Digitalisierung im Gesundheitswesen: Wem nützt digitale ... · PDF fileMichaela Evans...
Transcript of Digitalisierung im Gesundheitswesen: Wem nützt digitale ... · PDF fileMichaela Evans...
Arbeit und Gesellschaft 4.0 | Mitbestimmen und Mitgestalten! Digitalisierungskongress 2016 (ver.di, Hans Böckler Stiftung)
18.10.2016 | Berlin
Michaela Evans
Leiterin des Forschungsbereichs „Arbeit und Qualifizierung“ Forschungsgruppe „Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität“, Institut Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule, Gelsenkirchen
Digitalisierung im Gesundheitswesen:
Wem nützt digitale Technik?
Wer trägt mögliche Risiken?
2 Institut Arbeit und Technik
Gliederung
1| Digitalisierung im Gesundheitswesen: Was wird diskutiert? 2| Co-Evolution von Gesundheitsversorgung und digitaler Technik 3| Folgen für die Arbeitswelt „Krankenhaus“ – Ausgewählte Thesen zum „Arbeitsreport Krankenhaus“ 4|Herausforderungen für Mitbestimmung
1| Digitalisierungsgrad Gesundheits- und Sozialwesen gelten als gering digitalisierte Wirtschaftsbereiche (Digitalisierungsanteil < 20% / 2013).
3 Quelle: Prognos 2015, S. 17
4 Institut Arbeit und Technik
2 | Digitalisierung und Beschäftigung
Gesundheit: Bedeutendes Digitalisierungsfeld, Nachfragesteigerung bei Arbeitsstellen.
Quelle: wifor/pwc 2016
5 Institut Arbeit und Technik
Quelle: Dengler/Matthes 2015
Rund 20% der Tätigkeiten
medizinischer und nichtmedizinischer Gesundheitsberufe
könnten durch Computer erledigt
werden!
Aber welche?
3 | Digitalisierung und Arbeit
These 1 |
Co-Evolution von
Versorgungsgestaltung
und digitaler Technik.
1
7 Institut Arbeit und Technik
Wie soll sich die Gesundheitsversorgung künftig entwickeln?
Umfassende Gesundheitsversorgung
Stärkung von Prävention in allen Versorgungsfeldern
Integrierte und personalisierte Beratung, Prävention, Diagnose, Therapie und Pflege
Vernetzung für mehr Effizienz und Versorgungsqualität
Entwicklung wissensbasierter Servicemodelle im komplexen Versorgungssystem
1
8 Institut Arbeit und Technik
Co-Evolution von Gesundheitsversorgung und digitaler Technik
Steigende Datenmengen Höhere Speicherkapazitäten Wachsende Anforderungen
an Datenverarbeitung und -analyse Effiziente und sichere Steuerung
von Kernprozessen Ausweitung der Wissensbasis Verfügbarkeit von Expertenwissen Kompensatorik durch technische Assistenzsysteme Digitale Technik als Alltagsbegleiter
9
Was sind bekannte Anwendungsfelder digitaler Technik im Gesundheits- und Sozialwesen?
Was sind Folgen digitaler Technik
für die Arbeitswelt?
1
11 Institut Arbeit und Technik
Arbeitsreport Krankenhaus: Mehr Technik – Bessere Arbeit?
Daten
12 Institut Arbeit und Technik
Im Arbeitsalltag ist das Smartphone sehr präsent.
13 Institut Arbeit und Technik
Digitale Technik wird bei komplexen Aufgaben genutzt.
14 Institut Arbeit und Technik
Wie bewerten Beschäftigte die Folgen?
Rund jede/-r dritte Beschäftigte/-r gibt an, …
…dass durch digitale Technik die Zahl der Arbeitssituationen,
in denen sie sich gehetzt fühlen, gestiegen ist.
…dass der Termin und Leistungsdruck durch digitale Technik gestiegen ist.
Rund jede/-r zweite Beschäftigte/-r gibt an, …
…dass die Zahl der Arbeitssituationen, in denen durch digitale Technik
mehrere Aufgaben parallel erledigt werden müssen, gestiegen sind.
…dass die Zahl der Arbeitssituationen, in sie Arbeitsanweisungen per
E-Mail/SMS erhalten, gestiegen sind.
15 Institut Arbeit und Technik
Veränderung, Arbeitserleichterung und keine Angst vor Substitution.
Unklarheiten bezüglich der Auswirkungen auf
Zeitersparnis, Effizienz, Patientenversorgung.
These 2
„Digitale Dissonanz“
Beschäftigte lehnen digitale Technik nicht generell ab.
Digitale Technik zielt auch auf komplexe Aufgaben.
Beschäftigte wissen, dass digitale Technik ihre Arbeit verändern wird. Sie
beschreiben auch negative Auswirkungen, empfinden digitale Technik
subjektiv aber nicht als Bedrohung.
Unklarheit, was digitale Technik für Zeitersparnis, Effizienz
und Patientenversorgung bringt.