Angebot an Informationsquellen im Internet enorm. Wie würden Sie vorgehen, um das geeignete Angebot mit hoher Qualität zu identifizieren?Zunächst würde ich unterscheiden, ob man sich Wissen für die persönliche Weiterentwicklung aneignen will oder ob es auch darum geht, andere über meine Qualifikation zu informieren,

z. B. in den Bewerbungsunterlagen. Wie bereits erwähnt, ist die Qualitäts-kontrolle diverser Internetquellen wie beispielsweise Wikipedia oder Youtube durchwachsen oder zumindest sub-jektiv. Ob kostenlos oder kommerziell spielt hier zunächst keine Rolle, denn ohne eine Überprüfung des Lernerfolgs lässt sich die Qualität nicht ehrlich prüfen. Hingegen gibt es Online- Zerti-fikate wie das „Offensive Security Cer-tified Professional (OSCP)“ Zertifikat. Hier wird der vermittelte Inhalt im An-schluss mit einer Prüfung getestet und nur im erfolgreichen Fall ein Zertifikat ausgestellt.

Zertifikate sichern eine gewisse Qualitätskontrolle. Gibt es etwas, worauf besonders geachtet werden sollte oder sind Betrugs-maschen bekannt?Grundsätzlich gilt, je bekannter und anerkannter das Zertifikat, desto eher ist man auf der sicheren Seite und kann ein entsprechendes Qualitätsniveau ge-währleisten. Deshalb ist bei der Wahl eines Angebots immer zu empfehlen, einen Fachmann einzubeziehen, der die konkreten Bedürfnisse des Unter-nehmens kennt und einen Überblick hat, welche Zertifikate im konkreten Fall wertvoll sind.Vorsätzliche Betrugsmaschen im Be-reich der digitalen Bildung sind mir zur-zeit nicht bekannt, aber natürlich wird sich die Qualität des Schulungsmaterials unterscheiden. Jeder kann theoretisch sein Wissen aufbereitet über eine schi-cke Webseite verkaufen. Da gilt es dann nicht blind Sonderangebote zu kaufen, sondern den Experten mit ins Boot zu holen.

Viele digitale Angebote unterstützen in der beruflichen Bildung.

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UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Jetzt reinhören: Podcast zur Gründung und Nachfolge

Mutige Gründer zu fördern ist Ziel des OZ- Gründerpreises, an dem sich die IHK mit dem Nachfolgepreis beteiligt und der am 7. November 2019 verliehen wird. Erstmals entstand im Vorfeld der Gründerpreis- Bewerbung auch eine Podcast- Reihe zu Themen, die Gründungsinteressierte beschäftigt.

Informativer HörgenussIn der sechsten Episode erklärt Fred Schneider, Fachbereichsleiter der Existenzgründung und Unternehmensförderung bei der IHK zu Rostock, was es bei Neugründung und Unternehmensnachfolge zu beachten gilt. Der IHK- Experte berichtet hörenswert über die Aktivitäten der IHK im Bereich der Gründungsberatung und die Chancen einer Unternehmensnachfolge. Für interessierte Gründer und Unternehmensnachfolger gilt: Gut zuhören – auch für alle anderen ist der Podcast in jedem Fall gut zu hören. Fred Schneider

„Von hier“ – Wettbewerb um kreativste Vermarktung regionaler ProdukteDas Landwirtschaftsministerium ruft auf zur Teilnahme an einem Wett-bewerb, bei dem es um die kreativsten Ideen zur Vermarktung regionaler Pro-dukte aus der Land- und Ernährungs-wirtschaft des Landes geht. Er trägt die Bezeichnung „Von hier – Wettbewerb für regionale Produkte aus Mecklenburg- Vorpommern“. Honoriert werden sollen außergewöhnliche Ideen, um das eigene Produkt zu bewerben.„Unsere Unternehmen entwickeln ständig neue Produkte“, sagt Minister Dr. Till Backhaus. „Aber das schönste Produkt nützt nichts, wenn ich nicht gleichzeitig eine gute Idee habe, um es zu vermarkten. Sehr wichtig ist dabei,

das Produkt möglichst einfallsreich zu bewerben. Darum geht es bei diesem Wettbewerb.“Alle eingereichten Wettbewerbsbei-träge werden durch eine Jury auf der Grundlage von bestimmten Kriterien bewertet. Die Jury wird beispielsweise bei ihrer Entscheidung berücksichtigen, inwieweit das Produkt typisch für das Land ist oder welche Rolle Authentizi-tät und Tradition spielen. Die besten Ideen zur Bewerbung heimischer Pro-dukte werden unterstützt. Der Höchst-betrag der Unterstützung kann für jedes ausgewählte Projekt bis zu 50.000 Euro betragen. Gefördert werden kön-nen Kommunikationskonzepte, ins-

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Website für Region Vorpommern wirbt für Standort

besondere für Werbemaßnahmen in und mit verschiedenen Medien. Mit Konzep-ten für soziale Medien, für Web- oder Messeauftritte kann man sich also eben-falls beteiligen. Man muss dazu sein Vorhaben skizzieren und einen Kosten- sowie einen Zeitplan zur Realisierung beifügen.Die vollständigen Wettbewerbungsun-terlagen sind bis zum 30. September 2019 beim Ministerium für Landwirt-schaft und Umwelt Mecklenburg- Vor-pommern einzureichen.

Mehr zum Wettbewerb finden Sie unter www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm

Der neue Web-Auftritt für die Region Vorpommern bietet neben einem neuen Design auch viele weitere Funktionen. Unternehmen, Investoren, Fachkräfte und Zuzügler finden Antworten auf ihre Fragen. Ein regionales Stellenportal ist verknüpft mit einer Datenbank von Arbeitgebern aus Vorpommern und bie-

tet somit dem Standort die Möglichkeit, sich als Region zum Arbeiten, Leben und Investieren zu präsentieren. Auf der Seite www.vorpommern- sonnendeck.de sind künftig Inhalte für alle Zielgruppen gebündelt. Hierzu wurden weitreichende Informationen der Welcome Center und der Wirtschaftsfördergesellschaft Vor-

pommern gebündelt. Gefördert wurde die Erstellung der neuen Website über den Vorpommern-Fonds. Entsprechend begeistert zeigte sich Patrick Dahle-mann über den „gelungenen Beitrag zur Verbesserung unseres Images nach außen“, so der Parlamentarische Staats-sekretär für Vorpommern.

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Businesslogik in Code gegossenErfolgreiche DigiTrans- Förderung bringt Unternehmer zusammen und erleichtert Arbeitsprozesse

Marten Brosch und Johannes Ahrndt sind seit vielen Jahren als Selbstständige tätig. Vor-

rangig beschäftigen sich beide mit IT- Projekten. Seit zwei Jahren arbeiten sie zusammen und gründeten gemeinsam das Digitalisierungs- Startup „webhub“, eine GmbH mit Sitz in Rostock. „Die HTL Haus- Elektrotechnik Lemkuhl GmbH hat mich beauftragt, deren Inter-netauftritt zu überarbeiten. Bei den Ge-sprächen mit dem Geschäftsführer Uwe Lehmkuhl zeigte sich schnell, dass im Unternehmen eine hohe Affinität für den digitalen Wandel besteht“, beschreibt Brosch, wie es zum Projekt der „digitalen Zeiterfassung mit einer weborientierten Lösung“ gekommen ist. Alleine konnte Brosch den anspruchsvollen Auftrag der Bentwischer Elektrofirma nicht realisie-ren. In Johannes Arndt fand er den idea-len Partner. Gemeinsam entwickelten die beiden IT- Experten eine Plattform, die an die firmeneigene Website an-gebunden ist und Routineprozesse des Arbeitsalltages digitalisiert. Unterstützt wurde die Entwicklung mit Förder-mitteln aus der DigiTrans- Richtlinie des Landes M- V. Sie fördert kleine und mittlere Unternehmen bei der digitalen Transformation. „Bisher haben meine Mitarbeiter ihre Stundenzettel per Hand

ausgefüllt, sodass wir am Ende eines Mo-nats bei knapp 700 Zetteln waren. Für die Kollegen in der Buchhaltung eine mittelschwere Katastrophe, müssen sie doch alle Zettel digital nachtragen. Das kostet uns jeden Monat Minimum zehn Arbeitstage“, rechnet Uwe Lehmkuhl vor.

Verstehen und anwendenDoch bevor Digitalisierungsminister Christian Pegel einen Förderbescheid übergeben konnte, standen viele Arbeits-treffen auf der Tagesordnung. „Je län-ger der Prozess dauerte, umso mehr hat sich uns erschlossen, welche Aspekte bei der Abrechnung berücksichtigt werden müssen: Überstunden, Fahrzeiten und Wochenendarbeiten sind unterschied-liche Faktoren und werden direkt den Kostenstellen zugeordnet. Unsere der-zeitige Version führt all dies zusammen und erleichtert der Buchhaltung künftig die Arbeit“, ist sich Johannes Ahrndt si-cher. Sein Geschäftspartner ergänzt treffend: „Wir haben die Businesslogik genommen und sie in Code gegossen. Aus ganz viel Konzeption und Buch-haltung sind am Ende Einsen und Nullen geworden“, so Marten Brosch. Damit die digitale Zeiterfassung verstanden und gelebt wird, gab es für die Bentwischer

Mitarbeiter Einführungen. Derzeit läuft der Betrieb zwischen analogem und digitalem Stundenzettel parallel. Uwe Lehmkuhl ist sicher, „dass wir bis Ende dieses Jahres keine Stundenzettel mehr ausdrucken müssen und die Buch-haltung entlasten, wenn künftig zwei bis drei Tage für die Abrechnung ausreichen. Zum anderen hat sich im Prozess ge-zeigt, dass es noch viel Digitalisierungs-potenzial gibt, welches wir angehen wollen. Dass die DigiTrans- Förderung hierbei unkompliziert geholfen hat, freut uns umso mehr.“ Freudig nimmt auch Minister Christian Pegel diese Rückmeldungen zur Kenntnis und hofft, dass sich künftig noch mehr Fir-men um die Förderung bewerben. „Wir haben das Antragsverfahren so einfach wie möglich gestaltet, um kleine und mittlere Unternehmen bestmöglich bei anstehenden Digitalisierungsprojekten zu unterstützen“, so der Minister. Dass am Ende des Projekts ein neues Unter-nehmen gegründet wird, Potenziale aufgezeigt werden und Fördergelder offensichtlich gut angelegt sind, freut alle Beteiligten. Sidney BerlinMarten Brosch (2. v. l.) erläutert die webbasierte Plattform zur Zeiterfassung.

UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Uwe Lehmkuhl (l.) freut sich über die Förde-rungszusage von Digitalisierungsminister Pegel.

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Inspired: Gewinner der Kategorie Studierende wurde das Gründer team von „Nord-wurm“.

Auszeichnungen für die besten Startup-Ideen aus der Wissenschaft Am 4. Juli 2019 wurden die originells-ten Geschäftsideen und wegweisendsten Forschungsergebnisse aus den Uni-versitäten und Hochschulen des Lan-des im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Inspired“ im Pommerschen Landes-museum in Greifswald prämiert. Ziel des vom Ministerium für Wirt-schaft, Arbeit und Gesundheit des Landes Mecklenburg- Vorpommern ge-förderten Wettbewerbs „Inspired“ ist es, innovative Technologien und Ideen an den Hochschulen und Forschungsein-richtungen zu identifizieren und nicht nur mit finanziellen Mitteln zu unter-stützen, sondern auch mit wertvollen Kontakten, intensivem Coaching und wichtigen Erfahrungswerten zu be-gleiten. Die Auswahl der landesweiten Preis-trägerinnen und Preisträger erfolgte durch eine unabhängige Jury, die aus hochrangigen Vertreterinnen und Ver-tretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik bestand. Stefan Goletzke von der Duschkraft GmbH aus Rostock gab als ehemaliger prämierter Ideen-wettbewerbsteilnehmer und Startup- Gründer in seiner Keynote wichtige Im-pulse für den erfolgreichen Start eines innovativen Unternehmens. Angeregt durch die Keynote, präsentierten die Finalistinnen und Finalisten des Wett-bewerbs ihre Ideen in exakt 30 Sekun-den und überzeugten das Publikum mit viel Kreativität und Ideenreichtum.

Die drei erstplatzierten Teams aus den Kategorien „Studierende“ und „For-schende und Absolventen“ erhielten Prä-mien und Sachpreise im Gesamtwert von etwa 35.000 Euro. Zudem wurde eine von allen Rektorinnen und Rektoren in M- V unterzeichnete Urkunde überreicht. Den ersten Platz in der Kategorie „Studieren-de“ belegten Christian Baudisch, Raija-na Schiemann und Ahmed Hussein von der Universität Rostock mit ihrer Idee „INOVA Protein“. Die Idee verfolgt eine ressourcenschonende Herstellung eines proteinhaltigen Insektenmehls, welches als Nahrungs- und/oder Futtermittel verwendet werden soll. In der Kategorie „Forschende und Absolventen“ belegten den ersten Platz Fabian Nokodian, Seyed Mohammad Taghi Zahraei Moghadam und Sam Moghadas von der Universität Rostock mit ihrer Idee „Helpchat“. Mit-tels einer intuitiven App sollen die Kom-munikation zwischen Patienten und dem Pflegepersonal in Krankenhäusern wesentlich verbessert und die Abläufe vereinfacht werden. Darüber hinaus wurde als Sonderpreis vom Ministerium für Energie, Infra-struktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg- Vorpommern pro Wett-bewerbskategorie je ein Team- Ticket für den Besuch der SLUSH in Helsinki ver-geben. Die SLUSH ist das weltweit füh-rende Startup- Event im Tech- Bereich. In der Kategorie „Studierende“ ging der Sonderpreis an Yifei Jing von der Fach-

hochschule des Mittelstands mit ihrer Idee „Ach so“, und in der Kategorie „For-schende und Absolventen“ konnten sich Fabian Nokodian, Seyed Mohammad Taghi Zahraei Moghadam und Sam Mog-hadas von der Universität Rostock über einen weiteren Preis freuen.

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32 | WIR September 2019

WISSEN SCHAFFT WIRTSCHAFT

Die „Woche der Industrie 2019“Vielfalt der Industrie hautnah erleben

Industriekongress Neben inspirierenden Keynotes und Präsenta-tionen zu aktuellen Digitalisierungs- Projekten stehen vor allem regionale Projekte im Vorder-grund. Praktische Beispiele wie Industrie 4.0 in den Regionen Rostock, Schwerin und Neu-brandenburg umgesetzt wird, geben den Teil-nehmern einen guten Einblick über den aktu-ellen Stand der Entwicklungen. Seien Sie am 13. September in Neubrandenburg dabei, wenn Industrie erlebbar wird.

» Weitere Informationen:

www.rostock.ihk24.de · Dok.-Nr: 4053404

Vom 9. bis 24. September 2019 findet deutschlandweit die „Woche der In-dustrie“ statt. In dieser Zeit wird die deutsche Industrie mit ihren Facetten für alle erlebbar. Auf einer Vielzahl von Veranstaltungen kann die Innovations-kraft der Industrieunternehmen eben-so kennengelernt werden wie die Be-deutung der Industrie für unser Land. Mehrere hundert Veranstalter beteiligen sich mit eigenen Events an der „Woche der Industrie“ – von Unternehmen und Belegschaften über Verbände, Kam-mern, Gewerkschaften und Industrie-initiativen bis hin zu weiteren industrie-nahen Organisationen. Gemeinsam machen sie die ganze Bandbreite der deutschen Industrie erlebbar.

„Industrie verbindet“Auf den einzelnen Events können Be-sucher direkt mit den Akteuren der In-dustrie in Verbindung treten. Sie lernen die Menschen kennen, die in der Indus-trie arbeiten. Außerdem können sie sich über die Produkte und Innovationen der Industrie informieren. Sie erhalten einen Eindruck davon, welche wichtige Rolle diese in ihrem Alltag spielen, ler-nen Herausforderungen, vor denen sie steht, kennen. Und sie entdecken die Vielfalt an Vorteilen und Chancen, die die Industrie uns Menschen bietet.Die diesjährige „Woche der Indust-rie“ steht unter dem Motto „Industrie verbindet“. Dieser Leitgedanke kom-muniziert die hohe Integrationskraft

der Industrie. Und lässt dabei sowohl technologische und wirtschaftliche als auch menschliche Interpretationen von „Verbindung“ zu. Das erleichtert es den teilnehmenden Organisationen, in ihren eigenen Tätigkeitsbereichen einen Anknüpfungspunkt an diesen Leitgedanken zu finden.

■ Weitere Informationen und Veranstal-tungen zur Woche der Industrie finden Sie hier: www.woche- der- industrie.de

» Weitere Informationen:

www.rostock.ihk24.de · Dok.-Nr: 4479138

Robotik in industriellen AnwendungenIm Rahmen der „Woche der Industrie“ findet der 46. Technologieabend am 24. September im Fraunhofer IGP statt. Thema des Abends ist die Robotik in der Industrie. Bereits ab 17 Uhr wird eine Besichtigung ausgewählter Robotikprojekte im Institut ermöglicht. Wie immer beginnt ab 18 Uhr der Vortragsteil, der anhand ausgewählter Praxisbeispiele ein Teilgebiet des Spektrums Industrie 4.0 – die Robotik in industriellen Anwendungen – am Fraunhofer IGP vorstellt. Das Institut steht für die Forschung und Entwicklung von anwend-baren praxisgerechten Lösungen für die Industrie. Mit der Entwicklung neuer Methoden und Verfahren der Produktion und deren Umsetzung in den Unternehmen schafft das Fraunhofer IGP sehr erfolgreich den Innovationstransfer aus der Wissenschaft in die Industrie – regional und international. Einen Schwerpunkt der Forschungstätigkeiten bildet die Entwicklung von Lösungen zur Umsetzung der 4. Industriellen Revolution – Industrie 4.0. Dabei ist Industrie 4.0 weit mehr als die reine Digitali-sierung der Produktion. Der Fokus der Vorträge wird daher besonders auf die „Hardware“ gelegt. Dabei kommt dem Roboter als Treiber intelligenter Aktorik in der Produk-tion eine besondere Rolle zu. Sammeln Sie Anregungen für Ihre künftige Bearbeitung des Themas Industrie 4.0 – gern auch gemeinsam mit dem Fraunhofer IGP als kompetentem Forschungspartner.

» Weitere Informationen: www.rostock.ihk24.de · Dok.-Nr: 15563

Veranstaltungen aus der Region Woche der Industrie

Meetings: ChefsacheVersicherungen: GMFS

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Industrie erlebenAm 23. September öffnet Stahlbau Stieblich in Güstrow seine Türen, um Einblicke in den Arbeits- und Ausbildungsalltag eines Industrie-unternehmens zu geben. Von 9 bis 16 Uhr ste-hen die Türen offen.

Weitere Informationen: https://stieblich.de

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September 2019 WIR | 33

Meetings: ChefsacheVersicherungen: GMFS

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Rostocker Forscher machen Kreditkarten- Betrügern das Leben schwerForscher vom Lehrstuhl für Systembio-logie und Bioinformatik der Universität Rostock haben einen Algorithmus ent-wickelt, der aus Daten lernt. Das Be-sondere an dem Algorithmus ist, dass er Ereignisse vorhersagen kann, die in Datensätzen selten vorkommen, wie z. B. Kreditkartenbetrug, Unfälle oder bevor-stehende Herzrhythmusstörungen.Saptarshi Bej aus Indien hat den Algorith-mus entwickelt, mit dem es den Rosto-ckern gelingt, die weltweit führenden Methoden zur Klassifizierung unaus-geglichener Datensätze zu übertreffen. „Wir können die Leistungsfähigkeit unseres Algorithmus nachweisen, indem wir uns mit öffentlichen Datensätzen aus Wettbewerben messen“, unter-streicht Professor Wolkenhauer, der den Lehrstuhl leitet. Wie die Rostocker Wissenschaftler das erreicht haben? Die Antwort scheint einfach und ist dennoch schwierig. Der Algorithmus könne ler-nen und deshalb müsse man ihn trainie-ren, sagt Saptarshi Bej. Aber wie? Wenn der Algorithmus unterscheiden soll zwischen gut und schlecht, gesund und krank, Betrug oder legal, dann müsse er die Chance haben, beide Fälle gleich gut zu lernen. „Wenn es aber darum geht, etwas Ungewöhnliches, Seltenes zu er-

kennen, gibt es nicht viele Lernbeispiele, also unausgeglichene Datensätze “, er-klärt der junge Mann. Und das sei ein Problem für Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI). Ziel seiner Methode ist es, die beiden Datensätze auszugleichen, in dem er die Daten für den Ausnahme-fall mit dem Algorithmus künstlich ver-mehrt. „Der Erfolg unseres Algorithmus

im internationalen Wettbewerb zeigt inzwischen, dass er sich in unterschied-lichen Bereichen der Wirtschaft und Wissenschaft einsetzen lässt“. Das dürfe auch für viele Firmen aus Mecklenburg- Vorpommern von Interesse sein, ist der Wissenschaftler überzeugt. Sein Motto: „KI tut gut“. Das wolle sein Team nun in der Praxis beweisen. Wolfgang Thiel

Saptarshi Bej hat einen Algorithmus entwickelt, mit dem er bestimmte Ereignisse vorhersagen kann.

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34 | WIR September 2019

INTERNATIONAL

Aus dem Hörsaal in die WirtschaftHanse Sail Business Forum: Gründerkultur im Ostseeraum

Fast 220 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Bildung kamen am 8. August zum Hanse

Sail Business Forum zusammen. Thema des Forums war die „Gründerkultur im Ostseeraum – Aus dem Hörsaal in die Wirtschaft“. Ein Fazit des Austauschs: In der Region und im Land gibt es eine Vielzahl von jungen und innovativen Startup- Unternehmern, die erfolgreich ihre Marktnischen finden und als echte ‚Hidden Champions‘ für Wachstum und Dynamik vor Ort sorgen.

Gründerklima schaffenZugleich gibt es auch im rohstoff- und industriearmen Mecklenburg- Vor-pommern viele Ansatzstellen, um neues Unternehmertum und Innovationsgeist zu fördern. Dabei gilt es, mehr Wert-schätzung für Unternehmertum in der Wirtschaftspolitik, der Verwaltung und in den Schulen zu verankern, um ein nachhaltiges Gründerklima zu schaffen. Bürokratische Hürden und Schwierig-keiten bei der Anschubfinanzierung so-wohl vonseiten öffentlicher Zuwendungs-

geber als auch beim Zugang zu privatem Beteiligungskapital müssen konsequent abgebaut und verbessert werden. Balti-sche Nachbarn wie Lettland zeigen hier, wie es gehen kann: Martins Pakalnins, Projektleiter der Abteilung Stadtent-wicklung der Hansestadt Riga, machte deutlich, wie Riga mutige Existenz-gründer nach dem Motto „Smart Money for smart ideas“ fördert und damit eine vitale Startup- Szene schaffen konnte.

Unternehmensnachfolge als StartIn der lebhaften Podiumsdiskussion zum Abschluss des Forums kamen Startups, Vertreter der Universität Rostock und das Publikum ins Gespräch. So schilderte Stefan Karnatz, Geschäftsführer der S+T Fassaden GmbH in Tessin, seinen Weg zum eigenen Unternehmen über eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge. Er ermutigte junge Leute, sich nicht nur auf eine Neugründung zu fokussieren, son-dern auch im Rahmen einer Altersnach-folge innovative Ideen umzusetzen. Ale-xander Hornung, Geschäftsführer und Mitgründer der MOINsure GmbH, die

unter der Marke Hepster digitale Ver-sicherungslösungen anbietet, wirbt für flexiblere staatliche Förderbedingungen für Existenzgründer. Starre Regelungen, z. B. in Bezug auf das Alter des Startups, werden vielschichtigen Unternehmens-biografien oft nicht gerecht. Prof. Ale-xander Szameit, Lehrstuhlinhaber für „Experimentelle Festkörperoptik“ und international anerkannter Spezialist für optische Quantencomputer – die er zuvor sehr anschaulich als den nächs-ten Meilenstein in der Entwicklung der Datenverarbeitung vorstellte – betonte die Möglichkeiten, aus den wissen-schaftlichen Ergebnissen der Hoch-schulen innovative Unternehmens-gründungen hervorzubringen. Genau diesen Weg ist Dr. Vincent Morrison mit der Ausgründung der AIM3D GmbH aus der Universität Rostock gegangen. Als geschäftsführender Gesellschafter des Herstellers hochinnovativer Multi-materialdrucker betonte er u. a. die Notwendigkeit hochqualifizierte Mit-arbeiter, als wichtigstes Kapital eines Startups, zu binden. Mario Rothaupt

IHK-Hauptgeschäftsführer Jens Rademacher (l.) organisierte mit dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ostmecklenburg- Vorpommern, Jens-Uwe Hopf, und dem Geschäftsführer des Unternehmerverbandes Rostock – Mittleres Mecklenburg, Ulf Mauderer, erfolgreich zum 19. Mal das Hanse Sail Business Forum.

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September 2019 WIR | 35

Startup-Unternehmensreise zur SLUSH Restplätze für Reise zum größten Startup- Event im November verfügbar

Das Ministerium für Energie, Infra-struktur und Digitalisierung Mecklen-burg- Vorpommern und die Indust-rie- und Handelskammern (IHK) in Mecklenburg- Vorpommern planen er-neut zu Europas größtem Startup- Event „SLUSH“ zu reisen. Am 21. und 22. No-vember 2019 findet die „SLUSH“ im finnischen Helsinki statt. Die „SLUSH“ ist das globale Netzwerktreffen der New- Tech- Szene und längst kein Geheimtipp mehr. 2018 kamen 20.000 Teilnehmer aus über 130 Ländern, darunter 3.100 Startups, 1.800 Investoren und 450 Vertreter von börsennotierten Unter-

nehmen, um sich zu präsentieren, auszutauschen oder eine gemeinsame Zusammenarbeit anzustoßen. Unter-nehmer Frank Röntgen, Vizepräsident der IHK zu Rostock und selbst Teil-nehmer der SLUSH- Reise 2018, ist daher überzeugt: „Die Macher der SLUSH spre-chen zu Recht vom derzeit führenden Startup- Event und erwarten in diesem Jahr noch mehr Teilnehmer. Die SLUSH ist eine gute Möglichkeit zur eigenen Positionsbestimmung für unsere inno-vativen Startups im Land und bietet hervorragende Chancen – nirgendwo sonst in Europa findet man räumlich

und zeitlich geballt so viel Kreativität und Investorenkapital.“ Startups, Scale- ups und etablierte Unternehmen aus MV sind daher aufgerufen, sich für die letz-ten begehrten Restplätze zu bewerben!

» Weitere Informationen: www.rostock.ihk24.de/slush

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36 | WIR September 2019

AUS- & WEITERBILDUNG

Licht und Schatten am Ausbildungsmarkt Jedes Jahr um diese Zeit liegen die Ergebnisse der jährlichen bundes-weiten IHK-Ausbildungsumfrage auf dem Tisch, die im Mai unter den Aus-bildungsbetrieben durchgeführt wurde. 238 Unternehmen lieferten den IHKs weitreichende Informationen zu den Rahmenbedingungen beruflicher Aus-bildung und geben Einblick in Trends.Die Ergebnisse zeigen Licht, aber auch Schatten.

LichtDie Unternehmen stärken das ehren-amtliche Engagement ihrer Ausbilder in der beruflichen Bildung und integrieren jede Zielgruppe in die Ausbildung. Dies zeigt: Weniger Zugangshürden als in der dualen Ausbildung gibt es in keinem Qualifizierungsweg. Mit einem hohen Betreuungsaufwand in der Ausbildungs-tätigkeit gelingt der Ausbildungserfolg auch für etwas leistungsschwächere Ausbildungseinsteiger. Mit Zusatzan-geboten, wie der Förderung der Weiter-bildung zu Meistern oder Fachwirten oder fachlichen Zusatzqualifikationen fördern die Betriebe die berufliche Kar-riere und eröffnen jungen Menschen Entwicklungsperspektiven.

SchattenAttraktive Ausbildungsbedingungen liegen nicht allein in der Hand der Unternehmen. Die langen Berufsschul-wege machen Ausbildungsangebote für Jugendliche eher unattraktiv. Durch-schnittlich 100 Minuten Fahrtzeit wer-den durch die starke Konzentration der Standorte zur Berufsschule benötigt.

Zu den Ergebnissen der Ausbildungsumfrage im EinzelnenUnternehmen spüren den Fachkräfte-mangel in einigen Branchen oder Re-gionen bereits seit Jahren. Die Aus-wirkungen von Fachkräfteengpässen kommen mehr und mehr in der breiten Öffentlichkeit an. Die Konjunktur-

umfragen der IHKs in MV zeigen verstetigt: Für Unternehmen ist der Fachkräftemangel mehr und mehr das Geschäftsrisiko, das ihre Wett-bewerbsfähigkeit und ihre Wirtschafts-entwicklung bedroht. Die Ausbildung junger Menschen im eigenen Betrieb ist zunächst das beste Mittel, um dem Fach-kräftemangel entgegenzuwirken. Doch wird das schwierig, wenn sich immer we-niger Jugendliche für eine Ausbildung interessieren. Auch in Mecklenburg-Vor-pommern sind 2018 deutlich mehr Ausbildungsplätze angeboten worden, als nachgefragt wurden. So viele Unter-nehmen wie in keinem Jahr zuvor er-hielten keine Bewerbungen für Aus-bildungsstellen mehr.

AusbildungsplatzbesetzungSeit 2013 können Jahr für Jahr mehr Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. Nahezu die Hälfte aller Ausbildungs-betriebe (49 Prozent) konnten 2018 nicht alle ihre Ausbildungsplätze be-setzen. Das ist ein neuer Spitzenwert. Von durchschnittlich fünf angebotenen Plätzen konnte einer nicht besetzt wer-den.

EignungsfeststellungSchulzeugnisse allein sind für die Ein-stellungsentscheidung nicht mehr aus-reichend. Das persönliche Gespräch, Praktika und Probearbeiten sind Instru-mente, um die Person „neben den Noten“ kennenzulernen und jedem Bewerber auch eine Chance einzuräumen.

Bereiche mangelnder AusbildungsreifeSeit 2011 bemängeln unverändert rund 50 Prozent der Betriebe die Rechen-fertigkeiten und die Deutschkenntnisse der Schulabgänger. Bemerkenswert ist allerdings, dass erst-mals mangelnde Leistungsbereitschaft, Motivation und Belastbarkeit weitaus häufiger benannt werden. Dies deckt sich mit den Erkenntnissen der Jugend-

9Prozent

aller Ausbildungsverträge wurden mit ausländischen

Auszubildenden geschlossen.

Konnten Sie im Jahr 2018 alle angebotenen Ausbildungsplätze

besetzen?– ausgewählte Branchen –

IHK zu Rostock

2017 2019nein: 44 %

nein: 44 %

Industrie 47 % 60 %Handel 83 % 47 %Gast-

gewerbe 71 % 79 %

IT 25 % 0 %

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September 2019 WIR | 37

Welche Forderungen ergeben sich?

Attraktivität des dualen Partners Berufsschule erhöhen

StandorteNicht nur Erhalt in der Fläche, sondern auch Prüfung, Beschulung wieder in das Land zu holen und kleinere Klas-sen zu ermöglichen.

LehrerausbildungIn zehn Jahren gehen 50 Prozent der Berufsschullehrer in Rente.Sofortige starke Erhöhung der Kapazi-täten der universitären Berufsschul-lehrerausbildung ist notwendig sowie die Gewinnung von mehr Interessen-ten für das Berufsschullehramt.

DigitalisierungMit dem Modell Haleo (Handlungs-orientiert Lernen online) zeigen die Berufsschulen, welche qualitativen Effekte durch die Lernform des Blen-ded-Learning erzielt werden können. Die Inhalte auf der Lernplattform wurden ohne nennenswerte Stunden-zuweisungen nur durch das Engage-ment der Lehrkräfte erarbeitet. Das darf nicht verloren gehen!

studien zu den „Generationen Y und Z“, dass Jugendliche sich bewusst damit zurücknehmen. Unternehmen müssen sich notgedrungen darauf einstellen.

Auswirkungen der geplanten Novelle des Berufsbildungs-gesetzes (BBiG) ab 1.1.2020Die von der Bundesregierung geplante Mindestausbildungsvergütung wird nach aktuellen Erkenntnissen wohl nicht zu einem geringeren Ausbildungs-angebot führen. Viele Betriebe engagie-ren sich zudem über die eigene Aus-bildungstätigkeit hinaus für die duale Ausbildung. Jeder 3. Ausbildungsbetrieb stellt ehrenamtliche Prüfer, die generell für die Prüfungen freigestellt werden.

Ausländische AuszubildendeSie bilden mittlerweile eine relevan-te Größenordnung ab und helfen, Azubi-Engpässe abzumildern. Mehr als 400 junge Menschen aus anderen Teilen der Welt lernen allein in der Region der IHK zu Rostock einen Beruf. Das sind aktuell neun Prozent aller Ausbildungs-verhältnisse. Die Unternehmen stellen

sich der Herausforderung, benötigen jedoch mehr Erkenntnisse zu den Vor-kenntnissen der Jugendlichen, erwarten gute Deutschkenntnisse und im Bedarfs-fall weniger „Bürokratie“ für eine aus-bildungsbegleitende Sprachförderung sowie für ein erfolgreiches Recruiting.

Rahmenbedingungen zur Erleichterung der AusbildungMit einem Satz: Die Unternehmen brau-chen bessere Berufsschulbedingungen.Weit über dem Bundesdurchschnitt 2019: Jeder zweite Betrieb drängt mittlerweile auf kurze Berufsschul-wege. Die weiten Berufsschulwege in MV sind damit laut aktueller Umfrage das Ausbildungshemmnis Nummer 1. Realistische Berufsvorstellungen der Jugendlichen folgen nun erstmals auf Platz 2. Hier scheinen die gemeinschaft-lichen Anstrengungen für eine praxis-nahe Berufsorientierung erste Früchte zu tragen.

Ausbildung und Arbeit 4.0Die flexibel gestalteten Ausbildungs-ordnungen ermöglichen es nach Ansicht

Warum konnte der Platz/konnten die Plätze nicht besetzt werden?

(Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich)

Die Ausbildungsplätze wurden nicht angetreten

Es lagen keine geeigneten Bewerbungen vor

Es lagen keine Bewerbungen vor

Ausbildungsvertrag aufgelöst durch Azubi

Ausbildungsvertrag aufgelöst durch Betrieb

20192016

2013

21

4531

1912

20

1116

3113

4067

76

22

der Unternehmen, generell auf künftig veränderte Ausbildungsanforderungen zu reagieren. Über Zusatzquali-fikationen und Projekte vermitteln die Unternehmen vermehrt Wissen und Fertigkeiten in der IT und zur Arbeit 4.0. Dazu nutzen sie auch neue Lernangebote des E-Learnings und Blended-Learnings in der betrieblichen Aus- und Weiter-bildung. Gleiches wird heute von der Berufsschule erwartet.

FazitAn allen den Unternehmen zugäng-lichen Stellschrauben drehen die Unter-nehmen, um über die zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze ihren Nachwuchs heranzubilden. Dafür brau-chen sie einen starken dualen Partner Berufsschule.

Berit Heintz

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38 | WIR September 2019

AUS- & WEITERBILDUNG

Junger Flüchtling aus Somalia startet in Ausbildung durch

Während die Sonne unermüd-lich mit 30 Grad scheint, biegt der Fahrschulbus der RSAG

auf das große Hauptgelände ein. Im gut klimatisierten Inneren hat der Aus-zubildende Robby gerade seine ersten Fahrstunden absolviert. Der 17-Jährige wollte schon als kleiner Junge Busfahrer werden und befindet sich nun im ersten Ausbildungsjahr zur Fachkraft im Fahr-betrieb. Wenn alles gut geht, kann er zu seinem 18. Geburtstag seinen Führer-schein in den Händen halten und der jüngste Busfahrer Deutschlands werden. Damit dies gelingt, müssen die Azubis eine MPU-Untersuchung bestehen, da das Mindestalter im Normalfall bei 24 Jahren liegt.

Erfolgreicher SchulbesuchNeben Robby befindet sich auch Osman im ersten Ausbildungsjahr. Der 20-Jäh-rige flüchtete vor ein paar Jahren aus seiner Heimat Somalia. Ursprünglich in Italien gelandet, machte er sich auf den Weg nach Schweden, denn hier konnte ihm ein Schulbesuch angeboten werden, der in Italien verwehrt wurde. Die Reise

nach Schweden endete jedoch am Ros-tocker Hafen, als Osman von der Polizei aufgegriffen wurde. Seine Papiere waren für eine Reise nach Schweden nicht aus-reichend. So wurde der junge Flüchtling in Mecklenburg- Vorpommern regist-riert und zunächst im Landkreis Rostock untergebracht. Schnell fand er sich zu-recht und ging mit Freude in die Schule. Er besuchte die BVJA- Klasse (Berufsvor-bereitungsjahr für Ausländer) in Güst-row und bestand den schweren B1-Test mit dem deutschen Sprachdiplom mit einer hervorragenden Note. Zudem er-langte er die Berufsreife und für ihn war klar, dass seine berufliche Reise weiter-gehen soll. Osman ging es wie vielen an-deren Jugendlichen: Was mache ich mit meiner beruflichen Zukunft?

Führerschein erworbenSchnell wurde dem Somalier klar, dass sein Wunschberuf auf den Straßen bzw. Schienen liegt. Fachkraft im Fahrbetrieb will er werden. Doch eine Voraussetzung, um diesen Beruf zu erlernen, ist der Pkw-Führerschein. Osman entschloss sich, eine Einstiegsqualifizierung von

zwölf Monaten zu absolvieren und nebenbei auf eigene Kosten seinen Führerschein zu erwerben. Mit Beginn der Ausbildung bei der RSAG in Rostock hat er sein erstes Ziel erreicht und steht jetzt kurz davor, seinen Busführerschein zu bekommen. An der Ausbildung gefällt beiden Azubis vor allem der Kontakt mit den Menschen und die Vielseitigkeit. Neben der Kernaufgabe, dem Fahren, durchlaufen die Auszubildenden die Werkstätten und das Lager. Sie erfahren, was für ein Fahrzeug sie bewegen und wie die verschiedenen mechanischen und elektronischen Teile aussehen. Auch lernen sie, was es heißt, Dienstleister zu sein. Sie sind das künftige Aushänge-schild des Unternehmens. Dazu müssen sie während ihrer Ausbildung auch das Servicebüro besetzen und an der Hotline arbeiten. Robby und Osman haben ihren Traum-beruf gefunden. Osman hofft, dass sein Aufenthaltstitel dauerhaft Gültigkeit bekommt und dass er sich nach einer erfolgreichen Ausbildung eine Zukunft in Rostock aufbauen kann.

Rober Erlert

Der 20-jährige Osman ist gern am Lenkrad als Busfahrer unterwegs.

Robby (r.) möchte der jüngste Busfahrer Deutschlands werden und freut sich, dass Osman die Ausbildung mit ihm absolviert.

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September 2019 WIR | 39

Rostock

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Ribnitz-Damgarten

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Bad Doberan

Güstrow

Laage

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Ausgabe Erscheinungstag AnzeigenschlussOktober 2019 30. September 2019 4. September 2019November 2019 5. November 2019 9. Oktober 2019Dezember 2019 2. Dezember 2019 6. November 2019

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40 | WIR September 2019

Prüfungstermine 2020 (schriftlich): Höhere Berufsbildung

Fortbildungsabschluss Prüfungstermin Anmeldeschluss

Fortbildungsabschluss Prüfungstermin Anmeldeschluss

Fortbildungsabschluss Prüfungstermin Anmeldeschluss

Weitere Ansprechpartner im Fachbereich Weiterbildung• Katja Freitag, Tel.: 0381 338-550• Stefan Ramson (Geschäftsstelle Stralsund),

Tel.: 0381 338-813• Maik Roß, Tel.: 0381 338-552• N. n., Tel.: 0381 338-551

Isabell Wresch

Fachbereichsleiterin Fachkräfte-sicherung und WeiterbildungTel.: 0381 338-510 [email protected]

Gastronomischer Bereich• Barmeister, Geprüfte

(Wirtschaftsbezogene Qualifikationen) 16. März 6. Januar 2020 20. Oktober 11. August 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) bei Bedarf* 10 Wochen vorher

• Barmixer, Geprüfte bei Bedarf* 10 Wochen vorher

• Diätköche, Geprüfte 8., 9. Juni 30. März 2020 19., 20. Oktober 10. August 2020

• Fachwirte im Gastgewerbe (Wirtschaftsbezogene Qualifikationen) 16. März 6. Januar 2020 20. Oktober 11. August 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) 29. April 18. Februar 2020 18. November 10. September 2020

• Küchenmeister, Geprüfte (Wirtschaftsbezogene Qualifikationen) 16. März 6. Januar 2020 20. Oktober 11. August 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) 27., 28. April 17. Februar 2020 25., 26. November 16. September 2020

• Restaurantmeister, Geprüfte (Wirtschaftsbezogene Qualifikationen) 16. März 6. Januar 2020 20. Oktober 11. August 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) 27., 28. April 17. Februar 2020 25., 26. November 16. September 2020

Gewerblich-technischer Bereich• Abwassermeister, Geprüfte

(Grundlegende Qualifikationen) 5., 6. Mai 25. Februar 2020 2., 3. November 24. August 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) bei Bedarf* 10 Wochen vorher

• Industriemeister – Elektrotechnik, Geprüfte (Basisqualifikationen) 5., 6. Mai 25. Februar 2020 2., 3. November 24. August 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) 25., 26. Mai 16. März 2020 16., 17. November 7. September 2020

• Industriemeister – Metall, Geprüfte (Basisqualifikationen) 5., 6. Mai 25. Februar 2020 2., 3. November 24. August 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) 12., 13. Mai 3. März 2020 10., 11. November 1. September 2020

• IT-Entwickler (Operative Professionals), Geprüfte 6., 7. April 28. Januar 2020 5., 6. November 27. August 2020

• IT-Projektleiter (Operative Professionals), Geprüfte 6., 7. April 28. Januar 2020 5., 6. November 27. August 2020

• Logistikmeister, Geprüfte (Grundlegende Qualifikationen) 5., 6. Mai 25. Februar 2020 2., 3. November 24. August 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) 14., 15. Mai 5. März 2020 12., 13. November 3. September 2020

• Meister für Kraftverkehr, Geprüfte (Grundlegende Qualifikationen) 5., 6. Mai 25. Februar 2020 2., 3. November 24. August 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) 11., 12. Mai 2. März 2020 16., 17. November 7. September 2020

• Poliere, Geprüfte 25., 26. März 15. Januar 2020 8., 9. September 30. Juni 2020

• Technische Betriebswirte, Geprüfte 26., 27. Februar, 5., 6. März 18. Dezember 2019 1., 2., 7., 8. Oktober 23. Juli 2020

• Technische Fachwirte, Geprüfte (Wirtschaftsbezogene Qualifikationen) 16. März 6. Januar 2020 20. Oktober 11. August 2020 (Technische Qualifikationen) 28. Februar 18. Dezember 2019 16. September 8. Juli 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) 4. Mai 24. Februar 2020 9. Dezember 30. September 2020

• Wassermeister, Geprüfte (Grundlegende Qualifikationen) 5., 6. Mai 25. Februar 2020 2., 3. November 24. August 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) bei Bedarf* 10 Wochen vorher

Kaufmännischer Bereich• Bankfachwirte, Geprüfte

16., 17. März 6. Januar 2020 5., 6. Oktober 27. Juli 2020

• Betriebswirte, Geprüfte 8., 9., 15., 16. Juni 30. März 2020 9., 10., 23., 24. November 31. August 2020

• Bilanzbuchhalter, Geprüfte 6., 10., 17. März 18. Dezember 2019 11., 17., 21. September 3. Juli 2020

• Fachwirte für Personenverkehr und Mobilität, Geprüfte 10., 11. März 18. Dezember 2019 15., 16. Oktober 6. August 2020

• Fachwirte für Versicherungen und Finanzen, Geprüfte 1., 5. Oktober 23. Juli 2020

• Fachwirte im Gesundheits- und Sozialwesen, Geprüfte 23., 24. März 13. Januar 2020 28., 29. Oktober 19. August 2020

• Handelsfachwirte, Geprüfte 26., 27. März 16. Januar 2020 14., 15. September 6. Juli 2020

• Immobilienfachwirte, Geprüfte 2., 3. März 18. Dezember 2019 12., 13. Oktober 3. August 2020

• Personalfachkaufleute, Geprüfte 20., 21. April 10. Februar 2020 19., 20. Oktober 10. August 2020

• Tourismusfachwirte, Geprüfte 12., 13. März 2. Januar 2020 22., 23. Oktober 13. August 2020

• Wirtschaftsfachwirte, Geprüfte (Wirtschaftsbezogene Qualifikationen) 16. März 6. Januar 2020 20. Oktober 11. August 2020 (Handlungsspezifische Qualifikationen) 22., 23. April 12. Februar 2020 10., 11. November 1. September 2020

Weitere Prüfungen• Ausbilder-Eignungsprüfung (AEVO)*

14. Januar 2. Dezember 2019 4. Februar 16. Dezember 2019 3. März 20. Januar 2020 7. April 24. Februar 2020 5. Mai 23. März 2020 2. Juni 20. April 2020 1. September 20. Juli 2020 6. Oktober 24. August 2020 3. November 21. September 2020 1. Dezember 19. Oktober 2020

• Berufspädagogen, Geprüfte 11., 13., 15. Mai 2. März 2020 19., 21., 23. Oktober 7. August 2020

• Floristmeister bei Bedarf* 10 Wochen vorher

• Fremdsprachenkorrespondenten – Englisch, Geprüfte 12. Mai 3. März 2020 4. November 26. August 2020

• Schutz- und Sicherheitskraft, Geprüfte 6. März 18. Dezember 2019 9. Oktober 31. Juli 2020

* In den Monaten Juli und August werden keine Prüfungen durch die IHK zu Rostock abgenommen.Die Anmeldung zur Prüfung erfolgt auf dem Anmeldeformular der IHK zu Rostock. Das Anmeldeformular steht unter www.ros-tock.ihk24.de, Dok.-Nr. 3173356 zum Down-load zur Verfügung. Prüfungsbewerbern wird empfohlen, ihre Zulassungsvoraussetzungen zur Prüfung vor Beginn einer Fortbildungs-maßnahme durch die IHK prüfen zu lassen.

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42 | WIR September 2019

RECHT & STEUERN

Höhere Grunderwerbsteuer – aus für StraßenausbaubeiträgeAnhebung der Steuer stößt auf Kritik der regionalen Wirtschaft

Käufer von Immobilien müssen sich künftig auf höhere Kosten einstellen. Hintergrund ist die

Übernahme der Straßenausbaubeiträge durch das Land ab 2020. Der Landtag Mecklenburg – Vorpommern hat am 19. Juni 2019 die Annahme des vorgelegten Entwurfes des Gesetzes zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge beschlossen. Zugleich und als Gegenfinanzierung wurde die Grunderwerbsteuer bereits mit Wirkung zum 1. Juli 2019 von fünf auf sechs Prozent angehoben. Dies soll jährlich 30 Millionen Euro einbringen, die den Kommunen für den Straßen-ausbau zur Verfügung gestellt werden. Die Kompensation dieser Landesmittel macht die Änderungen des Kommunal-abgabengesetzes Mecklenburg- Vor-pommern, und des Finanzausgleichs-gesetzes Mecklenburg- Vorpommern in naher Zukunft erforderlich.Die drei Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg- Vorpommern (IHKs in M- V) bewerten die Gegenfinanzierung durch die Anhebung der Grunderwerb-steuer nach wie vor kritisch. Bereits Anfang dieses Jahres hatten sich die Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg- Vorpommern (IHKs in M- V) in einem gemeinsamen Schreiben an die Regierungsfraktionen im Land-tag und an das Finanzministerium ge-wandt, um wichtige Kritikpunkte der regionalen gewerblichen Wirtschaft an der Anhebung der Grunderwerbsteuer einzubringen und von einer Anhebung der Grunderwerbsteuer abzuraten. Folgende Kritikpunkte sind nach An-sicht der IHKs in M- V weiterhin aktuell: Die Erhöhung des Grunderwerbsteuer-satzes führt dazu, dass Mecklenburg- Vorpommern als Immobilienstandort eine deutliche Verteuerung erfährt. Die beabsichtigte Steuersatzerhöhung wird die finanziellen Rahmenbedingungen für potenzielle Investoren deutlich ver-

schlechtern und die wirtschaftliche Ent-wicklung in Mecklenburg- Vorpommern beeinträchtigen. Darüber hinaus stellen Grundstücke und Gebäude für unsere regionale gewerbliche Wirtschaft ein wichtiges Produktionsmittel dar. Mit der Er-höhung des Grunderwerbsteuersatzes und einer damit verbundenen weiteren Verteuerung werden flächenrelevante Transaktionen und betriebsnotwendige Umstrukturierungen aufgeschoben oder möglicherweise ganz unterlassen. Auch aus Sicht der Wohnungswirtschaft wird die Anhebung der Grunderwerb-steuer den Bau bezahlbaren Wohnraums deutlich erschweren.Im Ergebnis befürworten die IHKs in M- V die Abschaffung der Straßenaus-baubeiträge. Grundsätzlich falsch ist es

jedoch, die fehlenden Einnahmen über eine höhere Grunderwerbsteuer wieder hereinzuholen. Beide Abgaben stehen in keinerlei Zusammenhang zueinander und sind nicht miteinander vergleichbar.Die aktuellen Entwicklungen und an-stehenden Gesetzesänderungen werden wir verfolgen und uns dafür einsetzen, wichtige Standorte in Mecklenburg- Vor-pommern und wirtschaftsfreundliche Investitionen zu stärken.Bei Fragen zu diesem Thema wenden Sie sich an uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter. Doreen Wiesner- Damaschke

Doreen Wiesner-Damaschke

Referentin Handelsregisterwesen, Handels- und GesellschaftsrechtTel.: 0381 [email protected]

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Kritisch zu sehen: Baustellen behindern den Verkehr und belasten die Wirtschaft.

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September 2019 WIR | 43

IHK-Einsatz hat sich gelohntSteuerfreie Zuwendungen des Arbeitgebers bleiben vorerst möglich

Viele Arbeitgeber nutzen die Möglich-keit, ihren Arbeitnehmern steuerfreie Zuwendungen in Höhe von 44 Euro pro Monat zukommen zulassen. Besonders beliebt ist dabei die sogenannte Multi-channelcard. Hier lädt der Arbeitgeber den Betrag auf eine Geldkarte, die der Arbeitnehmer zum Bezahlen in einem Geschäft seiner Wahl einsetzen kann. Im Gegensatz zu Gutscheinen, ist der Arbeit-

nehmer an keinen bestimmten Händler gebunden. Dieser beliebten Variante der steuerfreien Sachzuwendung wollte der Fiskus im Jahressteuergesetz 2019 einen Riegel vorschieben. Dazu wollte das Bundesfinanzministerium (BMF) die Definition der Sachzuwendung im Einkommenssteuergesetz ändern. Nach Hinweisen von IHK- Zugehörigen hatte u. a. die IHK zu Rostock deutlich

Prioritäten im BürokratieabbauUnternehmen brauchen drittes Bürokratieentlastungsgesetz

Ein drittes Bürokratieentlastungsgesetz (BEG III) ist im Koalitionsvertrag an-gekündigt. Bisher konnte sich die Regie-rung nicht auf einen Entwurf einigen. Anlässlich eines erneuten Versuches im Koalitionsausschuss, das BEG III auf den Weg zu bringen, führte der Deut-sche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) im Frühsommer dieses Jahres eine Onlineumfrage durch. Ihr Ziel, aus einem breiten Forderungskatalog die Forderungen zu benennen, die bei den Unternehmen die höchste Dringlichkeit besitzen. Die Antworten der Umfrage zeigen: Für fast drei Viertel der Unternehmen hat die praxisnahe Ausgestaltung der Datenschutzgrundverordnung die größte Priorität im Bürokratieabbau. Es folgt die Forderung nach einer Ver-kürzung der Aufbewahrungsfristen für steuerliche Unterlagen und einer Ver-einfachung von Aufbewahrungs- und Dokumentationspflichten bei elektro-nischen Unterlagen. Unter den 1.400 Teilnehmern der Um-frage stammten knapp zwei Drittel aus Unternehmen mit bis zu 250 Mit-arbeitern. Die Umfrage spiegelt die Mei-nung kleiner und mittlerer Unternehmen also besonders ausgeprägt wider. Bei einem Vergleich der Unternehmen mit bis zu 250 („klein“) oder mehr als 250 Mitarbeitern („groß“) zeigt sich, dass

unabhängig von der Mitarbeiterzahl die gleichen zehn Forderungen zum Büro-kratieabbau priorisiert werden. Größere Unterschiede ergeben sich nur bei drei Forderungen: Die Harmonisierung von handels- und steuerrechtlichen Vor-schriften und die Genehmigung von Bauverfahren aus einer Hand sind vor allem für größere Unternehmen von Be-deutung, während sich verkürzte Auf-bewahrungsfristen vor allem kleinere Unternehmen wünschen.In der Umfrage war auch Raum für zu-sätzliche Vorschläge. Die Unternehmen nannten hier besonders häufig das

Abschaffen der sogenannten A1- Be-scheinigung bei kurzen Auslandsreisen und die Digitalisierung der Melde-scheine im Beherbergungsgewerbe. Die große Resonanz der Umfrage zeigt, dass Bürokratieabbau nach wie vor ein wichtiges Thema für Unternehmen ist. Ein drittes Bürokratieentlastungsgesetz sollte dringend auf den Weg gebracht werden. Der DIHK wird die Umfrage intensiv nutzen, um Vereinfachungen, den Abbau unnötiger Bürokratie und die Harmonisierung rechtlicher Vorgaben voranzubringen.

Dr. Ulrike Beland, DIHK e. V.

Kritik an dieser Reformüberlegung ge-äußert. Diese Kritik hat der DIHK in seine Stellungnahme an das BMF auf-genommen und fand Gehör. Zum 1. Janu-ar 2020 erfolgt keine Änderung der bis-herigen Gesetzeslage. Die Karten können also vom Arbeitgeber weiter ausgegeben werden. Es wird weitere Gespräche mit der Finanzverwaltung geben. Wir bleiben dran! Anja Schneider

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44 | WIR September 2019

Neufassung der Entschädigungsregelung für die ehrenamtliche Tätigkeit in den Prüfungsausschüssen und bestimmten anderen Ausschüssen der IHK zu Rostock

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Rostock hat auf ihrer Sitzung vom 29. April 2019 folgende Entschädigungs-regelung beschlossen:

§ 1 GrundlagenFür die ehrenamtlichen Tätigkeiten der Mit-glieder aller Prüfungsausschüsse, der Gefahr-gut fahrer- Prüfer, des Berufsbildungsaus-schusses sowie des Schlichtungsausschusses zur Beilegung von Streitigkeiten aus Berufs-bildungsverhältnissen gewährt die Industrie- und Handelskammer zu Rostock, soweit eine Entschädigung nicht von anderer Seite gezahlt wird, für Zeitversäumnis, Fahrkosten und bare Auslagen eine Entschädigung nach den folgen-den Bestimmungen.

§ 2 Zeitversäumnis(1) Die an einer Prüfung teilnehmenden Mit-glieder der Prüfungsausschüsse sowie die Ge-fahrgutfahrer- Prüfer erhalten für Zeitversäum-nis, inkl. An- und Abreise, eine Entschädigung in Höhe von 7,00 EUR je Stunde. Zeitversäumnisse für Prüferseminare werden nicht entschädigt.(2) Für die Mitglieder des Berufsbildungsaus-schusses und des Schlichtungsausschusses zur Beilegung von Streitigkeiten aus Berufsbildungs-verhältnissen wird ein pauschales Sitzungsgeld in Höhe von 16,00 EUR pro Sitzung gezahlt.

§ 3 TagegeldBei Abwesenheit von der Wohnung bzw. Arbeits-stelle wird ein Tagegeld in folgender Höhe ge-zahlt:Abwesenheit ab 8 Stunden 6,00 EURAbwesenheit ab 14 Stunden 12,00 EURAbwesenheit bei 24 Stunden 24,00 EUR

§ 4 FahrkostenEs werden die notwendigen Fahrkosten ersetzt. Bei der Benutzung öffentlicher, regelmäßig ver-kehrender Beförderungsmittel (2. Klasse) wer-den die tatsächlich entstandenen Auslagen nach Vorlage der Belege erstattet. Für die Benutzung von Kraftfahrzeugen wird eine Entschädigung für jeden gefahrenen Kilometer in Höhe von 0,30 EUR gezahlt. Bei Mitnahme zusätzlicher

Personen wird eine Entschädigung von 0,02 EUR pro Person und Kilometer gewährt.Fahrkosten werden nicht erstattet, wenn der Prüf- bzw. Sitzungsort gleichzeitig die Arbeits-stätte des Ausschussmitgliedes ist, solange es die reguläre Arbeitszeit des Ausschussmitglieds betrifft. Ausnahmen sind bei der Abrechnung zu begründen.

§ 5 Sonstige AufwendungenSonstige notwendige Aufwendungen, wie Über-nachtungskosten, werden nach vorheriger Ab-sprache erstattet. Park- oder Mautgebühren wer-den auch ohne vorherige Absprache nach Vorlage der Belege erstattet.

§ 6 Entschädigung für die Korrektur schrift-licher und praktischer Prüfungsarbeiten(1) Für die Erarbeitung schriftlicher und prak-tischer Prüfungsaufgaben bemisst sich die Entschädigung nach den in den Ausbildungs-ordnungen oder anderen Rechtsvorschriften fest-gelegten Prüfungszeiten. Je Stunde Prüfungszeit sind 21,00 EUR zu zahlen.(2) Für die Korrektur und Bewertung von schriftlichen Prüfungsarbeiten erhalten die Prüfer/Prüferinnen eine Entschädigung nach der folgenden Berechnungsformel:Die für das jeweilige Prüfungsfach in der Aus-bildungsordnung oder in anderen Rechts-vorschriften vorgesehene Bearbeitungszeit/Prüfungszeit in Stunden × Entschädigungsfaktor × Anzahl der Prüfungsteilnehmer/Prüfungsteil-nehmerinnen.Der Entschädigungsfaktor beträgt:• bei programmierten (gebundenen)

Aufgaben 2,00 EUR • bei konventionellen (ungebundenen)

Aufgaben 4,00 EURDie Korrektur einer Projektarbeit/Dokumenta-tion wird bei Ausbildungs- und Umschulungs-prüfungen mit 15,00 EUR und bei Fortbildungs-prüfungen mit 45,00 EUR entschädigt.

§ 7 Abrechnung und Erlöschen des AnspruchsEine Entschädigung erfolgt nur auf der Grund-lage des vorgesehenen Abrechnungsformulars.

Der Anspruch erlischt, wenn er nicht innerhalb von 3 Monaten und spätestens bis zum 31. Janu-ar des Folgejahres geltend gemacht wird.

§ 8 InkrafttretenDiese Entschädigungsregelung tritt mit Ver-öffentlichung in Kraft.Entschädigungsansprüche, die vor Inkrafttreten dieser Regelung entstanden sind, bleiben in Höhe der bis dahin geltenden Entschädigungsregelung bestehen.

Rostock, 29. April 2019Industrie- und Handelskammer zu Rostock

gez. gez. Hans Joachim Spönemann Jens RademacherVizepräsident Haupt- geschäftsführer

Genehmigt durch das Ministerium für Bil-dung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg- Vorpommern, soweit sich die vorstehenden Bestimmungen auf Mitglieder der Prüfungs-ausschüsse für die Durchführung von Abschluss-prüfungen nach § 37 BBiG, für die Durchführung von Fortbildungsprüfungen nach § 56 BBiG und für die Durchführung von Umschulungs-prüfungen nach § 62 BBiG sowie auf die Mit-glieder des Berufsbildungsausschusses nach § 77 BBiG beziehen.

Schwerin, 04. Juli 2019Im Auftrag

gez. A. Möller

Diese Entschädigungsregelung wird hiermit aus-gefertigt und in der IHK- Zeitschrift „WIR“ ver-öffentlicht.

Rostock, 17. Juli 2019Industrie- und Handelskammer zu Rostock

gez. gez. Hans Joachim Spönemann Jens RademacherVizepräsident Haupt- geschäftsführer

BEKANNTMACHUNGEN

DER IHK ZU ROSTOCK · NR. 160Erscheinungstag: 2. September 2019

Bekanntmachung zum SachverständigenwesenÖffentliche Bestellung und Vereidigung als Sachverständiger

Der Vizepräsident der IHK zu Rostock, Herr Hans Joachim Spönemann, hat am 24.06.2019 als Sach-verständigen öffentlich bestellt und vereidigt:

– Herrn Mike Allwardt, für das Sachgebiet „Kraftfahrzeugschäden und -bewertung“; Kontakt: DEKRA Automobil GmbH, Charles- Darwin- Ring 7, 18059 Rostock, Tel.: 0381 40546- 0, Mobil: 0170 5742743, Fax: 0381 448625, [email protected]

Rostock, 24.06.2019

gez. Hans Joachim Spönemann gez. Jens Rademacher Vizepräsident Hauptgeschäftsführer

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September 2019 WIR | 45

Änderung der Prüfungsordnung für die Sachkundeprüfung Geprüfter Fachmann für Versicherungsvermittlung IHK/zur Geprüften Fachfrau für Versicherungsvermittlung IHK

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Rostock hat am 29. April 2019 auf Grund von §§ 1 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), das zuletzt durch Artikel 93 des Gesetzes vom 29. März 2017 (BGBl. I S. 626) ge-ändert worden ist, in Verbindung mit § 34d der Gewerbeordnung in der Fassung der Bekannt-machung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 17. Oktober 2017 (BGBl. I S. 3562) und Ab-schnitt 1 der Verordnung über die Versicherungs-vermittlung und -beratung (Versicherungsver-mittlungsverordnung – VersVermV) vom 15. Mai 2007 (BGBl. I S. 733), die zuletzt geändert am 20. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2483), folgende Prüfungsordnung beschlossen:

1. § 1 wird wie folgt gefasst:Der Nachweis der Sachkunde gemäß § 34 d Abs. 5 Nr. 4 GewO kann durch eine Prüfung nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen erbracht werden.

2. § 3 Absatz 7 wird wie folgt gefasst:(7) Die Mitglieder der Prüfungsausschüsse kön-nen nach Anhörung des Betroffenen aus wichti-gem Grunde abberufen werden.

3. § 5 Absatz 2 Satz 1 und 2 wird wie folgt gefasst:(1) Bei der Prüfung können beauftragte Ver-treter der Bundesanstalt für Finanzdienst-leistungsaufsicht, Mitglieder eines anderen Prüfungsausschusses im Sinne von § 3 dieser Satzung, Vertreter der Industrie- und Handels-

kammern, Personen, die beauftragt sind, die Qualität der Prüfung zu kontrollieren oder Personen, die dafür vorgesehen sind, in einem Prüfungsausschuss berufen zu werden, anwesend sein. Diese Personen dürfen weder in die laufende Prüfung noch in die Beratung über das Prüfungs-ergebnis einbezogen werden.

4. § 9 Absatz 2 Satz 1 wird wie folgt gefasst:(2) Die Sachkundeprüfung besteht gemäß § 4 Abs. 1 VersVermV aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil.

5. § 9 Absatz 4 Abschnitt b wird wie folgt gefasst:b) Sozialversicherungsrechtliche Rahmen-

bedingungen, insbesondere:• Gesetzliche Rentenversicherung;• Private Vorsorge durch Lebens-, Renten-

und Berufsunfähigkeitsversicherung;• Grundzüge der betrieblichen Altersver-

sorgung;• Staatliche Förderung und steuerliche Be-

handlung der privaten Vorsorge und der durch Entgeltumwandlung finanzierten betrieblichen Altersversorgung;

6. § 9 Absatz 6 Abschnitt b wird wie folgt gefasst:b) Sach-/Vermögensversicherung, mit folgen-

den Inhalten:• Haftpflichtversicherung, • Kraftfahrtversicherung, • Hausratversicherung, • Gebäudeversicherung, • Rechtsschutzversicherung.

7. § 9a Absatz 1 und 2 wird wie folgt gefasst:(1) Gegenstand der spezifischen Sachkunde-prüfung sind die Sachgebiete gemäß §§ 2 und 4 VersVermV, die aufgrund der Feststellung gem. § 6 VersVermV ergänzend zu prüfen sind.(2) Im Fall der spezifischen Sachkundeprüfung gemäß § 6 VersVermV können die in § 9 Abs. 2 genannten Zeiten gekürzt werden.

8. § 10a Absatz 3 wird wie folgt gefasst:(1) Die Prüfung ist bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer die aufgrund der Fest-stellung gem. § 6 VersVermV zu ergänzenden Prüfungsteile bestanden hat.

9. Die Änderungen treten mit ihrer Ver-öffentlichung in Kraft.

Rostock, 29. April 2019Industrie- und Handelskammer zu Rostock

gez. gez. Hans Joachim Spönemann Jens RademacherVizepräsident Haupt- geschäftsführer

Die vorstehende Prüfungsordnung wird hiermit ausgefertigt und in der IHK- Zeitung „WIR“ ver-öffentlicht.

Rostock, 17. Juli 2019Industrie- und Handelskammer zu Rostock

gez. gez. Hans Joachim Spönemann Jens RademacherVizepräsident Haupt- geschäftsführer

Nachrücken nach § 2 Abs. 2 und § 2 Abs. 1 der Wahlordnung der IHK zu Rostock Nach § 2 Abs. 2 Wahlordnung muss die Vollversammlung einen freigewordenen Sitz, sofern kein als Nachfolgemitglied qualifizierter Bewerber vorhanden ist, im Wege der mittelbaren Wahl durch die unmittelbar gewählten Vollversammlungsmitglieder, die insoweit als Wahlpersonen handeln, besetzen. Die Namen der ausgeschiedenen und nachgerückten Mitglieder werden hiermit gemäß §§ 2 Abs. 2, § 17 Abs. 3, 18 Wahlordnung bekanntgemacht:

Wahlgruppe D – Gastgewerbe im Wahlbezirk II (Landkreis Vorpommern- Rügen):

ausgeschiedenes Mitglied: Jörg Burwitz, Inhaber des Restaurants „Daheim“ in Lohme Nachfolgemitglied: Mathias Schilling, Inhaber des Einzelunternehmens Schillings Gasthof, 18569 Schaprode

Rostock, 24. Juni 2019 gez. Hans Joachim Spönemann gez. Jens Rademacher Vizepräsident Hauptgeschäftsführer

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46 | WIR September 2019

Alle Veranstaltungen im Internet:www.rostock.ihk24.de, Dok.-Nr: 2638668

VERANSTALTUNGEN & TERMINE

3. September 2019Beratungstag VersicherungenIHK zu RostockAnsprechpartnerin: Jana ZirzowTel.: 0381 338- 222, [email protected]

4. September 2019Sachkundeprüfung „Freiverkäufliche Arzneimittel“IHK zu RostockAnsprechpartnerin: Tatjana ZahnTel.: 0381 338- 551, [email protected]ühr: 110 Euro

5. September 2019Sachkundeprüfung für BerufskraftfahrerGrone- Bildungszentren Rostock Ansprechpartnerin: Tatjana ZahnTel.: 0381 338- 551, [email protected]ühr: auf Anfrage

5. September 2019Seminar „Unterschwellen-vergabeverordnung“IHK zu RostockAnsprechpartnerin: Birka HeineTel.: 0381 338- 120, [email protected]ühr: 210 Euro

6. – 7. September 2019jobfactoryHanseMesse RostockAnsprechpartnerin: Isabell WreschTel.: 0381 338- 510, [email protected]

9. – 13. September 2019Unterrichtung im BewachungsgewerbeAFZ Aus- und Fortbildungszentrum RostockAnsprechpartnerin: Tatjana ZahnTel.: 0381 338- 551, [email protected]ühr: 300 Euro

10. September 2019Beratungstag FinanzierungIHK zu RostockAnsprechpartner: Fred SchneiderTel.: 0381 338- 220, [email protected]

12. September 2019Fachtagung Fachkräftesicherung in M- VHanseMesse RostockAnsprechpartner: Isabell WreschTel.: 0381 338- 510, [email protected]

13. September 2019In|du|strie-Kongress MVWebasto NeubrandenburgAnsprechpartner: Sven OlsenTel.: 0381 338-101, [email protected]

16. September 2019Seminar „Fit für die elektro-nische Betriebsprüfung“IHK zu RostockAnsprechpartner: Fred SchneiderTel.: 0381 338- 220, [email protected]

17. September 2019Seminar „Fit für die elektro-nische Betriebsprüfung“Haus des Handwerks StralsundAnsprechpartner: Fred SchneiderTel.: 0381 338- 220, [email protected]

18. September 2019IT-Experten-Workshop zur MV-Förderrichtlinie „DigiTrans“Fördermöglichkeiten für Digitalisierungs-vorhabenIHK zu Rostock, Geschäftsstelle StralsundAnsprechpartner: Astrid KurthTel. 0381 338 810, [email protected]

Sprechtag digitales Marketing und Social MediaIHK zu RostockAnsprechpartnerin: Kristin LiebTel.: 0381 338- 101, [email protected]

Unterrichtung im GastgewerbeIHK zu RostockAnsprechpartnerin: Jeanette KlimtTel.: 0381 338- 201, [email protected]ühr: 50 Euro

19. – 20. September 2019Sachkundeprüfung im BewachungsgewerbeGrone- Bildungszentren Rostock Ansprechpartnerin: Tatjana ZahnTel.: 0381 338- 551, [email protected]ühr: 150 Euro

23. September 2019Woche der IndustrieTag der offenen Tür Stahlbau Stieblich GüstrowAnsprechpartner: Sven OlsenTel.: 0381 338-101, [email protected]

24. September 2019Beratungstag UnternehmensnachfolgeIHK zu RostockAnsprechpartner: Fred SchneiderTel.: 0381 338- 220, [email protected]

Technologieabend „Robotik in der industriellen Anwendung“Fraunhofer IGPAnsprechpartnerin: Kristin LiebTel.: 0381 338- 101, [email protected]

Schriftliche Fachkundeprüfung GüterverkehrIHK zu RostockAnsprechpartner: Eric AdelsbergerTel.: 0381 338- 141, [email protected] Teilnahmegebühr: 260 Euro

26. September 2019GefahrgutbeauftragtenprüfungIHK zu RostockAnsprechpartner: Eric AdelsbergerTel.: 0381 338- 141, [email protected] Teilnahmegebühr: 190 Euro

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September 2019 WIR | 47

7. November 2019

23. Gefahrgutkongress M- V in RostockDie Gefahrgutvorschriften des ADR 2019 sind gerade erst umfassend in Kraft gesetzt worden, da klopfen schon wieder Änderungen des künftigen ADR 2021 an die Tür und bitten um Gehör. Gefolgt von den Rechtsänderungen der anderen Verkehrsträger wie dem See-, dem Binnenschiffs- sowie dem Luftver-kehr. Die Gefahrgutvorschriften ändern sich regelmäßig in zweijährigen Inter-vallen.Um Sie als Verantwortlichen im Umgang mit Gefahrgut aktuell zu halten, führt der Verein der Ingenieure und Wirt-schaftler Mecklenburg-Vorpommern e. V. zusammen mit der IHK zu Rostock am 7. November den 23. Gefahrgut-kongress Mecklenburg-Vorpommern durch.Zu Themen wie dem Verkehrsträger Straße, mit den Änderungen des ADR

24. – 26. September 2019

IT-Sicherheits-konferenz Die IT- Sicherheitskonferenz an der Hochschule Stralsund findet bereits zum achten Mal statt und richtet sich an IT- Interessierte und -Experten. Die dreitägige Konferenz umfasst zahl-reiche Fachvorträge von namhaften Referenten und spannende Workshops. Vertreter der IT- Branche nutzen die Ver-anstaltung gerne als Treff, um Kontakte zu knüpfen, um Neues zu erfahren und um sich untereinander auszutauschen. Nicht nur IT- Experten und Studierende sind eingeladen, sondern auch der Laie, dem seine persönliche Datensicherheit im Internet wichtig ist. Präsentationen zu IT- Sicherheitskonzepten und Er-fahrungsberichte aus der Wirtschaft runden die Tagung ab.

2021 und der GGVSEB, sowie dem Verkehrsträger See, mit den Rechts-änderungen des IMDG- Code 40 wird informiert. Ein weiteres verkehrs-trägerübergreifendes Kapitel behandelt den Bereich der elektronischen Fracht-information. Die Exekutive nimmt Sie mit auf eine virtuelle Streifenfahrt und beleuchtet die auftretenden Probleme beim Gefahrguttransport. In den Netz-werkpausen haben Sie die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Fragen zu stel-len. Verschiedene Lehrmittelhersteller werden ihre Produkte ausstellen. Ist für Sie etwas dabei? Dann melden Sie sich bitte rechtzeitig an.

Anmeldungen und Informationen: ■ www.gefahrgutkongress- mv.de ■ www.rostock.ihk24.de

(Veranstaltungs- Nr.: 184127767)

11. September 2019

Zukunft braucht Erfahrung

12. September 2019

Nahezu 13.000 Experten sind bundes-weit beim Senior Experten Service (SES) registriert. In Deutschland sind die ehrenamtlichen Ruheständler unterwegs, um beispielsweise beim Programm VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen beizutragen. Mehr als 160 SES-Experten kommen aus Mecklenburg- Vorpommern und sind teilweise weltweit unterwegs. Sie vertreten ein breites Spektrum an Branchen und Erfahrungen. Am Mitt-woch, dem 11. September 2019, findet die SES-Regionaltagung in der IHK zu Rostock statt. Ab 14.00 Uhr besteht beim „Marktplatz der Möglichkeiten“ für Interessenten Gelegenheit, sich bei den Ansprechpartnern zu informieren.

» Anmeldung: www.ses- buero- schwerin.de

Fachkräfte sind begehrt und auch in Mecklenburg- Vorpommern in eini-gen Branchen inzwischen rar. Um ge-eignetes Fachpersonal zu finden und im Betrieb oder Unternehmen halten zu können, müssen Personalverantwort-liche neue Strategien entwickeln. Dazu sind verschiedene Bausteine notwendig, z. B. das Fachkräfteeinwanderungs-gesetz, passende Recrutingmethoden

und Employer Branding. Erste Unter-stützungsangebote für Unternehmen, die neue Wege gehen möchten, gibt es bereits. Informieren Sie sich dazu auf unserer Fachtagung am 12. September in der Rotunde der HanseMesse Ros-tock.

» Weitere Informationen: www.iq- mv.de/veranstaltungen

Investieren und Profitieren: Strategien zur Fachkräftesicherung

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48 | WIR September 2019

DURCHSTARTER

Süchtig nach StoffGinette Perschall verkauft Nähzubehör in Mönch-hagen. Die Nähkurse mussten übergangsweise auch schon mal im heimischen Schlafzimmer stattfinden.

Stricken, häkeln, nähen – nicht weni-ge denken bei diesen Freizeitaktivi-täten an ihre Großmutter, wie sie

gedankenversunken in ihrem Sessel sitzt und einen Schal nach dem anderen pro-duziert. Doch Handarbeit kommt wieder stark in Mode und kennt vor allem keine Altersgrenzen mehr. Das hat auch Ginet-te Perschall erkannt. Sie verkauft Stoffe von B wie Baumwolle bis V wie Viskose in allen möglichen Farben, Schnittmuster, Garne, Knöpfe und vieles mehr. Auch Workshops bietet sie in ihren Räumlich-keiten in Mönchhagen an.Dabei ist die 36- Jährige zu ihrem eige-nen kleinen Unternehmen gekommen wie die Jungfrau zum Kind. „Mit Nähen hatte ich nichts am Hut“, erzählt sie. Eher mit Zahlen. Bis ihr Nachwuchs auf die Welt kam. „Meine Freundin hat mich dann zu einem Nähkurs mitgenommen und da kam das Unternehmer- Gen in mir

durch.“ Das habe sie von ihren Eltern geerbt, die beide selbstständig waren.Nach ihrem Wirtschafts-Abi studierte sie Betriebswirtschaftslehre und löste kurzerhand ihre Lebensversicherung auf, um sich damit eine Grundaus-stattung für ihre Nähkurse, die damals noch in ihrem Schlafzimmer statt-fanden, zu finanzieren. So wurde aus dem Schlafzimmer ein Nähzimmer. Schnell war die Fläche zu klein: Zunächst baute sie deshalb die Garage zu einem Ladengeschäft um, dann nahm sie das komplette Erdgeschoss in Beschlag. Als auch dies nicht mehr ausreichte, suchte sie nach Alternativen.

Umsätze haben sich schnell verdoppeltZusammen mit Rövershagens Bürger-meisterin, die Interesse daran hatte, dass sich in ihrem Ort Gewerbe an-siedelt, suchte Perschall nach einem

Grundstück. Doch das dauerte alles zu lange. Plötzlich gab es die Möglichkeit, in Räumlichkeiten in Mönchhagen di-rekt an der B105 zu ziehen. „Ich ging fast noch ein Jahr mit dieser Idee schwanger, habe mir dann aber gesagt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, erinnert sie sich. So zog sie im Herbst 2016 ein und dann ging alles noch viel schneller. „Mit dem Umzug haben sich meine Umsätze verdoppelt. Das war eine schwierige Zeit, denn ich hatte noch nicht ausreichend Personal. Die circa 400 Quadratmeter Ladenfläche mussten noch mit Rega-len und Stoffen ausgestattet werden. Die Banken wollten mich nicht unter-stützen, denn sie brauchten Zahlen, die ich noch nicht hatte.“Das alles hat die junge Mutter nicht von ihrem Weg abgebracht. Mittler-weile gibt es bei „Ginilotte – Ich brauch Stoff“, so heißt das Geschäft, ver-schiedene Themenbereiche: Damen-

Ginette Perschall in ihrem Nähparadies. Viele Stoffe finden sich auf 400 m² Ladenfläche.

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September 2019 WIR | 49

Idee Vorgründung Gründung Frühentwicklung Wachstum

oberbekleidung, Baumwoll- und Jersey-ecke oder auch der maritime Bereich. Es gibt eine Männercouch sowie kostenlose Kaffeespezialitäten und eine Kinder-ecke – alles im Obergeschoss. Die Gänge zwischen den Regalen, die noch immer teilweise Marke Eigenbau sind, sind breit genug, um mit Kinderwagen oder Rollstuhl durch die Stoffregale zu stöbern. Selbst einen Treppenlift hat die 36- Jährige für ihre Kundschaft ein-bauen lassen. Im Erdgeschoss befindet sich der große, helle Raum für die Work-shops, versehen mit vier komplett aus-gestatteten Arbeitsplätzen. Alles hat seine Ordnung, egal wo man hinschaut. „Ich liebe Ordnung in meinem Laden“, sagt Perschall, „denn der Alltag bietet genug Chaos.“

Aufbau eines Netzwerkes war schwierigIhre Waren bezieht die Unternehmerin von circa 20 Lieferanten aus Deutsch-land und Europa. Schwer sei es gewesen, sich hier ein Netzwerk aufzubauen. Nie-mand kannte sie, viele waren skeptisch

schiedene Themen besprochen, die mir in meinem Alltag begegnet sind und Lösungen gefunden.“

Ginilotte geht onlineFür die Zukunft hat Ginette Perschall noch einiges auf dem Plan. Als nächs-tes steht zum Beispiel der Launch ihres eigenen Online- Shops an. „Wenn das geschafft ist, mache ich drei Kreuze“, sagt sie und meint, dass die gesamte IT und das Kassensystem dafür noch auf-einander abgestimmt werden müssen. Auch die Zahl der Workshops will die 36- Jährige weiter ausbauen, damit der schöne helle Raum im Erdgeschoss noch besser genutzt wird. Ihr Herzensprojekt bleiben jedoch die Bedürfnisse ihrer Kunden, auf die sie noch mehr eingehen möchte. Dazu will sie die Öffnungszeiten optimieren, mehr Tipps und Tricks zum Thema Nähen in diversen Workshops vermitteln sowie VIP- Shopping außer-halb der normalen Geschäftszeiten für einen ausgewählten Kundenkreis an-bieten.

Karen Mühlbach

bezüglich des Erfolges. „Aber ich bin ein Stehaufmännchen, habe Messen be-sucht, mich immer wieder vorgestellt.“ Das hat geklappt.Ihre mittlerweile zwei Festangestellten und drei Aushilfen sind ausnahmslos leidenschaftliche Näherinnen. Alle sind Quereinsteiger mit der Liebe zu Stoffen. Im Grunde ist das auch eine der Haupt-einstellungsvoraussetzungen bei Gini-lotte. „Ich habe heute leider weniger Zeit als früher, um meine Kunden persönlich zu beraten. Ich muss permanent andere Herausforderungen mit dem Steuer-berater, dem Unternehmensberater oder mit der IT wälzen. Deshalb suche ich mir leidenschaftliche Mitarbeiterinnen, die meine Passion teilen“, so Ginette Per-schall, die für die Fördermittelberatung auch die Hilfe der IHK zu Rostock in An-spruch genommen hat. Dass sie bei all dem auch mal Chef sein und Führungs-qualitäten beweisen muss, war für sie zunächst ungewohnt. Sie gesteht: „Ich habe die Unterstützung eines Coaches in Anspruch genommen. Alle zwei bis vier Wochen haben wir zusammen ver-

Die unterschiedlichen Waren bezieht "Ginilotte" aus Deutschland und weiteren europäischen Ländern.

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50 | WIR September 2019

ImpressumWIR – Zeitschrift der Industrie- und Handelskammer zu Rostock30. Jahrgang

Herausgeber: IHK zu Rostock, Ernst-Barlach-Straße 1–3, 18055 Rostock, Tel.: 0381 338-0, www.rostock.ihk24.de

Redaktion: Sabine Zinzgraf, Sidney Berlin Anschrift: IHK zu Rostock, Ernst-Barlach-Straße 1–3, 18055 Rostock, Tel.: 0381 338-701, Fax: 0381 338-709, [email protected]

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen ver-zichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

WIR ist das offizielle Organ der IHK zu Rostock. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitrags-pflicht als Mitglied der IHK. Im freien Verkauf: Einzelheft 1,50 € zzgl. Versandkosten, Jahresabonnement (Inland): 30 €.

Erscheinungsweise: 10 Ausgaben pro Jahr (monatlich mit zwei Doppelausgaben pro Jahr)

Die Redaktion behält sich das Recht der auszugsweisen Wieder-gabe von Zuschriften vor. Veröffentlichungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt ein-gesandte Manus kripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung.

Fotos: Quelle am Bild; Titelbild: WavebreakMediaMicro / AdobeStock

Porträtfotos IHK-Mitarbeiter: Mathias Rövensthal/IHK zu Rostock

Verlag: Verlag Koch & Raum Wismar OHG, Dankwartstraße 22, 23966 Wismar, Tel.: 03841 213213, [email protected]

Druck: Druckerei Weidner GmbH, Carl-Hopp-Straße 15, 18069 Rostock, Tel.: 0381 4610740, [email protected]

Druckauflage: 32.500 Exemplare

VORSCHAU

OKTOBER 2019

Wissen Sie noch, wie es früher war? 30 Jahre nach der Wende berichten wir in der kommenden WIR darüber, welche Herausforderungen Unternehmer seit-her gemeistert haben. Wie hat sich die Wirtschaft in der Region während der vergangenen 30 Jahre entwickelt und worauf muss sie sich einstellen, um auch künftig stark zu sein? Im Bild Haus 2 der IHK zu Rostock im Jahr 1989, damals „Haus der Demokratie“.

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Anzeigenverkauf: Ines Raum, Verlag Koch & Raum Wismar OHG,

Tel.: 03841/213213, Fax: 03841/213194, [email protected]

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