Disease-Management-Programm Asthma bronchiale - dak.de · Impressum Ergebnisbericht zum...
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Disease-Management-Programm
Asthma bronchiale
der DAK-Gesundheit
in der Region Rheinland-Pfalz
Evaluationsbericht zum 31. März 2012
ImpressumErgebnisbericht zum Disease-Management-Programm Asthma bronchiale zum 31. März 2012 HerausgeberDAK-Gesundheit RedaktionMNC-Medical Netcare GmbH AutorenDr. Christof Münscher, Frank Potthoff,Wolfgang Weber,Alexandra Berendes AnschriftMNC-Medical Netcare GmbHMendelstraße 1148149 MünsterTelefon: 0251 980 1830Telefax: 0251 980 1839mailto: [email protected] Geschäftsführung MNC-Medical Netcare GmbHFrank PotthoffDr. Christof Münscher Münster, 31. März 2012
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 2 von 24
Inhaltsverzeichnis Einleitung Methode: Datenherkunft Bildung von Kohorten und Beendigung der Teilnahme am DMP Ergebnisse der DMP-Evaluation: Patienten, Teilnehmerzahl und Beobachtungszeit Krankheitsverlauf: Asthmasymptome Angaben zum Peak-Flow Stationäre Notfallbehandlung Raucherquote und Raucherentwöhnung Medikation Arzt-Patienten-Kommunikation: Asthmaschulungen Überprüfung der Inhalationstechnik Schriftlicher Selbstmanagementplan Sterberate Ökonomie Lebensqualitätsbefragung Glossar
4 555 66 7799
1011
21212122
22
23
23
24
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 3 von 24
Einleitung Disease-Management-Programme (DMP) werden in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen seitdem Jahr 2003 für Patienten mit den chronischen Erkrankungen Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2,Koronare Herzkrankheit, Brustkrebs, Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Lungenerkrankung(COPD) angeboten. Der § 137f des SGB V sieht eine standardisierte wissenschaftliche Auswertung der DMPvor, deren Konzeption in regelmäßig zu überarbeitenden Evaluationskriterien festgelegt und publiziert wird. Ein den Evaluationskriterien entsprechender Evaluationsbericht wurde bereits in elektronischer Form von derDAK-Gesundheit an das Bundesversicherungsamt (BVA) übermittelt. Der hier vorliegende Bericht fasst die wesentlichen Ergebnisse der Teilnehmer an einem DMP Asthmabronchiale der DAK-Gesundheit in der Region Rheinland-Pfalz für den Zeitraum seit Einführung desProgramms bis zum 31.12.2010 zusammen. Asthma bronchiale ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege, charakterisiert durchbronchiale Hyperreagibilität und variable Atemwegsobstruktionen. Das klinische Bild des Asthma bronchialeist charakterisiert durch Atemnot, Husten, zähen Auswurf, verlängertes Exspirium (Ausatmen), Tachypnoe(beschleunigte Atmung), trockene Rasselgeräusche (Giemen oder Brummen) und hypersonoren Klopfschall. Der überwiegende Anteil aller Erkrankten leidet an dem so genannten allergischen (extrinsischen) Asthmabronchiale. Dieses wird zumeist ausgelöst durch die Inhalation von Allergenen wie Pollen, Milben, Tierhaarenoder Pilzsporen. Eine weitere Form des Asthma bronchiale ist nicht allergisch bedingt (intrinsisches Asthmabronchiale) und wird in der Regel ausgelöst durch einen bronchopulmonalen Infekt. Im Rahmen der DMP soll ein strukturierter und koordinierter Behandlungsprozess in Gang gesetzt werden,der eine Steigerung der Lebenserwartung des Erkrankten und die Erhaltung bzw. Verbesserung derasthmabezogenen Lebensqualität mit sich bringt. Gemäß §321 und §137f SGB V i.V.m. Anlage 9 derRisikostrukturausgleichsverordnung in ihrer bis zum 31.12.2011 geltenden Fassung sollen folgendeTherapieziele durch die DMP erreicht werden: 1. Vermeidung/Reduktion von: - - - - -bei Normalisierung bzw. Anstreben der bestmöglichen Lungenfunktion und Reduktion der bronchialenHyperreagibilität. 2. Reduktion der Asthma-bedingten Sterblichkeit.
akuten und chronischen Krankheitsbeeinträchtigungen (z. B. Symptome, Asthma-Anfälle/Exazerbationen),krankheitsbedingten Beeinträchtigungen der physischen, psychischen und geistigen Entwicklung bei Kindern/Jugendlichen,krankheitsbedingten Beeinträchtigungen der körperlichen und sozialen Aktivitäten im Alltag,einer Progredienz (=Fortschreiten) der Krankheit,unerwünschten Wirkungen der Therapie
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 4 von 24
Die länderspezifischen Verträge zur Durchführung der DMP operationalisieren die Ziele für eine adäquateQualitätssicherung wie folgt: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Dabei bleibt festzuhalten, dass eine Analyse der dauerhaften Verordnung von oralen Glukokortikosteroiden(Qualitätsziel 4) auf der Grundlage der vorliegenden Daten vorläufig nicht valide erscheint, da seit dem 1. Juli2008 in der Dokumentation der oralen Glukokortikosteroide nicht mehr zwischen Bedarfs- undDauermedikation unterschieden werden kann. Die Evaluationskriterien des BVA gehen in ihren Anforderungen über diesen Zielparametersatz hinaus. Dervorliegende Ergebnisbericht orientiert sich daher an den derzeit gültigen Evaluationskriterien, weist aber anden entsprechenden Stellen auf die in den Qualitätsberichten dargestellten Qualitätsziele hin.
Methode: DatenherkunftDie der Evaluation zugrunde liegenden Daten entstammen unterschiedlichen Quellen und wurden beiMedical Netcare GmbH (MNC) über ein pseudonymisiertes Zuordnungsverfahren auf Patientenebenezusammengeführt. MNC erhielt zu definierten Zeitpunkten in halbjährlichem Abstand die strengpseudonymisierten Daten aus der im DMP verpflichtenden Dokumentation der klinischenBehandlungsergebnisse von den behandelnden Ärzten sowie die ebenfalls streng pseudonymisierten Datenzu den Behandlungskosten und den weiteren Patientenmerkmalen von der DAK-Gesundheit. Bildung von Kohorten und Beendigung der Teilnahme am DMPFür die Erstellung dieses Ergebnisberichts wurde die Methodik einer Kohortenstudie angewendet, bei der dieKrankheitsentwicklung aller Versicherten der DAK-Gesundheit untersucht werden soll, die sich seitEinführung des Programms bis zum 31.12.2010 in das DMP der DAK-Gesundheit eingeschrieben haben.Beginn des für jeden Versicherten auszuwertenden Beobachtungszeitraums ist das jeweilige Datum, zu demder Versich- erte in das DMP eingeschrieben wurde. Die Auswertung eines jeden Versicherten endet zum31.12.2010 bzw. auch früher, sofern der Versicherte bereits vor diesem Stichtag aus dem DMPausgeschieden ist. Bei der Einschreibung in das DMP erstellt der behandelnde Arzt für den Versicherteneine sogenannte Erstdokumentation, in welcher u.a. die schon zu diesem Zeitpunkt bestehendenVorerkrankungen, klinische Befunde wie z.B. der Peak-Flow-Wert oder die Häufigkeit vonAsthmasymptomen sowie die derzeit bestehende medikamentöse Therapie erfasst wird. Anhand desKalenderhalbjahres, in welches das Datum dieser ersten Befundaufnahme fällt, wird jeder Versicherte einerentsprechenden Halbjahres-Kohorte zugeordnet und ausgewertet. Um die zeitliche Entwicklung derBehandlungsergebnisse analysieren und bewerten zu können, werden die Daten der Teilnehmer einer jedenKohorte halbjährlich ausgewertet. Der versichertenbezogene Beobachtungszeitraum umfasst somit die Zeit zwischen dem Datum derErstdokumentation und dem 31.12.2010 bzw. dem Halbjahr des vorzeitigen Ausscheidens aus dem DMP.Als mögliche Gründe für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem DMP konnten erfasst werden: - eingetretener Tod, - Ausschluss des Versicherten aus dem Programm durch die Krankenkasse, - Beendigung durch den Versicherten selber, - Ausscheiden des Versicherten aufgrund einer unbekannten Ursache.
Vermeidung notfallmäßiger stationärer Behandlungen,Erhöhung des Anteils der Patienten, bei denen die Inhalationstechnik regelmäßig überprüft wird,Erhöhung des Anteils der Patienten mit inhalativen Glukokortikosteroiden als Bestandteil der Dauermedikation,Erhöhung des Anteils der Patienten, die bei Beginn einer Dauertherapie mit oralen Glukokortikosteroiden zum Facharzt überwiesen werden,Sicherstellung von Vollständigkeit und Plausibilität der Dokumentation,Erhöhung des Anteils der Patienten mit schriftlichem Selbstmanagementplan.
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 5 von 24
Ergebnisse der DMP-Evaluation:
Patienten, Teilnehmerzahl und BeobachtungszeitIn die Auswertungen dieses Berichts flossen die Daten von insgesamt 4831 eingeschriebenenVersicherten ein, zu denen klinisch relevante Angaben (Dokumentationen) aus 16821 Halbjahren vorlagen.Das durchschnittliche Lebensalter der Versicherten zum Zeitpunkt ihrer Einschreibung betrug 44,65 Jahre(+/- 21,04). 17,28% der teilnehmenden Versicherten waren unter 18 Jahre, 19,40% waren zwischen 18 und40 Jahre alt und 63,32% wiesen ein Lebensalter von über 40 Jahren auf. Tabelle 1 zeigt eine Übersichtdemografischer Merkmale und deren Verteilung aller seit Programmbeginn eingeschriebenen Versicherten.
Tabelle 1: Insgesamt eingeschriebene Versicherte
Anzahl Anteil
Ein
gesc
hrie
bene
Ver
sich
erte
Eingeschriebene Versicherte
Frauen insgesamt
Männer insgesamt
Erwachsene (>=18 Jahre)
Kinder und Jugendliche (zwischen 5 und18 Jahren)
Alter 18 bis 40 Jahre
Alter 41 bis 65 Jahre
Alter größer 65 Jahre
4831 100%
3343 69,20%
1488 30,80%
3996 82,72%
835 17,28%
937 19,40%
2169 44,90%
890 18,42%
Die mittlere Beobachtungszeit der in diesem Bericht ausgewerteten Versicherten betrug 1,92 Jahre (+/-1,01). Die nachfolgende Tabelle 2 zeigt die Anzahl der Versicherten mit ihrer unterschiedlichenBeobachtungszeit in Halbjahren.
Tabelle 2: Teilnehmende Versicherte und Beobachtungszeit
Beobachtungszeit in Halbjahren
Anzahl Anteil
mindestens 1 Halbjahr
mindestens 2 Halbjahren
mindestens 3 Halbjahren
mindestens 4 Halbjahren
mindestens 5 Halbjahren
mindestens 6 Halbjahren
mindestens 7 Halbjahren
Eingeschriebene Versichertemit einer Beobachtungszeitvon:
4831 100,00%
3842 79,53%
3012 62,35%
2413 49,95%
1865 38,60%
1303 26,97%
476 9,85%
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 6 von 24
Zum 31.12.2010 nahmen noch insgesamt 3119 Versicherte an dem DMP teil (64,56% aller Teilnehmer),d.h. zum Ende der Beobachtungszeit waren insgesamt 1712 Versicherte ausgeschieden. Dies entsprichteinem Anteil von 35,44% [34,09%; 36,79%]. Die Tabelle 3 zeigt die demografischen Merkmale und ihreVerteilung aller am 31.12.2010 noch eingeschriebenen Versicherten.
Tabelle 3: Teilnehmende Versicherte am 31.12.2010
Anzahl Anteil
Ein
gesc
hrie
bene
Ver
sich
erte
Noch eingeschriebene Versicherte,davon:
Frauen insgesamt
Männer insgesamt
Erwachsene (>=18 Jahre)
Kinder und Jugendliche (zwischen 5 und18 Jahren)
Alter 18 bis 40 Jahre
Alter 41 bis 65 Jahre
Alter größer 65 Jahre
3119 100%
2191 70,25%
928 29,75%
2680 85,92%
439 14,08%
525 16,83%
1439 46,14%
716 22,96%
Krankheitsverlauf: AsthmasymptomeDer Krankheitsverlauf der am DMP teilnehmenden Versicherten wurde zunächst anhand des Auftretens vonAsthmasymptomen untersucht. Für jedes Halbjahr, in dem der Versicherte am DMP teilnahm und seinenbehandelnden Arzt aufgesucht hat, wurde die Häufigkeit der aufgetretenen Asthmasymptome anhand derSkalierung a) tägliche Asthmasymptome, b) wöchentliche Asthmasymptome, c) seltener als wöchentlichaufgetretene Asthmasymptome und d) keine nachgewiesenen Asthmasymptome erfasst. Die Ereignisraten(in %) werden angegeben als Ereignisse je Versichertenhalbjahr (VHJ). Sofern für einen Versicherten ineinem Halbjahr mehrere Angaben vorlagen, wurde nur das gemäß Skalierung „höchste“ angegebeneEreignis (täglich > wöchentlich > seltener als wöchentlich > keine Asthmasymptome) gewertet („worst-caseAnnahme“). Asthmasymptomptomatik im BeitrittshalbjahrBei 597 der 4831 für die Asthmasymptomatik auswertbaren Versicherten wurden im Beitrittshalbjahrkeine Asthmasymptome beobachtet. Dies entspricht einem Anteil von 12,36% [11,43%; 13,29%]symptomfreier Patienten im Halbjahr der Einschreibung. 2084 Patienten klagten seltener als einmalwöchentlich über Asthmasymptome (43,14% [41,74%; 44,53%]), 1122 Patienten über wöchentlicheAsthmasymptome (23,23% [22,03%; 24,42%]) und 1028 Patienten über tägliche Asthmasymptome (21,28%[20,13%; 22,43%]). Asthmasymptomptomatik im VerlaufBetrachtet man bei jedem Versicherten jeweils zwei aufeinanderfolgende Halbjahre hinsichtlich derEntwicklung der Häufigkeit von Asthmasymptomen, so lässt sich zusammenfassend feststellen, dass in82,81% [82,12%; 83,49%] aller auswertbaren Halbjahrespaare eine Stabilisierung oder Verbesserung derAsthmasymptomatik dokumentiert wurde (siehe Tabelle 4).
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 7 von 24
Tabelle 4: Veränderung der Asthmasymptomatik
Anzahl Anteil
Ver
ände
rung
der
Ast
hma-
sym
tpom
atik
auswertbare Verläufe*
Verbesserung der Symptomatik
gleich bleibende Symptomatik
Verschlechterung der Symptomatik
11651
2837 24,35%
6811 58,46%
2003 17,19%
*auswertbare Verläufe: Vergleich der Ergebnisse zu Asthmasymptomen aller DMP-Teilnehmer mit mindestens je einer auswertbarenDokumentation in zwei aufeinanderfolgenden Halbjahren
Asthmasymptomptomatik im letzten auswertbaren Halbjahr (2. Halbjahr 2010)Von 2417 Versicherten lagen am 31.12.2010 Verlaufsdaten zur Asthmasymptomatik aus dem zweitenHalbjahr 2010 vor. Im zweiten Halbjahr 2010 wurden bei 229 Patienten keine Asthmasymptome beobachtet.Dies entspricht einem Anteil von 9,47% [8,31%; 10,64%] symptomfreier Patienten zum Ende desBeobachtungszeitraums. Die Abbildung 1 zeigt, dass 1278 Patienten seltener als einmal wöchentlich überAsthmasymptome (52,88% [50,89%; 54,87%]) klagten, 510 Patienten über wöchentliche Asthmasymptome(21,10% [19,47%; 22,73%]) und 400 Patienten über tägliche Asthmasymptome (16,55% [15,07%;18,03%]).
Abbildung 1: Asthmasymptome: Balkendiagramm zur Häufigkeitsverteilung
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 8 von 24
Angaben zum Peak-FlowErst seit dem zweiten Halbjahr des Jahres 2008 enthalten die medizinischen Dokumentationen konkreteAngaben zum Peak-Flow (in l/min), während in allen vorherigen Halbjahren nur eine Angabe zur Entwicklungdes Peak-Flow (verbessert, verschlechtert oder gleichbleibend) enthalten war. In 8536 der seit dem zweitenHalbjahr 2008 auswertbaren 13811 Dokumentationen lagen Angaben zum Peak-Flow vor. Das entsprichteinem Anteil von 61,81% [61,00%; 62,62%]. Betrachtet man nun die Entwicklung des Peak-Flow, so lässt sich zusammenfassend feststellen, dass in62,09% [60,82%; 63,36%] aller auswertbaren Halbjahre eine Stabilisierung oder Verbesserung desPeak-Flow dokumentiert wurde (siehe Tabelle 5).
Tabelle 5: Veränderung des Peak-Flow
Anzahl Anteil
Ver
ände
rung
des
Pea
k-F
low
auswertbare Halbjahre*
HJ mit Verbesserung des Peak-Flow
HJ mit gleich bleibendem Peak-Flow
HJ mit Verschlechterung des Peak-Flow
5611
2375 42,33%
1109 19,76%
2127 37,91%
*auswertbare Halbjahre: bis zum 1. Halbjahr 2008 Angabe "verbessert", "gleich bleibend" oder "verschlechtert", anschließend ab dem2. Halbjahr 2008 Vergleich der Ergebnisse zur Peak-Flow-Messung aller Teilnehmer mit mindestens je einer Angabe zum Peak-Flowin zwei aufeinanderfolgenden Halbjahren
Stationäre NotfallbehandlungEin insbesondere für die Lebensqualität des Patienten elementares Ziel der strukturierten Behandlung imDMP Asthma bronchiale ist die Vermeidung notfallmäßiger stationärer Behandlungen. Dieses Ziel istBestandteil aller DMP-Verträge und wird auch als Qualitätskriterium im Rahmen derQualitätssicherungsberichte der gemeinsamen Einrichtungen jährlich erfasst und ausgewertet. ImGegensatz zur Qualitätssicherung erfolgt im Rahmen der wissenschaftlichen Evaluation eine halbjährlicheBetrachtung der stationären Notfallbehandlungen (beginnend mit dem auf das Beitrittshalbjahr folgendenHalbjahr). In den 11990 dokumentierten Folgehalbjahren wurde in 111 Fällen mindestens eine stationäreNotfallmaßnahme infolge von Asthma bronchiale notwendig. Dies entsprach einer Ereignisrate von 0,93%[0,75%; 1,10%] pro Versichertenhalbjahr. In 99,07% [98,90%; 99,25%] aller teilnehmendenVersichertenhalbjahre wurde keine stationäre Notfallbehandlung notwendig. Die Abbildung 2 zeigt darüberhinaus den Patientenanteil mit mindestens einer stationären Notfalleinweisung in den einzelnen Jahren 2008bis 2010.
Abbildung 2: Patientenanteil mit stationärer Notfallbehandlung
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 9 von 24
Raucherquote und RaucherentwöhnungDie Tabakkarenz, also das Nichtrauchen bzw. der Rauchverzicht und das Vermeiden von Passivrauchen, istein wesentliches Ziel zur Vermeidung von Asthmaanfällen. Gemessen wird nun die Raucherquote allerTeilnehmer ab 12 Jahren mit Angaben zum Raucherstatus. Insgesamt rauchten im Beitrittshalbjahr 494 allerauswertbaren Versicherten, was einer einer allgemeinen Raucherquote von 11,39% [10,45%; 12,34%]entsprach. Am Ende der Beobachtungszeit rauchten dagegen 6,01% [3,73%; 8,29%] aller im zweitenHalbjahr 2010 noch eingeschriebenen Versicherten ab 12 Jahren mit Angaben zum Raucherstatus (sieheTabelle 6 und Abbildung 3).
Tabelle 6: Raucher
Anzahl Anteil
Rau
cher
auswertbare Halbjahre
Raucherhalbjahre insgesamt
- davon Frauen
- davon Männer
Raucher im Beitrittshalbjahr
Raucher im 2. Folgehalbjahr
Raucher im vorletzten Folgehalbjahr
Raucher im letzten Folgehalbjahr
15376
1509 9,81%
1091 72,30%
418 27,70%
494 11,39%
248 9,56%
79 7,03%
25 6,01%
Abbildung 3: Raucherquote im Zeitverlauf (Halbjahresdarstellung)
Zu Beginn der DMP-Teilnahme rauchten 494 aller auswertbaren Versicherten (Raucherquote 11,39%, ab 12Jahren mit Angaben zum Raucherstatus). Als Ergebnis der Raucherentwöhnung während der DMP-Teilnahme zeigte sich, dass im zweitenHalbjahr 2010 insgesamt 19,01% [14,27%; 23,75%] der im DMP verbliebenen Raucher bei Einschreibungdie Angewohnheit aufgegeben haben.
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 10 von 24
MedikationAls integraler Bestandteil der Qualitätssicherung gilt bei allen DMP auch das Einhalten einerqualitätsgesicherten und wirtschaftlichen Arzneimitteltherapie. Vorrangig sind in den DMP Medikamente zuverwenden, deren positive Effekte und Sicherheit im Hinblick auf die Therapieziele in Studien nachgewiesenwurden. Keine asthmaspezifische Medikation Im gesamten Zeitraum der DMP-Betreuung konnten insgesamt 16821 Versichertenhalbjahre (VHJ), indenen Angaben zur asthmaspezifischen Medikation vorlagen, ausgewertet werden. In 427 VHJerhielten die Patienten keine asthmaspezifische Medikation (siehe Tabelle 7). Dies entspricht einem -über den gesamten Zeitverlauf ermittelten - Anteil von 2,54% [2,30%; 2,78%] pro VHJ. Die Abbildung 4 zeigtden jeweiligen Patientenanteil im Zeitverlauf nach Einschreibung der Patienten ins DMP.
Tabelle 7: Keine asthmaspezifische Medikation
Anzahl Anteil
Kei
ne a
sthm
aspe
zifis
che
Med
ikat
ion
auswertbare Halbjahre
HJ insgesamt ohne Medikation
- davon Frauen
- davon Männer
Patienten ohne Medikation imBeitrittshalbjahr
Patienten ohne Medikation im 2.Folgehalbjahr
Patienten ohne Medikation im vorletztenFolgehalbjahr
Patienten ohne Medikation im letztenFolgehalbjahr
16821
427 2,54%
302 70,73%
125 29,27%
113 2,34%
69 2,44%
35 2,91%
9 2,02%
Abbildung 4: Anteil der Patienten ohne asthmaspezifische Medikation
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 11 von 24
Dauermedikation mit inhalativen Glukokortikosteroiden Vorrangig sollen zur Dauertherapie inhalative Glukokortikosteroide zur Anwendung kommen. Im gesamtenZeitraum der DMP-Betreuung konnten insgesamt 16810 Versichertenhalbjahre (VHJ), in denen Angabenzur Medikation mit inhalativen Glukokortikosteroiden vorlagen, ausgewertet werden. In 11438 VHJerhielten die Patienten eine Dauerbehandlung mit inhalativen Glukokortikosteroiden (siehe Tabelle 8).Dies entspricht insgesamt einem durchschnittlichen Anteil von 68,04% [67,34%; 68,75%] pro VHJ. DieAbbildung 5 zeigt den jeweiligen Patientenanteil im Zeitverlauf nach Einschreibung der Patienten ins DMP.
Tabelle 8: Dauerbehandlung mit inhalativen Glukokortikosteroiden
Anzahl Anteil
Inha
lativ
e G
luko
kort
ikos
tero
ide
als
Dau
erm
edi
katio
n
auswertbare Halbjahre
HJ insgesamt mit inhalativenGlukokortikosteroiden
- davon Frauen
- davon Männer
Patienten mit inhalativen Glukokortiko-steroiden im Beitrittshalbjahr
Patienten mit inhalativen Glukokortiko-steroiden im 2. Folgehalbjahr
Patienten mit inhalativen Glukokortiko-steroiden im vorletzten Folgehalbjahr
Patienten mit inhalativen Glukokortiko-steroiden im letzten Folgehalbjahr
16810
11438 68,04%
8199 71,68%
3239 28,32%
3266 67,65%
1887 66,89%
845 70,30%
329 73,93%
Abbildung 5: Anteil der Patienten, die dauerhaft mit inhalativen Glukokortikosteroiden behandelt wurden
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 12 von 24
Patienten mit schwerer Beschwerdesymptomatik ohne Behandlung mit inhalativen Glukokortikosteroiden Im gesamten Zeitraum der DMP-Betreuung konnten 6235 Versichertenhalbjahre (VHJ) mit schwererBeschwerdesymptomatik, in denen Angaben zur Medikation mit inhalativen Glukokortikosteroidenvorlagen, ausgewertet werden. In 997 VHJ erhielten Patienten mit einer schwerenBeschwerdesymptomatik im selben Halbjahr keine inhalativen Glukokortikosteroide. Dies entsprichteinem durchschnittlichen Anteil von 15,99% [15,08%; 16,90%] pro VHJ. Die Abbildung 6 sowie Tabelle 9zeigen den jeweiligen Patientenanteil, der trotz schwerer Beschwerdesymptomatik nicht mit inhalativenGlukokortikosteroiden behandelt wurde im Zeitverlauf nach Einschreibung der Patienten ins DMP.
Tabelle 9: Keine Behandlung mit inhalativen Glukokortikosteroiden bei schwerer Beschwerdesymptomatik
Anzahl Anteil
Sch
wer
e B
esch
wer
desy
mpt
omat
ik o
hne
Beh
andl
ung
mit
inha
lativ
enG
luko
kort
ikos
tero
iden
auswertbare Halbjahre mit schwererBeschwerdesymptomatik
HJ insgesamt mit schwererBeschwerdesymptomatik und ohneinhalative Glukokortikosteroide
- davon Frauen
- davon Männer
Patienten im Beitrittshalbjahr
Patienten im 2. Folgehalbjahr
Patienten im vorletzten Folgehalbjahr
Patienten im letzten Folgehalbjahr
6235
997 15,99%
733 73,52%
264 26,48%
373 17,36%
144 15,30%
52 13,03%
9 6,92%
Abbildung 6: Anteil der Patienten mit schwerer Beschwerdesymptomatik ohne Behandlung mit inhalativen Glukokortikosteroiden
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 13 von 24
Patienten ohne Dauermedikation mit inhalativen Glukokortikosteroiden Im gesamten Zeitraum der DMP-Betreuung konnten insgesamt 16810 Versichertenhalbjahre (VHJ) mitAngaben zur Medikation mit inhalativen Glukokortikosteroiden ausgewertet werden. In 3604 VHJwurden Patienten nicht mit inhalativen Glukokortikosteroiden als Dauermedikation behandelt. Diesentspricht einem durchschnittlichen Anteil von 21,44% [20,82%; 22,06%] pro VHJ (siehe Tabelle 10). DieAbbildung 7 zeigt den jeweiligen Patientenanteil ohne inhalative Glukokortikosteroide als Dauermedikationim Zeitverlauf nach Einschreibung der Patienten ins DMP.
Tabelle 10: Keine Dauermedikation mit inhalativen Glukokortikosteroiden
Anzahl Anteil
Kei
ne D
auer
med
ikat
ion
mit
inha
lativ
enG
luko
kort
ikos
tero
iden
auswertbare Halbjahre
HJ insgesamt ohne inhalativeGlukokortikosteroide
- davon Frauen
- davon Männer
Patienten ohne inhalative Glukokortiko-steroide im Beitrittshalbjahr
Patienten ohne inhalative Glukokortiko-steroide im 2. Folgehalbjahr
Patienten ohne inhalative Glukokortiko-steroide im vorletzten Folgehalbjahr
Patienten ohne inhalative Glukokortiko-steroide im letzten Folgehalbjahr
16810
3604 21,44%
2440 67,70%
1164 32,30%
1078 22,33%
601 21,30%
233 19,38%
79 17,75%
Abbildung 7: Anteil der Patienten ohne Dauermedikation mit inhalativen Glukokortikosteroiden
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 14 von 24
Patienten, die mit inhalativen lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetika behandelt wurden Als Erweiterung zur Basistherapie (bei Erwachsenen) kommen zusätzlich zu den inhalativenGlukokortikosteroiden inhalative lang wirksame Beta-2-Sympathomimetika in Betracht. Im gesamtenZeitraum der DMP-Betreuung konnten insgesamt 16812 Versichertenhalbjahre (VHJ) mit Angaben zurMedikation mit inhalativen lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetika ausgewertet werden. In 9497VHJ erhielten die Patienten eine Behandlung mit inhalativen lang wirksamenBeta-2-Sympathomimetika. Dies entspricht einem Anteil von 56,49% [55,74%; 57,24%] pro VHJ (sieheTabelle 11). Die Abbildung 8 zeigt den jeweiligen Patientenanteil im Zeitverlauf nach Einschreibung derPatienten ins DMP.
Tabelle 11: Behandlung mit inhalativen lang wirksamen Beta-2-Symphatomimetika
Anzahl Anteil
Beh
andl
ung
mit
inha
lativ
en la
ng w
irksa
men
Bet
a-2-
Sym
path
omim
etik
a
auswertbare Halbjahre
HJ insgesamt mit inhalativen langwirksamen Beta-2-Symphatomimetika
- davon Frauen
- davon Männer
Patienten mit inhalativen lang wirksamenBeta-2-Symphatomimetika im BHJ
Patienten mit inhalativen lang wirksamenBeta-2-Symphatomimetika im 2. FHJ
Patienten mit inh. lang wirksamen Beta-2-Symphatomimetika im vorletzten FHJ
Patienten mit inh. lang wirksamen Beta-2-Symphatomimetika im letzten FHJ
16812
9497 56,49%
6906 72,72%
2591 27,28%
2609 54,04%
1592 56,41%
731 60,71%
280 63,21%
Abbildung 8: Anteil der Patienten unter Behandlung mit inhalativen lang wirksamen Beta-2-Symphatomimetika
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 15 von 24
Inhalative lang wirksame Beta-2-Sympathomimetika als Dauermedikation und keine inhalativen Glukokorti-kosteroide als Dauermedikation Inhalative lang wirksame Beta-2-Sympathomimetika sind nur in der Kombination mit inhalativenGlukokortikosteroiden als Dauertherapie vorgesehen. Eine Behandlung mit inhalativ lang wirksamenBeta-2-Sympathomimetika als Dauermedikation ohne inhalative Glukokortikosteroide sollten dahervermieden werden. Im gesamten Zeitraum der DMP-Betreuung konnten 9489 Versichertenhalbjahre (VHJ)mit Dauermedikation mit inhalativen lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetika und Angaben zurMedikation mit inhalativen Glukokortikosteroiden ausgewertet werden. In 1034 VHJ erhielten diePatienten eine Behandlung mit inhalativ lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetika alsDauermedikation und keine inhalativen Glukokortikosteroide als Dauermedikation (siehe Tabelle 12).Dies entspricht einem Anteil von durchschnittlich 10,90% [10,27%; 11,52%] pro VHJ. Die Abbildung 9 zeigtden jeweiligen Patientenanteil im Zeitverlauf nach Einschreibung der Patienten ins DMP.
Tabelle 12: Inhalative lang wirksame Beta-2-Sympathomimetika als Dauermedikation und keine inhalativen Glukokortikosteroide alsDauermedikation
Anzahl Anteil
Inha
lativ
e la
ng w
irksa
me
Bet
a-2-
Sym
path
omim
etik
aal
s D
auer
med
ikat
ion
ohne
Dau
erm
edik
atio
nin
hala
tiver
Glu
koko
rtik
oste
roid
e
auswertbare Halbjahre mit Dauermedi-kation mit inh. lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetika und Angabe zuinhalativen Glukokortikosteroiden
HJ insgesamt mit Dauermedikation mitinh. lang wirksamen Beta-2-Sympatho-mimetika und ohne inh. Glukokor-tikosteroide als Dauermedikation
- davon Frauen
- davon Männer
Patienten im Beitrittshalbjahr
Patienten im 2. Folgehalbjahr
Patienten im vorletzten Folgehalbjahr
Patienten im letzten Folgehalbjahr
9489
1034 10,90%
716 69,25%
318 30,75%
297 11,40%
182 11,44%
64 8,78%
30 10,71%
Abbildung 9: Anteil der Patienten unter inhalativen lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetika als Dauermedikation und ohneinhalative Glukokortikosteroide als Dauermedikation
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 16 von 24
Kurz wirksame Beta-2-Sympathomimetika als Bedarfsmedikation Kurz wirksame Beta-2-Sympathomimetika sind bei der Bedarfs- (z. B. bei körperlicher Belastung) bzw.Anfallstherapie eine vorrangig zu verordnende Wirkstoffgruppe. Im gesamten Zeitraum der DMP-Betreuungkonnten 16816 Versichertenhalbjahre (VHJ) mit Angaben zur Medikation mit kurz wirksamenBeta-2-Sympathomimetika ausgewertet werden. In 10916 VHJ erhielten die Patienten kurz wirksameBeta-2-Sympathomimetika als Bedarfsmedikation. Dies entspricht einem durchschnittlichen Anteil von64,91% [64,19%; 65,64%] pro VHJ. Abbildung 10 und Tabelle 13 zeigen den jeweiligen Patientenanteil imZeitverlauf nach Einschreibung der Patienten ins DMP.
Tabelle 13: Behandlung mit kurz wirksamen Beta-2-Sympathomimetika als Bedarfsmedikation
Anzahl Anteil
Bed
arfs
beha
ndlu
ng m
it ku
rz w
irksa
men
Bet
a-2-
Sym
path
omim
etik
a
auswertbare Halbjahre zur Behandlungmit kurz wirksamen Beta-2-Symphatho-mimetika
HJ insgesamt mit Bedarfsmedikation mitkurz wirksamen Beta-2-Symphathomi-metika
- davon Frauen
- davon Männer
Patienten im Beitrittshalbjahr
Patienten im 2. Folgehalbjahr
Patienten im vorletzten Folgehalbjahr
Patienten im letzten Folgehalbjahr
16816
10916 64,91%
7697 70,51%
3219 29,49%
3181 65,87%
1797 63,68%
797 66,20%
303 68,09%
Abbildung 10: Anteil der Patienten unter Behandlung mit kurz wirksamen Beta-2-Sympathomimetika als Bedarfsmedikation
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 17 von 24
Kurz wirksame Beta-2-Sympathomimetika als Dauermedikation Eine Dauertherapie mit Beta-2-Sympathomimetika wird nicht empfohlen. Im gesamten Zeitraum derDMP-Betreuung konnten 16816 Versichertenhalbjahre (VHJ) mit Angaben zur Medikation mit kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetika ausgewertet werden. In 1433 VHJ erhielten die Patienten kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika als Dauermedikation. Dies entspricht einem durchschnittlichenAnteil von 8,52% [8,10%; 8,94%] pro VHJ. Abbildung 11 und Tabelle 14 zeigen den jeweiligenPatientenanteil im Zeitverlauf nach Einschreibung der Patienten ins DMP.
Tabelle 14: Behandlung mit kurz wirksamen Beta-2-Sympathomimetika als Dauermedikation
Anzahl Anteil
Dau
erbe
hand
lung
mit
kurz
wirk
sam
enB
eta-
2-S
ympa
thom
imet
ika
auswertbare Halbjahre zur Behandlungmit kurz wirksamen Beta-2-Symphatho-mimetika
HJ insgesamt mit Dauermedikation mitkurz wirksamen Beta-2-Symphathomi-metika
- davon Frauen
- davon Männer
Patienten im Beitrittshalbjahr
Patienten im 2. Folgehalbjahr
Patienten im vorletzten Folgehalbjahr
Patienten im letzten Folgehalbjahr
16816
1433 8,52%
995 69,43%
438 30,57%
380 7,87%
232 8,22%
119 9,88%
45 10,11%
Abbildung 11: Anteil der Patienten unter Behandlung mit kurz wirksamen Beta-2-Sympathomimetika als Dauermedikation
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 18 von 24
Systemische Glukokortikosteroide Bei unzureichendem Ansprechen des Patienten auf seine Bedarfstherapie kann eine Behandlung mitsystemischen (=oralen) Glukokortikosteroiden in Betracht kommen. Im gesamten Zeitraum derDMP-Betreuung konnten 16806 Versichertenhalbjahre (VHJ) mit Angaben zur Medikation mitsystemischen Glukokortikosteroiden ausgewertet werden. In 1464 VHJ erhielten Patientensystemische Glukokortikosteroide. Dies entspricht einem durchschnittlichen Anteil von 8,71% [8,28%;9,14%]. Abbildung 12 und Tabelle 15 zeigen den jeweiligen Patientenanteil im Zeitverlauf nachEinschreibung der Patienten ins DMP.
Tabelle 15: Behandlung mit systemischen Glukokortikosteroiden
Anzahl Anteil
Beh
andl
ung
mit
syst
emis
chen
Glu
koko
rtik
oste
roid
en
auswertbare Halbjahre zur Behandlungmit systemischen Glukokortikosteroiden
HJ insgesamt mit systemischenGlukokortikosteroiden
- davon Frauen
- davon Männer
Patienten im Beitrittshalbjahr
Patienten im 2. Folgehalbjahr
Patienten im vorletzten Folgehalbjahr
Patienten im letzten Folgehalbjahr
16806
1464 8,71%
1063 72,61%
401 27,39%
526 10,89%
195 6,91%
103 8,55%
30 6,74%
Abbildung 12: Anteil der Patienten unter Behandlung mit systemischen Glukokortikosteroiden
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 19 von 24
Patienten mit sonstigen asthmaspezifischen Medikamenten außer systemischen Glukokortikosteroiden Im gesamten Zeitraum der DMP-Betreuung konnten 16806 Versichertenhalbjahre (VHJ) mit Angaben zurMedikation mit systemischen Glukokortikosteroiden und mit Angaben zu sonstigerasthmaspezifischer Medikation ausgewertet werden. In 2487 VHJ erhielten Patienten sonstigeasthmaspezifische Medikamente und keine systemischen Glukokortikosteroide. Dies entspricht einemdurchschnittlichen Anteil von 14,80% [14,26%; 15,34%] pro VHJ. Abbildung 13 und Tabelle 16 zeigen denjeweiligen Patientenanteil im Zeitverlauf nach Einschreibung der Patienten ins DMP.
Tabelle 16: Behandlung mit sonstigen asthmaspezifischen Medikamenten außer systemischen Glukokortikosteroiden
Anzahl Anteil
Beh
andl
ung
mit
sons
tigen
ast
hmas
pezi
fisch
enM
edik
amen
ten
auß
er s
yste
mis
chen
Glu
koko
rtik
oste
roid
en
auswertbare Halbjahre zur Beh. mitsonstigen asthmaspez. Medikamentenund systemischen Glukokortikosteroiden
HJ insgesamt mit sonstigenasthmaspezifischen Medikamenten ohnesystemische Glukokortikosteroide
- davon Frauen
- davon Männer
Patienten im Beitrittshalbjahr
Patienten im 2. Folgehalbjahr
Patienten im vorletzten Folgehalbjahr
Patienten im letzten Folgehalbjahr
16806
2487 14,80%
1777 71,45%
710 28,55%
723 14,97%
418 14,81%
179 14,87%
69 15,51%
Abbildung 13: Anteil der Patienten mit sonstigen asthmaspezifischen Medikamenten außer systemischen Glukokortikosteroiden
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 20 von 24
Arzt-Patienten-Kommunikation:
AsthmaschulungenEin weiterer zentraler Programmbestandteil der DMP ist die strukturierte Patientenschulung.Patientenschulungen bei chronischen Erkrankungen dienen der Stärkung des Kenntnisstands derBetroffenen und sollen einen besseren Umgang mit der eigenen Erkrankung („Empowerment“) ermöglichen.Insgesamt nahmen 751 aller eingeschriebenen Versicherten im Verlaufe der DMP-Teilnahme an einerstrukturierten Asthmaschulung teil. Dies entspricht 15,55% [14,52%; 16,57%] aller eingeschriebenenVesicherten (siehe Tabelle 17).
Tabelle 17: Teilnahme an einer strukturierten Asthmaschulung
Anzahl gesamt Anzahl geschult Anteil geschult
Tei
lnah
me
an e
iner
str
uktu
riert
enA
sthm
asch
ulun
g
Eingeschriebene Versicherte
Frauen insgesamt
Männer insgesamt
Erwachsene (>=18 Jahre)
Kinder und Jugendliche (zwischen 5 und18 Jahren)
Alter 18 bis 40 Jahre
Alter 41 bis 65 Jahre
Alter größer 65 Jahre
4831 751 15,55%
3343 523 15,64%
1488 228 15,32%
3996 615 15,39%
835 159 19,04%
937 95 10,14%
2169 352 16,23%
890 168 18,88%
Überprüfung der InhalationstechnikZur Verbesserung der Therapieerfolge bei verordneten Inhalationsmedikamenten ist im Rahmen derDMP-Betreuung eine jährliche Überprüfung der Inhalationstechnik durch den behandelnden Arztvorgesehen. Dieses Ziel ist Bestandteil aller DMP-Verträge und wird als Qualitätskriterium im Rahmen derQualitätssicherungsberichte der gemeinsamen Einrichtungen jährlich erfasst und ausgewertet. Daher wurdeauch im Rahmen der wissenschaftlichen Evaluation überprüft, in welchem Umfang dieser Prozessindikatorerfüllt wurde. Im Jahr 2010 ließen 1835 der 2259 zu diesem Zeitpunkt noch eingeschriebenen und zurInhalationstechnikprüfung auswertbaren Versicherten ihre Inhalationstechnik überprüfen.In der Abbildung 14 wird in einer Jahresdarstellung der Anteil der Patienten gezeigt, bei denen dieInhalationstechnik im Kalenderjahr mindestens einmal überprüft wurde.
Abbildung 14: Überprüfung der Inhalationstechnik pro Kalenderjahr
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 21 von 24
Schriftlicher SelbstmanagementplanZur Optimierung einer medikamentösen Therapie auf patientenindividueller Ebene ist die Erstellungschriftlicher Selbstmanagementpläne durch den Patienten ein weiterer Prozessbaustein der DMP. DiesesZiel ist Bestandteil aller DMP-Verträge und wird als Qualitätskriterium im Rahmen derQualitätssicherungsberichte der gemeinsamen Einrichtungen jährlich erfasst und ausgewertet. Daher wurdeauch im Rahmen der wissenschaftlichen Evaluation analysiert, wie häufig ein schriftlicherSelbstmanagementplan vom Patienten geführt wurde. Im Jahr 2010 führten 1959 der 3341 nocheingeschriebenen und bzgl. des Selbstmanagementplans auswertbaren Versicherten einenschriftlichen Selbstmanagementplan. Dies entsprach 58,64% [56,97%; 60,31%] aller Ende 2010eingeschriebenen Asthmatiker (siehe Abbildung 15).
Abbildung 15: Führen eines schriftlichen Selbstmanagementplans pro Kalenderjahr
SterberateIm Verlauf der Beobachtungszeit verstarben insgesamt 31 der 4831 eingeschriebenen Versicherten. Diesentsprach einer Sterberate von 0,64% [0,42%; 0,87%]. Bezogen auf ein Versichertenjahr wurde eineSterberate von 0,35% [0,23%; 0,47%] ermittelt. Tabelle 18 zeigt die Ergebnisse der Sterberate in eineralters- und geschlechtsspezifischen Darstellung.
Tabelle 18: Sterberate bis zum 31.12.2010
Anzahl gesamtAnzahl
verstorbenAnteil verstorben
Ste
rber
ate
Eingeschriebene Versicherte
Frauen insgesamt
Männer insgesamt
Erwachsene (>=18 Jahre)
Kinder und Jugendliche (zwischen 5 und18 Jahren)
Alter 18 bis 40 Jahre
Alter 41 bis 65 Jahre
Alter größer 65 Jahre
4831 31 0,64%
3343 18 0,54%
1488 13 0,87%
3996 30 0,75%
835 1 0,12%
937 0 0,00%
2169 8 0,37%
890 22 2,47%
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 22 von 24
ÖkonomieDie wissenschaftliche Evaluation umfasst auch eine Analyse der jährlichen direkten Kosten derDMP-Betreuung (ohne Verwaltungskosten der Krankenkassen und ohne zahnärztlichen Bereich). Insgesamtentfielen 25,53% der jährlichen DMP-bezogenen Gesamtkosten der DAK-Gesundheit in der RegionRheinland-Pfalz auf die stationäre Versorgung, 27,83% auf die ambulante Versorgung, 34,09% auf dieArzneimittel, 5,23% auf Heil- & Hilfsmittel sowie 7,32% auf sonstige Leistungen inklusive Krankengeld.
Abbildung 16: Kostenverteilung: jährliche direkte Kosten (Partialkosten)
LebensqualitätsbefragungFür eine repräsentative Zufallsstichprobe aller DMP-Versicherten (mit Einschreibung ab dem ersten Halbjahr2009) wurde zum Zeitpunkt der Einschreibung eine Lebensqualitätsbefragung mittels SF-36-Instrumentariumdurchgeführt. Die Stichprobe umfasste insgesamt 519 Asthma-Patienten, denen der Fragebogenzugesandt wurde. Die patientenindividuelle Verlaufsbetrachtung erfolgt als Zweitbefragung nach einerzweijährigen Teilnahmezeit am DMP. Zum Zeitpunkt 31.12.2010 war noch keine Zweitbefragung erfolgt.Deshalb konnten zunächst ausschließlich die Erstbefragungen zum Beginn der Einschreibung ins DMPbetrachtet werden. Die Skalenergebnisse können Werte zwischen 0 und 100 annehmen, wobei der Wert 100der bestmögliche ist. Je höher der Skalenwert eines Versicherten, desto höher schätzt der Versicherte seineLebensqualität in Bezug auf diese Skala ein.
Tabelle 18: Ergebnisse der Erstbefragung SF-36
zurückgesandte und fürdie Skala auswertbare
Fragebögen
Skalenergebnis(Mittelwert)
z-Wert (Mittelwert)
Erg
ebni
sse
der
SF
36-B
efra
gung
Körperliche Funktionsfähigkeit
Körperliche Rollenfunktion
Körperliche Schmerzen
Allg. Gesundheitswahrnehmung
Vitalität
Soziale Funktionsfähigkeit
Emotionale Rollenfunktion
Psychisches Wohlbefinden
Körperliche Summenskala
Psychische Summenskala
SF-6D
201 63,73 -0,91
194 50,39 -0,91
201 58,30 -0,73
194 50,65 -1,07
198 44,62 -0,79
201 66,29 -0,77
189 58,38 -0,69
198 58,85 -0,89
181 41,33 -
181 42,70 -
190 0,65 -
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 23 von 24
Glossar Allg. BHJBVAbzgl.bzw. COPD d.h.DMP FHJ HJ i.V.m. l/min MNC SD SF-36SF-6DSGB V u.a. VHJ zz.B. 95% CI
Allgemein BeitrittshalbjahrBundesversicherungsamtbezüglichbeziehungsweise chronisch obstruktive Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease) das heißtDisease Management Programm Folgehalbjahr Halbjahr in Verbindung mit Liter pro Minute Medical Netcare Standardabweichung, Bsp. (+/- 1,4) Short-Form 36 (Fragebogen zur subjektiven Lebensqualität mit 36 Fragen)Short Form 6 Dimensions: aus ausgewählten Fragen des SF-36 aggregierter Indexwert Sozialgesetzbuch Fünftes Buch unter anderem Versichertenhalbjahr Wert auf der z-Skala (MW = 0; SD = 1)zum Beispiel 95%-iges Konfidenzintervall, Bsp. [0,56; 0,78]
Evaluationsbericht des DMP Asthma bronchiale, DAK-Gesundheit, Region Rheinland-Pfalz Seite 24 von 24