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Kraftfahrzeugantriebe 5 Elektromotoren und Hybridantriebe Dr.-Ing. Klaus Herzog

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Kraftfahrzeugantriebe5 Elektromotoren und Hybridantriebe

Dr.-Ing. Klaus Herzog

Kraftfahrzeugantriebe 5 Elektromotoren und Hybridantriebe Herzog

Überblick

5.1 Elektroantriebe5.1.1 Gleichstrommaschinen5.1.2 Drehstrommaschinen5.1.3 Energiespeicher und Wandler für Elektroantriebe5.1.4 Elektrofahrzeuge5.1.5 Vergleich von Verbrennungs- und Elektromotor

5.2 Hybridantriebe5.2.1 Energiespeicher5.2.2 Elektrische Hybridantriebe5.2.3 Mechanische Hybridantriebe

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5.1 Elektroantriebe

� Gleichstrommaschinen– Fremderregte Gleichstrommaschine– Reihenschlussmaschine– Nebenschlussmaschine

� Drehstrommaschinen– Asynchronmaschine– Synchronmaschine

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5.1.1 Gleichstrommotoren

IE = Erregerstrom IA = Ankerstrom Φ = magnetischer Fluss

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Generatorbetrieb

Bei Generatorbetrieb ist die in der Ankerwicklung induzierte Spannung Ui proportional zur Umfangsgeschwindigkeit v und zum magnetischen Fluss Φ :

Φ⋅v~Ui Da die Geschwindigkeit proportional zur Drehzahl n und der magnetische Fluss proportional zum Erregerstrom IE ist, ergibt sich:

Ei In~U ⋅

Der Ankerstrom erzeugt eine proportionale Kraft bzw. ein Moment: Φ⋅Ad I~M EA II~ ⋅

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Kommutierung

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Fremderregte Gleichstrommaschine

AAiA RIUU ⋅+=

nIkU EUi ⋅⋅=

AEMd IIkM ⋅⋅= kU, kM = Gerätekonstanten

EM

AdEUA Ik

RMnIkU

⋅⋅+⋅⋅=

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Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie der fremderregten Gleichstrommaschine

)nIkU(RI

kM EUAA

EMd ⋅⋅−⋅=

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Gleichstrom-Reihenschlussmotor

EAAAiA RIRIUU ⋅+⋅+=

nIkU AUi ⋅⋅=2AMd IkM ⋅=

MdEAUAEAAUA k/M)RRnk(I)RR(InkU ⋅++⋅=⋅++⋅⋅=

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Kennlinie Reihenschlussmotor

2

EAU

AMd )

RRnkU

(kM++⋅

⋅=

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5.1.2 Drehstrommaschinen

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Drehstrommotoren

� Synchronmotor– In die Statorwicklungen wird ein Drehfeld eingespeist– Rotor besteht aus Permanentmagneten oder einer

Erregerwicklung, die mit Gleichstrom beaufschlagt wird– Drehzahl ist synchron zum Drehfeld

� Asynchronmotor– In die Statorwicklungen wird ein Drehfeld eingespeist– In den Rotorwicklungen wird eine Spannung induziert,

solange die Rotordrehzahl von der Synchrondrehzahl verschieden ist

– Drehzahl ist lastabhängig

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Asynchronmaschine

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Kennlinie einer Asynchronmaschine

s = SchlupfRa= Ankerwiderstand

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Kennlinien der Asynchronmaschine bei Frequenzumrichterbetrieb

Umrichterfrequenz

Feldschwächebereich

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5.1.3 Energiespeicher und Wandler für Elektroantriebe

Energiespeicher bzw. Energiewandler

Energiedichte in Wh/kg

Leistungsdichte in W/kg

Bleibatterie 25-35 80-100

Nickel-Cadmium-Akku 40-55 bis 200Natrium-Nickel-Chlorid-Akku 90 150Li-Ion Akku 90-120 300-1500Lithium Polymer Akku 150 300Zink Luft Akku 100-220Superkondensator 1-7 >800Brennstoffzelle >1000

zum Vergleich Benzin 11500

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Bleibatterie

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Lithium-Ionen Akku

Negative Elektrode (Entladung):

Positive Elektrode (Entladung):

Redox-Gleichung:

Quelle: Cepheiden

Elektrische Verluste

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P U I= ⋅ U = SpanngI = StromP = LeistungR = Widerstand

U I R= ⋅2P R I⇒ = ⋅

• Um den Strom und die Verluste gering zu halten sind für einen Elektroantrieb hohe Spannungen erforderlich

• Elektrofahrzeuge arbeiten teilweise mit Spannungen von über 600 V, wodurch Schutzmaßnahmen notwendig werden

• Die maximal zulässige Berührspannung in der Automobilindustrie beträgt nach ECE R100 25 V für Wechselspannung und 60 V für Gleichspannung

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Brennstoffzelle

� Eine Brennstoffzelle ist ein Energiewandler, der chemische Energie in elektrische Energie umwandelt.

� Die elektrische Energie wird in einer galvanischen Zelle durch kontinuierliche Zuführung eines Brennstoffes und eines Oxidationsmittels erzeugt.

� Bei der Reaktion in der Brennstoffzelle handelt es sich nicht um einen thermischen Prozess, so dass der Wirkungsgrad nicht durch den Carnot-Wirkungsgrad begrenzt ist.

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Funktionsweise einer Brennstoffzelle

Quelle: ika

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Beispiel eines Brennstoffzellenantriebes

Quelle: Daimler

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Opel Brennstoffzellen-Versuchsträger im Feldversuch von zehn Geschäftswagen

Quelle: MTZ 01/2010

Technische DatenLeistung: 73 kWHöchstgeschwindigkeit: 160 km/hBeschleunigung 0-100km/h: 12 sReichweite: 320 kmPuffer-Batterie: 1,8 kWh Tankkapazität: 4,2 kg H2 bei 700bar

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Wirkungsgrad eines Brennstoffzellenantriebes

Quelle: Daimler

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Wasserstoffherstellung aus Erdgas

� Der Wirkungsgrad für die Herstellung von Wasserstoff aus Erdgas liegt bei etwa 78%

� 90% der heutigen Wasserstoffproduktion stammt aus fossilen Rohstoffen

Reformierung von Erdgas: CH4 + H2O�3 H2 + CO

Anschließende Shift-Reaktion: CO + H2O� H2 + CO2

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Wasserstoffherstellung aus Strom

Quelle: Bossel

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5.1.4 Elektrofahrzeuge

Mini E Pilotprojekt(Flottenversuch)

Quelle: Mini

Technische Daten

Leistung: 150 kWGewicht: 1465 kgHöchstgeschwindigkeit: 152 km/hBeschleunigung 0-100km/h: 8,5 sReichweite:168 kmAkku:35 kWh Lithium Ionen AkkuLadezeit: 3 h bei 240V / 40 A

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Elektrofahrzeug BMW ActiveE

Quelle: ATZ 10/2012

Technische Daten

Leistung: 125 kWGewicht: ca. 1835 kgHöchstgeschwindigkeit: 145 km/hBeschleunigung 0-100km/h: 9,0 sReichweite: 205 km (NEFZ)Akku:32 kWh Lithium Ionen AkkuLadezeit: 10-12 h bei 230V / 12 A

4-5 h bei 230 V /32A

„Conversion-Design“-Fahrzeug(Feldversuch mit über 1000 Fahrzeugen)

Elektrofahrzeug BMW i3

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Technische Daten

Leistung: 125 kWGewicht: 1195 kgHöchstgeschwindigkeit: 150 km/hBeschleunigung 0-100km/h: 7,2 sReichweite: 130-160 kmAkku:22 kWh Lithium Ionen AkkuLadezeit: 5 h bei 240V / 20 A

„Purpose-Design“-Fahrzeug(Serienfahrzeug)

Quelle: Bimmertoday

Elektro-Sportfahrzeug AMG SLS E-Cell

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Leistung: 392 kW verteilt auf vier Synchronmotoren, Beschleunigung 0-100km/h: 4,0 sAkku:35 kWh Lithium Ionen Polymerzellen Quelle: Daimler

Vergleich von Elektro- und Verbrennungs-motorenvariante eines Sportfahrzeugs

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Quelle: Daimler

Größenvergleich von High-Torqueund High-Speed-Elektroantrieb

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Quelle: ATZ 06/10

Das Drehmoment einer E-Maschine ist proportional zur Wirkfläche des Spaltes zwischen Rotor und Stator und hängt somit quadratisch vom Durchmesser und linear von der Baulänge ab.

Radnabenmotoren

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Quelle: ATZ 10/12

Packagestudie eines Radnaben-Antriebs an der Hinterachse

Vorteile-niedriger Schwerpunkt-geringer Bauraumbedarf

Nachteile-hohe ungefederte Massen-schwierige Abdichtung derTrennfuge des Rotors

Zweigang-Radnabenmotor

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Quelle:ATZ 3/2018NSK

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5.1.5 Vergleich von Verbrennungs- und Elektromotor

� 5.1.5.1 Vergleich der Lieferkennlinien von Verbrennungs- und Elektromotor

� 5.1.5.2 Wirkungsgradvergleich von Verbrennungs-und Elektromotor

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Vergleich der Lieferkennlinien von Verbrennungsmotor und Elektromotor

0

1

2

3

4

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1

bezogene Motordrehzahl n/n0

be

zo

ge

ne

s M

oto

rmo

me

nt

M/M

0

Verbrennungsmotor

Elektromotor

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Wirkungsgradvergleich von Verbrennungs- und Elektromotor

Verbrennungs-motor

E-Motor mit Akkumulatoren

E-Motor mit Brennstoffzelle

ηMotor 0,10 – 0,42 0,75 - 0,99 0,75 - 0,99

ηGetriebe 0,80 – 0,96 0,88 – 0,98 0,88 – 0,98

ηEnergiespeicher 1 0,60 -0,92 0,60 – 0,70

ηprimär 0,86 – 0,88 0,30 - 0,34 0,34 – 0,78

ηgesamt 0,07 – 0,35 0,12 - 0,30 0,13 – 0,53

Kohlendioxidemissionen der Stromerzeugung

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Quelle: Umweltbundesamt

Vergleich der CO2-Emissionen von Elektro- und Verbrennungsmotor

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Elektrofahrzeug:Leermasse bei gleicher Reichweite: 2475 kgEnergiebedarf für 100 km im NEFZ: 23,1 kWh(unter Berücksichtigung von 100 kg Zuladung einschließlich Fahrer, einem Rollwiderstandsbeiwert von 0,015, einem Produkt von Luftwiderstandsbeiwert und projizierter Fahrzeugfläche von 0.71m2, sowie einem Wirkungsgrad von 92% jeweils für Ladung, Entladung, Antriebsstrang und Nutzung von 50% der Bremsenergie (Rekuperation))Mit CO2-Emissionen von 580 g/kWh im Jahr 2016 für den Strominlandverbrauch ergeben sich 134 g/km

Beispiel:Ford Focus Turnier 1.6 TDCiLeermasse laut Fahrzeugschein: 1367 kgCO2-Emissionen laut Fahrzeugschein (NEFZ): 109 g/km

Bei der Berechnung des Flottenverbrauches werden für Elektrofahrzeuge 0 g/km CO2 angesetzt, und durch die sogenannten „Supercedits“ wird jedes Elektrofahrzeug als 1,5 Fahrzeuge gezählt.

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5.2 Hybridantriebe

Ein Hybridantrieb besteht aus einer Kombination von zwei unterschiedlichen Antrieben. Die Antriebe werden von zwei unterschiedlichen Energie-speichern gespeist.

In der Fahrzeugtechnik wird meistens die Kombination von Elektro- und Verbrennungsmotor verwendet. Bei den Energiespeichern handelt es sich dann um den Kraftstofftank und die Batterie.

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5.2.1 Energiespeicher

Energiespeicher Energiedichte in Wh/kg

Leistungsdichte in W/kg

Benzin 11500

Bleibatterie 25-35 80-100

Li-Ion Akku 90-120 300-1500

Schwungmasse 5-11 360-4500

Hydraulischer Speicher <0,7 300

Salz-Kristallisationsspeicher

>30 >3000

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Energiespeicher

Lithium-Ionen Akkumulator

Elektrisch angetriebener Schwungmassenspeicher mit integrierter LeistungselektronikGewicht: 32 kgLeistung: 144 kWKapazität 750 kJ

Schwungrad eines mechanischen Hybrid-Antriebesmax. Drehzahl: 64500 U/minGewicht: 25 kgKapazität: 400 kJ

Quelle: Flybrid

Quelle: Bosch

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Übungsaufgabe

Berechnen Sie Gewicht und Massenträgheitsmoment der abgebildeten Schwungmasse. Die Schwungmasse ist aus Stahl gefertigt. Dichte Stahl ρStahl = 7850 kg/m3 Abmessungen der Schwungmasse

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Leistungs- und Energiebedarf im neuen europäischen Fahrzyklus (NEDC)

0

20

40

60

80

100

120

0 200 400 600 800 1000 1200Zeit in s

Ge

sc

hw

ind

igk

eit

in

km

/h

-60

-40

-20

0

20

40

60

Le

istu

ng

in

kW

GeschwindigkeitLeistungsbedarf

Fahrzeugdaten:cw*A: 0,7fR: 0,015mF: 1400 kg

� Energiebedarf bei regenerativer Verzögerung: 3889 kJ� Energiebedarf bei herkömmlicher Verzögerung: 5164 kJ

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5.2.2 Elektrische Hybridantriebe

Getriebe

Elektromotor

Verbrennungs-motor

Batterie

Tank

GetriebeGenerator ElektromotorVerbrennungs-motor

BatterieTank

SeriellerHybridantrieb

ParallelerHybridantrieb

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Mischhybridantrieb (Beispielschema)

GenratorElektro-motor

Planeten-getriebe

Verbrennungs-motor

Achsantrieb

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Fahrzustände eines Mischhybridfahrzeugs

GenratorElektro-motor

Planeten-getriebe

Verbrennungs-motor

Achsantrieb

� Anfahren: Verbrennungsmotor steht, Elektromotor treibt die Achse an.� Normalbetrieb: Die Antriebsleistung des Verbrennungsmotor wird auf

den Achsantrieb und den Generator verteilt. � Volllastbeschleunigung: Elektromotor und Verbrennungsmotor treiben

zusammen das Fahrzeug an.� Verzögerung: Der Elektromotor arbeitet in diesem Fall als Generator.

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Hybridantriebsstrang (Toyota Prius II)

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Hybridantriebsstrang (Toyota Prius III)

HochvoltsystemBatterietyp: Nickel-MetallhydridBatteriespannung: 201,6 VSystemspannung: 650 V(wassergekühlter Inverter)max. Leistung: 27 kWKapazität: 6,5 Ah

AntriebsstrangVerbrennungsmotor: 1,8 l 4-Zyl. Otto 73 kWElektromotor/Generator: 60 kW-SynchronläuferGetriebe: stufenlos, elektrisch gesteuertSystemleistung: 100 kWVerbrauch: 3,9 l/100km (NEDC)CO2-Emissionen: 89 g/km (NEDC)

Quelle: ATZ 11/09

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Synchronmaschine für einen Parallel-Hybrid-Antrieb

Quelle: ZF

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Funktionen und Eckdaten von Parallel-Hybrid-Antrieben unterschiedlicher Leistungsklassen

Quelle: ZF

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Übungsaufgabe

Der neue europäische Fahrzyklus hat eine Länge von 11,007 km und die Zyklusdauer beträgt 1220 s. Der Leerlaufanteil liegt bei ca. 30%. Um Kraftstoff zu sparen soll ein Fahrzeug mit einem Startergenerator ausgestattet werden. In den Leerlaufphasen schaltet der Motor automatisch ab. Wie groß ist die Kraftstoffersparnis auf 100 km, wenn der Leerlaufverbrauch 700 g/h beträgt? Dichte Diesel ρK = 830 kg/m3

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Vollhybridantriebsstrang des BMW X6

Verbrennungsmotor: 4,4l V8 300kwLeistungsverzweigtes Hybridgetriebe:

3 Planetensätze, 4 Lamellenkupplungen2 integrierte E-Maschinen

Batterie: NiMH, 312V, 2,4 kWHSystemleistung: 357 kWVerbrauch: 9,9 l/100km (NEDC)CO2-Emissionen: 231 g/km (NEDC)

Quelle: ATZ 11/09

Hybridantrieb des Porsche 911 GT3 R Hybrid

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Die Hinterräder des Fahrzeugs werden durch den konventionellen 4l-6-Zylinder Boxermotor an-getrieben. Die Vorderräder werden von zwei Elektromotoren (2) mit einer Leistung von 60 kW über Planetengetriebe angetrieben. Als Energie-speicher dient ein Schwungmassenspeicher (4), der mit Hilfe einer Leistungselektronik (5) über die Hochspannungsleitungen (3) die Leistungs-elektronik (1) der Elektromotoren versorgt.

Schwungmassenenergiespeicher:1) Rotor; 2) Stator; 3) Leistungselektronik

Elektrische Vorderachse:1) Getriebe; 2) Kupplung; 3) Elektromotor

Quelle: PMW 7/2010

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Drehmomentkennlinien der Antriebsmaschinen in einem Parallel-Hybrid-Antrieb

Quelle: ZF

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Wirkungsgradkennfeld einer Synchron-Maschine bei Motorbetrieb

Quelle: ZF

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CO2 Emissionen und Kostensituation verschiedener Kfz-Antriebe

Quelle:Bosch

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Übungsaufgabe

Ein Fahrzeug ist mit einem Parallel-Hybrid-Antrieb bestehend aus einem 2,0 l Ottomotor und einer Elektromaschine ausgerüstet. Das Verbrauchsverhalten im 5. Gang soll untersucht werden. Die Antriebsstrangverluste können vernachlässigt werden.

a) Bestimmen Sie den Streckenverbrauch des Fahrzeugs im fünften Gang bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h ohne Verwendung der Elektromaschine.

b) Das Fahrzeug soll eine halbe Stunde lang bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h bei Betrieb mit dem Ottomotor gleichzeitig den Akkumulator laden. Danach soll das Fahrzeug eine halbe Stunde lang bei gleicher Geschwindigkeit rein elektrisch betrieben werden. Welche Kapazität muss der Akkumulator mindestens haben? Welcher Streckenverbrauch ergibt sich über die komplette Fahrzeit?

Fahrzeugdaten: Gesamte Fahrzeugmasse einschließlich Zuladung mF = 1150 kg Rollwiderstandsbeiwert fR = 0,014 Luftwiderstandsbeiwert cw = 0,29 projizierte Fahrzeugfläche A = 1,80 m2 Dichte der Luft ρL = 1,2 kg/m3 dynamischer Rollradius rdyn = 308 mm Getriebeübersetzung im fünften Gang i5 = 0,8 Achsübersetzung isek = 3,4 Wirkungsgrad der Elektromaschine im Motorbetrieb ηM = 0,92 Wirkungsgrad der Elektromaschine im Generatorbetrieb ηG = 0,93 Lade- und Entladewirkungsgrad der Batterie ηB = 0,91

Dichte Benzin ρK = 730 kg/m3

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Motorkennfeld eines 2,0 l Ottomotors

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5.2.3 Mechanische Hybridantriebe

Quelle: Flybrid

Funktionsschema eines Hybridantriebes mit Schwungmassenenergiespeicher

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Anbindung eines Schwungrades an den An-triebsstrang durch ein stufenloses Getriebe

Quelle: Torortrak

Eingangs-welle

KupplungUntersetzung

SchwungradCVT

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Komponenten eines Schwungrad-Energiespeichers

� hoch drehendes Schwungrad aus Verbundwerkstoffen

� Sicherheits- und Vakuumgehäuse für das Schwungrad

� Stufenlose Getriebe zur Anbindung des Schwungrades an den Antriebsstrang und zur Regelung des Brems- bzw. Rückgewinnungsmomentes

� Kupplung zur Abkopplung der Schwungmasse und Reduzierung von Verlusten

� Steuergerät zur Ansteuerung des stufenlosen Getriebes

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Energie und Moment einer Schwungmasse

Kinetische Energie 2SSkin J

21

W ω⋅=

JS = Massenträgheitsmoment der Schwungmasse

Sω = Winkelgeschwindigkeit der Schwungmasse

Schwungmassenmoment SSS JM ω⋅= ɺ

Sωɺ = Winkelbeschleunigung der Schwungmasse

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Energierückgewinnungszyklus eines Hybridfahrzeugs mit Schwungradspeicher

Quelle: Flybrid

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Drehzahlen des Schwungmassen-speichers eines Formel 1 Fahrzeugs

0

10000

20000

30000

40000

50000

60000

70000

0 50 100 150 200 250 300 350

Geschwindigkeit in km/h

Sc

hw

un

gra

dd

reh

za

hl in

U/m

in

maximale Übersetzung

minimale Übersetzung

Maximaldrehzahl

Max

imal

gesc

hwin

digk

eit

Bereich maximaler Energiespeicherung und Energieabgabe

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Hauptkomponenten eines Schwungmassenspeichers

Quelle: Flybrid

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Variator

Quelle: Torotrak

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Schwungmassen-Energiespeicher

Technische Daten:max. Drehzahl: 64500 min-1

Energiekapazität: 400 kJLeistung: 60 kWGewicht: 25 kgEffizienz: >70 %

Quelle: Flybrid

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Dimensionen eines Schwungmassen-Energiespeichers

Quelle: Torotrak

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Übungsaufgabe

Die kinetische Energie eines Fahrzeugs soll so weit möglich beim Bremsen zurückgewonnen werden. Das Fahrzeug verzögert von 100 km/h auf 0 km/h in 15 s mit einer konstanten Verzögerung.

a) Welche Kapazität muss ein Energiespeicher für diesen Verzögerungsvorgang mindestens aufweisen?

b) Welche Drehzahl würde sich für einen Schwungmassenenergiespeicher nach Abschluss der Verzögerung ergeben, wenn zu Beginn schon eine Drehzahl von 1000 U/min vorliegt?

Fahrzeugdaten: Gesamte Fahrzeugmasse einschließlich Zuladung mF = 1300 kg reduzierte Fahrzeugmasse mF,red = 1350 kg Rollwiderstandsbeiwert fR = 0,016 Luftwiderstandsbeiwert cw = 0,34 projizierte Fahrzeugfläche A = 2,01 m2 Dichte der Luft ρL = 1,2 kg/m3 Daten für elektrische Energiespeicherung: Wirkungsgrad der Elektromaschine im Generatorbetrieb ηG = 0,88 Lade- und Entladewirkungsgrad der Batterie ηB = 0,89

Daten für mechanische Energiespeicherung: Wirkungsgrad des Schwungmassenantriebes ηS = 0,95 Massenträgheitsmoment der Schwungmasse JS = 2,0 kgm2