Digitale Sport Medien, Juli 2014

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DIGITALE SPORT MEDIEN Magazin Digitale Sport Medien Ein Magazin von RESULT Sports Ausgabe 42 | Juli 2014 Das Fachmagazin für Anwender und Entscheider der digitalen Medien im Sport THEMEN Arsenal Soundcloud, Schalke 04 Global Pages, Polnischer Fussballverband, BekoBBL Case Study, Spox.com INTERVIEWS Tour de France: Laura Meseguer und Andreas Walzer berichten über den Radsport . FANZAHLEN Fanzahl-Rankings im Handball, Basketball, Eishockey und Fußball, WM-Auswertung

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Digitale Sport MedienEin Magazin von RESULT Sports Ausgabe 42 | Juli 2014

Das Fachmagazin für Anwender und Entscheider der digitalen Medien im Sport

THEMEN

Arsenal Soundcloud, Schalke 04 Global Pages, Polnischer Fussballverband, BekoBBL Case Study, Spox.com

INTERVIEWS

Tour de France: Laura Meseguer und Andreas Walzer berichten über den Radsport.

FANZAHLEN

Fanzahl-Rankings im Handball, Basketball, Eishockey und Fußball, WM-Auswertung

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EDITOR’S LETTER

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InhaltsverzeichnisDigitale Sport Medien

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3 Editorial

4 DEN MITTELWEG FINDEN Radsport Interview mit Eurosport Tour de France Reporterin Laura Meseguer

7 Soundcloud PioniereRichard Clarke stand uns zum Gespräch über die Erfahrungen des FC Arsenal mit Soundcloud parat

9 European Champions 2014 Die digitale Entwicklung der wichtigsten europäischen Meister im Überblick

10 RADSPORT IM TV Andy Eyring im Gespräch mit dem 7maligen deutschen Meister und ARD Experten Andreas Walzer zur Berichterstattungs-Ebbe im Radsport

13 Königsblaue Facebookwelt Tobias Schmidt vom FC Schalke 04 zieht ein Zwischenfazit zur Einführung von Facebook Global Pages

16 POlnischer Fußballverband Jakub Kwiatkowski erzählt über die sozialen Netzwerke beim polnischen Fußballverband

19 BEKO BBL: TOP PERFORMER Jonathan Müller von der Beko BBL zieht nach einer Saison Fazit zum Voting über den Beko BBL Top Performer

21 SPOX.COM Benjamin Wahlen (Spox.com) und Florian Gress über die Bedeutung von Social Media für den modernen Sportjournalismus

24 Die Social Media WM Das DFB-Team präsentierte sich auch in den sozialen Netzwerken weltmeisterleich

26 Social Wall Die Fußball WM 2014 in Postings!

31 FAcebook Fanzahl-Rankings der 1. und 2. Fußball Bundesliga

34 TOPLIGEN DEUTSCHLAND Fanzahl-Rankings der deutschen Basketball-, Eishockey- und Handballclubs

35 Europäische Top25 Fanzahl-Ranking der europäischen Eishockeyvereine

36 europäische Top 25 Fanzahl-Ranking der europäischen Basketballvereine

37 europäische Top 25 Fanzahl-Ranking der europäischen Handballvereine

38 Zu GUTER LETZT Die Social-Media-WM: Banalität versus Authentizität 16

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herzlich Willkommen zur „Sommer“-Ausgabe des „Digitale Sport Medien“ Magazins. Die Fußball-Weltmeisterschaft ist vorbei und was für überragendes Ergebnis für den deutschen Fußball. Wir gratulieren der Deutschen Nationalmannschaft, dem DFB und allen Fans ganz herzlich!

Natürlich ‚spielt’ die WM 2014 eine wichtige Rolle im Magazin. 19,3 Millionen neue Fans konnten die 32 teilnehmenden Mannschaften während der fünfwöchigen WM gewinnen, davon gingen 9,95 Millionen auf das Konto von Facebook, 6,16 Millionen neue Twitter-Follower. Bei Instagram konnten die Mannschaften über 1,02 Millionen neue Follower zulegen und die vier Mannschaften, die einen offiziellen Auftritt bei SinaWeibo in China hatten, steigerten sich um 1,65 Millionen neue Follower, der DFB erzielte hiervon 1,59 Millionen – ein mehr als überzeugendes Ergebnis.

Nicht nur die Mannschaften konnten enorm zulegen, auch viele Spieler steigerten ihre Fanzahlen sehr stark auf den unterschiedlichen Plattformen. Allen voran Neymar Jr. der im vergangenen Monat mehr als 12,7 Millionen neue Facebook-Freunde gewinnen konnte. Neben Neymar Jr. konnten sich noch James Rodriguez (10,57 Mio) und David Luiz (10,48 Mio) über mehr als zehn Millionen neue Facebook-Freunde freuen.

Die Zahlen zeigen deutlich, wie sich die Interessen der Fans leicht verschieben bzw. die Wertigkeit der Spieler als „Markenbotschafter“ für den Verein oder die Nationalmannschaft immer mehr an Wichtigkeit gewinnt. Es muss im Interesse des Vereins sein, das spielende Personal für die digitalen Medien zu gewinnen. Sie sind die Vorbilder der Fans, an Einsatz und Leistung, und stehen für den sportlichen Erfolg der Mannschaft.

Neben dieser (spannenden) Entwicklung gibt es aber noch eine deutlich strategischere Veränderung. Der Wunsch des Fans nach aktuellen oder exklusiven Inhalten gewinnt bei den digitalen Medien immer mehr an Bedeutung. Denn der Fan möchte die Informationen direkt von der Quelle, also dem Club, der Liga oder des Verbandes, erhalten. Um dies zu erfüllen werden derzeit bei den reichweitenstarken Profilen bereits ganz gezielt eigen produzierten Inhalten versehen. Egal ob das Club-TV verstärkt wird, eigene Club-Fotografen eingestellt werden – die Prozesse für die digitalen Medien werden optimiert.

Dies hat vor allem Auswirkungen auf die klassischen Medien, die Tageszeitungen. Denn im sportlichen Bereich kommt es immer

häufiger zu nicht-öffentlichen Trainingseinheiten, entsprechend nicht zugänglich für Zuschauer oder (externe) Medien-Vertreter – aber, der clubeigene Mitarbeiter (Club-Fotograf, TV-Team) hat entsprechend Zugang und kann dadurch Inhalte zunächst exklusiv auf den eigenen Kanälen ‚spielen’ (Website, Soziale Netzwerke, etc.) und danach als Zweitverwertung an Medien- und Verlagshäuser zur Nutzung veräußern. Dies wird ganz sicher die nächste Stufe der Prioritäten der Digitalen Medien einläuten...

Nun aber zur Juli-Ausgabe. Keine Spur von Sommer, denn mit 39 Seiten (!) haben wir eine der umfangreichsten Ausgaben seit Beginn des Magazins geschaffen. Und das liegt an den sportlichen Höhepunkten. Zum Ende der Fußball-WM begann im Radsport die „Tour de France“. Wir sprachen mit der Reporterin Laura Meseguer über die Veränderungen bzw. die Auswirkungen für den klassischen Journalismus durch den Aufstieg der Sozialen Netzwerke. Darüber hinaus sprachen wir mit dem 7-maligen Deutschen Meister Andreas Walzer, warum die Berichterstattung des Radsports im TV in Deutschland nur auf ‚Sparflamme’ angeboten wird.

Die Beko-BBL findet immer wieder Möglichkeiten die Fans mit einzubinden. Jonathan Müller zieht ein Fazit zum „Top-Performer“ Voting. In unserer Serie „Social Media Aktivitäten von Sportmagazinen und Online-Portalen“ befragten wir Benjamin Wahlen von spox.com.

Aber auch der Fußball kommt nicht zu kurz. Wir haben mit dem polnischen Fußballverband gesprochen, Arsenal FC berichtet uns über die Herangehensweise und Strategie beim Einsatz von Soundcloud und der FC Schalke 04.

Dazu wie immer aktuellen Daten und Fakten des Social Media Sport Business. In diesem Monat mit zwei Besonderheiten: Zum einen, eine detaillierte Übersicht der Veränderungen der Fanzahlen der WM 2014 in Brasilien und eine spezielle Grafik und Gegenüberstellung von fünf europäischen Meister-Teams im Fußball und ihre Steigerungen der Fanzahlen auf den Plattformen Facebook, Google+, Instagram und Twitter.

Nun aber genug der langen Einleitung, ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

Mit besten Grüßen,

Mario Leo & das Team von RESULT Sports

EDITORIAL

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

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Den Mittelweg finden

ABB. Laura Meseguer bei der Arbeit

Frau Meseguer, Sie sind die Journalistin, die von den meisten Rennfahrern auf Twitter gefolgt wird und das Gesicht der Eurosport Radsport Übertragung. Vielleicht können Sie unseren Lesern etwas über sich und Ihre Herkunft erzählen.

Während ich an der Universität studierte, arbeitete ich gleichzeitig in der TV Abteilung von der Agencia EFE, eine spanische Nachrichten Agentur. Dann bin ich zur Kommunikations- Abteilung einer großen Firma gewechselt, die das Leader Jersey der 2007er Vuelte a Espana sponserte. Das war mein erster Kontakt mit dem Radsport. Ich wusste vorher nichts über den Sport, fühlte mich aber direkt angezogen. Es war schwer in der Firma während der Wirtschaftskrise, besonders als der Abteilung das Budget gekürzt wurde. Eine traurige Phase änderte mein Leben, meine Ansichten, man könnte sagen, es änderte Alles und gab mir die Kraft meinen Job zu kündigen und mich auf die Reise zu meinem ganz persönlichen amerikanischen Traum zu begeben.

Das erforderte sicher sehr viel Mut. Ich weiß, dass Ihr Vater auch Journalist ist. War er Ihre Inspiration?

Wir lebten in Argentinien und Chile, weil mein Vater Auslandsreporter für die Agencia EFE gewesen ist. So kam es, dass unser Haus im gleichen Haus wie die Agentur war. Wollte man zu unserer Wohnung, musste man immer durch die Büros gehen. Ich wuchs also zwischen alten Computern, Telepromptern und vielen Journalisten auf. Wenn die Agentur schloss, verwandelte sich das Büro zu meinem Spielplatz. Wir hatten viel Besuch von wichtigen Personen und so war ich immer von interessanten Menschen und deren Geschichten umgeben. Das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum ich die Liebe zum Journalismus und zur Kommunikation gefunden habe. Ich begann ein Medien-Studium und entschloss mich nicht auf Journalismus zu fokussieren. 2006 begann ich für eine neue Firma zu arbeiten und ab da verstand ich die Kraft des Sports und alles änderte sich für mich.

EXPERTE I LAURA MESEGUER

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Sie arbeiten nicht nur für Eurosport, was sind Ihre derzeitigen Projekte?Hauptsächlich arbeite ich im Radrennsport und verbringe 70-80 Tage im Jahr auf Rennen. Ich schreibe für die Pedalier, einem spanischen Radsportmagazin und arbeite bei Eurosport für die Vuelte a Espana, Tour de France und einige andere. Zudem bin ich Pressesprecher für die Sportive Mallorca und arbeite seit diesem Jahr für eine belgische Mountainbike Rennserie nahmen City Mountainbike. Ich lerne ziemlich viel von dieser Disziplin und genieße es international arbeiten zu können.Ich mag die Kombination von all diesen Rollen, weil es mir erlaubt meine kommunikativen Fähigkeiten immer weiter auszubauen.

Sie sind also zwischen vielen Journalisten aufgewachsen. Was hat sich zwischen damals und heute verändert?

Die Arbeit mit den Inhalten hat sich stark verändert in den letzten Jahren. Die größte Veränderung brachte jedoch Social Media. Es hat die Art der Kommunikation zwischen den Menschen und die Art und Weise, wie man an Informationen gelangt, grundlegend verändert.

Haben Sie vom “New York Times Innovation Report” gehört? Unter anderem sagt er aus, dass Webseiten immer unwichtiger werden und Deep Links wie von Facebook oder Twitter immer wichtiger werden. Zudem fehlt es vielen Journalisten an Social Media Wissen und sind auch nicht bereit mehr darüber zu lernen. Das sind ein paar Gründe, warum es klassischen Zeitungen immer schwerer fällt mit Social Media zu konkurrieren. Als eine Journalistin, kannst du dem zustimmen?

Wir müssen einen Mittelweg finden. Meine Erfahrungen zeigen, dass einige die Links nicht öffnen, die man auf Twitter postet. Oder sie möchten eher tiefergreifende Geschichten lesen, als das was du in 140 Zeichen transportieren kannst. Heutzutage ist es sehr einfach zu segmentieren und herauszufinden, was deine Leser lieber mögen. Ich denke Journalisten müssen sich auf alle Fälle mit Social Media auseinandersetzen, aber es ist sehr wichtig sich nicht vom eigentlichen Journalismus zu entfernen.

Wie Sie schon sagten, stellt auch der Bericht der New York Times fest, dass Journalisten auch Social Media Kenner sein sollen, die mit ihren Lesern in Kontakt treten. Würden Sie auch so weit gehen und sagen, dass der klassische Journalismus, wie ihn Ihr Vater betrieben hat, aussterben wird?

Es ist witzig, da wir heutzutage mehr und mehr Wege haben, um an Informationen zu gelangen, nur leider sind die Informationen nicht tiefer oder besser recherchiert als zuvor. Ich muss zugeben, dass ich eine Liebhaberin von klassischem Journalismus bin. Natürlich gibt es viele Fortschritte, die ich nicht missen möchte, wie digitale Fotografie, das Internet usw. Dennoch vermisse ich ein wenig die Art und Weise, wie Berichte 30 Jahre früher entstanden sind. Man hat wirklich hart arbeiten müssen, um Informationen und Geschichten zu bekommen. Heute ist jede Information nur einen Klick entfernt, aber auf der anderen Seite ist es das, was einen guten Journalisten auszeichnet. Mein Vater erinnerte mich immer an das Zitat von Ivan Rowan: „Ich habe einst einen Artikel geschrieben, der dem Interviewten sehr gefallen hat. Ich habe keine Ahnung, was ich

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ABB. Nah dran am Geschehen: Reporterin Laura Meseguer im Radsport-Fahrerlager

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ABB. Immer mittendrin, Laura Meseguer beim Interviewen

falsch gemacht habe“.

Sehen Sie Social Media eher als Fluch oder Segen? Ist es ein Problem, dass Fahrer sich kaum noch in Interviews äußern und stattdessen lieber posten. Schließlich kann man hier kaum kritisch nachfragen.

Ich habe kein Problem mit den Radfahrern. Sie reden eigentlich immer mit der Presse und geben Auskünfte. Hier ist der Radsport ein sehr zugänglicher Sport. Natürlich ist mit der Professionalisierung des Sports schwieriger geworden, ausführliche Gespräche zu führen, das kommt aber auch auf das Team an.

Und umgekehrt gefragt: Nutzen Sie die sozialen Netzwerke auch, um sich vor einem Interview zu informieren?

Nein, aber ich versuche viel in der Zeitung zu lesen. Ich bin eine sehr neugierige Person und habe eine Menge Fragen. Eine gute Möglichkeit etwas über die Fahrer zu erfahren, ist den Betreuern und engen Freunden zu zuhören. Das ist der Grund, warum ich meinen Job bei Pedalier so mag. Ich kann mich mit einem Fahrer hinsetzen und lerne ihn richtig gut kennen. Mein Rekord ist mit Pedro Horillo, dem ich 3h zugehört habe. Ich lerne wirklich viel von meinen Interview Partnern.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Meseguer.

EXPERTE I LAURA MESEGUER

Onlineanmeldung unter www.digital-sports-entertainment.de

tagesticket

450,- € zzgl. mwst.

kOngress inkl. aller FOren und VerpFlegung

EVENT I DIGITAL SPORTS & ENTERTAINMENT

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Was steckt hinter der Idee, Soundcloud zu launchen? Wann haben Sie das erste Mal darüber nachgedacht?

Mir hat Soundcloud sofort gefallen, nachdem ich das erste Mal davon in einem Podcast gehört habe. Man unterschätzt oft die Audio-Plattformen, aber im Fußball ist es noch eine Art Tradition. Wir haben immer die Spiele im Radio verfolgt – die meisten Fans in England sind damit aufgewachsen. Die Möglichkeit auch in andere Plattformen integriert zu sein, war eines der wichtigsten Punkte dabei.

Wie ist der Start vor verlaufen? Wie zufrieden sind Sie mit den Fanzahlen und Interaktionen?

Wir nähern uns den 700.000 Fans in den 11 Monaten, was

sehr gut ist. Die Interaktionen sind auch super, wenn man die Plattform im Facebook oder Twitter miteinbezieht. Zum Beispiel, unser Kommentar zum Finale des FA Cups wurde 280.000 Mal aufgerufen. Wir haben 6 Clips, die über 100.000 Aufrufe haben.

Wie ist das Feedback von den Fans?

Es gibt einige Fans, denen es sehr gefällt. Aber ich glaube, dass die meisten es von den anderen sozialen Netzwerken abhören. Ich bin mir nicht sicher, dass alle wissen, dass sie tatsächlich Soundcloud-Datei abhören. Aber das ist in Ordnung.

Wie viele Mitarbeiter arbeiten bei Ihnen mit der Plattform? Wie viel Zeit nimmt es ein im Vergleich zu anderen Plattformen?

EXPERTE I ARSENAL

Soundcloud-PioniereDer FA-Cup-Sieger FC Arsenal nutzt neben den klassischen Social-Media-Plattformen auch den Audiokanal Soundcloud. Richard Clarke, Managing Editor Arsenal Media Group, stand dem “Digitale Sport Medien”-Magazin zum Gespräch parat und äußerte sich über die Entwicklungen des Premier-League-Vereins auf Soundcloud.

ABB. Offizielles Profil von Arsenal auf Soundcloud ist sehr beliebt unter den Fans

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ABB. Richard Clarke, Managing Editor - Arsenal Media Group

Ich führe die Plattform selbst. Ich mag es mir jedes Jahr eine neue Plattform anzuschauen und lernen, wie man selbst damit umgehen kann. Und dann gebe ich es an mein Team weiter. Es ist ohne großen Aufwand zu bedienen. Wir produzieren schon den Audio-Content - Podcasts, Kommentare zu den Spielen – wir müssen diese nur zusammen mit den Interviews und anderen Inhalten benutzen.

Mit welchen Inhalten füllen Sie die Plattform – funktioniert manches besser als anderes?

Wir machen Clips aus den Torkommentaren von unseren Kommentaren der Arsenal-Spiele, und nach 30 Minuten nach dem Abpfiff stellen wir es online über Facebook und Twitter. Wir erreichen etwa 40.000 bis 270.000 Aufrufe.

Unser Podcast erhält circa 4.000 und Interviews circa 7.000 Aufrufe. Wir nutzen es auch um die Startaufstellung vor den Spielen bekannt zu geben.

Planen Sie neue Inhalte oder eine Veränderung im Hinblick auf die neue Saison?

Ja, wir planen wöchentliche „Arsenal Stories“ für die nächste Saison, die #2pmAtTheCannons heißen wird. Ich werde es mit dem Twitter-Account @2pmAtTheCannons und der Homepage verbinden. Ich hoffe, dass diese ein-minütige Geschichten später in einem Buch zusammengefasst werden

Ist es sehr wichtig, dass der Soundcloud-Kanal von den anderen sozialen Netzwerken unterstützt wird und die Inhalte geteilt werden?

Das ist sehr wichtig. Ich machte mir Sorgen, wie viel Traffic der Inhalt generieren würde, wenn es nur auf Soundcloud gepostet werden würde. Man muss sagen, dass es trotzdem noch in Ordnung ist, aber die Funktion sich in andere Netzwerke einzubetten ist bei Soundcloud sehr wichtig für das Wachstum.

Hat Soundcloud auch so gute Analyse-Tools wie Facebook? Wie sieht die Demografie von Ihrem Account aus? Ist es so international wie Twitter und Facebook oder ist es eher in Europa populärer ?

Das Analyse-Tool in Soundcloud ist sehr gut. Unsere Inhalte sind sehr beliebt in den USA und im Fernen Osten. Natürlich auch in Großbritannien.

Sieht man ein Wachstum in der mobilen Nutzung von Soundcloud?

Soundcloud ist eine Livestream-Plattform und das macht die mobile Benutzung ein wenig kompliziert. Die User hängen ja von der Bandbreite ab. Wenn es die Inhalte zum Download anbieten würde, würde es sich mehr zum mobilen Produkt entwickeln.

Schauen wir ein wenig in die Zukunft: glauben Sie, dass in der Zukunft auch weitere Clubs Soundcloud einsetzen werden?

Vielleicht. Ich bin stolz darauf, dass wir Pioniere unter den Fußballklubs sind, die Soundcloud nutzen. Vielleicht haben einige es vor uns genutzt, aber ich hoffe, wir haben es besser gemacht. Und auf jeden Fall viel beständiger. Es passt zu Fußball und unserem Inhalt, so ist es ganz einfach. Wir monetarisieren es nicht und das ist, was anderen so gefällt. Ich bin ein wenig enttäuscht, dass das letzte Update die Möglichkeit verändert hat, sofort von deinem Handy etwas aufzunehmen – das heißt, wir werden unsere Teamaufstellung in der nächsten Saison nicht mehr über Soundcloud veröffentlichen.

Nutzen andere Klubs in der Premier League Soundcloud und könnte es für kleinere Klubs interessant sein?

Ich glaube nicht, dass viele andere Klubs es nutzen. Auf jeden Fall nicht beständig. Vielleicht wäre es besser für kleinere Klubs, da die Videoproduktion viele Kosten, Mitarbeiteraufwand und Zeit nach sich zieht. Ich bearbeite unsere Audioinhalte mit kostenlosen Programmen und stelle es sehr schnell online.

Vielen Dank für das Interview, Herr Clarke

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PIKTOGRAMM I EUROPEAN CHAMPIONS

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Radsport im TV

ABB. Andreas Walzer (rechts): „Die Wichtigkeit von Social Media wurde definitiv erkannt.“

Am 5. Juli startete die Tour de France, das größte Radrennen der Welt. Aus diesem Grund möchten wir einen genaueren Blick auf die in Deutschland einst so populäre Sportart werfen und die Ebbe in der deutschen Berichterstattung. Unser Mitarbeiter Andy Eyring hat im Gespräch bei dem 7-maligen deutschen Meister und ehemaligen ARD Experten Andreas Walzer einmal nachgefragt.

Am 5. Juli startete das größte Rennrad Rennen der Welt. 22 Teams mit insgesamt 198 Fahrern begaben sich auf die 3.664 Kilometer lange Strecke quer durch Frankreich mit dem Ziel möglichst erfolgreich an der Champs Elysee in Paris anzukommen. Seit der Tour 2011 überträgt der Öffentlich Rechtliche Fernsehsender ARD nicht mehr live von der Tour de France.

Lediglich Eurosport überträgt in Deutschland alle Etappen und erreichte somit 2013 nach eigenen Angaben die besten Einschaltquoten seit neun Jahren. Haben sich also doch nicht so viele vom Radsport abgewendet, wie man den Eindruck hatte? Tatsächlich erreichte Eurosport 0,43 Millionen Menschen pro Etappe, das entspricht einem Marktanteil von 4,4 Prozent. Hatte die ARD nun einen Fehler gemacht, oder war es ein notwendiger Schritt und ein Zeichen im

Kampf gegen Doping? Mit Sicherheit kann man auf alle Fälle feststellen, dass Eurosport kräftig davon profitiert.

Der ehemalige Radrennfahrer Andreas Walzer war von 2001 bis 2011 Experte für Tour de France und Deutschlandrundfahrt, nun betreut er für den Koblenzer Fahrradhersteller Canyon die Profiteams Katusha und Movistar in Sachen Material. „Die ARD ist noch nie so nah dran gewesen wie jetzt, wieder zum Radsport zurück zu kehren“.

Es gibt einige Gründe, die für einen Wiedereinstieg sprechen, z.B. hat Deutschland mit Kittel und Degenkolb wieder Fahrer, die ganz vorne Mitfahren und sich medial dank Facebook und Twitter auch gut präsentieren. Zum anderen scheint das Interesse seitens des Zuschauers nicht ganz so abgerissen zu sein, wie die ARD nach der „Doping Tour“ von

BERICHT I ANDREAS WALZER

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2011 befürchtete. Für Andreas Walzer sind die Gründe des Ausstiegs zwar nachvollziehbar, plädiert aber dafür sich nicht nur auf den Radsport zu versteifen.

„Der Fußball hat auch ein Dopingproblem, deshalb muss Radsport einfach wieder übertragen werden“. So salopp wie Walzer das formuliert, trifft es sicherlich den Nerv vieler Radsport Fans. Ob und wann die ARD wieder übertragen wird, bleibt jedoch abzuwarten, für Walzer ist aber ein Einstieg ab 2015 sehr wahrscheinlich. Auch die Rennfahrer tragen ihren Teil dazu bei, schließlich konnten bei vier von sechs Etappen mit Marcel Kittel und André Greipel deutsche Fahrer triumphieren.

Der Radsport hat sich seit der aktiven Karriere von Andreas Walzer stark verändert, nicht nur dass eine Professionalisierung stattgefunden hat und der Radsport regelrecht zu einem Wirtschaftszweig geworden ist, sondern neue Medien erfunden wurden, die es den Teams und Fahrern erlaubt, sich ohne die Hilfe von Klassischen Medien zu präsentieren. „Unter den Teams ist ein interner Wettkampf um die Social Media Vorherrschaft entstanden“

Ein Wettkampf um Aufmerksamkeit und Fans, den Team Sky mit 488TSD Fans auf Facebook und 286TSD auf Twitter vor dem Trek Factory Racingteam gewinnt. Man muss nur dazu sagen, dass diese Zahlen vom 1.7. stammen und sich Team Sky während der Tour schon auf über 508TSD Fans auf Facebook und 308TSD Follower auf Twitter steigern konnte. Die Professionalität hat somit auch in Sachen Social Media Wirkung gezeigt, die Marketingabteilungen verfolgen ihre Online-Strategien und die Pressesprecher Posten live vom Event. „Die Wichtigkeit von Social Media wurde definitiv erkannt, dennoch wird keinem Fahrer verboten,

das zu posten, was er möchte. Wir geben nur Richtlinien in Bezug auf Material und Sponsoren an die Fahrer raus. Das Zusammenspiel mit Sponsoren und Teams funktioniert in der Regel aber sehr gut.“

Auch die Tour Organisation selbst nutzt verstärkt die Möglichkeiten der Sozialen Medien. Auf der eigens eingerichteten Seite „Social Corner“ kann man alles rund um die Tour, die Fahrer und die Teams erfahren. Interessant ist vor allem die Echtzeit Tweet Verfolgung mit lokaler Ortung. Man kann genau verfolgen, wer und vor allem wo er gerade diesen Tweet los lässt. Zusätzlich gibt es Rankings, auf denen man genau verfolgen kann, wer oder welches Team am häufigsten erwähnt wird.

Es ist kein Wunder, dass die Teams und Fahrer sich möglichst gut in den sozialen Netzwerken verkaufen wollen, schließlich ist dieses Medium zu einem der schnellsten und direktesten Kommunikationsinstrumente in Bezug auf Fan und Öffentlichkeitsresonanz geworden. Nirgendwo erfährt man schneller und unverblümter, wer gerade etwas schlecht oder nicht richtig gemacht hat. Noch schlimmer wird es, wenn aus einfachen Kritiken „Shitstorms“ werden. Den letzten deutschen Doping Shitstorm hat es bei den Olympischen Spielen in Sochhi mit dem positiven Befund der Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle gegeben. Die Vorwürfe und Anschuldigungen waren so extrem, dass Sachenbacher-Stehle ihre Facebook Seite geschlossen hat. Durch Social Media können nicht nur noch wie früher die Medien und ihre Vertreter Druck auf Sportler ausrichten, sondern auch Privatpersonen und das in Massen. In einer Sportart, die sich in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, könnte man sich doch fragen, wie die aktuelle Stimmung bei den Radsport Fans ist.

ABB. Vor allem Team Sky sticht immer wieder mit beeindruckenden Beiträgen auf Facebook heraus.

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ABB. Jan Ullricht nutzt Facebook ebenfalls aktiv

Tatsächlich scheint die Stimmung unter den Fans eine positive zu sein, zwar lassen sich Shitstorm nur sehr schwer vermeiden, besonders, wenn man wie Jan Ulrich mit Trunkenheit am Steuer einen Unfall verursacht. Generell kann man aber von einer positiven Grundstimmung, gerade in anderen Ländern, wie etwa England sprechen. Die ersten drei Tage der Tour de

France waren nicht nur wegen der Zweikämpfe spannend, sondern auch sehr imposant in Bezug auf die Zuschauer am Streckenrand. Die Faszination, die die Tour de France ausübt, scheint gerade in anderen Ländern nicht abzureißen.

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1 TEAM SKY SKY, Großbritannien 864.247 489.896 286.987 0 33.504 53.860 0

2 TREK FACTORY RACING TFR, USA 595.581 434.619 119.051 0 33.504 8.407 0

3 BMC Racingteam BMC, Schweiz 370.552 247.988 111.763 0 10.801 0 0

4 Garmin Sharp GRS, USA 327.010 208.463 99.311 0 7.791 11.445 0

5 Omega Pharma – Quickstep OPQ, Belgien 308.326 184.836 101.522 0 19.476 2.492 0

6 Cannondale CAN, Italien 294.575 222.136 53.169 0 0 19.270 0

7 ORICA GreenEDGE OGE, Australien 237.285 120.537 80.118 0 36.630 0 0

8 Movistar Team MOV, Spanien 224.656 117.027 92.566 0 0 15.063 0

9 Tinkoff Saxo TFR, Russland 223.121 170.032 45.926 0 325,00 6838 0

10 Astana Pro Team AST, Kasachstan 188.736 132.953 46.544 0 4.542 4.697 0

11 Belkin-Pro Cycling Team BEL, Niederlande 144.162 88.018 50.752 0 5.392 0 0

12 Team Katusha KAT, Russland 135.620 97.713 31.872 0 0 6.035 0

13 Lotto Belisol LTB, Belgien 134.754 86.214 48.210 0 0 330 0

14 Team EUROPCAR EUC, Frankreich 126.609 99.638 19.664 4.132 887 2.288 0

15 AG2R La Mondiale ALM, Frankreich 112.469 85.027 25.908 0 1.337 143 54

16 Team Giant – Shimano GIA, Niederlande 90.091 38.586 40.847 0 1.691 8.967 0

17 Lampre-Merida LAM, Italien 74.014 47.349 26.665 0 0 0 0

18 FDJ.fr FDJ, Frankreich 68.600 45.679 22.921 0 0 0 0

19 IAM Cycling IAM, Schweiz 23.484 14.721 8.473 0 290 0 0

20 Cofidis COF, Frankreich 22.029 10.729 11.300 0 0 0 0

21 NetApp Endura TNE, Deutschland 21.955 11.801 9.924 0 230 0 0

22 Bretagne - Séché Environnement BSE, Frankreich 7.222 4.123 3.099 0 0 0 0

Tour de France - Social Media Plattform Übersicht - Juli 2014

# Teams Kürzel / Land Digitale Reichweite

RESULT Sports Status Quo: 1. Januar 2014

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Königsblaue FacebookweltAls erster deutscher Fußballverein startete der FC Schalke 04 auf Facebook mit der Global-Pages-Struktur. Damit sind die Königsblauen in der Lage, Inhalte auf Facebok länder- bzw. regionsspezifisch zu verbreiten. Tobias Schmidt, Leiter Club Media bei S04, bezieht gegenüber Florian Gress Stellung zur bisherigen Entwicklung.

BERICHT I SCHALKE 04

„Wir sind bis dato sehr zufrieden mit der Global-Pages-Struktur“, resumiert Tobias Schmidt, Leiter Club Media bei S04, über die Global-Pages-Struktur des Champions-League-Starters. „Vor ca. drei Monaten haben wir im ersten Schritt Japan als erstes Land via Facebook separat mit landesspezifischem Content bespielt“, erklärte Schmidt gegenüber dem „Digitale Sport Medien“-Magazin. „Seither sind die Fanzahlen dort in dieser kurzen Zeit bereits um ca. 40% gestiegen. Seit Anfang Juli haben wir mit Englisch, Spanisch und Russisch drei weitere Sprachbereiche hinzugenommen.“

Ein durchaus sehr positives Zwischenfazit, das die Schalker also ziehen können. „Wir stellen darüber

hinaus fest, dass zahlreiche landesspezifische Posts eine deutlich höhere Engagement Rate aufweisen als frühere öffentliche mehrsprachige Posts zu einem vergleichbaren Thema. Und: Es haben sich viele Fans explizit bei uns bedankt, dass wir sie in ihrer Landessprache ansprechen. Sie fühlen sich hierdurch enorm wertgeschätzt“, erklärte Schmidt die ersten Erfolge der gewählten Strategie.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie viele Global Pages man ins Rennen schickt.

„Im ersten Schritt haben wir im Rahmen unserer clubübergreifenden Internationalisierungsstrategie die für Schalke 04 relevanten Zielmärkte definiert.

ABB. Schalke 04 International - Status Quo Juli 2014

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BERICHT I SCHALKE 04

ABB. Vielfalt der Facebook-Profile von Schalke 04

Dann haben wir uns die Facebook Insights genauer angeschaut: Woher kommen unsere Fans eigentlich? Fans aus welchen Ländern beschäftigen sich besonders intensiv mit dem Club?“, so die ersten Herangehensweisen der Königsblauen. „Am Ende haben wir uns dazu entschieden, Facebook in der ersten Phase in fünf Sprachen anzubieten: Deutsch, Englisch, Spanisch, Japanisch und Russisch. Der spanischsprachige Raum umfasst derzeit 17 verschiedene Länder, der englischsprachige Raum 15 Länder. Dazu kommen Japan und Russland.“

Doch wie funktioniert diese Strategie überhaupt technisch?„Jedes definierte Land wird einer bestimmten Seite innerhalb der Global-Pages-Struktur zugewiesen, mit eigener Administration und eigenen Statistiken, aber nach außen immer kumuliert ausgewiesener Gesamtfanzahl“, erklärte Schmidt die Vorgehensweise. „Jede dieser Seiten ist darüber hinaus völlig autark bespielbar, sowohl bezogen auf die Inhalte als auch auf Optiken wie zum Beispiel das Titelbild. Die deutsche Seite ist dabei die eigentliche „Global Page“, die Hauptseite. Über das Global-Pages-Tool sind Hauptadministratoren in der Lage, einzelne Länder den jeweiligen Seiten zuzuordnen. IP-gesteuert bekommt der Fan voreingestellt die Seite zu sehen, die seinem Land zugewiesen ist.“ Dennoch bleibt es den Interessierten selbst überlassen, welche Inhalte ihnen angezeigt werden, denn sie können über die Regionauswahl in ihren Einstellungen frei entscheiden, in welcher Sprache sie Schalke 04-Inhalte via Facebook erhalten möchten. Alle Seiten innerhalb der Global-Pages-Struktur sind über eine Facebook-URL ansteuerbar.

Mehrere Pages parallel managen bedeutet natürlich aber auch mehr Aufwand, keine Frage.

„Die größte Änderung bzw. Erweiterung stellt die Hinzunahme weiterer Sprachen dar. Wir haben Übersetzungsteams für jede Sprache. Die Teams sind dabei dann nicht nur Facebook, sondern auch für unsere weiteren internationalen Club-Media-Auftritte zuständig und werden vom zuständigen Verantwortlichen Redakteur für Social Media gesteuert“, erklärte Schmidt im Gespräch mit dem „Digitale Sport Medien“-Magazin und erläuterte die Vorgehensweise anhand eines Beispiels: „Das japanische Team ist sowohl für die japanische Facebook-Page zuständig, als auch für unsere japanische Website und unseren

japanischen Twitter-Kanal. Hinzu kommt ein größerer Aufwand in den Bereichen Administration, v.a. bei der Distribution unterschiedlicher Inhalte und im Bereich Grafik, da wir verstärkt Text- und Erklärgrafiken einsetzen, die auch landesspezifisch gehalten werden wollen.“

Neben dem technischen Mehraufwand achtet der Verein auch darauf, auf den einzelnen Pages inhaltlich zu variieren. „Wir sind der Auffassung, dass wir die Engagement Rate nur bei zielgruppenspezifischer Ansprache nachhaltig steigern können. Es ist kein Geheimnis, dass uns key player wie Atsuto Uchida, der „David Beckham Japans“, oder Jefferson Farfan dabei helfen. Auf der japanischen Seite sehen wir immer dann einen sprunghaften Anstieg der Likes, Shares und Comments, sobald wir Atsuto Uchida einsetzen. Wir achten aber auch stark auf landesspezifische Besonderheiten und Gepflogenheiten.“ Schmidt ergänzt „Es wird natürlich auch immer Inhalte geben, die wir 1:1 auf allen Seiten replizieren. Und: Auch innerhalb der Global-Pages-Struktur arbeiten wir

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weiterhin mit targeted posts, z.B. bei Feiertagen, die nur ein Land betreffen.“

Eine Schlüsselfrage für alle anderen Interessenten der aufgezeigten Strategie ist nun natürlich, ob sich solch ein Fanpageaufbau auch für den eigenen Verein lohnt?„Wir können Global Pages als Konstrukt für Clubs empfehlen, deren Facebook-Fans entweder eine hohe Internationalität aufweisen oder die ausländische Spieler in ihren Reihen haben, die in ihrer Heimat stark nachgefragt sind“, meint Schmidt, der fest davon überzeugt ist, dass sich für Schalke selbst, der Schritt auf jeden Fall gelohnt hat und vor allem noch lohnen wird: „Wir können Global Pages als Konstrukt für Clubs empfehlen, deren Facebook-Fans entweder eine hohe Internationalität aufweisen oder die ausländische Spieler in ihren Reihen haben, die in ihrer Heimat stark nachgefragt sind. Dazu können Global Pages auch für multinationale Partner und Sponsoren der Clubs eine interessante Plattform darstellen“, betonte der Leiter Club Media.“Global

Pages ist für uns ein weiterer wichtiger Hebel bei der Implementation ganzheitlicher Club-Media-Welten in unseren Zielmärkten. So hat bei uns der japanische Fan beispielsweise keinerlei Sprachbarriere mehr, wenn er sich im „Schalke-Kosmos“ bewegt. Nachdem er sich auf der japanischen Website, Facebook-Page und im japanischem Twitter-Kanal über Königsblau informiert hat, kann er anschließend im japanischen Onlineshop das

Trikot seines Lieblingsspielers bestellen“, rundete Schmidt die Vorteile dieser Strategie ab.

Doch nicht nur auf Facebook befindet sich S04 auf dem Vormarsch, denn auf Twitter knackten die Königsblauen am 11. Juli die 200.000 Follower-Marke. Kein Wunder also, dass der Bundesligist inzwischen dort auch international aktiv ist. Der englischsprachige Kanal (@s04_en) steht derzeit bei fast 2.500 Followern, während der japanische Account sogar schon 66.500 Follower zählt.

ABB. Jeder Schalke-Facebookfan kann individuell bestimmen, welche Globale Seite ihm angezeigt wird.

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Was sind bislang die Erfahrungen von PZPN und deren Digital Media Präsenz? Der polnische Fußballverband (PZPN) ist in den meisten Sozialen Netzwerken präsent. Wir haben Accounts auf Facebook, Youtube, Google+, Pinterest und Twitter. Den meisten Content bringen wir jedoch auf Facebook, Youtube und Twitter. Legen wir den Fokus einmal auf Facebook, wann haben Sie die Fan-Seite eröffnet? Welche Ziele haben Sie sich vor dem Launch gesetzt und wurden sie erreicht? Das Profil auf Facebook “Łączy nas piłka „ wurde 2011 gegründet, jedoch wurde die Abteilung für Kommunikation und Medien, die für die Sozialen Medien zuständig sind, erst 2012 gegründet. Als wir das Profil übernahmen hatte es 18.000 Fans. Heute haben wir mehr als 170.000, also haben wir innerhalb 1,5 Jahren unsere Fans verzehnfacht.

Welche Abteilung ist für die Sozialen Medien Verantwortlich und koordinieren Sie auch die Aktivitäten von anderen

ABB. Twitter-Profil des polnischen Fußballverbandes

EXPERTE I KWIATKOSKI

Polnischer FussballverbandJakub Kwiatowski, Pressesprecher polnischer Fußballliga, erzählt über den Umgang mit sozialen Medien im Verband, deren Zielen und Pläne für die nächste Saison.

Bereichen? (z.B. Ticketing, Marketing, Presse, etc.?)

Die Kommunikationsabteilung ist für alle Social Media Aktivitäten verantwortlich und koordiniert zudem die Aktivitäten anderer Abteilungen.

Haben Sie interne Richtlinien aufgestellt? Z.B. für Spieler, Angestellte, usw.)

Wir haben keine speziellen Richtlinien für unsere Spieler, oder Angestellten aufgestellt.

Fokussieren Sie sich mehr auf Fan Wachstum oder Interaktionsrate?

Unser primäres Ziel war es zunächst eine Fan Base aufzubauen. Wie schon erwähnt ist uns das mit der Verzehnfachung der Fans gelungen, natürlich versuchen wir nun auch mit unseren Fans in Kontakt zu treten und Diskussionen anzuregen. Des Weiteren organisieren wir Gewinnspiele und geben Auskünfte jeglicher Art.

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EXPERTE I KWIATKOSKI

Führen Sie spezielle Kampagnen oder Marketing Aktivitäten während der Saison durch?

Es kommt stark auf unsere Ziele an. Manchmal machen wir nur Image-Kampagnen, als wir z.B. die neue Nike Ausrüstung präsentiert haben, aber wiederum auch, um spezielle Events zu promoten. Beim Finale des polnischen Cups, hatte wir eine Kampagne laufen, die die Fans dazu bewegt hat ins Stadion zu kommen.

Kann Facebook oder Social Media im allgemeinen eine Einnahmequelle darstellen und wenn ja, wie planen Sie es zu implementieren? Natürlich sehen wir unsere Sozialen Netzwerke als weiterführende Vertriebskanäle. In Zukunft könnte es sicherlich möglich sein, direkt Profit damit zu machen, dafür ist es jedoch noch zu früh. Nur unser Youtube Kanal „Łączy nas piłka“ bringt bereits kleine Einnahmen.

Welcher Inhalt funktioniert bei den Fans von PZPN am besten? Definitiv sind Videos ganz vorne, die während des Trainingscamps der polnischen Nationalmannschaft entstehen. Wir haben unsere eigene Film Crew, die unsere Erste Mannschaft und die U21 während den Training-Camps begleiten. Dadurch, dass wir unser eigenes Content erstellen, können wir näher und authentischer sein, als andere Medien. Manchmal kommt es vor, dass unser Material sogar von anderen Medien übernommen wird, da es so einzigartig ist. Das beste Beispiel ist das Video, welches über 2,5 Millionen Mal auf Youtube geklickt wurde. Das Video, in dem unser Torhüter Artur Boruc während des Trainings im Tor stand, war unter den in Polen 10 meist geklickten Videos im Jahr 2013.

Bietet PZPN den Fans mobile Lösungen an (Apps z.B.) Im Moment haben wir keine Mobile Applikation. Jedoch arbeiten wir gerade an einer speziellen App, die wir in ein paar Monaten vorstellen werden.

Beeinflusst das Wachstum auf den Social Media Kanälen den

Trafic auf der Webseite? Wenn ja, wie?

Natürlich spiegeln sich die Aktivitäten auf den sozialen Netzwerken auch auf der Webseite in Form von Zugriffen wieder. Wir leiten unserer Fans von den Netzwerken direkt auf spezielle Inhalte der Webseite. Nebenbei haben wir drei Monate zuvor eine komplett neue PZPN.PL Webseite gelaunchet. Sie ist definitiv attraktiver und moderner und wird somit mehr User ansprechen.

Was sind Ihre Erfahrungen in Bezug auf die Wechselwirkung zwischen sportlichen Erfolg und Sozialen Medien? Wir bemerken immer eine erhöhte Aufmerksamkeit auf unseren Kanälen, wenn wir wichtige Spiele haben, unser Team gut in Szene gesetzt wird und das Team zunehmend in der Öffentlichkeit steht. Diese Faktoren haben stetig Einfluss.

Bieten Sie spezifische Inhalte für jeden Kanal, oder betreiben Sie “Cross-posting”?

Im Moment posten wir die gleichen Inhalte auf verschiedenen Plattformen. Aber Videos auf Youtube sind derzeit am erfolgreichsten. Sie werden später auch auf Facebook und Twitter gepostet.

Was wird das nächste “große” Ding in der sozialen Welt? Denken Sie, dass eine neue Plattform relevant werden könnte?

Die Entwicklung von Social Media ist extrem schnell und deshalb gehe ich davon aus, dass in Zukunft der User noch besser integriert wird. Wenn wir uns die Entwicklungen der letzten Jahre anschauen, können wir nie die Entwicklung einer neuen Plattform ausschließen, die die Kommunikation vielleicht wieder vollkommen verändert.

Können Sie uns ihre Pläne für die Saison 2014/2015 vorstellen?

In den nächsten Monaten werden wir eine neue online Platzform bereit stellen, die primär für Fans konzipiert ist. Sie wird sehr spannend sein, mit Informationen über Fußball, aber mit einem sozialen Charakter. Zudem wird es möglich sein über diese Plattform Tickets zu bestellen und somit wird sie zu einem sehr attraktiven Produkt für unsere Fans.

ABB. Auch auf Youtube ist die polnische Liga aktiv

ABB. Jakub Kwiatowski

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Nach einer Saison “Beko BBL: Top Performer” zieht Jonathan Müller, Verantwortlicher Social Media bei der Beko BBL, in den “Digitalen Sport Medien” ein Fazit über das Voting des Basketballliga.

ABB. Offizieller Auftritt der BEKO BBL im Netz

Beko BBL: Top Performer

CASE STUDY I BEKO BBL

Die Saison 2013/14 ist beendet – es war die erste Spielzeit, in der die BBL monatlich den „TOP PERFORMER“ gesucht hat. Ins Rennen wird dabei pro Verein ein Spieler geschickt. Dabei handelt es sich um eine Abstimmung über die Facebook-Seite der Liga.

Das große Plus dieser Aktion: Dadurch dass die Beko BBL von allen 18 Teams genau einen Spieler ins Rennen schickt, ist jeder Verein dementsprechend motiviert, seine eigenen Spieler bei der Wahl zu unterstützen. Kein Wunder also, dass dieses Voting

immer wieder von sämtlichen Facebookseiten der Teams unterstützt und geteilt wird und deshalb auch zufriedenstellende Reichweiten generieren kann.

„Wir sind beeindruckt, mit welcher Leidenschaft die Community teilgenommen hat“, resümiert Jonathan Müller, verantwortlich für den Bereich Social Media bei der Beko BBL. „Das TOP PERFORMER-Voting ist hinsichtlich jeglicher KPI eine der erfolgreichsten Content-Rubriken auf unserer Facebook-Seite. Die Zahlen zeigen, dass das Interesse der Fans, ihre

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Spieler zu supporten, über ihre Leistungen zu diskutieren und das Bedürfnis des Partners, seine Markenwerte in Verbindung mit dem Sport zu bringen, nachhaltig zusammengebracht werden können“, zeigte sich Müller nach einer Saison sehr zufrieden. „Ein weiterer positiver Effekt liegt in der Berichterstattung der regionalen Medien. So haben einige Tageszeitungen die Votings und Sieger zum Anlass genommen, eigene Artikel über die Spieler zu verfassen. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der auf unser Ziel, die Köpfe der Liga in den Fokus zu stellen, einzahlt.“

Wie bei jeder Aktion auf Facebook, ist auch hier das Ziel klar definiert: „Unsere wichtigste Aufgabe – sowohl online als auch offline – ist, neue Fans für unseren Sport zu begeistern.“ Deshalb ist es besonders von Bedeutung, dass die Fans direkt eingebunden werden. „So haben wir nicht 18 Kandidaten für jeden Monat nominiert, sondern 18 Vorschläge bei den Fans eingereicht und diese in einer „Vorrunde“ dazu aufgefordert, die Wahl zu bestätigen oder zu korrigieren“, erklärt Müller das Prozedere der Aktion.

„Wir möchten die deutsche Basketball-Community (ca. vier Millionen) auf Facebook zusammenführen. Ein wichtiger Faktor sind dabei die Spieler als

Identifikationsfiguren der Liga. Darum steht die Kommunikation rund um die Spieler unserer Teams stets im Fokus.“ Müller weiter: „Beim Beko BBL TOP PERFORMER verbinden wir dieses Kommunikationsziel mit dem Bedürfnis der Fans, über die Leistung ihrer Lieblinge zu diskutieren, mit den Markenwerten des Partners. Belsana Sport steht für „Performance“. Deshalb lag es nah, die besten Leistungen der Spieler durch die Community und in Verbindung mit dem Partner zu küren.“

In viele unserer Ausgaben haben wir bereits schon die verschiedensten Varianten, einen Spieler des Spiels oder des Monats zu wählen, präsentiert. Diese Aktion sticht aber durch ein paar besondere Merkmale hervor: Die Fans werden zum einen schon bei der Vorauswahl der Votingkandidaten miteinbezogen. Und zum anderen ist von jedem Verein ein Spieler vertreten, sodass auch jene Fans zur Teilnahme motiviert werden können, deren Team womöglich gerade eine sportlich schwierige Zeit durchlebt …

CASE STUDY I BEKO BBL

ABB. „Monatlich ruft die Beko BBL seine Facebookfans dazu auf, am Voting

teilzunehmen.

ABB. „Unsere Aufgabe ist es, neue Fans für unseren Sport zu begeistern“,

so Müller (Beko BBL).

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Spox.com

ABB. Über 127.000 sportbegeisterte Facebooknutzer folgen inzwischen den Beiträgen von spox.com

In einer Serie will das RESULT-Team die ‘Social Media’-Aktivitäten von Sportmagazinen und Online-Portalen unter die Lupe nehmen. Unser Mitarbeiter Florian Greß fragte Benjamin Wahlen, Verantwortlicher Social Media spox.com, wie bedeutend die sozialen Netzwerke inzwischen für den Journalismus geworden sind.

Hallo Herr Wahlen, Spox.com steht aktuell bei Facebook bei über 127.000 „Gefällt mir“-Angaben. Wie zufrieden sind Sie mit dieser Zahl? Worin sehen Sie das Hauptziel Ihres Social-Media-Auftritts auf Facebook?

Da wir fast ausschließlich organisch wachsen, sind wir mit der Anzahl unserer Facebook-Fans sehr zufrieden. Unsere User sind aktiv, teilen, kommentieren, liken und zeigen, dass sie Interesse an unseren Inhalten und Posts haben. Im Gegensatz zu einigen anderen Portalen sind wir der Ansicht, dass sich dazugekaufte Fans nicht lohnen – die Absprungrate ist wahnsinnig hoch und die Aktivitäten verschwindend gering. Aufgrund des Facebook-Algorithmus‘ wirkt sich dies dann negativ auf die Gesamt-Performance unseres Auftritts aus.

In Ausnahmefällen haben wir auch schon geworben, das waren dann allerdings sehr gezielte Angelegenheiten, zum Beispiel bei der Übertragung eines besonderen NBA-Matches.

Unser Hauptziel ist es, unsere User zu erreichen, zu informieren und zu unterhalten. Darüber hinaus wollen wir die Marke spox.com ansprechend präsentieren. Dass der wirtschaftliche Aspekt bzw. die Generierung von Klicks auf unserer Website ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, ist keine Frage.

Auch auf Google+ ist spox.com aktiv. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Auftritt auf dieser Plattform?

Im November sind wir bereits seit drei Jahren auf g+ vertreten und stehen auch dort bei sehr zufriedenstellenden 55.000 Followern. Der

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Unterschied zwischen Facebook und g+ ist aber immer noch riesig, egal ob man die Anzahl der User, die Reichweite oder die Aktivitäten vergleicht. Positiv ist dafür, dass hier fast keine Trolle aktiv sind, was das Monitoren der Kommentare merklich vereinfacht.

Auch die Bedienung von g+ ist angenehm und einfach gehalten. Interessant ist darüber hinaus die Verbindung zu YouTube, da wir auf g+ direkt verlinken und unseren eigenen Video-Content bestmöglich präsentieren können. Insgesamt ist g+ deshalb durchaus von Bedeutung für uns

Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit Twitter?

Auf Twitter sind wir seit Januar 2008 aktiv und haben derzeit 29.000 Follower – Im August 2012 standen wir noch bei (nur) 10.000 Followern. Hier haben wir also einen beachtlichen Sprung hinter uns, was vor allem unserem „Twitter-Guru“ Patrick Völkner zu verdanken ist, der viel Zeit, Liebe und Know-How in unseren Twitter-Auftritt investiert. Im Gegensatz zu Facebook oder g+ wollen wir hier durch launige und lustige Tweets sowie die Begleitung von Live-Events hauptsächlich die Bekanntheit und Präsenz der Marke spox.com steigern.

Achten Sie auch darauf, dass Sie zwischen den verschiedenen Plattformen für unterschiedlichen Content sorgen? Oder betreiben Sie größtenteils Cross-Posting?

Wir produzieren unterschiedliche Beiträge für die einzelnen Kanäle. Insbesondere auf Twitter agieren wir mit Textposts und eher weniger mit Fotos oder Videos, die wiederrum auf anderen Kanälen erfolgreicher sind. Bei Facebook und g+ ist die Vorgehensweise relativ ähnlich, da diese Plattformen auch von der Darstellungsweise vergleichbar sind.

Auf unserem Instagram-Account spoxdaily veröffentlichen wir hingegen ausschließlich Bilder aus der Sportwelt, die uns besonders lustig oder unterhaltsam erscheinen. Ab und an führen wir hier auch Mitarbeiterfeatures durch und stellen unsere Redakteure vor, um den Lesern auch einmal einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen.

Werten Sie denn intern auch die einzelnen Plattformen analytisch aus? D.h. analysieren Sie, welche Inhalte gut auf Facebook und Co. funktioniert haben und verändern ihre Social-Media-Strategie dann entsprechend in der Zukunft?

Wir haben Analyse-Tools, mit denen wir jede Plattform einzeln analysieren bzw. auswerten.

Hierbei stehen sowohl der erzeugte Traffic zu spox.com, als auch der Erfolg jedes einzelnen Beitrags im Vordergrund. Eine detaillierte Analyse ist sehr wichtig, um die unterschiedlichen Plattformen wirklich verstehen zu können. Das gilt insbesondere für Facebook, wo man sich dem sich ständig ändernden Algorithmus immer wieder aufs Neue anpassen muss, und funktioniert auch nur, wenn man ein sehr flexibles Team hinter sich hat.

Immer wieder ist es zu lesen, dass Online-Newsportale häufiger abhängig von den eigenen Social-Media-Auftritten werden, d.h. dass eine Großzahl der Besuche auf der eigenen Online-Seite nur über die Weiterleitung über Facebook und Co. zustande kommen. Erkennen Sie bei spox.com dort inzwischen ebenfalls eine gewisse Abhängigkeit?

Dass der Social-Media-Auftritt bei der Generierung von Klicks eine wichtige Rolle spielt, trifft auch bei uns zu. Wenn wir einige Tage einen merklichen Einbruch unserer Social-Media-Zahlen erkennen, gibt uns das schon Anlass zur Sorge und zum Handeln. Wir setzen uns dann intern zusammen und versuchen, dem mit einer Anpassung der Strategie entgegenzuwirken.Von einer Abhängigkeit kann man in unserem Fall dennoch nicht sprechen.

Betreiben Sie denn in regelmäßigen Abständen auch besondere Social-Media-Aktionen wie zum Beispiel Gewinnspiele oder haben Sie in diese Richtung z.B. bei der WM in Brasilien etwas geplant? Nutzen Sie auch Facebook-Apps?

Da wir nicht nur informieren, sondern auch unterhalten wollen, führen wir das relativ häufig durch. Über Facebook haben wir schon zahlreiche Gewinnspiele geschaltet – auch mit der Hilfe von eigens programmierten Apps.

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ABB. Benjamin Wahlen ist der Hauptverantwortliche im Bereich Social Media bei

spox.com.

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Wir hatten unter anderem schon Videorätsel, aber auch Einsendeaktionen zu bestimmten Anlässen. Als wir bei der Live-Übertragung eines NBA-Games die Zuschauer dazu aufgefordert haben, uns Fotos davon zu schicken, wie sie das Spiel verfolgen, erhielten wir Hunderte von Bildern und waren selbst überrascht, wie viele Einsendungen wir bekamen. Zur WM haben wir im Zuge unserer Webshow „Go!Brasil“ auch schon Trikots und Spiele über Facebook verlost.

Kommen wir nun einmal zu einem häufig traurigen Kapitel der sozialen Netzwerke, die sogenannten Shitstorms. Haben Sie in diese Richtung bereits Erfahrungen machen müssen in der Vergangenheit? Und wenn ja, um was ging es dabei?

Beim Kommentarmanagement ist es wichtig, eine einheitliche und auch für den User nachvollziehbare Strategie zu verfolgen. Darüber hinaus muss man aber auch in der Lage sein, bestimmte Situationen, die eskalieren oder zu einem Shitstorm führen können, zu erkennen, einzeln zu bewerten und entsprechend zu handeln. So wurde zum Beispiel ein eigentlich harmlos gemeinter Post über Tim Wiese falsch verstanden und löste etliche Beschwerden aus. Diesen haben wir dann mit einem Entschuldigungsbeitrag, der am Ende auch von den Usern sehr gut aufgenommen wurde, entgegengewirkt.

In einem anderen Fall haben wir uns klar positioniert

und hinter den Post gestellt, weil wir daran nichts Verwerfliches oder kein Fehlverhalten erkennen konnten. Man benötigt für solche Situationen einfach ein gewisses Fingerspitzengefühl.

Zum Abschluss noch einmal andersherum gefragt: Welche Bedeutung spielt die Einbindung anderer Accounts von Vereinen oder Spielern auf den verschiedenen Plattformen bei der täglichen redaktionellen Berichterstattung als Recherche-Tool?

Die Einbindung der sozialen Medien ist aus dem redaktionellen Alltag nicht mehr wegzudenken. Insbesondere auf Twitter werden viele Informationen und Neuigkeiten zuerst verbreitet. Dementsprechend sind unsere Redakteure auch jederzeit auf Twitter online und folgen den Vereinen, Spielern und anderen Journalisten.

Zudem bauen wir über Widgets auch direkt Tweets bzw. Posts in unsere Artikel ein. Dass wir auch ein wachsames Auge auf die Auftritte der Konkurrenz haben, ist klar.

Vielen Dank für das ausführliche Gespräch, Herr Wahlen! s

ABB. Auch auf Twitter ist spox.com selbstverständlich aktiv. Rund 29.000 Follower sollen hier täglich mit News aus dem Sport versorgt werden.

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Die Social Media WM

RESULT Sports, erhoben am 15.07.2014

Das DFB-Team glänzte in Brasilien nicht nur auf dem Rasen, sondern präsentierte sich auch in den sozialen Netzwerken weltmeisterleich.

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Es war DAS Ereignis des Jahres: Die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien! Nicht nur ARD und ZDF eilten im TV von Rekord zu Rekord, auch die sozialen Netzwerke stellten eine gigantische Zahl nach der anderen auf. Um nur ein paar kurze Beispiele zu erwähnen: 350 Millionen Menschen nahmen an Diskussionen rund um die WM zwischen dem 12. Juni und dem 13. Juli 2014 auf Facebook teil. Dabei generierten sie drei Billionen Interaktionen, d.h. Posts, Kommentare und „Gefällt mir“-Angaben. Als aktivstes Land stellte sich dabei der Gastgeber aus Brasilien heraus.

Über 57% aller Brasilianer auf Facebook nahmen an den Beiträgen rund um die WM teil. Vergleichbare Rekorde brach auch der Kurznachrichtendienst Twitter. Dort wurden

zum #WORLDCUP2014 insgesamt 672 Millionen Tweets abgesetzt.

Dabei lief es insgesamt nicht nur sportlich, sondern auch in den sozialen Netzwerken herausragend für das DFB-Team. Gleich um 3.405.867 konnten sich die offiziellen Auftritte des Weltmeisters bei der digitalen Reichweite steigern. Davon gehen alleine rund 1.73 Mio. neue Fans auf Facebook (insgesamt über 3.90 Mio. Fans) und über 0.43 Mio. Follower auf Twitter (insgesamt rund 0.90 Mio. Follower) zurück. Den größten Sprung machten die Deutschen aber in China: Auf SinaWeibo konnte sich Deutschlang über 1.590.945 neue Follower freuen! „Wir hatten im Bereich der Sozialen Medien das Ziel, die Mannschaft und den DFB weltmeisterlich zu

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präsentieren“, erklärte Ralf Köttker, Direktor Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit beim DFB. „Die Mannschaft hat uns mit ihren erfolgreichen Auftritten in Brasilien dabei natürlich die Grundlage geschaffen. Am Ende steht nicht nur der sportliche Titel, sondern auch im Social Media-Bereich ein tolles Ergebnis. Sowohl auf Facebook, als auch auf Twitter, Instagram und allen weiteren Kanälen des DFB. Wir sind mit der Entwicklung zufrieden, sehen aber auch, dass das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.“

Doch keine Frage: Um diese Zahlen zu erreichen, musste auch viel Zeit investiert werden. „Der Aufwand war natürlich während der Turnierphase deutlich höher als sonst, zeitlich und personell. Die höhere Schlagzahl während der WM hat sich aber gelohnt“, zeigte sich Köttker nach dem Turnier in Brasilien zufrieden. In der Spitze haben wir mit unseren Beiträgen täglich rund 51 Millionen Menschen erreicht. Einzelne Beiträge haben Reichweiten von fast 20 Millionen erreicht. Die Gesamtreichweite betrug am Tag nach dem WM-Finale sogar über 70 Millionen.“

Auch die Brasilianer können sich mit ihrem Wachstum auf den digitalen Plattformen zufrieden geben.

Insgesamt verzeichnete der WM-Vierte mit 2.796.482 hinzugewonnener digitaler Reichweite einen sehr ordentlichen Wert. Das Treppchen komplettieren trotz Achtelfinalaus die Mexikaner, die mit einer digitalen Reichweitenerweiterung von 2.541.205 Nutzern ebenfalls zufrieden sein können. Mit 0.827 Mio. neuen Followern auf Twitter sind sie sogar die beim Kurznachrichtendienst die Nummer 1. Nicht nur bei den TV-Einschaltquoten, sondern auch in den sozialen Netzwerken, machte sich der Fußball-Aufschwung der USA bemerkbar. Mit 1.344.768 neuer Nutzer-Reichweite belegen die offiziellen Auftritte des Klinsmann-Teams Platz 5. Bei Instagram sind sie mit 228.430 neuen Followern sogar der Account, der von allen am meisten gestiegen ist.

So viel zu den Veränderungen in den sozialen Netzwerken der offiziellen Verbände. Doch keine Frage, dass bei der WM eher die Auftritte der einzelnen Spieler im Vordergrund standen. Kaum eine WM-Sendung lief im deutschen Fernsehen, ohne dass nicht ein paar Facebookbeiträge oder Tweets von einem Spieler eingeblendet wurden. Wir haben daher für euch auf den folgenden Seiten noch einmal die besten Beiträge der WM-Wochen zusammengefasst.

BERICHT I WM-AUSWERTUNG

RESULT Sports, erhoben am 15.07.2014

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Social Wall

Nach dem fulminanten Einstieg des DFB Team ins Turnier, 4:0 gegen

Porutgal, ließ sich auch Kanzlerin Merkel es sich nicht nehmen, sich mit den

Helden ablichten zu lassen. Farblich passte sie sich auch gleich an … naja,

zumindest an die Trainingsanzüge der Ersatzspieler …

Auch er musste es ansehen, wie das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“

dann doch seine Grenzen aufgezeigt bekam: US-Präsident Barack Obama

schaute aus der AIR FORCE ONE Richtung Minneapolis beim 1:0-Triumph

von unserer Mannschaft gegen seine USA an.

Poldi bekam sogar sein eigenes Selfie mit der Kanzlerin.

Wirklich überraschend war das 4:0 aber nicht, wenn man einmal

bedenkt, wer das Team mit ganzer Kraft unterstütz hat: Özils Nichte Mira

drückte den Jungs alle Daumen …

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WM I SOCIAL WALL

Ein ganz großer Spieler schied im Viertelfinale aus – mit sechs Toren auf dem

Konto verließ James Rodriguez (COL) das Turnier. Gegner David Luiz (BRA)

war allerdings so angetan von dessen Leistung, dass er die brasilianischen

Fans zum Applaus für James aufforderte.

Es war DER Skandal der WM2014: Luis Suarez biss Italiens Chiellini in die

Schulter, wurde nachträglich gesperrt, weil es der Schiedsrichter nicht gesehen

hatte. Tage darauf bedankte er sich für die Unterstützung von seinen Fans und

postete auf Facebook ein Foto mit seiner Familie. Doch neben der Sperre bis

Ende Oktober, stellten auch seine Sponsoren die Zahlungen an ihm ein. Drei

Wochen später wechselte er dann zum FC Barcelona .

Wenig störte das allerdings Weltstar Rihanna: Sie unterstütze schon angefangen

in der Vorrunde das DFB-Team. Mesut Özil bedankte sich dafür im Namen vom

Team: „Thank you for the support!;)“ twitterte er ihr zu.

Bitterer lief es für Weltfußballer Cristiano Ronaldo – der amtierende

Weltfußballer schied bereits in der Vorrunde mit Portugal aus – während

der K.O.-Phase hatte er somit für andere Tätigkeiten Zeit.

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Auch ein Klassiker für die Ewigkeit: Mertesackers Interview im ZDF und der

berühmten Eistonne. Eistonne Tag 1 hielt er dann auch gleich auf Facebook

und Twitter fest. Kurios: Tage darauf fehlte Mertesacker beim Training –

der Grund? Kurioserweise fehlte er aufgrund einer Grippe – ob drei Tage

Eistonne dann doch etwas zu viel waren?

Andre Schürrle zeigte vor dem Halbfinale, dass er nicht nur auf dem Platz

gerne Ausrufezeichen setzt, sondern auch in den sozialen Netzwerken.

Wie locker die Stimmung im Team ist, bewies wieder einmal Spaßvogel

Poldi. Er posierte während der Pressekonferenz von Kumpel Schweini

neben dem TV und veräppelte ihn …

Im Halbfinale gar nicht mehr mit dabei war Superstar Neymar. Seine

bewegende Botschaft an das brasilianische Volk wurde gleich über 11.2 Mio

mal geklickt – wow!

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Sepp Blatter gratulierte nach dem Spiel hingegen Miro Klose zu seinem

WM-Torrekord. Der FIFA Präsident zeigte sich rund um die Spiele sehr aktiv

auf Twitter.

Nicht fassen konnte das 7:1 auch Belgien Stürmer Romelu Lukaku. „ooh

myyy goood“ twitterte er über seinen Kanal.

Doch auch nach dem fulminanten Sieg vergaß Mesut Özil nicht die Verlierer:

Via twitter richtete er aufmunternde Worte an das brasilianische Volk, die

doch bitte nicht ihren Stolz verlieren sollen …

In den Staaten waren sie nach unserem 7:1 gegen Brasilien sogar so

angetan, dass sie das Empire State Bildg. In den schwarz-rot-goldenen

Farben erschienen ließen. Ein Anblick, an dem man sich auf jeden Fall

gewöhnen kann …

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WM I SOCIAL WALL

Nach dem 7:1 gegen Brasilien konnte Thomas Müller nach der Massagebank

gespannt auf das andere Halfbfinale ARG – NED schauen. Wenn er da aber

nicht einmal für die Niederlange und seinem Entdecker Louis van Gaal

gewesen ist …

Doch was unsere Jungs können, das können in den sozialen Netzwerken

auch die Argentinier. Leo Messi posierte ebenfalls nach dem Achtelfinale

gegen die Schweiz via Selfie zusammen mit Di Maria und Lavezzi.

… am Ende holt dennoch Deutschland den Cup. Die Spieler lassen dabei

größtenteils eher Bilder statt Worte sprechen …

… und Poldi rundet mit dem zweiten Merkel-Selfie des Turniers nach dem

Finale seine Social-Media-Aktivitäten so ab wie er sie begann. Den Fans

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1. Fussball-Bundesliga

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*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. Juli 2014 erhoben.

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1. Fußball Bundesliga

La Liga Seria A

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Topligen Deutschland

Beko Basketball Bundesliga DKB Handball Bundesliga

Deutsche Eishockey Liga 2. Deutsche Eishockey Liga

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Europäsche Top 25

Top 25 - Eishockey

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Europäische Top 25

Top 25 - Handball

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ZU GUTER LETZT

Digitale Sport Medien

München, Juli 2014

IMPRESSUM

DIGITALE SPORT MEDIEN:

DAS Fachmagazin für das digitale Sport Business. Dieses Magazin erscheint monatlich und widmet sich dem Einsatz, den Anwendungen, der Nutzung, sowie den Entwicklungen und Trends der digitalen Medien im Sportbereich.

Als ‘digitale Medien’ bezeichnen wir die mobile Kommunikation, die unterschiedlichen Plattformen der Sozialen Netzwerke und die Websiten. Das Magazin wird in enger Zusammenarbeit zwischen der Lehre und Praxis erstellt und von der RESULT Sports herausgegeben.

REDAKTION

Mario LeoGeschäftsführerRESULT Sports

Hubert RaschkaManaging Partner

RESULT Sports

Florian GressSocial Media Manager

RESULT Sports

Hanna KavalevichProjektmanagerRESULT Sports

Andy EyringProjektmanagerRESULT Sports

Dennis WegnerHaimspiel Media

Robert BurkhardtFreier Mitarbeiter

ABONNEMENT

Sie können sich auf unserer Website www.result-sports.de eintragen oder einfach eine Nachricht an [email protected] senden. Alternativ oder für sonstige Fragen stehen wir unter +49 (0) 89 / 5454 0789 zu ihrer Verfügung

Die Social Media WMDie Weltmeisterschaft 2014 ist vorbei, die entscheidenden Momente werden den Fans rund um den Globus aber in Erinnerung bleiben – sie wurden nicht wie gewöhnlich von den Pressefotografen geschossen, sondern diesmal auch von den Spielern selbst in Form von „Selfies“ und authentischen Augenblicksaufnahmen im Moment des größten Jubels. Die Spieler haben die Berichterstattung über die WM dabei maßgeblich mitbestimmt und der Medienbetrieb hat darauf reagiert, indem er das verfügbare Material – bereitwillig von den Spielern, Offiziellen und Verbänden zur Verfügung gestellt – eher unkritisch in das eigene Angebot integriert hat. Dies betrifft die klassischen Medien wie TV, Print und Radio ebenso sehr wie die digitalen Angebote der Medienlandschaft. Dabei waren es nicht nur Bilder, die sich in unser kollektives Gedächtnis gebrannt haben. Adidas hat mit #allin or nothing sprichwörtlich alles auf eine Karte gesetzt, Mercedes und Deutschland waren #bereitwienie, Sport1 versuchte es mit „wirfür4“.

Banalität versus AuthentizitätMit Recht können wir von der Authentizität des Banalen sprechen. Die Fans an den privaten Momenten der Spieler teilhaben lassen – selbst wenn dahinter im einen oder anderen Fall eine Agentur steckt, die mit dem Spieler bestimmte Postings plant – dieses Ziel dürfte gelungen sein. Das dabei nicht immer hochspannende Momente knisternder Atmosphäre zustande kommen, gehört zum Konzept. Woran man das erkennen kann? Auch inhaltsleere Bilderpostings der fanstärksten deutschen DFB Spieler werden von der ekstatisch jubelnden Volksseele hundertausendfach mit Likes überschüttet. Mesut Özils Finaljubel – er ist gemessen an der Fanzahl der mit Abstand erfolgreichste deutsche Spieler in den Sozialen Netzwerken – erhielt über 2 Millionen likes und eine Reichweite von über 40 Millionen – ein hervorragender Wert. Wie ein bekannter Pressesprecher und Medienberater eines Top Trainers im Interview zum besten gab, war es die „erste Social Media WM“. Damit dürfte er Recht behalten…

MarkenbildungIn früheren Weltmeisterschaft blieb den Athleten nur der Gang vor die TV Kamera oder ein (genehmigtes) Presseinterview, um aus der verhältnismäßigen Anonymität des DFB Kollektivs herauszutreten. Abhängig von der Leistung auf dem Platz konnten sich die Fans nur in begrenztem Umfang ein Bild von den Idolen machen. Dass Mesut Özil Lieblingstier der Löwe ist, dass Lukas Podolski eine Stiftung betreibt und sich Kevin Großkreutz, Julian Draxler und Benedikt Höwedes gemeinsam im Campo Bahia ein Bungalow teilen – war bisher nicht ohne Weiteres zu erfahren. Ob diese Informationen für den Verlauf der WM wichtig sind, darf getrost bezweifelt werden. Das sie aber dazu dienlich sind, sich von den Athleten ein genaueres Bild zu machen, steht außer Frage. Somit erscheint es nur naheliegend, dass Unternehmen die Authentizität der Sozialen Netzwerke zu Ihrem Vorteil nutzen und ihre Produkte im Rahmen der Social Media Tätigkeit der Athleten kommuniziert haben möchten. Dass dieser Ansatz funktioniert, darf gerne noch bewiesen werden. Es ist aber anzunehmen, dass die Strategie der großen Unternehmen und Ihre Werbestrategen aufgegangen ist.

Und jetzt?Die Fans überall auf der Welt waren der Faszination der ersten „Social Media WM“ erlegen. Wie es bei künftigen Weltmeisterschaften zu geht, kann nicht mit Bestimmtheit vorhergesagt werden. Ob sich ein Abnutzungsverhalten erkennen lässt und nur noch hervorragende Postings und Tweets von den Fans belohnt werden, darf jedoch getrost bezweifelt werden. Die Nähe zu den Idolen wird weiterhin das bestimmte Merkmal sein. Teilhaben am Leben der Stars in Momenten größter Anstrengung, Schmerzen, Erfolg und Niederlagen wird auch in vier Jahren noch ein gesellschaftsfähiges Motiv sein.

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„Digitale Sport Medien“ ist ein Magazin von RESULT Sports

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WISSEN = OPTIMIEREN MIT STRATEGIE

• Der Club Medien Report umfasst alle digi-talen Club Medien in einem Wochen- oder Monatsreport. Woher kommen ihre Besu-cher? Welche Wünsche und Vorlieben hat ihre Online-Community? Gibt es Synergien zwi-schen Web&Mobil oder Web&Social?

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• optional: Werbe- und Banner-Reporting

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• Neben einer übersichtlichen und analyti-schen Aufbereitung in Gra� ken und Tabellen-form, erfolgt eine interpretation der zahlen, inklusive RESULT Handlungsempfehlungen.

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