Dipl.-Ing. RUDOLF WINZHEIMER, Telegraphendirektor im Reichspostzentralamt (Telegraphentechnisches...

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Band 10, Heft 2 April 1930 Buchbesprochungen 203 dem Ahbildungsinaterial an di- 1,ehrbuch- Literalur des vergangeneu Jahrhunderts. Frei- lich ha1 dcr neue Herausgeber, E. W a e t z - ma II 11, sich groBe Mulie gegeben, durch Gc- winnung guter neucr Autorcn, die diNe .alt'en Aufsiitze urnarbeitelen, far 'eiii(e Modernisierung ZII sorgen. So bringt z. B. G. Bcrnd 1-Dres- den in dem Kapitel iibcr MaO und Messen manches aus dcr neuesten Technik. Anderer- seits erschmeint die im dritlen Kapitel gegehenc Einffihrung in die Punktmedianik etwas ver- allel, jedenfalls reichlich konvenlionelj. Auch in den allgemeineii Satzeii uber Bewcging ond Gkicligcwichl von I'anklsyst~erneu in Iiapitel IV is1 nicht gcrade fiir klare I-Icraiasarbeitung des D'A 1 ember t schcn Prinzips und dergl. gesorgt, trir dies- heutc (loch schon zii den Sell~slvei~stiindliclilt~ileii gehdren sollte. Ilic Me- chanik dcs slarren Iiiirpcrs, voii w . I I o r t be- arheilel, wird durch besondere Aiisfdhrungen iibcr den Iir~cisclkompaD voii It. S chulter vor- lcillinfl crgiinzt. In1 zweiten Bande gibt Piischl eiiie allge meinc Einleitung in die Elastizitiits-und Festig- keilst1ieori.e und P. P. E w a 1 d eine Ucbersicht iiber die I'robl,emc der Atom-Slruktur. Von be- soi:dercm Intcresso sind dije drei liapitel VOII I.. P r an tl I1 iiber die M'echaiiik der flussigcn nnd gasformigen ICBrper. Si,e enthalten eine l)arstelluiig, die in den Grundziigen an die voii I'randtl 1-01' Iiingerer Zejt im Handbuch der ~alarwissenschafteii gegcbenea erinnert, nalfir- licli unter weil.ergehcndcr Ausfiihrung, na- ineiitlich dcr ,experimentell,en Seite. Es vwstehl sich, daD die cigenen Porschnngen Pr a 11 d t 1 s und die reichen Ergcbnissse dler Giittinger Schule ii 1 besond ercm hla De herucksich tigt w'erclen. DaO dabci prakliscli wichlige Fragen \vie elwa die tlcs Widerstands iri zylindrischcn Lcitungen etwas zu kurz kommen, muB man schoii mit in Kauf nehmen. Ueber Wasserkraft-Maschi- nen, Wnsser- und Luftfahrzcugc und uher Ver- socliscinriclit~rngen der Mydrotlynamik mid Aorodynamik wird das Wichtigste in 'entspre. chendcr Form berichtet. Der Akuslik-Band beginiit init einer eleman- tar gehaltcnen Einfiihrnng in die allgemeiiie Wcllenlehre wid hrscliiifligt sich dann wesent- lich mil den klassischen Aufgaben der cxpcri- mentellen Klanglehre. Ausiiihrlich wrrden z. B. die verscliiedenen h4nsiltinstrumen te hehandclt ; einiges wenige wird fiber dns niar~schli~clie Slimniorgan gesagt. Verli81tnismii0ig kurz kom- men die modernen I'roblcme, die cincrscits durch die l~uiiltlechnik,midererseik durch die .4ufgaben drs Eaii\v~esens angcrcgt sind, ziir Sprache. Nanienllich der Raum- und Bail- akuslik, clic ill lelzter Zeit von vieleu Seiteii gefordert wurde, hbtte etwas mehr Platz als 20 Seilen geg6unl werdcii sollen. Im gaiizeii is1 zn sagen, daO die neue Auf- lage den alten Rohm des Miiller-I'ouillel- schen Lehrbuchs der Physik gewahrt hat und daB das Buch neben der groBen Zahl neuerer Werke auf di,escm Gchiet mit Ehren hestehen wird. Mises. 47 Dr.-Ing. H. NIPPERT, Ueber den Strti- 111 II ii g s v er 1 us t i n g e lr r u m ni t en K a 11 B - 1 c 11. Mit I41 Abb. und 6 Zahlentafeln. For- srhiingsnrhcilen ad d'em Cebicle des Ingeiiieur. wesens, IIefl 320. V 111-Verlag, Berlin 1929. I1 $- 67 S. I'reis 9 hl. Der Verfawr hat sich die schon oft behan- tlelte Aufgabe gestellt, auf experimentellan Wege zu unlersuche:~, wc1che;i Vei-lust an StrB- niungsenergie eiiie Flussigkeit erfahrt, sobald sie eiiise ICriimmring iniierhalb eiimr Leitung durclil8nft. Leider schcinen die Ergehiiissc hlz der anf dic Versuche und ihre Auswser- lung aufgcwandten grol3en Miihe wenig brauch- bar. da ein zn kurzes Stcick d.er Leitung vor wid hinter dem Kriimmer in Belracht gezogen wirde. Wesentlich far die Bcurteilung der un- Lersuchteii Verluste wire es geweseii, eiiicii liinreichcnd In'ng~eii Zu- und Ablanf vorzuselien, da sonst im AnIang- inid End- Quersrhnitt noch ciiise Einwirknng tlcs Kriini- mers auf die Geschwiiidiglteit- und Drnckver- teilung vorliegt, wodurch die Ergehiiisse in Fhge geslellt werden. Riises. 47 Prof. P. DEBYE, 0. Professor und Direktor dcs Physikalischen Instiluts an der Universiliit Leipzig. Po 1 a r e RI o 1 e k e 1 11, RIit 34 Abb. ini Text. Verlay S. Hirzel, 1,eipzig 1029. VIII Die Grundlage dieses Buches, das nrspriing- licli aus Vortriigeii hervorgegangen in engli- scher Fassung erschien, bildet die von dein Verfasser 1)egriindele Erkenntnis, daO es im cleklriscli~cn Gehiel d'er Moleknlarphysik etwas Aehnliches gibl, wie die Erschcinungen. die im rnagnetisclren Gebiet den Paramagiisetismus lie- dingcn uncl sich am stiirkslcn im Fcrroniagno- tisinus SnBerri. Die Blleren Thmrieii konnlen zur Erklirung des dielektrischen Verhaltens nur eine quasielastische Verschiebung positiver und negativer Einzelladungeii annehmen, die 1) eb y.e als Polarisatiou durch Dcforniatioli bczeichnet. Dagegen z'eigt er inshesondere BUS dein Ternpernlnrrerlauf der Polarisberharkcit nnd ihrer nich-linenren Abhingigkcit von dcr Feldstiirlre (Siitligung), dal) aucli hier tlav ))Dilmlmomcntct des nculrnlen Rfolekiils als cine wesentliche und mefibare Konstante anzuselien is1 uad durch wine Orientierung iin rlcktri- schen I'eldc dicsc Effekle liervorroft. AuP Einzelheil~eii sol1 hier nicht cingegangen wcrdcn; 'es bestcht kein Zw'eifel, daD :inch diese Theoric in die erwreiterteii G~ssiclitspuiiktc, die die moderne Mechanilr gacliaffen hat (vgl. die vorangeliendc Besprechung), sich ein- Iilgen wird, und fiir dime Aufgabe hat das Buch sclioii eine Fulle empirischen Materials theoretisch geordnet. Breslau. I;. Noether. 38 Dip1.- Ing. RUDOLF WINZHEIMER, Tele- graphendirektor im 11eichSpostzentralamt (Tele- graphentechnisches Reichsamt Abt. Miinchen). Uebertragungstechnik. Mit 207 Abl). Vcrlag R. Oldenbourg, Miinchen und Berlin 1029. VI+233 S. Preis 12 M. -1- 2,OO s.

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Band 10, Heft 2 April 1930 Buchbesprochungen 203

dem Ahbildungsinaterial an di- 1,ehrbuch- Literalur des vergangeneu Jahrhunderts. Frei- lich ha1 dcr neue Herausgeber, E. W a e t z - m a II 11, sich groBe Mulie gegeben, durch Gc- winnung guter neucr Autorcn, die diNe .alt'en Aufsiitze urnarbeitelen, far 'eiii(e Modernisierung ZII sorgen. So bringt z. B. G. B c r n d 1-Dres- den in dem Kapitel iibcr MaO und Messen manches aus dcr neuesten Technik. Anderer- seits erschmeint die im dritlen Kapitel gegehenc Einffihrung in die Punktmedianik etwas ver- allel, jedenfalls reichlich konvenlionelj. Auch in den allgemeineii Satzeii uber Bewcging ond Gkicligcwichl von I'anklsyst~erneu in Iiapitel I V is1 nicht gcrade fiir klare I-Icraiasarbeitung des D'A 1 e m b e r t schcn Prinzips und dergl. gesorgt, trir dies- heutc (loch schon zii den Sell~slvei~stiindliclilt~ileii gehdren sollte. Ilic Me- chanik dcs slarren Iiiirpcrs, voii w . I I o r t be- arheilel, wird durch besondere Aiisfdhrungen iibcr den Iir~cisclkompaD voii I t . S chu l t e r vor- lcillinfl crgiinzt.

In1 zweiten Bande gibt P i i s c h l eiiie allge meinc Einleitung in die Elastizitiits-und Festig- keilst1ieori.e und P. P. E w a 1 d eine Ucbersicht iiber die I'robl,emc der Atom-Slruktur. Von be- soi:dercm Intcresso sind dije drei liapitel VOII I.. P r a n tl I 1 iiber die M'echaiiik der flussigcn nnd gasformigen ICBrper. Si,e enthalten eine l)arstelluiig, die in den Grundziigen an die voii I ' r a n d t l 1-01' Iiingerer Zejt im Handbuch der ~alarwissenschafteii gegcbenea erinnert, nalfir- licli unter weil.ergehcndcr Ausfiihrung, na- ineiitlich dcr ,experimentell,en Seite. Es vwstehl sich, daD die cigenen Porschnngen P r a 11 d t 1 s und die reichen Ergcbnissse dler Giittinger Schule ii 1 besond ercm hla De herucksich tigt w'erclen. DaO dabci prakliscli wichlige Fragen \vie elwa die tlcs Widerstands iri zylindrischcn Lcitungen etwas zu kurz kommen, muB man schoii mit in Kauf nehmen. Ueber Wasserkraft-Maschi- nen, Wnsser- und Luftfahrzcugc und uher Ver- socliscinriclit~rngen der Mydrotlynamik mid Aorodynamik wird das Wichtigste in 'entspre. chendcr Form berichtet.

Der Akuslik-Band beginiit init einer eleman- tar gehaltcnen Einfiihrnng in die allgemeiiie Wcllenlehre wid hrscliiifligt sich dann wesent- lich mil den klassischen Aufgaben der cxpcri- mentellen Klanglehre. Ausiiihrlich wrrden z. B. die verscliiedenen h4nsiltinstrumen te hehandclt ; einiges wenige wird fiber dns niar~schli~clie Slimniorgan gesagt. Verli81 tnismii0ig kurz kom- men die modernen I'roblcme, die cincrscits durch die l~uiiltlechnik, midererseik durch die .4ufgaben drs Eaii\v~esens angcrcgt sind, ziir Sprache. Nanienllich der Raum- und Bail- akuslik, clic ill lelzter Zeit von vieleu Seiteii gefordert wurde, hbtte etwas mehr Platz als 20 Seilen geg6unl werdcii sollen. Im gaiizeii is1 zn sagen, daO die neue Auf-

lage den alten Rohm des M i i l l e r - I ' o u i l l e l - schen Lehrbuchs der Physik gewahrt hat und daB das Buch neben der groBen Zahl neuerer Werke auf di,escm Gchiet mit Ehren hestehen wird. Mises . 47

Dr.-Ing. H. NIPPERT, U e b e r d e n Strti- 111 II ii g s v e r 1 us t i n g e lr r u m ni t e n K a 11 B - 1 c 11. Mit I41 Abb. und 6 Zahlentafeln. For- srhiingsnrhcilen a d d'em Cebicle des Ingeiiieur. wesens, IIefl 320. V 111-Verlag, Berlin 1929. I1 $- 67 S. I'reis 9 hl.

Der Ver fawr hat sich die schon oft behan- tlelte Aufgabe gestellt, auf experimentellan Wege zu unlersuche:~, wc1che;i Vei-lust an StrB- niungsenergie eiiie Flussigkeit erfahrt, sobald sie eiiise ICriimmring iniierhalb eiimr Leitung durclil8nft. Leider schcinen die Ergehiiissc h l z der a n f dic Versuche und ihre Auswser- lung aufgcwandten grol3en Miihe wenig brauch- bar. da ein zn kurzes Stcick d.er Leitung vor wid hinter dem Kriimmer in Belracht gezogen wirde. Wesentlich far die Bcurteilung der un- Lersuchteii Verluste w i re es geweseii, eiiicii l i i n r e i c h c n d In 'ng~ei i Zu- u n d A b l a n f vorzuselien, da sonst im AnIang- inid End- Quersrhnitt noch ciiise Einwirknng tlcs Kriini- mers auf die Geschwiiidiglteit- und Drnckver- teilung vorliegt, wodurch die Ergehiiisse in F h g e geslellt werden. Riises. 47

Prof. P. DEBYE, 0. Professor und Direktor dcs Physikalischen Instiluts an der Universiliit Leipzig. P o 1 a r e RI o 1 e k e 1 11, RIit 34 Abb. ini Text. Verlay S. Hirzel, 1,eipzig 1029. VIII

Die Grundlage dieses Buches, das nrspriing- licli aus Vortriigeii hervorgegangen in engli- scher Fassung erschien, bildet die von dein Verfasser 1)egriindele Erkenntnis, daO es im cleklriscli~cn Gehiel d'er Moleknlarphysik etwas Aehnliches gibl, wie die Erschcinungen. die im rnagnetisclren Gebiet den Paramagiisetismus lie- dingcn uncl sich am stiirkslcn im Fcrroniagno- tisinus SnBerri. Die Blleren Thmrieii konnlen zur Erklirung des dielektrischen Verhaltens nur eine quasielastische Verschiebung positiver und negativer Einzelladungeii annehmen, die 1) e b y.e als Polarisatiou durch Dcforniatioli bczeichnet. Dagegen z'eigt er inshesondere BUS dein Ternpernlnrrerlauf der Polarisberharkcit nnd ihrer nich-linenren Abhingigkcit von dcr Feldstiirlre (Siitligung), dal) aucli hier tlav ))Dilmlmomcntct des nculrnlen Rfolekiils als cine wesentliche und mefibare Konstante anzuselien is1 uad durch wine Orientierung iin rlcktri- schen I'eldc dicsc Effekle liervorroft.

AuP Einzelheil~eii sol1 hier nicht cingegangen wcrdcn; 'es bestcht kein Zw'eifel, daD :inch diese Theoric in die erwreiterteii G~ssiclitspuiiktc, die die moderne Mechanilr gacliaffen hat (vgl. die vorangeliendc Besprechung), sich ein- Iilgen wird, und fiir dime Aufgabe hat das Buch sclioii eine Fulle empirischen Materials theoretisch geordnet.

Breslau. I;. N o e t h e r . 38

Dip1.- Ing. RUDOLF WINZHEIMER, Tele- graphendirektor im 11eichSpostzentralamt (Tele- graphentechnisches Reichsamt Abt. Miinchen). U e b e r t r a g u n g s t e c h n i k . Mit 207 Abl). Vcrlag R. Oldenbourg, Miinchen und Berlin 1029. V I + 2 3 3 S. Preis 12 M.

-1- 2,OO s.

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Ztschr. f. angew. 204 Ruchbeepreehnngen Math. uud Mecb.

Es Jiandclt sich in diesem Buche uni die Technik der eleklrischen und elektroakusti- schen Ueb,ertragung von Sprachc und Musik, also, um nur das Wichtigste zu nennai, die allgemeinen elektrischen nnd akustischen Be- zichungen, dime Theorie dmer Fernsprechleituag, Verstirkereinrichtungen, Hochfrequenzubertra- giiig. Dabci wird auch di- musikalische Seitc in instrumentaler sowie individueller Hinsicht gestreift. Das l311ch sol1 als Hiifsmittel beim Unterricli t an hol!ercn tcchnischai Lcliranstalten dienen nnd wird wegen seines vielscitigen In. halts taLsPchlich wertvolle Anregungen iii diesen altlncllen Fragen geben kdnnen, denen, iu der Zeit des Rundfunks, auch vicle Nichtfachleute Interesse entgegenbringen. Allcrdings habe ich den Eiodruck. dal3 geradc das Techni,sche, z. b. die Verstirkertechnik, das dem Verfasser am gelinfigsten ist, fur weniger crfahrcne Lcser vielfadi iu zu knapper Form dargestellt ist, w:ihrend die mathematischen Tcile, die doch nicht uber elementare Rechnungeu hinauskom- men, z. B. in der Theorie der Fernsprecli- leilung, rcichli~ch breiten Raum einnehmen.

Breslau. F. N o e t h e r . 38

TULLIO LEVI-CIVITA e UGO AMALDI, 1 , e z i o n i d i M c c c a n i c a R a z i o n a l e . Vo- lume primo. Cinematica-Principi c Statica. Zweile, durchgesehcne und vermchrte Auflage. Verlag Nicola Zanichelli, Bologna. S I V + 807 S.

Die erste Auflage des BUS zwei Teilen be- sleheuden zweiten Bandes dicses Werkes wurde in diescr Zeits'chrift Bd. 8, 192S, S. 157 angezeigt. Das dort ausgesprochene durchaus zustimmende Urteil kaun bs t i t i g t werden. D k zwveite Auf- lage des crstcu Bandes unterscheidct sich von der ersten durch klcinere Verbeswrungen sowie durch ciiien wesentlichen Zusalz, dime Theorie der Fachwerkc. Das Buch gliedert sich in zwei Teilc D'er erste (Kap. I his VI) enthalt dic Kinematik: Vektorrechnung, Kinematik des I'unktes, der starren Systeme, der Relativbc\v~c- gung, weilere Ausfuhrungen uber die ebene Ilewegung d,er starren Kcirper und Allgemcines iiber die Icinematik der Systeme (holonome und nichtholonome Sysleme, einseilige Bindungen). Der zweile Teil (Kap. VII bis XVI) bringt erst die Grundbegriffe Kraft und hlasse (den stati- schen Kraflbegriff mit sei,nen uiivermcidbaren hlangelu), dann die Begriffe Arbeit, Potential rind Impuls mit ausfiihrlicher Besprechung der Aehnlichkeilsgesetze, weiter Reibung, M:isseii- geometric, N c w 1 o n sclies Anziehungsgesetz, l(eaktionsprinzip. Dauach (Kap. XIII) die Sta- tik des starren Korpcrs. Statik der Kcirper- Itctlen, der Faden und der SLib'e, Prinzip der virtuelleu Arbeilen und allgemeine Statik, end- licli im letztcn Kapikl relatives Gbeichgewicht. Den SchluS bildet cin ausfuhrliches Namen- uiid Saehverzeichnis.

Zwei Bemerkungeil halte der Refereut noch zu machen. l m Prinzip der virloellen Arbeitcn wird die Reibung ausdrucklich ausgeschlossen, was nicht ncitig ist. (Man muI3 niir die Haft- reibung als Rcaktionskraf 1, die Gleitreiibung als eingeprpgte Iiraft nehmea.) Uiid voii den

Kriften, niit dciieii zwei Punktc anfcinandcr wirken, wird gesagt, sie befinden sich im Glcichgewicht, ,eiiie fur den Anfinger sehr ge- fihrliche Ausdnicksweise, die bekanntlich auch Nichtanfingern verliiiia~nisv~ll Reworden is1 ; naturlich nicht den Autoren dimeses klaren Wcr- kes, in dem die Uiiterschiede zwischen hneren wid anBeren Kriften einerseits, zwischen cin- geprigten und Keaktionskriftcn andercrseits sorgfiillig a ~ ~ s e i ~ ~ a n d c r ~ e l ~ a l t e ~ ~ werdcu.

Berlin. G. H a m c l . 50

Dr.-Ing. K. KAMMOLLER, Privatdozent an der Techniscbcn IIochschule in Xarlsrnlie. D i e T h e o r i 'e d e r G e w i ch ts s t a u m a n e r 11 iiuter Rucksich t :mf tlir neoeren Ergetlnissc dcr Fcstigkcitslehre. blit 25 Textabhildungcn. Sprin- ger, Berlin 1929. VI f ti0 S. Preis 5,40 M.

Diese b'enchlcnswerte Broschure bildet ciiie 1)arstellung der hcute ~il~lichen Mcthoden der statischen IJcr~cc~lini~ng yon (;ewirhtsstaumauern. Die Mauerprofile weichen in der Regel wenig von einem Dr'eieck :i1) und 'es wird dah'er von einem ))Grunddrt.ieck(c gesproeben, bei dem der Wasserspiegel bis zur Dreieckspitze reicht. Die Wasserseite ist lotrecht oiler hat eiiien ltleinen Anzug. Die cinzbge unbekannle iuBere Kraft ist der linterdruck. IIier wird fiir den Uiiter- druclr ein linearer Verlauf angenommcn, an der Luftscite gl'eieh null und seiiie GriiB'c wird nach neueren Forscliungeii aus dcni Porig- keilsgrad dcs Mauerkorpcrs bestiiumt. Dic Spannmagsberechnuug wird nach dem s'l'rapez- gesetzcc durchgefiihrt, (1. h. mit einer linearen Verteilung der Normal- iutd Schuhspamiungui in einer Fuge. Nur fGr das Grunddreicck ist clas exakl riclitig, fur die Zusatzbelastungen (Kronenlast, Wasserzusatzlast, Eisdrnck) wird es Iiier auch angewendet, mil uin SO inehr Bc- rechtigung, j e weniger das Profil yom Grund- dreieck abweicht. Als Bei~spiel sind an der 65 m hoben Scliwarzeiihaclisperre die Haupt- normal- und Hati~~lscliubspannuii~eii der Fun- damentfuge fur alle Belastungsfrllle berechnet und die Spannungslra,~el~lorien sowie Kurveii glciclier Anstrangung (unter Zugrundelegiing der M o 11 r schen Bruchtheorie) aufgezeichnet. Fur die erford~crliclie Entfcrnuug der Deliiiungs- frigen bei Belonmauern gibt der Verfasser nach sclidizungsweisrn 13schniingen den Wert 4 4 2 der Mauerhcihc an.

Breslau. J. I i a t z e r s d o r f f e r . 53

Dr.-Ing. H. MARCUS, Vorstandsmitglied der HUTA Iiorh- und Tiefbeu-Akt.-Ges., Bres- lan. D i e B er #c c h n u n g b i e g s a m e r P 1 a 1 t an . Zweile, erweiterte Auf- lage. Mit 63 Abb. im Text. Verlag Springer, Berlin 1929. 126 S. Preis 9 M, geb. 11 M.

Die zweite Aullage des Bacheq wcist gegcn- iiber der ersten Auflagc, dime in dicser Zeit- schrift besprochen wurde I), eiiiea vergrcikrten Inhalt auf. In einem Absclinitt sind jetzt die Drillungsmomente der gleichfcirmig belasteten Platten nusfuhrlich un1err;ueht und Niherunys-

v e r e i n f a c h t e

I ) Diem Zeitsehr. Bd. 6 (1926), S. 420.