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143 So beginnt es. Zuerst heißt es, aus Kostengründen könne die Mühle „zunächst nicht wieder aufgebaut werden“. Dann muss man befürchten, dass die ein- gelagerten Einzelteile der Mühle in Vergessenheit ge- raten und schließlich nicht mehr aufzufinden sind. Derlei ist in den zurückliegenden Jahrzehnten schon vorgekommen. Darum ist es höchste Zeit, dass sich der Heimatbund Niedersachsen zusammen mit den Bürgervereinen Kleefeld und Kirchrode und allen, die davon überzeugt sind, dass die „Alte Mühle“ wie- der an ihren alten Standort zurückkehren muss, sich dieses neuen Sorgenkindes annimmt. Schon in den 1920er Jahren hatte sich der Heimat- bund für die Wiederherstellung der auf einen umge- stalteten Landwehrturm gesetzten Mühle auf dem Lindener Berg ebenso hartnäckig verwandt wie in den 1930er Jahren für die Rückführung der „Alten Mühle“ und deren Wiederherstellung nach dem II. Weltkrieg. Windmühlen, wie viele Wassermühlen lebenswichtig für die Ernährung der Bevölkerung, sind vor allem der älteren Generation noch aus dem hannover- schen Umland auch als reizvolle, landschaftsprägen- de Bauwerke vertraut, die Windmühlen inzwischen leider vielfach ohne Flügel oder ganz verschwunden. Wenn die „Alte Mühle“ auch längst nicht mehr in Funktion war und in ihrer ursprünglichen Bedeutung keine Rolle mehr spielte, so war ihr doch eine andere Bedeutung zugewachsen. Seit 1938 war die Bock- windmühle, auf einem eigens aufgeschütteten klei- nen Hügel gestellt, Bestandteil eines Ensembles aus ländlichen Bauten. Denn der bodenständigen Land- schaftsgestaltung des 1936 –39 zusammen mit dem Annateich angelegten Hermann-Löns-Parks sollten auch die hierher versetzten, gehöftartig gruppierten Gebäude entsprechen: ein seit 1720 in Wettmar ge- nutztes niederdeutsches Hallenhaus, ein Speicher aus Eystrup von 1637, den der hannoversche Unter- nehmer Johann Duve auf einem ihm gehörenden Bauernhof errichtet hatte, und eben die Bockwind- mühle, vom hannoverschen Magistrat 1701 auf dem sogenannten Bärenrondell in der Nähe des Aegidien- tores errichtet. Diese Windmühle hat eine wechselvolle Geschichte. Als Bürgermeister Christian Ulrich Grupen die auf- grund der Stadtplanung nach dem II. Weltkrieg im Stadtgrundriss nicht mehr erkennbare Aegidienneu- stadt anlegen ließ, versetzte man die Mühle auf die sogenannte Sparrenbergbastion gegenüber der 1830 nach ihr benannten Windmühlernstraße. Der Bau des Hoftheaters machte 1844 einen erneuten Umzug erforderlich. Die Mühle wurde auf den Em- merberg, auf das spätere Grundstück Meterstraße 4 versetzt. Allerdings drehten sich ihre Flügel hier nur knapp zwei Jahrzehnte. Ab 1864 stand sie laut Käm- mereiregister auf dem Engesohder Berg. Doch we- gen der notwendig gewordenen Erweiterung des dort 1864 eröffneten städtischen Zentralfriedhofes wurde sie bereits 1872 vom Magistrat auf Abbruch an einen Mühlenbesitzer in Langlingen im südöst- Dr. Waldemar R. Röhrbein Tut was! – Rettet die „Alte Mühle“ im Hermann-Löns-Park Hannover Die Alte Mühle, Kreidezeichnung von Dieter Ohlen- dorf

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So beginnt es. Zuerst heißt es, aus Kostengründenkönne die Mühle „zunächst nicht wieder aufgebautwerden“. Dann muss man befürchten, dass die ein-gelagerten Einzelteile der Mühle in Vergessenheit ge-raten und schließlich nicht mehr aufzufinden sind.Derlei ist in den zurückliegenden Jahrzehnten schonvorgekommen. Darum ist es höchste Zeit, dass sichder Heimatbund Niedersachsen zusammen mit denBürgervereinen Kleefeld und Kirchrode und allen,die davon überzeugt sind, dass die „Alte Mühle“ wie-der an ihren alten Standort zurückkehren muss, sichdieses neuen Sorgenkindes annimmt. Schon in den 1920er Jahren hatte sich der Heimat-bund für die Wiederherstellung der auf einen umge-stalteten Landwehrturm gesetzten Mühle auf demLindener Berg ebenso hartnäckig verwandt wie inden 1930er Jahren für die Rückführung der „AltenMühle“ und deren Wiederherstellung nach demII. Weltkrieg.Windmühlen, wie viele Wassermühlen lebenswichtigfür die Ernährung der Bevölkerung, sind vor allemder älteren Generation noch aus dem hannover-schen Umland auch als reizvolle, landschaftsprägen-de Bauwerke vertraut, die Windmühlen inzwischenleider vielfach ohne Flügel oder ganz verschwunden.Wenn die „Alte Mühle“ auch längst nicht mehr inFunktion war und in ihrer ursprünglichen Bedeutungkeine Rolle mehr spielte, so war ihr doch eine andereBedeutung zugewachsen. Seit 1938 war die Bock-windmühle, auf einem eigens aufgeschütteten klei-nen Hügel gestellt, Bestandteil eines Ensembles ausländlichen Bauten. Denn der bodenständigen Land-schaftsgestaltung des 1936–39 zusammen mit demAnnateich angelegten Hermann-Löns-Parks solltenauch die hierher versetzten, gehöftartig gruppiertenGebäude entsprechen: ein seit 1720 in Wettmar ge-nutztes niederdeutsches Hallenhaus, ein Speicheraus Eystrup von 1637, den der hannoversche Unter-nehmer Johann Duve auf einem ihm gehörendenBauernhof errichtet hatte, und eben die Bockwind-mühle, vom hannoverschen Magistrat 1701 auf demsogenannten Bärenrondell in der Nähe des Aegidien-tores errichtet.

Diese Windmühle hat eine wechselvolle Geschichte.Als Bürgermeister Christian Ulrich Grupen die auf-grund der Stadtplanung nach dem II. Weltkrieg imStadtgrundriss nicht mehr erkennbare Aegidienneu-stadt anlegen ließ, versetzte man die Mühle auf diesogenannte Sparrenbergbastion gegenüber der1830 nach ihr benannten Windmühlernstraße. DerBau des Hoftheaters machte 1844 einen erneutenUmzug erforderlich. Die Mühle wurde auf den Em-merberg, auf das spätere Grundstück Meterstraße 4versetzt. Allerdings drehten sich ihre Flügel hier nurknapp zwei Jahrzehnte. Ab 1864 stand sie laut Käm-mereiregister auf dem Engesohder Berg. Doch we-gen der notwendig gewordenen Erweiterung desdort 1864 eröffneten städtischen Zentralfriedhofeswurde sie bereits 1872 vom Magistrat auf Abbruchan einen Mühlenbesitzer in Langlingen im südöst-

Dr. Waldemar R. Röhrbein

Tut was! – Rettet die „Alte Mühle“ im Hermann-Löns-ParkHannover

Die Alte Mühle, Kreidezeichnung von Dieter Ohlen-

dorf

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Heinz-Siegfried Strelow

Der Vater des Naturparks Lüneburger HeideZum 150. Geburtstag von Wilhelm Bode /100 Jahre Naturschutz in Wilsede

lichen Landkreis Celle verkauft, der sie in der Lang-lingen benachbarten Gemarkung des Dorfes Hohne-bostel wieder aufstellte.Hier entdeckte sie Ende der 1920er Jahre HinrichHesse, Studienrat für Geschichte an der Humboldt-schule. Gemeinsam mit dem Heimatbund Nieder-sachsen, in dessen Gremien Hesse aktiv war, setzteer alles daran, die Stadt zu Rückkauf und Rück-holung der Mühle zu bewegen. Am 20. Januar 1938wurde sein ständiges Drängen belohnt. Oberbürger-meister Dr. Arthur Menge schrieb dem Heimatbund:„Die Entscheidung ist inzwischen erfolgt. Die Mühlewird zusammen mit einem alten Bauernhaus, das alsMilchwirtschaft eingerichtet wird, im neuen Park amAnnateich in der Form eines Freilichtmuseums zurAufstellung gelangen“. Aus der Milchwirtschaft wur-de ein Landgasthaus, dem der Speicher, wie es da-mals hieß, als „Sommerbuffet“ zugeordnet wurde.„Das historisch bedeutungsvollste Bauwerk in die-sem Gebäudekomplex bildet unsere Bockwindmüh-le“, schrieb Hesse 1953 in den Hannoverschen Ge-schichtsblättern. Einst und über Jahrhunderte hinlebenswichtig für die Ernährung der Bevölkerung istsie heute ein Zeugnis sowohl für diese Versorgungder Bevölkerung als auch ein Denkmal früher Tech-nik. Zudem ist sie aufgrund beider Eigenschaften alswesentlicher Bestandteil des baulichen Ensemblesim Hermann-Löns-Park eine Freizeitattraktion undals solche ein Identifikationsmerkmal in Hannoverseinmaligem Grüngürtel, bestehend aus Eilenriede,Tiergarten und Hermann-Löns-Park.

Bevor mit hohen Kosten für die Wiederaufstellungjongliert und auf diese Weise möglicherweise Ableh-nung provoziert wird, sollte vielleicht sorgfältig ge-prüft werden, inwieweit die Mühle in ihrem alten höl-zernen Bestand überhaupt wieder aufgebaut werdenkann, oder ob man sich von aufgrund des Erhal-tungszustandes mancher Holzteile notgedrungenvon vornherein dazu verstehen muss, diese Teile derMühle völlig zu erneuern. Bei einer Mühle, die in drei-hundert Jahren fünf Mal abgebrochen und ebensooft wieder aufgebaut wurde, im Grunde fünf Mal aufWanderschaft war, wird man wahrscheinlich davonausgehen müssen, dass vom Holz, mit dem sie 1701auf dem Bärenrondell errichtet wurde, nicht mehrsehr viel Originalbestandteile übrig sind.Aber es kann bei der Wiederaufstellung der „AltenMühle“ auch nicht primär um ihre materialursprüng-liche Rekonstruktion gehen, sondern um die notwen-dige Wiederherstellung des seit Abbau der als bau-fällig geltenden Mühle 2008 erheblich gestörten„Freilichtmuseums“, eines außerordentlich beliebtenZieles für Spaziergänger nicht nur aus den benach-barten Stadtteilen, sondern aus dem gesamtenStadtgebiet.

Literatur:

Hinrich Hesse, Schicksale einer alten hanno-

verschen Erbenzinsmühle. In: Hannoversche Ge-

schichtsblätter NF 7/1953, S. 155–164.

Helmut Zimmermann: Dichtung und Wahrheit um

die „Alte Mühle“. In: Ebd. NF 33/1979, S. 79–90

Im zurückliegenden Herbst erinnerten die Museen inEgestorf und Wilsede mit eigenen kleinen Sonder-ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen anden 150. Geburtstag des „Heidepastors“ WilhelmBode. Damit wurde ein Mann gewürdigt, der wie keinzweiter als Pionier des praktischen Naturschutzes inunserer Heimat anzusehen ist.Wilhelm Bode wurde am 20. Oktober 1860 in Lüne-burg geboren. Sein gleichnamiger Vater wirkte alsSeminaroberlehrer am dortigen Michaeliskloster.Nach dem Besuch des Johanneums in Lüneburg

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studierte der junge Bode auf Veranlassung seinesVaters Theologie in Göttingen und Straßburg. 1883bestand er sein erstes theologisches Examen undwechselte nach Dserwen in Lettland, wo er auf demGut der kurländischen Adelsfamilie v. Manteuffel eineHauslehrerstelle annahm. Hier lernte er auch seinespätere Ehefrau kennen, die russische Lehrerin Irai-da Fadejew. Die beiden heirateten 1888 in Lübeck.1886 hatte Bode sein zweites theologisches Examenbestanden, und am 15. August – in der Zeit derHeideblüte – desselben Jahres wurde er als Pastor inEgestorf eingeführt. In der damals weltabgeschiede-nen und verschlafenen Gemeinde hätte sich der jun-ge Theologe behaglich einrichten können, Bodeaber ging einen anderen Weg: Voller Eifer setzte ersich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse„seiner Heidjer“ ein. Die 1888 erfolgte Gründung derSpar- und Darlehenskasse Egestorf, eine der erstenKreditgenossenschaften in der Provinz Hannover,deren ehrenamtlicher Geschäftsführer er 21 Jahrewar, ist ebenso sein Verdienst wie die Einrichtungeiner Viehversicherungskasse und einer vollständi-gen zentralen Wasserversorgung des Dorfes. Zudem

war er an der Gründung des genossenschaftlichenKrankenhauses Salzhausen beteiligt. Bode war nichtnur auf der Kanzel seiner Kirche ein Mann klarer Wor-te. Auch das Katheder war ihm nicht fremd, oblagihm doch von 1892 bis 1918 auch die geistlicheSchulaufsicht als Kreisschulinspektor.Bodes Herz schlug für die Lüneburger Heide. Ausheutiger Sicht mag es romantisierend klingen, aberaus seiner Biographie spricht tatsächlich tiefe Hei-matverbundenheit, Liebe zu den ernsten, stillenHeidebauern und – mehr noch als zu ihnen – zurdamals von keinerlei Fremdenverkehr entdeckten,ursprünglichen Heidelandschaft. Von besondererSchönheit erwies sich dabei die Region östlich vonSchneverdingen. Bei den Dörfern Unter- und Nie-derhaverbeck und Wilsede dehnten sich weite Hei-deflächen und Wacholderhaine. Die landschaftli-chen Perlen darunter: der Wilseder Berg, mit 169Metern die höchste Erhebung der Lüneburger Hei-de, und die sich ihm anschließenden, bis zu 40 Me-ter tief abfallenden Toteiskessel des Toten- und desSteingrunds.Wilhelm Bode hatte diese Landschaft bereits als jun-ger Mann auf Wanderungen kennengelernt, und erregistrierte mit wachem Auge, dass die „Ödnis“ derHeideflächen im Zeitalter des Dampfpfluges undKunstdünger mehr und mehr in Ackerland umge-wandelt wurde. Hinzu kam die allerorten seit den1860er Jahren beginnende Aufforstung der Heide.1906 hatte Bode bereits den Totengrund mit Spen-dengeldern erwerben können. 1909 gehörte er zuden Initiatoren des in München gegründeten Vereins„Naturschutzpark“. Zu den Unterzeichnern des Grün-dungsausschusses zählte auch Hermann Löns. Dasses zwischen Wilhelm Bode und Hermann Löns auchpersönliche Kontakte gab, galt lange Zeit als unge-sichert, und erst der Begründer des (heute in der Ge-schäftsstelle des Heimatbundes Niedersachsen be-findlichen) Löns-Archivs, Karl-Heinz Beckmann,konnte aufgrund seiner Sammlung nachweisen,dass sich die beiden Heideschützer kannten und inSchriftverkehr standen. Bezeichnenderweise hatten beide auch einen ge-meinsamen Gegner, Geheimrat Prof. Dr. Hugo Con-wentz, Leiter der Staatlichen Stelle für Naturdenk-malpflege in Preußen; hierüber schrieb Bode an denLöns-Biographen Erich Griebel: „Was etwa drei Dut-zend Anlieger freut, ist noch lange nicht des deut-

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Pastor Wilhelm Bode

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de aus der eigenen Scha-tulle und genehmigtezwei Lotterien zur Geldbe-schaffung für das Natur-schutzvorhaben. Der Ver-ein „Naturschutzpark“hatte zu diesem Zeitpunktnach eigenen Angabenrund 16 000 Mitgliederund war somit der po-pulärste unter allen deut-schen Vereinigungen desNatur- und Heimat-schutzes.1

„Wodurch der Verein Na-turschutzpark ganz eigen-

artig dasteht, ist die Zusammensetzung seiner Mit-glieder“, schrieb Wilhelm Bode im „LüneburgerHeimatbuch“ für 1914: „Der König von Württembergund zahlreiche Prinzen aller regierenden Häusergehören ihm an. Aber auch Tagelöhner und Häus-linge sind in seinen Listen vertreten. Neben dem Uni-versitätsprofessor im weißen Haar steht der jugend-liche Springinsfeld der Volksschule. Reichsdeutscheund Österreicher geben sich in ihm die Hand. ImMutterland und in den Kolonien hat er seine Anhän-ger.“

Förmlich zum Naturschutzpark erklärt wurde dasGebiet rund um den Wilseder Berg erst am 29. De-zember 1921. Das Lebenswerk Bodes hatte nunseine Krönung erfahren. Doch sollten noch einmaldunkle Schatten über sein Leben ziehen: Im hanno-verschen Konsistorium schaffte ihm sein eigen-mächtiges Verhalten nicht nur Freunde. Im August1923 erfolgte seine Amtsenthebung als Pastor, weiler „die Pflichten verletzt, die ihm sein kirchliches Amtauferlegt.“

Bode kümmerte es wenig. Nach dem erzwungenenAbschied vom Kirchendienst zog er nach Wilsedeum und widmete sich als Direktor des Naturschutz-parkes ganz seinem großen Lebenswerk. Am 10. Ju-ni 1927 starb der Idealist und Genießer, der dem Al-kohol und Tabak nicht abgeneigt war, nach einemSchlaganfall in den Armen seines Arztes. Wie vonihm gewünscht, verstreute sein Sohn die Asche die-ses großen Naturschützers auf dem Wilseder Berg inalle Winde.

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Der Totengrund bei Wilsede

1 Über das Lebenswerk Wilhelm Bodes und die Entstehungdes Naturschutzparkes sei auf das Buch von Rolf Lüer ver-wiesen: „Geschichte des Naturschutzes in der LüneburgerHeide“, Bispingen 1994; der Band enthält auch Karten zurLandschaftsgeschichte der Lüneburger Heide, die vonErnst Preising und unserem langjährigen VorsitzendenPeter Hübotter angefertigt wurden.

schen Volkes Wille, und auch Hermann Löns sprachsich sehr, wie ich beweisen kann, sehr für unsere Auf-fassung aus, nämlich, dass es nötig sei, aufs Ganzezu gehen und den Wunsch von Millionen Deutscherüber den Egoismus einzelner Besitzer siegen zu las-sen. Es fragt sich da, was das Höhere ist: der kleineNaturdenkmal-Gedanke oder der Große Gedankedes Naturschutzparkes.“Seit 1910 stand der Kampf für die Bewahrung derHeide um Wilsede ganz im Mittelpunkt des Wirkensvon Pastor Bode. Mit dem ihm eigenen Durchset-zungswillen, seiner Zähigkeit und Ausdauer erreich-te er schließlich, dass der Wilseder Berg und derTotengrund 1910 erworben und zum Kerngebietdes ersten deutschen Naturschutzparkes werdenkonnten. Als Konkurrenten für den Ankauf der Ge-biete traten noch wenige Tage vor dem Vertragsab-schluß der Dürer-Bund und – unser HeimatbundNiedersachsen auf. Beiden Verbänden ging es wieBode darum, dieses Juwel der Natur um jedenPreis zu retten. Bode war in seinem Bestreben biszur höchsten Instanz des Reiches vorgedrungenund hatte beim Kaiser offene Ohren gefunden: Wil-helm II. beteiligte sich mit einer großzügigen Spen-

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Endlich – nach ziemlich genau hundert Jahren – liegtes vor: das Eltzer Wörterbuch1. Etwa 1910 hatte OttoThielemann mit dem Sammeln von Eltzer Dialekt-wörtern begonnen, welche ihm besonders interes-sant erschienen. Gespannt hörte er seiner Groß-mutter väterlicherseits zu, wenn sie ihm die Welt er-klärte – auf Plattdeutsch versteht sich, der Sprache,die damals noch in aller Munde war; nur dem Lehrerund dem Pfarrer war es vorbehalten beziehungswei-se auferlegt, hochdeutsch zu sprechen.Der Heimat- und Sprachfreund Otto Thielemann,geboren 1893, wuchs auf dem väterlichen Hof aufund erlebte hier eine alles in allem unbeschwerteKindheit. Zum Lehrer wurde er in Gifhorn und Nort-heim ausgebildet. Nach mehreren kürzeren Anstel-

lungen und Teilnahme am ersten Weltkrieg fand erschließlich 1922 in Goslar Arbeit als Volksschullehrerbzw. später als Realschullehrer und führte diesen Be-ruf bis zu seiner Pensionierung 1958 aus. Er starb1990 im gesegneten Alter von 97 Jahren. Dabei warEltze bis zu seinem Lebensende seine eigentlicheHeimat geblieben – und dies bezieht sich nicht nurauf den Ort selbst und seine Verwandten, sondernvor allem auch auf die Eltzer Sprache. Otto Thielemann hat neben seiner Tätigkeit alsPädagoge viel gelesen, geforscht und veröffentlicht.Ein umfangreiches Schriftenverzeichnis, zusammen-gestellt von seinem Sohn Jürgen Thielemann, ent-hält rund 400 Titel, die sich unter anderem mit denBereichen Heimatpflege, Volkskunde, Ur- und Früh-geschichte, Philosophie und eben auch mit Sprach-und Mundartforschung beschäftigen. Für seine Ver-dienste in diesen Bereichen erhielt Otto Thielemannzahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1959das Bundesverdienstkreuz am Bande.

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Dr. Peter Löhr

Nach 100 Jahren gedruckt: Das Ortswörterbuch von Eltze Otto Thielemann sammelte ein Leben lang heimische Dialektwörter

Der nachstehende Aufsatz folgt einem Vortrag,mit dem Wilfried Schuster (inzwischen verehe-lichter Zilz) 2007 beim Heimatverein Eltze e.V.seine Doktorarbeit vorstellte. Das rund 1500Einwohner zählende Dorf Eltze hatte bis 1885zum Amt Meinersen gehört, danach zum neugebildeten Kreis Peine. 1974 wurde Eltze im Zu-ge der Gebietsreform in die Gemeinde Uetzeeingegliedert und damit dem Landkreis Hanno-ver zugeschlagen. Dialektgeographisch gehörtdie hier gesprochene Mundart zum ostfälischenSprachgebiet mit seinem Personalpronomen„Einheitskasus“ (Dativ = Akkusativ): Den Pro-nomen mick (meck) ,mir/mich’, dick (deck)

,dir/dich’, üsch (össek) ,uns’ und jück (jöck)

,euch’ stehen im sonstigen niederdeutschenSprachraum die dativischen Formen mi, di, us

(uns) und em (jüm) gegenüber.

Otto Thielemann (1893–1990) Repro (2): Löhr

1 Wilfried Zilz: Das Ortswörterbuch von Eltze in der RegionHannover – Praktische und theoretische Studien zur synto-pischen Lexikographie. Veröffentlichungen des Instituts fürHistorische Landesforschung der Universität Göttingen 55.Gütersloh 2010: Verlag für Regionalgeschichte. ISBN 978-3-89534-885-3. Gebunden, 560 S. (darunter 208 S. Wör-terbuchteil), 8 Schwarzweißabbildungen. Preis 39 €.

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Wie bereits erwähnt, hatte Otto Thielemann etwa1910 begonnen, ihm interessant erscheinende Dia-lektwörter schriftlich festzuhalten. Er machte es sichförmlich zur Lebensaufgabe, möglichst viele land-schaftstypische Wörter seines Heimatortes zu erfas-sen. Als Schüler füllte er zunächst ein Oktavheft,später notierte er die Dialektwörter auf Zetteln, eheer sie in die alphabetische Reihenfolge brachte undauf Karteikarten übertrug. Als Ergebnis entstand ei-ne Sammlung mit rund 4 500 Stichwörtern, die sie-ben große Karteikästen füllen und eine beachtens-werte Wortschatzsammlung der gesprochenenEltzer Sprache um 1900 darstellen. Diese Samm-lung befindet sich seit 1985 in Göttingen an der dor-tigen Universität. In weiser Voraussicht hatte OttoThielemann die Karteikästen abholen lassen, da ersich auf Grund seines hohen Alters nicht mehr in derLage sah, das von ihm zusammengetragene Materi-al selbst zu veröffentlichen. Er sammelte jedochauch nach Überführung des Materials eifrig weiter,schickte bis zu seinem Lebensende ständig Kartei-karten von Goslar nach Göttingen und hoffte auf ei-ne wissenschaftliche Bearbeitung und Publikationseiner Sammlung, etwa durch einen jungen Dokto-randen. Dieser Aufgabe hat sich Wilfried Zilz im Jahre 2001zunächst im Rahmen seiner Staatsexamensarbeitangenommen, nachdem ihn Professor Dieter Stell-macher auf diesen „Schatz“ aufmerksam gemachthatte. Seitdem beschäftigte er sich sowohl theo-

retisch mit derartigen„Schätzen“ – das heißt mitWörterbüchern, die denWortbestand eines Dorfesoder einer Stadt festhalten– als auch ganz praktischmit der Eltzer Spracheund der WörtersammlungOtto Thielemanns. Als Er-gebnis konnte er im Okto-ber 2006 bei der Philoso-phischen Fakultät derGeorg-August-UniversitätGöttingen seine Dissertati-on einreichen; die mündli-che Prüfung für die Pro-motion zum Dr. phil.schloß sich im August2007 an.

Das von Zilz vorgelegte „Eltzer Wörterbuch“ stellt eineBearbeitung des von Otto Thielemann zusammenge-tragenen Materials dar. „Bearbeitung“ meint, daß ersowohl die vielen Karteikarten als auch noch weiteresMaterial Otto Thielemanns (Fragebogen aus den1930er Jahren) ausgewertet und in eine Computerda-tei übertragen habe. Als Ergebnis finden sich im Wör-terbuch etwa 4 500 Eltzer Dialektwörter mit den ent-sprechenden Bedeutungsangaben (Beispiel: Wasbedeutet Kälwerlock? Antwort: Stelle an der Ersenordwestlich von Eltze; oder: Was ist eine Langendör?Antwort: Die große Einfahrtstür des Bauernhauses).Besonders erfreulich ist, daß häufig einzelne Wörtermit Satzbeispielen oder sogar Redensarten, Sprich-wörtern usw. veranschaulicht werden. Unter demStichwort Martendag ,Martinstag’, dem GeburtstagMartin Luthers, läßt sich beispielsweise folgende Er-klärung finden: Die Kinder gingen [an diesem Tag]heischend von Haus zu Haus u. sangen: Mart’n, Mar-

t’n hör’n, / Appel un ok Berr’n, / Nötte mag eck geern.

/ Himmelreich is oppedan / mit allen gûen Gästen. /

Lat ösch nech tau lange stah’n, / Wi wütt noch [en]

Hûs wiergahn. / Gewet ösch wat, gewet ösch wat! –Wo es nichts gab, wurde abziehend gesagt: Witt’n

Tweer’n, swart’n Tweer’n, / dat olle Wief, dat gifft

nech geern. – oder: Stripp, strapp, strull, / dat olle

Wief is dull. – Selbst wenn dies heute in Eltze am 10.November nicht mehr der Fall sein sollte, können die-se Kinderlieder und Kinderreime im „Eltzer Wörter-buch“ nachgeschlagen werden. Zu finden ist auch ein

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sicherlich noch bekanntesWort wie opsmären ,Brotmit Butter bestreichen’.Hierzu heißt es: Junge,

smär de Botter nech sau

dick op! Verwiesen wird zu-dem auf smären ,schmie-ren, einreiben’: Hier steht:Eck mott erstmal den Wa-

gen smär’n, aber auch dasSprichwort: Wer gut smärt,

der gut fährt und folgenderKinderreim: Hänschen satt

in’n Schostein / un flicke

sine Schauh. / Da keim

saun wacker Mäken her /

in seich sau nipe (also:,neugierig’) tau. / Hän-

schen, wenn dû frien (al-so: ,heiraten’) wutt, / sau

frie dû doch meck. / Eck

heww en blanken Dahler

leggen, / den well eck ge-

b’n deck. / Hans nimm se

nech, / Hans nimm se nech, / se hat’n scheiwen Faut.

/ Smer Salbe op, smer Salbe op, / denn werd dat

wedder gaut. – Schließlich hat Otto Thielemann nochfolgende liebenswürdige Begebenheit notiert:„Mäken, smär deck nech vull, sagte um 1920 ein Elt-zer zu meiner jungen Frau, als wir seiner Landmaschi-ne zu nahe kamen.“ Das Eltzer Wörterverzeichnis enthält vor allem Stich-wörter aus den Bereichen Landwirtschaft, Haushalt,Tier- und Pflanzenwelt und menschliches Zusam-menleben. Den Lesern wird das dörfliche und bäuer-liche Leben Eltzes zu Beginn des 20. Jahrhundertsvor Augen geführt; damals lebten hier etwa 600 Men-schen. Aus dem für die damalige Zeit bedeutsam-sten Bereich der Landwirtschaft seien folgende Ver-ben genannt: afdellgen ,sich über Gebühr quälen;schwer arbeiten (besonders der Bauer); sich unnützmit einem Vorhaben beschäftigen’, afjachtern ,sichabmühen; viel hin- und herlaufen’, afklabastern ,sichüberarbeiten (auf dem Feld)’, afkrîgen ,abnehmen;ernten’, afrackern ,sich abmühen, übermäßig ab-quälen’, aframenten ,sich abschinden, bis zur Er-schöpfung abmühen’, afrapen ,das mit der Sensegemähte Getreide (die Kornschwaden) zusammen-nehmen’, afrecken ,Heu oder Stroh abladen’, af-

schrâpen ,abschaben; abkratzen’, afstrewweln

,trockenes Laub oder Früchte mit den Fingern ab-streifen’, anhäufeln ,auflockern und aufhäufen, umKartoffeln oder Gemüsefrüchte zu pflanzen’, an-

scherren ,Zugtiere mit Geschirr versehen’. Eltze war um 1900 und noch lange darüber hinausdurch und durch agrarisch strukturiert, Mensch undTier waren auf das Engste miteinander verbunden. Soist es nicht verwunderlich, daß das Aufkommen tech-nischer Neuerungen Verwunderung hervorrief undmitunter zu Wortneuschöpfungen führte: Unter demDialektwort afnêmen ,jemanden oder etwas fotogra-fieren’ findet sich folgender sachkundlicher Hinweis:„Um 1900 kamen die ersten Photographen mit ihrengroßen Kästen auf hohen Gestellen in die Dörfer,spannten Kôrnlaken vor die Hauswand u. nahmen dieFamilien auf.“ Zusammenfassend kann mit den Wor-ten Otto Thielemanns von einem „Wortschatz von vor-industrieller Prägung“ gesprochen werden, der „ganzder bäuerlichen Erlebniswelt“ entspricht. In der Veröffentlichung finden sich darüber hinauseine ausführliche Biographie Otto Thielemanns undeine Beschreibung des Ortes Eltze in Vergangenheitund Gegenwart. Daneben enthält das Werk – mit Ge-winn zu lesen auch dann, wenn man kein Germanist

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Eine große Hilfe für Wilfried Zilz (Mitte) waren Otto Thielemanns Sohn Jürgen

Thielemann (rechts) und dessen Vetter Günter Hornbostel. Foto: Löhr

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27. Januar: Patriziat in der frühneuzeitlichen Gesell-schaft. Sozialer Aufstieg und städtische Exklusivitätam Beispiel Lüneburgs. Referent: Dr. Michael Hecht.10. Februar: Prähistorische Burgen – Ausdruck krie-gerischer Zeiten und Gesellschaften?. Referent: Dr.Immo Heske.

Museum August KestnerTrammplatz 3, 30159 Hannover

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11–18 Uhr,

Mittwoch 11–20 Uhr.

Sonderausstellungen:bis 27.02.2011: Die Etrusker – Entdeckung ihrerKunst seit Winckelmann.

Niedersächsisches Landesmuseum HannoverWilly-Brandt-Alle 5.

Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10–17 Uhr,

Donnerstag 10–19 Uhr.

Sonderausstellung: Münzschatz, ukrainischesGold und Landschaftsmalereiseit Juni: Münzkabinett des Landes NiedersachsenAb 1. Oktober: „Goldener Horizont. 4000 JahreNomaden der Ukraine“, Führung immer sonntags11.30 und 14 Uhr.Seminare: 2.12. : Methoden der Steinzeitforschung,Antike Völker: Die KeltenFührungen: 5.12. : Aus dem Rahmen gefallen,10.12.: Reisewege ins Jenseits – Katakombengräberund Kurgane, 12.12.: Von Ochsen, Eseln und Heili-gen Königen – Weihnachtsdarstellungen, 14.12.:Fränzu und Marcella. Vorträge: 7.12.: Die Aufgaben des Ethno-Medizini-schen Zentrums e.V., 16.12. Achtung Mutter mitKind – Mariologie und Christologie, 16.12. Die Edia-cara-Fauna – Der Weg zu den frühesten Lebensfor-men der Erde.

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Historisches MuseumPferdestraße 6, Eingang Burgstraße, 30159 Hanno-

ver. Öffnungszeiten: Di. 10–19 Uhr / Mi.–Fr. 10–17

Uhr / Sa., So. und an Feiertagen 10–18 Uhr.

Sonderausstellung:Dienstag, 2. November: Ausstellungseröffnung„noch mal Leben vor dem Tod“.

Bomann-Museum CelleSchlossplatz 7, 29221 Celle, Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr.

Sonderausstellungenbis 31.12.2010: Miniaturen des Rokoko.bis 17.4.2011: 275 Jahre Landgestüt Celle und dieHannoveraner Zucht.bis 6.2.2011: Freude über Weihnachten – Krippenaus aller Welt.

Deister-BergbaumuseumBesucherbergwerk Barsinghausen, Hinterkamp-

str. 6, 30890 Barsinghausen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 14.00–17.00

Uhr, Tel. Stöcker 05105/51 41 87.

Sonnabend, 4. Dezember: Barbara-Feier.Dienstag, 22. Februar: Jahreshauptversammlungdes Fördervereins.

Freudenthal-Gesellschaft e. V.Poststr. 12, 29614 Soltau, Tel.: 05191-8 22 05

28. November: Bücherbasar im alten Rathausbis 31. Mai 2011: Einsendungen neuer plattdeut-scher Literatur für den Freudenthal-Preis 2011.

Historischer Verein für NiedersachsenAm Archiv 1, 30169 Hannover (Anmeldung Tel.

05 11-120-66 09, nur vormittags)

2. Dezember: Vortrag: Die Geschichte des Cla-vichords. Referenten: Dietrich Hein, Eckhart Kuper.

Veranstaltungen in den Monaten Dezember, Januar und Februar

ist – eine theoretische Abhandlung über den spezi-ellen Wörterbuchtyp „Ortswörterbuch“ (etwa im Ge-gensatz zu einem Großlandschaftswörterbuch) undeine empirische Analyse des Eltzer Wörterbuches.Eine ausführliche Bibliographie deutschsprachigerOrtswörterbücher schließt den Band ab.

Wilfried Zilz unterrichtet jetzt am Gymnasium Wals-

rode die Fächer Deutsch, Religion und Geschichte;

er wohnt in 29690 Schwarmstedt, Bothmersche

Straße 35.

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Ik vertell ju eene wohre Geschichte ut dat Leben. Dat weer nun so um 1985, as ik mien groote Deel, deede Middelpunkt vun ganze Huus is, renovieren deer. Bi-in Fröhjahrsputz mud man doch so allerhand mooken.Dee Tapeten, nie’e Gardinen. nie’e Treppenlööper undook noch een poor Biller for dee Wänne müßten ran. Ikhaar mii mal een kleene, witte Plastikdos ut Hannovermitbrocht. Dee sull nu ok mit an de Wand, paßte genautoo dee nie’e Klingel. Dat paßte all so good toohoopen.Dee Deel strohlte in nie’e Glanz, und ik weer mächtigstolz, haar dat doch een Hoopen Arbeit moogt. So langsam ging dat nu opp den Sommer too, undik kunn dee Huusdöör wied opploten, dormit deeGestank von Farf, Kliester und ok Schmeersep, denndee har ik jo ok brukt, ut dee Deel truck. Und dorbie heef ik mii denn wohl een fremden Gastin’t Huus holt. Mit einmol fung dat an, in dee eene Eckto snarren, to röcheln oder wimmern – kratzen kunntock sien. Ik kunn dat eenfach nicht richdig inordnen,waat dat nun eegentlich för een Geräusch weer. Mol keem dat ut dee eene Eck – weer ik denn door, keemdat ut dee andere Eck. Dann weer dat achtern Schaapoder Oben. Ik stünn mit miin Bessen in dee Hand undtöfte up dat Deert, waat mii langsam verrückt mookendar. Aber nix passierte! Langsam haar ik von dissenSpöök genuch. Ik vertellte miene Nachbarsche dorvon.Aber door haar ik waat mookt. Oh Gott, oh Gott. Seekeift mii an: „Das ist ein Heimchen, das bringt dir Glück,Zufriedenheit und Gesundheit. Laß es im Haus!“ Door überdachte ik denn doch, waat nun to mookenweer, denn Gesundheit, Glück und Tofreedenheitköönt wii ja nun all’ in disse verrückte Tiid bruken. Al-so, Elke, Döör dicht! Laat dat Heemke nich uutneih’n!Ik bin nun een Mensch, dee geern alles genau weeten

mut. Und so ging dat Überleegen denn wieder. Unddorbi full mi doch waat ut mien Kinnertied in. Ik kummja nu ut Nordfreesland, und door geef et to mien Kin-nertied een kleenen Spööker. Dee weer immer unner-weegs und moggde siin Schabernak. Dee Eier wuurnut Höhnernest klaut, dat Heu woor von dee Böhnsmeeten, door weer in Kooh lospart oder dee Mis-skor’n umkappt. So ging dat jede Nacht too. Am Daagsleep hee denn op deen Böhn achter dee Dachspar-ren. Dat weer unser kleene Düwel „Nis Puck“. Wennhee denn een Schüttel mit Melk und een Stück Bottendor binn kreech, tuch hee wieder toon nächsten Hof. Und nun weer ik doch an’d Överleggen, ob de „NisPuck“ mie von Nordfreesland na Nedersachsen nah-reist weer. Is „Nis Puck“ mii nu naaloopen? Odernich? Is dat Heemke nu bi mi too Huus? Oder nich?Ik haar dat Geföhl, miin Koop woor immer grööter,so veel haar ik fon Överleggen. Und to disse Tied, wo ik so veel tum Denken haar, krechik Besök. Mien größte Söhn keem för een poor Stünnenna Huus. Wie weern am Vertellen und Snaken, geihtdoch dat Keuchen, Kratzen oder Schnarren wedder los.Mien Söhn luurt een Tiedlang, steiht opp und geiht oppdee Deel, kummt trüch mit dee witte Dos, dee nie’e, deeneben dee nie’e Klingel sien Platz haar, leegt mi dee upden Disch und meent ganz ruhig: „Mutter, du mußtauch mal die Batterie vom Rauchmelder wechseln.“ Dat weer mien „Heimchen“ oder mien „Nis Puck“. DeeDrom von Gesundheit, Glück und Tofreedenheit weer nuut. Ja, ja, wee mööt noch veel liehren von den ganzen nie-modschen Kroom, dee öwer us kommt, und dorbi maakenwee, dat dat alles nich mehr so licht geiht as for 50 Johr, aswee noch frisch und knackig weern.

Elke Brodersen

(Heimatbundgruppe Sievershausen) – Sommer 2010

Dat „Heimchen“, waat keen Heemke weer

Schloss Herrenhausen: Der Aufbau hat begonnenAm 27. September war es soweit: Nachdem in denWochen zuvor Ausgrabungen auf dem Gelände des

einstigen Schlosses in Herrenhausen stattgefundenhatten, rückten nun Baufahrzeuge an und es wurde

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der Löns’schen Biographie. Seine erste Fahrt in dieHeidmark unternahm der aus Westpreußen gebür-tige, sich aber stets als Niedersachse fühlende Her-mann Löns im Jahr 1893. Er suchte bei dieser undden folgenden Fahrten bewusst die ländliche Bevöl-kerung auf, um mit ihnen über die Geschichte undNatur dieses damals von Fremden praktisch nochunerschlossenen Landstrichs zu sprechen und Stofffür seine literarische Arbeit zu sammeln. „Der letzteHansbur“, „Das zweite Gesicht“ und „Dahinten in derHeide“ spielen in der Heidmark, also dem Raumum Fallingbostel, Bergen, Munster und Walsrode –während viele andere seiner Erzählungen in der Süd-heide oder in der Wedemark anzusiedeln sind.

Löns war ein wacher Beobachter von Veränderungen.Den Erdölrausch in der Heide und die damit verbun-denen negativen Folgen brachte er im Gedicht vom„Bohrturm“ drastisch auf den Punkt. Was Löns, der1914 als Kriegsfreiwilliger vor Reims fiel, erspart blieb,war die Zerstörung weiter Heidmarkbereiche undDörfer sowie die Aussiedlung ihrer Bewohner auf-grund der Anlage von Wehrmachts-Truppenübungs-plätzen in den 1930er Jahren. In jene Zeit fiel auch dieBeisetzung der sterblichen Überreste von Löns imTietlinger Wachholderhain, der ein possenspielartigesKompetenzgerangel zwischen SA und der rivalisieren-den Reichswehr vorausgegangen war.

Die Nationalsozialisten vereinnahmte Löns für ihreBlut-und-Boden-Ideologie, und dieser Missbrauch sei-ner Person wurde von Leuten aus dem 68er-Milieu

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Heimatbund-Redner fordert sachlichen Umgang mit Hermann LönsErnst-August Nebig Festredner am Grab des Heidedichters

Ernst-August Nebig

Es ist gute Tradition, dass die spätsommerliche Ta-gungswoche des Verbandes der Hermann-Löns-Kreise stets mit einer Feierstunde am Grab desDichters im Tietlinger Wachholderhain bei Walsrodeendet. Als Festredner konnte die Verbandsvorsitzen-de Monika Seidel am 4. September nun das HBN-Vorstandsmitglied Ernst-August Nebig begrüßen,der seinen Vortrag unter den Titel „Hermann Lönsund die Heidmark 1935“ gestellt hatte.

Dabei erwies sich Nebig, der lange Jahre als Soldatin der Heide verbracht hatte, als versierter Kenner

ein Bauzaun errichtet. Der Wiederaufbau des 1943zerstörten Laves-Schlosses hat begonnen. Das 20Millionen Euro teure Projekt wird von der VW-Stiftunggetragen; zuletzt hatte auch der Metall-Arbeitgeber-verband Niedersachsen 1,25 Millionen Euro für denWiederaufbau gespendet.Im Jahr 2012 soll Schloss Herrenhausen getreu derhistorischen Fassade wieder stehen. Verwirklicht wirdder Entwurf des Hamburger Architekten JastrzembskiKotulla. Während das Hauptgebäude ein modernesTagungszentrum mit unterirdischen Hörsälen beher-

bergen soll, sind die Seitenflügel zur Geschichte derWelfen und zu Leben und Werk des Philosophen G.W.Leibniz vorgesehen. Außerdem ist geplant, einen Teilder für 2014 vorbereiteten Landesausstellung zur han-noversch-britischen Personalunion im Schloss zu prä-sentieren. – Bis das Schloss fertig ist, wird es nachÜberlegungen der Bauträger auch eine Besucherplatt-form vor der Baustelle geben, damit interessierte Bür-ger die Arbeiten verfolgen können.

Heinz-Siegfried Strelow

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Seidel und Walsrodes Bürgermeisterin Silke Lorenzwar diesmal ein besonderer Gast dabei: Dr. RolfLöns, ein Großneffe des Dichters. HL

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später dazu genutzt, denfrühen Naturschützer zudiskreditieren. „Den Herr-schaften, die Löns zumNazi machen wollen, seidringend empfohlen, ihreNase in neutrale, sachlichfundierte Geschichts-bücher zu stecken, ehe sieüber Hermann Löns reden,dessen Leben durchaus zukritisieren ist“ stellte Nebigklar. (Sein vollständigerFestvortrag kann über denVerband der Hermann-Löns-Kreise in Walsrodebezogen werden.)Die Feierstunde, umrahmt von Jägermärschen undChordarbietungen, fand ihren Abschluß in derBruch-Niederlegung am Grabstein. Neben Monika

Lafette mit den sterblichen Überresten von Herrmann Löns, Aufn. v. 1934

Pläne veröffentlicht: Das gigantische Freizeitsee-Projekt „Leine-Bogen“Die jüngsten Pläne von Architekt Peter Grobe zurSchaffung eines künstlichen Großsees im Nordwes-ten Hannovers haben in der Öffentlichkeit große Auf-merksamkeit erregt und zu Diskussionen angeregt.Danach soll die teils intakte und seltene Auenland-schaft zwischen Herrenhausen, Garbsen und Seelzegeflutet werden und einem der größten Freizeitsee-projekte Deutschlands weichen. Die Heimatland-Redaktion möchte alle Standpunkte dafür und dage-gen darstellen und anschließend trotzdem eine klarePosition beziehen.

Die drei durch Schleusen geteilten Großseen habeneine gigantische Größe von über 900 Hektar (9 Quadratkilometer) und entsprechen somit derhalben Wasserfläche des Steinhuder Meeres oderelfmal der Größe des Maschsees. Der „Südsee“ zwi-schen Schleuse Herrenhausen und Bahnlinie ist mit85 Hektar der kleinste See. Zwischen Bahnlinie undMittellandkanal könnte der mit 430 Hektar größteTeil als „Nordsee“ entstehen. Der abschließende390 Hektar große Teil der Leineaue würde sich biszur Autobahn A2 und der Freizeitanlage Blauer Seeziehen.

Ähnliche große Projekte sind in Deutschland seltenund meist nur dort zu finden, wo ehemaliger Tage-bergbau tiefe Löcher in die Landschaft gerissen hat.Hier ist die Renaturierung eine gute Möglichkeit, denRaubbau an der Natur ein wenig abzumildern und ei-nen neuen Freizeitwert für die Menschen zu schaffen.Dagegen würde das hannoversche Projekt überJahrzehnte angelegt sein und Milliarden kosten. DieProjektinitiatoren, zu denen auch namhafte Unter-nehmer der Region zählen, möchten die hohen Kos-ten durch Einnahmen aus dem Verkauf von bis zu10 000 neuen Wohnungen und Häusern mit See-blick oder direktem Zugang sowie von Freizeitanla-gen wie Restaurants und Hotels und von Jachthäfendecken. Ob das wirklich gelingt und die Milliarden-Investition rechtfertigt, bleibt offen.

Die Planer argumentieren, dass ihr neues Projekt zurAttraktivität der gesamten Region Hannover im Frei-zeitwert beitragen würde, neue Arbeitsplätze ge-schaffen würden und das Projekt in seiner Größe ein-zigartig wäre und somit Strahlkraft hätte. Sievernachlässigen leider die unzähligen Nachteile, diedas Projekt mit sich bringt. Selbst wenn der Freizeit-

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wert erhöht werden würde, was außer Frage steht,muss doch die Frage gestellt werden: Benötigt dieRegion Hannover neben den allein 25 größerennatürlichen und künstlich angelegten Seen noch einweiteres großes Naherholungsgebiet? Genannt seienhier nur stellvertretend der Maschsee im HerzenHannovers, die große Kieskuhle AltwarmbüchenerSee und das natürliche Steinhuder Meer als größterBinnensee Norddeutschlands. Sie alle bieten bereitsweitreichende Freizeitangebote – vom Baden undWassersport (Segeln, Surfen, Tauchen etc.) bis hinzur Naherholung für Naturliebhaber, Wanderer undRadfahrer. Ein weiteres Angebot durch das neue Pro-jekt würde lediglich zu einer Verlagerung des Freizeit-suchenden führen, zu Lasten der bestehenden Mög-lichkeiten.

Ökologische Risiken So sieht es auch der HBN-Vorsitzende Heinz-Sieg-fried Strelow: „Der Groß-See ist so überflüssig wieein Kropf, da er nur ein unnützes Vorhaben im Dien-ste der Spaßgesellschaft ist und die letzten intaktenReste der ökologisch sensiblen Auenlandschaft derLeine bei Garbsen und Seelze zerstört.“ Darin liegtder Hauptpunkt der Projektkritiker, zu denen nebendem HBN auch der NABU, der BUND, die Regions-verwaltung und die Fraktionen von CDU und Grünen

gehören. Die Überflutung würde die Tier- und Pflan-zenwelt in der Auenlandschaft zerstören, die zu denartenreichsten und vitalsten Lebensräumen Europasgehört. Daher sind sie auch nach der FFH-Richtlinie(Fauna-Flora-Habitat) der EU besonders geschützt.Eine Ausnahmeregelung müsste von der EU geneh-migt werden, was ohne eine Unterstützung der Bun-desregierung aussichtslos wäre. Daneben verbietet das niedersächsische Wasserge-setz, dass biologisch höherwertiges Fließgewässer,wie die Leine, in ein ruhiges Stillgewässer umgewan-delt wird. Nicht zu vergessen ist auch der natürlicheSchutz, den die Auenlandschaft vor Überflutungender angrenzenden Stadt bietet. Diese haben in Euro-pa in den letzten Jahren stetig zugenommen, weil diealten Flussarme durch den Eingriff des Menschen(Begradigungen) nicht mehr ihrer Aufgabe nach-kommen konnten. Die traditionelle Auen-Agrarlandschaft wäre ebenfallsverloren, was für Teile der Gesellschaft mit dem Ver-lust der Heimat gleichzusetzen wäre, gehören dochdie Äcker in diesem Gebiet zu den ertragreichsten inNiedersachsen. Die idyllischen Rad- und Wander-wege durch die friedliche Leinemasch wären fürNaturliebhaber ebenfalls verloren, was einen Verlustan Lebensqualität bedeuten würde. Klimaexpertengehen ferner davon aus, dass das Leinetal eine er-hebliche Bedeutung für das Klima in Stadt und Regi-on in Sachen Luftaustausch, Frischluftzufuhr undTemperaturausgleich hat. Ein Eingriff hätte u. U. Fol-gen, die keiner vorhersehen kann, die aber auchnicht rückgängig gemacht werden könnten.

Weitere RisikenNeben den ökologischen Beeinträchtigungen wür-de es aber noch technische Probleme geben. InTeilen des Sees schlummern vergessene Deponienim Boden, deren Auswirkungen für alle Lebewesenin der Umgebung nicht abzuschätzen sind. Insge-samt neun kontaminierte Flächen sind bekannt,weitere sieben Verdachtsflächen kommen hinzu.Daran schließt sich auch das Problem der Wasser-qualität in dem See an. Durch die vorherrschendeMischwasserkanalisation, in der das schmutzigeAbwasser der Häuser mit dem sauberen Regen-wasser zur Kläranlage geführt wird, besteht beistarkem Regen die Gefahr eines Überlaufens derKanalisation. Dies hätte zu Folge, dass das

Ein typischer Anblick der ökologisch wertvollen

Leine-Auen

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Heimatbund Niedersachsen für „Lex Gartenfriedhof“Kritik an Verwahrlosung des hannoverschen Gartendenkmals

Seit Wochen klagen An-wohner des historischenGartenkirchen-Friedhofsan der Arnswaldtstraßeüber Lärm- und andereBelästigungen durch einedort sich etablierendeGruppe aus dem Dro-gen- und Trinkermilieu.Ihr Wunsch: Nach demVorbild der Stadt Bücke-burg soll auch Hannoverfür den Gartenkirchen-Friedhof ein Verbot desDrogen- und Alkoholkon-sums in der Öffentlichkeitaussprechen. Rücken-deckung für die geforder-te „Lex Gartenfriedhof“bekommen die Anlieger nun durch den Heimat-bund Niedersachsen (HBN).

„Der historische Friedhof ist ein kulturelles Kleinodund eine touristische Sehenswürdigkeit Hannovers“,so HBN-Vorsitzender Heinz-Siegfried Strelow: „dieGräber von Goethes Jugendfreundin Charlotte Kest-ner oder der Astronomin Caroline Herschel lockenimmer noch interessierte Besucher an. Diese Grab-stätten mit dem Unrat von Sauf- und Fixergelagen

„verziert“ zu sehen, ist keine Visitenkarte für Hanno-ver.“ Unabhängig von dieser „Problemgruppe“ seider Friedhof insgesamt in keinem sehr gepflegtenZustand mehr, kritisiert der Heimatbund. So sei derRasen an vielen Stellen zertrampelt, Wegeinfassun-gen seien verschwunden und die Inschriften vielerGrabdenkmale vollständig unleserlich geworden. Ei-ne von den Anliegern nach dem Vorbild von Rege-lungen in Bückeburg oder Hildesheim geforderte„Lex Gartenfriedhof“ sollte nach Meinung des Hei-

Schmutzwasser direkt in den See laufen würde. Ei-ne Nutzung als Badesee wäre damit offen und wür-de sich im Extremfall rechtlich verbieten. Durchden beruhigten Durchfluss der Leine in Folge desbreiteren Flussbettes könnten sich ebensoSchwebstoffe ablagern. Die Folge wäre ein regel-mäßiges „Verschlicken“ der Seen. Weiterhin führendie Hauptabwasserleitung sowie zwei Gasleitungenund die Kerosinleitung zum Flughafen quer durchdie Leinemasch; alle müssten aufwändig und teuerumgelegt werden. Die Seenlandschaft würde auchdie im Süden angrenzenden Orte Gümmer, Lohn-de, Seelze und Letter räumlich noch weiter vonHannover abgrenzen, da die Wegstrecken um denSee länger würden.

Der HBN spricht sich somit gegen das gigantischeFreizeitsee-Projekt „Leine-Bogen“ aus, weil die Zer-störung der letzten verbliebenen artenreichen Auen-landschaft an der Leine unverantwortlich wäre unddiese durch ein weiteres unnützes Freizeitprojekt er-setzt würde. Viel besser wäre es stattdessen, die beste-henden Naherholungsgebiete aufzuwerten und dieMaßnahmen für Landschaftsschutzgebiete zu er-höhen. In jedem Fall muss die Machbarkeitsstudie mitder Öffentlichkeit diskutiert werden. „Sollten die Plänefür den Großsee weiter voran getrieben werden, wirdder Heimatbund dieses Projekt als Naturfrevel für die,Rote Mappe’ melden“, hat der Vorsitzende Heinz-Siegfried Strelow angekündigt.

Edzard Schönrock

Der Gartenfriedhof – ein Sorgenkind Foto: Strelow

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matbundes daher auch eine klare Nutzungsordnungfür dieses historische Gartendenkmal enthalten.Der 1741 als „Neuer Friedhof vor dem Aegidientor“angelegte und 1864 als Begräbnisstätte geschlosse-ne Gartenfriedhof war dem Heimatbund Niedersach-sen schon einmal ein Herzensanliegen. Seit den 50erJahren wurde über den zunehmenden Verfall derAnlage geklagt. 1982 initiierte schließlich der Hei-matbund Niedersachsen mit der Interessensgemein-schaft Marienstraße die „Aktion rettet den Garten-

friedhof“, die sich für die Bewahrung der vom Verfallbedrohten Grabdenkmale stark machte. Eine Spen-densammlung verlief erfolgreich und 1984 beganndie Restaurierung zahlreicher Grabstätten sowie dieErrichtung von Schutzgittern und eines Zaunes. Sowurde der Gartenfriedhof mit seinem alten Baum-bestand und Grabdenkmalen in klassizistischemoder neugotischem Stil zu einem grünen Juwel in-mitten des Zentrums von Hannover.

HL

Geburtstage – Hochzeitstage – VerstorbeneUnsere herzlichen Glückwünsche gelten unseren Mitgliedern

zum 75. GeburtstagBecker, Ursula, Bad PyrmontBehne, Hanna, WülfingenBurgdorf, Otto, ArpkeBreitmoser, Erika, BurgwedelChorus, Dörchen, BerenbostelDitterle, Paul, BerenbostelErnst, Christa, SievershausenErnst, Friedhelm, BerenbostelFlorian, Roland, WülfingenFölster, Annedore, FrielingenFricke, Elisabeth, HemmingenFricke, Heinrich, RonnenbergGox, Brunhilde, OsterwaldDr. Habermalz, Wilhelm,

PattensenHalve, Reinhard, SpringeHasemann, Günter, WülfingenJakschis, Kleta, BokelohKatz, Helmut, BredenbeckKönig, Gustav Reinhard,

HemmingenKoopmann, Irene, OsterwaldKrause, Ruth, BurgwedelLemke, Heinz, KatensenMieke, Elli, KatensenNebig, Ernst-August,

LangenhagenPfeifer, Vera, StelingenPickard, Helmut, Burgwedel

Pütz, Werner, RonnenbergReinhold, K.H., WülfingenDr. Röhrbein, Waldemar R.,

HannoverRolle, Margarete, BerenbostelRosemeier, Heinrich, RonnenbergRotter, Helga, GestorfSander, Helga, HannoverSchirmer, Harry, Bokeloh Schelm, Lore, Stelingen Schönfelder, Reinhard, BokelohSchultz, Renate, HemmingenStandke, Wolfgang, LaatzenStein, Theda, BredenbeckSteingrube, Karl, BerenbostelWehling, Bernhard, GestorfWinkler, Adolf, BerenbostelZielonka, Ingrid, Bad Pyrmont

zum 80. GeburtstagDannenberg, Gertrud, GestorfEgestorff, Adolf, BerenbostelFitschen, Ursula, BerenbostelFlippl, Hilde, ArpkeGewecke, Heinz, BredenbeckGrimm, Walfried, WülfingenGülzow, Frieda, Bad PyrmontHaubenreißer, Irma, BerenbostelHaubenreißer, Willi, BerenbostelHillmer, Wilhelm, Bad Pyrmont

Kleimann, Christa, BerenbostelMetzig, Rudolf, GestorfSadegor, Karl, BerenbostelSchaper, Ditlinde, BerenbostelSchade; Ilse; Bad PyrmontSeidel, Katharina, BerenbostelSelck, Christa, LaatzenStadler, Josef, WülfingenStandke, Ursula, LaatzenStieghöfer, Agnes, GestorfStolle, Wolfgang, BurgwedelVölkening, Waltraut, BerenbostelWagner, Ellen, HemmingenWeber, Bodo, BerenbostelWegener, Marie, OsterwaldWeichel, Märcelina, ArpkeWochnik, Gertrud, Hänigsen

zum 85 . GeburtstagAnderten, Willi, BokelohArndt, Marie, Bad PyrmontBehr, Josef, BredenbeckFreytag, Marianne, WülfingenGronewig, Brunhilde, RonnenbergMeinschien, Henry, HannoverMeyer, Gisela, KatensenMüller, Lisa, BurgdorfPeist, Marlies, HannoverRitz, Erika, GestorfProf. Dr. Rüffer, Hans, Hemmingen

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Rust, Magdalene, BokelohSchwolow, Elly, LaatzenSeegers, Ruth, MesmerodeSprotte, Emma, StelingenThemann, Siegfried, IsernhagenThiel, Johanna, IsernhagenUelschen, Else, StelingenWiechers, Heinz, Hannover

zum 86. GeburtstagBötke, Irmgard, RonnenbergHilke, Helga, GarbsenHeißmeier, Fritz, LachemHoeft, Ingeborg, BurgwedelHothan, Heinrich, BurgwedelDr. Knopff, Hannelore,

Bad PyrmontLühr, Georg, BredenbeckDr. Marten, Horst-Rüdiger,

HemmingenNoack, Helene, HannoverReimer, Christa, GarbsenReismann, Margot, ArpkeRieder-Mogk. Elsa, Bad PyrmontRust, Anneliese, HänigsenSpiller, Erika, HänigsenWrase, Elfriede, Ronnenberg

zum 87. GeburtstagBeeg, Christa, BurgwedelFreise, Ingeborg, BurgwedelGrzibowski, Hilde, HänigsenHirsch, Gertrud, BarsinghausenKöhler, Agnes, GarbsenKrause, Johanna, RonnenbergKrecke, Marie-Elise,

BarsinghausenLüpke, Georg, IsernhagenNolte, Ilse, BurgwedelDr. Stakemann, Hartwig,

BurgwedelWessel, Käthe, Bad PyrmontZöllner, Marianne, Isernhagen

zum 88. GeburtstagFelske, Erich, FrielingenGrade, Gerda, BurgwedelHabel, Ruth, HannoverHansen, Lenchen, WeferlingsenHennings, Günter, BurgwedelKugel, Helene, Obershagen

zum 96. GeburtstagHaak, Anni, Burgdorf

Wir gratulieren:

Zur Goldenen Hochzeit Brandes, Margret und Dieter,

HänigsenFrese, Edeltraut und Wolfgang,

RonnenbergGessner, Karla und Klaus-Dieter,

BerenbostelGrabowsky, Rosemarie und Helmut,

EldagsenIllig, Sigrun und Rolf,

BerenbostelJahn, Gisela und Karl-Heinz,

RonnenbergKöhne, Gisela und Heinz,

HänigsenMeyer, Edelgard und Willi,

HänigsenMüller, Marlies und Horst,

KatensenNiedermeier, Hanna und Wilhelm,

EldagsenPenkalla, Karin und Gerhard,

BerenbostelRehburg, Ursula und Friedrich,

FrielingenSaul, Gudrun und Harald,

BerenbostelWortmann, Jutta und Reinhold,

Osterwald

Zur Diamantenen HochzeitMeyer, Gerda und Friedrich,

RonnenbergPalm, Dora und Herbert,

BokelohSchlote, Herta und Ernst,

Berenbostel

Wir betrauern den Todlangjähriger Mitglieder:Baumgarte, Waltraud, FrielingenBogaki, Peter, StelingenBrandes, Otto sen., KatensenDeseke, Herta, Hänigsen

Mohrlüder, Friedel, BurgwedelRaschke, Edda, Burgwedel

zum 89. GeburtstagBöttcher, Dirk, HemmingenBindseil, Hildegard, BurgdorfDrösemeier, Brunhilde,

Mandelsloh Flohr, Grete, BredenbeckJänicke, Ilse, BerenbostelJarzembowski, Gisela, HagenKirchmeyer, Ingeborg,

RonnenbergKönnecker, Lisa, BurgwedelLöhdefink, Ilse, IsernhagenMaske, Mariota, IsernhagenRenner, Erika, HemmingenSchrage, Hildegard, HannoverSantelmann, Otto,

Sievershausen

zum 90. GeburtstagBrandes, Irmgard, HänigsenDorstewitz, Marga, BerenbostelHickstei, Johanna, BerenbostelKastendieck, Werner, WunstorfKösel, Helma, BarsinghausenPühse, Gertraud, Isernhagen

zum 91. GeburtstagArndt, Peter, IsernhagenBaumgarten, Marie, GarbsenGöpken, Paul, GarbsenLaurenz, Ursula, BerenbostelNolte, Otto, BurgwedelPirk, Hedwig, BerenbostelRoloff, Charlotte, HannoverSchlote, Herta, Berenbostel

zum 92. Geburtstagvon Gravemeyer, Eberhard,

HannoverMunske, Elisabeth, Bad PyrmontUrbeteit, Kurt, Hänigsen

zum 93. GeburtstagLüdtke, Wolfgang, Bad Pyrmont

zum 94. GeburtstagVoges, Friedrich, RonnenbergWiegmann, Karola, Hemmingen

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Hammond, John Henry, Lachem

Jendralski, Hannelore, Barsinghausen

Kalikat, Christa, BurgdorfKanning, Hanna , GarbsenKoopmann, Gerhard, OsterwaldKorn, Margit, BurgdorfRasche, Thea, GestorfRietz, Edith, Burgdorf

KlarstellungZu unserem Bedauern ist derDruckerei in Heft 3 des Heimatlan-des ein Fehler unterlaufen:Frau Marianne Schröder, Sievers-hausen wurde anstatt unter derSpalte „zum 89. Geburtstag“ in derSpalte „Sterbefälle“ aufgeführt.Wir bitten den Fehler der Druckereizu entschuldigen.

Scheibe, Ernst, ArpkeSchrader, Marie, KatensenSchröder, Rudi, OsterwaldStolze, Elisabeth, HänigsenVogt, Erna, ArpkeWelk, Martin, GestorfWiegmann, Fr.-Wilhelm,

EldagsenWitzel, Günter, Burgdorf

Dr. Waldemar R. Röhrbein zum 75. Geburtstag

Am 9. September wurde unser stellvertretender Vorsit-zender Dr. Waldemar R. Röhrbein 75 Jahre alt. Miteiner würdigen Feierstunde im Historischen Museumehrten berufliche, private und verbandliche Weg-gefährten „den Bodenständigen“, wie die Hannover-

sche Allgemeine Zeitung den langjährigen Mu-

seumsdirektor titulierte.Während des Festaktespräsentierte Dr. ThomasSchwark, Röhrbeins Nach-folger in der Leitung desHistorischen Museums,auch ein besonderes Ge-schenk an den Jubilar:Der Historiker wird nachguter akademischer Tradi-tion mit einer Festschriftgeehrt. Unter dem Titel„Deutungen, Bedeutun-gen – Beiträge zu Hanno-vers Stadt- und Landesge-schichte“ umfasst das 367Seiten starke Werk einDutzend Beiträge namhaf-ter Autoren (Schriften desHistorischen Museums,Nr. 38).

Röhrbein gehört dem Heimatbund Niedersachsenseit seinem 17. Lebensjahr an. Von 1986 bis 2001war er stellvertretender Vorsitzender, ein Amt, das erim April diesen Jahres noch einmal übernommenhat. Präsident des Niedersächsischen Heimatbundes(NHB) war er von 1999 bis 2004.

Dr. Thomas Schwark gratuliert dem Ehepaar Röhrbein

„Verantwortung in vorderster Linie übernommen“Auszüge aus der Laudatio von Dr. Wolfgang Rüther, Geschäftsführer des Nieder-sächsischen Heimatbundes (NHB)

Es ist für mich eine große Ehre, Sie, lieber Herr Röhr-bein, an diesem Festtag im Namen des NHB zu

grüßen und Ihnen für die Zukunft alles Gute zu wün-schen. Wenn ich für den NHB gratuliere, bedeutet

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dies aber auch, dass ich gleichzeitig die Glückwün-sche überbringe sowohl der zahlreichen im NHB zu-sammengeschlossenen Mitgliedsorganisationen ausganz Niedersachsen, wie auch der vielen Heimat-freunde, die in den Gremien des NHB ehrenamtlichengagiert sind. Dieser Aspekt, die Gratulation auch im Namen derNHB-Mitgliedsorganisationen und der NHB-Gremi-en, muss im Falle Waldemar R. Röhrbeins in ganzbesonderem Maße betont werden, sind doch die Ver-knüpfungen so vielfältig und langjährig wie bei kaumeiner anderen Persönlichkeit der niedersächsischenKultur- und Heimatpflege: Bereits mit 17 Jahren – und damit für einen Heimat-bund ungewöhnlich jung – sind Sie, lieber Herr Röhr-bein, Mitglied des Heimatbundes ihrer Heimat, desHeimatbundes Niedersachsen (HBN) geworden. MitIhren nun 58 Jahren Mitgliedschaft dürften Sie ver-mutlich dienstältestes Mitglied in diesem größtenniedersächsischen und meines Wissens auch ältes-ten deutschen Heimatbund sein – ein Superlativ derganz besonderen Art, den zu überbieten erst einmalgeleistet werden muss! Lange haben Sie die Arbeitdes HBN als Vorstandsmitglied mitgeprägt, undnoch jüngst haben Sie, als man Sie bat, eine ent-standene Lücke zu füllen, sich noch einmal als zwei-ter Vorsitzender zur Verfügung gestellt und Verant-wortung übernommen. Ähnlich verhält es sich mit dem Historischen Vereinfür Niedersachsen und dem Museumsverband fürNiedersachsen und Bremen. Auch diese Organisa-tionen sind, wie der HBN, Mitglied des NHB. Undauch in diesen wichtigen Vereinen hat Waldemar R.Röhrbein über lange Jahre an zentraler Stelle Mitver-antwortung getragen.Und im Niedersächsischen Heimatbund selbst, fürden ich ja im engeren Sinn spreche? Bereits mit 34Jahren, im Jahre 1969, wurde Waldemar R. Röhr-bein in den Beirat unseres Verbandes berufen. 34Jahre – das ist für ein NHB-Beiratsmitglied sehrjung! Und das hatte dann auch seine Folgen: Schonbald eckte das neue Beiratsmitglied mit dem Vorsit-zenden Herbert Röhrig, dem „Vater der ROTEN MAP-PE“, an. Ob dies geschah, weil der Junge dem Altenzu wenig konservativ war, kann ich nur vermuten. Si-cherlich dürften für die damals im NHB Tonange-benden auch die Fähigkeit und der Mut zu offen vor-getragener Kritik ungewohnt gewesen sein und

Anlass für Irritationen gegeben haben. Dieses offeneWort, mitunter auch fordernde Kritik, zeichnet Sie,lieber Herr Röhrbein, noch immer aus, etwa im Prä-sidium des NHB. Dort sind nicht nur Ihre große Er-fahrung und vielfältige Fachkenntnis, sondern gera-de auch Ihr offenes, kritisches und forderndes Wortnach wie vor gefragt. Ich würde sogar so weit gehen,zu sagen, dass es vonnöten ist. Es dürfte schwer fallen eine Person zu finden, dieüber lange Jahre bereit war, in so vielen einschlägi-gen Vereinen, Verbänden und Organisationen derThemenfelder Geschichte, Heimat, Museen, Nieder-sachsen und Hannover Verantwortung zu überneh-men. Hinzu kommt, dass es sich bei Waldemar R.Röhrbein nicht um eine Person handelt, die sich umFunktionen bemüht und in Ämter gedrängt hat, son-dern um einen Menschen, der Verantwortung in vor-derster Linie übernommen hat, weil man ihn darumgebeten, weil man ihn gerufen hat. So hat sich Wal-demar R. Röhrbein 1999 auf Drängen bereit erklärt,das Amt des NHB-Präsidenten zu übernehmen, da-mit der Verband, als eine zentrale Lücke zu entstehendrohte, nicht führungslos wurde. Bis 2004 hat er die-ses Amt ausgefüllt, in einer für den NHB – und auchfür Waldemar R. Röhrbein – nicht immer leichtenZeit. Für Ihr vielfältiges Engagement, für Ihre Bereitschaft,lieber Herr Röhrbein, Verantwortung zu überneh-men, sind Ihnen hohe und verdiente Ehrungen zu teilgeworden. So sind Sie Ehrenmitglied des Museums-verbandes und Ehrenpräsident des NHB. Auf demNiedersachsentag 2004 in Gifhorn hat Ihnen unserheutiger Bundespräsident das Verdienstkreuz Erster(!) Klasse des Niedersächsischen Verdienstordensverliehen. Aber wie hält es ein Mann wie Sie, wie hält es ein Wal-demar R. Röhrbein mit dergleichen formalen Ehren-titeln und staatlich verliehenen Plaketten? Jeder, derSie etwas genauer kennt, weiß, dass Sie sich darübergefreut haben und noch immer berechtigt (!) freuen.Andererseits – und jeder, der Sie kennt, weiß auchdies – bemühen Sie sich um kritische Distanz zu der-gleichen. Da halten Sie’s – ich werde darauf zurück-kommen – ähnlich wie Theodor Fontane, zu demsich ohnehin einige Parallelen feststellen lassen. Fontane durchwanderte seine Heimat, die Mark Bran-denburg, und brachte seine gewonnenen Einsichtenund historisch-landeskundlichen Erkenntnisse in

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Form von Romanen und nichtfiktionalen Reportagenund Darstellungen zu Papier und an die Öffentlich-keit. Unser Jubilar durchstreifte sein CalenbergerLand als Jugendlicher mit dem Fahrrad, wenn ernicht gerade die ihm nach eigenem Bekenntnis le-benslang prägende Schulradiosendung „Du bist ver-

antwortlich“ hörte – ein Wort, das heute häufig fiel.Ihn ließen, wie wir alle wissen, zeitlebens seine Stadt,seine Landschaft, sein Land, seine Heimat nicht los.Und er ließ sie nicht los: Bis heute bringt er seine ge-wonnenen Erkenntnisse und Einsichten zu Papier, inSachtexten, die mitunter – etwa bei einigen Artikelndes Hannoverschen Stadtlexikons – verhaltene Ironieund Humor nicht vermissen lassen. Leider jedoch,bisher, noch nicht in Romanform. Großes, letztlich am Humanen orientiertes Interesse,gepaart mit stets positiver Grundhaltung, gleichzeitigscharfem Blick und kritischer Distanz, kann ich beibeiden ausmachen, bei Fontane wie bei Röhrbein.Und in diesem Zusammenhang komme ich zurückzur Beurteilung offiziell-formaler Ehrentitel und staat-licher Ehrenzeichen; ich hatte es angekündigt. ÜberFontane heißt es, er habe die Ehrungen, die er zu sei-nem 70. und 75. Geburtstag erfuhr, den Schillerpreis1891 und die Ehrendoktorwürde der Philosophi-schen Fakultät der Berliner Universität 1894, mit denWorten „Mumpitz“ und „Was soll der Unsinn?“ kom-mentiert. Ich denke, die Vokabel „Mumpitz“ könntein diesem Zusammenhang auch gut aus Röhrbein-

schem Munde kommen. Dennoch war Fontane biszuletzt verletzt, weil ihm aus manchen ihm wichtigenKreisen jene Anerkennung versagt blieb, die ihmohne Zweifel zustand. Hierüber hier und heute imBezug auf Waldemar R. Röhrbein zu klagen, bestehterfreulicherweise kein Anlass. Über den in fortge-schrittenen Jahren wohl etwas verbitterten Fontaneheißt es: „Nur wo er die persönliche, menschliche

Anerkennung zu spüren glaubte – selten genug –,

da wird er warm und herzlich.“ Und auch hier hinktdann Gott sei Dank der Vergleich zwischen Fontaneund Röhrbein in mehrfacher Hinsicht. Genug alsodes Vergleichs. Dennoch will ich das Zitat zum Anlass nehmen, amEnde ganz persönlich als 32 Jahre jüngerer Mann zusprechen, der wohl als letzter unter einem „Chef“Waldemar R. Röhrbein arbeiten durfte. Sie, lieberHerr Röhrbein, holten mich 2002 in den NHB. Siewaren mein erster Präsident. Für mich war diese Zu-sammenarbeit sehr positiv und angenehm. Wertvollwurde sie aber vor allem dadurch, dass auch nachihrem formalen Ende, als Sie das Amt des Präsiden-ten 2004 niedergelegt hatten, etwas blieb: Für michsind Sie, lieber Herr Röhrbein, und gewiss nicht we-niger Sie, verehrte Frau Röhrbein, ein großer Ge-winn. Und deshalb wünsche ich nicht nur Ihnen bei-den, sondern auch mir selber und uns allen für IhreZukunft alles Gute!

Am 15. August 2010 wurde unserem Heimatbund-Mitbegründer und Vorsitzenden des Heimat- undMuseumsvereins Helstorf e.V. Diethardt Hensel fürseine besonderen Verdienste im Bereich der Kultur-und Heimatpflege das „Verdienstkreuz am Bande desNiedersächsischen Verdienstordens“ verliehen.Wir freuen uns über diese gebührende Würdigungund Anerkennung der langjährigen und hervorragen-den ehrenamtlichen Arbeit und gratulieren ganzherzlich.

Jakob Robb

Diethardt Hensel erhält Verdienstkreuz

Die stellvertretende Regionspräsidentin Angelika

Walter zeichnete Diethardt Hensel mit dem nieder-

sächsischen Verdienstkreuz aus.

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Heimatbund auf niedersächsischen Spuren in ThüringenStudienreise führte ins Altenburger Land und nach Langensalza

Das Altenburger Land warZiel einer Exkursion, dierund 30 Mitglieder undFreunde des Heimatbun-des Niedersachsen (HBN)vom 15. bis 17. Septem-ber unternahmen. ErsteEtappe der Fahrt war einBesuch des Kyffhäusers,wo das 1896 errichtetewilhelminische Monumen-taldenkmal und die Resteder von der Barbarossa-Sage umwobenen Reichs-burg Kyffhausen besich-tigt wurden. Bei strahlen-dem Spätsommerwettergenossen die Niedersach-

sen den weiten Blick über die „Goldene Aue“, zumHarz und Thüringer Wald sowie auf die unter demKyffhäuser liegenden Überreste der Königspfalz vonTilleda.

Anschließend gingen die Fahrtteilnehmer in Al-tenburg, einst Residenzstadt des 1826 bis1918 bestehenden Herzogtums Sachsen-Alten-burg auf Spurensuche zur gemeinsamen Ge-schichte mit Hannover. Vom HBN-VorsitzendenHeinz-Siegfried Strelow erfuhren die Teilneh-mer, dass im Revolutionsjahr 1848 die Barrika-

HBN-Gruppe vor dem Kaiser-Barbarossa-Denkmal

Gedenken am Grab des Balladendichters Börries

v. Münchhausen: Windischleubas Ortsbürgermeister

Gerd Reinboth und die HBN-Vorstandsmitglieder

Karl-Heinz Schönrock, Heinz-Siegfried Strelow,

Achim Müller und Wolfgang Rühmann (v. l.) Blick in den Barocksaal von Schloß Windischleuba

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Die Exkursionsteilnehmer

vor dem Denkmal der Hannoveraner

in Bad Langensalza

denkämpfe in Alten-burg durch hannover-sche Truppen niederge-schlagen wurden. Deraltenburgische HerzogJoseph verlor währenddieser Unruhen seinenThron. Marie, eine sei-ner Töchter, heirateteden späteren hannover-schen König Georg V.An sie erinnert u. a. dieMarienburg bei Nord-stemmen. Im Altenbur-ger Schloß bewunder-ten die niedersächsi-schen Gäste nebendem prachtvollenBach- und Festsaalauch die Schlosskirchemit ihrer berühmtenTrost-Orgel. In der Alt-

stadt Altenburgs fanden die in einer Mischungaus Neugotik und Jugendstil erbaute Brüder-kirche und das Renaissance-Rathaus sowie dasLindenau-Museum mit seiner bedeutendenSammlung frühitalienischer Tafelmalerei be-sondere Beachtung.

Tags darauf führte die Exkursion nach Windischleu-ba, wo Park und Wasserschloß besichtigt wurden.Die schmucke Renaissance-Anlage war im 19. Jahr-hundert unbewohnt, bis sie Börries v. Münchhausensen. erwarb und zu seinem Wohnsitz ausgestaltete.In Erinnerung an seine niedersächsische Heimathatte der Baron, der 1901 zu den Gründungsmit-gliedern des HBN zählte und 1914–1920 Vorsitzen-der war, eine Süntelbuche gepflanzt, die währendder großen Pleißeflut 2004 abgestorben war. Nunsorgte der HBN für Ersatz, denn er stiftete dem Parkeine junge Süntelbuche, die am historischen Ort ge-pflanzt wurde. Auf dem Friedhof von Windischleubalegte die hannoversche Gruppe anschließend einenKranz am Grabe des Balladendichters Börries v.Münchhausen jun. nieder.

Am letzten Tag der Studienreise stand ein Besuch inBad Langensalza auf dem Programm. Vorstandsmit-glied und Welfenbund-Chef Wolfgang Rühmannschilderte den Exkursionsteilnehmern den Ablauf der

Der Marktplatz von Altenburg mit Rathaus (l.) und Brüderkirche (m.)

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Bad Münder: Der Heimatbund Niedersachsen kauft dasSüntelbuchenreservat Am 27. September 2010war der große Tag für denHeimatbund Bad Münder.Bei einem Notar in BadMünder wurden die Unter-schriften unter einen Kauf-vertrag für ein Grund-stück gesetzt, auf dem dieOrtsgruppe Bad Mündervor über 20 Jahren ein Re-servat für die seltenenSüntelbuchen angelegthat.Die rund 11 000 Quadrat-meter große Fläche befin-det sich 30 Kilometersüdwestlich von Hanno-ver, zwischen Deister undSüntel, oberhalb der Ort-schaften Nettelrede undLuttringhausen und gehört nun dem HeimatbundNiedersachsen e.V.. Über dieses Naturschutzpro-jekt, das ausschließlich der Erhaltung dieser Bau-mart dient, ist in der Vergangenheit nur wenig be-richtet worden. Der Verein wollte mit seinerZurückhaltung aber keineswegs dieses einmaligeProjekt in den Schatten stellen. Die Zurückhaltungwar erforderlich, um die wertvollen Bäume mög-lichst vor Diebstahl zu schützen. Denn die Süntelbu-chen sind in freier Natur selten geworden. Es han-delt sich dabei um eine Mutation der Rotbuche(Fagus sylvatica). Als Kennzeichen werden allgemeinein meist kurzer, drehwüchsiger Stamm und einzickzackförmiger Wuchs der Äste beschrieben. DieKrone ist dementsprechend flach und glockenför-mig ausgeprägt. Der natürliche Bestand dieser Bu-

chenart wurde in der Vergangenheit fast ausgerottet.Ein letzter zusammenhängender Bestand im Süntelmit Tausenden dieser Bäume wurde 1848 abge-holzt. Von den Buchen haben nur wenige, im Waldversprengte junge Bäume, diesem Ausrottungsver-such in freier Wildbahn überlebt. Des Weiteren gibtes auch vereinzelt stehende Exemplare, vor allem inParks und Gärten. Auf Grund ihrer solitären Stellungkommen diese Einzelbäume jedoch kaum als Sa-menträger in Frage. Deshalb ist für den langfristigenErhalt der Buchenart der geschlossene Bestand ineinem Reservat mit entscheidend. Nur dort ist einemöglichst hohe genetische Vielfalt gegeben. Zudemist durch die Lage des Reservates in der Feldmark,eine Gefahr der Vermischung mit den Rotbuchen inDeister und Süntel unwahrscheinlich.

Junge Süntelbuche im Reservat

Schlacht von Langensalza, die am 27. Juni 1866 denUntergang des Königreiches Hannover besiegelte.Am Denkmal für die gefallenen Hannoveraner und inder Gottesackerkirche war man sich einig, welch

furchtbare Tragik in diesem deutsch-deutschen Bru-derkrieg ruhte und wie wichtig es sei, den Frieden zubewahren.

HL

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Die Aufzucht der Buchen war eine schwierige Zeit,denn es kam in der Anfangszeit oft zu Ausfällen.Meist waren sie natürlicher Art, zum Teil wurden aberauch Bäume trotz der Umzäunung ganz einfach ent-wendet. Heute, nach 20 Jahren scheint der Bestandannähernd stabil, so dass in den kommenden Jah-ren mit keinen gravierenden Ausfällen mehr gerech-net werden muss. Damit haben wir auch einen Standerreicht, der es erforderlich machte, die Einzelbäumein einem Kataster zu erfassen. Die Entwicklung derSüntelbuchen musste dokumentiert werden. Wis-senschaftlich fundierte Beobachtungen über ihre Vi-talität, den Zuwachs und die Fruktifizierung der Bu-chen müssen für jeden Baum festgehalten werden.Das Erstellen eines langfristig angelegten Konzepteszur Dokumentation der Buchen und deren Umset-zung wird nunmehr dringend erforderlich.

Für all diese Arbeit sind bereits kompetente Partnergefunden worden. Als erstes gelang es, das Reser-vat mit einem Theodoliten zu vermessen. Dabei wares möglich, den Standort jeder Buche genau zu er-fassen und die Einzelbäume zu nummerieren. Die-ser Plan ist inzwischen Grundlage für laufende Ar-beiten und wissenschaftliche Untersuchungen. MitProf. Michael Rode, Institut für Umweltplanung derLeibniz Universität Hannover, wurde ein Ansprech-partner für die wissenschaftliche Begleitung desProjektes gefunden. Derzeit wird im Rahmen einerDiplomarbeit der Bestand der Buchen sowie derenEigenarten und Vitalität erfasst. Außerdem werdenerste Ziele für einen Entwicklungs- und Pflegeplanerarbeitet.

Mit der Idee, wissenschaftliche Fachkompetenz indas Projekt einzubinden, schlägt der Heimatbundganz neue Wege ein. Der Zeitpunkt, die sich ansch-ließenden Planungen auf wissenschaftlich fundierteTatsachen zu stellen, war erforderlich geworden. DieArbeiten im Reservat sind längst nicht abgeschlos-sen. Wir werden den Bestand auch in Zukunft nichtder Natur überlassen können. Das Ausbreiten derwuchernden Brombeeren ist einzudämmen, dienen-de Baumarten sind als Schattenspender zu pflanzen,drohenden Sturmschäden ist durch Fällungen ande-rer Bäume vorzugreifen. Vor allem muss über geziel-tes Nachpflanzen neuer Süntelbuchen nachgedachtwerden. Fehlendes Genmaterial von bisher nichtberücksichtigten Mutterbäumen ist zu suchen undeinzubringen.

Bäume werden alt, deshalb ist Baumschutz eine An-gelegenheit von nicht nur einer Generation. Daherwar es für den Heimatbund auch so wichtig, ausdem bisher bestehenden Pachtvertrag des Grund-stückes herauszukommen und die Parzelle anzukau-fen. Neben dem zu zahlenden Kaufpreis, der letztlichvon der Ortsgruppe Bad Münder aus anderen Mit-teln vorgestreckt wird, stehen in den kommendenJahren auch eine Reparatur der über 400 Meter lan-gen Zaunanlage an. Außerdem haben wir jährlichePflegekosten, zum Beispiel für den Unterhalt unddas Anmieten von Maschinen bis hin zu Pflanzmaß-nahmen. Insgesamt ist in den kommenden Jahrenein geschätzter finanzieller Aufwand von über10 000 Euro zu schultern, die unsere Ortsgruppenicht allein bewältigen kann. Zwar unterstützen unsauch unsere ca. 100 Ortsgruppenmitglieder, aller-dings wird dies nicht ausreichen. Unsere Gruppe un-terhält ja auch zwei Museumshäuser und wir gebenseit 30 Jahren eine Jahresschrift, den „Söltjer –Streifzüge durch Bad Münder und das Deister-Süntel-Tal“, heraus. Vor diesem Hintergrund bitten wir erstmals lan-desweit alle Mitglieder des Heimatbundes Nieder-sachsen und Baumfreunde dieses einzigartigeNaturschutzprojekt mit einer Spende zu unter-stützen.Wir laden die Spender im Mai kommenden Jahresgern zu einem Besuch des Reservates ein. Die Spen-den dienen ausschließlich zur Finanzierung des Kau-fes und zur Weiterführung des Projektes. Selbst-verständlich wird Ihnen auch eine Spendenbeschei-nigung ausgestellt. Letztlich kommt dieses Geldnicht nur unserer Ortsgruppe, sondern dem gesam-ten Heimatbund Niedersachsen zugute. Denn nichtdie Ortsgruppe Bad Münder, sondern unser eingetra-gener Verein ist im Grundbuch als Eigentümer ein-getragen!Unsere Bankverbindung lautet:Heimatbund Niedersachsen, Ortsgruppe Bad MünderKontonummer 507 610 06Volksbank Bad MünderBLZ 254 917 44Verwendungszweck: SüntelbuchenreservatBei Rückfragen wenden sie sich an: Friedrich Kunrich, Tel. 0 50 42/5 26 68Michael Meier, Tel. 0 50 42/32 49Hanno Rabe, Tel. 0 50 42/25 63

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Gestern ...

Döhren-Wülfel: Heimatbund fährt mit Hortkindern Ratz &Rübe StraßenbahnMit einer historischen Straßenbahn einmal durchihre Heimatstadt Hannover zu fahren, war für dieHortkinder der DRK-Kita Ratz & Rübe in Hannover-Wülfel ein lang gehegter Wunsch. Zunächst aberwollten die Kinder einmal durch Döhren wandernund die historischen Sehenswürdigkeiten ihres Hei-matortes näher in Augenschein nehmen. Dabeistand natürlich ein Besuch des Döhrener Wahrzei-chens, der Döhrener Turm, auf dem Programm. Hierwurden die Kinder von mir empfangen und durchden Turm geführt. Im Rahmen meines Vortrages er-zählte ich ihnen von der ersten Pferdebahn, die 1872vom Steintor bis zum Döhrener Turm führte und dieLiniennummer „1“ trug. Ein Vierteljahrhundert seidie Strecke elektrifiziert und die Wagen trügen immernoch die „1“. Ein Junge fragte mich, ob die „alten“Straßenbahnen immer noch fahren, was ich für denRegelfahrbetrieb natürlich verneinen musste. Die Er-zieherin Andrea Nitsch warf ein, dass die Kinder lie-bend gern einmal mit einer historischen Straßen-bahn durch die Stadt gefahren wären. Aber derFahrpreis sei zu hoch.Ein paar Tage später rief ich in der Kita an und botAndrea Nitsch an, einen Teil des Fahrpreises durchdie Gruppe Döhren-Wülfel Im Kleinen Freien zusponsern. Bei unserer nächsten Zusammenkunfttrug ich die Idee in der Gruppe vor und ließ mir denBetrag „absegnen“. Dies teilte ich Andrea Nitsch mitund der Jubel bei den Kindern war groß. Am11.10.2010 um 13:30 Uhr war es nun soweit. Einehistorische Straßenbahn schob sich quietschend ausdem Depot um die Kurve und fuhr langsam auf unszu. Aufgeregt stiegen die Kinder ein und wurden vomFahrer Herrn Faupel und vom Schaffner Herrn Kirsein der Bahn begrüßt. Dann ging die Fahrt auchschon los. Durch Döhren-Wülfel-Laatzen in RichtungSarstedt. Es ruckelte, quietschte, holperte undschwankte; Ich konnte kaum meine Kamera festhal-ten, mit der ich die Fahrt auf Video bannen wollte.

Unterwegs konnten die Kinder zum Schaffner in dieKanzel gehen, der ihnen die Funktionen der Bedie-nungshebel und seines Geldwechslers erklärte.Nachdem die Kinder sich in Sarstedt im „Weichen-

stellen“ übten, fuhren wir nach einer kleinen Pausezurück und landeten wieder im Straßenbahndepot inDöhren. Wir wurden noch von Herrn Faupel durchdas Depot geführt und konnten uns einige histo-rische Straßenbahnwagen anschauen, darunterauch eine Pferdebahn und ein Pferdebus. Alle be-dankten sich beim Fahrer und beim Schaffner fürden schönen Tag und die Kinder verabschiedetensich von ihnen mit einem Lied.

Bruno Hanne

... und heute

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Zurück ging es wieder durch das Burgdorfer Holzzum „Haus am Pappaul“ in Hänigsen, wo bei einemgeselligen Beisammensein mit Kaffee und Kuchender Tag ausklang. Das Ziel der Tagesfahrt war in diesem Jahr Minden.In Minden bestiegen die fünfzig Teilnehmer ein Schiffauf dem Mittelandkanal, das per Schleuse auch die

Zu einer Fahrradtour und einer Busfahrt lud der Vor-stand der Heimatbundgruppe Hänigsen seine Mit-glieder im Rahmen seines Sommerprogramms ein.Mit dem Fahrrad fuhren zwanzig Teilnehmer beischönstem Wetter über den großen Stern nachSchwüblingsen. In einem gemütlichen Biergartenwurde hier für die Fahrradgruppe zünftig gegrillt.

Hänigsen: Per Fahrrad und Schiff unterwegs

Gehrden: Heimatbund beim Stadtfest dabeiZum ersten Mal hat sich die HeimatbundgruppeGehrden am örtlichen Stadtfest beteiligt. An einemselbst gefertigten Verkaufsstand wurden die beidenHefte der gelben Reihe „Wanderungen durch denGehrdener Berg“ verkauft. Besonders der Sonntagstellte die Heimatfreunde zufrieden: Es wurden dop-

pelt so viele Heftchen wie am Vortag an die Festteil-nehmer veräußert. „Nach diesem schönen Erfolgnehmen wir auch am Weihnachtsmarkt teil“, so dasResümee in der Heimatbundgruppe Gehrden.

Dieter Mahlert

Großburgwedel: Radtour ins Deutsche ErdölmuseumDer Beginn der Radtour nach Wietze war durch Re-gen geprägt, so dass die Teilnehmer ihre Regenklei-dung nutzen mussten. In Wietze angekommen, be-gann die Führung durch das Museum und brachteder Gruppe die Erdölgewinnung von den ersten An-fängen bis in die heutige Zeit näher. Mit aktuellemBezug auf die Umweltkatastrophe im Golf von Mexi-ko wurde der Gruppe anhand eines Modells gezeigt,wie hoch kompliziert es ist, ein Bohrloch in einer sogroßen Tiefe abzudichten. Eine Mittagspause inden Heidjer-Stuben schloss sich dem Museums-besuch an. Das nächste Ziel war die Stechinelli Kapelle inWieckenberg. Capellini Stechinelli, sein Gönner warder Herzog Georg Wilhelm von Celle, hat vielfältige

Aufgaben für das Herzogtum Celle erledigt, u.a. dieEinrichtung des Postwesens. Die ehemalige Guts-kapelle gehörte zum Gut Wieckenberg, das wieder-um dem Grafen Capellini Stechinelli gehörte. Dieschlichte Außenansicht steht im heftigen Gegensatzzu der Inneneinrichtung, die in einem festlichen ba-rocken Stil gestaltet ist. Weiter ging die Fahrt durchdie Fuhrberger Wälder bis zur „Energiequelle“. Hierhat das Wasserwerk eine Schwengelpumpe gesetzt,mit der das frische Grundwasser hochgepumpt undals Trinkwasser verzehrt werden kann. Gegen 18 Uhrtrafen die Teilnehmer wieder in Großburgwedel einund hatten einen schönen und informativen Tag hin-ter sich.

Robert Ambroselli

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Weser befährt. Nach einem rustikalen Mittagessenging es am Nachmittag zum Kaiser Wilhelm Denk-mal zur Porta Westfalica, wo bei bester Fernsicht so-gar der Salzberg in Bockeloh zu sehen war. Den Ab-schluss bildete der Besuch einer noch in Betriebbefindlichen Wassermühle in Bergkirchen. Nacheiner gemeinsamen Kaffeetafel in der historischen

Mühlenstube wurde der Reisegruppe erklärt, wienoch nach altem Brauch Walnussöl gepresst und ab-gefüllt wird. Auch im Winterhalbjahr 2010/11 werdenwir den Mitgliedern der Heimatbundgruppe Hänigs-en wieder ein attraktives Programm anbieten.

Rolf-Peter Brandes

Höver: 700+1- Jahrfeier Die erste urkundliche Er-wähnung des Ortes Höveraus dem Jahr 1309 (sieheHEIMATLAND, Heft 1 2010)war am ersten Oktober-wochenende der Anlassfür eine große Jubiläums-feier. Da die Zeit für dieumfangreichen Vorberei-tungen im vergangenenJahr nicht mehr ausreich-te, fand nun das Fest700+1 statt. Es begann am 1. Oktoberin der Kantine der FirmaHolcim mit einem Festakt,an dem etwa 130 Gästeteilnahmen. Festrednerwar der Landesvorsitzendedes HBN, Heinz-SiegfriedStrelow. In seiner Anspra-che beschrieb er Höver,ein Dorf im Großen Freien und wie sich der Ort inden vergangenen 100 Jahren von einem Bauerndorfin eine Industriegemeinde veränderte. Diese Ent-wicklung wird weiter gehen, denn, so führte er aus:„Wandel ist eine Grundkonstante, wie auch Ge-schichte kein Stillstand und kein Endzustand ist“. Auch der bekannteste Einwohner Hövers wurde inder Festansprache gewürdigt. Der Künstler undKunstprofessor Plühr wuchs in Höver auf. Nach sei-nem Studium wirkte er viele Jahre in Weimar. Erblieb aber bis zu seinem Tod im Jahr 1953 seinemHeimatort verbunden und einige seiner Werke befin-den sich auch in Höver.Ein weiterer Höhepunkt der Feier war ein Vortragvon Herrn Professor Jürgen Udolph. Seine Arbeitwar für das Auffinden der ersten urkundlichen Er-

Ortsbürgermeister Klaus Papenberg bei der Eröffnung des Festes

wähnung Hövers im ältesten Bürgerbuch der StadtHannover ausschlaggebend. Herr Professor Udolphhatte eigens für diese Feier Nachforschungen überden Ursprung und die Bedeutung des NamensHöver – Hovederen angestellt. Er kam zu dem über-raschenden Ergebnis, dass Hovederen „Hofsied-lung; Siedlung, die durch Horstellen geprägt ist,oder auffällt“ bedeutet und die Schreibweise Paralle-len zu Namen im angelsächsische Raum aufweist,die bis in das 5. Jahrhundert nach Christi Geburtzurück reichen.Am 2. Oktober feierte das ganze Dorf auf dem Hofvon Friedrich Ostermeyer, in der Prof.-Plühr-Straßeund vor dem Hotel Zur Linde. Auf zwei Bühnen gabes verschiedene Tanz- und Musikdarbietungen, andenen sich auch die Kinder der Grundschule und der

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Kindertagesstätte und Mitglieder Höverscher Vereinebeteiligten. Für die Kinder wurden viele interessanteSpiele angeboten. Beim Lichtpunktschießen undPonyreiten, auf der Hüpfburg und bei Trikerundfahr-ten gab es viel Spaß. Nach dem Motto „Vom Bauern-dorf zur Industriegemeinde“ konnten sich die Be-sucher über alte landwirtschaftliche Geräte undGetreidearten informieren und die Stände ortsansäs-siger Firmen besuchen.

Abgeschlossen wurde dieser Tag mit Musik und Tanzin der Festscheune auf dem Hof Ostermeyer. DasFest war, nicht zuletzt durch die tatkräftige Hilfe allerVereine und Verbände aus dem Dorf, eine gelungeneGeburtstagsfeier.

Manfred Holaschke

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Groß-Buchholz :Pinkenburger Kreis feiert 25-jähriges Jubiläum

Der Groß-Buchholzer Heimat- und Bürgerverein„Pinkenburger Kreis“, Ortsgruppe des Heimat-bunds Niedersachsen, feierte zum Tag der Deut-schen Einheit am 3. Oktober sein 25jähriges Ju-biläum. Unter den rund 140 Gästen im historischenFestsaal der „Gaststätte zur Eiche“ im hannover-schen Stadtteil Groß-Buchholz hatte sich alles ver-sammelt, was „Rang und Namen“ hat. Außer denVorsitzenden der örtlichen Vereine und Verbändekonnten die Bundestagsabgeordneten Rita Pawels-ki und Kerstin Tack und die LandtagsabgeordneteGisela Konrath begrüßt werden sowie der Oberbür-germeister der Stadt Hannover, Stephan Weil, undSeine Königliche Hoheit Prinz Heinrich von Hanno-ver. Und selbstverständlich war auch der Heimat-bund durch den Vorsitzenden Heinz-Siegfried Stre-low, Schatzmeister Achim Müller (gleichzeitig stell-

vertretender Vorsitzenderdes Pinkenburger Krei-ses) und weitere Vor-standsmitglieder vertre-ten. Somit konnte Rats-herr Friedrich-WilhelmBusse, Gründer und Vor-sitzender des Vereins, dieEhrengäste stolz als„ganz besondere Reprä-sentanten unserer Hei-mat“ begrüßen. Die Gästeliste zeigte ein-drucksvoll den Stellen-wert, den sich der Pinken-burger Kreis (derzeit 166Mitglieder) im Laufe einesVierteljahrhunderts erar-

beitet hat. Oberbürgermeister Stephan Weil bestätig-te dies und erinnerte sich an seine Zeit als Stadtkäm-merer, in der die Vorstellungen und Planungen desPinkenburger Kreises durchaus häufig zur Sprachekamen und bei städtischen Planungen berücksich-tigt wurden. Weil bezeichnete die Arbeit des Vereinsals vorbildlich und ortsbildprägend. Prinz Heinrichvon Hannover hob ganz besonders darauf ab, wiewichtig es sei, Eigeninitiative zu ergreifen und nichtständig auf die Stadt oder den Staat zu zeigen. Er be-zog seine Worte anlässlich des Tages der DeutschenEinheit auch auf die Menschen im Osten Deutsch-lands.

Bezirksbürgermeister Fischer lobte besonders, daßder Verein ganz erheblich dazu beitrage, daß auchNeubürger des Stadtteils vieles über die Geschichte

Heinz-Siegfried Strelow, Georg Fischer (Bezirksbürgermeister) und S. K. H.

Prinz Heinrich von Hannover

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ihrer neuen Heimat erfahren und sich so ebenfallsmit ihr identifizieren können. Der Heimatbundvor-stand war erfreut, daß seine Gruppe hier im ehema-ligen Bauerndorf Groß-Buchholz seit vielen Jahrenzu einer ortsbildprägenden und mit der Kommunal-politik eng verzahnten Gruppe geworden ist. Dies seifür die Heimatarbeit in einem heute 35 000 Einwoh-ner zählenden Stadtteil von Hannover keineswegsselbstverständlich.

Heimatbund-Schatzmeister Achim Müller, der seitder Vereinsgründung dabei ist, stellte heraus, daß esder Pinkenburger Kreis in den zweieinhalb Jahrzehn-ten geschafft hat, ein wenig mehr Wärme zu schaffenin dieser kälter gewordenen Welt. Der Verein geheheute mit seinen Veranstaltungen mit der Zeit, dennhistorische Themen werden inzwischen durch eineVielzahl kultureller Veranstaltungen bereichert.

Eines war dem Jubiläumsempfang deutlich anzu-merken: die vielen Bezüge zur welfischen Geschich-te, die auch Wolfgang Rühmann als Vorstandsmit-glied des Welfenbundes auffielen. Da nahm sichauch der sozialdemokratische Oberbürgermeisternicht aus, der seine Begrüßung ausdrücklich mit„Königliche Hoheit, meine Damen und Herren, …“begann. OB Stephan Weil war sicher etwas erstaunt, als Frie-drich-Wilhelm Busse ihm eine ganz besondere Über-raschung zur Historie des alten Saales ankündigte.Hier sei im Jahre 1907 die Eingemeindung in dieStadt Hannover beschlossen worden, und nach demKrieg habe ebenda eine der ersten Versammlungenzur Wiedergründung der deutschen SPD unter derÄgide von Kurt Schumacher stattgefunden. Und nunwurde auf das kleine eichene Rednerpult hingewie-sen, an dem Schumacher dann wohl gesprochenhabe. Das Pult hatte ein halbes Jahrhundert unbe-achtet auf dem Speicher des unrenovierten Saalesgestanden und wurde anlässlich des Vereinsju-biläums aufgearbeitet und erstmals wieder benutzt.Es mangelte also nicht an historischen Bezügen. Ein

besonderer Leckerbissen waren auch sechs histori-sche Landesfahnen aus drei Jahrhunderten, mit de-nen der Saal geschmückt war. Alle Redner stellten heraus, daß der Verein nicht nurin die Vergangenheit blickt, sondern mit der Planungdes „Bürgerhauses“ ein Ziel verfolgt, das für alle Bür-gerinnen und Bürger des Stadtteils zukunftsweisendsein soll. Friedrich-Wilhelm Busse wies ausdrücklichdarauf hin, daß er als Ratsherr der CDU für diesesProjekt den Schulterschluß geübt hat mit Bezirksbür-germeister Georg Fischer (SPD). Busse dazu: „Wirhaben es vorgemacht, und jetzt seid Ihr alle dran,Euch für unser gemeinsames Bürgerhaus zu enga-gieren. Nur gemeinsam sind wir stark.“ Und das warwohl auch die entscheidende Botschaft dieses Tages.

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Vorsitzender Friedrich-Wilhelm Busse zieht zufrie-

den Bilanz

Ronnenberg: WeinfestDas erste vom Heimatbund veranstaltete Weinfestdes Heimatbundes Ronnenberg war in jeder Hinsichtein großer Erfolg. Grund für das Weinfest war, wieKarl-Friedrich Seemann in seiner Eröffnungsrede

darstellte, der im Mittelalter bis ins 19. Jahrhundertbestehende Weinanbau in Ronnenberg. Die StraßeAm Weingarten erinnert noch an diese Weinanbau-zeit in der der Hannoversche Königshof Haupt-

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Ein weiterer Grund war, für den vom Heimatbund ge-planten Wappenbaum Überschüsse zu erwirtschaf-ten, um dessen Finanzierung zu sichern. Mit demVerkauf von Kuchen, der von vielen RonnenbergerDamen hergestellt und gespendet wurde, ebensodem Verkauf von Zwiebelkuchen zum Wein undSchmalzbroten wurde ein weiterer Grundstock fürdas Vorhaben Wappenbaum gelegt. Dem Weinaus-schank hatten sich die Heimatbundmitglieder Alex-andra und Hermann Pieper mit viel Schwung ange-nommen, was sich auch an der großen Mengeausgeschenkten Weines gezeigt hat. Auch an dieserStelle wurden die Erwartungen weit übertroffen. DenPiepers muß an dieser Stelle besonders für derenGroßzügigkeit für das erreichte Ergebnis gedanktwerden. Nicht zuletzt sollte mit dem Fest beim Heim-atmuseum auch die gute Partnerschaft zwischendem Museumsverein und dem Heimatbund gepflegtund dargestellt werden. Auch in diesem Punkt wardas Fest von vollem Erfolg geprägt Das Fest begannfür die meisten Teilnehmer am üppigen Kuchenbuf-fet mit Kaffee. Danach ging es hinaus in die Zeltezum Weingenuss und Gesprächen.

Kurt-Manfred Riedel

Springe: Heimatbund geht auf ReisenMit dem Planwagen durch die Heide/Besuch imHundertwasserbahnhof in Uelzen.Es gehört zur Tradition der Ortsgruppe Springe imHeimatbund Niedersachsen, auch die nähere undweitere Umgebung zu erkunden. Diesmal hieß dasZiel Südheide und Uelzen, wo der Hundertwasser-bahnhof und die historische Altstadt von Uelzen be-sucht wurde.Mit dem Bus machten sich die Heimatfreunde unterder Leitung von Fritz Matthies nach Oberohe in derSüdheide nahe Faßberg auf. Dort wartete bereits PaulAdams mit seinem Planwagen. Nach einem zweitenFrühstück mit Kaffee und leckerem Zuckerkuchenbestiegen die Springer das Gefährt und ließen sichvon zwei starken Kaltblütern über sandige Heidewegefahren. Es ging durch eine zusammenhängende etwa60 Hektar große zum Teil schon blühende Heideland-schaft. In einem dichten Wacholderhain wurde Pausegemacht und die Heide zu Fuß erkundet. Das fach-

kundige Wissen von Paul Adams erfreute die Reisen-den, die nach gut zwei Stunden mit vielen Eindrückenwieder am Start ankamen.

Nächste Station war Uelzens Hunderwasserbahnhof.Hier nahmen die Springer das Mittagessen ein, eheder Bahnhof selbst besichtigt wurde. Ob auf den Toi-letten, den Bahnsteigen und Durchgängen, dieschiefen Ebenen und bunten Säulen des KünstlersHunderwasser hinterließen einen nachhaltigen Ein-druck. Ein Rundgang durch die interessante Altstadtvon Uelzen mit sehenswerter Straßenkunst und einBesuch der Kirche gehörten ebenso dazu und warnoch auf der Heimreise Gesprächsthema. Dienächste Fahrt der Springer Ortsgruppe geht amDonnerstag, 23. September, Abfahrt um 8.00 Uhr, inden Harz und auf den Brocken.

Friedhelm Lüdersen

Karl-Friedrich Seemann mit

Lothar von der Heide

bei der Eröffnung des Weinfestes

abnehmer des in Ronnenberg angebauten Weineswar. In der Zeit des Herbstes ist Weinlese und damitauch Weinfestzeit mit Erntedank. An diese Traditionsollte das Fest erinnern, auch wenn kein Weinanbaumehr stattfindet. Was nicht ist kann ja noch werden.

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Northeim bis hin zur Nordsee. Die vielen TausendeZöglinge waren schließlich in Natura in großen Auf-zuchtbecken zu betrachten. Den Abschluss eines ge-lungenen Exkursionsnachmittages bildete ein ge-meinsames Kaffee- und Kuchengedeck in derCafeteria des Lachszentrums.

Jürgen Frantzke

Wülfingen: Besuch des Norddeutschen LachszentrumsLachsaufzucht „live“ erle-ben durften 34 Mitgliederdes Heimatbundes Wül-fingen bei ihrem Besuchdes Norddeutschen Lachs-zentrums, „fischideal“ ge-legen auf der Leineinsel inGronau. Ein höchst leben-diger und engagierterEinführungsvortrag des„Lachs-Chefs“, des erstenVorsitzenden Günter Oh-nesorge, nahm die Besu-cher mit auf eine Lachs-wanderung von der Ge-burtshilfe durch künst-liche Befruchtung, überdie Junglachsaufzucht bishin zu den Auswilderun-gen in der Leine, demWeg zu den Laichplätzenin den Weltmeeren, sowie den beschwerlichen Rück-wegen zur Geburtsstätte. Ziel des Vereins Leine-Lachs e.V. ist die Wiederansie-delung eines sich selbst reproduzierenden, befisch-baren atlantischen Lachsstammes in der Leine undihren Zuflüssen, sowie die Schaffung und Verbesse-rung der Durchgängigkeiten des Fluss-Systems von

Zu Gast im Norddeutschen Lachszentrum Foto: Jürgen Frantzke

Gruppe Arpke Donnerstag, 02. Dezember: Adventsausflug zumWeihnachtsmarkt Münster/Westf.. Abfahrt 8.00 Uhrvon den bekannten Haltestellen.Donnerstag, 09. Dezember: Adventsfeier im Backhaus.

Gruppe Bad MünderSonntag, 12. Dezember: stimmungsvoller Saison-ausklang der Museumsaktivitäten für alle Freundedes Museums mit historisch geschmücktem Weih-nachtsbaum im großen Erkerzimmer des Museums.Dazu bieten wir Glühwein und weihnachtlichesNaschwerk. Geöffnet 14.00 bis 18.00 Uhr.

Dienstag, 18. Januar 2011 bis Freitag, 04. Februar2011: Sonderausstellung in der Sparkasse: „Schen-kungen und Neuzugänge aus dem Jahr 2010“ Tradi-tionelle Schau der interessantesten Neuzugänge inden Räumen der Sparkasse Weserbergland im Bü-singschen Hof, Lange Straße 1. Geöffnet: Geschäfts-zeiten der Sparkasse.

Der 35. Söltjer ist ab November wieder an allen Ver-kaufsstellen zu erhalten.

Der Heimatkundliche Stammtisch findet jeweils am2. Montag der ungeraden Monate statt. Treffpunkt:Café Meynen, Bahnhofstraße 10, jeweils um 19.30Uhr. Termine: 10. Januar 2011 und 14. März 2011.

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Gruppe BarsinghausenSamstag, 15. Januar 2011: Jahresmitgliederver-sammlung um 15.00 Uhr im Gasthaus Volker.Dienstag, 15. Februar 2011: Vortrag „Leben undWirken von Robert Koch“ um 14.00 Uhr im Konvent-saal des Klosters Barsinghausen. Referent WolfgangPfuhl.Anmeldung bei: Marie-Luise Sührig, Tel. 0 5105-18 17, Ursula Schönemann Tel. 0 5105-8 35 31.

Gruppe BerenbostelDonnerstag, 09. Dezember: Besuch des Niedersäch-sischen Landtages mit Teilnahme an einer Landtags-sitzung. Treffpunkt: 15.00 Uhr vor dem Landtagsein-gang.Freitag, 10. Dezember: Fahrt zum Weihnachtsmarktnach Bremen. Abfahrt 9.00 Uhr vom Parkplatz Her-mann-Löns-Str.Donnerstag, 16. Dezember, 18.30 Uhr: Vorweih-nachtlicher Klönabend im Sozialzentrum im Bürger-park.Donnerstag, 06. Januar 2011, 18.30 Uhr, GaststätteReddert: Jahreshauptversammlung. Sonnabend, 05. Februar 2011, 19.00 Uhr, GaststätteReddert: Traditionelles Heidschnucken-Essen.

Gruppe BokelohDienstag, 07. Dezember, 19.30 Uhr: Gruppenabendim Gasthaus „Mittelpunkt“. Hans Jürgen Günther ausIdensen stellt sein Buch „Die Sigwardskirche“ vor.Sonntag, 16. Januar 2011: Fahrt ins GOP nach BadOeynhausen zu einer Nachmittagsvorführung.Anschließend fahren wird noch zum Abendessen indie Mooshütte.Dienstag, 01. Februar 2011, 19.30 Uhr: Gruppen-abend im Gasthaus „Mittelpunkt“. Vortrag von FrauWübbecke-Pflüger: „Stadtrat in Wunstorf – 1945 ein-gesetzt“.Bokeloh-Karten: Die Jahre 1900–1950 –1975–2010:Weiterhin werden wir in unserer Gruppe, unsere Bo-keloh-Karte weiter überarbeiten. Wir wollen dortHandel und Gewerbe treibende Personen aufschrei-ben, katalogisieren und so die Karte ständig erwei-tern. Dies ist ein Projekt, das wir noch über einen län-geren Zeitraum fortführen werden.

Gruppe BurgdorfMontag, 13. Dezember, 15.00 Uhr im Schützenheim:Es ist für uns eine Zeit angekommen …. Weih-nachtszeit! Ein besinnlicher und fröhlicher Advents-nachmittag.Montag, 10. Januar 2011, 15.00 Uhr im Schützen-heim: „Reisen durch die Nordische Natur“. Dia-Vor-trag vom NABU-Vorsitzenden Herrn Brinkmann.Montag, 14. Februar 2011, 15.00 Uhr im Schützen-heim: „Wir kommen in die Jahre“. 15 Jahre Faschingin der OG Burgdorf mit Fam. Hußmann.

Gruppe EldagsenMittwoch, 08. Dezember: abweichend vom Jahres-programm. Besuch des Weihnachtsmarktes inGoslar und der festlich geschmückten historischenAltstadt. Busabfahrt vom Marktplatz in Eldagsen. Dergenaue Termin wird rechtzeitig in der örtlichenPresse bekanntgegeben.

Gruppe FrielingenSonntag, 12. Dezember: Fahrt zum Weihnachts-markt nach Leipzig. Start: 7.15 Uhr, Hotel Buller-dieck, Rückkehr: ab Leipzig 17.30 Uhr. Teilnehmer-preis 27,50 Euro incl. Frühstück und Altstadt-führung, Info: H.-Fr. Schenk, Tel. 0 51 31/24 42.Sonntag, 09. Januar 2011: Neujahrswanderung.Treffpunkt 10.30 Uhr Hotel Bullerdieck. Info: F. Hen-ze, Tel. 0 51 31/27 52.Mittwoch, 26. Januar 2011, 19.30 Uhr, Hotel Bul-lerdieck: Jahreshauptversammlung mit Vorstands-wahlen. Sonnabend, 26. Februar 2011: Flughafen Hannover,Besichtigung mit Führung. Treffpunkt 10.00 Uhr,Hotel Bullerdieck. Wir bilden Fahrgemeinschaften.Anmeldung bei Klaus Hartmann, Tel. 0 51 31/5 34 99.

Gruppe Gestorf

Freitag, 10. Dezember, 19.00 Uhr, Gaststätte „ZumWeißen Roß“, In der Welle 21: Adventliche Weih-nachtsfeier.Freitag, 14. Januar 2011, 19.00 Uhr, Gaststätte„Zum Weißen Roß“, In der Welle 21: Puttappel-abend, Anmeldung erbeten unter 0 50 45-9 82 86(Friedhelm Sterling) bis zum 10. Januar 2011.

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Gruppe GroßburgwedelMontag, 06. Dezember, 15.00 Uhr, Gasthaus „AmMarkt“: Vorweihnachtliches Beisammensein Montag,17. Januar 2011, 15.00 Uhr, Gasthaus „Am Markt“:Jahreshauptversammlung, mit DIA-Rückschau ausdem Vereinsleben 2010.Montag, 14. Februar 2011, 15.00 Uhr Gasthaus „AmMarkt“: „Alemannische Fastnacht“, Referentin ElfiDöhler.

Gruppe HänigsenMontag, 06. Dezember, 19.00 Uhr, in der Diele„Haus am Pappauf“: Weihnachtsfeier.Montag, 17. Januar 2011, 19.30 Uhr „Haus am Pap-pauf“: Das Feurlöschwesen in unserer Heimat, einhistorischer Rückblick über das Feuerlöschwesen,Referent: Matthias BlazekSonntag, 06. Februar 2011, 15.00 Uhr: Heima-tabend in der Diele im „Haus am Pappaul“: Bei unsin Hänigsen , Mitwirkende „Hänigser Dorfmusikan-ten“; Tanzgruppe der Hänigser Landfrauen; HänigserBänkelsänger; Jagdhorngruppe Hänigsen; Mitglie-der der Heimatbundgruppe Hänigsen; die HänigserOriginale Heinrich und August. Eintritt 5,– € – be-grenzte Sitzlätze – Kartenvorverkauf im ReisecenterHänigsen ab 15. Januar 2011.Sonntag, 27. Februar 2011, ab 14.00 Uhr: „Hänigs-er Vereine stellen sich vor.“, Diele „Haus am Pap-paul“, mit Kaffeestube.

Gruppe HemmingenSonntag, 05. Dezember, 15.00 Uhr, Aula der Wäld-chenschule Arnum: Adventliches Beisammenseinmit einem Vortrag von Bernhard Fedder über „Weih-nachtspostkarten – Kleine Geschichte des populärenGeschmacks“.Mittwoch, 12. Januar 2011, 19.30 Uhr, Gemeinde-saal der Trinitatiskirche Hemmingen-Westerfeld:Neujahrsempfang.Mittwoch, 09. Februar 2011, 19.30 Uhr, Gemeinde-saal der Trinitatiskirche Hemmigen-Westerfeld: Jah-resmitgliederversammlung.

Gruppe IsernhagenDonnerstag, 02. Dezember, Gasthaus Dehne, AmOrtsfelde 59 / 30916 Isernhagen: Mitgliedertreff zumAdvent und zur Pflege des niedersächsischen Kultur-

gutes in Form von Lesungen und Liedern in Hoch-und Plattdeutsch. Eine Anmeldung wird erbeten. DieKosten betragen 10 Euro pro Person (für ein Kaffee-gedeck und der musikalischen Begleitung).Donnerstag, 11. Februar 2011, Gasthaus Dehne:Heute findet unsere Jahreshauptversammlung statt.Vorschau:Donnerstag, 25. März 2011: Mitgliedertreff mit Licht-bildvortrag. Nähere Einzelheiten stehen noch nichtfest.

Gruppe MandelslohMontag, 10. Januar 2011, 19.30 Uhr: „Handarbeitenmit Tradition“ bei Hera Brand-Prinzhorn im Backhaus.

Gruppe NeustadtDonnerstag, 09. Dezember, 12.00 Uhr: Adventsfeierim Schützenhaus.Donnerstag, 11. November bis Sonntag, 12. Dezem-ber, Kultur im Schloss: Ausstellung „Form und De-sign – angewandte Kunst“ im Herzog-Erich I. –Raum.Mittwoch, 26. Januar 2011, 15.00 Uhr: Mitglieder-versammlung im DRK-Verbandshaus.Im Februar 2011: Nachlese zur Donau-Flussschiff-fahrt als Nachmittagsveranstaltung. Termin und Ortwerden im Rundschreiben 6/10 bekannt gegeben.

Gruppe OsterwaldSonntag, 05. Dezember, 12.00 Uhr: Weihnachts-markt rund um die Kirche.

Gruppe RonnenbergMittwoch, 08. Dezember, 19.30 Uhr: Diskussions-runde am Stammtisch, Haus Walde, Hinter demDorfe 12 in Ronnenberg.Samstag, 11. Dezember, 15.00 Uhr: Adventsfeier mitMusik im Gemeinschaftshaus Ronnenberg, WeetzerKirchweg 3.Donnerstag, 13. Januar 2011, 19.30 Uhr: Diskussi-onsrunde am Stammtisch, Haus Walde, Hinter demDorfe 12 in Ronnenberg.Sonntag, 16. Februar 2011, 19.30 Uhr, Diavortragvon Rolf Hesse: „Ochs, Adler, Löwe und Lamm alteWirtshausschilder und Zunftzeichen in Deutschlandund anderswo“

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Auf die Jahreshauptversammlung im März 2011 wirdschon hingewiesen.

Gruppe SehndeDonnerstag, 02. Dezember, 18.00 Uhr, GutshofRethmar. Adventsfeier mit Wilhelm-Busch-Darbie-tungen.

Gruppe SievershausenDonnerstag, 09. Dezember, 15.00 Uhr, Hotel Fricke,Kennedy-Str.: Adventsfeier.Zu weiteren Veranstaltungen wird gesondert eingela-den.

Gruppe SpringeFreitag, 10. Dezember, 15.30 Uhr, Cafe Kumlehn:Weihnachtliches Beisammensein.Freitag, 14. Januar 2011, 15.30 Uhr, Cafe Kumlehn:Jahreshauptversammlung.Gruppe StelingenDonnerstag, 02. Dezember, 19.30 Uhr: Pflege desdeutschen Liedgutes, Treffpunkt Sporthof.

Sonntag, 12. Dezember, 14.00 Uhr: Weihnachts-markt (offenes Singen) in der Pausenhalle, Treff-punkt Schulhof.Donnerstag, 06. Januar / 03. Februar 2011 jeweilsum 19.30 Uhr: Pflege des deutschen Liedgutes.Treffpunkt Sporthof.Donnerstag, 27. Januar / 24. Februar 2011 jeweilsum 19.30 Uhr: Pflege der plattdeutschen Sprache,Treffpunkt Sporthof.Mittwoch, 09. Februar 2011: Reisebericht in Ton undBild, Treffpunkt Sporthof.

Gruppe WülfingenSonnabend, 06. Dezember, 15.00 Uhr,: Nikolaus-markt, Treffen Halle.Sonnabend, 22. Januar 2011, 18.00 Uhr: Mitglieder-versammlung, Veranstaltungsort: Halle. Sonnabend,26. Februar 2011, 18.30 Uhr: Puttappelabend mitWanderung nach Alferde, Treffen: Ziegenm. 17.00Uhr, Halle 18.15 Uhr.

Für alle Mitglieder in Stadt und Land für Dezember 2010, Jaunuar und Februar 2011.Anmeldung für Fahrten und Veranstaltungen sind ab sofort möglich.

Donnerstag, 9. Dezember, 15 Uhr: DIA-Vortrag in derGeschäftsstelle mit anschließendem Kaffeetrinken.Thema: „Zwischen Mullahs und Persepolis – Per-sien gestern und heute“. Referent: Eberhard Wicke(ehem. Landrat, Vorsitzender CDU-Regionsfraktion).Kosten: 5 €. Anmeldung bis 3. Dezember.Sonntag, 12. Dezember: Plattdeutscher Gottesdienstmit Pastorin Christians-Albrecht und der Seniorenkan-torei der Ev. Seniorenakademie Hannover/Leitung KMDLothar Mohn in der Neustädter Hof- und Stadtkirche,St. Johannis, Rote Reihe 8, 30169 Hannover. Beginn11:00 Uhr. Anmeldung nicht erforderlich.Donnerstag, 16. Dezember, 16.00 Uhr: Filmvortragin der Geschäftsstelle: Der HBN-Vorsitzende Heinz-Siegfried Strelow lädt ein zur Rückschau auf dieStudienfahrt nach Thüringen. Es wird ein Film mit

historischen Aufnahmen vom „Altenburger Bauern-reiten“ gezeigt, sowie ein Film über die HBN-Fahrtvon Bruno Hanne. Anschließend findet ein vorweih-nachtliches Kaffeetrinken statt. Kosten: 5 €. Anmel-dung bis zum 12. Dezember.

Dienstag, 11. Januar: Unsere heutige Exkursionführt uns nach Wolfenbüttel. In der Herzog-August-Bibliothek sehen wir uns „Schätze im Himmel –Bücher auf Erden“ an. Die von Bernward von Hil-desheim gestifteten liturgischen Handschriften derMönche sind zum ersten Mal seit dem Mittelalter wie-der in dieser Vollständigkeit zu sehen. Nach dem Mit-tagessen besuchen wir das Museum im Schloss.Am Treffpunkt Hauptbahnhof am Aufgang zum Gleis10 um 9:30 Uhr: Juilf-Werner Meienburg. Abfahrt9.55 Uhr. Kosten: anteil. Niedersachsen-Ticket plus

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Donnerstag, 24. Februar: „Duckomenta – eine Rei-se durch die Weltgeschichte der Enten“ lockt unsins Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim.Am Treffpunkt Hauptbahnhof am Aufgang zumGleis 1 um 9 Uhr: Juilf-Werner Meienburg. Kosten:anteil. Niedersachsenticket plus eintritt 8 € ermäßigtfür Senioren 6 €. Anmeldung bis 22. Februar.

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Traditionelles Heidschnucken-Essen in Isernhagen NBUnser Heidschnucken-Essen findet am Freitag, 11. Februar 2011, 18.00 Uhr im Gasthaus Dehne (AmOrtfeld 59, Isernhagen NB) statt. Nach der Einführung in die Veranstaltung durch den HBN-Vorsitzen-den Heinz-Siegfried Strelow hält der Landtagsabgeordnete Frank Oesterhelweg (Vorsitzender des Aus-schusses für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung des Niedersäch-sischen Landtags) einen Vortrag unter dem Titel „Weh dem, der keine Heimat hat!“. Anschließendspricht Wilfried Otto zum Thema „Das Leben in einer Bauernstube im 19. Jahrhundert“. Musika-lische Umrahmung durch das Waldhornbläser Quintett „Das Große Freie“.Preis für „Heidschnucke satt“: 21 Euro. Anfahrt-möglichkeit von Hannover-Mitte (Kröpcke) mitder Stadtbahnlinie 9 bis Fasanenkrug. Weiterfahrtmit dem Bus der Linie 620 bis Isernhagen/NBGasthaus Dehne. Anfahrtmöglichkeit mit demPKW von Hannover-Bothfeld über die Burgwede-ler Straße Richtung Isernhagen; weiter über diePrüßentrift durch Isernhagen-Süd; dort an derKreuzung nach rechts Richtung Isernhagen KB abbiegen. 100 m links davon befindet sich der Park-platz von Gasthaus Dehne. Anmeldung: ab sofort bis 30. Januar 2011.

Eintritt: 6.50 €. Ermäßigt für Senioren 4,50 €. An-meldung bis 6. Januar.Freitag, 21. Januar: Die Ausstellung „WilhelmBusch – Populär und unbekannt“ führt uns in seinMuseum im Georgengarten. Ferner findet die Aus-stellung „Traumwelten“ statt. Am Treffpunkt Halte-stelle Schneiderberg, Linien 4 und 5 um 12.30 Uhr:Bärbel Reese. Kosten: Eintritt 4,50 €. Anmeldungbis 18. Januar.Freitag, 11. Februar: Traditionelles Heidschnucken-Essen im Gasthaus Dehne (s. Kasten S. 175).Sonntag, 13 Februar: Wir treffen uns um 10 Uhr an derHaltestelle Goetheplatz, Linie 10 zum Besuch desFeuerwehrmuseums. Der Eintritt ist frei – eine kleineSpende ist erwünscht. Anmeldung bis 10. Februar.

„Alt-Hannoverscher Volkskalender“ für 2011 erschienen

Der Verlag D. Plenge & Sohn, Sulingen hat auchin diesem Herbst den „Alt-Hannoverschen Volks-kalender“ herausgebracht mit vielfältigen Ein-blicken in niedersächsische und welfische Ge-

schichte und Neues über niedersächsische Ereig-nisse. Wie gewohnt hält er viel informativen undunterhaltsamen Lesestoff bereit und eine Mengewichtiger Fakten und Daten für den Alltag. Unter

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seinem Titel (mit Jahreszahl) oder der ISBN 977-3-923932-02-3 ist der Kalender zum Preis von8,00 Euro im Buchhandel und bei vielen Zeitungs-verlagen erhältlich.Aus dem Inhalt dürfte wohl der zweite Teil der Le-bensgeschichte von Kaiserin Vicky, Tochter KöniginVictorias von England, schon mit Spannung erwartetwerden. Das Treffen Zar Peters des Großen in Cop-penbrügge im Jahr 1697 mit Kurfürstin Sophie, de-ren Tochter Sophie Charlotte und Sohn Prinz Georgwerden die Welfenfürstin Elisabeth von Calenbergund Herzog Franz von Braunschweig-Lüneburg alsRegent in Gifhorn in Erinnerung gerufen. Mit einemzweiten Teil schließt der Bericht über Schloß Wolfen-büttel, und mit dem Jagdschloß Rotenkirchen wirdein „Dornröschen unter den Welfenschlössern“ vor-gestellt. Das ungewöhnliche Lebensbild einer wehr-haften Frau aus dem Volke entsteht in der GestaltEleonore Prochaskas vor dem Hintergrund derSchlacht an der Göhrde von 1813, und mit dem Ge-neraloberst Karl von Einem lernen wir einen ausHerzberg am Harz gebürtigen hohen Kriegsherrn ausdem Ersten Weltkrieg kennen.

Ein Bericht über das Wegegeldwesen 1764–1880verrät, dass auch früher schon „Maut“ gezahlt wurde,und die Beschreibung alter Gebräuche in der Medizinenthüllt ebenfalls, dass viele davon so sehr weit garnicht von heute entfernt sind. Die Restaurierung ei-nes alten Gutshauses gibt Gelegenheit, an einberührendes Ereignis in der deutschen Geschichtezu erinnern, und neben Hermann Löns begegnet unsmit Heinrich Bokemeyer ein weiterer Künstler ausder Lüneburger Heide. Auf den Tag der Niedersach-sen 2010 in Celle wird zurückgeblickt, aus Hannoverwird von der Installation „Hannovers Lichtgestalten“und die Anbringung der Gedenktafel für die Tänze-rin, Choreographin und Tanzpädagogin Mary Wig-mann informiert, und Hildesheim rückte 2010 in denBlickpunkt mit der 1000-Jahr-Feier zur Gründungvon St. Michael. Diese und viele weitere Themenmachen den Kalender 2011 zu einer lesenswertenLektüre und einem besonderen Geschenk.

HL

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Der Harz gilt seit jeher als Sehnsuchtsziel vieler Dich-ter und Denker. Ob Heinrich Heine, Hermann Lönsoder Joseph v. Eichendorff – sie alle vermochte die

Der Harz – ein Wintertraum. Texte von Johann Wolfgang v. Goethe, Fotografien vonGünther Pump. 96 S., zahlr. Farbige Abb., 12,95 Euro. Husum Verlag 2010. ISBN 978-3-89876-515-2.

rauhe Bergwelt, zumal des Brocken-Massivs, in ihrenBann zu schlagen. Am bekanntesten sind indes dieBeschreibungen des Harzes durch Johann Wolfgangv. Goethe, der erstmals im Winter 1777 den Brockenbestieg. Anhand von kleinen Goethe-Texten, Gedich-ten und autobiografischen Zeugnissen führt uns derFotograf Günter Pump nun durch den winterlichenHarz, die traumhafte Szenerie mit all ihren Reizeneinfangend: die Landschaft vollends in Schneegehüllt, Tannen wie Schneemänner, durchdrungenvon den klaren Strahlen der Wintersonne, aber auchdie ganze Welt in Wolken und Nebel. – Ein Buch zumTräumen und geistigen Verweilen in einem derschönsten Mittelgebirge unseres Landes.

Heinz-Siegfried Strelow