Dorfkicker #1

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DORF KICKER DAS MAGAZIN FÜR DEN FUSSBALL IN BURGDORF, LEHRTE UND SEHNDE Ausgabe #1 Juli-Oktober 2013 GRATIS ZUM MITNEHMEN! 25 JAHRE Erfolgsstory: Yurdumspor Lehrte feiert sein 25-jähriges Bestehen BUNDESLIGA B-Juniorinnen der TSG spielen in der Bundesliga SCHWARZ-GELBE LIEBE LANDESLIGA

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Das Magazin für den regionalen Fußball in Lehrte, Sehnde und Burgdorf

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DORFKICKERDAS MAGAZIN FÜR DEN FUSSBALL IN BURGDORF, LEHRTE UND SEHNDEAusgabe #1Juli-Oktober 2013

GRATIS ZUM MITNEHMEN!

25 JAHREErfolgsstory: Yurdumspor Lehrte feiert sein 25-jähriges Bestehen

BUNDESLIGAB-Juniorinnen der TSG spielen in der Bundesliga

SCHWARZ-GELBE LIEBE LANDESLIGA

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Ihre drei starken Personaldienstleister

Bahnhofstr. 1531275 LehrteTel: 05132 / 58 00 -0Fax: 05132 / 58 00 -4www.ku-sa.de

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IMPRESSUMDorfkickerDas Magazin für den regionalen Fußball in Burgdorf, Lehrte und Sehnde1. Ausgabe/Oktober 2013

Cheftredakteur V. i. S. d. P.:Sascha PriesemannDanziger Straße 931319 SehndeTelefon: 05138/709959Mail: [email protected]

Idee und Gestaltung:Sascha Priesemann

Fotos:Dennis ZimmermannHauke SchillingLars KlingenbergSascha PriesemannLiesa KrügerStadtmarketing Lehrte/ Gallowski

Anzeigenleitung:Sascha [email protected]

Druck:NordMEDIA - Agentur für Medien & Druck Neuer Höltingbaum 5-722341 Hamburgwww.nordmedia24.de

Vertrieb:Eigenvertrieb. Zu finden auf den Fußball-plätzen in Burgdorf, Lehrte und Sehnde und bei ausgewählten Auslagestellen

Auflage:4.000

Das Magazin und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheber-rechtlich geschützt. Nachdruck und Ver-vielfältigung sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Chefredaktion gestat-tet.

www.dorfkicker-online.de

EDITORIAL

LIEBE FUSSBALLFREUNDE,nun ist es ein Jahr her, da hatten wir die Idee, ein regionales Online-Magazin für den Amateurfußball in Lehrte, Sehnde und Burgdorf zu gründen. Im Ja-nuar 2013 gingen wir dann pünktlich mit dem Beginn der Wintervorberei-tung ans Netz. Unser kleines Fußballportal entwickelte sich prima. Wir haben inzwischen 15.000 Klicks pro Woche und über 1.500 Likes bei Facebook. Danke dafür!

Aber irgendwas fehlte! Viele vor allem ältere Zuschauer sprachen mich immer wieder während der Spiele an, wo denn die Bilder erscheinen. Ein Großteil von ihnen hat aber kein Internet, also nie die Chance die zahlreichen Be-richte und Fotos auf unserer Seite www.dorfkicker-online.de zu sehen. Das konnte so nicht weitergehen und ich habe mich im Sommer entschlossen zumindest viermal pro Jahr ein Magazin herauszubringen, wo ein Teil unse-rer Bilder und Geschichten erscheinen.

Nun ist sie endlich fertig, die erste gedruckte Ausgabe des Dorfkickers. An dieser Stelle möchte ich mich zu allererst bei euch bedanken, dafür, dass ihr das Portal „Dorfkicker“ zu einem solchen Erfolg gemacht und mich damit auch ermutigt habt, diese Print-Ausgabe herauszubringen. Dann auch an meine lieben Helfer, die dafür sorgen, dass ich an den Sonntagen pünktlich nach Spielschluss Bilder und Informationen bekomme. Hier ist insbeson-dere Lars Klingenberg zu nennen, der sich auch in die Untiefen des Fuß-balls wagt und keine Scheu hat, auch aus der 4. Kreisklasse zu berichten. Dann natürlich Dennis Zimmermann, der mit den Ahltener B-Mädchen fast jede Bundesliga-Fahrt mitmacht und auch sonst unser Fachmann für den Frauenfußball ist. Nicht zu vergessen ist Hauke Schilling, der zwar aus einer ganz anderen Ecke kommt, sich aber immer wieder überreden lässt, für mich nach Heessel oder Ramlingen zu fahren und keine Kosten und Mühen scheut. Außerdem versorgt mich Liesa Krüger immer mit den neuesten Bil-dern und Geschichten vom FC Lehrte. Vielen Dank!

Sascha Priesemann

Danke!Wir bedanken uns bei Mi-chael Hoffmeister und www.der-tshirtdrucker.de für die Ausrüstung, die er extra für uns angefertigt hat.

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INHALTINHALT

6 BilderDie skurrilsten Bilder aus drei Monaten Fußball in Lehrte und Sehnde

10 BananenflankeDas Best-Of aus den Interviews zu Saisonbeginn; Motivationssong vom eigenen Trainer; Dinge über die Saisonvorbereitung

13 Soccer-Arena SehndeIm Herzmuskel der Stadt eröffnet Anfang November eine neue Soc-cer-Arena. Vereine können sich Trainingszeiten sichern.

14 Reif für die Oberliga?Mit der TSV Burgdorf, dem Hees-seler SV und dem SV Ramlingen/Ehlershausen gehören drei Dorf-kicker-Teams zum etablierten Kreis der Landesliga. Doch wäre man auch bereit für den Schritt in die Oberliga?

17 BundesligaluftEin Traum: die B-Mädchen der TSG Ahlten haben den Sprung in die Bundesliga geschafft. Wie kam es dazu und wie schlägt sich der TSG-Nachwuchs in der höchsten deutschen Spielklasse?

21 Eine große FamilieAls sich Yurdumspor Lehrte 1988 gründete, konnte keiner ahnen, das der Verein irgendwann die dritte Kraft in Lehrte sein wird. In-zwischen hat sich der Verein nicht nur sportlich etabliert, sondern ist zu einer großen Familie gewor-den.

26 Wo seid ihr, liebe Zu schauer?Immer weniger Zuschauer finden den Weg zu den Spielen von der Landesliga bis in die 4. Kreisklasse. Wie war es früher und woran liegt das?

28 Bull-Shit BingoIst die Partie heute etwas dröge? Kein Problem, dann spiel unser Bullshit-Bingo.

30 InterviewÖzen Keyik und Arwed Gronsky sind das Traumpaar des Dorfkick-ker-Gebiets. Wir haben die beiden zum Interview eingeladen.

34 Schwarz-Gelbe LiebeLaut aber ohne Randale: Der 1. Fanclub des SV 06 Lehrte feiert sein 40-jähriges Bestehen.

37 DFDS SeawaysGewinne eine Reise zu einem Pre-mier-League-Spiel.

38 PlatzbesichtigungDer Platz des SSV Sehnde-Süd ent-stand auf einer ehemaligen Kuh-wiese. Nun will der Verein einen richtigen Fußballplatz.

40 Red CardInterview vom Verein „Zeig Rassis-mus die Rote Karte“ mit 96-Trainer Mirko Slomka.

42 DorfkickerWer oder was ist eigentlich der Dorfkicker?

44 JahrhundertspieleDie besten Spiele von Juli bis Ok-tober.

46 Spieler des QuartalsUnser Spieler des Quartals stellt seine Elf der Woche auf.

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JETZT MITMACHEN!Ab sofort sind Eltern, Trainer und alle weiteren Freunde des beliebten Vereinssports dazu aufgerufen, Videos ihrer „kleinen Fußballstars“ auf der neuen Online-Plattform einzureichen. Mitmachen dürfen alle Kids bis zwölf Jahre, die Mitglied in einem Fußballverein sind. Eine weitere Bedingung: Das eingereichte Video darf nicht älter als ein Jahr sein. Fünf ausgewählte Videos werden dann von der Redaktion monatlich zum Voting online gestellt und die Community stimmt über das tollste Tor oder die kurioseste Tor-Szene ab. Abstimmen kann jeder, der möchte – ganz ohne Anmeldung, einmal täglich. Die ausgezeichneten „Stollenstrolche des Monats“ erhalten neben dem Titel hochwertige Preise für den ganzen Verein im Gesamtwert

von 1.000 Euro und nehmen automatisch am Jahresvoting teil. Dann winken nochmals tolle Gewinne.

Wie man mitmachen kann, erklärt Moderator Frank Busch-mann unter www.telekom.de/fussball oder auf YouTube.

ANSTOSS! – die Telekom Fußball Initiative Stollenstrolche ist ein Teilprojekt von ANSTOSS! – die Telekom Fußball Initiative. Mit dem breit angelegten Pro-gramm fördert die Deutsche Telekom neben ihren Spitzen-sport-Engagements auch die gesellschaftlichen Aspekte des Sports. Im Fokus steht der Fußball mit all seinen Facetten: Amateur- und Freizeitsport, Nachwuchsarbeit und Behindertensport.

• AB SOFORT SUCHT DIE DEUTSCHE TELEKOM MONAT-LICH DIE „STOLLENSTROLCHE DES MONATS“

• FUSSBALL-KOMMENTATOR FRANK BUSCHMANN UNTERSTÜTZT NEUES WEB-TV-FORMAT

DIE „STOLLENSTROLCHE“ SIND LOS!

Am 1. September � el der Startschuss für „Stollenstrolche“, das neue Web-TVFormat der Deutschen Telekom, das diese gemeinsam mit dem beliebten Sportkommentator Frank Buschmann ins Leben gerufen hat. „Stollenstrolche“ bietet den besonderen Toren „kleiner Stars“ eine Plattform und leistet mit tollen Preisen Monat für Monat dort Unterstützung, wo diese am meisten benötigt wird: in der Nachwuchsarbeit der Fußballvereine. Mitte Oktober ist es dann erstmals soweit: Die „Stollenstrolche des Monats September“ werden gekürt.

STOLLENSTÖRCHE

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6 BILDER

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7BILDER

Fußballer und ihre Hindernisse: Manche Fußballplätze wie der des SV Sorgensen sind nah an Häusern gebaut. Da kommt es hin und wieder mal vor, dass nach einer geschickten Abwehraktion das Leder den Nachbarn bei der Gartenarbeit auf den Kopf fällt. Todesmutig holte Hendrik Bernsee vom TSV Germania Haimar/Dolgen beim Kreis-pokalspiel gegen Sorgensen (9:0) das Spielgerät zurück.

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8 BILDER

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Hunger? Thorben Steguweit vom TSV Sievershausen riskierte im Spiel gegen den FC Lehrte II (0:2) eine dicke Lippe und biss in den Schuh von FC Neuzugang Riccardo D´Angelo. „Ich hoffe, du hast dafür Rot bekommen! Einfach einen anderen Spieler in den Schuh beißen, sowas geht nicht Thorben“, kommentierte tags darauf ein Facebook-Freund. Der Dorfkicker meint: das nächste Mal vor dem Spiel noch etwas essen, damit einem nicht auf dem Spielfeld der Heißhunger überkommt.

BILDER

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BEST OF...Interviews zu SaisonbeginnWIR HABEN VOR DER SAISON BEI SPIELERN UND TRAINERN VON DER LAN-DESLIGA BIS ZUR 1. KREISKLASSE NACHGEFRAGT, WAS SIE VON DER KOM-MENDEN SAISON ERWARTEN. HIER DIE NICHT IMMER GANZ IRONIEFREIEN ANTWORTEN.

„Wenn ihr nächste Sai-son aufsteigt.., dann

gibt es ein Nackt-Mann-schaftsfoto auf Malle.“

Benjamin Brosche (Heesseler SV)

„Wenn ihr nächste Saison aufsteigt.., werde ich

mit meinen Trainerkollegen Karakaya, Gramann

und Karbstein den Jakobsweg pilgern. Wir füh-

ren derzeit Verhandlungen mit diversen Sen-

dern über die Ausstrahlungsrechte.“Özen Keyik (Trainer Yurdumspor Lehrte)

„Wenn ich im Lotto gewinne, kaufe ich meinem Verein... einen Rathaus-balkon, ein Entmüdungsbecken für

die Kabine, einen Mannschaftsbus mit eingebautem Pokertisch. Sozusagen all die wichtigen Dinge, die ein Kreis-fußballer so haben sollte.“

Özen Keyik (Trainer Yurdumspor Lehrte)

„Auf dieses Spiel freue ich mich

besonders..., am 22. September -

da sind wir spielfrei.“Andreas Rega (Trainer Adler Hämelerwald II)

„Wenn ein ukrainischer Profiklub bei euch

anfragen würde, dann empfehle ich aus un-

serem Kader... ganz klar Hilmi Kezer! Er redet

in einer Tour. Während der Besprechung, beim

Training oder beim Spiel. Mit dem Schiedsrich-

ter, mit den Zuschauern und leider auch mit

seinem Trainer. Ich werde es keine zehn Monate

mit ihm aushalten.Gerome Völger (Trainer FC Lehrte II)

„Von letzter Saison bliebt mir in Erinne-

rung, der Ball kommt an den Sechszeh-

ner und man hört nur „Torwart!“ und

im nächsten Moment „Scheiße!!““Marius Kloß (TSG Ahlten)

„Wenn ihr nächste Saison auf-steigt..., dann laufe ich nackt alle Sportplätze der Ge-meinde Sehnde ab.“

Michael Spiegel (Trainer FSC 04 Bolzum/W.)

„Wenn ein ukrainischer Profiklub bei euch anfragen würde, dann

empfehle ich aus unserem Kader...

dann würde ich Felix Zimbelmann

empfehlen, aber der geht ja sowie-

so nicht. Maximal wechselt der in einen Angelverein.“

Florian Baumöller (1. FC Burgdorf)

„Wenn ihr nächste Saison aufsteigt..., dann steigen wir gleich wieder ab!“Amdreas Rega (Trainer Adler Hämelerwald II)

BANANENFLANKE

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11BANANENFLANKE

„WIR HATTEN DIE CHANCE AUF

NOCH MEHRCHANCEN“

Trainer Daniel Lüders (TSV Arpke)

Was war da los, Herr Yeboah?Yeboah: Also, in der Regel werden die Torschützen bei uns immer geknechtet und besonders Ertan Ametovski, da er für sein großes Mundwerk bekannt ist! Und dieses Tor war das Führungstor gegen Bavenstedt und das zweite von Ertan!

Wer hat sich diese besondere Form des Jubelns ausgedacht?Yeboah: Keiner! Das ist immer spontan.

Der Jubel nimmt immer unterschiedliche Formen an. Was muss ich mir vorstellen? Welche Foltermaßnahmen gehören bei euch zum festen Repertoire?Yeboah: Haare ziehen, beißen, kneifen, kratzen und schlagen! Oder Ertan umarmt den Trainer, das macht er besonders gerne

Folgendes Szenario: Ihr führt 5:0 und du hast in der Nachspielzeit eine Einschusschance. Mit Blick auf die folgende Strafe, machst du den rein?Yeboah: Na klar! Manchmal muss man auch mal Opfer bringen. Das hat ja jeder bisher überlebt!

Namen, die der Redaktion keinen Spaß bereiten - Folge 1:

Lieblingssong

Die Versuche von Fußballern, sich als Sänger zu betätigen, sind meist kläglich gescheitert. Nicht so beim Trainer der zweiten Mannschaft der TSG Ahlten Enzo Varricchio. Sein Song „Ich denke immer noch an dich“ ist zum Anpeitscher für seine Mannschaft geworden. „Wir hören das vor jedem Spiel und können den Text inzwischen auswendig“, sagt Felix Meumann, nach eigenem Bekunden „agressive leader“ bei den Ahltenern. Den Song schrieb der symphatische Trainer 1993 für seine Frau, mit der er heute noch zu-sammen ist. Varricchio trat mit dem Lied sogar bei einer RTL-Sendung auf und verkaufte rund 2000 Platten. TSG-Kicker Marc Friedrich kramte den Hit zwanzig Jahre später wieder aus und sorgte für einen Chartstür-mer in der Kabine - und jetzt alle: „Es war April 1993/ Es war dun-kel am Bahnhof und ich sah dich/ Du warst mir fremd, so eigenartig/ Ich war gehemmt und du so artig/ Das machte Eindruck auf mich/ Ich denke immer noch an dich...“

„Was war da los, Herr Yeboah?“

BEI DER GEBURT GETRENNT...

MARKUS OLSCHAR (SV 06 LEHRTE)

MATTHIAS KÖHLER(SSV SEHNDE-SÜD)

Foto: Schilling

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12 BANANENFLANKE

Acht Dinge über die Saisonvorbereitung...Meter Lauf auf Zeit schwörst, dass dies definitiv deine letzte Saison ist.8. Ding: Vorbereitung ist dann, wenn der Trainer ein viel zu optimis-tisches Ziel ausgibt und sagt man werde dieses Mal um Platz Fünf mit-spielen. Nach den ersten vier Spie-len mit drei Niederlagen wird aber schnell klar, dass Platz „Fünf“ als ein sehr dehnbarer Begriff verstanden werden muss.

ningsplan „für Zuhause“ ausgear-beitet hat, der dann aber meist am Vereinsheim neben der Bierkiste vergessen wird.6. Ding: Vorbereitung ist dann, wenn der Platz bei bestem Wetter bis eine Woche vor Saisonstart ge-sperrt ist und auf der Kälberwiese nebenan trainiert werden muss.7. Ding: Vorbereitung ist dann, wenn du dir nach dem dritten 3.000-

1. Ding: Vorbereitung ist dann, wenn auf dem Trainingsplan „Lauf-schuhe nicht vergessen!“ steht.2. Ding: Vorbereitung ist dann, wenn der Trainer (nennt sich selbst nur noch Pep) eine revolutionäre Re-form des Spielsystems ankündigt, nach dem zweiten Vorbereitungs-spiel und der ersten Klatsche, aber wieder mit Libero und echtem Stür-mer gespielt wird. 3. Ding: Vorbereitung ist dann, wenn ein begeisterter Präsident die Neuzugänge vorstellt und sagt: „Das sind alles Kracher. Die haben alle mal hoch gespielt.“ Aber bereits nach der zweiten Trainingseinheit wird klar, wenn die mal hoch gespielt haben, dann höchstens im Harz.4. Ding: Vorbereitung ist dann, wenn die Top-Spieler noch im Ur-laub weilen oder auf das Meer-schweinchen aufpassen müssen, aber zu Saisonbeginn trotzdem in der Startelf stehen.5. Ding: Vorbereitung ist dann, wenn der Kapitän zusammen mit dem Trainer einen freiwilligen Trai-

Namen, die bei der Redaktion Kopfzerbrechen auslösen:

• Florian Zdzieblo (TSG Ahlten II)• Marco Moszczynski (SV Ramlingen/Ehlershausen II)• Stavros Paraskevopulos (Adler Hämelerwald)• Felix Imiolczyk (MTV Ilten)• Phil Szczesny (TSV Germania Haimar/Dolgen)• Almin Fazlija (Heesseler SV - A-Jugend)• Andreas Papakonstantinou (Heesseler SV A-Jugend)• Aleksej Vdovicenko (TSV Höver)• Marvin Tkatzyk (SV Ramlingen/Ehlershausen II)

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13SOCCER-ARENA-SEHNDE

DIESER RASEN IST AUCH IM WINTER GRÜN

Im November eröffnet in Sehnde eine Soccer-Arena. Die Vereine aus der Region können Trainingszeiten mieten und nun auch im Winter mit dem Ball trainieren.

Felder sind bereits so gut wie fertig und warten auf ihre Einweihung. 30 Meter lang und 15 Meter breit ist die Spielfläche und damit bestens geeignet für eine Partie Fünf gegen Fünf. Einer der beiden Plätze kann auch problemlos in zwei kleine um-gewandelt und durch eine Trenn-wand geteilt werden.

Kunstrasen „wächst“ allerdings nur auf einem Feld, das andere ist mit normalem Hallenboden bedeckt. Doch das ist alles kein Problem, versichert Müter: „Wir haben darauf geachtet, dass der Untergrund ge-lenkschonend ist.“

Aber auch jeder, der privat hin und wieder mit Freunden gegen das runde Leder treten will, kann das in der neuen Soccer-Arena machen. Nach eigenen Angaben haben die beiden Investoren fast 500.000 Euro in das Projekt gesteckt. Auch Sportarten wie Judo, Badminton, Bogenschießen oder Volleyball fin-den in der ehemaligen Tennishalle ihr neues zu Hause.

Zwei Plätze für Fußballer

Herzstück für alle Fußballer sind na-türlich die Plätze, auf denen künf-tig der Ball rollen soll. Die beiden

Wenn Stefan Müter über sein neues Projekt er-zählt, blüht er richtig auf.

Gehandicapt von einem schweren Schlaganfall hat der gelernte Uro-loge neuen Lebensmut gefasst und baut nun mit seinem Freund Carsten Nothvogel mitten im „Herzmuskel“ der Stadt Sehnde eine Soccer-Arena auf. „Im November wollen wir endlich eröffnen“, sagt Müter. Dann sind für Sehndes Fußballer endlich die Zeiten vorbei, als sie bei Minus-graden auf dem letzten gefrorenen Zipfel Grün trainieren mussten oder Jugendteams vor verschlossenen Hallentüren standen.

Vereine können Trainingszeiten mieten

Vereine können dann nach der Eröff-nung der Multifunktionsarena über den Winter rund dreieinhalb Mo-nate (15 Wochen) lang zweimal eine Stunde die Woche Trainingszeiten buchen. „Wir rechnen mit großem Andrang. Deshalb gilt die Devise: wer zuerst kommt, malt auch zu-erst“, sagt Müter. Die Kosten für die Miete der Plätze kann auf Antrag der Vereine teilweise durch den Lan-dessportbund (LSB) subventioniert werden. „Das wird sich jeder leisten können“, ist sich der Sehnder sicher.

Sieht doch schon ganz schick aus. Nur noch das Tor fehlt und dann kann auf dem Platz in der neuen Soccer-Arena in Sehnde gegen das runde Leder getreten werden.

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REIF FÜR DIE OBERLIGA?

REIF FÜR DIE OBERLIGA?

Mit dem SV Ramlingen/Ehlershausen, der TSV Burgdorf und dem Heesseler SV spielen drei Dorfkicker-Teams in der Landesliga. Alle sind im oberen Mittelfeld dabei und könnten am Ende der Saison sogar ganz oben stehen und den Sprung in die Oberliga schaffen. Doch die Oberliga hat zuletzt einen schlechten Ruf erlangt. Das Risiko für einen finanziellen Ruin ist hoch, die Anfahrtswege lang und die Trainingsintensität enorm. Einige Vereine wagen den Schritt in die höchste reine Amateur-Spielklasse nicht. Vieles hängt von den Strukturen und Rücklagen ab, die ein Klub bilden konnte. Auch wenn es sportlich reicht, drängt sich deshalb vielfach die Frage auf: Wirklich reif für die Oberliga?

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15REIF FÜR DIE OBERLIGA?

In der letzten Saison rieben sich viele Fußball-Freunde verwundert die Augen, als sie ihre Tageszei-

tung aufschlugen. In dicken Lettern stand dort: „TSV Burgdorf hat keine Oberliga-Lizenz eingereicht“. Weg war der mögliche Aufstieg in die Oberliga, denn der Niedersächsiche Fußballverband (NFV) akzeptierte auch den Gnadengesuch der Burg-dorfer nicht mehr, die die Lizenz ei-nige Tage später nachliefern wollten.

Sportlich hatte die TSV zu diesem Zeitpunkt noch alle Chancen auf den Aufstieg. Mit nur fünf Punkten Rückstand auf den Tabellenführer 1. FC Wunstorf standen die Auestäd-ter auf dem zweiten Platz, doch der Aufstieg war damit drei Spieltage vor Saisonschluss Geschichte. Doch

auch wenn es sportlich läuft, ist der Schritt in die fünfte Liga für viele Ver-eine mit einem enormen Risiko ver-bunden.

Das Drama um den SC Langenhagen

Keiner weiß das besser als der neue Ramlinger Co-Trainer Stefan Gehrke. Bis zum Sommer hatte der 41-jährige noch den damaligen Oberligisten und hannoverschen Traditionsklub SC Langenhagen trainiert. Doch bereits einige Monate vor Toreschluss stand der SCL als Absteiger fest. Die Langenhagener mussten einen Insolvenz-Antrag stellen und meldeten ihre 1. Her-ren vom Spielbetrieb ab. Sie fängt jetzt in der 4. Kreisklasse neu an. Nur die gute Jugendarbeit setzt der Verein fort. Es war nicht der einzige gescheiterte Verein in der Oberliga. Auch der SV Holthausen/Biene mel-dete sein Team vom Spielbetrieb ab. Die oberen Amateurligen ähneln immer mehr dem Eishockey-Sport, wo allein die finanziellen Mittel über den Auf- und Abstieg entscheiden.

RSE verstärkte sich im Sommer mit Oberliga-Kickern

Nun will Gehrke mit dem RSE wie er selbst sagt: „so schnell wie möglich zurück in die Oberliga.“ Diese Saison wird es wohl nichts, denn Ramlingen hat einen katastrophalen Fehlstart hingelegt, in den ersten fünf Saison-spielen nur vier Punkte geholt und damit schon elf Zähler Rückstand auf den Aufstiegsplatz. Dabei hätte wohl der ehemalige Oberligist der-zeit die besten Voraussetzungen um in der höchsten reinen Ama-teurliga zu bestehen. Im Sommer konnte Trainer Kurt Becker mit Timo Giesking, Björn Gassmann, Mar-

Patrick Hiber seine Burgdorfer liefern sich spannende Duelle mit dem Heesseler SV. Ist in diesem Jahr auch der Oberliga-Aufstieg drin?

cel Ibanez, Florian Herold (alle SC Langenhagen) und Tim Borowsky (1. FC Germania Egestorf/Langre-der) gleich fünf ehemalige Oberliga-Kicker verpflichten. Mit Dag Rüdiger kam zudem ein Regionalliga-Spieler vom TSV Havelse. Alles Spieler, die die Strapazen in der vierten und fünften Liga kennen und auch bereit sind, diese einzugehen.

TB Upshusen statt Arminia Hannover

Doch was macht die Oberliga ein-gentlich so riskant? Zunächst einmal die langen Anreisen zu den Spielen und die damit verbundenen Fahrko-sten. Denn statt in der sogenannten „Straßenbahn-Liga“ gegen Teams wie Arminia Hannover und dem OSV Hannover geht es in der Oberliga gegen den TSV Ottersberg oder den TB Upshusen. Bei den derzeitigen Spritpreisen löst das nicht gerade Jubelstürme beim Kassenwart aus und auch die Zuschauer überlegen sich, ob sie für ein Spiel der fünften Liga die Kosten und Mühen auf sich nehmen wollen.

Die weiten Fahrten bergen aber noch ein weiteres Problem und zwar den Zeitfaktor. Die Amateurfußballer opfern bereits fast jedes Wochen-ende dem Fußball. Nun kann es passieren, dass man um 20 Uhr am Sonntag noch nicht bei Kind und Kegel in den eigenen vier Wändern ist, sondern noch auf der Autobahhn irgendwo zwischen Wolfsburg und Braunschweig steckt. Dies ist be-sonders für Familienväter eine Last und nicht jeder ist bereit, diesen Aufwand zu betreiben - zumal in der Oberliga auch ein höheres Trainings-pensum erwartet wird. Fußballer in der fünften Liga sind in der Regel fünfmal in der Woche auf dem Platz. Für die Vereine besteht aber die größte Gefahr, sich durch den Gang in die Oberliga finanziell zu ruinieren. Die oben angesprochenen Spritko-

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16 REIF FÜR DIE OBERLIGA?

sten sind nur ein Problem. Die Spie-ler verlangen in der Oberliga höhere Aufwandsentschädigungen. Durch den Wegfall von Derbys fehlen Zu-schauereinnahmen in den Kassen, Gäste-Fans kommen nur selten mit und die gegnerischen Mannschaften sind trotz des höheren sportlichen Niveaus sogar weniger attraktiv als in der Landesliga. Wer sich da ver-kalkuliert, der landet schnell in der 4. Kreisklasse.

TSV Burgdorf: Jugendarbeit viele Jahre vernachlässigt

Sportlich könnte es bei der TSV Burgdorf kaum besser laufen. Das Team von Trainer Volker Herfort legte einen sensationellen Saison-start hin. Acht Pflichtspiel-Siege gab es in Folge bis die Auestädter im Achtelfinale des Bezirkspokals beim HSC Hannover ausschieden. In der Liga sind sie dem derzeiti-gen Spitzenreiter Arminia Hannover aber dicht auf den Fersen. Es wird sich wohl erst wieder an den letz-ten Spieltagen entscheiden, wer am Ende die Nase vorne hat und auch die Möglichkeit hätte aufzusteigen. Während die Qualitäten der Mann-schaft, das Stadion und auch das Umfeld um die 1. Herren herum oberligareif sind, fehlt es dafür noch in den Strukturen drumherum.

Die Jugendarbeit wurde beim TSV viele Jahre sträflich vernachlässigt. Die Folgen dieser fehlerhaften Ent-wicklung bekommt man nun zu spüren. Im Sommer musste die 2. Herren vom Spielbetrieb abge-meldet werden. Es fehlt damit ein Unterbau als Stütze der 1. Herren. Zumindest ist die Entwicklung posi-tiv. Erstmals gibt es nun wieder eine A-Jugend, die in der 1. Kreiklasse um Punkte kämpft. Mit den Ju-gendleitern Sabrina Schumack und Nico Grimpe will man in Burgdorf langfristig auch eine funktionierende Jugendabteilung aufbauen. „Wir

Wie man gegen einen Regionalligisten in der Vorbereitung gewinnen kann, zeigte Dag Rüdiger mit seinem RSE. Im Finale des Porta-Pokals bezwang die Becker-Elf die U23 von Hannover 96 mit 1:0.

müssen unsere Hausaufgaben ma-chen. Das Ziel soll es sein, dass wir in fünf Jahren mit unserer Reserve wieder in der 1. Kreisklasse spielen“, sagte der Vorsitzende des TSV Wal-ter Eckhoff zum Saisonbeginn. Dies soll mithilfe des eigenen Nachwuch-ses gelingen.

Heesseler SV: Jugend mischt oben mit

Nachwuchsprobleme kennt man beim Nachbarn Heesseler SV nicht.Die A-Jugend spielt in der Nieder-sachsenliga, der höchsten Spiel-klasse in dieser Alterklasse in Niedersachen und auch die B-Ju-gend ist in der Landesliga gut po-

stiert. Die 1. Herren wird größtenteils mit Spielern aus der eigenen Jugend versorgt. Das System „Heesseler SV“ funktioniert und ist stabil. Das sportliche Umfeld ist beim kleinen HSV mehr als oberligareif.

Jedoch ist der Anspruch der 1. Herren von Trainer Niklas Mohs nicht der Aufstieg in die fünfte Liga, sondern ein guter Platz im oberen Mittelfeld der Landesliga und der konsequente Einsatz von Nach-wuchskräften. In dieser Saison rückten mit Steven Kriesten, Yan-nick Bahls, Julian Rackl und Lucas Altsinger wieder vier A-Jugendliche aus dem eigenen Talentschuppen in

die Mannschaft von Kapitän Fabian Hellberg. Auch Spieler, die bereits früher ihre Schuhe für den HSV ge-schnürt haben, kehren wieder an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Be-stes Beispiel ist der groß gewach-sene Torjäger Mark Wielitzka, der in der letzten Saison noch für den RSE aktiv war.

RSE: Katastrophaler Start zer-stört alle Hoffnungen

In Ramlingen ist derzeit eines der jüngsten Landesligateams mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren unterwegs. Die fehlenden Erfahrung und viele Verletzte waren auch der Grund, dass die Mannschaft von

RSE-Urgestein Kurt Becker einen katastrophalen Saisonstart hinlegte und wohl gar nicht erst in die Ver-suchung kommen wird, ganz oben mitzuspielen. Dabei sah es in der Vorbereitung nicht so schlecht aus. Immerhin schlug der RSE im Finale des Porta-Pokals das Regionalliga-Team von Hannover 96 mit 1:0 und war plötzlich einer der Aufstiegsfavo-riten. Sportlich scheint deshalb wohl nur die TSV Burgdorf derzeit reif für die fünfte Liga. Doch an der Sorgen-ser Straße muss noch einiges getan werden um den gesamten Verein oberligatauglich zu machen. Die Kür wäre dann eine pünktlich einge-reichte Oberliga-Lizenz.

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17BUNDESLIGALUFT

BUNDESLIGALUFTDie Ahltener B-Mädels sind in die Bundesliga aufge-stiegen. Nun geht es gegen Gegner wie Turbine Pots-dam, VFL Wolfsburg oder Werder Bremen.

Eine gute halbe Stunde war in Jena bereits gespielt, dann gab es Freistoß für die TSG Ahlten. Franziska Haeckel

lief an und donnerte das Leder an die Latte. Doch der Ball prallte vor die Füße von Carolin Engelhard. Die junge Auswahlspielerin brauchte nur noch einzuschieben und drin war das Ding! Es war das erste Bundes-liga-Tor in der Geschichte der TSG Ahlten. Torschützin eine 14-jährige Schülerin. Träume werden wahr!

Wenn das Trainerteam um Chef-coach Ulrike Heuer zum Training der B-Juniorinnen nach Ahlten fährt, ist alles wie immer. Ahlten hat einen Bahnhof mit einem Gleis, einen Bä-cker, eine Apotheke. Doch eine Sa-che ist neu. Seit Sommer spielt der TSG-Nachwuchs in der Bundesliga - der höchsten deutschen Spielklas-se und rivalisiert sich mit großen Ver-einen wie Werder Bremen, Turbine Potsdam oder VFL Wolfsburg. Mit Vereinen, die fast so viele Mitglie-der haben, wie Ahlten Einwohner. Die B-Mädchen Bundesliga gibt es

seit einem Jahr. Den Premieren-Titel schnappte sich, wie kann es anders sein, der FC Bayern München. Nun mischt das kleine Dorf im Geschäft der Großen mit und das ist kein Zu-fall, sondern das Endprodukt harter Arbeit.

Ein Jahrzehnt harte Arbeit

Seit den 80er Jahren bereits wird in Ahlten Frauenfußball gespielt. Lang-sam mauserte man sich hoch bis in die Oberliga. Vor ungefähr zehn Jahren begann die TSG Mädchen-fußball anzubieten. Eine war von Anfang an dabei. Cordula Anderson baute zusammen mit Weggefährten den Mädchenfußball in Ahlten auf und legte den Grundstein für den

heutigen Erfolg. Dafür zeichnete sie kürzlich der Deutsche Fußball Bund (DFB) als eine der 100 besten deut-schen Jugendtrainer in Deutschland aus. Heute erntet man die Früchte der Jugendarbeit. „Wir haben seit Jahren viel Arbeit in den Mädchen-fußball investiert. Wir hatten Leute, die uns bei der Arbeit unterstützt ha-ben. Ihnen ist es zu verdanken, dass wir jetzt in der Bundesliga spielen können“, sagt der Co-Trainer der B-Mädchen Christian Walter.

Sportlich qualifizierten sich die Ahl-tenerinnen in der vergangenen Sai-son über die Niedersachsenliga. Nur

Bundesligaluft: Carolin Engelhard, Jac-queline Dickhut und Joana König beim Auswärtsspiel in Kiel. Foto: Zimmernann

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18 BUNDESLIGALUFT

dem DJK Schlichthorst musste man sich geschlagen geben, doch der durfte nicht aufsteigen und so mel-deten sich die Ahltener für die Bun-desliga-Relegation an. „Wir haben lange diskutiert, ob so ein Schritt überhaupt machbar ist. Doch der Vorstand um Abteilungsleiter Ste-fan Hebel stand hinter uns“, erzählt Walter. Nach einem deutlichen Kan-tersieg gegen den FFC Oldesloe und einem 4:3-Zittersieg gegen den Farmsener TV war der Aufstieg per-fekt. Das „Abenteuer Bundesliga“ konnte für Ahlten und die B-Mäd-chen beginnen.

Einmalig in Niedersachsen

Die Vorbereitungen im Sommer raubte nochmal mächtig Zeit. Die Mädchen mussten Medizinchecks absolvieren, der Platz wurde vom DFB abgenommen und letztlich mussten auch noch Spielerinnen gefunden werden, um mit einem breiteren Kader anzutreten. Es ka-men mit 14 Neuzugängen aus ganz Hannover sogar so viele, dass Ahlten eine zweite Mannschaft in der Nie-dersachsenliga - der zweithöchsten Spielklasse - anmelden konnte. „In Niedersachsen sind wir der einzige Verein, der so etwas anbieten kann. Nicht mal Wolfsburg oder Meppen haben ein Team in der Bundesliga und die zweite Mannschaft in der Niedersachsenliga. Für beide Mann-schaften ist das natürlich eine He-rausforderung“, erzählt der zweite Co-Trainer Carsten Wolter.

Bekannt aus dem Verkehrsfunk

Doch wenn die gegnerischen Teams aus Jena oder Leipzig in den Bus steigen, ist das für sie meist eine Fahrt ins Ungewisse. Ahlten mag regional zwar ein Begriff sein, doch über die Stadtgrenze von Hanno-ver hinaus weiß niemand etwas mit der TSG anzufangen. „Wir bleiben ein Dorfverein, uns kennt niemand.

Wenn uns wer kennt, dann maximal von den Stauwarnungen bei Lehr-te im Radio“, erläutert Walter. Doch nach den ersten drei Spieltagen in der Bundesliga Nord/Nordost dürfte den namenhaften Gegnern „Ahlten“ zumindest ein Begriff sein. Die TSG legte einen furiosen Start hin. Gleich zum Auftakt gab es einen 2:1-Sieg gegen den amtierenden Vizemeister FF USV Jena. Bei der Heimpremiere gegen den FFV Leipzig lief es zu-nächst nicht rund, doch im zweiten Durchgang drehte die TSG durch einen Doppelpack von Maike Kru-se und einem weiteren Treffer von der aus Bemerode gekommenen

Franziska Haeckel die Partie. Auch im dritten Spiel behielten die Ahlte-ner Talente ihre weiße Weste. Mit einem Freistoß kurz vor der Mittelli-nie erzielte Alina Herrmann kurz vor dem Ende das Tor des Tages gegen Holstein Kiel. Erst am vierten Spiel-tag gab es gegen einen starken SV Meppen die erste Niederlage.

Fulminanter Start

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Start. Das hätten wir so nicht er-wartet“, gesteht Christian Walter. Ziel bleibe aber trotz der guten Plat-zierung immer noch der Klassener-

Bild oben: Großer Jubel! Die TSG dreht das Spiel gegen den FFV Leipzig in der zweiten Halbzeit und gewinnt mit 3:1. Foto: ZimmermannBild unten: Jacqueline Dickhut versucht das Leder im Spiel gegen Meppen zu behaupten.

Page 19: Dorfkicker #1

19BUNDESLIGALUFT

halt. Das ist schwer genug. In der vergangenen Saison stieg mit dem Hamburger SV, bei den Herren der Bundesliga-Dino, kein unbekannter Name aus der Eliteklasse ab. „Wir müssen 20 Punkte zusammen be-kommen, dann dürften wir sicher sein“, hofft Walter. Nur elf Punkte fehlten nach dem vierten Spieltag noch zum erklärten Ziel. Die Stärke der Mannschaft sei nicht auf einige wenige Einzelspieler zurückzufüh-ren. Während die TSG in der Alters-klasse der B-Juniorinnen nur zwei Spielerinnen im erweiterten Kader der Niedersachsen-Auswahl unter-gebracht hat, gehören neun Talente des SV Meppen dem Stammkader des NFV-Teams oder gar der Natio-nalmannschaft an. „Die Mannschaft ist unser Trumpf. Außer Werder Bre-men, Turbine Potsdam und Mep-pen können wir jeden in der Staffel schlagen“, meint Walter.

80 Minuten Vollgas

Im Vergleich zur Niedersachsenliga sei das Niveau in der Bundesliga deutlich höher. „Es gibt keine Ausrei-ßer in der Staffel. Mannschaften, die man auch mit einer mäßigen Leis-tung besiegen kann, gibt es nicht. Wir müssen über 80 Minuten Vollgas geben“, sagt Walter. Spielerisch und konditionell seien die Teams in der Bundesliga deutlich fitter. Man müs-se sich in Ahlten zudem noch an die

härtere Gangart in der Eliteklasse des Fußballs gewöhnen. Verglichen mit anderen Vereinen sind die Vor-aussetzungen bei der TSG Ahlten natürlich bescheiden, trotzdem ist Christian Walter zufrieden: „Es gibt viel Unterstützung für unser Projekt.

Eine Menge Eltern engagieren sich und auch der Vorstand steht voll und ganz hinter uns.“ Doch schaut man ein paar Kilometer weiter zum VFL Wolfsburg und zum SV Wer-der Bremen werden Christian Wal-ter und Carsten Wolter zumindest

„JEDES SPIEL IST EIN TRAUM“Maike Kruse, du hast bereits zwei Saisontore er-zielt. Gegen Leip-zig warst du der „Player of the Game“. Wie fühlt sich das an?

Kruse: Ich weiß nicht - man kann dieses Gefühl nicht beschreiben. Ich halte mir jedes Mal vor Augen, dass ich ja theoretisch noch in der C-Ju-gend spielen kann und jetzt schon in der Bundesliga spiele und dann so einen Titel tragen kann! Jedes Spiel ist wie ein Traum!

Bisher kamen zu den Spielen ja nur rund 180 Zuschauer. Ist das enttäuschend für euch?Kruse: Ich fand das gar nicht so wenig Zuschauer. Immerhin waren es im ersten Heimspiel gegen Leip-zig 168. Aber es wären vielleicht mehr da gewesen, wenn das Wet-ter besser gewesen wäre. Für mich waren es genug Zuschauer, wenn man bedenkt, dass normalerweise

nur circa 30 den Weg ins Stadion finden.

Ihr habt in der Bundesliga einen grandiosen Saisonstart hinge-legt. Ist vielleicht sogar mehr drin als nur der Klassenerhalt?Kruse: Wir träumen alle von etwas Größerem. Aber wir wissen selber, dass wir auf dem Boden der Tat-sachen bleiben sollen und wir uns über den Klassenerhalt schon sehr freuen. Und das ist unser Ziel, mit dem wir zufrieden sein würden.

Was macht euch so stark? Oder hattet ihr bisher einfach nur leichte Gegner?Kruse: Ich glaube nicht, dass das leichte Gegner waren. Aber wir haben einfach Lust und sind stolz darauf, gegen solche Mannschaf-ten spielen zu dürfen! Und natürlich unser ganzes Team: Einer für alle und alle für einen, heißt es bei uns!

Interview: Dennis Zimmermann

Große Freude bei Spielerinnen und Fans nach dem Auftaktsieg gegen den FF USV Jena. Foto: Zimmermann

Page 20: Dorfkicker #1

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ein wenig neidisch. „Die finanziellen Rahmenbedingungen sind bei die-sen großen Vereinen natürlich ande-re. Zum Beispiel kann sich Bremen leisten, Spielerinnen auf dem Weg nach Leipzig im Ramada-Hotel un-terzubringen. Wir fahren am selben Tag hin und dann auch wieder zu-rück“, sagt Walter.

Voraussetzungen sind unterschiedlich

Aber nicht nur der finanzielle Rah-men ist ein anderer, auch die infra-strukturellen Möglichkeiten liegen in ganz anderen Dimensionen. Die großen Vereine haben viel mehr Plätze. Ärzte und Physiotherapeu-ten sind vor Ort. „Wir müssen das hier erst alles suchen. Wir betreten da als Verein Neuland“, betont Wol-ter. Zudem bestehen selbst in der B-Mädchen Bundesliga viele Teams

aus Internatsmannschaften. Also Spielerinnen, die ein Großteil des Tages in den Räumlichkeiten des Vereins unterwegs sind und dort zum Beispiel auch die schulischen Angebote wahrnehmen. Auch die sportlichen Perspektiven bewegen sich in ganz anderen Dimensio-nen. Während die TSG-Frauen in der Oberliga spielen, holte der VFL Wolfsburg im vergangenen Jahr das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions-League.

Fehlende Aufmerksamkeit in den Medien

Doch die Akzeptanz für das Pro-jekt Mädchenfußball bei der TSG Ahlten wächst. Die Kulisse bei den Bundesliga-Spielen ist mit 180 Zu-schauern zumindest deutlich größer als in der Niedersachsenliga, doch es könnte auch besser sein, meint

Wolter: „Wir sind nach Hannover 96 der einzige Verein, der in der Bun-desliga spielt, doch wir finden in der Presselandschaft nicht statt. Außer im Internet werden unsere Spie-le nicht angekündigt. Da werden selbst noch eher Spiele aus der 1. Kreisklasse in den Vorberichten er-wähnt, bevor über uns etwas drin steht. Mädchenfußball scheint bei vielen noch nicht angekommen zu sein. Das ist sehr schade“, ärgert sich Walter.

Vielleicht ändert sich das bald, denn die TSG Ahlten plant keine Eintags-fliege in der Bundesliga zu werden. „Wir wollen uns dort mindestens drei oder vier Jahre halten. Wir haben keinen Druck, wir sind der Außen-seiter“, sagt Walter. Vielleicht ken-nen die Gegner Ahlten dann bald nicht mehr nur aus dem Rundfunk.

Page 21: Dorfkicker #1

21YURDUMSPOR

Als sich im Jahr 1988 mit Yurd-umspor Lehrte ein Verein mit türkischen Wurzeln gründete,

war noch nicht abzusehen, welche Entwicklung er nehmen würde. „Für das normale Lehrter Fußvolk war das damals etwas Neues. Vereine, die ihre türkische Kultur hervorhoben, waren noch eine Seltenheit. Es gab zwar mit Türkiyemspor Berlin und Türk Gücü München bekannte Fuß-ballklubs dieser Art, aber in Lehrte war so etwas fremd“, erzählt der aktuelle Coach der 1. Herren Özen Keyik, der damals noch als junge Nachwuchshoffnung in der Jugend des SV 06 Lehrte spielte. Der Vor-sitzende Yetis Özdemir betont, dass selbst heute noch viele Leute den Verein als etwas Außergewöhnliches betrachten: „Auf Auswärtsfahrten werden wir immer noch intensiver beobachtet als andere Vereine.“

Altenative zum Kaffeehaus

Bereits die Gründung stellte sich als nicht so einfach heraus. Anfang der 80er Jahre spielte der spätere Stamm von Yurdumspor Lehrte bereits zusammen bei den Sport-freunden Aligse mal als zweite und mal als dritte Herren. „Es gab immer den Traum eines eigenen Vereins. Bloß keiner wusste, wie man das so richtig anpackt“, erklärt Özdemir. Es war unter anderem Yilmaz Güner zu verdanken, dass Yurdumspor Lehrte wenig später seine Tore öffnete. Güner war vertraut mit den bürokra-tischen Vorgängen und erledigte den ganzen Papierkram, sodass 1988

EINE GROSSE FAMILIEMitte der 80er Jahren entstand in Lehrte die Idee eines Fußballvereins, der vielen zunächst fremd war. Nun 25 Jahre nach seiner Gründung ist Yurdumspor Lehrte aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Der Kreisligist hat sich sportlich und gesellschaftlich etabliert.

Page 22: Dorfkicker #1

22 YURDUMSPOR

die Vereinsgründung eingereicht werden konnte. „Die deutsche und türkische Kultur haben damals nicht zueinander gepasst. Das sieht man heute vielleicht mit anderen Augen, aber früher war das noch so“, sagt Özdemir. Auch der Name verdeut-licht dies. Yurdum bedeutet ins Deutsche übersetzt das Land meiner Muttersprache und Spor ist einfach nur Sport. „Dieser neue Verein stellte für viele Türken in Lehrte damals eine Alternative zum Kaffeehaus dar. Es ging nicht um den sportlichen Erfolg. Statt sich im Kaffeehaus die Karten um die Ohren zu schmeißen, ging es jetzt zum Fußball“, erzählt Özen Keyik.

Vereinsgründung sorgt für Euphoriewelle

Der neu gegründete Verein schwamm bald auf einer Welle der Euphorie. Obwohl Yurdumspor noch in den Tiefen der unteren Kreisklasse sein Glück versuchte, kamen meist 100 bis 150 Zuschauer zu den Spielen. Das hat man heute nicht mal mehr in der Landesliga. Als sportlichen Geg-ner oder gar als dritte Macht Lehrtes wurden die „Greenhörner“ von den anderen Vereinen damals nicht be-trachtet. Der SV 06 Lehrte mit seiner inzwischen 100-jährigen Tradition spielte damals noch in der Nieder-sachsenliga. Dass beide Teams 25 Jahre später auf Augenhöhe in der Kreisliga aufeinandertreffen, ahnte man in den späten 80er Jahren noch nicht. Özen Keyik erinnert sich noch an ein Gespräch mit seinem Vater. „Mein Vater wurde damals auch von der Euphorie gepackt und sagte mir eines Abends, dass Yurdum-spor irgendwann mit Null-Sechs auf Augenhöhe ist.“ Der Sohnemann, der damals als Jugendspieler noch den Gelb-Schwarzen die Daumen drückte, belächelte dies und war komplett anderer Meinung. „Und wie es die Geschichte so will, bin ausge-rechnet ich es, der als aktueller Trai-

ner einen kleinen Anteil daran hat, dass dieser Verein tatsächlich auf Augenhöhe mit dem großen SV 06 Lehrte ist.“ Bis zum 3:1-Derbysieg gegen den SV 06 Lehrte vor 500 be-geisterten Zuschauern war es freilich aber noch ein langer Weg.

Erste Erfolge mit Vaybil

Erste Erfolge stellten sich unter dem Trainer Osman „Ossi“ Vaybil ein, heute eine Schiedsrichtergröße der

Stadt Hannover. Er führt das Team von der 4. Kreisklasse bis in die 2. Kreisklasse. Dort war aber erst ein-mal Schluss. Derbys gab es nur gegen die Zweitvertretung des SV 06 Lehrte. Ende der 90er Jahre und Anfang des neuen Jahrhunderts er-reichte die Geschichte von Yurdum-spor jedoch einen Tiefpunkt, den die Verantwortlichen heute gerne ver-gessen machen würden. Spieler von Yurdumspor Lehrte hatten sich auf dem Platz nicht mehr im Griff, gingen

Bild oben: Mit dieser Mannschaft unter dem legendären Trainer Osman Vaybil feierte Yurdumspor Lehrte seine ersten Erfolge und stieg in die 2. Kreisklasse auf.Bild unten: Yurdumspor Lehrte ist inzwischen auf Augenhöhe mit dem SV 06 Lehrte. Das letzte Derby gewannen die Gelb-Schwarzen allerdings mit 4:2.

Page 23: Dorfkicker #1

23YURDUMSPOR

„Am besten kann man die sportliche Entwicklung an unserem Spieler Fi-kret Kümet deutlich machen. Er kam damals als untalentierter Spieler aus der zweiten A-Jugend des FC Lehrte zu uns. Heute schießt er fast jedes Spiel ein Tor“, freut sich Keyik. Nun wollen die „Blues“ sich erst einmal in der Kreisliga etablieren. Große Ziele hegt man derzeit nicht. „Wir wol-len Spaß am Fußball haben. Wenn man zu erfolgshungrig ist, gerät dieser schnell in den Hintergrund“, merkt Özdemir an. Inzwischen en-gagiert sich der Verein auch sozial mit verschiedenen Aktionen. „Uns geht es allen gut. Wir wollen davon etwas an Bedürftige abgeben“, be-tont Keyik. Los ging alles 2010 mit einer Schnapsidee. Die Mannschaft entschied sich intern, für eine Schule

für andere Vereine selbstverständlich waren. Das fängt beim Aufhängen von Spielplakaten an“, sagt Özen Keyik. Bald ging mit dem Lema-Cup ein Hallenturnier an den Start und mit Özen Keyik als Trainer gelang 2012 der Aufstieg in die Kreisliga. Gleich in der ersten Saison durften sich die Yurdum-Fans über den ersten Derbysieg gegen den SV 06 Lehrte freuen. „Das war ein riesen Ereignis mit Fernsehen, 500 Zuschauern und allem drum und dran. Für die Jungs eine einmalige Sache, die so schnell niemand vergessen wird“, sagt Trai-ner Keyik.

Yurdumspor hilft Bedürftigen

Der sportliche Erfolg ist Endprodukt harter Arbeit von allen Beteiligten.

Gegenspieler tätlich an und es kam zu Spielabbrüchen. Schließlich woll-ten einige Vereine 2001 nicht mehr gegen die „Blues“ antreten. „Sicher-lich das ging überhaupt nicht, was wir damals abgezogen haben. Die gegnerischen Teams haben teilweise aber auch versucht, solche Spielab-brüche zu provozieren“, ärgert sich Yetis Özdemir. Dass es so nicht weitergehen konnte, begriff man schnell. Als Özdemir 2002 begann in die Vorstandsarbeit einzusteigen, gab es einen radikalen Wandel. „Der sportliche Erfolg wurde allem unter-geordnet. Wichtig war damals, dass wir die Kurve kriegen. Spieler wur-den schon für das kleinste Verge-hen vor die Tür gesetzt. Wir haben damals bei Minus angefangen“, er-innert sich Özdemir. Das Team, das damals noch aus vielen Hannovera-nern bestand, wurde immer kleiner. Eine Saison beendete man sogar mit einem Kader von 12 Mann. „Es war ein langer Prozess. Nun können wir stolz auf das sein, was wir geschaf-fen haben“, sagt Özdemir.

Pokalfinale und Derbysieg

Allerdings hat Yurdumspor Lehrte noch heute mit dem schlechten Ruf zu kämpfen. „Es bringt nichts, wenn wir dauernd über die Vergangenheit vor sechs oder sieben Jahren reden. Heute ist der Verein ein anderer“, meint Keyik. Als dann die Mann-schaft homogener wurde und immer mehr Lehrter, die es bei anderen Vereinen nicht gepackt haben, zu Yurdumspor wechselten, stellte sich bald auch wieder der sportliche Er-folg ein. Im Jahr 2006 erreichten die „Blues“ als unterklassiger Verein das Kreispokal-Finale und verloren nur knapp gegen Jan Leveste durch ein Tor in der 84. Minute mit 0:1. Nun wurde auch die Vorstandsarbeit pro-fessioneller. Die Neuen Hassan Keyik und Aytac Demirarar brachten fri-sche Ideen und Manpower mit. „Wir konnten endlich Sachen machen, die

Bild oben: Yurdumspor Lehrte gewinnt den Lema-Cup 2013Bild unten: Der ganze Stolz des Vereins. Die neu gegründete Frauenmannschaft absol-viert diese Saison ihre ersten Pflichtspiele.

Page 24: Dorfkicker #1

24 YURDUMSPOR

in der Türkei, Kleidung zu spenden. „Eine Lehrerin aus der Schule in der Provinz Antalya erzählte uns, dass es dort im Winter teilweise minus 30 Grad sind und die Lehrer schon zusammenlegen, damit sich die Schüler vernünftige Kleidung holen können“, erzählt Keyik. Die Idee verbreitete sich wie ein Lauffeuer, wurde in der Moschee verkündet und immer mehr Menschen auch aus anderen Städten spendeten Kleidung. „Die Garage bei Yetis war randvoll gefüllt. Leider hatten wir uns über den Transport keine Gedanken gemacht.“ Man entschied sich, die Klamotten auf die Mannschaftsfahrt in die Türkei mitzunehmen und diese dann dort vorbeizubringen. Doch das war schwerer als gedacht.

Verrückte Mannschaftsfahrt in die Türkei

„Wir ließen die Klamotten damals von sieben Taxen an den Flughafen nach Langenhagen fahren. Unser Spieler Ozan Demirarar sollte den ganzen Vorgang überwachen. Im Flugha-fen angekommen, bekam er Hunger und war für drei Minuten in einem Schnellrestaurant verschwunden. Als er wieder kam, nahm bereits die Polzei die Gepäckstücke unter die Lupe.“ Mit viel Überredungskunst ge-lang es Keyik und seiner Mannschaft doch noch, die Kleidung mit in die Türkei zu nehmen. Dort war man auf die Bereitschaft eines örtlichen Hote-liers angewiesen, der für den Trans-port einen Kurierdienst bestellte. „Als wir die Bilder aus der Schule sahen, waren wir alle der Meinung, dass wir noch viel zu wenig mitgenommen haben“, betont Keyik. Ein Jahr spä-ter ließ sich Yurdumspor erneut eine lustige Idee einfallen. Im Rahmen der Mission Olympics entschied sich die Mannschaft, ältere Damen und Herren aus dem Altersheim in ihren Rollstühlen zum Veranstaltungsort vorbeizubringen.“Als wir dort anka-men, empfing man uns mit Standing

Ovations. Das war großartig“, erin-nert sich Özdemir.

Aus einem familiären Verein wird eine große Familie

Trotzdem wird der Verein auch noch heute mit Argwohn betrachtet. Kriti-ker meinen, Yurdumspor verweigere sich der Integration, indem er eine Parallelwelt schaffe. Das kann Yetis Özdemir überhaupt nicht nachvoll-ziehen: „Wir sind als Lehrter geboren und betrachten Deutschland als un-sere Heimat. Wir sind alle integriert. Unsere Mannschaften sind gemischt mit Spielern aus verschiedenen Na-tionen. Auch sehr viele Deutsche ohne Migrationshintergrund spielen inzwischen bei uns.“ Zuletzt nahm

der Verein eine erstaunliche Entwick-lung. Innerhalb von drei Monaten konnte Yurdumspor seine Mitglie-derzahl verdreifachen. „Aus unse-rem kleinen familiären Verein ist eine große Familie geworden“, sagt Öz-demir. Seit dem Sommer treten nicht mehr nur die erste und zweite Her-ren, sondern auch eine Alte Herren, eine Damenmannschaft und eine C-Jugend gegen das runde Leder. Zudem wurde eine Tanzgruppe auf-gebaut.

Generationen-Austausch: Die Spieler des SV Yurdumspor Lehrte fuhren ältere Damen und Herren 2011 zum Austragungsort der Mission Olympic. Foto: Stadtmarketing Lehrte/ Gallowski

Türkischer Klub mit Frauenteam

Besonders stolz ist man aber auf die neu gegründete Frauenmannschaft. Dass ausgerechnet ein Verein mit türkischen Wurzeln ein Frauen-Team aufbaut widerspricht jedem Klischee. „Ich kenne keinen türkischen Verein, der so wie wir eine Damenmann-schaft hat“, sagt Özdemir. Doch der Weg bis dorthin war schwer. Beim ersten Training erschienen nur drei Frauen und auch bei den Alten Her-ren ließen sich nur drei Mann blicken. „Wir wollten schon aufgeben. Doch unser neuer Manager Friedhelm Gurnicke mit seiner langen Erfah-rung sagte uns, dass wir immer wei-ter machen sollen.“ Und er behielt Recht. Die Arbeit hat sich gelohnt,

auch wenn dies manchmal zu Lasten der Familie ging. Der Ursprungsge-danke von Yurdumspor lebt auch in diesen Mannschaften weiter: „Es ist egal, ob die 0:10 verlieren. Es zählt allein der Spaß am Fußball und an der Gemeinschaft“, sagt Keyik. Am 06. Dezember kann dies endlich ge-bührend gefeiert werden. Im Kurt-Hirschfeldt-Forum ist für diesen Tag die Feier zum 25-jährigen Bestehen geplant! Viele Gäste werden erwartet und diese können sich schon einmal auf das leckere Essen freuen.

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Page 26: Dorfkicker #1

26 ZUSCHAUER

WO SEID IHR, LIEBE ZUSCHAUER?Kreisliga, zweiter Spieltag. Zum

Spiel von Yurdumspor Lehrte gegen den TSV Germania

Arpke (2:2) erscheinen etwas mehr als zehn Zuschauer. Kein Einzelfall! Selbst in der Bezirksliga und Lan-desliga bleiben die Ränge meist leer. Zum Saisonauftakt der TSV Burgdorf gegen Fortuna Sachsenross kamen gerade einmal 100 Zuschauer. Im-merhin gibt es einige wenige Ver-eine, die diesen negativen Trend derzeit noch wiederstehen können. Am Adlerhorst zum Beispiel stehen noch immer mehr Fußball-Freunde am Spielfeldrand als bei anderen Bezirksliga-Vereinen.

Doch bekanntlich war früher alles besser. So erinnert sich ein Zu-schauer in Otze an die legendären Derbys gegen den 1. FC Burgdorf. Ende der 70er Jahre, als beide Ver-eine noch ihre glanzvollen Jahre erlebten und in der Bezirksklasse spielten. „Da standen die Autos der Zuschauer noch bis zur Ortsmitte.“ Das Endspiel um die Meisterschaft 1978 wollte sich in Otze eine Re-kord-Kulisse von 1.897 zahlenden

Zuschauern ansehen. Diese Zahl wurde nur noch von den legendä-ren Stadtderbys zwischen dem FC Lehrte und dem SV 06 Lehrte ge-toppt. So erinnert sich Christoph Wolf vom Fanclub des SV 06 Lehrte: „Wenn wir gegen den FC spielten, war kaum noch ein Qudratmeter frei. Das Spiel wollten zwischen 2.000 bis 3.000 Zuschauer sehen“.

Selbst bei Derbys sind die Stadien leer

Aus heutiger Sicht gesehen sind das utopische Zahlen. Selbst wenn zwei Ortsrivalen aufeinander treffen,

Gut besuchte Stadtderbys. Bei den Spie-len zwischen dem SV 06 Lehrte und dem FC Lehrte kamen in den 70er und 80er Jahren meist zwischen 2000 und 3000 Zu-schauer.

wird die 200-Zuschauer Marke nur noch äußerst selten überschritten. Die Ausnahme war das „Spiel des Jahres“ der vergangenen Saison, als Yurdumspor Lehrte im heimischen Yurdum-Dome den SV 06 Lehrte zu Gast hatte. „Die Ränge waren voll. 500 Zuschauer wollten das Spiel sehen. Das war Werbung für den Fußball“, sagt Yurdum-Trainer Özen Keyik. Zum Rückspiel im Lehrter Stadion waren die Tribünen aber be-reits wieder verwaist, was zum Teil am Wetter lag und auch daran, dass die Werbetrommel nicht so gerührt wurde, wie noch beim ersten Aufein-andertreffen.

Page 27: Dorfkicker #1

27ZUSCHAUER

Nicht nur in der Kreisliga ist der Trend spürbar. Auch in der Oberliga verlaufen sich nur noch wenige in die Stadien. Ausgehend vom Fünft-ligisten 1. SC Göttingen bildete sich deshalb die Initiative „Glotze aus - Stadion an“, die eben jene Zuschau-erarmut bekämpfen will. Die Macher haben bereits einen Schuldigen ausgemacht: das Fernsehen, ins-

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besondere das Pay-TV. „Der Weg zum Stadion wirkt heutzutage wie eine Weltreise, an einem Sonntag, der ebenso mit einem perfekt insze-nierten Medien-Fußballspiel vor dem heimischen Fernseher verbracht werden kann“, heißt es auf der In-ternetseite der Initiative. In Konflikt kommen viele Amateurvereine vor allem dann, wenn Hannover 96 am

Sonntag spielt - der heilige Tag, der bis vor einiger Zeit noch für den kleinen Fußball reserviert war. Doch auch das Kreisliga-Spiel kann zu einem unvergessenen Ereignis wer-den, nämlich dann, wenn die Fans auf den Rängen mitgehen und bei jeder Chance den Torjubel auf den Lippen haben. Der Amateurfußball braucht euch!

Page 28: Dorfkicker #1

28 BULL-SHIT-BINGO

BULLSHIT-BINGO KREISKLASSENFUSSBALLEin Spieler grätscht seinem Gegenspieler auf Kniehöhe in die Beine und sagt nachdem er die gelbe Karte sieht zum Schiedsrichter: „Ich treffe nur den Ball!“

Nach einem Pfiff des Schiedsrichters beklagt sich ein Zuschauer laut-stark: „Immer nur auf

Zuruf!“

Ein Zuschauer schreit nach einem Foulspiel: „Schiri, der hat schon

Gelb!“

Ein Spieler, dem der Ball verspringt, beklagt sich:

„Auf dem Acker kann man auch nicht spielen“

Ein Spieler verlässt ganz offensichtlich mit den letzten Reserven den Platz und zündet sich

direkt danach eine Kippe an.

Ein Rentner mit Brillen-gläsern in Duplosteingrö-ße behauptet vom gegen-überliegenden Strafraum

aus: „Das war niemals Abseits!“

Ein Spieler schimpft nach einem Foulspiel: „Was ist mit dir los? Ich muss mor-

gen wieder arbeiten.“

Rudelbildung: Nach einem harmlosen Schub-

ser fällt ein Spieler hin, hält sich schmerzverzerrt

das Gesicht und rollt mehrere kilometerweit

über den Platz.

Page 29: Dorfkicker #1

29BULL-SHIT-BINGO

Nach einem verschos-senen Elfmeter kurz vor Schluss schreit ein Aus-wechselspieler auf der

Bank: „Kiste!“

Ein Spieler wird mit Eis-spray behandelt und ver-schwindet nach wenigen

Sekunden hinter einer Wolke aus Eisnebel.

Die Abwehrspieler des unterlegenen Tabellen-

vorletzten hauen die Bälle bereits nach vier

Minuten unbedrängt in den angrenzenden Fluß.

Ein Spieler mit Schuhen in Farben eines Kanarien-vogels verstolpert beim achten Übersteiger den Ball und leitet damit ei-nen gefährlichen Konter

ein.

Der Stürmer läuft allei-ne auf das Tor zu. Doch

anstatt ihn einfach unten links reinzuschieben,

versucht er einen Lupfer und scheitert kläglich.

Ein Hund läuft über den Platz.

Die Spielfeldmarkierun-gen sind in etwa so gera-de gezogen wie die Linien im „Gemälde“ eines Erst-

klässlers.

Falscher Einwurf.

BULLSHIT-BINGO KREISKLASSENFUSSBALL

Page 30: Dorfkicker #1

30 GRONSKY UND KEYIK

„Ich habe mehr Titel als dein Dorf Einwohner“Arwed „The Rock“ Gronsky (Adler Hämelerwald) und Özen Keyik (Yurdumspor Lehrte) sind wie Uli Honeß und Christoph Daum und damit das perfekte Traumpaar für ein Interview. Denn was sich liebt, das neckt sich.

Ich freue mich, hier zwei außer-ordentliche Experten des regio-nalen Fußballs an einem Tisch sitzen zu haben. Dann könnt ihr mir sicherlich sagen, wer Rive-lino war?Keyik: Stimmt, der Herr Gronsky ist Experte in Puncto Junggesellschaft, Schützenkönig, Eier sammeln. Naja, alles was das Dorfleben so lebens-wert macht. Und was Rivelino angeht. Das war vor sei-ner Zeit. Also Arwed bitte ohne Google.Gronsky: Hört sich wie ein brasilianischer Nationalspieler an.

Rivelino galt lange Zeit als Erfinder des „Elástico“, – jener Täu-schung, bei der der Spie-ler den Ball mit dem Fuß erst zur Seite schiebt, um ihn dann blitzschnell wie-der in die entgegenge-setzte Richtung zu hebeln. Könnt ihr Tricksen?Keyik: Gronsky und Fußball ist in meinen Augen so, wie wenn Roberto Blanco beim European Song Contest für Zypern an den Start gehen würdeGronsky: Du täuscht dich mein alter Freund. Hin und wieder habe ich lichte Mo-mente, aber im Großen und Ganzen bin ich eher die per-sonifizierte Abrissbirne der

gegnerischen Kreativität. Bei dir brauchte ich den

Ball ja nur vor-beilegen und locker vor-b e i j o g g e n , da war dein m a x i m a l e s Tempo er-

reicht.

Von Gronsky stammt der Satz, dass ein guter Fußballer auch auf Rollsplitt guten Fußball spielen müsse. Ist Gronsky ein solcher Fußballer und würden Sie, Herr Keyik, ihn jemals ver-pflichten?Keyik: Nun, um diese Frage zu be-antworten muss ich ein wenig län-ger ausholen. Also, es war 2006. Deutschland hatte gerade das Som-mermärchen verkackt, da übernahm ein gewisser Jörg Karbstein den Trainerposten beim SV Adler. Ein Anruf bei Karpi, ein kurzes Gespräch und auch ich unterzeichnete einen Vertrag am Riedweg. Andere Weg-gefährten zog es nach Katar, ich ging nach Hämelerwald. Gesagt, getan und ich fand mich auf dem Trainingsplatz in Hämelerwald wie-der. Die Mannschaft hatte damals

eine sogenannte „goldene Genera-tion“. Spieler wie Hesse, Walther, Ecke und Ritter bildeten das Gerüst. Und es gab Spieler wie Gronsky. Für Unwissende sei gesagt, als ich nach Hämelerwald kam war der nette Herr Gronsky eine Mischung aus Paul Gascoigne und einem Möch-tegern „Vin-Diesel“. Dabei hatte er aber nicht das fußballerische Kön-nen eines Paul Gascoigne. Somit kann sich jeder Fußballer denken, in welchem Zustand Gronsky damals war.Gronsky: In der 4. Kreisklasse - mit dem Herz am rechten Fleck. Karb-stein brauchte einen Manndecker und ich habe die Vorbereitung mit-

Page 31: Dorfkicker #1

31GRONSKY UND KEYIK

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gemacht. Trotz einiger disziplina-rischer Maßnahmen fand ich den Weg in die Stammelf. Hagi hat mich an die Hand genommen, ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin.Keyik: Wir kamen nach der ersten Einheit ins Gespräch. Ich merkte, dass wir etwas Gemeinsames hat-ten, nämlich am selben Tag Ge-burtstag. Also entschied sich Papi den Jungen unter seine Fittiche zu nehmen. Er fragte mich: „Warum Hämelerwald?“ und ich sagte: „Geld stinkt nicht!“. Er fragte „Schon ein-mal einen Titel geholt als Fußballer?“ und ich antwortete: „Mehr Titel als dein Dorf Einwohner hat“. Von da an hing er wie eine Klette an mir.Gronsky: Außer auf dem Platz, da bin ich ihm immer weggelaufen. Denn Özens Schwäche war meine Stärke. Laufen, laufen und laufen...

Gronsky erzielte in der Vorbe-reitung immerhin ein Tor gegen

Vöhrum. Wir wetten deshalb, auch wenn schon einige Spiel-tage rum sind, dass Gronsky acht Saisontore erzielt?Keyik: Gehe ich blind ein und setze alles, wirklich alles, was ich habe.Gronsky: Ich auch (lacht)! Aber zehn Scorer-Punkte mache ich in jeder Saison in etwa. Mein Ziel sind

drei Saisontore, das ist meine bishe-rige Bestmarke.Keyik: Wann hast du denn mal drei Saisontore gemacht? In der Heide-liga oder was?Gronsky: In der ersten Bezirksliga-Saison. Du warst dabei!Keyik: Hallo Arwed, denk doch mal

nach. Ich habe dich „The Rock“ genannt. Nicht „El Figaro“ oder „El Maestro“. Du bist doch ein schlaues Kerlchen, hast studiert usw. Zähl mal Eins und Eins zusammen. Also Fuß-ball plus „The Rock“! Na, klingelt es? Folgender Vorschlag: Macht Arwed Gronsky drei Saisontore, dann werde ich bei der Abschlussfeier der Adler ein Spanferkel spendieren und in Lederhosen den ganzen Abend ausschenken. Schafft er es nicht, dann wird Herr Gronsky bei der Saisonabschlussfeier von Yurdum-spor ein Lamm sponsern. Dazu im Sultan-Kostüm samt Schnauzer den ganzen Abend ausschenken. Drei Saisontore, Elfmeter zählen nicht. Deal or no Deal, Herr Gronsky?Gronsky: Ich kann mich nicht erin-nern, dass ein Adler jemals gekniffen hat. Ich gehe die Wette ein.

Momentan läuft es bei euch zum Saisonstart ja noch nicht so blen-

„Ich merkte, dass wir etwas Geimensames hatten, nämlich am

selben Tag Geburtstag.“

Page 32: Dorfkicker #1

32 GRONSKY UND KEYIK

dend. Darf man zum verkorksten Saisonstart gratulieren?Keyik: Ja, das kann man getrost so unterschreiben. Den Saisonstart hat man sich sicherlich etwas besser vorgestellt. Zumindest in Lehrte!Gronsky: Der schlechte Start tut weh, aber noch ist alles offen. Lei-der bin ich da zu weit weg vom Ta-gesgeschäft. Mit den Spitzenteams haben wir Adler weniger zu tun, vom Rest sind wir nicht weit weg und deswegen sehe ich der Saison noch beruhigt entgegen. Die beiden letz-ten knappen Niederlagen taten weh. Es wären aber durchaus Punkte drin gewesen.

Wie wollt ihr da unten denn wieder rauskom-men?Keyik: Arwed, mein Be-ster! Weißt du wie ihr da unten wieder rauskommt und zwar ganz, ganz schnell? Und das meine ich jetzt wirk-lich vollen Ernstes.Gronsky: Na, was kommt jetzt? Gronsky in die Zweite oder Dritte?Keyik: Bleib einfach weg! Aber das kann ich dir auch begrün-den. Weißt du, wann es den letzten Adler-Sieg in einem Punktspiel gegeben hat mit dir in der Anfangsformation? Am 30. September 2012 - beim 2:0 Heimsieg gegen Stadtoldendorf! In knapp drei Wochen können wir fast das Einjährige feiern! Respekt! Wenn ich dein Trainer wäre und die Sta-tistiken vorgelegt bekom-men würde, würde ich dich auf den Mond schie-ßen! Ach ja, und wenn du jetzt daher kommst und sagst: „Wieso? Beim 4:1 Sieg gegen TuS Da-venstedt war ich auch dabei!“ Dann sage ich: Stimmt! Aber du

wurdest erst 15 Minuten vor Ende der Partie eingewechselt. Da war die Messe schon gelesen und das Ergebnis stand fest. Aber mach dir nichts daraus. Günther Herrmann schimpft sich auch Fußball-Weltmei-ster 1990! Wobei Günther Herr-mann - das ist wieder zu alt für

dich. Das war lange, lange vor dei-ner Zeit. Google einfach mal, dann weißt du, was ich dir sagen möchte.Gronsky: Mal bist du Hund, mal bist du Baum. Es kommen auch wieder bessere Zeiten!

Real hat für Gareth Bale jetzt gerade 91 Millionen Euro, man munkelt sogar 100 Millionen Euro auf den Tisch gelegt. Wie seid ihr in eurer Laufbahn eigent-

lich mit Geld umgegangen?Gronsky: Da gebe ich weiter

an Herrn Keyik. Für mich ist der Ruhm der Fans mehr Wert als alles Geld der Welt!Keyik: Liest hier ei-gentlich das Finanz-amt mit?

Höchstens die NSA! Es hal-

ten sich auf jeden Fall Gerüchte Keyik

sei ein knallharter Ge-schäftsmann?!

Keyik: Ich habe bei den Besten die-ser Branche gelernt: Bianca Illgner und Gabi Schuster!

Wenn Jörg Karbstein bei Ver-handlungen immer einen Euro mehr als Willi Gramann (Trainer FC Lehrte) verlangt hat, an was hat sich ein Özen Keyik gehal-ten?Keyik: Das war damals noch eine Mark. Den Euro gab es nicht. Die Geschichte ist nicht nur kult und legendär, sie dient auch bis heute noch als Verhandlungsschema für alle Schützlinge von Karbstein und Gramann.

Kommen wir zum Schluss! Was liegt euch noch auf den Herzen?Keyik: Arwed mein Bester, hast du dich eigentlich schon mal schlau ge-macht, wie die Preise derzeit für ein Lamm liegen?Gronsky: Am Ende der Saison wer-

Laufen ist die Stärke von Häme-lerwalds Arwed Gronsky. Foto: Krüger

Page 33: Dorfkicker #1

33GRONSKY UND KEYIK

den wir sehen, wozu es gereicht hat. Die Wette gilt und wenn ich am letz-ten Spieltag ein Hattrick mache, soll es mir auch recht sein.Keyik: Hattrick im letzten Spiel? Ich bitte dich! Ich schlage gerade mei-nen Fußball - Almanach auf und was lese ich da? Letztes Tor von Arwed Gronsky in einem Punktspiel? Na, weißt Du es?Gronsky: Das war ein Kopfball gegen Ambergau am dritten Spiel-tag der letzten Saison.Keyik: 26. August 2012 beim 4:1 gegen Ambergau. Gronsky erzielte in der 15. Spielminute das alles ent-scheidende, wichtige, erlösende 1:0.

Gronsky: Nach den Gesetzen dei-ner Statistik wäre ich langsam mal wieder fällig.Keyik: Nach den Gesetzen mei-ner Statistik ist Fußball die falsche Sportart für Dich!

Zum Schluss! Vervollständigt bitte folgenden Satz: Wenn ich demnächst Arwed/Özen auf dem Platz treffe, dann...

Gronsky: Wenn ich Özen dem-nächst auf dem Platz treffe, dann werde ich ihm die Hand schütteln und zum Derbysieg gegen Null-Sechs gratulieren.Keyik: Wenn ich Arwed demnächst auf dem Platz treffe, dann wird er entweder als Neuzugang bei den Blues vorgestellt oder aber wir sind Rivalen und meine Jungs geben ihm klar und deutlich zu verstehen, wel-che Bedeutung der Satz „Kein Blut - kein Foul“ hat.

Vielen Dank, dass ihr euch beide die Zeit genommen habt!

„Nach den Gesetzen meiner Statistik ist Fußball die falsche Sportart für dich.“

Alle News, Tore und Emotionen...

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Page 34: Dorfkicker #1

34 FANCLUB SV 06 LEHRTE

GELB-SCHWARZE LIEBELange Zeit sorgte er für gute Stimmung auf den Rängen des SV 06 Lehrte. Nun feierte der 1. Fanclub des SV 06 Lehrte sein 40-jähriges Bestehen.

Irgendwann Mitte der achtziger Jahre in Lehrte. Die Mannschaft vom damaligen 06-Trainer Willi

Messerschmidt bereitet sich gerade auf ein Spiel der Landesliga vor. Das Wetter ist schön. Ein paar Zuschauer sitzen auf den Rängen und genießen die Stille. Aus heiterem Himmel er-scheint ein gelb-schwarzer Pulk mit Sirenen, Fahnen und Trommeln. Jetzt geht die Post ab und die Tri-büne im Lehrter Stadion spürt man förmlich wackeln! Die Mitglieder des Fanclubs des SV 06 Lehrte lassen Konfetti regnen, peitschen ihr Team an und trommeln, was das Zeug hält.

Das war einmal! Heute sitzen Chris-toph Wolf, Thomas Wolf und Volker Bloch im Vereinsheim des SV 06 Lehrte und blicken gerne auf die alten Zeiten zurück. Sie waren keine

Gründungsmitglieder, aber gehörten dem Fanclub zumindest von der er-sten Stunde an. Zusammen mit dem Fanclub sind sie auch in die Jahre gekommen und leiten heute den Vorstand des 1. Fanclubs beim SV 06 Lehrte.

Mitglieder treffen sich heute noch regelmäßig

Ins Stadion gehen die Fans des SV 06 Lehrte derzeit aber nur sehr unre-gelmäßig. „Zumindest bei den Der-bys versuchen wir alle da zu sein“, sagt Volker Bloch. Sonst fehlt den Anhängern die Zeit. „Viele unserer Mitglieder sind auch im Vorstand des Vereins tätig. Das nimmt einige Zeit in Anspruch“, erklärt Christoph Wolf. Der Zusammenhalt der noch stolzen 16 Mitglieder fördert man mit gemeinsamen Ausflügen oder

Feiern. Und sollte es tatsächlich mal ins Stadion gehen, dann sind die Fans eher stille Genießer des Spiels. „Krach machen wir keinen mehr, das können die Jüngeren machen“, erklärt Bloch. Deshalb hat sich vor einigen Jahren auch der 2. Fanclub, die Brigade Schwarz-Gelb gegrün-det. Ihr gehören vor allem junge Fans an, die bis vor einiger Zeit die Mannschaft ebenfalls mit Pauken und Trompeten unterstützten. Un-vergessen das Kreispokal-Finale 2010 gegen den TSV Godshorn oder die Relegationsspiele.

Gründung in der Heideliga

Ein Jahr bevor Deutschland mit Größen wie Gerd Müller oder Paul Breitner zum zweiten Mal Fußball-ball-Weltmeister wurde, fasste man im beschaulichen Lehrte den Be-

Page 35: Dorfkicker #1

35FANCLUB SV 06 LEHRTE

schluss einen Fanclub zu gründen. Im Sommer 1973 spielte der SV 06 Lehrte in der Heideliga. Das Projekt „Fanclub“ begeisterte schnell. Zehn Jahre später, da spielten die Gelb-Schwarzen in der Landesliga, zählte der Fanclub bereits deutlich mehr als 40 Mitglieder. „Den Gegnern schlotterten die Knie, wenn sie nach Lehrte kamen. Sowas kannten die bei sich gar nicht“, erklärt Christoph Wolf. Auch auf Auswärtstouren be-gleiteten die Fans ihren Verein. „Das war damals ein Tagesausflug. Bei uns ging es meist um acht oder neun Uhr mit dem Bus los“, betont Wolf. Die Gegner hießen damals eben noch nicht TSV Arpke oder SuS Sehnde, sondern Eintracht Nordhorn oder Kickers Emden.

Fanclub erlangt Kult-Status...

Die eigene Mannschaft lief mit den Fans im Rücken regelmäßig zu Hochtouren auf. Die Spieler spürten, dass die Fans zu „106 Prozent“ hin-ter ihnen stehen. „Die Spieler waren damals alles Eigengewächse. Jeder kannte jeden“, erinnert sich Wolf. Nach dem Spiel kam das Team meist zu den Fans auf die Tribüne und der Sieg wurde gemeinsam ge-feiert. „Das kennt man heutzutage teilweise auch aus der Bundesliga. Das haben die bei uns abgeguckt“, scherzt Bloch.

Negative Schlagzeilen schrieb der Fanclub nie und ganz Lehrte zu-mindest bis zum Hohnhorstweg, der Heimstätte des Rivalen FC Lehrte, war stolz auf seine Schlach-tenbummler, wie sie damals noch hießen. „Jeder trug für sich selbst die Verantwortung, dass alles ver-nünftig läuft“, erzählt Bloch. Auch der ehemalige 06-Trainer Willi Mes-serschmidt, der in den 80er Jahren die Gelb-Schwarzen trainierte, lobte die Fans: „Die sehen zwar manch-mal ganz schön abenteuerlich aus,

doch nach dem Spiel bringen die sogar ihre leeren Bierdosen selbst zum Mülleimer.“

...auch außerhalb Lehrtes

Auch außerhalb Lehrtes erlangte der Fanclub schnell Bekanntschaft. „Die anderen Vereine kannten so etwas nicht. Allein schon wegen der Ge-tränkeabnahme waren wir bei jedem Hallenturnier und in jedem frem-den Stadion gern gesehen. Auch wenn vielleicht hin und wieder mal ein Schlachtruf unter die Gürtellinie

ging“, erinnert sich Christoph Wolf. Sogar das bekannte Sportmagazin kicker stattete den Gelb-Schwarzen einen Besuch ab, es war schließlich der einzige Landesligist weit und breit, dessen Fans sich organisiert hatten. Ein anderes Magazin „Nie-dersachsen Fußball“, die offizielle Zeitung des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV), stellte die Lehrter Jungs mit folgenden einlei-tenden Worten vor: „Sambarhythm-hen, Sirenenkonzerte, lautstarke Anfeuerungsrufe - eine Kulisse, die eher im Maracana-Stadion von Rio

Page 36: Dorfkicker #1

36 FANCLUB SV 06 LEHRTE

de Janeiro, denn auf der städtischen Anlage in Lehrte zu vermuten wäre.“

Derbys sind das Highlight

Besonders den Derbys fieberten die Fans entgegen. Die Ränge im städtischen Stadion und auf der An-lage des FC Lehrte auf dem Hohn-horstweg waren meist prall gefüllt, wenn die Rot-Weißen auf die Gelb-Schwarzen trafen. „Damals kamen zu den Spielen noch 2.000 bis 3.000 Zuschauer und es herrschte richtige Derby-Atmosphäre“, erin-nert sich Bloch. Besonders an ein Spiel gegen den Stadtrivalen vom FC Lehrte denken die 06-Fans gerne

zurück. „Wir lagen bereits 0:2 hinten und in der Schlussphase haben wir das Spiel noch gedreht. Da hat das Stadion getobt“, erzählt Christoph Wolf.

Fernsehen ersetzt die Geimeinschaft

Heute jedoch beherrscht die Stille das Lehrter Stadion. Nur noch we-nige Zuschauer wagen sich derzeit an den Spielfeldrand. Auch die „Bri-gade Schwarz-Gelb“, die noch bis vor einigen Jahren mit Trommeln zu den Spielen marschierte, ist nicht mehr so aktiv. Na gut, das mag zum Teil daran liegen, dass Null-Sechs

nicht mehr in der Landesliga, son-dern in der Kreisliga spielt, trotzdem meint Bloch: „So eine Gemein-schaft, wie damals, gibt es heute nur noch selten. Die jungen Leute haben heute bessere Dinge zu tun und auch die Fernseh-Berichterstat-tung motiviert nicht gerade dazu ein Spiel des örtlichen Amateurklubs anzusehen.“ Sportlich läuft es bei der 1. Herren aktuell nicht so rund. Statt Aufstiegsrennen läutete der neue Coach Lars Bischoff nach nur vier Spieltagen den Abstiegskampf ein: „Die Vorbereitung lief gut und eigentlich wäre es schön, wenn die Erste mal wieder auftsteigt. Doch aktuell befindet sich die Mannschaft wohl noch in der Findungsphase“, rätselt Bloch. Man würde es dem SV 06 Lehrte wünschen, dass er irgendwann mal wieder zu anderen Ufern aufbricht und an seine alten glorreichen Zeiten anknüpfen kann. Vielleicht wird das Stadion dann auch mal wieder voll und die Ge-schichte beginnt von vorne.

Page 37: Dorfkicker #1

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Page 38: Dorfkicker #1

38 PLATZBESICHTIGUNG

ZWISCHEN KÄLBERWIESE UND WEIZENFELD

Der Platz des SSV Sehnde-Süd hat einen recht zweifelhaften Ruf erlangt. Er gilt als der schlechteste Platz Norddeutschlands. Zeit für uns ihn mal gründlich unter die Lupe zu nehmen.

Wir verlassen den Ortskern Müllingens fahren in die Straße „In den Beekswie-

sen“ und folgen deren Verlauf. Es geht ins Nichts! Doch dann erspä-hen wir ihn endlich. Direkt neben der Kuhweide, hinter einer Hecke versteckt ist der berühmte Platz des SSV Sehnde-Süd. Dieser hat einen recht zweifelhaften Ruf erlangt. Er gilt als der schlechteste Platz Nord-deutschlands. „Welch ein Acker“ oder „hier kann man doch keinen Fußball drauf spielen“ heißt es auch heute wieder von den Gegnern, die eigentlich aus der 3. Kreisklasse ähnliche Plätze kennen müssten. Doch die Vorwürfe sind nicht unbe-gründet. Der Platz ist klein und hat so viele Löcher und kleine Hügel, sodass manch einer sagen würde, dass hier noch die Maulwürfe das Spiel entscheiden.

Im Jahr 1973 grasten dort, wo jetzt jeden zweiten Sonntag der Ball rollt, noch die Kühe und die Kinder muss-

ten von Günter Netzer und Gerd Müller inspiriert auf einer Wiese ohne Tore spielen. Der damalige Ortsrat erkannte die missliche Lage und reichte ein Jahr später einen Antrag ein, für den fußballbegeister-ten Nachwuchs doch endlich einen Bolzplatz zu bauen. Gesagt, getan! Ein Bauer tauschte das geeignete Stück Land gegen ein neues ein und es entstand der Sportplatz.

SSV Sehnde-Süd wird 1980 gegründet

Bis zur Gründung eines Fußball-vereins in Müllingen und Wirringen dauerte es aber noch ein wenig. Bis ins Jahr 1980 kickten auf dem neu geschaffenen Platz Jugendliche und eine Interessengemeinschaft Fußball, die sich spannende Fights gegen Betriebs- und Kneipenmann-schaften lieferten. Dann kam eini-gen Jugendlichen die Idee, einen eigenen Verein zu gründen. Wenige Tage später am 18. Oktober 1980

versammelten sich die klugen Leute und gründeten den SSV Sehnde-Süd, der fortan auf dem Rasen, des sechs Jahr zuvor geschaffenen Fuß-ballplatzes, spielte.

Flutlichtanlage wird vor der Schrottpresse gerettet

Unzählige Arbeitsstunden verbrach-ten die SSV-Mitglieder auf dem Acker und machten aus der Kuh-weide einen Fußballplatz, der zur Teilnahme am Spielbetrieb berech-tigte. Elf Jahre später kam sogar noch eine Flutlichtanlage hinzu, die SSV-Mitglieder in einer Nacht- und Nebelaktion vor der Schrott-presse retteten. Die mit 2000-Watt Baustrahlern ausgestatteten Masten stehen heute immer noch.

Inzwischen jedoch wird die Instand-haltung des Platzes immer aufwän-diger. Die Flutlichtanlage rostet vor sich hin, in den vergangenen Jahren musste immer wieder Mutterboden

Page 39: Dorfkicker #1

39PLATZBESICHTIGUNG

auf den Platz aufgetragen werden. Spieler verletzten sich teilweise ohne Fremdeinwirkung des Gegenspie-lers, Maulwürfe beteiligten sich am Spielgeschehen. So kann es nicht mehr weitergehen, dachte sich auch der SSV-Vorstand! Wenn es nach den Wünschen der Fußballab-teilung geht, ist der alte Platz bald Geschichte.

Zukunfsvision Fußballplatz

Bis zur Saison 2014/15 soll aus dem Acker endlich ein richtiger Fuß-ballplatz werden. Es soll ein neuer Rasenplatz mit neuer Flutlicht- und Beregnungsanlage angelegt wer-den. „Um endlich einen vernünftigen Fußballplatz zu schaffen, benötigen wir 29.000 Euro - mit Flutlichtanlage sogar 50.000 Euro. Das ist für uns als kleiner Verein nicht aus eigener Tasche zu bezahlen“, sagt der Platz-beauftragte des SSV Jens Sehl-mann. Zuschüsse würde es zwar von der Gemeinde und auch vom Regionssportbund geben, doch das reicht längst nicht: „Wir suchen deshalb nach Privatleuten und Un-ternehmen, die uns bei dem Projekt unter die Arme greifen wollen“, er-zählt der Trainer der 1. Herren Rene Bettels. Auf einer extra eingerich-teten Internetseite ist es deshalb möglich, für eine beliebig große Ra-senfläche eine Platzpatenschaft zu übernehmen. Ein Quadratmeter kos-tet fünf Euro. Spender können sich mit ihrem Namen, Firmenlogo aber auch anonym eintragen. „Ohne die Patenschaft können wir den Platz nicht finanzieren“, ist sich Sehlmann sicher. Bis es soweit ist, müssen sich die SSV-Kicker noch ein wenig gedulden.

Page 40: Dorfkicker #1

40 ZEIG RASSISMUS DIE ROTE KARTE

„SPORT STEHT FÜR TOLERANZ“Interview des Vereins „Show Racism the Red Card - Deutschland e.V.“ mit dem Trainer von Hannover 96 Mirko Slomka.

Mirko, wurdest du persönlich schon einmal rassistisch belei-digt? Slomka: Nein, noch nie persönlich.

In welcher Form begegnet dir Rassismus im Alltag?Slomka: Zum Glück sehr selten. Zuletzt habe ich es bei spielenden Kindern erlebt. Die Eltern sind dann aber sehr schnell eingeschritten.

Wie sieht es mit Rassismus-Vorfällen im Fußball aus?Slomka: Vor einigen Jahren war ich selbst im Stadion, als der ehe-malige 96-Profi Gerald Asamoah von gegnerischen Fans massiv rassistisch beleidigt wurde. In der Bundesliga habe ich schon sehr lange keine rassistischen Äußerun-gen mehr erlebt.Ansonsten gab es Anfang des Jah-res 2013 ja die schlimmen Belei-digungen gegenüber Kevin-Prince Boateng vom AC Mailand in Italien. Das ist der letzte mir bekannte Fall. Umso wichtiger ist es, aktiv zu sein gegen rassistische bzw. diskriminie-rende Tendenzen.

Warum gibt es deiner Meinung nach Rassismus? Und was ist für dich Diskriminierung?Slomka: Diskriminierung ist für mich die Verurteilung oder Belei-digung eines Menschen wegen seiner Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Gesinnung. Eine Haltung, die für mich absolut inakzeptabel ist.

Wie sieht deiner Ansicht nach der derzeitige Trend aus. Hat der Rassismus in der Gesell-

schaft nachgelassen oder zuge-nommen?Slomka: Entscheidend ist für mich, dass es nach wie vor Rassismus gibt. Deswegen ist es für mich von so großer Bedeutung, im Rahmen der Kampagne Vorbild zu sein und aktiv Zeichen für eine Gesellschaft zu setzen, in der Rassismus und Diskriminierung keinen Platz haben.

Dein Rat: Was können Jugend-liche tun, wenn sie mit Rassis-mus und Diskriminierung kon-frontiert sind?Slomka: Mutig sein, Zivilcourage zeigen und die ausgrenzen, die sich rassistisch oder diskriminierend äußern. Das geht natürlich im Sport sehr einfach: Wer sich rassistisch äußert, für den ist kein Platz mehr im Team. Wichtig ist aber auch eine gewaltfreie Reaktion – am besten durch eine direkte An-sprache.

Du trainierst Spieler aus verschiedenen Kulturen und Nationen, hast du von ihnen-schon einmal etwas gelernt oder persönlich davon profitiert?Slomka: Eine ganze Menge: Musik, Sitten und Bräuche, Mentalitä-ten, Rezepte für Essen und Getränke – die Liste ist lang. Es ist un-glaublich spannend, andere Kulturen kennenzulernen und so zu verstehen, was Menschen anderer

Page 41: Dorfkicker #1

41ZEIG RASSISMUS DIE ROTE KARTE

Herkunft bewegt oder sie glücklich macht.

Bitte vervollständige folgenden Satz: Ich zeige Rassismus und Diskriminierung die Rote Karte, weil…Slomka:…gesellschaftliches Fair-play, Anerkennung und Integration zentrale Punkte für ein friedliches Miteinander sind. Und der Sport, das zeigt meine langjährige Erfah-rung als Trainer, steht für Toleranz

und gegenseitigen Respekt - un-abhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Gesinnung.

Mirko, eine letzte Frage: Wie können deiner Meinung nach Sportler_innen und Trainer_in-nen helfen, Vorurteile und Ras-sismus zu bekämpfen?Slomka: Der Sport macht keine Unterschiede. Die Regeln in un-serem Sport sind für alle gleich. Insofern ist der Sport mit

allen Beteiligten einfach ein tolles Vorbild für unsere Gesellschaft, wie ein harmonisches Miteinander ohne Diskriminierungen funktionie-ren kann, wenn alle die Spielregeln einhalten.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für die nächsten Spiele in der Bundesliga.

Der Cheftrainer von Hannover 96, Mirko Slomka, ist seit März 2013

Botschafter unserer Kampagne „Unsere Elf gegen Rassis-

mus“. Zum Auftakt seines ehrenamtlichen Engage-

ments nahm Slomka auch an einem unserer Workshops im Rah-men der Interna-tionalen Wochen gegen Rassismus am 14. März im Stadion von

Hannover 96 teil. E i n g e l a -den waren

Schülerinnen und Schüler der

sechsten Klasse der IGS Wunstorf, die auch

Partnerschule von Hannover 96 ist. Slomka begründet sein Enga-gement mit den Worten: „Ich bin gerne Vorbild und möchte aktiv Zeichen für eine Gesellschaft setzen, in der Rassismus und Diskriminierung keinen Platz

haben“, und betont, „Gesellschaft-liches Fairplay, Anerkennung und Integration sind zentrale Punkte für ein friedliches Miteinander. Und der Sport, das zeigt meine langjäh-rige Erfahrung als Trainer, steht für Toleranz und gegenseitigen Re-spekt - unabhängig von Hautfarbe, Religion oder Herkunft.“Während des Workshops am 14. März 2013 im Presseraum des Sta-dions konnte sich Mirko Slomka

Workshop mit Schülerinnen und Schülernselbst ein Bild von der Arbeit des Vereins „Show Racism the Red Card“ machen, sprach am Ende des Workshops noch mit den Schülerinnen und Schülern und teilte ihnen seine Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminie-rung mit. Unter folgender Adresse findet ihr den Bericht über den Work-shop in Hannover http://www.theredcard.de/aktuelles/han/.

Page 42: Dorfkicker #1

42 DORFKICKER

WAS IST DER DORFKICKER?Der Fußball beherrscht die

Medien. Die Zeitungen sind gefüllt mit Schlagzeilen über

Bayern München, über Borussia Dortmund oder über Hannover 96. Das Fernsehen berichtet morgens früh mit Liveschalten vom Frühstück der deutschen Nationalmannschaft, doch über den regionalen Fußball liest man kaum etwas. Während die großen Verlage im Lokalen sparen, sind wir aufgebrochen, den Mangel an Informationen über den Fußball vor Ort endlich zu beenden.

Der lokale Fußball im Fokus

Seit Winter letzten Jahres berich-ten wir online über den regionalen Fußball in Lehrte und Sehnde und seit diesem Sommer auch aus dem Burgdorfer Raum. Uns interessiert

nicht, welchen Stareinkauf Hanno-ver 96 getätigt hat, sondern wie das Testspiel zwischen Bolzum und dem Adler Hämelerwald II ausgegangen ist. Auf unserer Webseite www.dorf-kicker-online.de findet ihr fast alle tagesaktuellen Infos über den regio-nalen Fußball mit tollen Bildern von unseren Fotografen - ob Wechsel, Spielbericht, die Wahl zum Spieler der Woche oder Interview.

Aus einer Schnapsidee wird ein Erfolg

Was als kleine Schnapsidee be-gann, ist nun zu einem festen Be-standteil unseres Lebens geworden. Der Dorfkicker hat sich überragend entwickelt, wir haben bereits über 1.500 Facebook-Freunde. Nun star-ten wir mit diesem Printmagazin, das

zunächst viermal im Jahr erschei-nen soll, ein neues Projekt. Unser Selbstverständnis ist es, den Ver-einen und Fußball-Freunden in der Region etwas zu bieten und nicht andersherum. Wir wollen nicht reich werden mit diesem Projekt - wir ma-chen dies aus Liebe zum Fußball-sport. Natürlich freuen wir uns über jeden, der uns finanziell unterstüt-zen möchte, damit das Projekt auch langfristig bestehen bleiben kann. Unser Ziel ist es aber, die Vereine zu stärken und dafür zu sorgen, dass sie ein wichtiger Bestandteil unserer Gemeinschaft bleiben. Wohlstand definiert sich nicht durch individu-ellen Reichtum, sondern durch die Angebote unserer Gesellschaft, die tagtäglich von den ehrenamtlichen Kräften in den Vereinen geschaffen werden.

Page 43: Dorfkicker #1

KEIN BOCK MEHR AUF TORWART?KEIN PROBLEM! DENN WIR SUCHEN NOCH REDAKTEURE!

Engagier dich in der Dorfkicker-Redaktion und werde Mitglied eines ein-zigartigen Projektes. Sammele journalistische Erfahrung oder lebe ein-fach dein Hobby.

Bist du bereit schon mit geringem ehrenamtlichen Einsatz die regionale Fußball-berichterstattung zu unerstützen? Kannst du schreiben oder besitzt du sogar eine Kamera? Dann melde dich am besten sofort. Wir sind immer anspielbereit per Mail unter [email protected].

Page 44: Dorfkicker #1

44 JAHRHUNDERTSPIELE

JAHRHUNDERT SPIELEDie Dorfkicker-Redation ist jedes Wo-chenende unterwegs und sieht im Monat über 40 Spiele. Das waren die Highlights....

4. Kreisklasse: TSV Burgdorf II - TSV Germania Haimar/Dolgen II 3:5 (2:2)

Auch wenn in der 4. Kreisklasse nicht jeder Pass an-kommt, manchmal werden die Zuschauer doch Zeugen großartiger, mitreißender Spiele. So geschehen am er-sten Spieltag in der stärksten 4. Kreisklasse aller Zeiten. Der aktuelle Tabellenführer TSV Germania Haimar/Dol-gen II traf in der Marktspiegel-Arena auf die Reserve des TSV Burgdorf und ging schnell durch Tore von Bastian Krämer (1.) und Julian Niemann (3., Elfmeter) mit 2:0 in Führung. Doch das Blatt wendete sich nochmal. Die Hausherren konnten durch Olaf Laue (34.) und André Wolter (45.) noch vor der Pause ausgleichen. Zudem flog Haimars Dino Mendola zum Ärger seines Trainer Benny Niemann wegen Meckerns mit Gelb-Rot vom Platz. In der zweiten Halbzeit ging es munter so weiter. Die Germanen legten erneut einen Traumstart hin. Oliver Benzmann (46.) und Krämer mit seinem zweiten Tref-fer (47.) schossen die Gäste mit 2:4 in Führung. Viktor Merkel erhöhte nach einer guten Stunde sogar auf 2:5. Nun brannten beim TSV die Sicherungen durch. Laue (60.) nach wiederholtem Foulspiel und Marcel Liene (73.) nach einer Tätlichkeit wurden vorzeitig zum Duschen geschickt. Immerhin gelang den Auestädtern zu Zehnt noch das 5:3 durch Thomas Busch (71.).

Bezirkspokal: SV Ramlingen/Ehlershausen - Hessseler SV 6:3 (3:1)

Das war beste Werbung für den Landesliga-Fußball. In einem atemberaubenden Spiel bezwang der SV Ram-lingen/Ehlershausen in der 1. Runde des Bezirkspokals den Heesseler SV mit 6:3. Die beiden Neuzugänge Dag Rüdiger (10.) und Björn Gassmann (19., 26.) brachten den RSE früh mit 3:0 in Führung. Mark Wielitzka ver-kürzte für die Gäste immerhin auf 3:1 (28.). Nachdem Gassmann mit seinem dritten Tor das 4:1 für Ramlin-gen erzielte (51.) schien die Partie bereits gelaufen, doch mit viel Kampfgeist kam der HSV zurück in die Partie. Arne Kübekk (60.) und erneut Wielitzka (63.) machten die Partie wieder spannend. Zudem traf Jannick Meck mit einem sehenswerten Fernschuss aus 30 Metern den Querbalken (62.). Doch die Becker-Elf übernahm wieder die Kontrolle. Tim Borowsky erlöste den RSE mit seinem Tor zum 5:3 (70.). Zwei Minuten vor Schluss erzielte Yan-nick Bahls auch noch ein unglückliches Eigentor (72.).

Page 45: Dorfkicker #1

45JAHRHUNDERTSPIELE

Porta-Pokal: SV Ramlingen/Ehlershausen - Hannover 96 U23 1:0 (0:0)

Was für ein herausragender Sieg. Der SV Ramlingen/Ehlershausen hat nach 2002 wieder den hauseigenen Porta-Pokal gewonnen und das gegen die U23 von Hannover 96, die sonst in der Regionalliga gegen das runde Leder kickt. Vor 400 Zuschauern neutralisierten sich beide Teams . Der RSE stand kompakt und ließ die Gäste kaum zu Chancen kommen. Nur einmal wurde es brenzlig als Jannis Pläscke für die 96er am starken RSE-Keeper Marcel Maluck scheiterte (24.). Der Außenseiter war zeitweise sogar das bessere Team mit den größeren Chancen. So hätten die Hausherren nach Möglichkeiten durch Dag Rüdiger (17.) und Patrick Richter (27.) sogar schon im ersten Durchgang in Führung gehen können. Nach Wiederanpfiff kam die Mannschaft von Trainer Kurt Becker der Überraschung immer näher. Erst scheiterte Marc-Robin Becker noch mit einem Freistoß, dann traf aber Björn Gassmann für den RSE 13 Minuten vor dem Ende zur Führung. Der Neuzugang aus Langenhagen hatte das Tor mit einem Pass auf Vorlagengeber Michael Zydek selbst eingeleitet. In der Schlussphase schaukelte der RSE die knappe Führung über die Zeit. „Dass wir gegen einen Regionalligisten gewonnen haben, ist groß-artig. Wir haben zeitweise sehr schöne Bälle gespielt. Die Mannschaft hat einen tollen Zusammenhalt“, lobte ein glücklicher Trainer Kurt Becker nach der Partie.

Kreisliga: SuS Sehnde - SV 06 Lehrte 2:1 (0:1)

In den ersten 44 Minuten deutete in der Partie zwischen dem SuS Sehnde und dem kriselnden SV 06 Lehrte nichts auf eine spannende Kreisliga-Partie hin. Erst kurz vor dem Pausenpfiff wurde es interessant. Julius Olschar brachte die Gelb-Schwarzen in Führung. Doch bereits nach einer Stunde hatten die Hausherren die Partie ge-dreht. Cem Aksoy erzielte mit einem Doppelpack für die Elf von Trainer Mirko Feuerhahn die 2:1-Führung. In der Schlussphase wurde es dann richtig hitzig. Ugur Tomen flog in der 70. Minute nach einer Tätlichkeit mit Rot vom Platz. Ihm folgte 06-Verteidiger El Hadji Abdou-laye Mbengue, der einen Elfmeter verursachte und das Leder dann im benachbarten Waldbad versenkte. Den Strafstoß verschoss Timo Janizki, der fünf Minuten vor dem Ende ebenfalls mit Gelb-Rot runter musste. Zuvor hatte schon Markus Olschar die Ampelkarte gesehen.

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46 DORFKICKER DES QUARTALS

DORFKICKER DES QUARTALSPatrick Heldt

Er ist der geborene Stürmer. Patrick Heldt versetzt jede Ab-wehr in Angst und Schrecken. Mit 15 Toren war der 33-jäh-rige in der vergangenen Saison das Offensivmonster der TSV

Burgdorf. Nun wechselte er im Sommer überraschend zum Bezirksligisten FC Lehrte . Dort hat man sich einiges vom Angreifer versprochen und er hat so ziemlich alles ge-halten. Nach sieben Spielen hatte Heldt bereits sieben Tore auf dem Konto. Nur Torpen Tepper von Ramlingens Zweite konnte zu diesem Zeitpunkt mithalten.

Heldt überzeugt vor allem durch seine technischen Qualitäten und seine Schussgenauigkeit. Lassen

ihm die Gegner zu viel Platz, klingelt es mit Si-cherheit. Doch auch seine Schnelligkeit und

sein Spielverständnis machen ihn zu einer echten Waffe. Trotz allem ist der Saison-

start beim FC Lehrte nicht gelungen. Mit dem Aufstieg hat die Elf von Trai-ner Willi Gramann nur wenig zu tun. „Wir haben des Potenzial jeden aus

dieser Liga zu schlagen. Die Umset-

zung gelingt uns leider nicht immer, zumindest noch nicht“, sagt Heldt.

Patrick Heldt begann als junger Bengel seine Herren-Lauf-bahn beim TSV Kleinburgwedel. Danach war er sowohl für den Heesseler SV und den SV Ramlingen/Ehlershausen in der Oberliga aktiv, absolvierte in den drei Jahren 82 Spiele

und schoss 32 Tore.

Heldts „Dreamelf“

Alexander Homann(TSV Burgdorf)

Alexander Lackmann(Arminia Hannover)

Dennis Yeboah(TSV Burgdorf)

Fabian Hellberg(Heesseler SV)

Patrick Hiber(TSV Burgdorf)

Jan-Henrik Matthes(Heesseler SV)

Patrick Heldt(FC Lehrte)

Jens Jansen(Arminia Hannover)

Tim Valentin(TSV Wettmar)

Mark Wielitzka(Heesseler SV)

TR: Niklas MohsCO: Frank Neumärker

Bank: Franklin Nnane, Antonio Marotta, Marcel Maluck, Thorben Schierholz

Sebastian Ernst(FC Lehrte)

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