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DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL ® – DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen AUSGABE 2 | 2010 DRUCKPUNKT Hochdruckliga ISSN 1619-0637 Sport als Stresskiller? Mit Musik den Blutdruck senken Wissenschaftler haben neue Verbindungen zwischen Salz, dem Wasserhaushalt des Körpers und Bluthoch- druck entdeckt. Musik ist der Schlüssel zur Harmonie unseres Gehirns: Wer singt, musiziert oder tanzt ist ausgeglichen und zufrieden. Salz unter der Haut Sport ist gesund, das haben viele Studien gezeigt. Doch wirkt Sport auch gegen die gesundheitsschäd- lichen Folgen von Stress? Vererbung der Hypertonie: Lebensstil beeinflusst Erbanlagen

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AUSGABE 2 | 2010

DRUCKPUNKTHochdruckliga

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9-0

637

Sport als Stresskiller?Mit Musik den Blutdruck senken

Wissenschaftler haben neue Verbindungen zwischen Salz, dem Wasserhaushalt des Körpers und Bluthoch-druck entdeckt.

Musik ist der Schlüssel zur Harmonie unseres Gehirns: Wer singt, musiziert oder tanzt ist ausgeglichen und zufrieden.

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Sport ist gesund, das haben viele Studien gezeigt. Doch wirkt Sport auch gegen die gesundheitsschäd-lichen Folgen von Stress?

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DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 3EDITORIAL

Genetik der Hypertonie: Langwierige Forschungsarbeit

Liebe DRUCKPUNKT-Leserinnen und –Leser, liebe Mitglieder der Deutschen Hochdruckliga,

diese Ausgabe des DRUCKPUNKTs steht im Zei-

chen der Genetik der Hypertonie. Viele von Ihnen

wissen, dass die Hypertonie eine starke genetische

Komponente hat. Bluthochdruck kann gehäuft in

Familien vorkommen. In vielen Untersuchungen

in Familien, Analysen bei adoptierten Kindern

und Zwillingen wurde dieser familiäre Zusam-

menhang gut belegt. Es ist seit langem darüber

spekuliert worden, welche Anteile die Gene oder

die Lebensumstände an der Entstehung des Blut-

hochdrucks haben. Seit der Entschlüsselung des

genetischen Codes hat die Suche nach den „Hy-

pertonie-Genen“ begonnen. Ausgehend von den

Versuchen, bestimmte veränderte Gene in Famili-

en nachzuweisen, der so genannten „Kandidaten“-

Gen-Suche, ist es in den letzten Jahren möglich ge-

worden, in so genannten Assoziationsstudien bei

größeren Bevölkerungsgruppen das ganze Genom

(Erbgut) zu analysieren. Bei der Suche nach Kan-

didaten-Genen ist die Wissenschaft vor allem auf

dem Gebiet der Moleküle des Renin-Angiotensin-

Systems fündig geworden. Die Assoziationsstudi-

en (Genome-Whole-Scan-Analysis - GWAS) haben

allerdings zu ernüchternden Ergebnissen geführt.

Wie im Artikel von Professor Dr. Jeanette Erd-

mann und Professor Dr. Heribert Schunkert dar-

gestellt (Seite 8), ist es zwar gelungen, einzelne

Genvarianten (Polymorphismen), welche bei Hy-

pertonie gehäuft vorkommen, nachzuweisen, al-

lerdings scheint der Beitrag der jeweiligen Gene

zum erhöhten Blutdruck eher gering zu sein. Es

ist wie so häufi g in der Wissenschaft, dass Durch-

brüche schwer zu erlangen sind, und dass die

wissenschaftliche Arbeit sowie der Nachweis des

Zusammenhangs von Genen eine langjährige An-

gelegenheit sind.

Im zweiten Beitrag von Professor Dr. Gilbert Schön-

felder (Seite 12) wird die Rolle der Epigenetik in

der Hypertonie behandelt. Dieses ist nicht nur auf

dem Gebiet der Hypertonie ein neues, spannendes

Forschungsgebiet. Seit der Entdeckung der DNA

1953 durch den US-Amerikaner James Watson und

den Briten Francis Crick ist uns das genetische Al-

phabet vertraut geworden. Neu ist jedoch, dass

nicht nur Veränderungen im Alphabet der DNA

selbst, sondern auch in der Regulation der DNA

sowie in ihrer Organisation genetischer Einfl üsse

zu fi nden sind. Das ist so ähnlich wie bei einem

Buch: Nicht nur die Reihenfolge der Buchstaben,

sondern auch die Anordnung auf den Seiten, das

Papier und der Einband spielen eine Rolle. In der

Epigenetik lassen sich molekulare Zusammenhän-

ge von Ernährung und Umwelt auf die langfristige

Regulation von Genen darstellen. Manche Hypo-

thesen, wie der Einfl uss des Geburtsgewichts auf

die Hypertonie oder frühe Einfl üsse von Krankheit

und Ernährung auf die spätere Entwicklung eines

Bluthochdrucks, haben damit eine molekulare Er-

klärung erhalten.

Beide Artikel zusammen geben einen schönen

Überblick zum Stand der Wissenschaften bei

Vererbung und Hypertonie. Vor allem zeigen sie

jedoch deutlich, dass die Gene nicht unser Schick-

sal bestimmen, sondern dass Ärzte und Patienten

gemeinsam über Lebensstil und medikamentöse

Therapie die Erkrankung beeinfl ussen können.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Prof. Dr. med. Hermann Haller

Professor Dr. med. Hermann Haller ist Direktor der Abteilung Nephrologie an der Medizinischen Hochschule Hannover

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4 INHALT

FORSCHUNG 22 Salz unter der Haut

ERNÄHRUNG 24 Cholesterinwerte im Griff

ENTSPANNUNG 26 Entspannen mit Biofeedback 28 Mit Musik den Blutdruck senken

BEWEGUNG 30 Sport als Stresskiller: Fakt oder Fiktion?

RUBRIKEN 32 LESERBRIEFE 34 REZEPTE 36 RÄTSEL 38 NACHGEFRAGT 38 VORSCHAU 38 IMPRESSUM

8 ForschungVererbung der Hypertonie:Erst die Spitze des Eisbergs

Inhalt 2/2010

22 Forschung

Salz unter der Haut

30 Bewegung

Sport als Stresskiller:Fakt oder FIktion?

2828 EntspannungEntspannung

Mit Musik den Mit Musik den Blutdruck senkenBlutdruck senken

18 Aus der HochdruckligaStipendien der Deutschen Hochdruckliga: Auszeichnung und Ansporn

EDITORIAL 3 Genetik der Hypertonie: Langwierige Forschungsarbeit

AKTUELLES 6 Neue Therapie gegen Bluthochdruck? 7 Deutsche weniger leicht zufriedenzustellen

FORSCHUNG 8 Vererbung der Hypertonie: Erst die Spitze des Eisbergs 12 Lebensweise der Eltern beeinfl usst Erbanlagen der Kinder

AUS DER HOCHDRUCKLIGA 14 Pilotprojekt: Blutdruckmessaktion in Köln 15 Medienwirksame Füllanzeigen zur Fußball-WM 2010 16 34. Wissenschaftlicher Kongress 17 Älteste Selbsthilfegruppe Bluthochdruck wird 20 18 Stipendien der Deutschen Hochdruckliga 21 Deutsche Hochdruckliga fördert Nachwuchswissenschaftler

Das sind unsere Titelthemen

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6 AKTUELLES

Erektionsstörungen können ein Frühwarnzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein, darauf

weist Professor Dr. Michael Böhm hin, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Viele

Patienten mit Herzschwäche klagen laut Böhm bereits über Potenzstörungen, noch bevor sich die

Herzprobleme bemerkbar machen. Deshalb empfi ehlt Böhm betrof- fenen Männern,

bei Erektionsstörungen auch einen Kardiologen zu Rate zu zie- hen. Herz-

Kreislauf-Erkrankungen und Erektionsstörungen haben nach Einschät-

zung von Professor Böhm dieselbe Ursache: eine Funktions- s törung

des Endothels, der innersten Schicht im Gefäßsystem.

Abendessen erlaubt

Wussten Sie, dass...... das Essen nach 20 Uhr nicht dicker macht als

das Essen um 10, 15 oder 22 Uhr? Für das Ge-

wicht spielt die Uhrzeit der Nahrungsaufnahme

kaum eine Rolle. Ausschlaggebend ist die Men-

ge der Kalorien und das Ausmaß der körperli-

chen Bewegung.

Deutschen und amerikanischen Wissenschaft-

lern ist es gelungen, Mäuse mit Bluthochdruck

durch gentechnisch veränderte Hauttransplan-

tate zu kurieren. Das berichteten die Forscher

um Jean-Philippe Therrien vom US-Gesund-

heitsinstitut NIH in Bethesda und Wolfgang

Pfützner von der Philipps-Universität Marburg

im Fachblatt Proceedings of the National Aca-

demy of Sciences (2010 Jan 19;107(3):1178-83).

Das Forscherteam pfl anzte menschlichen Haut-

zellen zusätzliche Gene ein und transplantierte

das Gewebe Nagern mit zu hohem Blutdruck.

Die Hautzellen produzierten ein bestimmtes

Hormon (ANP), das dauerhaft den Blutdruck

senkte. Der Blutdruck blieb selbst dann noch

unten, als die Tiere außergewöhnlich salziges

Futter erhielten. Die Forscher wollen mit dieser

Methode künftig auch Patienten mit Bluthoch-

druck ohne die Einnahme von Medikamenten

behandeln. Doch zuvor müssen noch viele wei-

tere Tests an anderen Tieren durchgeführt wer-

den, um zum Beispiel die richtige Größe des

Transplantats zu bestimmen. Vorläufi ge Be-

rechnungen gehen von einem etwa 10 mal 20

Zentimeter großen Transplantat für Menschen

aus, um eine dauerhafte Blutdrucksenkung zu

erreichen.

Neue Th erapie gegen Bluthochdruck?

Hauttransplantation

Herzschwäche kann Ursache sein

Erektionsstörungen

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DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 7AKTUELLES

In den meisten Industrieländern wird wie in Deutschland

das Gesundheitswesen seit Jahren reformiert. Doch im inter-

nationalen Vergleich zeigten sich die Deutschen unzufriede-

ner mit ihrem Gesundheitssystem als andere. Das erbrachte

eine Umfrage, an der im Mai 2008 rund 10.000 Patienten

aus Australien, Kanada, Deutschland, Niederlande, Neu-

seeland, Großbritannien, Frankreich und USA teilnahmen.

Den deutschen Teil betreute das Institut für Qualität und

Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Befragt

wurden Erwachsene mit eher schlechtem Gesundheitszu-

stand und engem Kontakt zu Ärzten und Kliniken. In allen

Ländern berichteten die Patienten generell über gute Erfah-

rungen, aber auch über Schwierigkeiten wie zum Beispiel

Koordinationsprobleme zwischen Facharzt und Hausarzt.

Trotz ähnlicher Erfahrungen fi el die Zufriedenheit interna-

tional unterschiedlich aus. Rund 53 Prozent der deutschen

Befragten fanden die Qualität der Versorgung "gut". Die

Note "ausgezeichnet" oder "sehr gut" vergaben aber nur 34

Prozent. In anderen Ländern wie zum Beispiel Kanada wa-

ren fast doppelt so viele Befragte zufrieden. Obwohl sich 87

Prozent der deutschen Befragten zumindest "gut" behandelt

fühlten, hielten 50 Prozent grundlegende Änderungen am

Gesundheitssystem für notwendig und 25 Prozent befür-

worteten eine komplette Reformierung. Nur in den USA war

dieser Anteil größer. "Unsere Daten sprechen nicht dafür,

dass die Behandlungsergebnisse in Deutschland tatsächlich

schlechter sind als in den anderen Ländern", sagt Professor

Dr. Peter Sawicki, Leiter des IQWiG. Möglich sei, dass Pati-

enten in Deutschland schlicht höhere Erwartungen hätten

als Patienten in den anderen Ländern. "Vielleicht trägt aber

auch die Art und Weise, wie wir in Deutschland öffentlich

über unser Gesundheitswesen diskutieren zur Unzufrie-

denheit bei", sagt Sawicki. "Die subjektive Zufriedenheit

scheint ja ein Resultat aus Erwartung und Realität zu sein."

Das IQWiG prüft unter anderem Nutzen und Kosten von

Medikamenten und gibt Erstattungsempfehlungen für die

Krankenkassen. Sawicki ist noch bis Ende August Leiter des

IQWiG, dann läuft sein Vertrag aus. Nachfolger ist Profes-

sor Dr. Jürgen Windeler. Wie Sawicki gilt auch Windeler als

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8 FORSCHUNG

Vererbung der Hypertonie: Erst die Spitze des Eisbergs!von Professor Dr. rer. nat. Jeanette Erdmann und Professor Dr. med. Heribert Schunkert

Bluthochdruck entsteht in der Regel durch eine Kombination aus ungünstigen Umwelteinfl üssen und in-

dividueller Veranlagung. Unterschiede zwischen den Menschen werden dabei nicht von einem einzelnen

Gen geprägt. Doch die beteiligten Gene lassen sich nur mit Mühe aufdecken.

*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 8*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 8 12.08.2010 13:31:10 Uhr12.08.2010 13:31:10 Uhr

DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 9FORSCHUNG

In unserer Familie haben alle Bluthochdruck.“

Das hört man als Hypertensiologe fast jeden Tag.

Trotzdem ist es schwer, die verantwortlichen Erb-

faktoren zu identifi zieren. Forscher wissen heute,

dass Unterschiede beim Blutdruck zwischen den

Menschen nicht auf ein einzelnes Gen zurückzu-

führen sind. Aber die zahlreichen Erbvarianten,

die mehr oder weniger zum Bluthochdruck beitra-

gen, lassen sich nur mit Mühe fi nden. Immerhin

zeigt die aktuelle Forschung, dass Hypertonie in

der Regel durch eine Kombination aus weit ver-

breiteten genetischen Varianten und ungünstigen

Umweltfaktoren entsteht.

Sammelsurium an ErbfaktorenBluthochdruck ist bei den Betroffenen meist sehr

unterschiedlich ausgeprägt. Etwa die Hälfte die-

ser Variabilität ist auf erbliche Faktoren zurück-

führen. Über Jahrzehnte haben

Wissenschaftler gestritten, ob ein

einzelnes Gen durch eine dau-

erhafte Veränderung (Mutation)

Bluthochdruck erzeugt. Dies ist

zwar möglich, aber meist be-

stimmt ein ganzes Sammelsuri-

um an Erbfaktoren die Höhe des Blutdrucks. Doch

bis heute ist die genaue genetische Architektur des

Bluthochdrucks immer noch ungeklärt. Noch im-

mer wissen wir nicht, wie viele Erbfaktoren letzt-

lich eine Rolle bei der Entstehung der Hypertonie

spielen.

Seltene Erbvarianten mit großer WirkungBis vor wenigen Jahren basierte unser Wissen über

die genetischen Grundlagen der Hypertonie auf

Erbanalysen von Familien, in denen seltene For-

men der Hypertonie und der Hypotonie (zu nied-

riger Blutdruck) auftreten. In diesen Familien ist

jedes 2. Mitglied betroffen. Sehr seltene Erbvari-

anten verursachen bei ihnen Bluthochdruck und

jeder Träger dieser Erbvarianten erkrankt.

Nach dem österreichischen Mönch und Forscher

Gregor Mendel heißt die Weitergabe eines Merk-

mals durch ein einzelnes Gen „Vererbung nach

den Mendelschen Regeln“. Interessanterweise

waren in den allermeisten Fällen dieser Art der

Hochdruck-Vererbung Gene betroffen, die unter

anderem den Salzhaushalt im Körper regulieren.

Offenbar kann selbst ein kleiner Überschuss an

Kochsalz im Laufe des Lebens zu einem enormen

Blutdruckanstieg beitragen. Ob diese seltenen

Gen-Mutationen auch außerhalb der wenigen be-

troffenen Familien eine Rolle spielen, ist augen-

blicklich noch unklar.

Häufi ge Erbvarianten mit kleiner WirkungIm Gegensatz zu diesen seltenen Genen sind weit

häufi ger Erbvarianten zu fi nden, die nur einen

kleinen, aber immerhin nachvollziehbaren (repro-

duzierbaren) Beitrag zur Vererbung des Blutdrucks

leisten. Das heißt, die Forscher beschäftigen sich

sowohl mit sehr seltenen Erbvarianten, die immer

zu Bluthochdruck führen, als auch mit sehr häufi -

gen Varianten, die nur einen kleinen Beitrag zur Va-

riabilität des Blutdrucks leisten.

Sie beeinfl ussen den Blutdruck

jeweils um etwa 0,5 bis 1 mm Hg.

Entdeckt wurden diese Erbvari-

anten in so genannten Assozia-

tionsstudien. In diesen Studien

wird das gesamte Erbmaterial

von vielen tausend Betroffenen mit den Genen

von ebenso vielen Gesunden verglichen. Große

Fallzahlen sind eine Voraussetzung für den Erfolg

der Assoziationsstudien, weil die kleinen Effekte

„Die Natur hat die Kontrolle des Blutdrucks nicht einem einzelnen Gen überlassen.“

Schematische Darstellung der menschlichen Chromosomen.

Eingezeichnet sind 13 Genregionen, die mit unterschiedlichen Blutdruck-

höhen in Verbindung gebracht werden. Diese wurden in den vergangenen

zwei Jahren durch Assoziationsstudien entdeckt, in denen das gesamte

Erbgut von vielen tausend Menschen miteinander verglichen wurde.

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10 FORSCHUNG

der Erbvarianten ansonsten nicht aufgespürt wer-

den können. In modernen Assoziationsstudien

werden bis zu 2,5 Millionen Erbfaktoren von vielen

tausend Menschen untersucht. Dabei werden die

Gene von Hypertonikern mit denen von gesunden

Menschen verglichen. Kommt eine der Varianten

(ein Allel) häufi ger oder seltener bei Hypertoni-

kern vor, kann das als Hinweis gewertet werden,

dass diese Erbvariante Einfl uss auf den Blutdruck

nimmt. Doch weil ein solcher Test gleich millio-

nenfach parallel durchgeführt wird, können die

Beziehungen auch zufällig sein - genauso, wie

fünf Richtige im Lotto recht wahrscheinlich wer-

den, wenn man 2,5 millionenfach den Lottoschein

abgibt. Damit ein Befund wirklich glaubhaft ist,

müssen die Effekte mit großer statistischer Wahr-

scheinlichkeit und wiederholt in verschiedenen

Gruppen nachweisbar sein.

Inzwischen haben die Assoziationsstudien

13 Chromosomenabschnitte ausfi ndig gemacht,

die unzweifelhaft mit Bluthochdruck verbunden

sind. Überraschenderweise waren die meisten der

Gene zuvor nie mit der Blutdruckregulation in

Verbindung gebracht worden. Dies zeigt, wie we-

nig wir über die Faktoren wissen, die zur Schwan-

kung des Blutdrucks beitragen.

Viele Gene regulieren den DruckDoch wie kommt es, dass die Effekte der einzelnen

genetischen Varianten so gering sind, wenn doch

Der Blutdruck wird durch das komplexe Zusammenspiel von Vererbung und Umweltfaktoren wie Übergewicht,

Kochsalz, Bewegungsmangel, Alkohol und Rauchen reguliert. Vererbung und Umweltfaktoren sind bei der

Entstehung von Bluthochdruck jeweils zur Hälfte beteiligt. Dabei leisten sehr viele Genvarianten jeweils einen

kleinen Beitrag. Nur das Zusammenwirken vieler genetischer Varianten führt zu einem deutlichen Anstieg des

Blutdrucks.

Blutdruck

CACNB2

PLEKHA7

PLCD3

Übergewicht

Kochsalz

Bewegungsmangel

Alkohol

Rauchen

FGF5

SH2B3

C10orf107

ATP2B1

CYP1A2/CSK/LMAN1L

Unbekannte Anzahl bislang nicht identifi zierter Gene

ULK4

CYP17A1

ZNF652

TBX3/TBX5

MTHFR/CLCN6/NPPA/NPPB

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DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 11FORSCHUNG

der Bluthochdruck zur Hälfte vererbt wird? Offen-

sichtlich hat die Natur bei uns Menschen die Kon-

trolle des Blutdrucks nicht einem einzelnen Gen

überlassen. Vielmehr sind hunderte, wenn nicht

sogar tausende verschiedener Erbvarianten betei-

ligt. Wäre nur ein einzelnes Gen verantwortlich, so

wäre die Auswirkung größer, wenn wir dieses Gen

erwischen. Da aber viele Varianten beteiligt sind,

kann sich das Gesamtsystem leichter ausbalancie-

ren. Das ist sinnvoll, denn ein Leben lang braucht

ein Mensch einen Blutdruck mit relativ geringen

Schwankungen. Viele Wächter (Erbfaktoren), die

den Blutdruck ein bisschen beeinfl ussen, schei-

nen dies besser gewährleisten zu können als ein-

zelne Gene mit großer Wirkung. Somit sind vie-

le genetische Varianten bei der Überprüfung des

Blutdrucks beteiligt.

Vermutlich haben die aktuellen wissenschaftli-

chen Bemühungen noch eine Vielzahl von blut-

druckrelevanten Genen übersehen. Bisher fehlen

noch die Varianten der Mitte, die zwischen den

sehr seltenen Varianten mit großer Wirkung und

den häufi gen Varianten mit geringem Einfl uss

liegen. Wahrscheinlich existieren viele hundert

solcher Erbvarianten, die vielleicht nur bei einem

von hundert oder tausend Menschen vorkommen,

aber bei dem Betroffenen den Blutdruck um 5 oder

10 mm Hg nach oben treiben. Bisher fehlen uns

noch die wissenschaftlichen Instrumente, um die-

se relativ seltenen, aber doch sehr relevanten Erb-

faktoren zu entdecken.

Blutdruckregulation besser verstehenWas ist also der Nutzen der Forschung? Zum ei-

nen müssen wir eingestehen, dass wir noch recht

wenig über die körpereigenen Mechanismen der

Blutdruckregulation wissen. Die Biologie des

Blutdrucks ist wohl viel komplizierter als bislang

angenommen. Die meisten für den Blutdruck ein-

fl ussreichen neu entdeckten Varianten beinhalten

Gene, die bislang nie mit Blutdruckregulation in

Verbindung gebracht worden sind. Wenn wir die

Wirkung dieser Gene besser verstehen lernen,

wird es hoffentlich leichter, Bluthochdruck gezielt

zu behandeln. Andererseits können wir durch

gute internationale Kooperationen immer mehr

Menschen mit Bluthochdruck in Assoziationsstu-

dien untersuchen. Wahrscheinlich entdecken wir

in Kürze eine Fülle weiterer Erbvarianten, die den

Blutdruck beeinfl ussen. Dennoch darf man nicht

vergessen, dass Bluthochdruck auch ganz we-

sentlich durch Umweltfaktoren, Ernährung und

körperliche Fitness beeinfl usst wird. Obwohl die

Gene eine große Rolle bei der Festlegung der Blut-

druckhöhe spielen, sind wir der Willkür unserer

Gene nicht ausgeliefert. Auch bei ungünstiger erb-

licher Vorbelastung können Betroffene durch ein

gesundes Leben und vielleicht auch Medikamente

ihren Blutdruck im Zaum halten.

Autoren

› Professor Dr. rer. nat. Jeanette Erdmann ist Leiterin

des Molekulargenetischen Labors der Medizinischen

Klinik II am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

in Lübeck. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Erfor-

schung der genetischen Ursachen von Herz-Kreislauf-

Erkrankungen.

› Professor Dr. med. Heribert Schunkert ist Direktor

der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum

Schleswig-Holstein in Lübeck. Seine Forschungsge-

biete sind die Genetik von multifaktoriellen Herz-

Kreislauf-Erkrankungen und die Regulation von myo-

kardialen Wachstumsprozessen.

Gemeinsam koordinieren sie zwei große internati-

onale und nationale Forschungsverbünde, Cardio-

genics und Atherogenomics, deren Wissenschaftler

die genetischen Ursachen von Herz-Kreislauf-Er-

krankungen erforschen.

Die Forscher wissen

bisher noch recht we-

nig über die körperei-

genen Mechanismen

der Blutdruckregu-

lation.

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12 FORSCHUNG

Umwelteinfl üsse können das Verhalten von

Säuglingen beeinfl ussen, das haben Forscher

schon vor Jahren gezeigt. Die neue Forschungs-

richtung Epigenetik kann nun nachweisen, dass

die Umwelt bereits die Erbanlagen eines Embryos

im Mutterleib beeinfl usst.

Folgenreiche UmprogrammierungTrotz der enormen weltweiten wissenschaftlichen

und technischen Anstrengungen in der moder-

nen Genomforschung (Erforschung des Erbguts

und der Vererbung) bleiben bis heute noch viele

Fragen offen. Nicht nur die Erbanlagen, auch die

Umwelt kann großen Einfl uss auf das Risiko für

Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Das haben

Studien gezeigt, insbesondere bei eineiigen Zwil-

lingspaaren. Obwohl sie genetisch vollkommen

identisch sind, hat derjenige Zwilling ein höheres

Risiko für Bluthochdruck und Diabetes, der bei der

Geburt leichter war.

Dieses Forschungsergebnis erinnert an Studien

der späten 1980er Jahre. In diesen wurde bereits

darauf hingewiesen, dass das Risiko für Herz-

Kreislauf-Erkrankungen und das Geburtsgewicht

in Zusammenhang stehen. Denn Erwachsene ster-

ben im Vergleich zu anderen häufi ger an Erkran-

kungen wie Bluthochdruck, wenn ihr Geburtsge-

wicht niedriger war.

Lebensweise der Eltern beeinfl usst Erbanlagen der Kindervon Professor Dr. med. Gilbert Schönfelder

Das neue Forschungsgebiet der Epigenetik untersucht den Einfl uss von Lebenserfahrungen auf unsere

Gene. Studien zeigen, dass der Lebensstil eines Menschen seine Gene prägt. Diese Prägung wird von den

Eltern an die Kinder und Enkelkinder weiter gegeben.

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DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 13FORSCHUNG

Vererbung an spätere GenerationenDer wahrscheinlich überzeugendste Hinweis für

den Zusammenhang zwischen Geburtsgewicht

und erhöhtem Krankheitsrisiko der Erwachsenen

stammt aus den 1990er Jahren. In einer Studie

wurden Erwachsene untersucht, deren Mütter wäh-

rend ihrer Schwangerschaft im Winter 1944 und 45

in Holland lebten. Damals litt die Zivilbevölkerung

in einigen Gebieten der Niederlande durch die Le-

bensmittelblockade der deutschen Besatzer extrem

unter Hunger. Tausende Kinder und schwangere

Frauen waren stark betroffen. Doch damals waren

die gesundheitlichen Konsequenzen auch für spä-

tere Generationen nicht ersichtlich. Erst rund 60

Jahre später stellte sich etwas Ungewöhnliches he-

raus: Die Kinder dieser Mütter, die während ihrer

Schwangerschaft hungern mussten, erkrankten

überdurchschnittlich häufi g im Erwachsenenal-

ter an Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Diabetes.

Aber auch die Enkelkinder der im Kriegswinter

hungernden Frauen brachten überdurchschnitt-

lich häufi g kleinere Kinder zur Welt - obwohl sie

nicht an Hunger litten. Offensichtlich fand in die-

sem Kriegswinter eine Umprogrammierung des

Erbguts der ungeborenen Kinder statt. Das heißt,

über mehrere Jahrzehnte und Generationen hin-

weg beeinfl usste das umprogrammierte Erbgut

das Herz-Kreislauf-System und den Umgang des

Körpers mit Nahrung.

Neuer ForschungsansatzDie Umwelt kann also Gesundheit und Biologie des

menschlichen Körpers umprogrammieren, indem

sie die Aktivität der Gene beeinfl usst. Mit diesem

Forschungsgebiet befasst sich die Epigenetik (sie-

he Kasten). Forscher der Epigenetik untersuchen

Mechanismen der Vererbung, bei denen sich der

eigentliche genetische Code nicht verändert. Epi-

genetische Mechanismen beeinfl ussen die Gene,

indem sie die Lesbarkeit oder Nicht-Lesbarkeit der

genetischen Information zu einem bestimmten

Zeitpunkt der Entwicklung in einer bestimmten

Zelle festlegen. Es handelt sich um eine weitere In-

formationsebene, die durch das selektive An- und

Abschalten einzelner Gene deren Kombinations-

möglichkeiten erweitert. Auf diese Weise entstehen

neue Zelleigenschaften, die zwar vererbt werden,

aber nicht in der DNA-Sequenz (der Grundsub-

stanz der Gene) verankert sind.

Die epigenetische Forschung der letzten Jahre un-

tersucht vor allem, wie bestimmte Bereiche der

Erbanlagen biochemisch so modifi ziert werden,

dass sich die Aktivität einzelner Gene verändert.

Die Forscher konzentrieren sich dabei besonders

auf die Chromatinstruktur. Vereinfacht ausge-

drückt ist Chromatin eine Verbindung aus DNA

und Eiweißen (Proteine). Chromatin kann unter-

schiedliche chemische Zustände annehmen und je

nach Zustand die Aktivität der Gene beeinfl ussen.

Studien haben gezeigt, dass eine Eiweißmangel-

diät bei schwangeren Ratten zu Bluthochdruck bei

den Nachkommen führt.

Neue Ansätze fi ndenIn den vergangenen Jahren sorgte bereits die Un-

tersuchung bestimmter Substanzen (microRNAs)

für eine echte Revolution in der Herz-Kreislauf-For-

schung. Epigenetische Wissenschaftler beschrieben

vor kurzem einen neuen Therapieansatz bei Blut-

hochdruck. Sie konnten zeigen, dass zwischen der

Konzentration einer biochemischen Substanz, die

die Aktivität der Gene beeinfl usst (microRNA-155)

und der Regulation des Blutdrucks ein Zusammen-

hang besteht. Doch trotz der großen Fortschritte,

die unsere biomedizinische Forschung täglich mit

sich bringt, gibt es weltweit bisher nur sehr wenig

Forschungsprojekte, die sich dem Zusammenhang

zwischen Epigenetik und der Blutdruckregulation

widmen. Die Schwierigkeit liegt wahrscheinlich

bei der Bestimmung der epigenetischen Verände-

rungen, die in jeder einzelnen Körperzelle sehr un-

terschiedlich ausfallen können. Künftig sollte man

in diesem Forschungsgebiet neue Ansätze fi nden

und die über Generationen hinweg vererbten Ver-

änderungen und ihre Auswirkungen auf das Herz-

Kreislauf-System genauer untersuchen.

Epigenetik

Forschungsgegenstand der Epigenetik sind die Auswirkungen von Um-

weltfaktoren auf die Aktivität der Gene. Umwelteinfl üsse wie ungesun-

de Ernährung oder Stress können Gene regelrecht an- oder abschalten,

ohne den eigentlichen genetischen Code zu verändern. Diese im Laufe

eines Lebens erworbene Aktivität der Gene vererbt ein Mensch ebenso

wie die Gene selber an seine Kinder und Enkelkinder.

Autor

› Professor Dr. med. Gilbert Schönfelder ist Profes-

sor für Molekulare Toxikologie am Institut für Klini-

sche Pharmakologie und Toxikologie, Charité - Uni-

versitätsmedizin Berlin. Seit Jahren beschäftigt er

sich mit den Zusammenhängen zwischen Vererbung

und Entwicklung. Sein Tätigkeitsschwerpunkt ist die

Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 13*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 13 12.08.2010 13:31:26 Uhr12.08.2010 13:31:26 Uhr

14 AUS DER HOCHDRUCKLIGA

Unter dem Motto „Köln aktiv und gesund – Ken-

nen Sie Ihren Blutdruck?“ wird in diesem Som-

mer der Kölner Bevölkerung der Blutdruck gemes-

sen. Passanten mit zu hohen Werten werden an

den Hausarzt verwiesen. Die Aktion geht zurück

auf die Initiative von Professor Dr. Hans-Georg

Predel, Leiter des Instituts für Kreislaufforschung

der Deutschen Sporthochschule Köln und Vor-

standsmitglied der Deutschen Hochdruckliga,

sowie Professor Dr. Rainer Riedel, Direktor des

Instituts für Medizin-Ökonomie der Rheinischen

Fachhochschule Köln. Die Blutdruckmessungen

sollen die Kölner Bevölkerung für das Thema Blut-

hochdruck sensibilisieren und zugleich vermitteln,

wie wichtig regelmäßige Blutdruckmessungen und

ein gesunder Blutdruck sind. Das auf mehrere Mo-

nate angelegte Projekt wird von verschiedenen Ko-

operationspartnern unterstützt wie der Deutschen

Hochdruckliga, der Ärztekammer Nordrhein, der

Techniker Krankenkasse, dem Hausärzteverband

Nordrhein und dem 1. FC Köln. Die Blutdruck-

messungen werden jeweils zwei Wochen lang im

Juli und September 2010 an verschiedenen Stellen

der Stadt angeboten. So können sich unter ande-

rem Fahrgäste der Straßenbahnen ihren Blutdruck

messen lassen, Fußballfans vor und nach Fußball-

spielen am Müngersdorfer Stadion sowie Flugrei-

sende des Flughafens Köln / Bonn.

Bei den Messaktionen wird den Teilnehmern au-

ßerdem ein zweiseitiger Fragebogen vorgelegt mit

einigen persönlichen Fragen: Ob die Befragten

beispielsweise ihre Blutdruckwerte kennen und ob

sie gelegentlich ihren Blutdruck messen. Die Da-

ten werden anschließend im Rahmen einer Studie

ausgewertet. Anhand der Ergebnisse entscheiden

die Projektleiter, ob das Kölner Pilotprojekt auf

ganz Nordrhein-Westfalen ausgeweitet wird. Die

Initiatoren planen, im Fall einer landesweiten Ak-

tion gemeinsam mit den Kooperationspartnern ei-

nen entsprechenden Projektplan zu erarbeiten.

Pilotprojekt

Blutdruckmessaktion in Köln

Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) vom 8. bis 10. April 2010 in

Mannheim wurde die „Arbeitsgemeinschaft Herz und Niere“ der DGK neu konstituiert. Die Arbeits-

gruppe beschäftigt sich mit der Interaktion zwischen Herz und Niere. Die Bedeutung dieser Interaktion

ist erst in den vergangenen Jahren vollständig erkannt worden. Damit hat die Schnittmenge zwischen

Kardiologie und Nephrologie an Bedeutung gewonnen. Mit der neuen Struktur der Arbeitsgruppe wird

nun die interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter gestärkt. Im Rahmen der Neukonstitution der „Arbeits-

gemeinschaft Herz und Niere“ wurde ein Nukleus gebildet, in den vier Nephrologen und vier Kardiologen

gewählt wurden. Sprecher der Gruppe ist Privatdozent Dr. Dr. Mathias Rauchhaus und sein Stellvertreter

Professor Dr. Lars Christian Rump. Schwerpunkte der Arbeitsgemeinschaft sind Forschung und Weiter-

bildung zu Themen, die sowohl für Kardiologen als auch für Nephrologen relevant sind.

Kardiologie und Nephrologie

Zusammenarbeit gestärkt

*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 14*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 14 12.08.2010 13:31:26 Uhr12.08.2010 13:31:26 Uhr

DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 15AUS DER HOCHDRUCKLIGA

Eine Blutdruckmessaktion sowie Untersuchungen der Halsschlagader wurden am 17. Mai den Passanten in Heilbronn auf dem Kiliansplatz angeboten. Diese öffentlichkeitswirksamen Aktionen anlässlich desWelt Hypertonie Tags wurden durchgeführt von Professor Dr. MarcusHennersdorf, Klinikum am Gesundbrunnen, und Dr. Volker Naser,niedergelassener Arzt.

Am 17. Mai 2010,

dem Welt Hypertonie

Tag, wurde weltweit

auf die Gefahren und

Risiken von Bluthoch-

druck aufmerksam

gemacht. Das Motto lautete in diesem Jahr „Zuviel Gewicht

erhöht den Blutdruck“. In Deutschland setzten sich die

Deutsche Hochdruckliga und viele ihrer Mitglieder für die

Aufklärung der Öffentlichkeit ein. Sie führten Arzt-Patien-

ten-Seminare durch, Blutdruck-Mess-Aktionen, Telefon-Ak-

tionen, Podiumsdiskussionen, Sporttreffs, Koch-Aktionen,

Informationsstände und vieles mehr. Die Mitarbeiter der

Geschäftsstelle der Deutschen Hochdruckliga unterstütz-

ten alle aktiven Mitglieder und schnürten zahlreiche Pakete

mit Flyern, Plakaten, Blutdruck-Pässen und Aufstellern für

Blutdruck-Mess-Aktionen. Das Engagement der Deutschen

Hochdruckliga anlässlich des Welt Hypertonie Tags wurde

freundlicherweise von verschiedenen Unternehmen und

Einrichtungen unterstützt, Hauptsponsor war der AOK-

Bundesverband.

Welt Hypertonie Tag 2010

Mit neuen Füllanzeigen anlässlich der Fußballweltmeisterschaft in Afrika schuf die Deutsche Hochdruck-

liga für Zeitungen und Zeitschriften einen weiteren Anreiz, die Arbeit der Deutschen Hochdruckliga

durch den kostenfreien Abdruck der Anzeigen zu unterstützen. Die Serie zur Fußballweltmeisterschaft

umfasste verschiedene Motive und wurde von zahlreichen Medien abgedruckt.

Die Deutsche Hochdruckliga stellt Medienpartnern sowie Zeitungen und Zeitschriften Füllanzeigen zur

Verfügung, die auf die Erkrankung Bluthochdruck aufmerksam machen. Aktuelle Füllanzeigen sind auf

der Internetseite abrufbar und können für den Abdruck in Zeitungen und Zeitschriften direkt per Down-

load heruntergeladen werden: www.hochdruckliga.de.

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16 AUS DER HOCHDRUCKLIGA

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder

der Deutschen Hochdruckliga,

wir möchten Sie sehr herzlich zum 34. Wissen-

schaftlichen Kongress der Deutschen Hochdruck-

liga e.V. DHL® – Deutschen Hypertonie Gesell-

schaft vom 9. bis 11. Dezember 2010 nach Berlin

einladen.

Der Kongress wird für den klinisch tätigen Hyper-

tensiologen genauso wie für den wissenschaftlich

engagierten Hypertonieforscher eine Wissens-

und Fortbildungsbörse und ein Forum des wissen-

schaftlichen Austausches bieten.

Durch state-of-the-art-lectures, Schwerpunktsym-

posien, Workshops mit Kurzvorträgen und mini

lectures, Frühstückssymposien und natürlich

Postersitzungen werden aktuellste Ergebnisse der

Hypertonieforschung vorgestellt sowie praxisnah

neueste Therapiestudien und -leitlinien diskutiert.

Die Auswahl wichtiger und praxisnaher Schwer-

punktthemen soll Gelegenheit bieten, gemeinsam

mit Experten anderer klinischer oder wissenschaft-

licher Teilgebiete, die Diskussion aktueller Fragen

der Hypertensiologie spezifi sch zu vertiefen.

Hiermit wollen wir den besonderen interdiszip-

linären Aufgaben und Herausforderungen in der

Hypertensiologie Rechnung tragen.

Nicht nur durch den attraktiven Kongressstandort,

sondern auch durch die Förderung wissenschaft-

licher Beiträge in Kurzvorträgen zusammen mit

der Vergabe von Posterpreisen und Reisestipen-

dien werden wir auch für junge Nachwuchswis-

senschaftler und Hypertensiologen ein attraktives

Angebot gestalten.

Wir freuen uns sehr, Sie Anfang Dezember 2010

zu einem interessanten und anregenden Jahres-

kongress im renommierten Kongresszentrum des

Hotels InterContinental in Berlin zu begrüßen.

Das vorweihnachtliche Berlin lädt Sie zudem ein,

nach den fachlichen Vorträgen und Gesprächen

des Kongresses auch das besondere Ambiente die-

ser attraktiven Stadt zu genießen.

Mit freundlichen Grüßen

Die Kongresspräsidenten

Joachim Hoyer

Reinhold Kreutz

34. Wissenschaftlicher KongressDeutsche Hochdruckliga e.V. DHL®Deutsche Hypertonie GesellschaftBerlin 9. – 11. Dezember 2010

Professor Dr. med. Reinhold Kreutz

Inhaber der Stiftungsprofessur Hypertensiologie

der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL®

Deutschen Hypertonie Gesellschaft

Charité – Universitätsmedizin Berlin

Professor Dr. med. Joachim Hoyer

Vorsitzender des Vorstands

Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®

Deutsche Hypertonie Gesellschaft

Klinikum der Philipps-Universität Marburg

Weitere Informationen: www.hypertonie-2010.de

*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 16*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 16 12.08.2010 13:31:31 Uhr12.08.2010 13:31:31 Uhr

DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 17AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN

Ich freue mich sehr, dass ich den Mitgliedern der Selbsthilfegruppe Bluthochdruck

in Dortmund zu ihrem 20jährigen Bestehen meine herzlichen Glückwünsche und

meinen Dank aussprechen kann. Hilda Jutasi trug 1990 den Gedanken der Grün-

dung einer Selbsthilfegruppe an mich heran. Schnell wuchs die Gruppe auf 60

Mitglieder an. Selbsthilfegruppen führen in erster Linie Menschen zusammen, die

sich in der Bewältigung ihrer Krankheit gegenseitig unterstützen. Eine ganze Reihe

der Gruppen hat sich aber auch entschlossen, Informationen über ihre Krankheit

in der Öffentlichkeit zu verbreiten. So wurde die Öffentlichkeitsarbeit unter dem

engagierten Einsatz von Hilda Jutasi auch für die Hochdruckgruppe in Dortmund

bald zu einem wichtigen Schwerpunkt. Neben den regelmäßigen Treffen wie ge-

meinsame Gymnastikstunden und Kochabende organisierten die Mitglieder der

Gruppe zahlreiche weitere Aktivitäten wie Vorträge und Blutdruck-Messaktionen

in Krankenhäusern, auf öffentlichen Plätzen und bei Kongressen. Höhepunkte für

die Gruppenmitglieder waren sicher die Teilnahme an einer Fernsehsendung des

WDR mit Marianne Koch und an mehreren Hörfunksendungen.

Älteste „Selbsthilfegruppe Bluthochdruck“ wird 20von Professor Dr. med. Dieter Klaus

Die Mitglieder der ältesten Selbsthilfegruppe der Deutschen

Hochdruckliga unterstützen sich nicht nur gegenseitig, sondern

engagieren sich auch in der Öffentlichkeitsarbeit.

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Professor Dr. med. Dieter Klaus war bis zu seiner Pensio-

nierung im Jahre 1990 Direktor der Medizinischen Klinik

der Städtischen Kliniken Dortmund. In der Deutschen

Hochdruckliga war er in den vergangenen Jahren für die

Selbsthilfegruppen tätig. Er betreute unter anderem die

wissenschaftlichen Inhalte der Selbsthilfe-News, des Pu-

blikationsorgans der Selbsthilfegruppen der Liga. In die-

sem Jahr legte Professor Klaus seine Aufgaben in andere

Hände. Die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Dortmund

und des Patientenbeirats danken Professor Klaus sehr herzlich für seine Unterstüt-

zung über viele Jahre. Auch die Vorstandsmitglieder und der Geschäftsführer der

Deutschen Hochdruckliga danken Professor Klaus für seine Arbeit und sein außer-

ordentliches Engagement. Klaus konzentrierte sich in seiner wissenschaftlichen

und praktischen Arbeit auf die Erkennung und Behandlung von Bluthochdruck. Er

gehörte 1974 zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Hochdruckliga. Von

1983 bis 1991 war er im Vorstand und von 1987 bis 1991 Vorstandsvorsitzender. Im

Jahr 1984 organisierte er das erste Arzt-Patienten-Seminar der Hochdruckliga und

1990 gründete er die erste Selbsthilfegruppe Bluthochdruck. Im Jahre 1985 rief er

gemeinsam mit Dr. Sigrid Gleichmann den DRUCKPUNKT ins Leben und stiftete

1989 einen Förderpreis für die Hochdruckforschung, dessen Kapital den Grund-

stock für die 2003 neu gegründete Deutsche Hypertonie Stiftung DHS® bildete.

Herzlichen Dank an Professor Klaus

*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 17*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 17 12.08.2010 13:31:32 Uhr12.08.2010 13:31:32 Uhr

18 AUS DER HOCHDRUCKLIGA

Stipendien der DHL:Auszeichnung und Ansporn

Dr. Dr. med. Ferdinand Bahlmann, Forschungskoordinator der Klinik Innere Medizin IV- Nieren- und

Hochdruckkrankheiten des Universitätsklinikums des Saarlandes: „Die fi nanzielle Unterstützung der

Deutschen Hochdruckliga ermöglichte mir den Aufbau einer Arbeitsgruppe und damit den ersten Schritt

hin zur eigenständigen Forschungsaktivität. Derzeit entwickeln wir ein neuartiges Tiermodell zum kar-

diorenalen Syndrom (Störung von Herz und Niere), mit dessen Hilfe wir die vielfältigen Interaktionen

zwischen Niere und Herz untersuchen werden. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Hauptursache für die

hohe Sterblichkeit nierenkranker Patienten. Doch die zugrunde liegenden Mechanismen sind bis heute

unbekannt, beispielsweise auf welche Weise Einschränkungen des Herz-Kreislauf-Systems auch die Nie-

renfunktion beeinträchtigen und umgekehrt.“

Ferdinand Bahlmann arbeitete 2005 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Nephrologie am

Zentrum Innere Medizin der Medizinischen Hochschule Hannover. Er und seine Arbeitsgruppe unter-

suchten die Selbstheilungskräfte des Körpers und deren Verbesserung durch körpereigene endotheliale

Vorläuferzellen. Diese „Stammzellen“ sind für die Bildung von neuen Gefäßen verantwortlich und neh-

men eine Schlüsselposition bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein. Die vor kurzem abgeschlossenen For-

schungsarbeiten zeigten, dass die Fähigkeit der Stammzellen, geschädigte Gefäßabschnitte zu regenerie-

ren, nicht nur bei Patienten mit hohem Blutdruck signifi kant reduziert ist, sondern bereits bei Patienten

mit noch normalem Blutdruck (Werte zwischen 120 und 139 mm Hg). Die Forschungsergebnisse tragen

dazu bei, die bereits früh einsetzenden Gefäßveränderungen durch Bluthochdruck besser zu verstehen.

So können vielleicht eines Tages neuartige Therapien entwickelt werden.

Dr. Dr. med. Ferdinand Bahlmann

Im Jahr 2005 vergab die Deutsche Hoch-

druckliga erstmals fünf Stipendien an junge

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

mit Forschungsschwerpunkt Hypertonie

und angrenzenden Gebieten. Die Stipen-

diaten der ersten Stunde berichten nun im

DRUCKPUNKT, was das Stipendium für sie

bedeutet hat und wie es danach weiterging.

Die Stipendien in Höhe von insgesamt

250.000 Euro werden bis zu zwei Jahre ver-

geben. In diesem Jahr schreibt die Deutsche

Hochdruckliga die Stipendien bereits zum

dritten Mal aus.

*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 18*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 18 12.08.2010 13:31:36 Uhr12.08.2010 13:31:36 Uhr

DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 19AUS DER HOCHDRUCKLIGA

Dr. med. Juliane Bolbrinker, wissenschaftliche und ärztliche Mitarbeiterin am Institut für Klinische Phar-

makologie und Toxikologie der Charité in Berlin: „Das Stipendium eröffnete mir die Möglichkeit, meine

eigene Forschungsagenda zu realisieren. Außerdem war das Stipendium ein großer Ansporn, beim Auf-

bau des Arbeitsschwerpunkts zur Genetik und Pharmakogenetik von Bluthochdruck an der Charité durch

die Arbeitsgruppe von Professor Kreutz mitzuwirken. Mittlerweile hat Professor Kreutz die erste von der

Hochdruckliga geförderte Stiftungsprofessur für Hypertensiologie erhalten. Ich widme mich weiterhin

den genetischen und molekularen Grundlagen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Erklärtes Ziel ist dabei

nach wie vor, die Therapieforschung in der Hypertensiologie und bei Folgeschäden von Bluthochdruck

voranzutreiben. Die Bedeutung genetischer Varianten auf die Effektivität und Sicherheit verschiedener

Medikamente im Sinne einer individualisierten Pharmakotherapie ist ein weiterer Schwerpunkt meiner

Arbeit.“

Juliane Bolbrinker war 2005 wissenschaftliche und ärztliche Mitarbeiterin am Institut für Klinische Phar-

makologie und Toxikologie der Charité in Berlin. Das Stipendium erhielt sie für Forschungsarbeiten zum

Einfl uss des Enzyms CYP3A5 auf die Blutdruckregulation. Diese Forschungsarbeiten sind inzwischen

abgeschlossen, die Bedeutung des Enzyms wird jedoch weiter untersucht. Das Enzym ist auch am Abbau

von Medikamenten im Körper beteiligt, darunter einige Blutdrucksenker und Medikamente zur Immun-

suppression. Letztere werden zum Beispiel bei Nierentransplantierten eingesetzt, um Abstoßungsreakti-

onen zu verhindern. CYP3A5 ist je nach Erbanlagen unterschiedlich aktiv. Daher soll der Einfl uss der En-

zymaktivität auf die Wirksamkeit von Blutdrucksenker und die Verträglichkeit von immunsuppressiven

Therapieregimen analysiert werden.

Dr. med. Martin Kann, Postdoktorand und DFG-Stipendiat in der Division of Nephrology, Children's Hos-

pital Boston, Boston, Massachusetts, USA: „Für mich war das Stipendium ein großer Motivationsschub.

Eine angenehme Eigenschaft des Stipendiums war zudem, dass die Gelder innerhalb des Projekts sehr

fl exibel eingesetzt werden konnten. Diese Unabhängigkeit hat entscheidend dazu beigetragen, dass ich

während des Förderzeitraums ein Forschungsgebiet für mich entdeckt habe, an dem ich bis heute weiter-

arbeite. Ausgehend von den Erkenntnissen aus dem geförderten Projekt interessiere ich mich weiterhin

für einen speziellen Mechanismus der Genregulation – so genannte microRNAs – oder Genregulation

durch die "Verpackung" der Erbsubstanz, das Chromatin. Im Moment untersuche ich diese Mechanis-

men an Modellen der Nierenentwicklung und der Nierenschädigung.“

Martin Kann war 2005 Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Nephrologie

und Hypertensiologie, Charité in Berlin. Die Daten seines Projekts wurden 2008 veröffentlicht, die For-

schungen werden an der Charité weitergeführt. Sein Projekt erbrachte für eine bestimmte erbliche Form

von Bluthochdruck zwei neue Aspekte. Zum einen wurde gezeigt, dass größere Umstrukturierungen

eines Chromosoms Ursache für die Erkrankung sind. Zum anderen wurden Anhaltspunkte gefunden,

dass bestimmte Mechanismen der Genregulation wie microRNAs bei dieser Form des Bluthochdrucks

eine Rolle spielen könnte.

Dr. med. Juliane Bolbrinker

Dr. med. Martin Kann

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20 AUS DER HOCHDRUCKLIGA

Professorin Dr. med. Antje Körner, Stiftungsprofessorin für Allgemeine Pädiatrie/Pädiatrische Forschung

des Forschungslabors der Kinderklinik der Universität Leipzig und Oberärztin auf der Tagesstation und

in der pädiatrisch-endokrinologischen Ambulanz: „Das Stipendium ermöglichte mir zum einen, eigene

Projekte und Ideen weiterzuentwickeln und mich auf diesem Gebiet zu etablieren. Zum anderen un-

terstützte es den Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe. Schwerpunkte meiner Forschungen sind auch

weiterhin die Ursachen und Folgeerkrankungen der Adipositas im Kindesalter. Meine Arbeit ist an der

Schnittstelle zwischen präklinischer Forschung und klinischer Entwicklung angesiedelt, das heißt, sie

vereint experimentelle Studien, genetische Studien zur erblichen Veranlagung von Adipositas bis hin zu

klinischen Studien zu Folgeerkrankungen der Adipositas bei Kindern.“

Antje Körner arbeitete 2005 als Assistenzärztin in der Kinderklinik der Universität Leipzig sowie im

Forschungslabor. Im geförderten Projekt untersuchte Körner bei Kindern und Jugendlichen mögliche

Ursachen der Adipositas sowie dessen Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes.

Teilaspekte des Projekts wurden bereits abgeschlossen, die thematische Arbeit wird weitergeführt. Die

Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Folge der Adipositas bereits bei

Kindern und Jugendlichen entstehen. Etwa ein Drittel der adipösen Kinder haben erhöhte Blutdruckwer-

te. Deshalb muss eine gezielte Behandlung bereits bei Kindern beginnen.

Dr. med. Alexander Maass, Oberarzt Kardiologie und Leiter der Abteilung für kardiale Device-Therapie

am Thoraxcenter, Department of Cardiology, University Medical Center Groningen, Niederlande: „Das

Stipendium hat mir geholfen, unbürokratisch ein interessantes Projekt zu starten. Ohne diese Unterstüt-

zung wäre das Projekt nicht möglich gewesen. Heute liegt der Schwerpunkt meiner Forschungsarbeit bei

der Optimierung der biventrikulären Stimulation (Stimulation von drei Herzkammern bei Herzschwä-

che). Außerdem arbeite ich mit meiner Arbeitsgruppe an den Mechanismen des atrialen Remodeling

(Anpassungsvorgänge der Herzvorhöfe) bei Hypertonie und Herzschwäche, um das Entstehen von Vor-

hoffl immern besser vorhersagen und behandeln zu können.“

Alexander Maass arbeitete 2005 als wissenschaftlicher Assistent an der Klinik für Innere Medizin des

Universitätsklinikums Würzburg. In seiner Forschungsarbeit beschäftigte er sich mit den Mechanismen

der Myokardhypertrophie (Verdickung der Herzmuskulatur als Folge von Herzschwäche und Bluthoch-

druck). In der 2008 abgeschlossenen Forschungsarbeit wurde festgestellt, dass bei Mäusen mit Mutatio-

nen (Veränderung des Erbguts) bei Bluthochdruck besonders starke Herzmuskelverdickungen (exzessive

Myokardhypertrophie) auftreten. Das lässt vermuten, dass bei Patienten mit einer erblichen Veranlagung

zu exzessiver Myokardhypertrophie die Behandlung der Hypertonie aggressiver sein muss.

Die Arbeit der Deutschen Hochdruckliga ist nur möglich, weil engagierte und verant-

wortungsbewusste Mitmenschen die Deutsche Hypertonie Stiftung DHS® unterstützen.

Wir sind auf Ihre Zuwendung angewiesen und danken Ihnen für Ihre Spende:

Deutsche Hypertonie Stiftung DHS®

Konto Nummer 0477005500Dresdner Bank Heidelberg (BLZ 627 800 51)

Professorin Dr. med. Antje Körner

Dr. med. Alexander Maass

Deutsche Hypertonie Stiftung DHS®

HYPERTONIE STIFTUNGDEUTSCHE

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DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 21AUS DER HOCHDRUCKLIGA

Der langjährige Ärztliche Direktor

der Rehabilitationsklinik Glotterbad

in Glottertal, Professor Dr. med.

Jörg Michael Herrmann, ist am

18. Juli 2010 im Alter von 66 Jahren

verstorben. Professor Herrmann

war über 21 Jahre Chefarzt der Re-

haklinik Glotterbad.

Er erhielt seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin am

Zentrum für Innere Medizin der Universität Ulm und war dort spä-

ter als Oberarzt der Abteilung Psychosomatik tätig. In dieser Funkti-

on wurde er als Leiter der Hochdruckambulanz zugleich der Begrün-

der der Psychosomatik in der Hypertensiologie in Deutschland. Die

Breite seines Ansatzes zeigt sich darin, dass er nicht nur Facharzt

für Innere Medizin, sondern auch für Psychotherapeutische Medi-

zin war. Er wurde 1990 zum Professor an der Universität Freiburg

Professor Dr. med. Jörg M. Herrmann verstorben

ernannt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen sowie Berufungen

und war Mitglied in verschiedenen Gremien. Er war Clinical Hyper-

tension Specialist der European Society of Hypertension (ESH) und

Hypertensiologe DHL®

der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL®

Deutschen Hypertonie Gesellschaft. Für die Deutsche Hochdruck-

liga leitete er viele Jahre die Kommission Öffentliche Gesundheit,

die für das Präventionsmagazin DRUCKPUNKT zuständig war. Seit

1991 war er Regionalbeauftragter der Deutschen Hochdruckliga. Die

Deutsche Hochdruckliga dankt Professor Herrmann für sein jahre-

langes ehrenamtliches Engagement.

Wir haben einen engagierten Arzt und liebenswerten, fröhlichen

Menschen verloren, der Patienten, Kollegen und Freunden Hoffnung

geben konnte. In den letzten Jahren war er oft in seinem Weinberg

und berichtete begeistert von der bevorstehenden ersten Weinlese

in diesem Jahr. Die reiche Ernte seiner vielen berufl ichen Aktivitäten

und seiner Arbeit im Weinberg werden jetzt andere einfahren.

Mit zwei Reisestipendien unterstützt die Deutsche Hochdruckliga auch in diesem Jahr den Besuch der Hypertension

Summer School der European Society of Hypertension. Die Weiterbildungsveranstaltung für Ärzte fi ndet vom 11. bis 17.

September 2010 in Rovinj, Kroatien, statt. Die Stipendien der Deutschen Hochdruckliga gehen an MD Christiane Aoqui,

Abteilung für Nephrologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, sowie an Dr. Henning

Hoch, Klinik für Nephrologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.

Das im vergangenen Jahr neu gegründete Forum junge

Hypertensiologie ist nun auch im Internet vertreten. Un-

ter www.hochdruckliga.de/FJHHomepage.htm sind die

wichtigsten Daten und Fakten abrufbar.

Die Deutsche Hochdruckliga gründete im November

2009 das Forum junge Hypertensiologie, um dem wis-

senschaftlichen und ärztlichen Nachwuchs in der Behand-

lung und Erforschung der Hypertonie eine eigene Platt-

form zu bieten. Sie gibt jungen Forschern und Ärzten die

Möglichkeit, sich über die eigene Fakultät hinaus Anre-

gungen zu holen und sich der Kritik zu stellen.

Mit seiner Gründung wurde das Forum unmittelbar in

die Hände der teilnehmenden jungen Ärzte und Wissen-

schaftler übergeben, die aus ihrer Mitte einen geschäfts-

führenden Ausschuss gewählt haben. Die Teilnahme am

Forum junge Hypertensiologie steht allen Mitgliedern der

Deutschen Hochdruckliga offen, die das vierzigste Le-

bensjahr noch nicht vollendet haben.

KONTAKTDeutsche Hochdruckliga e.V. DHL®

Deutsche Hypertonie Gesellschaft

Telefon 06221 / 5 88 55-0

[email protected]

Jetzt auch im Internet

Forum junge Hypertensiologie

Nachwuchswissenschaftler

Förderung durch die Deutsche Hochdruckliga

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22 FORSCHUNG

Bluthochdruck hat in der modernen Medizin

einen immer wichtigeren Stellenwert: Ein zu

hoher Blutdruck begünstigt Herz-Kreislauf-Er-

krankungen, die in unserer Industriegesellschaft

am häufi gsten zum Tode führen. Doch bis heute

ist nicht vollständig geklärt, wie die Erkrankung

entsteht.

BlutdruckregulationFragt man einen Mediziner,

welche Organe entschei-

dend an der Blutdruckregu-

lation beteiligt sind, wird er

vermutlich die Niere, das

Gehirn oder die Blutgefäße

nennen. Die Niere bestimmt den Salzgehalt und

damit den Wassergehalt des Körpers. Das Gehirn

wiederum verarbeitet Körpersignale und sendet

Salz unter der Hautvon Privatdozent Dr. med. Jens Titze und Dr. med. Anke Dahlmann

Hoher Salzkonsum ist ein wichtiger Risikofaktor

für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkran-

kungen. Doch warum das so ist, konnte bis heute

nicht endgültig geklärt werden. Nun haben Wis-

senschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg

neue Verbindungen entdeckt zwischen Salz, dem

Wasserhaushalt des Körpers und Bluthochdruck.

„Bisher ging man davon aus, dass die Salzmenge innerhalb des Körpers durch die Aufnahme von Salz mit der Nahrung

und dem Ausscheiden über die Niere konstant gehalten wird. Doch dieses

Konzept muss neu überdacht werden.“

Signale zur Blutdruckregulation an das Herz.

Und nicht zuletzt ist bei fast allen Formen von

Bluthochdruck der Widerstand der Blutgefäße zu

hoch. Trotzdem ist bei den meisten Hypertonikern

keine klare Aussage darüber möglich, welches Or-

gan denn nun für ihre erhöhten Blutdruckwerte

verantwortlich ist. In über 90 Prozent der Fälle

muss der behandelnde Arzt die Diagnose einer

essentiellen Hypertonie stellen, das heißt, die Ur-

sache der hohen Blutdruckwerte ist letztlich nicht

bekannt.

Salzmenge entscheidetForscher wissen seit langem, dass Kochsalz den

Wasserhaushalt des Körpers reguliert. Das Salz

wird vom Magen-Darm-Trakt

aus der Nahrung aufgenom-

men, mit dem Blut im Kör-

per und den Geweben verteilt

und am Ende größtenteils

über die Nieren wieder aus-

geschieden. Bisher ging man

davon aus, dass die Salzmen-

ge innerhalb des Körpers auf diese Weise konstant

gehalten wird. Doch das muss neu überdacht wer-

den. Die Erlanger Arbeitsgruppe um Privatdozent

*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 22*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 22 12.08.2010 13:31:46 Uhr12.08.2010 13:31:46 Uhr

DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 23FORSCHUNG

Dr. Jens Titze konnte bereits im vergangenen Jahr

zeigen, dass sich bei salzreich ernährten Laborrat-

ten das Salz im Bindegewebe der Haut ablagert.

Das bedeutet, dass der Körper das im Kochsalz

enthaltene Natrium speichern kann: innerhalb der

Zellen und auch zwischen den Zellen. Dieser Spei-

cherprozess wird von weißen Blutzellen gesteuert,

den so genannten Makrophagen. Bisher glaubte

man, dass Makrophagen vor allem eine wichtige

Rolle in der Immunabwehr des Körpers spielen.

Doch vor kurzem wurde in diesen weißen Blutzel-

len ein wichtiger Genschalter (TonEBP - tonicity-

responsible enhancer binding protein) entdeckt.

Unsere Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass bei La-

borratten dieser Genschalter in den Makrophagen

aktiviert wird, wenn sie salzreiches Futter erhalten.

Die Aktivierung führt dazu, dass sich in den wei-

ßen Blutzellen ein weiteres Gen anschaltet und ein

Botenstoff (VEGF-C, vascular endothelial growth

factor C) freigesetzt wird. Dieser Botenstoff wiede-

rum reguliert die Bildung von Lymphgefäßen in

der Haut.

FlüssigkeitstransportDas Lymphgefäßsystem spielt bei der Abwehr von

Krankheitserregern und beim Flüssigkeitstrans-

port eine wichtige Rolle. Durch den Genschalter

und den Botenstoff (TonEBP/VEGF-C Signalkaska-

de) können Makrophagen überraschend aktiv den

Salz- und Wasserhaushalt des Körpers beeinfl us-

sen - und damit auch den Blutdruck. Die weißen

Blutzellen erkennen hohe Salzkonzentrationen

im Speichergewebe der Haut. Dann wird in die-

sen Zellen der Botenstoff ausgeschüttet, der das

Wachstum der Lymphgefäße fördert. Es kommt zu

einem erhöhten Abtransport von Salz und Flüssig-

keit aus der Haut. Gleichzeitig sorgt der Botenstoff

dafür, dass die Blutgefäßwände vermehrt ein blut-

druckregulierendes Enzym (endotheliale NO-Syn-

thase, eNOS) abgeben. Dieses Enzym fördert die

Produktion der stark gefäßerweiternden Substanz

Stickstoffmonoxid (NO).

Das heißt, der Mechanismus wirkt zweifach blut-

drucksenkend: sowohl durch den verstärkten Ab-

transport von Salz und Flüssigkeit aus der Haut als

auch durch die vermehrte Bildung des Blutdruck

regulierenden Enzyms. Weitere Untersuchungen

haben gezeigt, dass die Ratten sehr schnell an Hy-

pertonie erkranken, wenn dieser Mechanismus

gestört ist. Das geschieht, wenn die Zahl der Mak-

rophagen zurückgeht oder die Signalübermittlung

gestört ist. Dann können die untersuchten Tiere

sehr viel schlechter Salz und Flüssigkeit aus der

Haut mobilisieren und die Konzentration des Blut-

druck regulierenden Enzyms sinkt.

Entstehung von BluthochdruckUnsere Forschungsergebnisse ermöglichen einen

neuen Zugang zum Verständnis der Blutdruck-

regulation. Denn bei Patienten mit einem schwer

einstellbaren Bluthochdruck konnte der Botenstoff

VEGF-C vermehrt im Blut nachgewiesen werden.

Künftig sollten neben der Niere, dem Gehirn und

den Blutgefäßen auch andere Störungen als mög-

liche Ursachen in Betracht gezogen werden: Stö-

rungen auf der Ebene der Bindegewebsmatrix der

Haut, des Lymphgefäßsystems und der Zellen des

Immunsystems.

Auch die Bedeutung der täglich aufgenommenen

Kochsalzmenge für die Entstehung von Bluthoch-

druck ist damit noch immer nicht abschließend

geklärt. Gerade Patienten mit einer eingeschränk-

ten Nierenfunktion und einer verminderten Koch-

salzausscheidung wird empfohlen, ihren Salzkon-

sum so gering wie möglich zu halten. Denn es ist

nicht absehbar, inwieweit auch beim Menschen

die vermehrte Kochsalzspeicherung in der Haut

zur Entstehung einer Hypertonie beitragen kann.

Schon eine moderate Senkung der täglich aufge-

nommenen Salzmenge könnte helfen, der Entste-

hung einer Hypertonie vorzubeugen oder sie gege-

benenfalls günstig zu beeinfl ussen.

Autoren

› Privatdozent Dr. med. Jens Titze

und Dr. med. Anke Dahlmann

forschen und arbeiten am Uni-

versitätsklinikum Erlangen, Me-

dizinische Klinik 4 für Nephro-

logie und Hypertensiologie. Ein

Schwerpunkt ihrer internationalen

Arbeitsgruppe ist die Erforschung

des Zusammenhangs von Salz-

konsum und Bluthochdruck.

Die Deutschen nehmen durchschnittlich zehn Gramm Salz täglich zu sich. Der Bedarf an Kochsalz liegt bei weniger als drei Gramm pro Tag. Die Deutsche Hochdruckliga empfi ehlt, den Salzkonsum auf sechs Gramm täglich einzuschränken und fordert deshalb die Ampel-Kenn-zeichnung von Lebensmitteln. Nur so können Verbraucher verstecktes Salz erkennen und ihren Salzkonsum kontrollieren.

Hochdruckliga fordert Kennzeichnung von Salz

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24 ERNÄHRUNG

Erhöhte Blutfettwerte sind weit verbreitet. Etwa

ein Drittel der Bevölkerung zwischen 18 und

79 Jahren hat einen erhöhten Cholesterinspiegel,

das heißt einen Gesamtcholesterinwert von mehr

als 250 mg/dl im Blut. Darauf wies die Deutsche

Gesellschaft für Ernährung (DGE) anlässlich des

„Tag des Cholesterins“ am 18. Juni 2010 hin. Der

Aktionstag motiviert jedes Jahr dazu, die Blutfett-

werte bestimmen zu lassen. Nicht jeder kennt die

Zielwerte oder weiß, wie man zu hohe Werte in

den Griff bekommen kann. Wünschenswert ist ein

Cholesterinwert unter 200 mg/dl. Werte zwischen

200 und 250 mg/dl sollte man im Auge behalten,

bei höheren Werten sollten die Betroffenen mit ei-

nem Arzt sprechen.

Cholesterin ist ein Bestandteil des KörpersCholesterin gehört zu den Lipiden, das heißt zu

den Fetten, und ist ein lebensnotwendiger Bau-

stein unseres Körpers. Ein gesunder Mensch hat

etwa 140 Gramm Cholesterin im Körper. Rund

neunzig Prozent stellt der Körper selber her, der

Rest stammt aus der Nahrung. Cholesterin ist

nicht wasserlöslich und für den Transport im Blut

verbindet es sich mit Eiweißen. Die so genannten

Lipoproteine gibt es in mehreren Formen: Low

Density Lipoproteine (LDL) transportieren Choles-

terin von der Leber zu den Geweben, High Density

Lipoproteine (HDL) bringen Cholesterin aus den

Geweben zum Abbau in die Leber zurück.

Erhöhte LDL-Werte begünstigen die Entstehung

arteriosklerotischer Veränderungen und erhöhen

das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Da-

gegen schützt HDL-Cholesterin die Arterien vor

Fettablagerungen. Mediziner ziehen zur Einschät-

zung des Cholesterinwerts das Verhältnis von LDL

zu HDL heran, den so genannten LDL/HDL-Quo-

tienten: Werte unter 3 sind gut, Werte zwischen

3 und 4 sind tolerierbar und Werte über 4 sollte

man mit dem Arzt besprechen.

Cholesterinwerte im Griff Eine hohe Cholesterinzufuhr erhöht etwa bei der

Hälfte der Menschen das ungünstige LDL-Cho-

lesterin. Dabei ist für die Cholesterinkonzentra-

tion im Blut weniger das Nahrungscholesterin

entscheidend, sondern vor allem die verzehrte

Menge an Gesamtfett und insbesondere an gesät-

tigten Fettsäuren. Dennoch empfi ehlt die DGE,

die Cholesterinzufuhr auf etwa 300 mg pro Tag

zu begrenzen. Diesen Richtwert bestätigen Stu-

dien, in denen eine gesenkte Zufuhr von Choles-

terin das Risiko für Herzkrankheiten reduzier-

te. Der Speiseplan sollte weniger fettreiche und

tierische Lebensmittel enthalten und mehr Ge-

müse, Obst und Getreideprodukte. Neben einer

angepassten Ernährung gehören Lebensstilän-

derungen wie Gewichtsreduktion, regelmäßige

Bewegung, wenig Alkohol und Rauchverzicht zu

einer zielgerichteten Ernährungsumstellung bei

erhöhten Cholesterinwerten.

Fettarme ErnährungPersonen mit erhöhten LDL-Cholesterinwerten

sollten insbesondere die Gesamtfettmenge und die

Zusammensetzung der Fette im Auge behalten. Je

nach körperlicher Aktivität sollte die Fettzufuhr

30 bis 35 Prozent und gesättigte Fettsäuren unter

10 Prozent der täglichen Energiezufuhr ausma-

chen. Das entspricht bei Erwachsenen einer Ge-

samtfettzufuhr von etwa 60 bis 80 g Fett pro Tag.

Bei allen tierischen Lebensmitteln – außer Fisch

– sollten magere Sorten oder fettarme Varianten

auf den Tisch kommen. Kokosfett, Butter, Sahne,

Schmalz und Speck sind sparsam zu verwenden.

Bei verarbeiteten Lebensmitteln sollte man auf

versteckte Fette achten. Mehrfach ungesättigte

Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren sollten bis zu

10 Prozent der täglichen Energiezufuhr ausma-

chen. Bevorzugt sollten pfl anzliche Fette und

Öle verwendet werden wie Raps- oder Leinöl so-

wie Pfl anzenmargarine mit hohem Rapsölanteil.

Hypertoniker haben häufi g auch zu hohe Blutfettwerte. Da sowohl Bluthoch-

druck als auch ein erhöhter Cholesterinspiegel vorzeitige Arterienverkalkung be-

günstigen, sollten gerade Hypertoniker auf ihre Cholesterinwerte achten.

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DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 25ERNÄHRUNG

Empfehlenswert sind ein bis zwei Mahlzeiten pro

Woche mit Seefi sch wie Lachs, Hering oder Thun-

fi sch. Fischölkapseln sollte man nicht ohne ärztli-

che Verordnung einnehmen. Die restlichen 10 bis

15 Prozent der Fettzufuhr erfolgt über einfach un-

gesättigte Fettsäuren wie sie in Olivenöl enthalten

sind. Verzichten sollte man auf besonders choles-

terinhaltige Lebensmittel wie Innereien und Mee-

restiere sowie auf den Verzehr der Haut von Fisch

und Gefl ügel. Eier sollten auf zwei bis drei Stück

pro Woche begrenzt werden. Auch Frischeinudeln

und Fertiggerichte können Eier enthalten. Fettarm

und cholesterinfrei sind Brot, Nudeln ohne Ei,

Reis, Haferfl ocken, Gemüse, Salate, Obst, Hülsen-

früchte und Kartoffeln. Sekundäre Pfl anzenstoffe

in Gemüse und Obst haben cholesterinsenkende,

antioxidative und antientzündliche Wirkungen.

Alkohol sollte man so wenig wie möglich trinken.

Er hat zwar günstige Wirkungen auf das HDL-

Cholesterin, erhöht aber die Triglyceride.

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26 ENTSPANNUNG

Einer der wichtigsten Überlebensmechanismen

der Menschen ist die Stressreaktion. In einer

gefährlichen Situation stellt sich der Organismus

blitzschnell auf eine unmittelbare Reaktion ein:

Flucht oder Kampf. Damit der Körper zur Hand-

lung bereit ist, erhöht sich die Herzfrequenz, der

Blutdruck steigt, die Atmung wird schneller und

die Muskeln spannen sich an. Ist die Situation

bewältigt, klingt die Stressreaktion wieder ab und

der Körper fi ndet zurück zu einem ausgewogenen

Gleichgewicht. Bis heute funktioniert dieser Me-

chanismus des menschlichen Körpers. Doch im

21. Jahrhundert handelt es sich meist nicht um

lebensbedrohliche Situationen, sondern um He-

rausforderungen im Beruf oder im Privatleben.

Die Stressreaktion hilft den Betroffenen, im rich-

tigen Moment Leistungen zu erbringen. Aber vie-

le Menschen stehen heute unter einer ständigen

EntspannenmitBiofeedback

Belastung, die zu negativ wirkendem Dauerstress

führt. Dann schaukelt sich die Stressreaktion des

Körpers hoch und der Organismus gerät aus dem

Gleichgewicht. Krankheiten sind die Folge wie

Bluthochdruck und Magengeschwüre.

Stress und Bluthochdruck

Der Blutdruck ist eine der variabelsten Kreislauf-

größen des menschlichen Körpers. Jede Anstren-

gung, Gemütswallung und Klimaveränderung

kann Einfl uss darauf nehmen. Wie hoch der Blut-

druck unter Stress ansteigt, ist von der Situation

abhängig und von der individuellen Reaktion jedes

einzelnen Menschen. Forscher gehen davon aus,

dass negativer Dauerstress die Entstehung von

Bluthochdruck begünstigt. Eine Möglichkeit zur

Stressbewältigung ist Biofeedback, um sich unbe-

wusst ablaufende Reaktionen des Körpers bewusst

zu machen (siehe Kasten links). Durch regelmäßi-

ges Biofeedback-Training wird die Selbstwahrneh-

mung gestärkt und zugleich geübt, unwillkürliche

Körperfunktionen positiv zu beeinfl ussen und da-

mit unangenehme Stressreaktionen zu verringern.

Für Bluthochdruck-Erkrankte kann Biofeedback

eine hilfreiche Ergänzung der medikamentösen

Therapie und der Lebensstiländerungen sein.

Biofeedback

Das Konzept von Biofeedback beruht auf der Beob-

achtung, dass jede Veränderung der körperlichen

Biofeedback ist ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren der Verhaltens-therapie und Verhaltensmedizin. Mit diesem Verfahren werden norma-lerweise unbewusst ablaufende psychophysiologische Prozesse durch Rückmeldung (feedback) wahrnehmbar gemacht. Körperliche Signale wie Herzschlag, Blutdruck, Muskelspannung oder Gehirnströme werden ver-stärkt und als Bild oder Ton zurückgemeldet. So kann ein Mensch mithilfe eines Computers seinen Herzschlag oder seinen Blutdruck bewusst wahr-nehmen und lernen, diese Körperfunktionen positiv zu beeinfl ussen.

Biofeedback

Mit Biofeedback werden unbewusste Körperfunktionen in deutlich wahrnehmbare Signale

umgewandelt. So lassen sich Stressreaktionen des Körpers bewusst beeinfl ussen.

*DRUCKPUNKT_2-2010_Bio Feedback_geku rzt2.indd 26*DRUCKPUNKT_2-2010_Bio Feedback_geku rzt2.indd 26 17.08.2010 13:30:28 Uhr17.08.2010 13:30:28 Uhr

DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 27ENTSPANNUNG

Befi ndlichkeit mit einer Veränderung der geistigen und emo-

tionalen Befi ndlichkeit einhergeht und umgekehrt. Trainiert

ein Mensch beispielsweise mithilfe von Biofeedback lang-

sames Ein- und Ausatmen, so verlangsamt sich der Herz-

schlag, Blutdruck und Muskelspannung sinken. Damit wird

einer überschießenden Stressreaktion des Körpers entgegen-

gewirkt. Gleichzeitig ist bekannt, dass der Mensch leichter

lernt, wenn er beobachten kann, was passiert. So lernt eine

Sängerin ein Lied viel schneller, wenn sie sich selber singen

hört. Doch Körperfunktionen wie Herzschlag und Blutdruck

kann man nicht beobachten. Hier können Biofeedback-Gerä-

te als eine Art Ersatzsinnesorgane dienen. Sie machen zum

Beispiel den Herzschlag

sichtbar und erleichtern

so das Erlernen von Tech-

niken, die darauf Einfl uss

nehmen.

Es gibt zahlreiche Biofeed-

back-Geräte, die unter-

schiedliche Körperfunk-

tionen messen wie Haut-

widerstand, Hauttempe-

ratur, Puls, Blutdruck,

Atemfrequenz oder Herz-

frequenz. Bei vielen Er-

krankungen wie zum

Beispiel Migräne, Blasen-

schwäche und Schlagan-

falltherapie wird Biofeed-

back bereits erfolgreich

eingesetzt. Zur Bewäl-

tigung von Stress bei-

spielsweise werden den

Probanden Musik und

Anleitungen zur Ent-

spannung vorgespielt.

Zugleich können sie auf

einem Computerbild-

schirm anhand von visu-

ellen Signalen wie Farben

oder Symbole den Span-

nungszustand des eige-

nen Körpers beobachten.

So lernen die Probanden,

einen entspannten Zu-

stand willentlich herbei-

zuführen und bei Bedarf

schnell abzurufen.

Üblicherweise werden

diese Geräte von Thera-

peuten oder Ärzten einge-

setzt. Interessierte lernen

innerhalb von mehre-

ren Sitzungen, wie sie ihre Stressreaktion positiv beein-

fl ussen können. Inzwischen werden auch Biofeedback-

Geräte für den persönlichen Gebrauch zu Hause ange-

boten. Aber auch bei diesen empfi ehlt sich, die Hand-

habung zunächst bei einem Therapeuten oder Arzt zu erler-

nen. Dafür sind meist acht bis zehn Sitzungen notwendig,

anschließend können die Betroffenen allein weiter üben.

Manche Krankenkassen übernehmen die Kosten für das

Erlernen von Biofeedback, Interessierte können bei ihrer

Kasse nachfragen. Auf der Internetseite der Deutschen Ge-

sellschaft für Biofeedback (www.biofeedbackforum.de) ist

eine Liste von Biofeedback-Therapeuten abrufbar. (Red.)

Mehr Gesundheit durch modernes Stressmanagement

AltesWissen moderngenutzt

AltesWissen modern

Immer mehr Menschen sind

betroffen von Burn-out oder stress-

assoziierten Erkrankungen wie

Bluthochdruck oder Depression.

Einfache, aber gezielte Atem-

übungen helfen nachweislich,

Stress vorzubeugen oder abzu-

bauen.

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Biofeedback-Training auf Basis

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jektives Feedback über den PC

lernen Sie, Ihre Atmung gezielt

einzusetzen, um den Herz-

rhythmus zu optimieren und auf

diese Weise schnell, effektiv und

nachhaltig zu entspannen.

Lernen Sie auf einfache und

motivierende Art, wie Sie nicht

nur Gas geben, sondern gezielt

die innere Bremse aktivieren

können.

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28 ENTSPANNUNG

Musik beeinfl usst das Gehirn. Sie verändert nicht

nur die Gehirnströme, sondern harmonisiert

auch beide Gehirnhälften. Die linke Hirnhälfte ist für

analytisches Denken zuständig und für sprachliche

Fähigkeiten. Die rechte Hirnhälfte ist für bildhaftes

Denken zuständig, für Emotionalität und Kreativität.

Musik ist der Schlüssel zur Harmonie unseres Ge-

hirns: Wer singt, musiziert oder tanzt, ist ausgegli-

chen und zufrieden. Wissen-

schaftler haben nachgewiesen,

dass Musik die Herzfrequenz

und den Blutdruck senkt, die

Atmung beruhigt und Stress-

hormone reduziert. Musik be-

einfl usst effektiv den Spiegel von Stresshormonen

und den Blutdruck bei Herzkranken ebenso wie bei

gesunden Kontrollpersonen.

Welche Musik wirkt?Klassische Musik besitzt die stärkste Heilkraft und

wird in der Musiktherapie am häufi gsten eingesetzt.

Klassische Musik hat ohne Zweifel günstige Effekte

bei Ängsten, Depressionen und Erkrankungen des

Herz-Kreislauf-Systems. Außerdem steigert sie die

Konzentration, das Gedächtnis, Kreativität und Tat-

kraft und beeinfl usst positiv das Immunsystem. Sie

ist auch hilfreich bei Schmerzen, Stress und Schlaf-

störungen. Rock und Pop zählen zu den „Munter-

machern“, sie wirken stimmungsaufhellend, moti-

vationssteigernd und bei Müdigkeit anregend. Bei

monotonen Tätigkeiten bleibt man mit Rock und

Pop bei guter Laune und ermüdet nicht so schnell.

Meditationsmusik wirkt beruhigend, die Klänge

sind durchweg langsam und haben eher wenig

Rhythmus. Das hilft zum Ausspannen und zur Be-

ruhigung, besonders nach hektischer und anstren-

gender Tätigkeit. Meditationsmusik wirkt außerdem

beruhigend und harmonisierend, hilft gegen Stress

und Schlafstörungen und ist günstig zur spirituellen

Vertiefung und zum Meditieren. Heavy Metal hat

keine therapeutische Heilkraft, ebenso wenig wie

Technomusik. Diese Musik kann zwar im Einzel-

fall helfen Aggressionen abzubauen und Wut und

Frustrationen zu verarbeiten, doch Herzfrequenz

und Blutdruck werden erhöht und der Körper gerät

in Stress. Bei Heavy Metal und Technomusik gedei-

hen selbst Pfl anzen weniger gut oder gehen gar ein,

wenn sie damit dauerhaft beschallt werden. Jazz

spricht den Intellekt an und

bedarf beim Hören einer ge-

wissen Konzentration. Wer al-

lerdings Jazz nicht mag, fühlt

sich genervt und überfordert.

Zu therapeutischen Zwecken

wird Jazz kaum eingesetzt. Lateinamerikanische

Musik ist in der Regel beschwingt, sehr rhythmisch,

macht gute Laune und hebt die Stimmung. Sie ist

zur Motivationssteigerung geeignet, besonders um

melancholische Augenblicke zu überbrücken und

die Lebensfreude zu steigern. Folklore drückt sich

durch bestimmte kulturelle Richtungen aus, weckt

Heimatgefühle, schafft Vertrauen, sorgt für Gebor-

genheit und kann für alle geistigen Prozesse berei-

chernd sein. Andererseits fühlen sich viele Men-

schen durch fremde und eher ungewohnte Musik

überfordert und genervt. Schlager sind gesungene

Lieder, einfach strukturiert und sorgen für gute

Stimmung. Sie eignen sich aber nicht für thera-

peutische Zwecke. Geistliche Musik, oft als „Sound

Gottes“ bezeichnet, nimmt durch ihren spirituellen

Mit Musik denBlutdruck senkenvon Professor Dr. med. Hans-Joachim Trappe

Klassische Musik besitzt die stärkste

Heilkraft: Beeinfl ussung von Blutdruck

und Stresshormonen!

„Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu

schweigen unmöglich ist.“Victor Hugo, französischer Schriftsteller (1802-1885)

Hans-Joachim

Trappe ist begeister-

ter Orgelspieler und

spielte als Organist

unter anderem

auf der Domorgel

Hildesheim.

*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 28*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 28 12.08.2010 13:31:53 Uhr12.08.2010 13:31:53 Uhr

DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 29ENTSPANNUNG

Welche Musik wann?

Hintergrund und die Klarheit der Stimmen beruhi-

genden Einfl uss auf gestresste Menschen. Sie wirkt

meditativ, erhebend und erfrischend.

Musik als TherapiePatienten auf Intensivstationen profi tieren von

sanften, leisen Klängen. Dabei macht Musik nicht

selten zumindest einen Teil der beruhigenden oder

schmerzlindernden Medikamente überfl üssig. Im

Wartezimmer vieler Arztpraxen wird meist leise

und meditative Musik eingesetzt, um Ängste gezielt

abzubauen und die Wartezeit zu überbrücken. Ein

großes Einsatzgebiet der Musik ist außerdem die

Schmerztherapie: Durch Musik können Schmer-

zen im Gehirn besser verarbeitet werden oder

verschwinden komplett. Somit wird das subjekti-

ve Schmerzempfi nden stark herabgesetzt, was so

manches Schmerzmittel überfl üssig macht. Hören

Patienten ihre Lieblingsmusik, werden zudem kör-

pereigene Hormone ausgeschüttet, die schmerzlin-

dernd und stimmungsaufhellend wirken. Musik hat

auch bei Sterbenden und in Palliativ-Hospizen eine

immer größer werdende Bedeutung. Musik kann

das Sterbezimmer öffnen und unvergessliche und

beglückende Erlebnisse zum letzten Mal erfahren

lassen.

Herz-Kreislauf-ErkrankungenTomaso Albinoni Adagio g-moll für Orgel und Streicher

Johann Sebastian Bach Brandenburgische Konzerte (BWV 1046-1051) Kantate 147 (Herz und Mund und Tat und Leben) (BWV 147) Air (aus der Orchestersuite Nr. 3)(BWV 1068) Das wohltemperierte Klavier (alle Fugen)(BWV 846-869)

Arcangelo Corelli Adagio

Georg Friedrich Händel Wassermusik “Ankunft der Königin von Saba” (aus dem Oratorium „Salomon“)

Wolfgang Amadeus Mozart Andante und Variationen G-Dur für Orgel zu vier Händen (KV 501)

Giuseppe Tartini Adagio cantabile

Förderung der Konzentration, Hilfe bei DepressionenJohann Sebastian Bach Englische und französische Suiten (schnellere Sätze) Toccata und Fuge d-moll (BWV 565)

Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 4, G-Dur (op. 58)

Joseph Haydn Sinfonie Nr. 94

Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzerte (schnellere Sätze) Arie „Dies Bild ist bezaubernd schön“ (aus der Oper „Zauberfl öte“)(KV 620)

Domenico Scarlatti Sonaten

Antonio Vivaldi Konzerte für Streicher und Cembalo

Charles Marie Widor Toccata (aus der Orgelsinfonie Nr. 5, op. 42)

Entspannung, Stärkung des Immun- und Nervensystems

Johann Sebastian Bach Goldberg-Variationen (BWV 988)

Ludwig van Beethoven Mondscheinsonate (op. 27, Nr. 2) Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur (op. 58)

Frederic Chopin Fantasie-Impromptu (op. 66) Nocturnes

Claude Debussy La Mer

Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 40 g-moll, 2. Satz (KV 550)

Maurice Ravel Klaviertrio a-moll

Camille Saint-Saens Symphonie Nr. 3 c-moll (op. 78)

Autor

› Professor Dr. med. Hans-Joachim Trappe lehrt In-

nere Medizin und Kardiologie an der Ruhr-Univer-

sität Bochum und ist Direktor der Medizinischen

Klinik II an der Universitätsklinik Marienhospital

Herne. Trappe ist begeisterter Orgelspieler und seit

40 Jahren als Organist tätig.

Nicht jede Musik gefällt jedem Menschen. Außerdem spielt die körperliche, geistige und seelische Verfassung eine entscheidende

Rolle zusammen mit äußeren Einfl üssen, Lebensalter und aktueller Lebenssituation. Dennoch haben sich verschiedene Musikrich-

tungen bei bestimmten Erkrankungen bewährt.

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30 BEWEGUNG

Der Stellenwert von körperlicher Aktivität und

Sport hat im Laufe des 20. Jahrhunderts im-

mens zugenommen. Insbesondere seine Bedeu-

tung für das Gesundheitsverständnis von Bevölke-

rung und Medizinern ist gestiegen. Noch vor 100

Jahren war Sport das Privileg einer kleinen Elite.

Viele Menschen bemühten sich, körperliche Akti-

vität im Alltag möglichst zu vermeiden. Ab Mitte

des 20. Jahrhunderts gelang es Wissenschaftlern

jedoch, den gesundheitlichen Nutzen von Sport

nachzuweisen. Mittlerweile sind die positiven

Auswirkungen bei vielen Menschen untersucht

und nachgewiesen worden. So reduziert Sport

das Risiko für Herzerkrankungen und bestimmte

Krebsarten sowie für Typ-2-Diabetes, Osteoporose

und vieles mehr.

Geringer AufwandSchon mit geringem Aufwand erzielt man den vol-

len Nutzen für die Gesundheit. Das gilt besonders

für alle, die bisher keinen Sport betrieben haben.

Trainierte wiederum haben bereits einen hohen

Nutzen. Bei ihnen bringt eine weitere Leistungs-

steigerung nur wenig zusätzlich. Aktuell empfeh-

len Mediziner täglich eine halbe Stunde körperli-

che Bewegung. Dabei spielt es keine Rolle, ob es

sich um alltägliche Aktivitäten wie Rasenmähen

handelt oder um sportliche Tätigkeiten wie Jog-

ging. Und es ist nie zu spät, die körperliche Betäti-

gung zu steigern. Auch Spätzünder können durch

vermehrte Körperaktivität ihre Gesundheit im fort-

geschrittenen Alter länger erhalten.

In den Medien ist in diesem Zusammenhang

häufi g zu lesen, dass körperliche Aktivität auch

Gesundheitsschäden durch chronischen Stress

entgegenwirkt. Doch in diesem Punkt sind die wis-

senschaftlichen Forschungen weitaus unklarer.

Stress macht krankDas Wissen um die negativen Folgen von Stress

hat in den vergangenen 50 Jahren stark zugenom-

men. Forscher haben nachgewiesen, dass Stress

an der Entstehung vieler chronischer Krankheiten

beteiligt ist. Studien zeigen allerdings auch, dass

Menschen sehr individuell auf Stress reagieren.

Sie sind je nach Veranlagung mehr oder weniger

für negative Folgen anfällig. Stress ist somit auch

für beträchtliche privat- und volkswirtschaftliche

Einbußen verantwortlich. Doch wenn Menschen

unter Stress leiden, nehmen sie nur selten profes-

sionelle Hilfe in Anspruch.

Sport als Stresskiller: Fakt oder Fiktion?von Dr. Markus Gerber

Sport ist gesund, das haben viele Studien gezeigt.

Doch wirkt Sport auch gegen die gesundheitsschädlichen Folgen von Stress?

*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 30*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 30 12.08.2010 13:31:56 Uhr12.08.2010 13:31:56 Uhr

DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 31BEWEGUNG

Zur Vorbeugung stressbedingter Erkrankungen

sind deshalb nicht-medikamentöse Methoden zum

Stressmanagement immer wichtiger. Forscher

vermuten, dass Sport für eine vorübergehende

Auszeit sorgt und von den Alltagssorgen ablenkt.

Manche Wissenschaftler glauben außerdem, dass

regelmäßige Bewegung die gesundheitsschädli-

chen Körperreaktionen auf Stress verringert.

Bisher konnten Forscher nachweisen, dass kör-

perliche Bewegung zu einer Aktivierung der au-

tonomen Körperfunktionen führt. Das heißt, es

werden vermehrt Stresshormone wie Adrenalin

und Kortisol ausgeschüttet. Ausgehend von diesen

Beobachtungen entstand die so genannte „Cross-

Stressor Adaptationshypothese“: Ein wiederholter

Belastungsreiz zum Beispiel durch körperliche

Aktivität führt im Organismus zu unspezifi schen

Anpassungsvorgängen. Das heißt, der menschli-

che Körper passt sich der Anforderung an. Studi-

en zeigen, dass trainierte Personen während eines

körperlichen Ausdauertrainings die Belastung

besser verarbeiten.

Nur bedingt übertragbarManche Ärzte vermuten, dass sportliches Training

den Körper auf Stress-Situationen beispielswei-

se im Beruf vorbereitet. Doch der Belastungsreiz

durch Sport lässt sich auf andere Situationen wie

Stress im Beruf nur bedingt übertragen. Nachge-

wiesen ist, dass körperliche Aktivität unmittelbar

vor einer belastenden Situation beispielsweise

im Beruf die Stressreaktion verringert und der

Organismus sich anschließend schneller erholt.

Ein anhaltender Einfl uss von Sport auf die Stress-

reaktionen des Körpers ist jedoch weder bei kör-

perlich aktiven noch bei gut trainierten Personen

belegt. Dagegen konnten Wissenschaftler zeigen,

dass sportlich aktive Menschen sich schneller von

Stress erholen. Dennoch ist ein Zusammenhang

zwischen körperlicher Aktivität, Fitness und der

generellen Stressreaktion des menschlichen Kör-

pers damit nicht nachgewiesen.

Ein möglicher Grund für fehlende Belege könnte

sein, dass Anpassungsprozesse an wiederholt auf-

tretende Belastung spezifi scher ausfallen als ur-

sprünglich angenommen. So kurbeln körperliche

Belastungen den Stoffwechsel an und reduzieren

den Blutgefäßwiderstand. Dagegen wirken sich

berufl iche Stress-Situationen nicht grundsätzlich

auf den Stoffwechsel aus, führen aber zu einem

erhöhten Gefäßwiderstand. Allerdings gibt es nur

wenige Studien, an denen Personen mit chroni-

schen Erkrankungen wie Bluthochdruck teilge-

nommen haben. Bei ihnen könnten positive Ef-

fekte von Sport auf körperliche Stressreaktionen

größer ausfallen als bei gesunden Menschen.

Außerhalb des LaborsPositive Auswirkungen auf die unmittelbaren kör-

perlichen Reaktionen bei Stress ist nur einer von

vielen möglichen Mechanismen von Sport. Einige

Studien wurden unabhängig von Experimenten

und künstlichen Laborsituationen durchgeführt.

Daran haben Menschen teilgenommen, die sich

subjektiv gestresst fühlten. Bei ihnen milderte die

körperliche Aktivität stressbezogene Gesundheits-

beschwerden. Das könnte darauf zurückzuführen

sein, dass Sport gut gegen Stress ist - aber nicht

durch körperlich messbare Reaktionen, sondern in

erster Line durch andere Wirkungen: beispielswei-

se durch ein verändertes Gesundheitsbewusstsein,

stärkere soziale Einbindung oder positive psychi-

sche Auswirkungen.

Autor

› Dr. Markus Gerber ist stellvertretender Leiter der

Abteilung Sportpädagogik und Sozialwissenschaf-

ten am Institut für Sport und Sportwissenschaften

der Universität Basel. Seine Forschungsschwerpunk-

te sind unter anderem Stress, Stressbewältigung,

Schlafstörungen und psychische Gesundheit.

Bewegungsempfehlungen

Weitergehende

sportliche Aktivitäten

Eine halbe Stunde Bewegung täglich in Form von

Alltagsaktivitäten oder Sport mit mittlerer Intensität

Quelle: Bundesamt für Sport BASPO, Schweiz

Ausdauer-

training

3x / Woche

20-60 min.

Kraft /

Beweglichkeit

2x / Woche

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32 LESERBRIEFE

Noch Fragen? Am Herz-Kreislauf-Telefon stehen Experten der Deutschen Hochdruckliga

Rede und Antwort: Telefon 0 62 21 – 5 88 555, Montag bis Freitag 9.00 bis 17.00 Uhr. Auch

Anfragen per Post oder E-Mail ([email protected]) sind willkommen. Ein Gespräch

mit Ihrem Hausarzt können die Antworten jedoch nicht ersetzen.

DAS HERZ-KREISLAUF-TELEFON

Experten der Deutschen Hochdruckligabeantworten Ihre FragenDie Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung

der Deutschen Hochdruckliga, der Schriftleitung oder der Redaktion wieder.

Frank M. aus München fragt:

Ich wende mich mit einer Frage an Sie, die mir bisher kein Arzt zufriedenstellend beant-

worten konnte. Es heißt, der Blutdruck ist im Stehen höher als im Liegen. Stimmt das?

Denn bei mir ist es umgekehrt: Morgens nach dem Aufwachen messe ich im Liegen

141 / 92 mm Hg und im Sitzen 123 / 87 mm Hg. Bisher konnte mir auch kein Arzt sagen,

ob diese Differenz auf eine Erkrankung hinweist oder nicht.

Professor Dr. Horst Brass antwortet:

Ihre Messwerte sind im üblichen Rahmen. Der Blutdruck ist eine sehr variable Größe, die

von der Körperlage, dem Tagesablauf und psychischen Einfl üssen wie Angst und Anspan-

nung abhängt. Beim Stehen kann es zum Anstieg des Blutdrucks kommen, da das Ge-

fäßsystem sich in einer gewissen Anspannung befi ndet. Nicht selten kommt es aber auch

im Stehen zu einem Abfall des Drucks, wenn das Blut in die untere Körperhälfte sinkt.

Dabei ist ein Anstieg der Herzfrequenz möglich. Steigt die Herzfrequenz nicht, kann es

zu Schwindelgefühlen kommen. Manche Medikamente wie die Alphablocker gegen Pro-

statabeschwerden können einen Blutdruckabfall im Stehen begünstigen. Bei Ihnen wäre

eine 24-Stunden-Blutdruckmessung empfehlenswert, bei der ersichtlich wird, wie sich

der Blutdruck im Laufe eines Tages verhält.

Blutdruck im Liegen und im Stehen

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DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 33LESERBRIEFE

Dr. Walter S. aus Berlin schreibt:

Welches blutdrucksenkende Medikament ist für Asthmatiker das Mittel der Wahl? Laut Empfeh-

lungen der Deutschen Hochdruckliga sind Betablocker für Asthmatiker eher nicht geeignet, da sie

die Bronchien verengen und die Lungenfunktion beeinträchtigen können. Gibt es zu den selekti-

ven Betablockern inzwischen neuere Studien?

Professor Dr. Horst Brass antwortet:

Die Studienlage hat sich nicht wesentlich geändert. So genannte nichtselektive Betablocker wir-

ken auf das Herz und die Bronchien gleichermaßen. Die selektiven Betablocker wirken zwar in

erster Linie auf das Herz, doch die Selektivität ist nur unscharf und geht bei höheren Dosierun-

gen verloren. Deshalb ist die Gefahr eines Einfl usses auch der neueren selektiven Betablocker auf

das Bronchialsystem durchgehend gegeben. Letztlich sind natürlich Ihre persönliche Situation

und der Schweregrad Ihres Asthmas entscheidend. Wenn aus kardiologischen Gründen ein mo-

derner Betablocker angezeigt ist, sollte dies auch bei leichtem Asthma nur unter Kontrolle der

Lungenfunktion erfolgen. Doch erfreulicherweise gibt es zur Behandlung von Bluthochdruck eine

Vielzahl gut wirksamer Arzneistoffe, die oft einen Betablocker überfl üssig machen: zum Beispiel

ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten, Kalziumantagonisten, Diuretika und andere. Soll jedoch die

Herzfrequenz vermindert werden und fällt

die Wahl deshalb auf einen Betablocker, so

käme nach Überprüfung durch einen Herz-

spezialisten ersatzweise der Wirkstoff Ivabra-

din in Frage. Dieser senkt die Herzfrequenz,

ohne asthmatische Beschwerden zu verursa-

chen. Die möglichen Alternativen sollten Sie

mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.

Autor

› Professor Dr. med. Horst Brass ist Hypertensio-

loge DHL®. Er war vor seinem Ruhestand viele Jah-

re Direktor der Medizinischen Klinik A im Klinikum

Ludwigshafen. Er beantwortet regelmäßig Anfragen

von Betroffenen und Interessierten.

Betablocker bei Asthma?

Walter S. aus Meppen fragt:

Ich bin 83 Jahre alt, habe keine Gefäßverengungen und mein Blutdruck ist gut eingestellt. Doch

bei mir kommt es immer wieder ohne Anlass zu extremen Blutdruckschwankungen. Heute Mor-

gen nach dem Aufstehen habe ich wegen leichter Beschwerden in der Brust meinen Blutdruck

gemessen. Der systolische (obere) Blutdruck lag bei 202 mm Hg. Im Laufe einer Stunde sank der

Wert auf 171 mm Hg, dann 123 mm Hg und schließlich auf 97 mm Hg. Am selben Abend sank der

Wert zeitweise auf 73 mm Hg. Wie sind diese Schwankungen zu erklären?

Professor Dr. Horst Brass antwortet:

Der Blutdruck ist eine der variabelsten und inkonstantesten Kreislaufgrößen des menschlichen

Körpers. Jede Anstrengung, Gemütswallung, Temperaturwechsel und Klimaveränderung kann

Einfl uss darauf nehmen. Dabei spielen die Pumpleistung des Herzens, die Spannung der Adern

und die Pulsfrequenz eine große Rolle. Wenn der Blutdruck für einen längeren Zeitraum über

220 / 120 mm Hg steigt, so wird das als Blutdruckkrise bezeichnet. Diese wird von einem Arzt

als Notfall behandelt, wenn massive körperliche Symptome hinzukommen wie Atemnot, Kopf-

schmerzen und Schwindel. Liegen keine oder nur leichte körperliche Beschwerden vor, so ist die

allmähliche Absenkung durch Medikamente ausreichend. Geringe Schwankungen dagegen müs-

sen nicht behandelt werden. Bei Ihnen könnte eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durch Ihren

behandelnden Arzt aufschlussreich sein. Bei hohen und schwankenden Blutdruckwerten sind

eine genaue Untersuchung und die Behandlung durch den Hausarzt geboten.

Extreme Blutdruckschwankungen

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34 REZEPTE

Leicht durch den Tag!

Zutaten für 4 Personen

1 kleine unbehandelte Zitrone

1 Frühlingszwiebel

2 Handvoll Kräuter nach

Wahl (z.B. Sauerampfer,

Kerbel, Rucola)

2 kleine Avocados

2 EL Milch (fettarm)

300 g Speisequark

(Magerstufe)

1 EL scharfer Senf

Meersalz

Pfeffer aus der Mühle

8 Scheiben Vollkornknäckebrot

Die Zitrone heiß waschen und abtrocknen. Die

Schale fein abreiben, die Zitrone halbieren und

den Saft auspressen. Die Frühlingszwiebel putzen,

waschen und in feine Scheiben schneiden. Die

Kräuter waschen, trocken schütteln, die Blätter

von den Stielen zupfen und fein hacken.

Die Avocados halbieren, den Stein entfernen

und die Hälften schälen. Das Fruchtfl eisch klein

schneiden und mit der abgeriebenen Zitronen-

schale, dem Zitronensaft, der Milch, dem Quark

und dem Senf in einen hohen Rührbecher geben

und mit dem Stabmixer fein pürieren.

Die Zwiebel und die Kräuter unterrühren und mit

Salz und Pfeffer würzen. Den Avocadoquark auf

den Knäckebroten verteilen und servieren.

TippSollte der Avocadoquark etwas zu dick sein, kön-

nen Sie einfach noch etwas fettarme Milch un-

terrühren. Anstelle von Vollkornknäckebrot kann

man den Quark natürlich auch auf vier Scheiben

einfaches Knäckebrot oder Vollkornbrot streichen

und nach Belieben zusätzlich mit etwas Räucher-

fi sch belegen.

Pro Person: 337 kcal, 15 g Eiweiß,

22 g Fett, 20 g Kohlenhydrate

Zutaten für 4 Personen

4 Fleischtomaten

½ Bund Basilikum

1 Dose Thunfi sch im eigenen Saft

(150 g Abtropfgewicht)

4 EL Olivenöl

2 EL weißer Aceto balsamico

2 Knoblauchzehen

Meersalz

Pfeffer aus der Mühle

400 g Fusilli (am besten Vollkornnudeln)

Die Tomaten kreuzweise einritzen, überbrühen,

häuten, entkernen und das Fruchtfl eisch in Würfel

schneiden. Die Hälfte der Tomaten mit dem Stab-

mixer pürieren.

Das Basilikum waschen, trocken schütteln, die

Blätter von den Stielen zupfen und in feine Strei-

fen schneiden. Den Thunfi sch in ein Sieb abgie-

ßen und gut abtropfen lassen.

Die Tomatenwürfel und das –püree mit dem Oli-

venöl und dem Essig mischen. Den Knoblauch

schälen und dazupressen. Alles mit Salz und Pfef-

fer würzen.

Den Thunfi sch mit der Gabel leicht zerpfl ücken.

Den Thunfi sch und die Basilikumstreifen unter

die Tomatenmasse heben.

Frühstück: Vollkornknäcke mit Avocadoquark

Mittagessen: Fusilli mit Tomaten-Thunfi sch-Sauce

Fotos: © Verlag Zabert Sandmann / Jo Kirchherr

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DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 35REZEPTE

Die Fusilli in reichlich kochendem Salzwasser

nach Packungsanweisung bissfest garen. In ein

Sieb abgießen und gut abtropfen lassen.

Die kalte Tomaten-Thunfi sch-Sauce unter die hei-

ßen Nudeln mischen und sofort servieren.

Pro Person: 504 kcal, 24 g Eiweiß, 12 g Fett,

74 g Kohlenhydrate

Abendessen: Gemüse-frikadellen mit Kräuterquark

Zutaten für 4 Personen

500 g gemischtes Gemüse (z.B. Zucchini, Paprika,

Möhren, Frühlingszwiebeln, Sellerie)

1 EL Zitronensaft

¼ l Gemüsebrühe

je 1 Bund Dill, Petersilie und Schnittlauch

2 Eier

2 EL Haferfl ocken

Meersalz

Pfeffer aus der Mühle

2 EL Sonnenblumenöl

500 g Speisequark (Magerstufe)

Das Gemüse je nach Sorte putzen und schälen

oder waschen und auf der Gemüsereibe grob ras-

peln oder in kleine Stücke schneiden und mit dem

Zitronensaft beträufeln.

Die Gemüsebrühe aufkochen, das

zerkleinerte Gemüse dazugeben

und etwa 4 Minuten bissfest ga-

ren. Die überschüssige Kochfl üs-

sigkeit abgießen und das Gemüse

abkühlen lassen. Die Kräuter wa-

schen und trocken schütteln. Die

Blätter von den Stielen zupfen

und hacken, den Schnittlauch in

Röllchen schneiden.

Das Gemüse in eine Schüssel ge-

ben und mit den Eiern, den Ha-

ferfl ocken und einem Drittel der

Kräuter vermischen. Die Masse

mit wenig Salz und Pfeffer würzen.

Das Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen.

Aus der Gemüsemasse mit bemehlten Händen

Frikadellen formen und bei mittlerer Hitze etwa

10 Minuten in der Pfanne braten, dabei mehrmals

wenden.

Inzwischen den Quark mit etwas Wasser glatt

rühren, die restlichen Kräuter untermischen und

mit Salz würzen. Die Gemüsefrikadellen mit dem

Kräuterquark servieren.

TippFür die Gemüsefrikadellen eignen sich am besten

etwas festere Gemüsesorten, die beim Vorgaren

nicht so leicht zerfallen.

Pro Person: 239 kcal, 24 g Eiweiß, 9 g Fett,

14 g Kohlenhydrate

besser essen für die ganze Familie

Der Kampf mit den Pfunden trifft immer häufi ger

Eltern wie Kinder: Rund 15 Prozent der 4- bis 17-Jäh-

rigen sind übergewichtig. Deshalb ist gesundes und

leichtes Essen für die ganze Familie gefragt. Nicola

Sautter und Dr. Stefan Frädrich geben Eltern von

übergewichtigen Kindern Hilfestellung, wie sie ihre

Kinder stark machen gegen tägliche Versuchungen

wie Fast Food und Softdrinks. Mit einfachen und

leichten Rezepten entdeckt die ganze Familie den

Spaß an gesunder Ernährung gemeinsam.

Nicola Sautter und Dr. Stefan Frädrich:

Besser Essen – Leben leicht gemacht.

Zabert Sandmann Verlag 2007, 184 Seiten,

19,95 Euro, ISBN 978-3898831642.

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36 RÄTSEL

Gewinnen Sie mit!

Für alle Gewinner gibt es zusätzlich ein Jahr kostenfreie Mitgliedschaft in der Deutschen Hochdruckliga.

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Zünd-schnur

spa-nisch:Freund

Spalt-werkzeug

vorlautFarbebeimRoulette

oben-drein

Haut-reini-gungs-mittel

Teil desJahres

guttrainiert,in Form

Abk.: Euro-päischeWährungs-union

Zwerg,Erdgeist

KurzformvonMaria

Back-werk

Abwand-lung,Variante

Jugend-bandestöhnen

Behaup-tung

einErdteil

Sing-vogel

wohl-habend

eng-lischerAdels-titel

metall-haltigesMineral

Misch-speise

Schmach

Neu-ordnung,Umge-staltung

Stille

asiat.Düfte-Massage(2 Wörter)

kalteMisch-speise

Staatder USA

Rieseim AltenTesta-ment

eineTonart

gewalt-sameWeg-nahme

Republikin Ost-afrika

Beses-senheit,Gier

Symbol fürgute Laune,positivesDenken

Nahrungzerklei-nern

Zitrus-frucht

Welt-raum,derKosmos

langekrank,leidend

ObstartTheater-platz

Ziel,das nieerreichtwird

blutstil-lendesMittel

Röst-,Trocken-vor-richtung

männl.Bluts-ver-wandter

PalastinParis

Schuh-macher-werk-zeug

kaufm.:SollseiteeinesKontos

Potter-Film:„Der Ge-fangenevon ...”

Abk.:Selbst-bedie-nung

Wohl-geruch;Ge-schmack

Grund-schul-fach

Sport-boot

Abk.:Tetanus

weicheUnter-lage

Rentier-züchter

Republikin Nord-ost-afrika

Seh-organ

Teil desFahr-rades

kehrenSport-stätte

med.:Milz

ausge-lernterHand-werker

Brand-rück-stand

Fahrrad-,Motorrad-fahrer(engl.)

ver-hängnis-voll

ErklärerzitternIch-mensch

LebewohlErdfor-mation

Luftholen

essbarePflanzen

Hunde-name

Lohn,Ver-dienst

Trumpfim Kar-tenspiel(frz.)

Über-schrift

ugs.: sichsehr an-strengen

filzigerWoll-stoff

Gewässerin e. erlo-schenenVulkan

Ausweis f.ärztlicheSchutz-maßnahmen

Gewürz-nuss

Zeichenfür Zinn(Stannum)

glän-zendesGewebe

Abk.:außerDienst

Magnet-ende

Alten-betreuer

besitz-anzeig.Fürwort

Woh-nungs-nehme-rin

FußstoßUmlautAbk.:Konto

Wildwest-lokal

Internet-adresse(engl.Abk.)

Bienen-zucht

®

*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 36*DRUCKPUNKT_2-2010_Version Bio Feedback.indd 36 12.08.2010 13:32:13 Uhr12.08.2010 13:32:13 Uhr

DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2010 37RÄTSEL

Sudoku-Rätsel... der japanische Rätselspaß ...

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.

Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.

Wenn Sie an unserem Preisrätsel teilnehmen möchten, notieren Sie bitte das Lösungswort und schicken Sie es an uns per Post oder Fax:

Deutsche HochdruckligaBerliner Straße 4669120 HeidelbergFax 0 62 21 – 5 88 55-25

Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2010.Das Lösungswort erscheint in der Ausgabe 3/2010. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Gewinner ermittelt das Los.

Aufl ösung auf der nächsten Seite

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Das Lösungswort des Preisrätsels im

DRUCKPUNKT 1 / 2010

lautete „Forum junge Hypertensiologie“.

Gewonnen haben:

1. Preis · Armin Schretzmayr,86735 Amerdingen:

Das Oberarm-Blutdruckmessgerät

M5 Professional von Omron.

2. Preis · Axel Frhr. von Maltzahn,

72250 Freudenstadt-Dietersweiler:

Il Mondo della Pasta: Frische Pasta selbst

gemacht mit dem italienischen Koch Sante

de Santis. Ein Kochbuch mit ausführlichen

Anleitungen.

3. Preis · Siegfried Beck,

72458 Albstadt:

Ein Ratgeber aus dem Trias Verlag „Blut-

hochdruck. Endlich wieder gute Werte“

von Professor Dr. med. Martin Middeke.

1. PreisDer neue MP3- und Video-Player Sansa Fuze von SanDisk mit

8 Gigabyte Speicherkapazität. Der Sansa Fuze ermöglicht die

Speicherung von bis zu 2.000 Songs. Der wiederaufl adbare

Akku verfügt über eine lange Laufl eistung: 24 Stunden lang Mu-

sik hören und Bilder anschauen oder 5 Stunden lang Videos ansehen. Integriert

sind ein Radio sowie ein Sprachrekorder inklusive Mikrofon für Sprachaufnah-

men. Mit zum Preis gehört eine microSD-Karte mit 16 Gigabyte zur Speicherer-

weiterung. Gerät und Karte wurden gestiftet von der Firma SanDisk.

2. PreisDas vollautomatische Oberarm-Blutdruckmessgerät

OMRON MIT-Elite Plus. Das Gerät verfügt über eine

PC-Schnittstelle mittels USB-Kabel sowie über 90 Spei-

cherplätze und eine Mittelwertanzeige der letzten drei Mess-

werte. Falls Blutdruckwerte ober- oder unterhalb der Normwerte liegen, wird

dies ebenso angezeigt wie unregelmäßige Pulsschläge.

3. PreisDer Ratgeber aus dem Trias Verlag „Bluthochdruck.

Endlich wieder gute Werte“ von Professor Dr. med.

Martin Middeke.

*DRUCKPUNKT_2-2010_Bio Feedback_geku rzt2.indd 37*DRUCKPUNKT_2-2010_Bio Feedback_geku rzt2.indd 37 16.08.2010 10:56:16 Uhr16.08.2010 10:56:16 Uhr

38 VORSCHAU

1. Worüber können Sie sich immer wieder freuen?

Über Tage mit meinen Kindern und meiner Frau am Meer.

2. Worüber ärgern Sie sich am meisten?

Über Leute, die viel reden, ohne wirklich etwas zu sagen zu haben.

3. Wie steht es zurzeit um Ihre Gesundheit?

Ab 25 geht’s bergab sagt man – habe ich aber noch nicht bemerkt ;-)

4. Was essen Sie am liebsten?

Chinese Fingerfood

5. Welchen Sport treiben Sie?

Auf jeden Fall zu wenig - Radfahren!

6. Wie können Sie sich am besten entspannen?

Bei einem guten Rotwein, Käse und Baguette.

7. Welcher Kino- oder Fernsehfi lm hat Ihnen in letzter Zeit am meisten gefallen?

Der Tatort aus Münster mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers.

8. Welches Buch hat Sie besonders beeindruckt?

Die „Netzkarte“ von Sten Nadolny – im Mittelpunkt steht der Pädagogikstudent Ole Reuter.

Kurz vor seinem Examen reist er ziellos er auf der Suche nach sich selbst mit der Bahn durch

die Bundesrepublik der 70er Jahre.

9. Was bereitet Ihnen zurzeit am meisten Kopfzerbrechen?

Die Antwort auf diese Frage!

10. Was möchten Sie in Ihrem Leben unbedingt noch machen?

Mit Zug und Rucksack durch Kanada reisen.

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:› Forschung im Gesundheitswesen: das AQUA-Institut

› Diabetes

› Die 2. Summer School der Deutschen Hochdruckliga

Dr. med. Jan Stritzke (Jahrgang 1973), Facharzt für Innere Medizin an der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Forums junge Hypertensiologie, das die Deutsche Hochdruckliga im Jahr 2009 zur Förderung ihres wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchses gründete.

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ImpressumHerausgeber:Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL ®

Deutsche Hypertonie GesellschaftDeutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck

Geschäftsführer:Dr. Joachim Leiblein

Geschäftsstelle:Berliner Straße 46, 69120 HeidelbergTelefon: (0 62 21) 5 88 55-0Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25Internet: www.hochdruckliga.deE-Mail: [email protected]

Schriftleitung:Prof. Dr. med. Rainer DüsingProf. Dr. med. Martin Paul

Redaktion:Dr. Anette Huesmann (v.i.S.d.P.), Heidelberg;für namentlich gekennzeichnete Beiträge sinddie Autoren verantwortlich.– Adresse siehe Geschäftsstelle –

Anzeigen:Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL ®

– Adresse siehe Geschäftsstelle –

Titelfoto:Pavel Losevsky – Fotolia.com

Gestaltung und Layout:Kaisers Ideenreich, 67435 Neustadt / Wstr.www.kaisers-ideenreich.de

Druck und Versand:NINO Druck GmbH, 67435 Neustadt / Wstr.,www.ninodruck.de

Vorstand der Deutschen Hochdruckliga:Prof. Dr. med. Joachim Hoyer, Marburg(Vorsitzender)Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Lübeck(stellv. Vorsitzender)Dr. med. Siegfried Eckert, Bad OeynhausenProf. Dr. med. Ulrich Kintscher, BerlinProf. Dr. med. Thomas Mengden, Bad NauheimDr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, LeverkusenProf. Dr. med. Hans-Georg Predel, KölnProf. Dr. med. Lars Christian Rump, Düsseldorf

Schirmherrin der Deutschen Hochdruckliga:Dr. med. Marianne Koch, Tutzing

Bezug:DRUCKPUNKT kann bei der Bundesgeschäfts-stelle der Hochdruckliga zum Jahrespreis von 21,40 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten)abonniert werden. Das Einzelheft kostet 4 Euro. Für die Mitglieder der Hochdruckliga ist der Be zugspreis im jährlichen Mindestbeitrag von16 Euro (Ärzte 26 Euro) enthalten. Als Abonne-ment-Zeitraum gilt das Kalenderjahr. Der Bezug verlängert sich um jeweils ein weiteres Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahresende ge-kündigt wird.

Aufl age:DRUCKPUNKT erscheint max. viermal im Jahrin einer Aufl age von je 22.000 Exemplaren.

*Hinweis: Bei der Bezeichnung „Hypertensiologe DHL®”handelt es sich nicht um eine nach den Berufs ordnungen grundsätzlich führungsfähige Bezeichnung für Ärzte, sondern um eine nach dem entsprechenden ärztlichen Berufsrecht ein zu ord nende Be zeichnung (z. B. nach der Musterbe rufs-ordnung der deutschen Ärzte als „Tätigkeitsschwerpunkt” bzw. nach den Be rufsordnungen der Landesärztekammern). Soweit in der vorliegenden Ausgabe von „Weiterbildung“ die Rede ist, handelt es sich dabei um Fortbildungsmaßnahmen der Deutschen Hochdruckliga e. V. DHL ® – Deutschen Hy-pertonie Gesellschaft, die nicht mit den Weiterbildungsmaß-nahmen der Ärztekammern zu verwechseln sind.

Bankverbindung:Dresdner Bank HeidelbergKto.-Nr. 541 493 300, BLZ 672 800 51Postbank KarlsruheKto.-Nr. 206 704 758, BLZ 660 100 75

ISSN 1619-0637

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DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL® – DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT

Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen

AUSGABE 2 | 2010

DRUCKPUNKTHochdruckliga

Verantwortung für die eigene Gesundheit

Kreta-Diät schützt vor Stress

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Sport als Stresskiller?Mit Musik den Blutdruck senken

Wissenschaftler haben neue Verbindungen zwischen Salz, dem Wasserhaushalt des Körpers und Bluthoch-druck entdeckt.

Musik ist der Schlüssel zur Harmonie unseres Gehirns: Wer singt, musiziert oder tanzt ist ausgeglichen und zufrieden.

Salz unter der Haut

Sport ist gesund, das haben viele Studien gezeigt. Doch wirkt Sport auch gegen die gesundheitsschäd-lichen Folgen von Stress?

Vererbung der Hypertonie:

LebensstilbeeinflusstErbanlagen