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© Karin Schönwetter Seite 1 DIPLOMARBEIT Ausbildung zur Dipl.Syst. Coach August 2005 Karin Schönwetter Akad. Marketingkauffrau Kommunikationstrainerin, Coach Trainerin für Wirtschafts- und Sozialkompetenz In der Hagenau 29 A-1130 Wien Tel.: +43 01 879 77 98 mobil: +43 (0) 664 445 09 39 mailto: [email protected] http: www.best-communication.at

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DIPLOMARBEIT

Ausbildung zur DiplSyst Coach

August 2005

Karin Schoumlnwetter Akad Marketingkauffrau

Kommunikationstrainerin Coach

Trainerin fuumlr Wirtschafts- und Sozialkompetenz

In der Hagenau 29

A-1130 Wien

Tel +43 01 879 77 98 mobil +43 (0) 664 445 09 39

mailto officebest-communicationat

http wwwbest-communicationat

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INHALTSVERZEICHNIS

I EHRENWOumlRTLICHE ERKLAumlRUNG 4

II WIDMUNG 5

III EINLEITUNG 6

IV SO HAT ES BEI MIR ANGEFANGEN 7

1 Die Aufgaben einesr Coach 8

11 Erkenntnisprozesse foumlrdern und Selbstverbesserung 8

12 Staumlrken Schwaumlchen 8

13 Der Blinde Fleck beim Coaching 9

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing 11

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer 12

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen 12

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen 15

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist 16

181 Das NLP-Augenmodell 17

182 Der transaktionsanalytische Ansatz 20

183 Rollen in der Transaktionsanalyse 22

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien 22

Eltern ndash Ich 22

Kind ndash Ich 22

Erwachsenen ndash Ich 22

Transaktionstypen 22

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo 23

Spiele 25

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun 27

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick 29

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial benachteiligter

Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser 31

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs 36

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel 36

22 Ausarbeitung des Problems 36

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee 37

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen 37

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen 37

26 Formulierung von Zielvereinbarungen 39

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs 42

31 Vorbereitung 42

32 Auftragsklaumlrung und Ziel 42

33 Problembeschreibung 42

34 Bearbeitungsebene klaumlren 42

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete 42

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche 42

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster 43

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten 43

39 Ausnahmen 43

310 Auswirkungen Konsequenzen 43

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311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen

auswaumlhlen 43

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag 43

313 Bewertung der Maszlignahme(n) 44

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS 45

1 Beratung 45

2 Coaching 45

3 Mentoring 46

4 Psychotherapie 46

5 Reflexion 46

6 Supervision 48

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen 51

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE 52

1 Kritik 54

2 Die Grenzen des Coaching 54

3 Moumlgliche Gefahren 54

4 Schlusswort 54

VII COPYRIGHT 55

VIII LITERATURHINWEISE 56

Anhang

Arbeitsblatt Nr 1 57

Anhang

Arbeitsblatt Nr 2 58

Anhang

Arbeitsblatt Nr 3 59

Anhang

Arbeitsblatt Nr 4a 60

Anhang

Arbeitsblatt Nr 4b 61

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I EHRENWOumlRTLICHE ERKLAumlRUNG

Hiermit erklaumlre ich ehrenwoumlrtlich die vorliegende Arbeit selbstaumlndig und nur unter

Zuhilfenahme des angefuumlhrten Schrifttums verfasst zu haben

Karin Schoumlnwetter

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 5

II WIDMUNG

Diese Arbeit ist meiner liebevollen Familie gewidmet

Vor allem meinen beiden wunderbaren Toumlchtern Alexandra und Beate die mich

erfreut begluumlckt stolz und froh gemacht haben die mich gelehrt haben geduldig

zu werden die mich immer dann unterstuumltzt haben wenn ich wieder einmal eine

Ausbildung gemacht habe und die mein Leben bereichert haben

Und meiner lieben Schwester Beatrix ohne die Manches in meinem Leben gar

nicht moumlglich gewesen waumlre Sie hat mich auch dieses Mal unterstuumltzt mir

zugehoumlrt mir Supervision gegeben meine Arbeit gelesen und sie im besten Sinn

kritisiert hat

Last but not least ist meine Arbeit auch meinem liebevollen Lebenspartner

meinem Ehemann Gerhard gewidmet der mir in den besonders arbeitsintensiven

Tagen den Ruumlcken von Alltagsdingen frei gehalten hat einen Teil meiner

beruflichen Termine durch houmlchst professionelle Vertretung uumlbernommen hat und

es mir so erleichtert hat diese Arbeit ungestoumlrt zu schreiben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 6

III EINLEITUNG

Viele Menschen wie erfolgreiche Manager Sportler Kuumlnstler und mittlerweile auch

Arbeitslose haben ihn ihren persoumlnlichen Coach Es sind dies vor allem Menschen

die sich aus der Masse herausheben wollen

Jeder Mensch der auf bdquoseinemldquo Gebiet etwas Besonders erreichen will braucht

also einen Coach Einen der ihm zur Seite ist wenn es um besondere

Aufgabenstellungen Herausforderungen oder Karriereschritte geht

Aber auch private Themen werden professionell mit einemeiner Coach

bearbeitet Denn wer beruflich erfolgreich sein will braucht ein privates Umfeld

das diesen Erfolg ermoumlglicht beguumlnstigt und mit traumlgt

Es ist nicht immer leicht bdquoseinenldquo Coach zu finden Aber selbst wenn der erste

Versuch das gewuumlnschte Resultat nicht bringt bedeutet das nicht dass es falsch

war Coaching zu waumlhlen

Coaching ist meist ein Begleiten in sehr komplexen Aufgabenstellungen ndash Und das

braucht mitunter einige Zeit ndash Auch die Zeit einander zu finden

Voraussetzungen fuumlr erfolgreiches Coaching sind die Bereitschaft fuumlr Offenheit und

Gewohntes zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verwerfen

Alte Verhaltensmuster muumlssen angesehen und durchschaut werden Und manches

Mal bedeutet es Schritt fuumlr Schritt eine radikale Veraumlnderung einzuleiten

Coaching ist keine Erfindung der letzten Jahre Es ist vielmehr eine Tradition von

Jahrtausenden ndash Eine die sich bestens bewaumlhrt hat

Man denke beispielsweise an alte persische Schriften in denen die Arbeit von

Lehrern beschrieben wird Genau das was diese mit ihren Schuumllern ndash zu einer Zeit

als es noch keine Schulen im heutigen Sinn gab ndash machten bezeichnet man jetzt

als bdquoCoachenldquo

Diese Lehrer brachten ihre Schuumller zu Houmlchstleistungen Und wer heute an die

Spitze will muss fruumlher oder spaumlter (besser fruumlher) einen professionellen Coach fuumlr

sich finden

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IV SO HAT ES BEI MIR ANGEFANGEN

Als Mitte der 1990-er Jahre mein damaliger Chef Vorstandsvorsitzender in einem

mittelstaumlndischen Unternehmen das auf allen 5 Kontinenten agierte in der Firma

TQM1 einfuumlhren wollte war klar dass es fuumlr dieses Vorhaben auch begleitende

Maszlignahmen geben muumlsse um aus dem Vorhaben eine Erfolgsstory zu machen

TQM war zu dem damaligen Zeitpunkt in unserem Unternehmen so etwas wie ein

mythischer Begriff Die Fuumlhrungskraumlfte wussten nicht genau was es war die

Mitarbeiterinnen der unteren Hierarchien noch viel weniger Aber dass wir es in

Baumllde haben wuumlrden war allen klar ndash Auch gegen der Widerstand der etwa

250-koumlpfigen Belegschaft

Meinem Chef war bewusst dass ein professioneller Umgang mit dem Widerstand

der Mitarbeiterinnen den Erfolg schneller bringen wuumlrde

Also gab es einen Vorstands-Beschluss Die Geschaumlftsfuumlhrer Fuumlhrungskraumlfte und

Mitarbeiterinnen muumlssen umfassend informiert geschult und uumlberzeugt werden

Ein professionelles Coaching sollte ebenso angeboten werden wie regelmaumlszligige

Teamsitzungen in den Abteilungen und den Produktionsleistungszentren

Eine meiner Funktionen im Unternehmen war die Leitung des Fuumlhrungskraumlfte-Forums

und dieses hatte mich mit groszliger Mehrheit zur Vertrauensperson des

Fuumlhrungsgremiums gewaumlhlt

Das fuumlhrte dazu dass ich eine Ausbildung2 zur Coach machte und schlieszliglich war

ich damit fertig und ging hoch motiviert und freudig ans Werk

Ich coachte Fuumlhrungskraumlfte

1 TQM = Total Quality Management 2 Da ich diese Ausbildung bei einem auslaumlndischen Institut machte und diese daher in Oumlsterreich nicht

anerkannt wurde habe ich im Jahr 2005 noch einmal die Ausbildung zur Dipl Systemischen Coach

gemacht ndashDoppelt genaumlht haumllt einfach besser

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Die Aufgaben einesr Coach

11 Erkenntnisprozesse foumlrdern und Selbstverbesserung

Derdie Coach verhilft dem Coachee (dem Klienten der Klientin)

regelmaumlszligig durch das Besprechen seinerihrer Situation gezielte

Fragestellung und durch verschiedene andere Methoden zu einer

besonderen Wahrnehmung ndash naumlmlich der aus der Distanz

Dabei geschieht in der Regel eine genaue Wahrnehmung daruumlber was

bestimmte Probleme aus bzw mit dem Coachee machten bzw aktuell

machen

Durch dieses Sichtbar-Machen und die genaue Beschreibung des Problems

ergeben sich haumlufig bereits innere Prozesse die ganz wesentlich zu einer

Loumlsungsfindung beitragen koumlnnen

Auszligerdem hilft der Coach seinem Coachee an seinerihrer

Selbstverbesserung zu arbeiten

Im Karriere-Coaching gibt derdie Coach Unterstuumltzung beim Erstellen einer

Zeitschiene fuumlr die vom Coachee angestrebten Zielerreichungen

In dieser Zeitschiene werden sowohl Trainings wie auch Coachings

festgelegt um der Karriereplanung zu folgen Das heiszligt es erfolgt eine

konkrete Zielbeschreibung Die Schritte und Zwischenschritte werden auf der

Zeitschiene festgeschrieben Dazu werden die moumlglichen Auswirkungen im

sozialen Umfeld (System) einer moumlglichst genauen Betrachtung unterzogen

12 Staumlrken Schwaumlchen

Derdie Coach hilft dem Coachee eine Staumlrken-Schwaumlche-Analyse zu

erstellen Dabei gibt ersie Hilfestellung die Staumlrken und Schwaumlchen

realistisch einzuschaumltzen um Staumlrken zielgerichtet einzusetzen und diese mit

Hilfe derdes Coach systematisch ausbauen zu koumlnnen Daruumlber hinaus

werden mit moumlglichst realistischen Chancen die Schwaumlchen bearbeitet

um mit diesen besser umgehen zu koumlnnen bzw langfristig einen Abbau der

Schwaumlchen zu erreichen

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13 Der Blinde Fleck beim Coaching

Bei den Schwaumlchen muss derdie Coachee offen und ehrlich mit derdem

Coach sein und auch zulassen koumlnnen dass uumlber Schwaumlchen ausfuumlhrlich

gesprochen wird Es gilt auf jene Schwaumlchen aufmerksam zu machen die

Menschen an sich selber nicht wahrnehmen koumlnnen bzw wollen

Es gilt also den so genannten bdquoBlinden Fleckldquo zu erkennen wahr zu nehmen

und daran zu arbeiten

Der blinde Fleck wurde im bdquoJohari-Fensterldquo recht anschaulich beschrieben

Das Johari-Fenster benannt nach den amerikanischen Sozialpsychologen

Joe Luft und Harry Ingham ist ein einfaches graphisches Modell das die

Veraumlnderungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung im Verlaufe eines

Beratungsgespraumlchs darstellt

Das bdquoJohari-Fensterldquo verdeutlicht dass Selbstwahrnehmung und

Fremdwahrnehmung sich nicht entsprechen sondern dass es Bereiche des

Verhaltens gibt in denen anderen unbeabsichtigt Mitteilungen uumlber die

eigene Person gemacht werden waumlhrend groszlige Bereiche der eigenen

Wahrnehmung verborgen bleiben

Die vier Bereiche werden wie folgt beschrieben

Bereich A umfasst den Teil unseres Verhaltens der uns selbst und den

anderen Mitgliedern einer Gruppe bekannt ist und in dem uns unser

Handeln frei unbeeintraumlchtigt von Aumlngsten und Vorbehalten erscheint

Hier sind wir quasi die raquooumlffentliche Personlaquo

Bereich B des raquoBlinden Fleckslaquo bezeichnet den Anteil unseres Verhaltens

den wir selbst wenig die anderen Mitglieder einer Gruppe dagegen

recht deutlich wahrnehmen die unbedachten und unbewussten

Gewohnheiten und Verhaltensweisen die Vorurteile Zu- und

Abneigungen Hier koumlnnen uns andere Menschen Hinweise auf uns selbst

geben

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Bereich C umfasst den Bereich unseres Denkens und Handelns den wir

vor anderen bewusst verbergen - die raquoheimlichen Wuumlnschelaquo die

raquoempfindlichen Stellenlaquo quasi die raquoprivate Personlaquo Durch Vertrauen und

Sicherheit zu anderen kann dieser Bereich erheblich eingegrenzt werden

Bereich D dagegen ist weder uns noch anderen unmittelbar zugaumlnglich

zu ihm kann aber etwa eine Tiefenpsychologin oder ein Tiefenpsychologe

Zugang finden

A

Bereich freien

Handelns

mir und anderen

bekannt

B

Bereich des

Blinden

Flecks

anderen bekannt

C

Bereich des

Verbergens

nur mir bekannt

D

Bereich des

Unbewussten

mir und anderen

nicht bekannt

In Anlehnung an dieses Modell laumlsst sich die Situation zu Beginn eines

Gespraumlches so darstellen dass der Bereich der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

sehr gering ist und die Bereiche B und C dominieren

Die Ziele von Coachings die mit Hilfe des Feedback-Prozesses erreicht

werden koumlnnen sind Fenster B und C zu verringern und Fenster A zu

vergroumlszligern

Das bedeutet die Verschiebung der Grenzen dessen was der Bearbeitung

zugaumlngig ist und damit eine Erweiterung der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

Blinde Flecken werden dadurch aufgehellt

Die bevorzugten Methoden der Vergroumlszligerung des Freiraumes A sind

Informationen uumlber sich und bisher Privates preiszugeben

Feedback zu vermitteln und aufzunehmen

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Bis zu welchem Maszlige das moumlglich ist wird weitgehend bestimmt durch die

Lernbereitschaft und die Lernfaumlhigkeit des Einzelnen

Techniken und Wirkungsweisen dazu sind

Das Selbstbild des anderen akzeptieren und ihn ernst nehmen

Selbst mitteilen wenn die eigenen Grenzen erreicht sind

Bereitschaft das Selbstverstaumlndnis zu erweitern wodurch die

Bereitschaft Feedback zu geben und zu empfangen waumlchst

Dadurch wird dem Gegenuumlber Sicherheit und Bereitschaft gegeben

vorurteilsfrei zu houmlren

Dadurch wird der Widerstand gegen Verhaltens-Aumlnderungen und die

Angst vor der Bearbeitung deren Hintergruumlnde verringert

So wird es dem Coachee moumlglich die eigene Situation zu reflektieren und

neue zukunftsorientierte Aktivitaumlten auszuprobieren

Coachen bedeutet auch Mut zu machen wenn sich der Coachee

gelegentlich selber bei seiner Entwicklung im Wege steht

Das kann beispielsweise dann der Fall sein wenn Schwaumlchen derart

konsequent bekaumlmpft werden dass alle Kraft darauf fokussiert und kaum

noch Energie fuumlr andere Aufgabe uumlbrig bleiben

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing

Der Coach dient dem Coachee als Spiegel ndash und das im besten Sinne Oft ist

es von Auszligen viel leichter zu beurteilen wo Staumlrken Schwaumlchen Hindernisse

Beguumlnstigungen udglm liegen und wo Energien und Ressourcen zielfuumlhrend

eingesetzt werden sollten Oftmals sind vermeintliche Schwaumlchen auch als

Staumlrken einsetzbar Beispielsweise wenn jemand mit hohem zeitlichem

Einsatz also langsam arbeitet Der Grund dafuumlr koumlnnte sein dass er bei der

Arbeit besonders gruumlndlich ist Dann kann seine Gruumlndlichkeit bei gewissen

Projekten (ohne Zeitdruck) gewollt und auch eingesetzt werden Damit ist

dem Begriff Langsamkeit eine andere Bedeutung gegeben Das bezeichnet

man mit dem Fachbegriff bdquoReframingldquo

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15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

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Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 2

INHALTSVERZEICHNIS

I EHRENWOumlRTLICHE ERKLAumlRUNG 4

II WIDMUNG 5

III EINLEITUNG 6

IV SO HAT ES BEI MIR ANGEFANGEN 7

1 Die Aufgaben einesr Coach 8

11 Erkenntnisprozesse foumlrdern und Selbstverbesserung 8

12 Staumlrken Schwaumlchen 8

13 Der Blinde Fleck beim Coaching 9

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing 11

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer 12

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen 12

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen 15

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist 16

181 Das NLP-Augenmodell 17

182 Der transaktionsanalytische Ansatz 20

183 Rollen in der Transaktionsanalyse 22

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien 22

Eltern ndash Ich 22

Kind ndash Ich 22

Erwachsenen ndash Ich 22

Transaktionstypen 22

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo 23

Spiele 25

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun 27

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick 29

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial benachteiligter

Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser 31

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs 36

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel 36

22 Ausarbeitung des Problems 36

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee 37

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen 37

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen 37

26 Formulierung von Zielvereinbarungen 39

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs 42

31 Vorbereitung 42

32 Auftragsklaumlrung und Ziel 42

33 Problembeschreibung 42

34 Bearbeitungsebene klaumlren 42

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete 42

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche 42

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster 43

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten 43

39 Ausnahmen 43

310 Auswirkungen Konsequenzen 43

copy Karin Schoumlnwetter Seite 3

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen

auswaumlhlen 43

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag 43

313 Bewertung der Maszlignahme(n) 44

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS 45

1 Beratung 45

2 Coaching 45

3 Mentoring 46

4 Psychotherapie 46

5 Reflexion 46

6 Supervision 48

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen 51

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE 52

1 Kritik 54

2 Die Grenzen des Coaching 54

3 Moumlgliche Gefahren 54

4 Schlusswort 54

VII COPYRIGHT 55

VIII LITERATURHINWEISE 56

Anhang

Arbeitsblatt Nr 1 57

Anhang

Arbeitsblatt Nr 2 58

Anhang

Arbeitsblatt Nr 3 59

Anhang

Arbeitsblatt Nr 4a 60

Anhang

Arbeitsblatt Nr 4b 61

copy Karin Schoumlnwetter Seite 4

I EHRENWOumlRTLICHE ERKLAumlRUNG

Hiermit erklaumlre ich ehrenwoumlrtlich die vorliegende Arbeit selbstaumlndig und nur unter

Zuhilfenahme des angefuumlhrten Schrifttums verfasst zu haben

Karin Schoumlnwetter

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 5

II WIDMUNG

Diese Arbeit ist meiner liebevollen Familie gewidmet

Vor allem meinen beiden wunderbaren Toumlchtern Alexandra und Beate die mich

erfreut begluumlckt stolz und froh gemacht haben die mich gelehrt haben geduldig

zu werden die mich immer dann unterstuumltzt haben wenn ich wieder einmal eine

Ausbildung gemacht habe und die mein Leben bereichert haben

Und meiner lieben Schwester Beatrix ohne die Manches in meinem Leben gar

nicht moumlglich gewesen waumlre Sie hat mich auch dieses Mal unterstuumltzt mir

zugehoumlrt mir Supervision gegeben meine Arbeit gelesen und sie im besten Sinn

kritisiert hat

Last but not least ist meine Arbeit auch meinem liebevollen Lebenspartner

meinem Ehemann Gerhard gewidmet der mir in den besonders arbeitsintensiven

Tagen den Ruumlcken von Alltagsdingen frei gehalten hat einen Teil meiner

beruflichen Termine durch houmlchst professionelle Vertretung uumlbernommen hat und

es mir so erleichtert hat diese Arbeit ungestoumlrt zu schreiben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 6

III EINLEITUNG

Viele Menschen wie erfolgreiche Manager Sportler Kuumlnstler und mittlerweile auch

Arbeitslose haben ihn ihren persoumlnlichen Coach Es sind dies vor allem Menschen

die sich aus der Masse herausheben wollen

Jeder Mensch der auf bdquoseinemldquo Gebiet etwas Besonders erreichen will braucht

also einen Coach Einen der ihm zur Seite ist wenn es um besondere

Aufgabenstellungen Herausforderungen oder Karriereschritte geht

Aber auch private Themen werden professionell mit einemeiner Coach

bearbeitet Denn wer beruflich erfolgreich sein will braucht ein privates Umfeld

das diesen Erfolg ermoumlglicht beguumlnstigt und mit traumlgt

Es ist nicht immer leicht bdquoseinenldquo Coach zu finden Aber selbst wenn der erste

Versuch das gewuumlnschte Resultat nicht bringt bedeutet das nicht dass es falsch

war Coaching zu waumlhlen

Coaching ist meist ein Begleiten in sehr komplexen Aufgabenstellungen ndash Und das

braucht mitunter einige Zeit ndash Auch die Zeit einander zu finden

Voraussetzungen fuumlr erfolgreiches Coaching sind die Bereitschaft fuumlr Offenheit und

Gewohntes zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verwerfen

Alte Verhaltensmuster muumlssen angesehen und durchschaut werden Und manches

Mal bedeutet es Schritt fuumlr Schritt eine radikale Veraumlnderung einzuleiten

Coaching ist keine Erfindung der letzten Jahre Es ist vielmehr eine Tradition von

Jahrtausenden ndash Eine die sich bestens bewaumlhrt hat

Man denke beispielsweise an alte persische Schriften in denen die Arbeit von

Lehrern beschrieben wird Genau das was diese mit ihren Schuumllern ndash zu einer Zeit

als es noch keine Schulen im heutigen Sinn gab ndash machten bezeichnet man jetzt

als bdquoCoachenldquo

Diese Lehrer brachten ihre Schuumller zu Houmlchstleistungen Und wer heute an die

Spitze will muss fruumlher oder spaumlter (besser fruumlher) einen professionellen Coach fuumlr

sich finden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 7

IV SO HAT ES BEI MIR ANGEFANGEN

Als Mitte der 1990-er Jahre mein damaliger Chef Vorstandsvorsitzender in einem

mittelstaumlndischen Unternehmen das auf allen 5 Kontinenten agierte in der Firma

TQM1 einfuumlhren wollte war klar dass es fuumlr dieses Vorhaben auch begleitende

Maszlignahmen geben muumlsse um aus dem Vorhaben eine Erfolgsstory zu machen

TQM war zu dem damaligen Zeitpunkt in unserem Unternehmen so etwas wie ein

mythischer Begriff Die Fuumlhrungskraumlfte wussten nicht genau was es war die

Mitarbeiterinnen der unteren Hierarchien noch viel weniger Aber dass wir es in

Baumllde haben wuumlrden war allen klar ndash Auch gegen der Widerstand der etwa

250-koumlpfigen Belegschaft

Meinem Chef war bewusst dass ein professioneller Umgang mit dem Widerstand

der Mitarbeiterinnen den Erfolg schneller bringen wuumlrde

Also gab es einen Vorstands-Beschluss Die Geschaumlftsfuumlhrer Fuumlhrungskraumlfte und

Mitarbeiterinnen muumlssen umfassend informiert geschult und uumlberzeugt werden

Ein professionelles Coaching sollte ebenso angeboten werden wie regelmaumlszligige

Teamsitzungen in den Abteilungen und den Produktionsleistungszentren

Eine meiner Funktionen im Unternehmen war die Leitung des Fuumlhrungskraumlfte-Forums

und dieses hatte mich mit groszliger Mehrheit zur Vertrauensperson des

Fuumlhrungsgremiums gewaumlhlt

Das fuumlhrte dazu dass ich eine Ausbildung2 zur Coach machte und schlieszliglich war

ich damit fertig und ging hoch motiviert und freudig ans Werk

Ich coachte Fuumlhrungskraumlfte

1 TQM = Total Quality Management 2 Da ich diese Ausbildung bei einem auslaumlndischen Institut machte und diese daher in Oumlsterreich nicht

anerkannt wurde habe ich im Jahr 2005 noch einmal die Ausbildung zur Dipl Systemischen Coach

gemacht ndashDoppelt genaumlht haumllt einfach besser

copy Karin Schoumlnwetter Seite 8

Die Aufgaben einesr Coach

11 Erkenntnisprozesse foumlrdern und Selbstverbesserung

Derdie Coach verhilft dem Coachee (dem Klienten der Klientin)

regelmaumlszligig durch das Besprechen seinerihrer Situation gezielte

Fragestellung und durch verschiedene andere Methoden zu einer

besonderen Wahrnehmung ndash naumlmlich der aus der Distanz

Dabei geschieht in der Regel eine genaue Wahrnehmung daruumlber was

bestimmte Probleme aus bzw mit dem Coachee machten bzw aktuell

machen

Durch dieses Sichtbar-Machen und die genaue Beschreibung des Problems

ergeben sich haumlufig bereits innere Prozesse die ganz wesentlich zu einer

Loumlsungsfindung beitragen koumlnnen

Auszligerdem hilft der Coach seinem Coachee an seinerihrer

Selbstverbesserung zu arbeiten

Im Karriere-Coaching gibt derdie Coach Unterstuumltzung beim Erstellen einer

Zeitschiene fuumlr die vom Coachee angestrebten Zielerreichungen

In dieser Zeitschiene werden sowohl Trainings wie auch Coachings

festgelegt um der Karriereplanung zu folgen Das heiszligt es erfolgt eine

konkrete Zielbeschreibung Die Schritte und Zwischenschritte werden auf der

Zeitschiene festgeschrieben Dazu werden die moumlglichen Auswirkungen im

sozialen Umfeld (System) einer moumlglichst genauen Betrachtung unterzogen

12 Staumlrken Schwaumlchen

Derdie Coach hilft dem Coachee eine Staumlrken-Schwaumlche-Analyse zu

erstellen Dabei gibt ersie Hilfestellung die Staumlrken und Schwaumlchen

realistisch einzuschaumltzen um Staumlrken zielgerichtet einzusetzen und diese mit

Hilfe derdes Coach systematisch ausbauen zu koumlnnen Daruumlber hinaus

werden mit moumlglichst realistischen Chancen die Schwaumlchen bearbeitet

um mit diesen besser umgehen zu koumlnnen bzw langfristig einen Abbau der

Schwaumlchen zu erreichen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 9

13 Der Blinde Fleck beim Coaching

Bei den Schwaumlchen muss derdie Coachee offen und ehrlich mit derdem

Coach sein und auch zulassen koumlnnen dass uumlber Schwaumlchen ausfuumlhrlich

gesprochen wird Es gilt auf jene Schwaumlchen aufmerksam zu machen die

Menschen an sich selber nicht wahrnehmen koumlnnen bzw wollen

Es gilt also den so genannten bdquoBlinden Fleckldquo zu erkennen wahr zu nehmen

und daran zu arbeiten

Der blinde Fleck wurde im bdquoJohari-Fensterldquo recht anschaulich beschrieben

Das Johari-Fenster benannt nach den amerikanischen Sozialpsychologen

Joe Luft und Harry Ingham ist ein einfaches graphisches Modell das die

Veraumlnderungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung im Verlaufe eines

Beratungsgespraumlchs darstellt

Das bdquoJohari-Fensterldquo verdeutlicht dass Selbstwahrnehmung und

Fremdwahrnehmung sich nicht entsprechen sondern dass es Bereiche des

Verhaltens gibt in denen anderen unbeabsichtigt Mitteilungen uumlber die

eigene Person gemacht werden waumlhrend groszlige Bereiche der eigenen

Wahrnehmung verborgen bleiben

Die vier Bereiche werden wie folgt beschrieben

Bereich A umfasst den Teil unseres Verhaltens der uns selbst und den

anderen Mitgliedern einer Gruppe bekannt ist und in dem uns unser

Handeln frei unbeeintraumlchtigt von Aumlngsten und Vorbehalten erscheint

Hier sind wir quasi die raquooumlffentliche Personlaquo

Bereich B des raquoBlinden Fleckslaquo bezeichnet den Anteil unseres Verhaltens

den wir selbst wenig die anderen Mitglieder einer Gruppe dagegen

recht deutlich wahrnehmen die unbedachten und unbewussten

Gewohnheiten und Verhaltensweisen die Vorurteile Zu- und

Abneigungen Hier koumlnnen uns andere Menschen Hinweise auf uns selbst

geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 10

Bereich C umfasst den Bereich unseres Denkens und Handelns den wir

vor anderen bewusst verbergen - die raquoheimlichen Wuumlnschelaquo die

raquoempfindlichen Stellenlaquo quasi die raquoprivate Personlaquo Durch Vertrauen und

Sicherheit zu anderen kann dieser Bereich erheblich eingegrenzt werden

Bereich D dagegen ist weder uns noch anderen unmittelbar zugaumlnglich

zu ihm kann aber etwa eine Tiefenpsychologin oder ein Tiefenpsychologe

Zugang finden

A

Bereich freien

Handelns

mir und anderen

bekannt

B

Bereich des

Blinden

Flecks

anderen bekannt

C

Bereich des

Verbergens

nur mir bekannt

D

Bereich des

Unbewussten

mir und anderen

nicht bekannt

In Anlehnung an dieses Modell laumlsst sich die Situation zu Beginn eines

Gespraumlches so darstellen dass der Bereich der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

sehr gering ist und die Bereiche B und C dominieren

Die Ziele von Coachings die mit Hilfe des Feedback-Prozesses erreicht

werden koumlnnen sind Fenster B und C zu verringern und Fenster A zu

vergroumlszligern

Das bedeutet die Verschiebung der Grenzen dessen was der Bearbeitung

zugaumlngig ist und damit eine Erweiterung der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

Blinde Flecken werden dadurch aufgehellt

Die bevorzugten Methoden der Vergroumlszligerung des Freiraumes A sind

Informationen uumlber sich und bisher Privates preiszugeben

Feedback zu vermitteln und aufzunehmen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 11

Bis zu welchem Maszlige das moumlglich ist wird weitgehend bestimmt durch die

Lernbereitschaft und die Lernfaumlhigkeit des Einzelnen

Techniken und Wirkungsweisen dazu sind

Das Selbstbild des anderen akzeptieren und ihn ernst nehmen

Selbst mitteilen wenn die eigenen Grenzen erreicht sind

Bereitschaft das Selbstverstaumlndnis zu erweitern wodurch die

Bereitschaft Feedback zu geben und zu empfangen waumlchst

Dadurch wird dem Gegenuumlber Sicherheit und Bereitschaft gegeben

vorurteilsfrei zu houmlren

Dadurch wird der Widerstand gegen Verhaltens-Aumlnderungen und die

Angst vor der Bearbeitung deren Hintergruumlnde verringert

So wird es dem Coachee moumlglich die eigene Situation zu reflektieren und

neue zukunftsorientierte Aktivitaumlten auszuprobieren

Coachen bedeutet auch Mut zu machen wenn sich der Coachee

gelegentlich selber bei seiner Entwicklung im Wege steht

Das kann beispielsweise dann der Fall sein wenn Schwaumlchen derart

konsequent bekaumlmpft werden dass alle Kraft darauf fokussiert und kaum

noch Energie fuumlr andere Aufgabe uumlbrig bleiben

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing

Der Coach dient dem Coachee als Spiegel ndash und das im besten Sinne Oft ist

es von Auszligen viel leichter zu beurteilen wo Staumlrken Schwaumlchen Hindernisse

Beguumlnstigungen udglm liegen und wo Energien und Ressourcen zielfuumlhrend

eingesetzt werden sollten Oftmals sind vermeintliche Schwaumlchen auch als

Staumlrken einsetzbar Beispielsweise wenn jemand mit hohem zeitlichem

Einsatz also langsam arbeitet Der Grund dafuumlr koumlnnte sein dass er bei der

Arbeit besonders gruumlndlich ist Dann kann seine Gruumlndlichkeit bei gewissen

Projekten (ohne Zeitdruck) gewollt und auch eingesetzt werden Damit ist

dem Begriff Langsamkeit eine andere Bedeutung gegeben Das bezeichnet

man mit dem Fachbegriff bdquoReframingldquo

copy Karin Schoumlnwetter Seite 12

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 13

Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 3

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen

auswaumlhlen 43

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag 43

313 Bewertung der Maszlignahme(n) 44

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS 45

1 Beratung 45

2 Coaching 45

3 Mentoring 46

4 Psychotherapie 46

5 Reflexion 46

6 Supervision 48

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen 51

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE 52

1 Kritik 54

2 Die Grenzen des Coaching 54

3 Moumlgliche Gefahren 54

4 Schlusswort 54

VII COPYRIGHT 55

VIII LITERATURHINWEISE 56

Anhang

Arbeitsblatt Nr 1 57

Anhang

Arbeitsblatt Nr 2 58

Anhang

Arbeitsblatt Nr 3 59

Anhang

Arbeitsblatt Nr 4a 60

Anhang

Arbeitsblatt Nr 4b 61

copy Karin Schoumlnwetter Seite 4

I EHRENWOumlRTLICHE ERKLAumlRUNG

Hiermit erklaumlre ich ehrenwoumlrtlich die vorliegende Arbeit selbstaumlndig und nur unter

Zuhilfenahme des angefuumlhrten Schrifttums verfasst zu haben

Karin Schoumlnwetter

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 5

II WIDMUNG

Diese Arbeit ist meiner liebevollen Familie gewidmet

Vor allem meinen beiden wunderbaren Toumlchtern Alexandra und Beate die mich

erfreut begluumlckt stolz und froh gemacht haben die mich gelehrt haben geduldig

zu werden die mich immer dann unterstuumltzt haben wenn ich wieder einmal eine

Ausbildung gemacht habe und die mein Leben bereichert haben

Und meiner lieben Schwester Beatrix ohne die Manches in meinem Leben gar

nicht moumlglich gewesen waumlre Sie hat mich auch dieses Mal unterstuumltzt mir

zugehoumlrt mir Supervision gegeben meine Arbeit gelesen und sie im besten Sinn

kritisiert hat

Last but not least ist meine Arbeit auch meinem liebevollen Lebenspartner

meinem Ehemann Gerhard gewidmet der mir in den besonders arbeitsintensiven

Tagen den Ruumlcken von Alltagsdingen frei gehalten hat einen Teil meiner

beruflichen Termine durch houmlchst professionelle Vertretung uumlbernommen hat und

es mir so erleichtert hat diese Arbeit ungestoumlrt zu schreiben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 6

III EINLEITUNG

Viele Menschen wie erfolgreiche Manager Sportler Kuumlnstler und mittlerweile auch

Arbeitslose haben ihn ihren persoumlnlichen Coach Es sind dies vor allem Menschen

die sich aus der Masse herausheben wollen

Jeder Mensch der auf bdquoseinemldquo Gebiet etwas Besonders erreichen will braucht

also einen Coach Einen der ihm zur Seite ist wenn es um besondere

Aufgabenstellungen Herausforderungen oder Karriereschritte geht

Aber auch private Themen werden professionell mit einemeiner Coach

bearbeitet Denn wer beruflich erfolgreich sein will braucht ein privates Umfeld

das diesen Erfolg ermoumlglicht beguumlnstigt und mit traumlgt

Es ist nicht immer leicht bdquoseinenldquo Coach zu finden Aber selbst wenn der erste

Versuch das gewuumlnschte Resultat nicht bringt bedeutet das nicht dass es falsch

war Coaching zu waumlhlen

Coaching ist meist ein Begleiten in sehr komplexen Aufgabenstellungen ndash Und das

braucht mitunter einige Zeit ndash Auch die Zeit einander zu finden

Voraussetzungen fuumlr erfolgreiches Coaching sind die Bereitschaft fuumlr Offenheit und

Gewohntes zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verwerfen

Alte Verhaltensmuster muumlssen angesehen und durchschaut werden Und manches

Mal bedeutet es Schritt fuumlr Schritt eine radikale Veraumlnderung einzuleiten

Coaching ist keine Erfindung der letzten Jahre Es ist vielmehr eine Tradition von

Jahrtausenden ndash Eine die sich bestens bewaumlhrt hat

Man denke beispielsweise an alte persische Schriften in denen die Arbeit von

Lehrern beschrieben wird Genau das was diese mit ihren Schuumllern ndash zu einer Zeit

als es noch keine Schulen im heutigen Sinn gab ndash machten bezeichnet man jetzt

als bdquoCoachenldquo

Diese Lehrer brachten ihre Schuumller zu Houmlchstleistungen Und wer heute an die

Spitze will muss fruumlher oder spaumlter (besser fruumlher) einen professionellen Coach fuumlr

sich finden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 7

IV SO HAT ES BEI MIR ANGEFANGEN

Als Mitte der 1990-er Jahre mein damaliger Chef Vorstandsvorsitzender in einem

mittelstaumlndischen Unternehmen das auf allen 5 Kontinenten agierte in der Firma

TQM1 einfuumlhren wollte war klar dass es fuumlr dieses Vorhaben auch begleitende

Maszlignahmen geben muumlsse um aus dem Vorhaben eine Erfolgsstory zu machen

TQM war zu dem damaligen Zeitpunkt in unserem Unternehmen so etwas wie ein

mythischer Begriff Die Fuumlhrungskraumlfte wussten nicht genau was es war die

Mitarbeiterinnen der unteren Hierarchien noch viel weniger Aber dass wir es in

Baumllde haben wuumlrden war allen klar ndash Auch gegen der Widerstand der etwa

250-koumlpfigen Belegschaft

Meinem Chef war bewusst dass ein professioneller Umgang mit dem Widerstand

der Mitarbeiterinnen den Erfolg schneller bringen wuumlrde

Also gab es einen Vorstands-Beschluss Die Geschaumlftsfuumlhrer Fuumlhrungskraumlfte und

Mitarbeiterinnen muumlssen umfassend informiert geschult und uumlberzeugt werden

Ein professionelles Coaching sollte ebenso angeboten werden wie regelmaumlszligige

Teamsitzungen in den Abteilungen und den Produktionsleistungszentren

Eine meiner Funktionen im Unternehmen war die Leitung des Fuumlhrungskraumlfte-Forums

und dieses hatte mich mit groszliger Mehrheit zur Vertrauensperson des

Fuumlhrungsgremiums gewaumlhlt

Das fuumlhrte dazu dass ich eine Ausbildung2 zur Coach machte und schlieszliglich war

ich damit fertig und ging hoch motiviert und freudig ans Werk

Ich coachte Fuumlhrungskraumlfte

1 TQM = Total Quality Management 2 Da ich diese Ausbildung bei einem auslaumlndischen Institut machte und diese daher in Oumlsterreich nicht

anerkannt wurde habe ich im Jahr 2005 noch einmal die Ausbildung zur Dipl Systemischen Coach

gemacht ndashDoppelt genaumlht haumllt einfach besser

copy Karin Schoumlnwetter Seite 8

Die Aufgaben einesr Coach

11 Erkenntnisprozesse foumlrdern und Selbstverbesserung

Derdie Coach verhilft dem Coachee (dem Klienten der Klientin)

regelmaumlszligig durch das Besprechen seinerihrer Situation gezielte

Fragestellung und durch verschiedene andere Methoden zu einer

besonderen Wahrnehmung ndash naumlmlich der aus der Distanz

Dabei geschieht in der Regel eine genaue Wahrnehmung daruumlber was

bestimmte Probleme aus bzw mit dem Coachee machten bzw aktuell

machen

Durch dieses Sichtbar-Machen und die genaue Beschreibung des Problems

ergeben sich haumlufig bereits innere Prozesse die ganz wesentlich zu einer

Loumlsungsfindung beitragen koumlnnen

Auszligerdem hilft der Coach seinem Coachee an seinerihrer

Selbstverbesserung zu arbeiten

Im Karriere-Coaching gibt derdie Coach Unterstuumltzung beim Erstellen einer

Zeitschiene fuumlr die vom Coachee angestrebten Zielerreichungen

In dieser Zeitschiene werden sowohl Trainings wie auch Coachings

festgelegt um der Karriereplanung zu folgen Das heiszligt es erfolgt eine

konkrete Zielbeschreibung Die Schritte und Zwischenschritte werden auf der

Zeitschiene festgeschrieben Dazu werden die moumlglichen Auswirkungen im

sozialen Umfeld (System) einer moumlglichst genauen Betrachtung unterzogen

12 Staumlrken Schwaumlchen

Derdie Coach hilft dem Coachee eine Staumlrken-Schwaumlche-Analyse zu

erstellen Dabei gibt ersie Hilfestellung die Staumlrken und Schwaumlchen

realistisch einzuschaumltzen um Staumlrken zielgerichtet einzusetzen und diese mit

Hilfe derdes Coach systematisch ausbauen zu koumlnnen Daruumlber hinaus

werden mit moumlglichst realistischen Chancen die Schwaumlchen bearbeitet

um mit diesen besser umgehen zu koumlnnen bzw langfristig einen Abbau der

Schwaumlchen zu erreichen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 9

13 Der Blinde Fleck beim Coaching

Bei den Schwaumlchen muss derdie Coachee offen und ehrlich mit derdem

Coach sein und auch zulassen koumlnnen dass uumlber Schwaumlchen ausfuumlhrlich

gesprochen wird Es gilt auf jene Schwaumlchen aufmerksam zu machen die

Menschen an sich selber nicht wahrnehmen koumlnnen bzw wollen

Es gilt also den so genannten bdquoBlinden Fleckldquo zu erkennen wahr zu nehmen

und daran zu arbeiten

Der blinde Fleck wurde im bdquoJohari-Fensterldquo recht anschaulich beschrieben

Das Johari-Fenster benannt nach den amerikanischen Sozialpsychologen

Joe Luft und Harry Ingham ist ein einfaches graphisches Modell das die

Veraumlnderungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung im Verlaufe eines

Beratungsgespraumlchs darstellt

Das bdquoJohari-Fensterldquo verdeutlicht dass Selbstwahrnehmung und

Fremdwahrnehmung sich nicht entsprechen sondern dass es Bereiche des

Verhaltens gibt in denen anderen unbeabsichtigt Mitteilungen uumlber die

eigene Person gemacht werden waumlhrend groszlige Bereiche der eigenen

Wahrnehmung verborgen bleiben

Die vier Bereiche werden wie folgt beschrieben

Bereich A umfasst den Teil unseres Verhaltens der uns selbst und den

anderen Mitgliedern einer Gruppe bekannt ist und in dem uns unser

Handeln frei unbeeintraumlchtigt von Aumlngsten und Vorbehalten erscheint

Hier sind wir quasi die raquooumlffentliche Personlaquo

Bereich B des raquoBlinden Fleckslaquo bezeichnet den Anteil unseres Verhaltens

den wir selbst wenig die anderen Mitglieder einer Gruppe dagegen

recht deutlich wahrnehmen die unbedachten und unbewussten

Gewohnheiten und Verhaltensweisen die Vorurteile Zu- und

Abneigungen Hier koumlnnen uns andere Menschen Hinweise auf uns selbst

geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 10

Bereich C umfasst den Bereich unseres Denkens und Handelns den wir

vor anderen bewusst verbergen - die raquoheimlichen Wuumlnschelaquo die

raquoempfindlichen Stellenlaquo quasi die raquoprivate Personlaquo Durch Vertrauen und

Sicherheit zu anderen kann dieser Bereich erheblich eingegrenzt werden

Bereich D dagegen ist weder uns noch anderen unmittelbar zugaumlnglich

zu ihm kann aber etwa eine Tiefenpsychologin oder ein Tiefenpsychologe

Zugang finden

A

Bereich freien

Handelns

mir und anderen

bekannt

B

Bereich des

Blinden

Flecks

anderen bekannt

C

Bereich des

Verbergens

nur mir bekannt

D

Bereich des

Unbewussten

mir und anderen

nicht bekannt

In Anlehnung an dieses Modell laumlsst sich die Situation zu Beginn eines

Gespraumlches so darstellen dass der Bereich der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

sehr gering ist und die Bereiche B und C dominieren

Die Ziele von Coachings die mit Hilfe des Feedback-Prozesses erreicht

werden koumlnnen sind Fenster B und C zu verringern und Fenster A zu

vergroumlszligern

Das bedeutet die Verschiebung der Grenzen dessen was der Bearbeitung

zugaumlngig ist und damit eine Erweiterung der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

Blinde Flecken werden dadurch aufgehellt

Die bevorzugten Methoden der Vergroumlszligerung des Freiraumes A sind

Informationen uumlber sich und bisher Privates preiszugeben

Feedback zu vermitteln und aufzunehmen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 11

Bis zu welchem Maszlige das moumlglich ist wird weitgehend bestimmt durch die

Lernbereitschaft und die Lernfaumlhigkeit des Einzelnen

Techniken und Wirkungsweisen dazu sind

Das Selbstbild des anderen akzeptieren und ihn ernst nehmen

Selbst mitteilen wenn die eigenen Grenzen erreicht sind

Bereitschaft das Selbstverstaumlndnis zu erweitern wodurch die

Bereitschaft Feedback zu geben und zu empfangen waumlchst

Dadurch wird dem Gegenuumlber Sicherheit und Bereitschaft gegeben

vorurteilsfrei zu houmlren

Dadurch wird der Widerstand gegen Verhaltens-Aumlnderungen und die

Angst vor der Bearbeitung deren Hintergruumlnde verringert

So wird es dem Coachee moumlglich die eigene Situation zu reflektieren und

neue zukunftsorientierte Aktivitaumlten auszuprobieren

Coachen bedeutet auch Mut zu machen wenn sich der Coachee

gelegentlich selber bei seiner Entwicklung im Wege steht

Das kann beispielsweise dann der Fall sein wenn Schwaumlchen derart

konsequent bekaumlmpft werden dass alle Kraft darauf fokussiert und kaum

noch Energie fuumlr andere Aufgabe uumlbrig bleiben

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing

Der Coach dient dem Coachee als Spiegel ndash und das im besten Sinne Oft ist

es von Auszligen viel leichter zu beurteilen wo Staumlrken Schwaumlchen Hindernisse

Beguumlnstigungen udglm liegen und wo Energien und Ressourcen zielfuumlhrend

eingesetzt werden sollten Oftmals sind vermeintliche Schwaumlchen auch als

Staumlrken einsetzbar Beispielsweise wenn jemand mit hohem zeitlichem

Einsatz also langsam arbeitet Der Grund dafuumlr koumlnnte sein dass er bei der

Arbeit besonders gruumlndlich ist Dann kann seine Gruumlndlichkeit bei gewissen

Projekten (ohne Zeitdruck) gewollt und auch eingesetzt werden Damit ist

dem Begriff Langsamkeit eine andere Bedeutung gegeben Das bezeichnet

man mit dem Fachbegriff bdquoReframingldquo

copy Karin Schoumlnwetter Seite 12

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 13

Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 4

I EHRENWOumlRTLICHE ERKLAumlRUNG

Hiermit erklaumlre ich ehrenwoumlrtlich die vorliegende Arbeit selbstaumlndig und nur unter

Zuhilfenahme des angefuumlhrten Schrifttums verfasst zu haben

Karin Schoumlnwetter

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 5

II WIDMUNG

Diese Arbeit ist meiner liebevollen Familie gewidmet

Vor allem meinen beiden wunderbaren Toumlchtern Alexandra und Beate die mich

erfreut begluumlckt stolz und froh gemacht haben die mich gelehrt haben geduldig

zu werden die mich immer dann unterstuumltzt haben wenn ich wieder einmal eine

Ausbildung gemacht habe und die mein Leben bereichert haben

Und meiner lieben Schwester Beatrix ohne die Manches in meinem Leben gar

nicht moumlglich gewesen waumlre Sie hat mich auch dieses Mal unterstuumltzt mir

zugehoumlrt mir Supervision gegeben meine Arbeit gelesen und sie im besten Sinn

kritisiert hat

Last but not least ist meine Arbeit auch meinem liebevollen Lebenspartner

meinem Ehemann Gerhard gewidmet der mir in den besonders arbeitsintensiven

Tagen den Ruumlcken von Alltagsdingen frei gehalten hat einen Teil meiner

beruflichen Termine durch houmlchst professionelle Vertretung uumlbernommen hat und

es mir so erleichtert hat diese Arbeit ungestoumlrt zu schreiben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 6

III EINLEITUNG

Viele Menschen wie erfolgreiche Manager Sportler Kuumlnstler und mittlerweile auch

Arbeitslose haben ihn ihren persoumlnlichen Coach Es sind dies vor allem Menschen

die sich aus der Masse herausheben wollen

Jeder Mensch der auf bdquoseinemldquo Gebiet etwas Besonders erreichen will braucht

also einen Coach Einen der ihm zur Seite ist wenn es um besondere

Aufgabenstellungen Herausforderungen oder Karriereschritte geht

Aber auch private Themen werden professionell mit einemeiner Coach

bearbeitet Denn wer beruflich erfolgreich sein will braucht ein privates Umfeld

das diesen Erfolg ermoumlglicht beguumlnstigt und mit traumlgt

Es ist nicht immer leicht bdquoseinenldquo Coach zu finden Aber selbst wenn der erste

Versuch das gewuumlnschte Resultat nicht bringt bedeutet das nicht dass es falsch

war Coaching zu waumlhlen

Coaching ist meist ein Begleiten in sehr komplexen Aufgabenstellungen ndash Und das

braucht mitunter einige Zeit ndash Auch die Zeit einander zu finden

Voraussetzungen fuumlr erfolgreiches Coaching sind die Bereitschaft fuumlr Offenheit und

Gewohntes zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verwerfen

Alte Verhaltensmuster muumlssen angesehen und durchschaut werden Und manches

Mal bedeutet es Schritt fuumlr Schritt eine radikale Veraumlnderung einzuleiten

Coaching ist keine Erfindung der letzten Jahre Es ist vielmehr eine Tradition von

Jahrtausenden ndash Eine die sich bestens bewaumlhrt hat

Man denke beispielsweise an alte persische Schriften in denen die Arbeit von

Lehrern beschrieben wird Genau das was diese mit ihren Schuumllern ndash zu einer Zeit

als es noch keine Schulen im heutigen Sinn gab ndash machten bezeichnet man jetzt

als bdquoCoachenldquo

Diese Lehrer brachten ihre Schuumller zu Houmlchstleistungen Und wer heute an die

Spitze will muss fruumlher oder spaumlter (besser fruumlher) einen professionellen Coach fuumlr

sich finden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 7

IV SO HAT ES BEI MIR ANGEFANGEN

Als Mitte der 1990-er Jahre mein damaliger Chef Vorstandsvorsitzender in einem

mittelstaumlndischen Unternehmen das auf allen 5 Kontinenten agierte in der Firma

TQM1 einfuumlhren wollte war klar dass es fuumlr dieses Vorhaben auch begleitende

Maszlignahmen geben muumlsse um aus dem Vorhaben eine Erfolgsstory zu machen

TQM war zu dem damaligen Zeitpunkt in unserem Unternehmen so etwas wie ein

mythischer Begriff Die Fuumlhrungskraumlfte wussten nicht genau was es war die

Mitarbeiterinnen der unteren Hierarchien noch viel weniger Aber dass wir es in

Baumllde haben wuumlrden war allen klar ndash Auch gegen der Widerstand der etwa

250-koumlpfigen Belegschaft

Meinem Chef war bewusst dass ein professioneller Umgang mit dem Widerstand

der Mitarbeiterinnen den Erfolg schneller bringen wuumlrde

Also gab es einen Vorstands-Beschluss Die Geschaumlftsfuumlhrer Fuumlhrungskraumlfte und

Mitarbeiterinnen muumlssen umfassend informiert geschult und uumlberzeugt werden

Ein professionelles Coaching sollte ebenso angeboten werden wie regelmaumlszligige

Teamsitzungen in den Abteilungen und den Produktionsleistungszentren

Eine meiner Funktionen im Unternehmen war die Leitung des Fuumlhrungskraumlfte-Forums

und dieses hatte mich mit groszliger Mehrheit zur Vertrauensperson des

Fuumlhrungsgremiums gewaumlhlt

Das fuumlhrte dazu dass ich eine Ausbildung2 zur Coach machte und schlieszliglich war

ich damit fertig und ging hoch motiviert und freudig ans Werk

Ich coachte Fuumlhrungskraumlfte

1 TQM = Total Quality Management 2 Da ich diese Ausbildung bei einem auslaumlndischen Institut machte und diese daher in Oumlsterreich nicht

anerkannt wurde habe ich im Jahr 2005 noch einmal die Ausbildung zur Dipl Systemischen Coach

gemacht ndashDoppelt genaumlht haumllt einfach besser

copy Karin Schoumlnwetter Seite 8

Die Aufgaben einesr Coach

11 Erkenntnisprozesse foumlrdern und Selbstverbesserung

Derdie Coach verhilft dem Coachee (dem Klienten der Klientin)

regelmaumlszligig durch das Besprechen seinerihrer Situation gezielte

Fragestellung und durch verschiedene andere Methoden zu einer

besonderen Wahrnehmung ndash naumlmlich der aus der Distanz

Dabei geschieht in der Regel eine genaue Wahrnehmung daruumlber was

bestimmte Probleme aus bzw mit dem Coachee machten bzw aktuell

machen

Durch dieses Sichtbar-Machen und die genaue Beschreibung des Problems

ergeben sich haumlufig bereits innere Prozesse die ganz wesentlich zu einer

Loumlsungsfindung beitragen koumlnnen

Auszligerdem hilft der Coach seinem Coachee an seinerihrer

Selbstverbesserung zu arbeiten

Im Karriere-Coaching gibt derdie Coach Unterstuumltzung beim Erstellen einer

Zeitschiene fuumlr die vom Coachee angestrebten Zielerreichungen

In dieser Zeitschiene werden sowohl Trainings wie auch Coachings

festgelegt um der Karriereplanung zu folgen Das heiszligt es erfolgt eine

konkrete Zielbeschreibung Die Schritte und Zwischenschritte werden auf der

Zeitschiene festgeschrieben Dazu werden die moumlglichen Auswirkungen im

sozialen Umfeld (System) einer moumlglichst genauen Betrachtung unterzogen

12 Staumlrken Schwaumlchen

Derdie Coach hilft dem Coachee eine Staumlrken-Schwaumlche-Analyse zu

erstellen Dabei gibt ersie Hilfestellung die Staumlrken und Schwaumlchen

realistisch einzuschaumltzen um Staumlrken zielgerichtet einzusetzen und diese mit

Hilfe derdes Coach systematisch ausbauen zu koumlnnen Daruumlber hinaus

werden mit moumlglichst realistischen Chancen die Schwaumlchen bearbeitet

um mit diesen besser umgehen zu koumlnnen bzw langfristig einen Abbau der

Schwaumlchen zu erreichen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 9

13 Der Blinde Fleck beim Coaching

Bei den Schwaumlchen muss derdie Coachee offen und ehrlich mit derdem

Coach sein und auch zulassen koumlnnen dass uumlber Schwaumlchen ausfuumlhrlich

gesprochen wird Es gilt auf jene Schwaumlchen aufmerksam zu machen die

Menschen an sich selber nicht wahrnehmen koumlnnen bzw wollen

Es gilt also den so genannten bdquoBlinden Fleckldquo zu erkennen wahr zu nehmen

und daran zu arbeiten

Der blinde Fleck wurde im bdquoJohari-Fensterldquo recht anschaulich beschrieben

Das Johari-Fenster benannt nach den amerikanischen Sozialpsychologen

Joe Luft und Harry Ingham ist ein einfaches graphisches Modell das die

Veraumlnderungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung im Verlaufe eines

Beratungsgespraumlchs darstellt

Das bdquoJohari-Fensterldquo verdeutlicht dass Selbstwahrnehmung und

Fremdwahrnehmung sich nicht entsprechen sondern dass es Bereiche des

Verhaltens gibt in denen anderen unbeabsichtigt Mitteilungen uumlber die

eigene Person gemacht werden waumlhrend groszlige Bereiche der eigenen

Wahrnehmung verborgen bleiben

Die vier Bereiche werden wie folgt beschrieben

Bereich A umfasst den Teil unseres Verhaltens der uns selbst und den

anderen Mitgliedern einer Gruppe bekannt ist und in dem uns unser

Handeln frei unbeeintraumlchtigt von Aumlngsten und Vorbehalten erscheint

Hier sind wir quasi die raquooumlffentliche Personlaquo

Bereich B des raquoBlinden Fleckslaquo bezeichnet den Anteil unseres Verhaltens

den wir selbst wenig die anderen Mitglieder einer Gruppe dagegen

recht deutlich wahrnehmen die unbedachten und unbewussten

Gewohnheiten und Verhaltensweisen die Vorurteile Zu- und

Abneigungen Hier koumlnnen uns andere Menschen Hinweise auf uns selbst

geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 10

Bereich C umfasst den Bereich unseres Denkens und Handelns den wir

vor anderen bewusst verbergen - die raquoheimlichen Wuumlnschelaquo die

raquoempfindlichen Stellenlaquo quasi die raquoprivate Personlaquo Durch Vertrauen und

Sicherheit zu anderen kann dieser Bereich erheblich eingegrenzt werden

Bereich D dagegen ist weder uns noch anderen unmittelbar zugaumlnglich

zu ihm kann aber etwa eine Tiefenpsychologin oder ein Tiefenpsychologe

Zugang finden

A

Bereich freien

Handelns

mir und anderen

bekannt

B

Bereich des

Blinden

Flecks

anderen bekannt

C

Bereich des

Verbergens

nur mir bekannt

D

Bereich des

Unbewussten

mir und anderen

nicht bekannt

In Anlehnung an dieses Modell laumlsst sich die Situation zu Beginn eines

Gespraumlches so darstellen dass der Bereich der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

sehr gering ist und die Bereiche B und C dominieren

Die Ziele von Coachings die mit Hilfe des Feedback-Prozesses erreicht

werden koumlnnen sind Fenster B und C zu verringern und Fenster A zu

vergroumlszligern

Das bedeutet die Verschiebung der Grenzen dessen was der Bearbeitung

zugaumlngig ist und damit eine Erweiterung der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

Blinde Flecken werden dadurch aufgehellt

Die bevorzugten Methoden der Vergroumlszligerung des Freiraumes A sind

Informationen uumlber sich und bisher Privates preiszugeben

Feedback zu vermitteln und aufzunehmen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 11

Bis zu welchem Maszlige das moumlglich ist wird weitgehend bestimmt durch die

Lernbereitschaft und die Lernfaumlhigkeit des Einzelnen

Techniken und Wirkungsweisen dazu sind

Das Selbstbild des anderen akzeptieren und ihn ernst nehmen

Selbst mitteilen wenn die eigenen Grenzen erreicht sind

Bereitschaft das Selbstverstaumlndnis zu erweitern wodurch die

Bereitschaft Feedback zu geben und zu empfangen waumlchst

Dadurch wird dem Gegenuumlber Sicherheit und Bereitschaft gegeben

vorurteilsfrei zu houmlren

Dadurch wird der Widerstand gegen Verhaltens-Aumlnderungen und die

Angst vor der Bearbeitung deren Hintergruumlnde verringert

So wird es dem Coachee moumlglich die eigene Situation zu reflektieren und

neue zukunftsorientierte Aktivitaumlten auszuprobieren

Coachen bedeutet auch Mut zu machen wenn sich der Coachee

gelegentlich selber bei seiner Entwicklung im Wege steht

Das kann beispielsweise dann der Fall sein wenn Schwaumlchen derart

konsequent bekaumlmpft werden dass alle Kraft darauf fokussiert und kaum

noch Energie fuumlr andere Aufgabe uumlbrig bleiben

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing

Der Coach dient dem Coachee als Spiegel ndash und das im besten Sinne Oft ist

es von Auszligen viel leichter zu beurteilen wo Staumlrken Schwaumlchen Hindernisse

Beguumlnstigungen udglm liegen und wo Energien und Ressourcen zielfuumlhrend

eingesetzt werden sollten Oftmals sind vermeintliche Schwaumlchen auch als

Staumlrken einsetzbar Beispielsweise wenn jemand mit hohem zeitlichem

Einsatz also langsam arbeitet Der Grund dafuumlr koumlnnte sein dass er bei der

Arbeit besonders gruumlndlich ist Dann kann seine Gruumlndlichkeit bei gewissen

Projekten (ohne Zeitdruck) gewollt und auch eingesetzt werden Damit ist

dem Begriff Langsamkeit eine andere Bedeutung gegeben Das bezeichnet

man mit dem Fachbegriff bdquoReframingldquo

copy Karin Schoumlnwetter Seite 12

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 13

Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 5

II WIDMUNG

Diese Arbeit ist meiner liebevollen Familie gewidmet

Vor allem meinen beiden wunderbaren Toumlchtern Alexandra und Beate die mich

erfreut begluumlckt stolz und froh gemacht haben die mich gelehrt haben geduldig

zu werden die mich immer dann unterstuumltzt haben wenn ich wieder einmal eine

Ausbildung gemacht habe und die mein Leben bereichert haben

Und meiner lieben Schwester Beatrix ohne die Manches in meinem Leben gar

nicht moumlglich gewesen waumlre Sie hat mich auch dieses Mal unterstuumltzt mir

zugehoumlrt mir Supervision gegeben meine Arbeit gelesen und sie im besten Sinn

kritisiert hat

Last but not least ist meine Arbeit auch meinem liebevollen Lebenspartner

meinem Ehemann Gerhard gewidmet der mir in den besonders arbeitsintensiven

Tagen den Ruumlcken von Alltagsdingen frei gehalten hat einen Teil meiner

beruflichen Termine durch houmlchst professionelle Vertretung uumlbernommen hat und

es mir so erleichtert hat diese Arbeit ungestoumlrt zu schreiben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 6

III EINLEITUNG

Viele Menschen wie erfolgreiche Manager Sportler Kuumlnstler und mittlerweile auch

Arbeitslose haben ihn ihren persoumlnlichen Coach Es sind dies vor allem Menschen

die sich aus der Masse herausheben wollen

Jeder Mensch der auf bdquoseinemldquo Gebiet etwas Besonders erreichen will braucht

also einen Coach Einen der ihm zur Seite ist wenn es um besondere

Aufgabenstellungen Herausforderungen oder Karriereschritte geht

Aber auch private Themen werden professionell mit einemeiner Coach

bearbeitet Denn wer beruflich erfolgreich sein will braucht ein privates Umfeld

das diesen Erfolg ermoumlglicht beguumlnstigt und mit traumlgt

Es ist nicht immer leicht bdquoseinenldquo Coach zu finden Aber selbst wenn der erste

Versuch das gewuumlnschte Resultat nicht bringt bedeutet das nicht dass es falsch

war Coaching zu waumlhlen

Coaching ist meist ein Begleiten in sehr komplexen Aufgabenstellungen ndash Und das

braucht mitunter einige Zeit ndash Auch die Zeit einander zu finden

Voraussetzungen fuumlr erfolgreiches Coaching sind die Bereitschaft fuumlr Offenheit und

Gewohntes zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verwerfen

Alte Verhaltensmuster muumlssen angesehen und durchschaut werden Und manches

Mal bedeutet es Schritt fuumlr Schritt eine radikale Veraumlnderung einzuleiten

Coaching ist keine Erfindung der letzten Jahre Es ist vielmehr eine Tradition von

Jahrtausenden ndash Eine die sich bestens bewaumlhrt hat

Man denke beispielsweise an alte persische Schriften in denen die Arbeit von

Lehrern beschrieben wird Genau das was diese mit ihren Schuumllern ndash zu einer Zeit

als es noch keine Schulen im heutigen Sinn gab ndash machten bezeichnet man jetzt

als bdquoCoachenldquo

Diese Lehrer brachten ihre Schuumller zu Houmlchstleistungen Und wer heute an die

Spitze will muss fruumlher oder spaumlter (besser fruumlher) einen professionellen Coach fuumlr

sich finden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 7

IV SO HAT ES BEI MIR ANGEFANGEN

Als Mitte der 1990-er Jahre mein damaliger Chef Vorstandsvorsitzender in einem

mittelstaumlndischen Unternehmen das auf allen 5 Kontinenten agierte in der Firma

TQM1 einfuumlhren wollte war klar dass es fuumlr dieses Vorhaben auch begleitende

Maszlignahmen geben muumlsse um aus dem Vorhaben eine Erfolgsstory zu machen

TQM war zu dem damaligen Zeitpunkt in unserem Unternehmen so etwas wie ein

mythischer Begriff Die Fuumlhrungskraumlfte wussten nicht genau was es war die

Mitarbeiterinnen der unteren Hierarchien noch viel weniger Aber dass wir es in

Baumllde haben wuumlrden war allen klar ndash Auch gegen der Widerstand der etwa

250-koumlpfigen Belegschaft

Meinem Chef war bewusst dass ein professioneller Umgang mit dem Widerstand

der Mitarbeiterinnen den Erfolg schneller bringen wuumlrde

Also gab es einen Vorstands-Beschluss Die Geschaumlftsfuumlhrer Fuumlhrungskraumlfte und

Mitarbeiterinnen muumlssen umfassend informiert geschult und uumlberzeugt werden

Ein professionelles Coaching sollte ebenso angeboten werden wie regelmaumlszligige

Teamsitzungen in den Abteilungen und den Produktionsleistungszentren

Eine meiner Funktionen im Unternehmen war die Leitung des Fuumlhrungskraumlfte-Forums

und dieses hatte mich mit groszliger Mehrheit zur Vertrauensperson des

Fuumlhrungsgremiums gewaumlhlt

Das fuumlhrte dazu dass ich eine Ausbildung2 zur Coach machte und schlieszliglich war

ich damit fertig und ging hoch motiviert und freudig ans Werk

Ich coachte Fuumlhrungskraumlfte

1 TQM = Total Quality Management 2 Da ich diese Ausbildung bei einem auslaumlndischen Institut machte und diese daher in Oumlsterreich nicht

anerkannt wurde habe ich im Jahr 2005 noch einmal die Ausbildung zur Dipl Systemischen Coach

gemacht ndashDoppelt genaumlht haumllt einfach besser

copy Karin Schoumlnwetter Seite 8

Die Aufgaben einesr Coach

11 Erkenntnisprozesse foumlrdern und Selbstverbesserung

Derdie Coach verhilft dem Coachee (dem Klienten der Klientin)

regelmaumlszligig durch das Besprechen seinerihrer Situation gezielte

Fragestellung und durch verschiedene andere Methoden zu einer

besonderen Wahrnehmung ndash naumlmlich der aus der Distanz

Dabei geschieht in der Regel eine genaue Wahrnehmung daruumlber was

bestimmte Probleme aus bzw mit dem Coachee machten bzw aktuell

machen

Durch dieses Sichtbar-Machen und die genaue Beschreibung des Problems

ergeben sich haumlufig bereits innere Prozesse die ganz wesentlich zu einer

Loumlsungsfindung beitragen koumlnnen

Auszligerdem hilft der Coach seinem Coachee an seinerihrer

Selbstverbesserung zu arbeiten

Im Karriere-Coaching gibt derdie Coach Unterstuumltzung beim Erstellen einer

Zeitschiene fuumlr die vom Coachee angestrebten Zielerreichungen

In dieser Zeitschiene werden sowohl Trainings wie auch Coachings

festgelegt um der Karriereplanung zu folgen Das heiszligt es erfolgt eine

konkrete Zielbeschreibung Die Schritte und Zwischenschritte werden auf der

Zeitschiene festgeschrieben Dazu werden die moumlglichen Auswirkungen im

sozialen Umfeld (System) einer moumlglichst genauen Betrachtung unterzogen

12 Staumlrken Schwaumlchen

Derdie Coach hilft dem Coachee eine Staumlrken-Schwaumlche-Analyse zu

erstellen Dabei gibt ersie Hilfestellung die Staumlrken und Schwaumlchen

realistisch einzuschaumltzen um Staumlrken zielgerichtet einzusetzen und diese mit

Hilfe derdes Coach systematisch ausbauen zu koumlnnen Daruumlber hinaus

werden mit moumlglichst realistischen Chancen die Schwaumlchen bearbeitet

um mit diesen besser umgehen zu koumlnnen bzw langfristig einen Abbau der

Schwaumlchen zu erreichen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 9

13 Der Blinde Fleck beim Coaching

Bei den Schwaumlchen muss derdie Coachee offen und ehrlich mit derdem

Coach sein und auch zulassen koumlnnen dass uumlber Schwaumlchen ausfuumlhrlich

gesprochen wird Es gilt auf jene Schwaumlchen aufmerksam zu machen die

Menschen an sich selber nicht wahrnehmen koumlnnen bzw wollen

Es gilt also den so genannten bdquoBlinden Fleckldquo zu erkennen wahr zu nehmen

und daran zu arbeiten

Der blinde Fleck wurde im bdquoJohari-Fensterldquo recht anschaulich beschrieben

Das Johari-Fenster benannt nach den amerikanischen Sozialpsychologen

Joe Luft und Harry Ingham ist ein einfaches graphisches Modell das die

Veraumlnderungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung im Verlaufe eines

Beratungsgespraumlchs darstellt

Das bdquoJohari-Fensterldquo verdeutlicht dass Selbstwahrnehmung und

Fremdwahrnehmung sich nicht entsprechen sondern dass es Bereiche des

Verhaltens gibt in denen anderen unbeabsichtigt Mitteilungen uumlber die

eigene Person gemacht werden waumlhrend groszlige Bereiche der eigenen

Wahrnehmung verborgen bleiben

Die vier Bereiche werden wie folgt beschrieben

Bereich A umfasst den Teil unseres Verhaltens der uns selbst und den

anderen Mitgliedern einer Gruppe bekannt ist und in dem uns unser

Handeln frei unbeeintraumlchtigt von Aumlngsten und Vorbehalten erscheint

Hier sind wir quasi die raquooumlffentliche Personlaquo

Bereich B des raquoBlinden Fleckslaquo bezeichnet den Anteil unseres Verhaltens

den wir selbst wenig die anderen Mitglieder einer Gruppe dagegen

recht deutlich wahrnehmen die unbedachten und unbewussten

Gewohnheiten und Verhaltensweisen die Vorurteile Zu- und

Abneigungen Hier koumlnnen uns andere Menschen Hinweise auf uns selbst

geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 10

Bereich C umfasst den Bereich unseres Denkens und Handelns den wir

vor anderen bewusst verbergen - die raquoheimlichen Wuumlnschelaquo die

raquoempfindlichen Stellenlaquo quasi die raquoprivate Personlaquo Durch Vertrauen und

Sicherheit zu anderen kann dieser Bereich erheblich eingegrenzt werden

Bereich D dagegen ist weder uns noch anderen unmittelbar zugaumlnglich

zu ihm kann aber etwa eine Tiefenpsychologin oder ein Tiefenpsychologe

Zugang finden

A

Bereich freien

Handelns

mir und anderen

bekannt

B

Bereich des

Blinden

Flecks

anderen bekannt

C

Bereich des

Verbergens

nur mir bekannt

D

Bereich des

Unbewussten

mir und anderen

nicht bekannt

In Anlehnung an dieses Modell laumlsst sich die Situation zu Beginn eines

Gespraumlches so darstellen dass der Bereich der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

sehr gering ist und die Bereiche B und C dominieren

Die Ziele von Coachings die mit Hilfe des Feedback-Prozesses erreicht

werden koumlnnen sind Fenster B und C zu verringern und Fenster A zu

vergroumlszligern

Das bedeutet die Verschiebung der Grenzen dessen was der Bearbeitung

zugaumlngig ist und damit eine Erweiterung der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

Blinde Flecken werden dadurch aufgehellt

Die bevorzugten Methoden der Vergroumlszligerung des Freiraumes A sind

Informationen uumlber sich und bisher Privates preiszugeben

Feedback zu vermitteln und aufzunehmen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 11

Bis zu welchem Maszlige das moumlglich ist wird weitgehend bestimmt durch die

Lernbereitschaft und die Lernfaumlhigkeit des Einzelnen

Techniken und Wirkungsweisen dazu sind

Das Selbstbild des anderen akzeptieren und ihn ernst nehmen

Selbst mitteilen wenn die eigenen Grenzen erreicht sind

Bereitschaft das Selbstverstaumlndnis zu erweitern wodurch die

Bereitschaft Feedback zu geben und zu empfangen waumlchst

Dadurch wird dem Gegenuumlber Sicherheit und Bereitschaft gegeben

vorurteilsfrei zu houmlren

Dadurch wird der Widerstand gegen Verhaltens-Aumlnderungen und die

Angst vor der Bearbeitung deren Hintergruumlnde verringert

So wird es dem Coachee moumlglich die eigene Situation zu reflektieren und

neue zukunftsorientierte Aktivitaumlten auszuprobieren

Coachen bedeutet auch Mut zu machen wenn sich der Coachee

gelegentlich selber bei seiner Entwicklung im Wege steht

Das kann beispielsweise dann der Fall sein wenn Schwaumlchen derart

konsequent bekaumlmpft werden dass alle Kraft darauf fokussiert und kaum

noch Energie fuumlr andere Aufgabe uumlbrig bleiben

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing

Der Coach dient dem Coachee als Spiegel ndash und das im besten Sinne Oft ist

es von Auszligen viel leichter zu beurteilen wo Staumlrken Schwaumlchen Hindernisse

Beguumlnstigungen udglm liegen und wo Energien und Ressourcen zielfuumlhrend

eingesetzt werden sollten Oftmals sind vermeintliche Schwaumlchen auch als

Staumlrken einsetzbar Beispielsweise wenn jemand mit hohem zeitlichem

Einsatz also langsam arbeitet Der Grund dafuumlr koumlnnte sein dass er bei der

Arbeit besonders gruumlndlich ist Dann kann seine Gruumlndlichkeit bei gewissen

Projekten (ohne Zeitdruck) gewollt und auch eingesetzt werden Damit ist

dem Begriff Langsamkeit eine andere Bedeutung gegeben Das bezeichnet

man mit dem Fachbegriff bdquoReframingldquo

copy Karin Schoumlnwetter Seite 12

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 13

Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 6

III EINLEITUNG

Viele Menschen wie erfolgreiche Manager Sportler Kuumlnstler und mittlerweile auch

Arbeitslose haben ihn ihren persoumlnlichen Coach Es sind dies vor allem Menschen

die sich aus der Masse herausheben wollen

Jeder Mensch der auf bdquoseinemldquo Gebiet etwas Besonders erreichen will braucht

also einen Coach Einen der ihm zur Seite ist wenn es um besondere

Aufgabenstellungen Herausforderungen oder Karriereschritte geht

Aber auch private Themen werden professionell mit einemeiner Coach

bearbeitet Denn wer beruflich erfolgreich sein will braucht ein privates Umfeld

das diesen Erfolg ermoumlglicht beguumlnstigt und mit traumlgt

Es ist nicht immer leicht bdquoseinenldquo Coach zu finden Aber selbst wenn der erste

Versuch das gewuumlnschte Resultat nicht bringt bedeutet das nicht dass es falsch

war Coaching zu waumlhlen

Coaching ist meist ein Begleiten in sehr komplexen Aufgabenstellungen ndash Und das

braucht mitunter einige Zeit ndash Auch die Zeit einander zu finden

Voraussetzungen fuumlr erfolgreiches Coaching sind die Bereitschaft fuumlr Offenheit und

Gewohntes zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verwerfen

Alte Verhaltensmuster muumlssen angesehen und durchschaut werden Und manches

Mal bedeutet es Schritt fuumlr Schritt eine radikale Veraumlnderung einzuleiten

Coaching ist keine Erfindung der letzten Jahre Es ist vielmehr eine Tradition von

Jahrtausenden ndash Eine die sich bestens bewaumlhrt hat

Man denke beispielsweise an alte persische Schriften in denen die Arbeit von

Lehrern beschrieben wird Genau das was diese mit ihren Schuumllern ndash zu einer Zeit

als es noch keine Schulen im heutigen Sinn gab ndash machten bezeichnet man jetzt

als bdquoCoachenldquo

Diese Lehrer brachten ihre Schuumller zu Houmlchstleistungen Und wer heute an die

Spitze will muss fruumlher oder spaumlter (besser fruumlher) einen professionellen Coach fuumlr

sich finden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 7

IV SO HAT ES BEI MIR ANGEFANGEN

Als Mitte der 1990-er Jahre mein damaliger Chef Vorstandsvorsitzender in einem

mittelstaumlndischen Unternehmen das auf allen 5 Kontinenten agierte in der Firma

TQM1 einfuumlhren wollte war klar dass es fuumlr dieses Vorhaben auch begleitende

Maszlignahmen geben muumlsse um aus dem Vorhaben eine Erfolgsstory zu machen

TQM war zu dem damaligen Zeitpunkt in unserem Unternehmen so etwas wie ein

mythischer Begriff Die Fuumlhrungskraumlfte wussten nicht genau was es war die

Mitarbeiterinnen der unteren Hierarchien noch viel weniger Aber dass wir es in

Baumllde haben wuumlrden war allen klar ndash Auch gegen der Widerstand der etwa

250-koumlpfigen Belegschaft

Meinem Chef war bewusst dass ein professioneller Umgang mit dem Widerstand

der Mitarbeiterinnen den Erfolg schneller bringen wuumlrde

Also gab es einen Vorstands-Beschluss Die Geschaumlftsfuumlhrer Fuumlhrungskraumlfte und

Mitarbeiterinnen muumlssen umfassend informiert geschult und uumlberzeugt werden

Ein professionelles Coaching sollte ebenso angeboten werden wie regelmaumlszligige

Teamsitzungen in den Abteilungen und den Produktionsleistungszentren

Eine meiner Funktionen im Unternehmen war die Leitung des Fuumlhrungskraumlfte-Forums

und dieses hatte mich mit groszliger Mehrheit zur Vertrauensperson des

Fuumlhrungsgremiums gewaumlhlt

Das fuumlhrte dazu dass ich eine Ausbildung2 zur Coach machte und schlieszliglich war

ich damit fertig und ging hoch motiviert und freudig ans Werk

Ich coachte Fuumlhrungskraumlfte

1 TQM = Total Quality Management 2 Da ich diese Ausbildung bei einem auslaumlndischen Institut machte und diese daher in Oumlsterreich nicht

anerkannt wurde habe ich im Jahr 2005 noch einmal die Ausbildung zur Dipl Systemischen Coach

gemacht ndashDoppelt genaumlht haumllt einfach besser

copy Karin Schoumlnwetter Seite 8

Die Aufgaben einesr Coach

11 Erkenntnisprozesse foumlrdern und Selbstverbesserung

Derdie Coach verhilft dem Coachee (dem Klienten der Klientin)

regelmaumlszligig durch das Besprechen seinerihrer Situation gezielte

Fragestellung und durch verschiedene andere Methoden zu einer

besonderen Wahrnehmung ndash naumlmlich der aus der Distanz

Dabei geschieht in der Regel eine genaue Wahrnehmung daruumlber was

bestimmte Probleme aus bzw mit dem Coachee machten bzw aktuell

machen

Durch dieses Sichtbar-Machen und die genaue Beschreibung des Problems

ergeben sich haumlufig bereits innere Prozesse die ganz wesentlich zu einer

Loumlsungsfindung beitragen koumlnnen

Auszligerdem hilft der Coach seinem Coachee an seinerihrer

Selbstverbesserung zu arbeiten

Im Karriere-Coaching gibt derdie Coach Unterstuumltzung beim Erstellen einer

Zeitschiene fuumlr die vom Coachee angestrebten Zielerreichungen

In dieser Zeitschiene werden sowohl Trainings wie auch Coachings

festgelegt um der Karriereplanung zu folgen Das heiszligt es erfolgt eine

konkrete Zielbeschreibung Die Schritte und Zwischenschritte werden auf der

Zeitschiene festgeschrieben Dazu werden die moumlglichen Auswirkungen im

sozialen Umfeld (System) einer moumlglichst genauen Betrachtung unterzogen

12 Staumlrken Schwaumlchen

Derdie Coach hilft dem Coachee eine Staumlrken-Schwaumlche-Analyse zu

erstellen Dabei gibt ersie Hilfestellung die Staumlrken und Schwaumlchen

realistisch einzuschaumltzen um Staumlrken zielgerichtet einzusetzen und diese mit

Hilfe derdes Coach systematisch ausbauen zu koumlnnen Daruumlber hinaus

werden mit moumlglichst realistischen Chancen die Schwaumlchen bearbeitet

um mit diesen besser umgehen zu koumlnnen bzw langfristig einen Abbau der

Schwaumlchen zu erreichen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 9

13 Der Blinde Fleck beim Coaching

Bei den Schwaumlchen muss derdie Coachee offen und ehrlich mit derdem

Coach sein und auch zulassen koumlnnen dass uumlber Schwaumlchen ausfuumlhrlich

gesprochen wird Es gilt auf jene Schwaumlchen aufmerksam zu machen die

Menschen an sich selber nicht wahrnehmen koumlnnen bzw wollen

Es gilt also den so genannten bdquoBlinden Fleckldquo zu erkennen wahr zu nehmen

und daran zu arbeiten

Der blinde Fleck wurde im bdquoJohari-Fensterldquo recht anschaulich beschrieben

Das Johari-Fenster benannt nach den amerikanischen Sozialpsychologen

Joe Luft und Harry Ingham ist ein einfaches graphisches Modell das die

Veraumlnderungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung im Verlaufe eines

Beratungsgespraumlchs darstellt

Das bdquoJohari-Fensterldquo verdeutlicht dass Selbstwahrnehmung und

Fremdwahrnehmung sich nicht entsprechen sondern dass es Bereiche des

Verhaltens gibt in denen anderen unbeabsichtigt Mitteilungen uumlber die

eigene Person gemacht werden waumlhrend groszlige Bereiche der eigenen

Wahrnehmung verborgen bleiben

Die vier Bereiche werden wie folgt beschrieben

Bereich A umfasst den Teil unseres Verhaltens der uns selbst und den

anderen Mitgliedern einer Gruppe bekannt ist und in dem uns unser

Handeln frei unbeeintraumlchtigt von Aumlngsten und Vorbehalten erscheint

Hier sind wir quasi die raquooumlffentliche Personlaquo

Bereich B des raquoBlinden Fleckslaquo bezeichnet den Anteil unseres Verhaltens

den wir selbst wenig die anderen Mitglieder einer Gruppe dagegen

recht deutlich wahrnehmen die unbedachten und unbewussten

Gewohnheiten und Verhaltensweisen die Vorurteile Zu- und

Abneigungen Hier koumlnnen uns andere Menschen Hinweise auf uns selbst

geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 10

Bereich C umfasst den Bereich unseres Denkens und Handelns den wir

vor anderen bewusst verbergen - die raquoheimlichen Wuumlnschelaquo die

raquoempfindlichen Stellenlaquo quasi die raquoprivate Personlaquo Durch Vertrauen und

Sicherheit zu anderen kann dieser Bereich erheblich eingegrenzt werden

Bereich D dagegen ist weder uns noch anderen unmittelbar zugaumlnglich

zu ihm kann aber etwa eine Tiefenpsychologin oder ein Tiefenpsychologe

Zugang finden

A

Bereich freien

Handelns

mir und anderen

bekannt

B

Bereich des

Blinden

Flecks

anderen bekannt

C

Bereich des

Verbergens

nur mir bekannt

D

Bereich des

Unbewussten

mir und anderen

nicht bekannt

In Anlehnung an dieses Modell laumlsst sich die Situation zu Beginn eines

Gespraumlches so darstellen dass der Bereich der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

sehr gering ist und die Bereiche B und C dominieren

Die Ziele von Coachings die mit Hilfe des Feedback-Prozesses erreicht

werden koumlnnen sind Fenster B und C zu verringern und Fenster A zu

vergroumlszligern

Das bedeutet die Verschiebung der Grenzen dessen was der Bearbeitung

zugaumlngig ist und damit eine Erweiterung der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

Blinde Flecken werden dadurch aufgehellt

Die bevorzugten Methoden der Vergroumlszligerung des Freiraumes A sind

Informationen uumlber sich und bisher Privates preiszugeben

Feedback zu vermitteln und aufzunehmen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 11

Bis zu welchem Maszlige das moumlglich ist wird weitgehend bestimmt durch die

Lernbereitschaft und die Lernfaumlhigkeit des Einzelnen

Techniken und Wirkungsweisen dazu sind

Das Selbstbild des anderen akzeptieren und ihn ernst nehmen

Selbst mitteilen wenn die eigenen Grenzen erreicht sind

Bereitschaft das Selbstverstaumlndnis zu erweitern wodurch die

Bereitschaft Feedback zu geben und zu empfangen waumlchst

Dadurch wird dem Gegenuumlber Sicherheit und Bereitschaft gegeben

vorurteilsfrei zu houmlren

Dadurch wird der Widerstand gegen Verhaltens-Aumlnderungen und die

Angst vor der Bearbeitung deren Hintergruumlnde verringert

So wird es dem Coachee moumlglich die eigene Situation zu reflektieren und

neue zukunftsorientierte Aktivitaumlten auszuprobieren

Coachen bedeutet auch Mut zu machen wenn sich der Coachee

gelegentlich selber bei seiner Entwicklung im Wege steht

Das kann beispielsweise dann der Fall sein wenn Schwaumlchen derart

konsequent bekaumlmpft werden dass alle Kraft darauf fokussiert und kaum

noch Energie fuumlr andere Aufgabe uumlbrig bleiben

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing

Der Coach dient dem Coachee als Spiegel ndash und das im besten Sinne Oft ist

es von Auszligen viel leichter zu beurteilen wo Staumlrken Schwaumlchen Hindernisse

Beguumlnstigungen udglm liegen und wo Energien und Ressourcen zielfuumlhrend

eingesetzt werden sollten Oftmals sind vermeintliche Schwaumlchen auch als

Staumlrken einsetzbar Beispielsweise wenn jemand mit hohem zeitlichem

Einsatz also langsam arbeitet Der Grund dafuumlr koumlnnte sein dass er bei der

Arbeit besonders gruumlndlich ist Dann kann seine Gruumlndlichkeit bei gewissen

Projekten (ohne Zeitdruck) gewollt und auch eingesetzt werden Damit ist

dem Begriff Langsamkeit eine andere Bedeutung gegeben Das bezeichnet

man mit dem Fachbegriff bdquoReframingldquo

copy Karin Schoumlnwetter Seite 12

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 13

Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 7

IV SO HAT ES BEI MIR ANGEFANGEN

Als Mitte der 1990-er Jahre mein damaliger Chef Vorstandsvorsitzender in einem

mittelstaumlndischen Unternehmen das auf allen 5 Kontinenten agierte in der Firma

TQM1 einfuumlhren wollte war klar dass es fuumlr dieses Vorhaben auch begleitende

Maszlignahmen geben muumlsse um aus dem Vorhaben eine Erfolgsstory zu machen

TQM war zu dem damaligen Zeitpunkt in unserem Unternehmen so etwas wie ein

mythischer Begriff Die Fuumlhrungskraumlfte wussten nicht genau was es war die

Mitarbeiterinnen der unteren Hierarchien noch viel weniger Aber dass wir es in

Baumllde haben wuumlrden war allen klar ndash Auch gegen der Widerstand der etwa

250-koumlpfigen Belegschaft

Meinem Chef war bewusst dass ein professioneller Umgang mit dem Widerstand

der Mitarbeiterinnen den Erfolg schneller bringen wuumlrde

Also gab es einen Vorstands-Beschluss Die Geschaumlftsfuumlhrer Fuumlhrungskraumlfte und

Mitarbeiterinnen muumlssen umfassend informiert geschult und uumlberzeugt werden

Ein professionelles Coaching sollte ebenso angeboten werden wie regelmaumlszligige

Teamsitzungen in den Abteilungen und den Produktionsleistungszentren

Eine meiner Funktionen im Unternehmen war die Leitung des Fuumlhrungskraumlfte-Forums

und dieses hatte mich mit groszliger Mehrheit zur Vertrauensperson des

Fuumlhrungsgremiums gewaumlhlt

Das fuumlhrte dazu dass ich eine Ausbildung2 zur Coach machte und schlieszliglich war

ich damit fertig und ging hoch motiviert und freudig ans Werk

Ich coachte Fuumlhrungskraumlfte

1 TQM = Total Quality Management 2 Da ich diese Ausbildung bei einem auslaumlndischen Institut machte und diese daher in Oumlsterreich nicht

anerkannt wurde habe ich im Jahr 2005 noch einmal die Ausbildung zur Dipl Systemischen Coach

gemacht ndashDoppelt genaumlht haumllt einfach besser

copy Karin Schoumlnwetter Seite 8

Die Aufgaben einesr Coach

11 Erkenntnisprozesse foumlrdern und Selbstverbesserung

Derdie Coach verhilft dem Coachee (dem Klienten der Klientin)

regelmaumlszligig durch das Besprechen seinerihrer Situation gezielte

Fragestellung und durch verschiedene andere Methoden zu einer

besonderen Wahrnehmung ndash naumlmlich der aus der Distanz

Dabei geschieht in der Regel eine genaue Wahrnehmung daruumlber was

bestimmte Probleme aus bzw mit dem Coachee machten bzw aktuell

machen

Durch dieses Sichtbar-Machen und die genaue Beschreibung des Problems

ergeben sich haumlufig bereits innere Prozesse die ganz wesentlich zu einer

Loumlsungsfindung beitragen koumlnnen

Auszligerdem hilft der Coach seinem Coachee an seinerihrer

Selbstverbesserung zu arbeiten

Im Karriere-Coaching gibt derdie Coach Unterstuumltzung beim Erstellen einer

Zeitschiene fuumlr die vom Coachee angestrebten Zielerreichungen

In dieser Zeitschiene werden sowohl Trainings wie auch Coachings

festgelegt um der Karriereplanung zu folgen Das heiszligt es erfolgt eine

konkrete Zielbeschreibung Die Schritte und Zwischenschritte werden auf der

Zeitschiene festgeschrieben Dazu werden die moumlglichen Auswirkungen im

sozialen Umfeld (System) einer moumlglichst genauen Betrachtung unterzogen

12 Staumlrken Schwaumlchen

Derdie Coach hilft dem Coachee eine Staumlrken-Schwaumlche-Analyse zu

erstellen Dabei gibt ersie Hilfestellung die Staumlrken und Schwaumlchen

realistisch einzuschaumltzen um Staumlrken zielgerichtet einzusetzen und diese mit

Hilfe derdes Coach systematisch ausbauen zu koumlnnen Daruumlber hinaus

werden mit moumlglichst realistischen Chancen die Schwaumlchen bearbeitet

um mit diesen besser umgehen zu koumlnnen bzw langfristig einen Abbau der

Schwaumlchen zu erreichen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 9

13 Der Blinde Fleck beim Coaching

Bei den Schwaumlchen muss derdie Coachee offen und ehrlich mit derdem

Coach sein und auch zulassen koumlnnen dass uumlber Schwaumlchen ausfuumlhrlich

gesprochen wird Es gilt auf jene Schwaumlchen aufmerksam zu machen die

Menschen an sich selber nicht wahrnehmen koumlnnen bzw wollen

Es gilt also den so genannten bdquoBlinden Fleckldquo zu erkennen wahr zu nehmen

und daran zu arbeiten

Der blinde Fleck wurde im bdquoJohari-Fensterldquo recht anschaulich beschrieben

Das Johari-Fenster benannt nach den amerikanischen Sozialpsychologen

Joe Luft und Harry Ingham ist ein einfaches graphisches Modell das die

Veraumlnderungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung im Verlaufe eines

Beratungsgespraumlchs darstellt

Das bdquoJohari-Fensterldquo verdeutlicht dass Selbstwahrnehmung und

Fremdwahrnehmung sich nicht entsprechen sondern dass es Bereiche des

Verhaltens gibt in denen anderen unbeabsichtigt Mitteilungen uumlber die

eigene Person gemacht werden waumlhrend groszlige Bereiche der eigenen

Wahrnehmung verborgen bleiben

Die vier Bereiche werden wie folgt beschrieben

Bereich A umfasst den Teil unseres Verhaltens der uns selbst und den

anderen Mitgliedern einer Gruppe bekannt ist und in dem uns unser

Handeln frei unbeeintraumlchtigt von Aumlngsten und Vorbehalten erscheint

Hier sind wir quasi die raquooumlffentliche Personlaquo

Bereich B des raquoBlinden Fleckslaquo bezeichnet den Anteil unseres Verhaltens

den wir selbst wenig die anderen Mitglieder einer Gruppe dagegen

recht deutlich wahrnehmen die unbedachten und unbewussten

Gewohnheiten und Verhaltensweisen die Vorurteile Zu- und

Abneigungen Hier koumlnnen uns andere Menschen Hinweise auf uns selbst

geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 10

Bereich C umfasst den Bereich unseres Denkens und Handelns den wir

vor anderen bewusst verbergen - die raquoheimlichen Wuumlnschelaquo die

raquoempfindlichen Stellenlaquo quasi die raquoprivate Personlaquo Durch Vertrauen und

Sicherheit zu anderen kann dieser Bereich erheblich eingegrenzt werden

Bereich D dagegen ist weder uns noch anderen unmittelbar zugaumlnglich

zu ihm kann aber etwa eine Tiefenpsychologin oder ein Tiefenpsychologe

Zugang finden

A

Bereich freien

Handelns

mir und anderen

bekannt

B

Bereich des

Blinden

Flecks

anderen bekannt

C

Bereich des

Verbergens

nur mir bekannt

D

Bereich des

Unbewussten

mir und anderen

nicht bekannt

In Anlehnung an dieses Modell laumlsst sich die Situation zu Beginn eines

Gespraumlches so darstellen dass der Bereich der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

sehr gering ist und die Bereiche B und C dominieren

Die Ziele von Coachings die mit Hilfe des Feedback-Prozesses erreicht

werden koumlnnen sind Fenster B und C zu verringern und Fenster A zu

vergroumlszligern

Das bedeutet die Verschiebung der Grenzen dessen was der Bearbeitung

zugaumlngig ist und damit eine Erweiterung der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

Blinde Flecken werden dadurch aufgehellt

Die bevorzugten Methoden der Vergroumlszligerung des Freiraumes A sind

Informationen uumlber sich und bisher Privates preiszugeben

Feedback zu vermitteln und aufzunehmen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 11

Bis zu welchem Maszlige das moumlglich ist wird weitgehend bestimmt durch die

Lernbereitschaft und die Lernfaumlhigkeit des Einzelnen

Techniken und Wirkungsweisen dazu sind

Das Selbstbild des anderen akzeptieren und ihn ernst nehmen

Selbst mitteilen wenn die eigenen Grenzen erreicht sind

Bereitschaft das Selbstverstaumlndnis zu erweitern wodurch die

Bereitschaft Feedback zu geben und zu empfangen waumlchst

Dadurch wird dem Gegenuumlber Sicherheit und Bereitschaft gegeben

vorurteilsfrei zu houmlren

Dadurch wird der Widerstand gegen Verhaltens-Aumlnderungen und die

Angst vor der Bearbeitung deren Hintergruumlnde verringert

So wird es dem Coachee moumlglich die eigene Situation zu reflektieren und

neue zukunftsorientierte Aktivitaumlten auszuprobieren

Coachen bedeutet auch Mut zu machen wenn sich der Coachee

gelegentlich selber bei seiner Entwicklung im Wege steht

Das kann beispielsweise dann der Fall sein wenn Schwaumlchen derart

konsequent bekaumlmpft werden dass alle Kraft darauf fokussiert und kaum

noch Energie fuumlr andere Aufgabe uumlbrig bleiben

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing

Der Coach dient dem Coachee als Spiegel ndash und das im besten Sinne Oft ist

es von Auszligen viel leichter zu beurteilen wo Staumlrken Schwaumlchen Hindernisse

Beguumlnstigungen udglm liegen und wo Energien und Ressourcen zielfuumlhrend

eingesetzt werden sollten Oftmals sind vermeintliche Schwaumlchen auch als

Staumlrken einsetzbar Beispielsweise wenn jemand mit hohem zeitlichem

Einsatz also langsam arbeitet Der Grund dafuumlr koumlnnte sein dass er bei der

Arbeit besonders gruumlndlich ist Dann kann seine Gruumlndlichkeit bei gewissen

Projekten (ohne Zeitdruck) gewollt und auch eingesetzt werden Damit ist

dem Begriff Langsamkeit eine andere Bedeutung gegeben Das bezeichnet

man mit dem Fachbegriff bdquoReframingldquo

copy Karin Schoumlnwetter Seite 12

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 13

Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 8

Die Aufgaben einesr Coach

11 Erkenntnisprozesse foumlrdern und Selbstverbesserung

Derdie Coach verhilft dem Coachee (dem Klienten der Klientin)

regelmaumlszligig durch das Besprechen seinerihrer Situation gezielte

Fragestellung und durch verschiedene andere Methoden zu einer

besonderen Wahrnehmung ndash naumlmlich der aus der Distanz

Dabei geschieht in der Regel eine genaue Wahrnehmung daruumlber was

bestimmte Probleme aus bzw mit dem Coachee machten bzw aktuell

machen

Durch dieses Sichtbar-Machen und die genaue Beschreibung des Problems

ergeben sich haumlufig bereits innere Prozesse die ganz wesentlich zu einer

Loumlsungsfindung beitragen koumlnnen

Auszligerdem hilft der Coach seinem Coachee an seinerihrer

Selbstverbesserung zu arbeiten

Im Karriere-Coaching gibt derdie Coach Unterstuumltzung beim Erstellen einer

Zeitschiene fuumlr die vom Coachee angestrebten Zielerreichungen

In dieser Zeitschiene werden sowohl Trainings wie auch Coachings

festgelegt um der Karriereplanung zu folgen Das heiszligt es erfolgt eine

konkrete Zielbeschreibung Die Schritte und Zwischenschritte werden auf der

Zeitschiene festgeschrieben Dazu werden die moumlglichen Auswirkungen im

sozialen Umfeld (System) einer moumlglichst genauen Betrachtung unterzogen

12 Staumlrken Schwaumlchen

Derdie Coach hilft dem Coachee eine Staumlrken-Schwaumlche-Analyse zu

erstellen Dabei gibt ersie Hilfestellung die Staumlrken und Schwaumlchen

realistisch einzuschaumltzen um Staumlrken zielgerichtet einzusetzen und diese mit

Hilfe derdes Coach systematisch ausbauen zu koumlnnen Daruumlber hinaus

werden mit moumlglichst realistischen Chancen die Schwaumlchen bearbeitet

um mit diesen besser umgehen zu koumlnnen bzw langfristig einen Abbau der

Schwaumlchen zu erreichen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 9

13 Der Blinde Fleck beim Coaching

Bei den Schwaumlchen muss derdie Coachee offen und ehrlich mit derdem

Coach sein und auch zulassen koumlnnen dass uumlber Schwaumlchen ausfuumlhrlich

gesprochen wird Es gilt auf jene Schwaumlchen aufmerksam zu machen die

Menschen an sich selber nicht wahrnehmen koumlnnen bzw wollen

Es gilt also den so genannten bdquoBlinden Fleckldquo zu erkennen wahr zu nehmen

und daran zu arbeiten

Der blinde Fleck wurde im bdquoJohari-Fensterldquo recht anschaulich beschrieben

Das Johari-Fenster benannt nach den amerikanischen Sozialpsychologen

Joe Luft und Harry Ingham ist ein einfaches graphisches Modell das die

Veraumlnderungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung im Verlaufe eines

Beratungsgespraumlchs darstellt

Das bdquoJohari-Fensterldquo verdeutlicht dass Selbstwahrnehmung und

Fremdwahrnehmung sich nicht entsprechen sondern dass es Bereiche des

Verhaltens gibt in denen anderen unbeabsichtigt Mitteilungen uumlber die

eigene Person gemacht werden waumlhrend groszlige Bereiche der eigenen

Wahrnehmung verborgen bleiben

Die vier Bereiche werden wie folgt beschrieben

Bereich A umfasst den Teil unseres Verhaltens der uns selbst und den

anderen Mitgliedern einer Gruppe bekannt ist und in dem uns unser

Handeln frei unbeeintraumlchtigt von Aumlngsten und Vorbehalten erscheint

Hier sind wir quasi die raquooumlffentliche Personlaquo

Bereich B des raquoBlinden Fleckslaquo bezeichnet den Anteil unseres Verhaltens

den wir selbst wenig die anderen Mitglieder einer Gruppe dagegen

recht deutlich wahrnehmen die unbedachten und unbewussten

Gewohnheiten und Verhaltensweisen die Vorurteile Zu- und

Abneigungen Hier koumlnnen uns andere Menschen Hinweise auf uns selbst

geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 10

Bereich C umfasst den Bereich unseres Denkens und Handelns den wir

vor anderen bewusst verbergen - die raquoheimlichen Wuumlnschelaquo die

raquoempfindlichen Stellenlaquo quasi die raquoprivate Personlaquo Durch Vertrauen und

Sicherheit zu anderen kann dieser Bereich erheblich eingegrenzt werden

Bereich D dagegen ist weder uns noch anderen unmittelbar zugaumlnglich

zu ihm kann aber etwa eine Tiefenpsychologin oder ein Tiefenpsychologe

Zugang finden

A

Bereich freien

Handelns

mir und anderen

bekannt

B

Bereich des

Blinden

Flecks

anderen bekannt

C

Bereich des

Verbergens

nur mir bekannt

D

Bereich des

Unbewussten

mir und anderen

nicht bekannt

In Anlehnung an dieses Modell laumlsst sich die Situation zu Beginn eines

Gespraumlches so darstellen dass der Bereich der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

sehr gering ist und die Bereiche B und C dominieren

Die Ziele von Coachings die mit Hilfe des Feedback-Prozesses erreicht

werden koumlnnen sind Fenster B und C zu verringern und Fenster A zu

vergroumlszligern

Das bedeutet die Verschiebung der Grenzen dessen was der Bearbeitung

zugaumlngig ist und damit eine Erweiterung der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

Blinde Flecken werden dadurch aufgehellt

Die bevorzugten Methoden der Vergroumlszligerung des Freiraumes A sind

Informationen uumlber sich und bisher Privates preiszugeben

Feedback zu vermitteln und aufzunehmen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 11

Bis zu welchem Maszlige das moumlglich ist wird weitgehend bestimmt durch die

Lernbereitschaft und die Lernfaumlhigkeit des Einzelnen

Techniken und Wirkungsweisen dazu sind

Das Selbstbild des anderen akzeptieren und ihn ernst nehmen

Selbst mitteilen wenn die eigenen Grenzen erreicht sind

Bereitschaft das Selbstverstaumlndnis zu erweitern wodurch die

Bereitschaft Feedback zu geben und zu empfangen waumlchst

Dadurch wird dem Gegenuumlber Sicherheit und Bereitschaft gegeben

vorurteilsfrei zu houmlren

Dadurch wird der Widerstand gegen Verhaltens-Aumlnderungen und die

Angst vor der Bearbeitung deren Hintergruumlnde verringert

So wird es dem Coachee moumlglich die eigene Situation zu reflektieren und

neue zukunftsorientierte Aktivitaumlten auszuprobieren

Coachen bedeutet auch Mut zu machen wenn sich der Coachee

gelegentlich selber bei seiner Entwicklung im Wege steht

Das kann beispielsweise dann der Fall sein wenn Schwaumlchen derart

konsequent bekaumlmpft werden dass alle Kraft darauf fokussiert und kaum

noch Energie fuumlr andere Aufgabe uumlbrig bleiben

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing

Der Coach dient dem Coachee als Spiegel ndash und das im besten Sinne Oft ist

es von Auszligen viel leichter zu beurteilen wo Staumlrken Schwaumlchen Hindernisse

Beguumlnstigungen udglm liegen und wo Energien und Ressourcen zielfuumlhrend

eingesetzt werden sollten Oftmals sind vermeintliche Schwaumlchen auch als

Staumlrken einsetzbar Beispielsweise wenn jemand mit hohem zeitlichem

Einsatz also langsam arbeitet Der Grund dafuumlr koumlnnte sein dass er bei der

Arbeit besonders gruumlndlich ist Dann kann seine Gruumlndlichkeit bei gewissen

Projekten (ohne Zeitdruck) gewollt und auch eingesetzt werden Damit ist

dem Begriff Langsamkeit eine andere Bedeutung gegeben Das bezeichnet

man mit dem Fachbegriff bdquoReframingldquo

copy Karin Schoumlnwetter Seite 12

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 13

Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 9

13 Der Blinde Fleck beim Coaching

Bei den Schwaumlchen muss derdie Coachee offen und ehrlich mit derdem

Coach sein und auch zulassen koumlnnen dass uumlber Schwaumlchen ausfuumlhrlich

gesprochen wird Es gilt auf jene Schwaumlchen aufmerksam zu machen die

Menschen an sich selber nicht wahrnehmen koumlnnen bzw wollen

Es gilt also den so genannten bdquoBlinden Fleckldquo zu erkennen wahr zu nehmen

und daran zu arbeiten

Der blinde Fleck wurde im bdquoJohari-Fensterldquo recht anschaulich beschrieben

Das Johari-Fenster benannt nach den amerikanischen Sozialpsychologen

Joe Luft und Harry Ingham ist ein einfaches graphisches Modell das die

Veraumlnderungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung im Verlaufe eines

Beratungsgespraumlchs darstellt

Das bdquoJohari-Fensterldquo verdeutlicht dass Selbstwahrnehmung und

Fremdwahrnehmung sich nicht entsprechen sondern dass es Bereiche des

Verhaltens gibt in denen anderen unbeabsichtigt Mitteilungen uumlber die

eigene Person gemacht werden waumlhrend groszlige Bereiche der eigenen

Wahrnehmung verborgen bleiben

Die vier Bereiche werden wie folgt beschrieben

Bereich A umfasst den Teil unseres Verhaltens der uns selbst und den

anderen Mitgliedern einer Gruppe bekannt ist und in dem uns unser

Handeln frei unbeeintraumlchtigt von Aumlngsten und Vorbehalten erscheint

Hier sind wir quasi die raquooumlffentliche Personlaquo

Bereich B des raquoBlinden Fleckslaquo bezeichnet den Anteil unseres Verhaltens

den wir selbst wenig die anderen Mitglieder einer Gruppe dagegen

recht deutlich wahrnehmen die unbedachten und unbewussten

Gewohnheiten und Verhaltensweisen die Vorurteile Zu- und

Abneigungen Hier koumlnnen uns andere Menschen Hinweise auf uns selbst

geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 10

Bereich C umfasst den Bereich unseres Denkens und Handelns den wir

vor anderen bewusst verbergen - die raquoheimlichen Wuumlnschelaquo die

raquoempfindlichen Stellenlaquo quasi die raquoprivate Personlaquo Durch Vertrauen und

Sicherheit zu anderen kann dieser Bereich erheblich eingegrenzt werden

Bereich D dagegen ist weder uns noch anderen unmittelbar zugaumlnglich

zu ihm kann aber etwa eine Tiefenpsychologin oder ein Tiefenpsychologe

Zugang finden

A

Bereich freien

Handelns

mir und anderen

bekannt

B

Bereich des

Blinden

Flecks

anderen bekannt

C

Bereich des

Verbergens

nur mir bekannt

D

Bereich des

Unbewussten

mir und anderen

nicht bekannt

In Anlehnung an dieses Modell laumlsst sich die Situation zu Beginn eines

Gespraumlches so darstellen dass der Bereich der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

sehr gering ist und die Bereiche B und C dominieren

Die Ziele von Coachings die mit Hilfe des Feedback-Prozesses erreicht

werden koumlnnen sind Fenster B und C zu verringern und Fenster A zu

vergroumlszligern

Das bedeutet die Verschiebung der Grenzen dessen was der Bearbeitung

zugaumlngig ist und damit eine Erweiterung der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

Blinde Flecken werden dadurch aufgehellt

Die bevorzugten Methoden der Vergroumlszligerung des Freiraumes A sind

Informationen uumlber sich und bisher Privates preiszugeben

Feedback zu vermitteln und aufzunehmen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 11

Bis zu welchem Maszlige das moumlglich ist wird weitgehend bestimmt durch die

Lernbereitschaft und die Lernfaumlhigkeit des Einzelnen

Techniken und Wirkungsweisen dazu sind

Das Selbstbild des anderen akzeptieren und ihn ernst nehmen

Selbst mitteilen wenn die eigenen Grenzen erreicht sind

Bereitschaft das Selbstverstaumlndnis zu erweitern wodurch die

Bereitschaft Feedback zu geben und zu empfangen waumlchst

Dadurch wird dem Gegenuumlber Sicherheit und Bereitschaft gegeben

vorurteilsfrei zu houmlren

Dadurch wird der Widerstand gegen Verhaltens-Aumlnderungen und die

Angst vor der Bearbeitung deren Hintergruumlnde verringert

So wird es dem Coachee moumlglich die eigene Situation zu reflektieren und

neue zukunftsorientierte Aktivitaumlten auszuprobieren

Coachen bedeutet auch Mut zu machen wenn sich der Coachee

gelegentlich selber bei seiner Entwicklung im Wege steht

Das kann beispielsweise dann der Fall sein wenn Schwaumlchen derart

konsequent bekaumlmpft werden dass alle Kraft darauf fokussiert und kaum

noch Energie fuumlr andere Aufgabe uumlbrig bleiben

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing

Der Coach dient dem Coachee als Spiegel ndash und das im besten Sinne Oft ist

es von Auszligen viel leichter zu beurteilen wo Staumlrken Schwaumlchen Hindernisse

Beguumlnstigungen udglm liegen und wo Energien und Ressourcen zielfuumlhrend

eingesetzt werden sollten Oftmals sind vermeintliche Schwaumlchen auch als

Staumlrken einsetzbar Beispielsweise wenn jemand mit hohem zeitlichem

Einsatz also langsam arbeitet Der Grund dafuumlr koumlnnte sein dass er bei der

Arbeit besonders gruumlndlich ist Dann kann seine Gruumlndlichkeit bei gewissen

Projekten (ohne Zeitdruck) gewollt und auch eingesetzt werden Damit ist

dem Begriff Langsamkeit eine andere Bedeutung gegeben Das bezeichnet

man mit dem Fachbegriff bdquoReframingldquo

copy Karin Schoumlnwetter Seite 12

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 13

Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 10

Bereich C umfasst den Bereich unseres Denkens und Handelns den wir

vor anderen bewusst verbergen - die raquoheimlichen Wuumlnschelaquo die

raquoempfindlichen Stellenlaquo quasi die raquoprivate Personlaquo Durch Vertrauen und

Sicherheit zu anderen kann dieser Bereich erheblich eingegrenzt werden

Bereich D dagegen ist weder uns noch anderen unmittelbar zugaumlnglich

zu ihm kann aber etwa eine Tiefenpsychologin oder ein Tiefenpsychologe

Zugang finden

A

Bereich freien

Handelns

mir und anderen

bekannt

B

Bereich des

Blinden

Flecks

anderen bekannt

C

Bereich des

Verbergens

nur mir bekannt

D

Bereich des

Unbewussten

mir und anderen

nicht bekannt

In Anlehnung an dieses Modell laumlsst sich die Situation zu Beginn eines

Gespraumlches so darstellen dass der Bereich der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

sehr gering ist und die Bereiche B und C dominieren

Die Ziele von Coachings die mit Hilfe des Feedback-Prozesses erreicht

werden koumlnnen sind Fenster B und C zu verringern und Fenster A zu

vergroumlszligern

Das bedeutet die Verschiebung der Grenzen dessen was der Bearbeitung

zugaumlngig ist und damit eine Erweiterung der freien Aktivitaumlt des Einzelnen

Blinde Flecken werden dadurch aufgehellt

Die bevorzugten Methoden der Vergroumlszligerung des Freiraumes A sind

Informationen uumlber sich und bisher Privates preiszugeben

Feedback zu vermitteln und aufzunehmen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 11

Bis zu welchem Maszlige das moumlglich ist wird weitgehend bestimmt durch die

Lernbereitschaft und die Lernfaumlhigkeit des Einzelnen

Techniken und Wirkungsweisen dazu sind

Das Selbstbild des anderen akzeptieren und ihn ernst nehmen

Selbst mitteilen wenn die eigenen Grenzen erreicht sind

Bereitschaft das Selbstverstaumlndnis zu erweitern wodurch die

Bereitschaft Feedback zu geben und zu empfangen waumlchst

Dadurch wird dem Gegenuumlber Sicherheit und Bereitschaft gegeben

vorurteilsfrei zu houmlren

Dadurch wird der Widerstand gegen Verhaltens-Aumlnderungen und die

Angst vor der Bearbeitung deren Hintergruumlnde verringert

So wird es dem Coachee moumlglich die eigene Situation zu reflektieren und

neue zukunftsorientierte Aktivitaumlten auszuprobieren

Coachen bedeutet auch Mut zu machen wenn sich der Coachee

gelegentlich selber bei seiner Entwicklung im Wege steht

Das kann beispielsweise dann der Fall sein wenn Schwaumlchen derart

konsequent bekaumlmpft werden dass alle Kraft darauf fokussiert und kaum

noch Energie fuumlr andere Aufgabe uumlbrig bleiben

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing

Der Coach dient dem Coachee als Spiegel ndash und das im besten Sinne Oft ist

es von Auszligen viel leichter zu beurteilen wo Staumlrken Schwaumlchen Hindernisse

Beguumlnstigungen udglm liegen und wo Energien und Ressourcen zielfuumlhrend

eingesetzt werden sollten Oftmals sind vermeintliche Schwaumlchen auch als

Staumlrken einsetzbar Beispielsweise wenn jemand mit hohem zeitlichem

Einsatz also langsam arbeitet Der Grund dafuumlr koumlnnte sein dass er bei der

Arbeit besonders gruumlndlich ist Dann kann seine Gruumlndlichkeit bei gewissen

Projekten (ohne Zeitdruck) gewollt und auch eingesetzt werden Damit ist

dem Begriff Langsamkeit eine andere Bedeutung gegeben Das bezeichnet

man mit dem Fachbegriff bdquoReframingldquo

copy Karin Schoumlnwetter Seite 12

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 13

Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 11

Bis zu welchem Maszlige das moumlglich ist wird weitgehend bestimmt durch die

Lernbereitschaft und die Lernfaumlhigkeit des Einzelnen

Techniken und Wirkungsweisen dazu sind

Das Selbstbild des anderen akzeptieren und ihn ernst nehmen

Selbst mitteilen wenn die eigenen Grenzen erreicht sind

Bereitschaft das Selbstverstaumlndnis zu erweitern wodurch die

Bereitschaft Feedback zu geben und zu empfangen waumlchst

Dadurch wird dem Gegenuumlber Sicherheit und Bereitschaft gegeben

vorurteilsfrei zu houmlren

Dadurch wird der Widerstand gegen Verhaltens-Aumlnderungen und die

Angst vor der Bearbeitung deren Hintergruumlnde verringert

So wird es dem Coachee moumlglich die eigene Situation zu reflektieren und

neue zukunftsorientierte Aktivitaumlten auszuprobieren

Coachen bedeutet auch Mut zu machen wenn sich der Coachee

gelegentlich selber bei seiner Entwicklung im Wege steht

Das kann beispielsweise dann der Fall sein wenn Schwaumlchen derart

konsequent bekaumlmpft werden dass alle Kraft darauf fokussiert und kaum

noch Energie fuumlr andere Aufgabe uumlbrig bleiben

14 Derdie Coach als Spiegel Reframing

Der Coach dient dem Coachee als Spiegel ndash und das im besten Sinne Oft ist

es von Auszligen viel leichter zu beurteilen wo Staumlrken Schwaumlchen Hindernisse

Beguumlnstigungen udglm liegen und wo Energien und Ressourcen zielfuumlhrend

eingesetzt werden sollten Oftmals sind vermeintliche Schwaumlchen auch als

Staumlrken einsetzbar Beispielsweise wenn jemand mit hohem zeitlichem

Einsatz also langsam arbeitet Der Grund dafuumlr koumlnnte sein dass er bei der

Arbeit besonders gruumlndlich ist Dann kann seine Gruumlndlichkeit bei gewissen

Projekten (ohne Zeitdruck) gewollt und auch eingesetzt werden Damit ist

dem Begriff Langsamkeit eine andere Bedeutung gegeben Das bezeichnet

man mit dem Fachbegriff bdquoReframingldquo

copy Karin Schoumlnwetter Seite 12

15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 13

Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

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Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

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Wien August 2005

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VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

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AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

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AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

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AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

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AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

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AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

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15 Derdie Coach als Unterstuumltzer

Schlieszliglich dient der Coach auch als Unterstuumltzer Und zwar insofern als

ersie den Coachee unterstuumltzt seinihr eigenes Werteset zu erkennen und

zu verinnerlichen Es geht darum Mut zu machen aufzufangen erfolgreiche

Beispiele zu finden die fuumlr die aktuelle Situation wichtigen bzw richtigen

Uumlbungen zu machen udglm

16 Derdie Coach als BegleiterIn in betrieblichen Change-Prozessen

Wenn begleitend zu betrieblichen Change-Prozessen gecoacht wird ist

es fuumlr den die Coach besonders wichtig die Unternehmens- bzw

Organisationskultur des Unternehmens kennen zu lernen Nach der

Klaumlrung der Kultur des der Unternehmung kann die Vorgehensweise

besser abgestimmt werden da Hypothesen leichter angenommen bzw

verworfen werden koumlnnen

Grundsaumltzlich unterscheiden kann man (auszugsweise)

Hierarchische Organisation

Hier liegt uumlblicherweise ein klares Konzept fuumlr den innerbetrieblichen

Kommunikations- und Informationsfluss vor der unbedingt eingehalten

werden muss

Fuumlhrungskraumlfte fuumlhlen sich in solchen Unternehmen oft sehr alleine

gelassen Haumlufig wird in den Coachings davon gesprochen dass

bdquodie Luft schon sehr duumlnn istldquo

Projektbezogene Organisationen

Hierbei handelt es sich in der Regel um zeitlich begrenzte sozial

instabile organisatorische Einheiten (wie zB Produktionsleistungs-

Zentren) zu deren Aufgabe es gehoumlrt mit optimalem Ressourcen-

einsatz ein Maximalergebnis zu erreichen ( Change-Prozess)

Die Instabilitaumlt hinsichtlich der Sozialkompetenzen liegt darin

begruumlndet dass sich die Team-Zusammensetzung mit jeder

geaumlnderten oder neuen Aufgabenstellung bzw bei jedem neuen

Projekt veraumlndert

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Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

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Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

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Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

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18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

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181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

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182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 13

Die paranoide Organisation

Von paranoiden Organisationen ist die Rede wenn fuumlr alle Beteiligten

ein Mangel an Vertrauen spuumlrbar ist Angst schwach ausgepraumlgte

Abgrenzungsmoumlglichkeiten gestoumlrter Informationsfluss ein Mangel an

Zusammengehoumlrigkeitsgefuumlhl Solidaritaumlt Hilfsbereitschaft udglm sind

bezeichnend fuumlr dieses Modell

Organisationen mit bdquoNull-Fehler-Kulturldquo

Diese Organisationen bieten die besten Voraussetzungen fuumlr

Mobbing Sie bdquozeichnen sich ausldquo durch ein Klima in dem keine

Lernprozesse moumlglich sind Es gibt staumlndig Druck alles richtig machen

zu muumlssen es wird die taumlgliche bdquoErfolgs-Storyldquo verlangt um diese

intern und extern (PR Werbung) kommunizieren zu koumlnnen Die

Mitarbeiterinnen wenden bei Fehlern sehr viel Zeit dafuumlr auf diese zu

vertuschen Fehler werden uumlberhaupt nicht als Chance etwas besser

zu machen wahrgenommen bzw wird dieser Ansatz kategorisch

verworfen Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen praumlgen den

Arbeitstag und es erfolgt keine positive Reflexion

Stablinien-Organisation

Von einer solchen Organisationsform spricht man wenn beispiels-

weise Innen- und Auszligendienst zusammenarbeiten Da der eine Teil

der Organisation ohne den anderen nicht moumlglich ist liegt

uumlblicherweise eine hohe Kommunikationsbereitschaft zu Grunde Die

Gespraumlchs- und Streitkultur ist uumlblicherweise stark ausgepraumlgt und

zeugt von Wertschaumltzung im Umgang mit einander

In der Regel finden periodische formelle und informelle Treffen statt

Kontrollierende Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet hier Es muumlssen Fehler gefunden werden ( Selbst-Kontrolle ist

damit obsolet)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 14

Lernende Organisationen

Im Gegensatz zu kontrollierenden Organisationen steht nicht das

Finden von Fehlern im Mittelpunkt des Interesses sondern die

Kommunikation eines Fehlers Das Prinzip lautet in diesem Fall bdquoHurra

Wir haben einen Fehler gemacht diesen machen wir sicherlich nicht

noch einmalldquo Das Ziel liegt ist hier nach und waumlhrend der Fehler-

Analyse einen Lernprozess in Gang zu setzen

Tempo-orientierte Organisationen

In solchen Organisationen muss man mitunter mit einem belastenden

Umgang mit den Mitarbeiterinnen zurecht kommen Denn das Prinzip

lautet Umsatz- und Tempo-Orientierte Organisationen

Moumlgliche Branchen IT-Bereich Marketing Werbung etc

Hier geht es immer um schnell keine Pausen lieber gestern als heute

udglm

Die Folgen Suchtgefahr Verlust an Emotion und Intuition sozialer

Ruumlckzug Erschoumlpfung Burn-out

Die Folge von Erkrankungen die dadurch bedingen ist haumlufig

Kuumlndigung

Denn in diesen Organisationen gehoumlrt es nicht zur Unternehmenskultur

erfahrene Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden Wer nicht

mehr bdquofunktioniertldquo muss gehen Um nicht gehen zu muumlssen fahren die

Beteiligten uumlber weite Strecken ihres Berufslebens mit 120 130 140

ihres eigentlichen Einsatzvermoumlgens Die Folge ist dass der Ausgleich

im Bereich von 80 70 oder 60 erfolgen muss Denn auf die Dauer

sind sogar 100 nur fuumlr ganz wenige Menschen moumlglich

Die Aufgabe derdes Coach kann hier nur die rechtzeitige bdquoEnt-

Schleunigungldquo als Augleich zur exzessiven bdquoBe-Schleunigungldquo sein das

bdquorunter auf den Boden holenldquo ndash zB bei Sucht-Gefaumlhrdung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 15

Kunden-orientierte Organisationen

Hier werden unter den Motto bdquoDer Kunde ist Koumlnigldquo mitunter die

Beduumlrfnisse der eigenen Mitarbeiterinnen bewusst in den Hintergrund

gestellt bzw voumlllig negiert dh die Organisation kuumlmmert sich nicht

um Ihre Mitarbeiterinnen

Speziell im Bereich der Kranken- und Altenbetreuung oder der

Betreuung von Behinderten in den Lehrberufen etc werden die

Beduumlrfnisse der Mitarbeiterinnen oft ganz gezielt uumlbergangen

Dringend notwendige Supervisionen werden ndash vor allem im

oumlffentlichen Dienst ndash als nicht mehr leistbar angesehen

Fuumlr die Betroffenen und die den Coach stellt sich somit die Frage

bdquoWie gesund sind beispielsweise unsere Gesundheitssysteme und

damit unsere Aumlrzte und unser Pflegepersonal Und wie gesund sind

jene Menschen die die Aufgabe uumlbernommen haben Wissen zu

vermittelnldquo

17 Derdie Coach und das Arbeiten mit bzw an Fuumlhrungsstilen

Beim Coaching von Fuumlhrungskraumlften ist auch das Erkennen der

unterschiedlichen Fuumlhrungsstile notwendig

Von welchen Kriterien sind Fuumlhrungsstile also abhaumlngig

Kultur der Organisation

Geschichte der Organisation

Geschichte und Kultur der (zu leitenden) Subsysteme

Die Persoumlnlichkeit der Fuumlhrungskraft

Der Aufgabenbereich

Der Entwicklungsstand der sozialen Systeme

Zeitfaktor

Geschlecht der Akteure

Anzahl der Mitarbeiterinnen

Homogenitaumlt der Mitarbeiterinnen

Heterogenitaumlt (= keine Homogenitaumlt) der Mitarbeiterinnen

Auspraumlgung des Diversity-Management

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 16

18 Derdie Coach als Kommunikations-Spezialist

Vor allem fuumlr Fuumlhrungskraumlfte ist es besonders wichtig authentisch und

uumlberzeugend zu kommunizieren Derdie Coach kann seinemihrem Coachee

Verhalten spiegeln und Verbesserungs-Potenziale ansprechen ZB haumlngt die

Uumlberzeugungskraft eines Menschen von einigen Faktoren ab

Da waumlren zum Beispiel

Die Stimme

Die Koumlrpersprache

Aussehen Kleidung

Das Eingehen auf den Anderen ndash Sprachanpassung - Typenerkennung

Zuhoumlren ndash Ausreden lassen ndash Parasprache (bdquorhythmisches Brummenldquo)

Die Wertschaumltzung - Wortwahl

Partnerschaftlich sein ndash Zeit geben nehmen

Das Erkennen der Stimmung des Gespraumlchspartners

Den bdquoRapportldquo herstellen ndash Blickkontakt ndash Gesichtsausdruck

Richtiges Fragen ndash Reformulieren (zusammenfassen)

Die Art der Argumente

Die Art der Zielformulierung

Der Umgang mit Widerstand

Die Visualisierung der Inhalte

Die Uumlberzeugungskraft

Beachtung der Spielregeln (Rhetorische Spielregeln Hierarchien)

uvam

Natuumlrlich muss der Redner zu allererst von den eigenen Ideen Wuumlnschen Zielen

bzw vom eigenen Produkt selbst uumlberzeugt sein

Eine der wichtigsten Grundlagen fuumlr die Uumlberzeugungskraft ist die persoumlnliche

Glaubwuumlrdigkeit desjenigen der uumlberzeugen will

Die Glaubwuumlrdigkeit haumlngt ab vom Vertrauen das man dem Redner entgegen

bringt von der Kompetenz die man ihm zugesteht von der Sympathie die man fuumlr

ihn empfindet von der Zugehoumlrigkeit zu einer Gruppe vom Alter vom Geschlecht

usw

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 17

181 Das NLP-Augenmodell

Bandler und Grinder entwarfen ein einfaches Modell mit dem die Augen-

Bewegungsmuster dh die Augenbewegungen interpretiert werden koumlnnen

Die (meist unbewussten) Augenbewegungen von Menschen koumlnnen ein Hinweis

darauf sein in welchen Repraumlsentationssystemen innere Prozesse ablaufen

Hier die sechs Positionen anhand einer Zeichnung

Die Symbole bedeuten

VK Visuell Konstruiert (visuelle Bilder visuelle Vorstellungen)

VE Visuell Erinnert (visuelle Bilder)

AK Auditiv Konstruiert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

AE Auditiv Erinnert (Klaumlnge Geraumlusche Toumlne Worte)

K Kinaumlsthetisch (Empfindungen Gefuumlhle Geruch Geschmack)

ID Innerer Dialog (auditiv digital Nachdenken Zwiegespraumlch)

Dieses Modell stellt keinen Anspruch auf Allgemeinguumlltigkeit Es dient einfach nur als

grobe Orientierungshilfe Beispielsweise kann es bei Linkshaumlndern genau

seitenverkehrt sein oder aber im Einzelfall uumlberhaupt nicht zutreffend sein

Wichtiger als die mechanische Anwendung des NLP-Augen-Modells ist der

grundlegende Gedanke der hinter dem Modell steht auf Augenbewegungen bei

anderen Menschen sorgsam zu achten und ihnen fuumlr innere Prozesse eine

systematische Bedeutung zu geben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 18

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) geht man davon aus dass die

Augenbewegungsmuster fuumlr eine Person konsistent sind - dh dass es eine

Systematik gibt die fuumlr diese Person gilt

Wenn zB eine Person von einem Problem spricht und dabei mit ihren Augen (und sei

es nur fuumlr Augenblicke) immer in die gleiche Richtung und auf den gleichen Ort

schaut dann ist dieser Ort im inneren Raum bedeutsam und kann fuumlr Veraumlnderungs-

Prozesse systematisch genutzt werden (dasselbe fuumlr moumlgliche Loumlsungen und Ziele)

Die Wahrnehmung von Augen-Bewegungen ist auch fuumlr die Erkundung persoumlnlicher

Strategien hilfreich Um die oft schnellen Bewegungen der Augen bewusst erfassen zu

koumlnnen ist genau genommen ein Training im genauen Wahrnehmen notwendig

Was ist nun uumlberhaupt ein Problem ndash Umgang mit Problemen

Definition

Ein Problem ist etwas das von jemandem als unerwuumlnschter und

veraumlnderungsbeduumlrftiger Zustand angesehen wird Ein Problem ist nur dann ein

Problem wenn es als solches wahrgenommen wird Es gibt kein Problem bdquoan

sichldquo

Ein Problem ist ein Thema einer Kommunikation die etwas als unerwuumlnscht und

veraumlnderbar wertet

Ein Problem ist eine Wirklichkeitskonstruktion ein Produkt das durch die

Mitwirkung verschiedener Faktoren entsteht

Umgang mit Problemen

Problemfindung

bdquoIrgendetwas ist nicht in Ordnungldquo

Entstehung eines problembestimmten Kommunikationssystems

Hier richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Frage bdquoWas war nicht in

Ordnungldquo

Problemerklaumlrung ndash mit Ausweglosigkeitscharakter

Hier wird die Vergangenheit als schicksalhaftes Erklaumlrungsmodell

herangezogen Schuldzuweisungen Feststellen der Hilflosigkeit

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 19

Problemstabilisierendes Handeln

Die Problemloumlsung wird einfach delegiert und die Verhaltensmuster

wiederholen sich (oftmals bis zur Manifestation)

Was ist also zu tun

Umdenken

Loumlsungsorientiertes VerhaltenVorgehenHandeln etc erfordert UMDENKEN

Dh statt mehr des selben Verhaltens ist ein Mehr an anderem Verhalten gefordert

Statt mehr Probleme ndash mehr Ursachenforschung

Mehr Problemanalyse ndash mehr Loumlsungsansaumltze ndash mehr Loumlsungen ndash mehr positive

Zukunftsbilder

ACHTUNG

Suchen Sie nach dem Gemeinsamen der gescheiterten Loumlsungsversuche

(zB bdquoIch habe schon bdquoallesldquo versucht aber immer wiederldquo)

ES GIBT AUCH ANDERE LOumlSUNGSMODELLE

OFTMALS BEINHALTET DIE GENAUE BESCHREIBUNG EINES PROBLEMS

BEREITS SEINE LOumlSUNG

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 20

182 Der transaktionsanalytische Ansatz

Kontakt ist wichtiger als der Inhalt

Jeder Mensch kann denken - So lautet eine der Grunduumlberzeugungen der

Transaktionsanalyse Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit hat

bei naumlherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weit reichende Konsequenzen

Denn wer denken kann der traumlgt auch die Verantwortung dafuumlr zu entscheiden

was er vom Leben will Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen

leben muumlssen was er beschlossen hat

Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier

konkret greifbar Sie gruumlndet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition das

von der Eigenstaumlndigkeit der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der

unbedingten Wuumlrde eines jeden Menschen ausgeht Die vom Begruumlnder dieser

Methode Eric Berne gepraumlgte und auf den ersten Blick einfache Formel Ich bin

okay - du bist okay druumlckt daruumlber hinaus eine innere Haltung aus die

gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen

gegenuumlber

Transaktionsanalytische Beratung Therapie Lehre und Kommunikation lebt von der

Uumlberzeugung dass die Loumlsung eines Problems oder Konfliktes immer in den

Betroffenen selbst verborgen liegt

Gleichguumlltig mit wem sie arbeiten Transaktionsanalytikerinnen begreifen ihr

Gegenuumlber grundsaumltzlich als entscheidungs- und gestaltungsfaumlhigen Partner Ein

Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen

in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen

Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel - dieser Satz druumlckt treffend

einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus TA-

Professionals verharren nicht primaumlr bei der Frage nach den Ursachen eines

Problems vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten

Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die

Moumlglichkeiten der Veraumlnderung der Loumlsung und der Weiterentwicklung Im

Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum

menschlichen Handelns

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 21

TA-Theorie erklaumlrt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen

als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen

erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders

Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie

Paumldagogik und Erwachsenenbildung Beratung und Organisationsentwicklung

Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwer

gestoumlrter Menschen uumlber Gruppentherapie paumldagogische Ansaumltze in Einzel- und

Gruppensituationen und loumlsungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden

der Organisationsentwicklung und Managementberatung

Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen ganz gleich in welchem

Anwendungsfeld sie eingesetzt werden von der Uumlberzeugung dass jeder Mensch in

sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie traumlgt Und zwar sowohl im Hinblick

auf seine Persoumlnlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen die sie

oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt Fuumlr die einzelnen Konzepte und

Modelle spielt die Bindungsfaumlhigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle Kontakt ist

wichtiger als Inhalt - so lautet ein Kernsatz Gemeint ist dass ohne eine gute und

stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame keine erfolgreiche

Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden koumlnnen - ganz

gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang

Auch die individuelle Entwicklung der Persoumlnlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit

auf Partner Familie soziale Gruppen berufliche und gesellschaftliche

Zusammenhaumlnge gesehen

Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 22

183 Rollen in der Transaktionsanalyse

Ich-Zustaumlnde und deren koumlrperliche Indizien

Eltern ndash Ich

Gerunzelte Brauen Stirnfalten gespitzte Lippen ausgestreckter Zeigefinger

Seufzen die Arme in die Seiten stemmen Arme vor der Brust verschraumlnken

Haumlnderingen etc

Kind ndash Ich

Traumlnen zitternde Lippen Schmollen Wutanfaumllle Achselzucken Entzuumlcken Lachen

Naumlgelkauen Grimassen schneiden etc

Erwachsenen ndash Ich

Gesicht ist offen und direkt zum Gespraumlchspartner gekehrt

Transaktionstypen

Komplementaumlr ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema verlaufen parallel Das heiszligt dass die

angesprochene Person aus dem angepeilten Ich ndash Bereich antwortet die Reaktion

entspricht der Erwartung des Senders Die Transaktion muss sich nicht zwischen zwei

gleichen Ich ndash Zustaumlnden abspielen Komplementaumlre Transaktionen koumlnnen endlos

fortgefuumlhrt werden

Uumlberkreuz ndash Transaktionen

Die Transaktionspfeile im Transaktionsschema kreuzen sich die Kommunikation wird

unterbrochen weil der Gespraumlchspartner nicht entsprechend der Erwartung

reagiert Das heiszligt dass die Antwort nicht aus dem angepeilten Ich ndash Bereich

kommt Haumlufig fuumlhren Uumlberkreuz ndash Transaktionen zu Konflikten

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 23

Verdeckte Transaktionen

Transaktionen koumlnnen auf zwei Ebenen ablaufen (Sach- und Beziehungsebene)

Dabei ist eine Ebene das was sachlich als Information mitgeteilt wird Die

verdeckte Transaktion ist das was ldquozwischen den Zeilenldquo steht diese aumluszligert sich

meist durch Mimik Koumlrperhaltung etc

Die bdquoideale Persoumlnlichkeitldquo

1 In der Kommunikation zB im Kontext bdquoTrainingldquo ist eine gute ER ndash ER Ebene

zwischen Trainer und Teilnehmern (wissen und koumlnnen wir was wir sollen) sehr

wichtig

2 Genauso entscheidend ist die naK ndash naK bdquoChemieldquo die Naumlhe und Vertrauen

ermoumlglicht (wollen wir miteinander was wir sollen)

3 anK ndash anK um sich an Vorgaben Ziele und Regeln anzupassen (duumlrfen wir das was

wir tun)

4 fuumlrE des Trainers um zu ermutigen foumlrdern unterstuumltzen und zu motivieren

5 krE des Trainers (in Verbindung mit ER = Sachverstand) um angemessenes

Feedback zu geben In persoumlnlichen Beziehungen gelten andere Prioritaumlten die sehr

individuell von den jeweiligen Anspruumlchen und dieser Beziehung bestimmt werden

Die folgende Zusammenstellung ist unvollstaumlndig Sie soll vor allem demonstrieren

dass jeder Ich- Zustand seine wichtigen Funktionen fuumlr Menschen hat dass es keinen

bdquogutenldquo und keinen bdquoschlechtenldquo Ich ndash Anteil gibt sondern die Wertung davon

abhaumlngt wie diese verschiedenen Inhalte dem Leben des Menschen gerecht

werden und ihm zu einem bdquogutenldquo Leben verhelfen

Kritisches Eltern ndash Ich

Selbstkontrolle Selbstdisziplin Ausdauer Pflichtbewusstsein Vorbild geht Konflikte

zeitnah an stellt sich Herausforderungen beurteilt eigene Staumlrken und Schwaumlchen

und zieht daraus Konsequenzen ist streng in Beurteilung fordert Leistung gibt

Feedback kontrolliert fordert Respekt vor Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 24

Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

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AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

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Fuumlrsorgliches Eltern ndash Ich

Positives Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sorgt fuumlr eigenen Stressausgleich

schuumltzt sich gegen Anfeindungen grenzt sich ab ist stolz auf Erfolg und genieszligt ihn

sieht Fehler als Chance besser zu werden macht sich selbst Mut ist zuversichtlich

foumlrdert und motiviert andere wohlwollend schuumltzt andere gegen Frustrationen

gibt gerne Anerkennung hilft Schwaumlchen abzubauen kommuniziert integrativ

Erwachsenen ndash Ich

Orientiert sich am Moumlglichen hat Sachkompetenz fachliches Urteilsvermoumlgen

Argumente und Fakten zaumlhlen mehr als Meinungen Problemloumlsehaltung

Analysekompetenz erkennt Potentiale der Menschen fordert Mitarbeit steuert

Prozesse bewertet Qualitaumlt ist permanent bereit zu optimieren

Angepasstes Kind ndash Ich

Hat bdquogute Kinderstubeldquo houmlflich taktvoll diskret respektiert Grenzen kann sich

zuruumlckhalten kann anderen Raum lassen fuumlr eigene Entwicklung beugt sich

besseren Argumenten haumllt sich an Vereinbarungen und Spielregeln ist zuverlaumlssig

Natuumlrliches Kind ndash Ich

Mag Menschen ist begeisterungsfaumlhig ist kreativ handelt intuitiv hat Humor kann

Naumlhe zulassen kann abschalten hat positive Ausstrahlung fuumlhrt mit Zug-

Motivation vermittelt Spaszlig an der Arbeit druumlckt spontan Gefuumlhle aus zB Aumlrger

Sorge Freude

Abhaumlngig von der Lebensgeschichte den Praumlgungen Erfahrungen

Entwicklungsschritten werden die unterschiedlichen Ich ndash Zustaumlnde individuell und

situationsabhaumlngig differenziert ausgelebt mit Energie besetzt

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Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

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Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 25

Spiele

Ein Spiel besteht aus einer Abfolge von verdeckten Transaktionen die immer zu

einem voraussagbaren Ergebnis fuumlhren Beziehung und Kommunikation finden auf

vertraute (Kindheit) Weise statt und erzeugen bei sich selbst und anderen Menschen

unangenehme Gefuumlhle bdquoTauschhandel der Gefuumlhleldquo Menschen spielen bevorzugt

jene Spiele die sie in ihrer Kindheit gelernt haben um sich in der Familie

durchzusetzen

Generell gilt Spiele sind bekannte Muster mit denen man seine Sozialkontakte als

kontrolliert und berechenbar erlebt Nicht unbedingt schoumln aber gewohnt und

sicher durch viele Erfahrungen bestaumltigt und verstaumlrkt Man folgt seinen gewohnten

Feindbildern seiner Vorstellung wie sich bestimmte Personen verhalten werden statt

der wirklich erlebten momentanen Wahrnehmung Im Reptiliengehirn von Menschen

fest verankert sind drei Grundmuster die praktisch alles menschliche Verhalten

steuern a) Sicherheit Schutz Kontrolle b) Dominanz Macht Autonomie c) Reiz

Risiko Stimulations- Aspekte In der individuellen Mixtur spielen diese drei genetisch

programmierten bdquoTriggerldquo immer eine Schluumlsselrolle wenn Menschen Spiele

aufziehen ZB kann ein Mensch durch ein Spiel die Naumlhe bzw Distanz klar definieren

die er zwischen sich und anderen braucht so sichert er sich also in seinem Beduumlrfnis

ab Durch Spiele werden auch klare Dominanz und Machtwuumlnsche uumlber andere

ausgedruumlckt Ferner flieszligen hier unbewusste ndash aus dem Mix aus genetischer

Programmierung und fruumlhesten Erfahrungen geformte ndash Muster der

Beziehungsgestaltung ein die aus unserem enterischen Nervensystem3 (Bauchhirn)

wie ein Automatismus ablaufen wenn man sich nicht mit rationalem Kalkuumll zu steuern

weiszlig

Weiteres Ziel jedes Spiels ist es auf kontrollierte Weise und erwartungsgemaumlszlig

Zuwendung zu sichern Gewohnte vertraute Gefuumlhle werden durch Spiele erreicht

Der Beweggrund fuumlr Spiele ist immer emotional Dabei wird Sachlichkeit als

Transportmedium missbraucht um den Spielgewinn zu erzielen

3 Das Enterische Nervensystem (ENS) ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen (Neuronen) das nahezu den

gesamten Magen-Darm-Trakt durchzieht Der Begriff ist abgeleitet vom Griechischen eacutenteron bdquoDarmldquo Seine

Aufgabe ist zB die Verdauung zu steuern Mit dem Gehirn ist es uumlber den Nervus vagus verbunden Innerhalb des

ENS findet man als Neurotransmitter z B Serotonin und Dopamin (bdquoGluumlckshormoneldquo)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 26

Immer ist das Motiv eine Botschaft abzusetzen ohne sich offen verantwortlich fuumlr

deren Inhalt zu bekennen Also bleibt es dem Empfaumlnger uumlberlassen was er

heraushoumlren will jedenfalls ist ihm die Verantwortung zugeschoben wenn er auf den

abwertenden Gehalt eingeht bdquodas haben sie so verstanden das habe ich so gar

nicht gemeintldquo

Spieler beginnen ihre Kommunikation in einer bestimmten Rolle als Verfolger als

Retter als Opfer Verfolger zB gehen vorwurfsvoll und anklagend vor Retter

beschwichtigend und beschuumltzend und Opfer eben als Opfer von Umstaumlnden oder

von anderen wobei klar ist dass sie selbst nie Schuld haben In dieser Rolle suchen

Spieler ihre Mitspieler die entsprechend ihrer gelernten Disposition ihrerseits eine

bevorzugte Rolle einnehmen

Nun koumlnnen die Beteiligten eine Zeit lang in diesen Rollen miteinander

kommunizieren zB zwei in der Verfolger ndash Rolle koumlnnen sich nun eine Zeit lang

gegenseitig mit Anschuldigungen Vorwuumlrfen und Drohungen unter Druck setzen

Oder ein Retter kann sein Opfer wundervoll bemuttern oder zwei Opfer koumlnnen

miteinander jammern uumlber die Ungerechtigkeit der Welt und in Selbstmitleid baden

All diese parallelen Transaktionen koumlnnen beliebig lange fortgefuumlhrt werden

Oft ist es dann einem der beiden genug und er wechselt in eine andere Rolle ZB

wechselt das Opfer nun in die Verfolger ndash Rolle und beschimpft seinen Retter bdquodas

genuumlgt nicht was du da machstldquo Manchmal wechselt der Verfolger in die Opfer ndash

Rolle und gibt seinem Verfolger recht in seinen Vorwuumlrfen bdquoich habe es doch nur gut

gemeintldquo

Alle Beteiligten erleben auf diese Weise immer wieder eine Bestaumltigung ihrer

grundlegenden Einstellungen und Grundhaltung

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 27

184 Ein Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun

Glaubt man Friedemann Schulz von Thun dann houmlrt jeder Empfaumlnger einer Nachricht

diese mit vier Ohren Die Nachricht enthaumllt also gleich vier Botschaften

Selbstoffenbarung Sachinhalt

des Senders

NACHRICHT

Beziehung zwischen

Sender amp Empfaumlnger Appell

In der zwischenmenschlichen Kommunikation ist vor allem das Beziehungs-Ohr

entscheidend Im Zuge einer Digitalisierung der Kommunikation wird es aber immer

schwieriger einer scheinbar nur Sachinformationen tragenden Nachricht die

Beziehungsbotschaft zu entnehmen Bei der direkten persoumlnlichen Kommunikation

stehen den Partnern noch weitere Kanaumlle zur Verfuumlgung zB Tonfall Koumlrperhaltung

Mimik Gestik etc

Quellenangabe Die beiden Beispiele und Grafiken sind entnommen aus dem Taschenbuch

Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden 1 - Stoumlrungen und Klaumlrungen Reinbeck rororo 1981 ISBN 3-499-17489-8

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 28

Die ankommende Nachricht Ein Machwerk des Empfaumlngers

Beispiel einer Nachricht mit 4 Botschaften

Der Empfaumlnger (hier ein Lehrer) kann selbst entscheiden mit welchem seiner vier

Ohren er der Schuumllerin zuhoumlrt und entsprechend anders reagieren

Empfangen der Sachbotschaft

Lehrer fragt zB nach weiteren Details des Vorfalls

Empfangen der Beziehungsbotschaft

Lehrer sagt zB Ich bin doch nicht Euer Polizist

Empfangen der Selbstoffenbarungsbotschaft

Lehrer sagt zB Du bist aber eine Petzliese

Empfangen des Appells

Lehrer geht nachsehen

Entscheidend ist dass die Auswahl zwischen den Botschaften relativ wenig vom

Sender aus gesteuert werden kann sondern sehr stark von der inneren Haltung des

Empfaumlngers zu sich selbst abhaumlngt

Man beachte dass in diesem Beispiel keinerlei Uumlbertragungsfehler oder

Missverstaumlndnisse vorgekommen sind Diese koumlnnte man ja durch zusaumltzliche

Kanaumlle verringern

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 29

185 Das Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Kommunikation beinhaltet nach Paul Watzlawick immer einen rationalen und eine

emotionalen Inhalt Der emotionale Anteil besitzt ein sehr groszliges Gewicht ist aber nicht

sichtbar Er wirkt wie ein Eisberg der nur den Inhalt die Spitze des Eisberges zeigt

Emotionale Ungereimtheiten werden durch rationale Argumente verdeckt

Graphische Darstellung Eisbergmodell nach Paul Watzlawick

Ist die Beziehungsebene gestoumlrt wirkt sich das auf die Inhaltsebene aus

Unterscheide

Uumlberreden bedeutet ein aumluszligerliches JA obwohl der Gespraumlchspartner

innerlich dagegen ist Das bedeutet ihn mit jenen Argumenten uumlberzeugen

von denen wir uns selber uumlberzeugt haben

Uumlberzeugen bedeutet dass der andere sein Verhalten seine Einstellungen

seine Meinungen aumlndern und seine Vorurteile abbauen soll

Dazu muss der Uumlberzeuger selbst vom Inhalt uumlberzeugt sein und in Richtung des

zu Uumlberzeugenden eine Vertrauensbasis aufgebaut haben sowie die richtigen

Argumente waumlhlen

Verfuumlhren oder negativ Erpressen kann kurzfristig wirken benoumltigt aber immer

staumlrkere Mittel um zu wirken Angesprochen werden Schuldgefuumlhle mir

zuliebe etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 30

Im Berufsleben ist es nicht anders als in unserem privaten Umfeld Es gelten die

gleichen Spielregeln und Gesetzmaumlszligigkeiten

Es ist besser ein Geschaumlft als den Kunden zu verlieren

Menschen sind keine Maschinen Computer die unpersoumlnlich uumlberzeugt werden

koumlnnen Uumlberzeugen ist immer mit Emotionen verbunden Es muss also zuerst eine

positive Beziehung aufgebaut werden die das Vertrauen aufbaut

Wichtig ist es also sich auf den Menschen vorzubereiten Durch Beobachten und

Fragen wenn man nichts weiszlig

Ein Beispiel fuumlr bdquoheute keine Zeit fuumlrldquo

Morgen gerne (Wertung) denn heute habe ich schon was vor (Begruumlndung)

Besser

Heute habe ich etwas vor wie waumlrrsquos treffen wir einander morgen

Nach einer Wertung wird jede Begruumlndung als Rechtfertigung verstanden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 31

19 Derdie Coach fuumlr berufliche Orientierung (BO) sozial

benachteiligter Jugendlicher bzw jugendlicher Arbeitsloser

Diesen besonderen Teil der Arbeit als Coach sehe ich persoumlnlich als

ausgesprochen wichtig herausfordernd und hochsensibel

In den Jahren 2001 und 2002 habe ich aus beruflichem Interesse in diversen

Fachartikeln das Problem Arbeitsloser und arbeitsloser Jugendlicher verfolgt

mir einige Notizen gemacht kommentiert und fasse die Ergebnisse im

Folgenden sinngemaumlszlig kurz zusammen

Wenn man den sozialstrukturellen Hintergrund arbeitsloser Jugendlicher bzw

Schulabgaumlnger betrachtet ergeben sich haumlufig sich gleichende Bilder

Die Intervention einesr Job-Coach zielt auf eine Eingliederung in den

Arbeitsmarkt bzw auf eine Job-Vermittlung ab Dabei muss den

(jugendlichen) Arbeitslosen einerseits eine ermutigende andererseits eine

realistische Berufsperspektive nahe gebracht werden

Diese Aufgabenstellung kommt angesichts der Entwicklung moderner

Gesellschaften hin zu Wissensgesellschaften einer besonderen Akrobatik auf

dem Hochseil der Wirklichkeit zu

Mittlerweile ist die Kluft jener Kinder und Jugendlichen die den Bildungs-

zugang voll ausschoumlpfen koumlnnen zu jenen Kindern und Jugendlichen denen

dieser Zugang verwehrt geblieben ist bzw die diesen nicht annehmen immer

tiefer

Jugendliche ohne Schulabschluss finden sich damit konfrontiert dass sich die

Chancen auf eine Lehre oder einen Arbeitsplatz dramatisch verschlechtert

haben Aumlhnlich geht es der Gruppe jener Menschen die ohne Ausbildung

auf den Arbeitsmarkt draumlngen Diese von der Norm ndash naumlmlich Berufs-

Ausgebildeter ndash abweichende Minderheit wird kuumlnftig noch staumlrker vom

Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden Das bedeutet dass Menschen

ohne abgeschlossener Schulausbildung bzw Lehre vermehrt auf einfachen

bzw billigen Arbeitsplaumltzen beschaumlftigt werden Dazu kommt verstaumlrkend

dass der Anteil an nicht ausgebildeten Facharbeitern die bei ihrer ersten

Erwerbstaumltigkeit in qualifizierte Taumltigkeiten einmuumlndeten in den letzten

Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 32

Schuumller ohne Hauptschulabschluss etwa geraten mit dem Schulabgang in

eine bdquoKriseldquo Viele von ihnen stehen dazu auch noch ohne wesentliche

elterliche Unterstuumltzung da und treffen so Ihre Entscheidungen die meist

ihren weiteren Lebensverlauf entscheidend praumlgen

Nur ein sehr geringer Teil dieser Jugendlichen gelangt in meist unattraktive

Jobs ohne Ausbildungs- und Aufstiegschancen Dies hat dramatische Folgen

fuumlr die Jugendlichen da Schul- und Ausbildungsabschluumlsse eine ganz

wesentliche Bedeutung fuumlr die Zutrittschancen auf die Arbeitsmaumlrkte haben

Auszligerdem wirkt sich der Start ins Berufsleben fuumlr den Verlauf des gesamten

spaumlteren Erwerbslebens aus

Als Coach besteht mE ein ganz wesentlicher Teil der Exploration daraus

herauszufinden wie sehr sich diese Jugendlichen der Bedeutung der

beruflichen Ausbildung sind Viele von Ihnen ziehen aber aufgrund der

fehlenden schulischen Qualifikationen spaumltere Ausbildungsmoumlglichkeiten

gar nicht in Betracht

Als Coach sehe ich persoumlnlich meine dringlichste Aufgabe darin das

Nachholen auszligerhalb des uumlblichen beruflichen Bildungssystems anzubieten

um auf dem Arbeitsmarkt Chancen zu finden Was in all dem Desaster

fehlender schulischer Abschluumlsse haumlufig uumlbersehen wird ist mE dass den

Jugendlichen eine wesentliche Chance der Selbstfindung und der

gesellschaftlichen Orientierung weder in den Sinn kommt noch irgendwie

gewaumlhrt wird Der Mangel an Selbstvertrauen wirkt mitunter so stark dass die

Jugendlichen sich selber aus dem Bildungssystem ausschlieszligen

Entsprechenden Fachartikeln habe ich entnommen dass zB in Deutschland

jedes Jahr insgesamt etwa 13 der Jugendlichen bzw junge Erwachsene

ohne Berufsausbildung bleiben

Was koumlnnte eine Coach fuumlr jene Jugendlichen tun bei denen sich bereits

abzeichnet dass ein positiver Schulabschluss nicht zu erwarten ist

ME sollten diese Jugendlichen spaumltestens in Ihrem letzten Schuljahr

gecoacht werden Dabei sollte die Aufgabenstellung fuumlr dendie Coach

sein zum einen ein Vertrauensverhaumlltnis zu den Jugendlichen aufzubauen

ihre persoumlnliche Probleme kennen und verstehen zu lernen und zum

anderen sie emotional zu unterstuumltzen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 33

Im naumlchsten Schritt muumlsste den Jugendlichen auch die Erwartung die die

Gesellschaft an die Jugendlichen hat nahe gebracht werden und auch

Erklaumlrungsmodelle warum dies so ist Eine berufliche Orientierung sollte mE

unmittelbar daran anschlieszligen

Dabei scheint es mir wichtig dass das Verhaumlltnis zwischen Coach und

Jugendlichen ndash bei aller Professionalitaumlt ndash freundschaftlich gepraumlgt ist Eine

komplizierte persoumlnliche Beziehung mit Ihren Eltern haben Jugendliche ja

meistens da sollte man diese Vergleichsmoumlglichkeit im Coaching erst gar

nicht beguumlnstigen

Derdie Coach sollte Jugendliche auf Vorstellungsgespraumlche vorbereiten

(Briefing) und sie vor diesen Terminen aufbauen und ermuntern bei

Fragen zur Frisur und zur Kleidung zur Verfuumlgung stehen Sie sollten auch ein

Vorstellungsgespraumlch (vor allem zu einem konkreten Termin) in Rollenspielen

immer wieder uumlben

Da derdie Coach natuumlrlich auch Einblicke in die Familienverhaumlltnisse der

Coachees erlangen wuumlrde ist ein besonders sensibler Umgang mit diesem

Thema notwendig Bei genauerem Hinterfragen der familiaumlren Verhaumlltnisse

zeigt sich auch dass haumlufig die Eltern schlecht bis wenig ausgebildet sind

und meist ndash vor allem bei weiblichen Jugendlichen ndash ihren eigenen Bildungs-

grad bzw ihre eigene Schullaufbahn und spaumltere Erwerbstaumltigkeit als

Maszligstab heranziehen

Fuumlr mich persoumlnlich entsteht hier der Eindruck dass sich diese Eltern

tendenziell bdquobildungsfeindlichldquo verhalten und die Ausbildung ihrer Kinder

deshalb nicht foumlrdern Moumlglicherweise auch aus Kostengruumlnden

Hier sollte derdie Coach auch darauf vorbereitet sein Foumlrdermaszlignahmen

zu kennen und anzusprechen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 34

110 Karriere-Coaching

Das Karriere-Coaching richtet sich in erster Linie an Fuumlhrungskraumlfte bzw an

Nachwuchs-Fuumlhrungskraumlfte die sich fachmaumlnnisch beraten und begleiten

lassen moumlchten Derdie Coach informiert dendie Coachee sorgt aber

nicht fuumlr einen Fuumlhrungs-Job

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

Staumlrken und Schwaumlchen

Vorschlag fuumlr eine moumlgliche Uumlbung

DAS BERUFSRAD BERUFLICHE LINIE

1 mein Traumberuf

2 Beruf des Vaters der Mutter oder eines IdolsVorbildes

3 bdquoVerboteneldquo Berufe Berufswunsch im Alter von 14-18 Jahren

4 Beruflichen Werdegang linear darstellen

5 Berufliche Erfolge durch Diagramm darstellen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TIAG ELB KLI SELB

2

3 1

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 35

Das Ziel dieser Uumlbung

Erfolge im Berufsleben transparent machen ndash weitere Uumlbungen siehe

Anhang

Vorgehensweisen und Zielsetzungen

Standortbestimmung

Persoumlnliche Gesamtsituation

Persoumlnliche Wuumlnsche und Erwartungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 36

2 Ablauf eines Karriere-Coaching-Gespraumlchs

Wenn man vom Coaching-Ablauf spricht dann bezeichnet das

die Phasen innerhalb eines Coaching-Gespraumlches

o Exploration = analytisch dient der Problemerfassung

o Verfluumlssigung = aufweichend andere Sichtweisen werden moumlglich

(Reframing)

o Loumlsungsorientierung

den moumlglichen Zeitrahmen

das Setting

ndash alles das wird individuell auf die Beduumlrfnisse des Coachees abgestimmt und

reicht von einem einstuumlndigen Setting (Coach und Coachee) bis zu mehrmaligen

undoder mehrstuumlndigen Settings Manche Coachings werden auch uumlber

mehrere Monate oder Jahre in Anspruch genommen

Ein denkbarer Ablauf ist das so genannte Kieler Beratungsmodell und gruumlndet

auf einem Modell der systemischen Schule nach U Grau und J Moumlller

Systemische Beratung oder die Entdeckung der Langsamkeit

21 Praumlsentation des Problems als Spiegel

Der Coachee schildert seine Sicht der problematischen Situation

Aufgabenstellung im beruflichen Umfeld

22 Ausarbeitung des Problems

Derdie Coach stellt Fragen wie zB

Wer sieht im Unternehmen das Problem genauso

In welchen Situationen tritt dieses Problem auf

In welchen Situationen nicht

Wie ist es bisher gelungen das Problem zu loumlsen

Was soll an der momentanen Situation veraumlndert werden

Was soll so bleiben wie es ist

Was waumlre wenn es das aktuelle Problem in Ihrem beruflichen Umfeld nicht

mehr gaumlbe

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 37

23 Klaumlren der Veraumlnderungsbereitschaft des Coachee

Das Wunschbild Das Schreckenszenario

Was ist schlecht an der gegenwaumlrtigen Situation

Was ist gut daran

Woran wuumlrden Sie erkennen dass das Problem geloumlst ist

Was muumlsste geschehen um das Problem zu verschlimmern

Was koumlnnten Sie dazu beitragen das Problem zu verschlimmern bzw zu loumlsen

24 Entwicklung neuer IdeenSzenarien ndash Erarbeiten moumlglicher Loumlsungen

Ausnahmen Bisherige Loumlsungsversuche

Derdie Coach stellt Fragen die wir folgt klassifiziert werden koumlnnen

Ausnahmen Wann tritt das besprochene Problem nicht auf

Hypothetische Loumlsungen Was wuumlrde geschehen wenn das Problem nicht

geloumlst wird (bestworse case)

Bereits erfolgte Loumlsungsversuche Was ist geschehen als Sie bdquoXYldquo versucht

haben

25 Formulierung von Aufgaben Arbeitsabsprachen Zielvereinbarungen

Derdie Coach erarbeitet Aufgaben die der Coachee bis zum naumlchsten

Termin erledigen muss Dabei ist es wichtig dass die Zielformulierung

verbindlich gestaltete ist jedoch nur einfache kleine Schritte beinhaltet

Bei der Formulierung solcher Ziele ist zu beachten dass diese Ziele in ihren

Funktionen auch dem Coachee transparent sind

Wichtig dabei ist der Gedanke dass Ziele stets eine Veraumlnderung des

derzeitigen Zustandes darstellen und nicht die Beibehaltung desselben oder

lediglich marginale kaum wahrnehmbare Veraumlnderungen Dabei beziehen

sich Ziele oft auf die Art der Arbeit die Art des Arbeitsprozesses nicht aber auf

die Arbeitsinhalte selbst Dh bei einem Coaching mit stark Berufs-bezogenen

Problemstellungen muss auch die Funktion von Zielen klar kommuniziert

werden

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 38

Ziele koumlnnen mehrere Funktionen erfuumlllen

Sie koumlnnen

eine Richtung vorgeben

Eine fuumlr Unternehmen sehr wichtige Funktion denn nur eine klare

Zielrichtung kann eine Ausrichtung aller Kraumlfte auf diese ermoumlglichen

motivieren

Ein Ziel dass mitgetragen und noch nicht erreicht ist hat durchaus

anziehenden und motivierenden Charakter

das Uumlberleben sichern

Die Existenzsicherung gilt in der Betriebswirtschaft als die wichtigste Funktion

die ein Unternehmen erfuumlllen muss Bei sich veraumlndernden Umwelten sind

Ziele zur Anpassung an die Veraumlnderungen und zur Optimierung von

Arbeitsprozessen geeignet

Die persoumlnlichen Zielsetzungen des Coachees muumlssen ndash wichtig vor allem im

Karriere-Coaching ndash den unternehmerischen Zielen entsprechen

Neben der Funktion von Ziele sind auch Zielarten und deren Hierarchie ein

wesentliches Kriterium das beim Karriere-Coaching auch Beachtung finden

sollte

Es gibt betriebswirtschaftlich gesehen folgende Zielarten

strategische Ziele

das sind Ziele der Gesamtorganisation

taktische Ziele

das sind Ziele der Organisations-Einheiten (Produktionsleistungszentren

Forschung und Entwicklung etc Organigramm)

operative Ziele

das sind personenbezogene Ziele (nach klar definiertem AKV-Prinzip

AufgabenKompetenzVerantwortung)

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 39

In der Zielpyramide sind die Zielarten hierarchisch wie folgt geordnet

Strategische

Ziele

Taktische

Ziele

Operative

Ziele

26 Formulierung von Zielvereinbarungen

Klare Zielvereinbarungen zeichnen sich dadurch aus dass bestimmte

Guumltekriterien eingehalten werden Diese Kriterien unterteilt man in zwei

Gruppen Formale (also die Formulierung betreffende) und inhaltliche (also

den Inhalt betreffende) Kriterien

Formale Kriterien

Eindeutig Ziele muumlssen eine Richtung vorgeben nicht nur deutlich

machen dass man sich vom derzeitigen Zustand weg begeben will Daher

ist bdquoIch will hier rausldquo kein eindeutiges Ziel bdquoIch will in den Gartenldquo schon

Messbar Ziele muumlssen so formuliert sein dass man die Zielerreichung pruumlfen

kann Dies ist vor allem bei qualitativen Zielen selten der Fall Daher bdquoWir

wollen die Kundenzufriedenheit steigernldquo muss messbar formuliert werden

bdquoWir machen die Kundenzufriedenheit an der Anzahl der Reklamationen

fest Daher senken wir die Reklamationen um 10ldquo

ACHTUNG ndash Wege Rahmenbedingungen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 40

Personenbezogen Es muss klar sein um wessen Ziel es sich handelt Daher

enthaumllt die Zielvereinbarung (ZV) immer den Namen der Person die diese

Ziele umsetzen soll

Zeitlich befristet Es muss unbedingt festgelegt bis wann das Ziel erreicht

werden soll

Inhaltliche Kriterien

Realisierbar Ziele die man nicht erreichen kann sind sinnlos denn sie

lassen stets ein Gefuumlhl des Scheiterns zuruumlck Es sollen also nur Ziele

vorgegeben werden die erreichbar sind (realistische Chance nicht

100-ige Sicherheit)

Beeinflussbar was nuumltzt eine Zielvereinbarung wenn auf die Umsetzung

kein Einfluss genommen werden kann (zB bdquoin unserem Unternehmen soll

es ab dem naumlchsten Jahr keinen Streitigkeiten mehr gebenldquo) Frage Wie

steht es mit dem Einfluss auf die Umsetzung

Widerspruchsfrei Ziele duumlrfen anderen Zielen nicht widersprechen Vor

allem darf ein operatives oder taktisches Ziel nicht dem strategischen Ziel

widersprechen

Akzeptanz das vereinbarte Ziel muss der Coachee innerlich akzeptieren

denn sonst setzt er sie es sowieso nicht um

Ernsthaft angestrebt auch derdie Vorgesetzte sollte hinter dem Ziel stehen

denn sonst wird er sie die Umsetzung nicht ausreichend unterstuumltzen ndash

Dies muss der Coachee selber klaumlren

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 41

Alle diese Kriterien lassen sich auch muumlhelos auf persoumlnliche Zielsetzungen

anwenden sind erfolgreich erprobt und umgesetzt worden und machen durchaus

Sinn

In Veraumlnderungsprozessen ist vor allem die aktive Beteiligung aller Betroffenen (bei

Fuumlhrungskraumlfte die untergeordneten Mitarbeiterinnen) ein wesentliches Kriterium

Ist es doch von ihrer Beteiligung abhaumlngig ob eine Zielvereinbarung

einvernehmlich geschlossen wird

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 42

3 Ablauf eines Einzelcoaching-Gespraumlchs

31 Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt eine emotionale und inhaltliche

Einstimmung auf das Coaching-Gespraumlch

32 Auftragsklaumlrung und Ziel

In dieser Phase erfolgt die Klaumlrung der Gespraumlchsbasis der Beziehung der

Rahmenbedingungen (zB finanziell Setting etc) der Arbeits- und

Vorgehensweise und der Ziele

33 Problembeschreibung

Derdie Coachee wird bdquoabgeholtldquo es werden vomvon der Coach erste

Hypothesen aufgestellt und Ansaumltze fuumlr die Bearbeitungsebene angeboten

34 Bearbeitungsebene klaumlren

Aufgrund der Ziel- und Problembeschreibung wird die Bearbeitungsebene

vereinbart Dh es wird vereinbart was genau bearbeitet werden soll und

wo der Einstieg in das jeweilige Thema erfolgt

35 Regelmaumlszligige Auftragsklaumlrung Konkrete

Waumlhrend des Coachingverlaufs muss regelmaumlszligig die Zielorientierung geklaumlrt

werden Gegebenenfalls muss diese noch einmal konkretisiert und

angepasst werden

36 Problemdefinition und bisherige Loumlsungsversuche

In dieser Phase wird die bdquoAnkoppelungldquo an den Coachee vertieft Dies ist die

Grundvoraussetzung fuumlr eine vertiefende Hypothesen-Bildung Auszligerdem kann

vertiefend darauf eingegangen werden was bisher zur Problemloumlsung

unternommen wurde und nicht zielfuumlhrend war

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 43

37 Vergleich Problem- und Loumlsungsmuster

Es werden Unterschiede zwischen Problem- und Loumlsungsmustern

herausgearbeitet Mitunter sind diese sehr aumlhnlich

38 Unterschiede Gemeinsamkeiten

Unterschiede und Gemeinsamkeiten am besten dadurch kenntlich machen in

dem sie visualisiert werden Dies ermoumlglicht dem Coachee mit Hilfe derdes

Coach geeignete Loumlsungen zu entwickeln

39 Ausnahmen

Ausnahmefaumllle herausarbeiten um feststellen zu koumlnnen wo es anders

gelaufen ist Hat der Coachee etwas anders gemacht oder andere

Rahmenbedingungen vorgefunden Oder aber Wo ist es anders gelaufen

Was war da anders

310 Auswirkungen Konsequenzen

Hier werden die Problem- und Loumlsungsmuster und die neu entwickelten

Loumlsungen genau betrachtet um deren Auswirkungen und Konsequenzen

erkennen und einschaumltzen zu koumlnnen

311 Entwicklung geeigneter sozial vertraumlglicher Loumlsungen Loumlsungen auswaumlhlen

An der Entwicklung von Maszlignahmen und dem Check derselben sind der

Coachee und der Coach gleichermaszligen beteiligt Sie entwickeln

gemeinsam Aumlnderungsvorschlaumlge Jeder Vorschlag wird auf Folgen hin

uumlberpruumlft was passiert wenn Sind die Folgen unerwuumlnscht werden neue

Maszlignahmen gesucht

312 Planung und Transfer in den (evtl auch beruflichen) Alltag

Durchfuumlhrung der Maszlignahme der Coachee gibt Impulse derdie Coach

verhaumllt sich zuruumlckhaltend Wichtig sind kleine Umsetzungsschritte eine

genaue Beobachtung der Veraumlnderungen und ein Anpassen der

Maszlignahmen an das System Derdie Coach stellt Fragen wie bdquoWas glauben

Sie ist machbarldquo Die Ergebnisse werden konkret beschrieben und eingeuumlbt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 44

313 Bewertung der Maszlignahme(n)

Hier heiszligt es zuruumlckerinnern an die Ausgangssituation

Was hat sich veraumlndert

Ist das Problem noch da

Oder wurde es durch ein neues ersetzt

Was macht derdie Coachee seit Beginn des Coachings konkret

anders

Was sind die Unterschiede bei den Reaktionen des (sozialen) Umfelds

Was geschieht mit dem Coachee jetzt bzw was geschah vor dem

Coaching

Etc

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 45

V GEGENUumlBERSTELLUNG ndash ZUM BESSEREN VERSTAumlNDNIS

1 Beratung

Unter Beratung versteht man im Allgemeinen ein Gespraumlch das der bdquoBeraterldquo

in helfender Absicht fuumlhrt Es kann ein weites Spektrum umfassen und reicht

von der persoumlnlichen wissenschaftlichen rechtlichen usw Beratung bis zur

Betriebsberatung reichen

Beratungen werden haumlufig vom zu Beratenden initiiert werden aber auch

haumlufig (vor allem im Wirtschaftsbereich) aktiv angeboten und beworben

2 Coaching

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Coach bezeichnete urspruumlnglich die Kutsche spaumlter wurde mit Coach oder

Coachman auch der Kutscher gemeint Die Aufgabe des Kutschers ist das

Fuumlhren und Betreuen der Pferde und im Sinne dieser Taumltigkeit wurde der

Begriff Coach bzw Coaching zunehmend andersseitig verwendet

Coaching

Entgegen der Darstellung in Teilen der Literatur hat der Begriff Coaching als

foumlrdernde Maszlignahme eine bis ins 19 Jahrhundert zuruumlckreichende

Geschichte Bereits damals wurde die Bezeichnung Coach an Universitaumlten

in England fuumlr Personen verwendet die andere auf Pruumlfungen Aufgaben und

sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben Die Taumltigkeiten eines Coach

waren also bereits damals nicht nur auf den Sportbereich beschraumlnkt

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 46

3 Mentoring

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Innerbetriebliche Form der Mitarbeiterbetreuung Als Mentor fungieren meist

aumlltere Organisationsmitglieder die im Vergleich zu ihrem Schuumltzling houmlher

positioniert sind und bereits laumlngere Zeit fuumlr die Organisation arbeiten Ziele des

Mentoring sind die rasche und problemlose Einfuumlhrung neuer Mitarbeiter in

eine Organisation um mit den Gegebenheiten der Organisation und deren

Kultur vertraut zu machen und moumlgliche Anfangsprobleme gering zu halten

Zudem kann das Mentoring auch als langfristige innerbetriebliche

Karriereberatung fungieren und dient - durch die Bindung des Mitarbeiters an

die Organisation - der Reduzierung der Fluktuationsrate

4 Psychotherapie

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Die Psychotherapie (griechisch ψυχοθεραπεία psychotherapiacutea - die Heilung

der Seele) ist die Behandlung psychisch emotional und psychosomatisch

bedingter Krankheiten Leidenszustaumlnde oder Verhaltensstoumlrungen mit Hilfe

psychologischer Methoden durch verschiedene Formen verbaler und

nonverbaler Kommunikation

5 Reflexion

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Allgemein koumlnnte man Reflexion als pruumlfendes und vergleichendes

Nachdenken uumlber etwas bezeichnen Im engeren Sinne insbesondere in der

von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie meint Reflexion das Denken

des Denkens

Normaler- oder oberflaumlchlicherweise wird dieser Ausdruck nur fuumlr die Faumlhigkeit

des Menschen zur theoretisch-ausdruumlcklichen Selbstbesinnung verwendet die

sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 47

Fundamental fuumlr Reflexionstheorie ist aber dass nach der ldquoBedingung der

Moumlglichkeitrdquo (Kant) fuumlr diese ausdruumlckliche Reflexion gefragt wird Diese

Bedingung der Moumlglichkeit ist seit dem Sozialphilosophen Johannes Heinrichs

eine konstitutive oder implizite gelebte Reflexion demgegenuumlber die

ausdruumlckliche Reflexion nur Folge Symptom und theoretische Abzweigung ist

Diese letztere wird daher von ihm auch konsekutiv genannt Heinrichs

unterscheidet daher erstmals die konsekutive Reflexion fast gleichbedeutend

auch theoretische Reflexion von der konstitutiv-praktischen oder gelebten

Reflexion Eine besondere Form der praktischen Reflexion ist die in dem

Grundlagenwerk von Heinrichssbquo Logik des Sozialen Woraus Gesellschaft

entsteht (ISBN 9544491996) geltend gemachte soziale Reflexion also das

interpersonale und soziale Handeln als Prozess einer praktischen Reflexion die

zudem soziale Systeme als reflexive Wesenheiten begruumlndet weshalb der

urspruumlngliche Titel des og Buches von Heinrichs von 1976 auch ldquoReflexions-

Systemtheorie der Gesellschaftrdquo lautete

Im Denken des Denkens bestaumltigt sich ein Subjekt selbst Es lernt also in der

Reflexion (im Denken des Denkens) Ich zu sagen Ein Denken das sich in der

Programmatik der Erkenntnistheorie auf eine Einheit bezieht Die Reflexion

bezeichnet also vereinfacht das in sich gehen uumlber Erlebtes

nachdenkenreflektieren etwas Revue passieren zu lassen zu einer

Erkenntnis zu kommen

Anders in der Systemtheorie Das Selbst auf das sich etwas bezieht ist ein

System von Beobachtungen in dem gefragt wird wie es moumlglich ist dass ein

Beobachter der beobachtet wie ein Beobachter beobachtet was er

beobachtet

Im Unterschied zur klassischen Erkenntnistheorie ist die Systemtheorie

ausgehend vom radikalen Konstruktivismus differenzorientiert und nicht

einheitsorientiert Denn die Beobachtung unterscheidet was sie

unterscheidet Sie geht so gesehen blind vor da sie im Moment der

Unterscheidung nicht sagen kann wie sie das macht

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 48

6 Supervision

aus Wikipedia der freien Enzyklopaumldie

Eine aktuelle Definition von Supervision lautet wie folgt Supervision ist

Interaktion deren Akteure die Rollen bdquoSupervisorldquo bdquoSupervisandldquo und

bdquoAuftraggeberldquo spielen

Die Akteure legen in einem Kontrakt die Spielregeln ihrer Zusammenarbeit fest

Supervisor und Supervisand interagieren in Sitzungen An ihre Rollen bestehen

die Muss- Soll- und Kann-Erwartungen

an die Rolle des Supervisors

muss der Supervisor leitet die Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen mit dem Ziel das Lernen des Supervisanden zu

unterstuumltzen

muss der Supervisor interagiert selektiv authentisch und empathisch mit

dem Supervisanden

muss der Supervisor agiert nicht stellvertretend fuumlr den Supervisanden

auszligerhalb des Supervisionssystems

muss der Supervisor gewaumlhrleistet Datenschutz

soll der Supervisor stellt Rechnung

an die Rolle des Supervisanden

muss der Supervisand nimmt an Kontrakt- Supervisions- und

Auswertungssitzungen teil

muss der Supervisand sucht die Interaktion mit dem Supervisor und

allfaumllligen Mitsupervisanden

muss der Supervisand reflektiert in der Interaktion seine Praxis (kann)

mit der Absicht sich zu entlasten undoder zu lernen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 49

an die Rolle des Auftraggebers

kann der Auftraggeber verhandelt oder stellt Bedingungen uumlber

Umfang Frequenz Preis Zielsetzungen

kann der Auftraggeber nimmt an der Kontraktsitzung oder an

Auswertungssitzungen teil

Akteure koumlnnen Einzelpersonen oder soziale Systeme sein Die Rollen

bdquoAuftraggeberldquo und bdquoSupervisandldquo koumlnnen in Personalunion gespielt werden Der

Supervisor kann in der hierarchischen Linie dem Supervisanden nicht vorgesetzt

sein

Die zu reflektierende Praxis umfasst problematische Szenen die der Supervisand

im Beruf in der Freiwilligenarbeit oder in Bildungssituationen erlebt hat oder auf

die er sich vorbereiten will

Die Reflexion fokussiert die Szenen auf das Verhalten und Innenleben der

Beteiligten und Betroffenen auf ihr Miteinander auf ihre Aufgaben und

Vorhaben undoder auf das Verhaumlltnis des supervidierten Systems zu uumlber-

neben- oder untergeordneten Systemen

Auf der Basis der Reflexion kann der Supervisand Lernziele formulieren die inner-

oder auszligerhalb der Supervision verfolgt werden koumlnnen

Quelle David Keel Qualitaumlt von Supervision 2003

Supervision kann als Beratungsformat verstanden werden in welchem mit

unterschiedlichen Ansaumltzen wie Themenzentrierte Interaktion Gestalt

Personzentrierter Ansatz Psychoanalyse Gruppendynamik NLP

Situationsdynamik und so weiter gearbeitet wird

Situationsdynamik als Basiskonzept der Supervision

Ausgehend vom Postulat der Praxisrelevanz (im Unterschied zur Forschungs- oder

Experimental-Relevanz) des Beratungs-Prozesses (im Unterschied zur rein

ergebnisorientierten Beratung) und der Resonanzbeziehung zwischen Beratung

(Supervision) einerseits und Praxis (Alltag Fall) andererseits bietet sich die

Situationsdynamik als Beratungskonzept an weil hier die Strukturanalogie

zwischen der Situation der Beratung und der Lage des Falles deutlich

herausgearbeitet ist

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 50

die Strukturen und Prozesse der Beratungssituation sind denen der Lage im Fall

analog und koumlnnen so assoziativ praumlsent gemacht werden Das Beratungs- oder

Supervisionsgeschehen ist ein Parallelprozess zu dem Geschehen in der Lage des

Falles

Supervision ndash eine Definition des Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie

Supervision Coaching und Weiterbildung

Die berufliche Arbeit mit Menschen stellt besonders hohe Anforderungen

Zur fachlichen Kompetenz muumlssen persoumlnliche Faumlhigkeiten im staumlndigen Umgang

mit Belastungssituationen und institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt

werden die den arbeitsspezifischen Anforderungen gerecht werden

Nur so koumlnnen die ethischen Verpflichtungen die mit den Aufgaben sozialer und

paumldagogischer Organisationen verbunden werden im beruflichen Alltag auch

praktisch eingeloumlst werden

Supervision bietet Mitarbeiterinnen und Vorgesetzten die Moumlglichkeit sich der

anspruchsvollen menschlichen Aufgabe im Berufsalltag stellen zu koumlnnen und

daran zu wachsen

Eine Moumlglichkeit fuumlr Angehoumlrige beratender therapeutischer medizinischer

pflegerischer sozialer und paumldagogischer Berufe selbst beruflich handlungsfaumlhig

und zufrieden und gleichzeitig den anvertrauten Menschen gerecht zu werden

Wir betrachten vor diesem Hintergrund ausreichendes kontinuierliches

Supervisionsangebot fuumlr Mitarbeiterinnen als Qualitaumltsmerkmal jeder

Organisation in deren Mittelpunkt die Arbeit mit Menschen steht

Folgende Faumlhigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen

mitfuumlhlend zu verstehen

nicht wertend zu zuhoumlren

als Person praumlsent sein zu koumlnnen

haben sich foumlrderlich fuumlr helfende Berufe erwiesen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 51

Das Institut bdquoFrauensacheldquo fuumlhlt sich dem personzentrierten Ansatz nach Carl

Rogers verpflichtet wobei die Beziehungen zwischen Personen und die innere

Beziehung die eine Person zu sich selber hat im Mittelpunkt stehen

7 Einfacher Rat von bdquoeinfachenldquo Menschen

Ich an Deiner Stelle wuumlrde

Hast Du schon einmal ausprobiert

Mir hat es geholfen dass hellip

Kannst Du dir vorstellen dass Dir helfen koumlnnte

etc

Die Definitionen Beratung Therapie Coaching und Supervision stammen aus der

freien Wissensdatenbank wwwwikipediade

und dem

I N S T I T U T F Uuml R F R A U E N S P E Z I F I S C H E P S Y C H O T H E R A P I E

S U P E R V I S I O N C O A C H I N G u n d W E I T E R B I L D U N G

Die Definition

bdquoEinfacher Rat von einfachen Menschenldquo stammt von mir und ist von persoumlnlichen

Erfahrungen abgeleitet

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

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AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 52

VI WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE

Meine Haltung gegenuumlber jenen Menschen mit denen ich arbeite habe ich in

meinem Trainerinnen-Profil wie im Folgenden beschrieben

Es mir immer schon wichtig gewesen genau dann zu arbeiten wenn ich der Meinung

bin dass meine Leistungsfaumlhigkeit der Aufgabenstellung entspricht

Ich glaube einfach dass ich nur dann gut mit Menschen arbeiten kann wenn ich

selber bdquogut drsquoraufldquo bin

Nur so kann ich von mir selber annehmen dass ich mit Achtung und Wertschaumltzung

mit meinen Klientinnen und Coachees arbeite

Ich stelle meine Ich-Zentriertheit deshalb in den Mittelpunkt meiner Arbeit weil ich

davon ausgehen muss dass mein Schritt vom Ich zum Du mir nur dann gelingt wenn

ich selbst fest verankert bin

Ich versuche alles das was von Klientinnen und Coachees an mich herangetragen

wird in deren Welt zu verstehen und wahrzunehmen Dabei ist es fuumlr mich voumlllig

irrelevant ob ich ebenso fuumlhle denke spreche oder handle

Ich respektiere jeden Menschen so gut es mir moumlglich ist und gestehe ihm seine

Einzigartigkeit zu Ich gebe aber auch zu dass es mir nicht immer leicht faumlllt das

Denken und Handeln mancher Menschen nachzuvollziehen

Dadurch dass ich mit mir selber in einem guten Kontakt bin faumlllt es mir grundsaumltzlich

leicht so zu sein wie ich bin Ich habe einen guten Zugang zu meinem Fuumlhlen und

Denken erkenne meine inneren Muster und weiszlig meistens ganz genau wo meine

Staumlrken und Schwaumlchen sind Manches lasse ich so wie es ist und manches versuche

ich zu verbessern

Meine Familie die mir enorm wichtig ist ist ebenso wie meine uumlberaus harmonische

Partnerschaft die Kraft aus der ich schoumlpfe und die ich mit meinen endogenen

Ressourcen zusammenfuumlhre

Ich habe das Gluumlck ein gluumlcklicher und zufriedener Mensch zu sein Und aus diesem

Wissen und Empfinden heraus agiere ich

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 53

Mein persoumlnliches Konzept als Mensch und Trainerin

Ich kommuniziere mutig respektvoll und ehrlich

Ich begegne Menschen mit Achtung und Wertschaumltzung

Ich arbeite gerne mit Menschen und fuumlr Menschen

Ich moumlchte erreichen dass meine Teilnehmerinnen aus den Seminaren und Workshops

etwas mitnehmen koumlnnen das sie gerne in ihr Werteset integrieren

Ich moumlchte Betroffenheit erreichen

Ich lebe meine Eigenstaumlndigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Einklang mit den

Menschen die zu mir gehoumlren die mir vertrauen und die mir wichtig sind

Ich kann meine Gefuumlhle gut ausdruumlcken

Meine persoumlnliche Erfolgs-Motivation

Ich habe eine gute Ausbildung

Ich lerne taumlglich dazu

Ich bilde mich regelmaumlszligig weiter

Ich tausche meine Erfahrungen mit Kolleginnen aus

Ich lebe mein sehr persoumlnliches Werteset und sehe mein bisheriges Leben und meine

Arbeit als Ideen-Pool und als kraftvolle Ressource

Ich kann denken mich veraumlndern weiterentwickeln aus Erfahrungen lernen Hilfe

annehmen Gelerntes umsetzen Neues ausprobieren uvam

Meine liebevolle Familie und meine Freunde sind die Quelle meiner inneren Kraft

Mein Anspruch an meine Arbeit

Ich mache die Arbeit die mir Freude macht

Ich arbeite mit meinem Gespuumlr fuumlr Menschen und mit meinem Verstand

Ich bin ein Organisationstalent

Ich bin eine engagierte gewissenhafte Trainerin und Coach

Ich houmlre zu und denke mit - und ich kann auch schweigen

Ich lebe meine liberale Haltung und kann gut damit umgehen dass andere Menschen

andere Meinungen haben

Ich halte Widerstaumlnde und Stimmungen aus

Ich erlebe Turbulenzen nicht als Problem sondern als Herausforderung

Es ist nicht mein Anspruch allen Menschen gerecht zu werden

Mein Leitmotiv

Mit dem Wahrnehmen der Beduumlrfnisse meiner Kundinnen steigt die Qualitaumlt

meiner Arbeit und damit die Kundenzufriedenheit

Ich lebe in dem Bewusstsein meiner Vertraumlge

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

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AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 54

Coaching sollte mE nicht als Allheilmittel angesehen werden

1 Kritik

Was mir persoumlnlich am Umgang mit professionellem Coaching missfaumlllt ist dass alle

Verantwortung bei Misserfolgen beim Coach liegt

Wenn aber Erfolge eingefahren werden ist der Coach selten derjenige der als

bdquoVaterldquo des Erfolges den Lorbeer erhaumllt Im Sport gibt es da einige wenige Ausnah-

men wenn beispielsweise eine ganze Mannschaft siegt

Als Karriere-Coach oder Wirtschafts-Coach muss man damit leben dass man

bestenfalls als Unterstuumltzer meist aber gar nicht erwaumlhnt wird

2 Die Grenzen des Coaching

Wer erwartet dass der Coach als bdquoWunderwuzildquo fuumlr alle Probleme eine Loumlsung hat

der wird mit Sicherheit enttaumluscht sein

Auch sehe ich die Grenzen des Coaching dort gegeben wo sich Probleme

manifestiert haben die in Form von Therapien behandelt werden sollten

Ich bin der Uumlberzeugung dass eine verantwortungsvoller Coach seinemIhrem

Klienten das auch sagen muss

3 Moumlgliche Gefahren

Moumlgliche Gefahren sehe ich dort wo sich Abhaumlngigkeiten entwickeln Dort wo

derdie Coach bereits bei den einfachsten Aufgabenstellungen als bdquoBeraterldquo und

bdquoLieferant fuumlr Loumlsungenldquo herhalten muss

Eine weitere Gefahr sehe ich daran dass bei langfristigen Coachings (uumlber deutlich

mehr als 1 Jahr) eine zu enge Bindung entstehen koumlnnte Blinde Flecken Tunnelblick

Mangel an Objektivitaumlt zu starke Solidaritaumlt mit dem Coachee etc

4 Schlusswort

Ich wuumlnsche mir bei meiner Arbeit mit meinen Klienten dass ich ihnen bdquoHilfe zur

Selbsthilfeldquo anbiete Ihnen Unterstuumltzung dabei geben kann ihre Eigenstaumlndigkeit ihr

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erkennen und zu leben

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 55

VII COPYRIGHT

Die an dem Inhalt dieser Diplomarbeit bestehenden Urheber- und

Nutzungsrechte verbleiben ausschlieszliglich bei Karin Schoumlnwetter auch

wenn fuumlr diese einmalig Honorar oder Kursgebuumlhr bezahlt wurde

Die Weitergabe der Unterlagen an Dritte so wie eine auch auszugsweise

Veroumlffentlichung Vervielfaumlltigung oder sonstige Verwertung der

praumlsentierten Diplomarbeits-Inhalte ist ohne ausdruumlckliche vorherige

schriftliche Zustimmung durch Karin Schoumlnwetter nicht zulaumlssig

Das Copyright ist Bestandteil dieser Diplomarbeit

Wien August 2005

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 56

VIII LITERATURHINWEISE

Friedemann Schulz von Thun Mit einander reden I II und III amp Fuumlhrungskraumlfte

Klarkommen mit sich selbst und Anderen

Paul Watzlawick Wie wirklich ist die Wirklichkeit Anleitung zum

Ungluumlcklichsein

Thomas A Harris Ich bin OK ndash Du bist OK

Eric Berne Spielarten und Spielregeln der Liebe (TA)

Christian Temml Framing gefangen in sich selbst

Vera F Birkenbihl Intelligente Wissens-Spiele (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Vera F Birkenbihl Rhetorik (Arbeitsblaumltter ndash im Anhang)

Freie Wissensdatenbank wwwwikipediade

Institut fuumlr frauenspezifische Psychotherapie Supervision Coaching und

Weiterbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner TQM-Ausbildung fuumlr

Fuumlhrungskraumlfte

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meinem WU-Studium

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner Coaching-Ausbildung

Meine persoumlnlichen Mitschriften aus meiner NLP-Ausbildung

Persoumlnliche Notizen zu relevanten Themen die ich mir gemacht habe als ich

im Jahr 2002 maszliggeblich an einer Lehrgangs-Entwicklung fuumlr ehemalige

langzeitarbeitslose Fuumlhrungskraumlfte mitgewirkt habe

Mitschriften aus den Supervisionen mit meiner Schwester Beatrix Schoumlnwetter

(Supervisorin und Trainerin in der Erwachsenenbildung) zur Vorbereitung auf

meine BO-Trainings mit sozial benachteiligten Jugendlichen und

jugendlichen Arbeitslosen

copy Karin Schoumlnwetter Seite 57

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

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AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 1

Jeder BEGRIFF ist ein Griff um die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen

Klaumlren Sie die Begriffe mit denen Sie sich beschaumlftigen

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 42 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Ein Beispiel IHR NAME

Schreiben Sie zuerst Ihren Vornamen und dann Ihren Nachnamen so auf dass die

Buchstaben auf der Linken Seite Ihres Arbeitsblattes UNTER EINANDER stehen

zB KARIN

K

A

R

I

N

Dann schreiben Sie bitte neben jedem Buchstaben ein Eigenschaftswort das Sie

beschreibt und mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt

Viel Freude bei Ihrer ganz persoumlnlichen Entdeckungsreise

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

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AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 58

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 2

(Vera Birkenbihl Rhetorik Seite 123 2 Taschenbuchausgabe Februar 2004 ISBN 3-442-16568-7)

Die naumlchste Uumlbung hat nicht allein Inventur-Charakter (wie die Aufgaben die man

zum ersten Mal durchfuumlhrt) sie sollte eine Standard-Uumlbung sein die Sie Ihr Leben

lang immer wieder durchfuumlhren werden ndash wobei die Stichworte immer wieder neu

gewaumlhlt werden

Sprech-Deken

Die Anweisung ist ganz einfach Auf ein Stichwort reden Sie los und zwar genau

eine Minute lang

Dabei benoumltigen Sie jedoch Selbst-Disziplin denn Sie duumlrfen keine Sprechpause

einlegen Wenn Ihnen gerade nichts einfallen sollte dann sagen Sie einfach bdquoJetzt

faumlllt mir nichts einldquo Notfalls auch mehrmals hintereinander so dass Sie waumlhrend

dieser Minute im schlimmsten Fall oft sagen bdquoJetzt faumlllt mir nichts einldquo

Aber Sie sprechen staumlndig weiter

Das Wort ist

D I S Z I P L I N

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 59

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 3

ERFOLG

ist die Folge von

FRAGE

Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfolge blicken faumlllt Ihnen dann auf dass etwas anders

gewesen ist als jetzt

Wenn ja was

Schreiben Sie bitte hinter jedes Quadrat einen Begriff Meine Erfolge sind die Folge

von

Dabei geht es um Erfolge aus der Vergangenheit aktuelle und kuumlnftige Erfolge

Viel Spaszlig bei dieser Uumlbung

Ihre Trainerin

Karin Schoumlnwetter

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

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AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 60

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4a

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Tragen Sie bitte in jedem 4-er-Block folgendes ein

Entspricht am meisten 4

Am zweitmeisten 3

Am zweitwenigsten 2

Am wenigsten 1

Zahl Zahl

begeistert konkurrierend

entschlossen ausgleichend

gewissenhaft gesellig

loyal gruumlndlich

reserviert freundlich

gewinnend aggressiv

gutmuumltig logisch

ruhelos entspannt

einsichtig beherrscht

kontaktfreudig nett

anspruchsvoll aufmerksam

vorsichtig stur

willensstark inspirierend

taktvoll bestaumlndig

mitfuumlhlend hartnaumlckig

verspielt akkurat

verbindlich direkt

einsichtig froumlhlich

gespraumlchig diplomatisch

herausfordernd ruumlcksichtsvoll

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte

copy Karin Schoumlnwetter Seite 61

AANNHHAANNGG

Arbeitsblatt Nr 4b

WAS BIN ICH FUumlR EIN TYP

BEI DER ARBEIT

Persoumlnlichkeitstest nach Lothar J Seiwert und Friedbert Gay

Schreiben Sie bitte die Zahlen aus der ersten Liste neben die Begriffe

Zahl

Buch-

stabe Zahl

Buch-

stabe

begeistert I konkurrierend D

entschlossen D ausgleichend S

gewissenhaft G gesellig G

loyal S gruumlndlich I

reserviert G freundlich I

gewinnend I aggressiv D

gutmuumltig S logisch G

ruhelos D entspannt S

einsichtig S beherrscht G

kontaktfreudig I nett I

anspruchsvoll D aufmerksam S

vorsichtig G stur D

willensstark D inspirierend I

taktvoll G bestaumlndig S

mitfuumlhlend S hartnaumlckig D

verspielt I akkurat G

verbindlich S direkt D

einsichtig G froumlhlich I

gespraumlchig I diplomatisch G

herausfordernd D ruumlcksichtsvoll S

Errechnen Sie bitte nun die jeweiligen Summen

G = I =

D = S = Gesamt Punkte