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DÜNGUNG UND HUMUSWIRTSCHAFT Inhaltsverzeichnis Hintergrundinformationen....................................2 Methodisch-didaktische Hinweise.............................3 Rahmenlehrplanbezug.......................................3 Kompetenzziele............................................3 Unterrichtsskizze.........................................3 Zeitaufwand für die Unterrichtsdurchführung...............4 Materialien für die Unterrichtsdurchführung...............4 Ideen und Anregungen......................................5 Literatur und Links.........................................6 Interessantes auf oekolandbau.de..........................6 aid-Medien................................................6 Weblinks..................................................6 Arbeitsmaterial.............................................7 Sachtext T 1: Humuswirtschaft und Düngung................8 Arbeitsauftrag A 1: Düngung und Humuswirtschaft.........12 Arbeitsauftrag A 2: Organisches Material als Dünger.....13 Arbeitsauftrag A 3: Gründüngung..........................14 Arbeitsauftrag A 4: Mineral- und Spurenelement-Dünger....15 Arbeitsauftrag A 5: Untersaaten..........................16 Impressum..................................................17

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Dngung und Humuswirtschatf

Dngung und Humuswirtschaft

Inhaltsverzeichnis

Hintergrundinformationen2

Methodisch-didaktische Hinweise3

Rahmenlehrplanbezug3

Kompetenzziele3

Unterrichtsskizze3

Zeitaufwand fr die Unterrichtsdurchfhrung4

Materialien fr die Unterrichtsdurchfhrung4

Ideen und Anregungen5

Literatur und Links6

Interessantes auf oekolandbau.de6

aid-Medien6

Weblinks6

Arbeitsmaterial7

Sachtext T 1: Humuswirtschaft und Dngung8

Arbeitsauftrag A 1: Dngung und Humuswirtschaft12

Arbeitsauftrag A 2: Organisches Material als Dnger13

Arbeitsauftrag A 3: Grndngung14

Arbeitsauftrag A 4: Mineral- und Spurenelement-Dnger15

Arbeitsauftrag A 5: Untersaaten16

Impressum17

Hintergrundinformationen

Vieles Wichtige zum kolandbau ist auch in der Datei Die kologische Landwirtschaft Fachinfos zum Einstieg unter www.oekolandbau.de Lehrer Unterrichtsmaterialien Berufs- und Fachschulen Agrarwirtschaft zu finden.

Dngung meint die Nhrstoffversorgung zur Ertragsverbesserung und Wachstumsoptimierung von Nutzpflanzen. Dies gilt auch fr den kologischen Landbau.

Im kologischen Landbau wird der Begriff Dngung aber weiter gefasst: Neben der Nhrstoffzufuhr soll durch Dngung der Boden belebt, die Mineralisierung angeregt und Humus aufgebaut werden. Der kologisch wirtschaftende Landwirt versucht die Versorgung der Nutzpflanzen ber die Frderung der natrlichen Nhrstoffkreislufe im Boden (und im Betrieb) sicherzustellen. Aus diesem Grund ist er auf den Erhalt des Humus und auf ein aktives Bodenleben angewiesen. ber die intensivere Umsetzung organischer und mineralischer Substanzen sollen im Boden gebundene Nhrstoffe fr die Kulturpflanzen verfgbar gemacht werden (Mineralisierung). Dngung wird im kolandbau nie als Einzelmanahme betrachtet. Fruchtfolge und standortgerechte Bodenbearbeitung finden bei den Pflanzenbedarfsberlegungen immer Eingang in die Planung.

Alle Dngungsmanahmen dienen dem Erhalt und Aufbau der Bodenfruchtbarkeit unter anderem durch

eine ausgeglichene und eventuell positive Humusbilanz im Rahmen einer vielseitigen Fruchtfolge (insbesondere auch Anbau von Leguminosen zur Stickstoff-Fixierung),

Untersaaten, Zwischenfrchte, Dauerbegrnung,

die Zufuhr biologisch abbaubaren Materials mikrobiellen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs (als Grundlage der Dngung) und

eine standortgerechte Kalkversorgung zur Sureabpufferung sowie Erhaltung der Krmelstabilitt und Bodenstruktur.

Leicht lsliche mineralische und chemisch-synthetisch hergestellte Dngemittel sind im kolandbau nicht erlaubt. Das heit, der Landwirt ist auf andere Dngemanahmen angewiesen.

Einige dieser Methoden werden in der vorliegenden Unterrichtseinheit genauer beleuchtet. Die Schlerinnen und Schler erarbeiten sich dieses Wissen mit einem Expertenpuzzle. Diese Methode trgt nicht nur dazu bei, neues Wissen zu erwerben, sondern es durch das Vermitteln des eigenen Expertenwissens auch weiterzuentwickeln und zu festigen.

Dngung und HUmuswirtschaft

Weitere Informationen zum Thema Dngung im kologischen Pflanzenbau sind im Portal unter www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/allgemeiner-pflanzenbau/duengung zu finden.

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Methodisch-didaktische Hinweise Rahmenlehrplanbezug

Die Einheit orientiert sich an den Inhalten des Rahmenlehrplans zur Berufsausbildung zur Landwirtin/zum Landwirt.

1. AusbildungsjahrLerngebiet Pflanze: Dngung

2. AusbildungsjahrLerngebiet Pflanze: Produktionsverfahren/Betriebszweig Getreide

3. AusbildungsjahrLerngebiet Alternative Landwirtschaft: Pflanzenbau

Fr die Durchfhrung dieser Unterrichtseinheit sollten die Schlerinnen und Schler mit der Dngung im konventionellen Pflanzenbau bereits vertraut sein.

Kompetenzziele

Die Schlerinnen und Schler

kennen verschiedene Methoden zur Nhrstoffversorgung im kologischen Landbau,

hinterfragen konventionelle und kologische Methoden,

setzen sich im Detail mit Teilaspekten des Themas auseinander und bereiten diese verstndlich fr ihre Mitschlerinnen und Mitschler auf,

erwerben neues Wissen teamorientiert, indem sie sowohl die Rolle des Lernenden als auch des Lehrenden einnehmen.

UnterrichtsskizzeEinstieg

Als Einstieg ins Thema sollten die Schlerinnen und Schler den Sachtext T 1 lesen. Da dieser sehr umfangreich ist, bietet es sich an, die Vorbereitung des Textes als Hausaufgabe zu vergeben. Ergnzende Aufgaben in Form von Thesenformulierungen, (stichwortartigen) Zusammenfassungen, sind hierbei denkbar.

Erarbeitung

Die Erarbeitungsphase findet im Expertenpuzzle statt. Nheres zu dieser Methode finden Sie auch unter http://methodenpool.uni-koeln.de/rallye/frameset_rallye.html.

Zunchst finden die Schlerinnen und Schler sich zu viert in Stammgruppen zusammen und bearbeiten die Aufgabe 1 des Arbeitsauftrags A 1. Anschlieend werden die Expertengruppen gebildet. Hierzu geht je ein Stammgruppenmitglied in jede Expertengruppen. Jede dieser Gruppen beschftigt sich mit einem der Arbeitsauftrge A 2 bis A 5. Ist diese Phase abgeschlossen finden die Stammgruppen wieder zusammen und bearbeiten die Aufgaben 2 und 3 des Arbeitsauftrags A 1. Hierbei ist es wichtig, dass jeder Experte sein Wissen optimal mit einbringen kann.

Anstatt des Arbeitsauftrags A 5 oder als Ergnzung zu diesem kann auch der Arbeitsauftrag A 2 aus der Unterrichtseinheit Fruchtfolgen im kolandbau (www.oekolandbau.de/lehrer/unterrichtsmaterialien/berufs-und-fachschulen-agrarwirtschaft/landwirtschaft) genutzt werden. Die Schlerinnen und Schler sollen hier anhand einer vorgegeben Fruchtfolge Vorschlge fr Untersaaten und Zwischenfrchte erarbeiten.

Sicherung

Die Visualisierung der Arbeitsergebnisse als Merkkarte (siehe Arbeitsauftrag A 1, Aufgabe 5) dient der Sicherung des Gelernten. Die Stammgruppen knnen die Merkkarten in der Klasse vorstellen und gegebenenfalls die besten/prgnantesten prmieren.

Zeitaufwand fr die Unterrichtsdurchfhrung

Wenn nur wenig Zeit zur Verfgung steht,

kann der Sachtext zur Information genutzt werden.

Je nach Vertrautheit der Schlerinnen und Schler mit der Methode etwa drei bis vier Unterrichtsstunden (bei 45-Minuten-Takt), zuzglich Zeit fr die Vorbereitung des Textes und gegebenenfalls fr die Durchfhrung der Nhrstoffbedarfsermittlung.

Materialien fr die Unterrichtsdurchfhrung

Kopien des Sachtextes und der Arbeitsauftrge in ausreichender Anzahl

PC mit Internetzugang

Ausdrucke des in Arbeitsauftrag A 5 genannten Textes zur Untersaat (www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/spezieller-pflanzenbau/zwischenfruechte/untersaaten-moeglichkeiten-grenzen-mischungen/)

Karteikarten oder farbiges Papier

Ideen und Anregungen

Das Thema Dngung eignet sich natrlich auch fr anschauliche Berechnungen und Fallbeispiele. Zum Beispiel knnen die Schlerinnen und Schler innerhalb der Expertengruppen fr einen vorher definierten Schlag die Dngung nach der jeweiligen Methode planen und berechnen.

Mithilfe des BEFU-Programm knnen die Schlerinnen und Schler eine Dngebedarfsermittlung fr einen kologischen und/oder einen konventionellen Betrieb erstellen. Diese Aufgabe frdert in besonderem Mae die Sach- und Methodenkompetenz: Erstellen einer Dngebedarfsermittlung mittels computergesttztem Programm

Als Abschluss des Themenkomplexes Dngung kann eine Art Quiz durchgefhrt werden, bei dem natrlich auch Fragen zur Dngung im kologischen Landbau bercksichtigt werden sollen: Welche Dnger knnen Sie im kolandbau nehmen?, Berechnen Sie die zu dngende N-Menge fr , Welche Nhrstoffe liefert welche Vorfrucht?, Die LUFA-Probe zeigt Ihnen fr Phosphor einen Wert in der Versorgungsstufe B an was machen Sie?,

Die Schlerinnen und Schler knnen sich mithilfe aktueller Studienberichte ber Praktikabilitt und Effizienz verschiedener kologischer Methoden informieren. Die Datenbank Organic Eprints (www.orgprints.org) bietet entsprechende Berichte an, ber die Suchfunktion knnen diese gefiltert und abgerufen werden. Leichter verstndliche Zusammenfassungen vieler Studien stehen auch unter www.oekolandbau.de zur Verfgung.

Als praxisorientiere Ausweitung des Themas lsst sich die Effektivitt der verschiedenen Methoden auf Testflchen untersuchen. Hierfr sollten in regelmigen Zeitabstnden Nhrstoffanalysen des Bodens vorgenommen werden. Auch knnen die Schlerinnen und Schler zur Erstellung von Hoftorbilanzen ihrer Ausbildungsbetriebe angehalten werden.

Als ergnzendes Informationsmaterial empfiehlt sich die Broschre Standortangepasste Humusbilanzierung im kologischen Landbau des schsischen Landesamts fr Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Sie steht unter http://orgprints.org/23098/1/LfULG-Bericht_A4_Humusbilanzierung_oeko4.pdf zum kostenlosen Download zur Verfgung.

Unter www.aid.de/lernen/ausbildung_agrarbereich_landwirtschaft.php stehen viele Leittexte fr die berufliche Ausbildung im Agrarbereich zum kostenlosen Download zur Verfgung. Dort finden Sie auch Leittexte zum Thema Dngung.

Literatur und Links Interessantes auf oekolandbau.de

Prinzipien des kolandbauswww.oekolandbau.de/erzeuger/grundlagen/hintergruende/prinzipien-des-oekolandbaus

Gesetze und Verordnungenwww.oekolandbau.de/erzeuger/grundlagen/rechtliche-grundlagen

Dngung im kologischen Landbauwww.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/allgemeiner-pflanzenbau/duengung

Zwischenfrchte im kologischen Landbauwww.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/spezieller-pflanzenbau/zwischenfruechte

Fruchtfolgegestaltung www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/allgemeiner-pflanzenbau/fruchtfolge

aid-Medien

kologischer Landbau Grundlagen und Praxis (Heft)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1070, Preis: 3,50 EUR

Lebensmittel aus kologischen Landbau (Heft)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1218, Preis: 2,50 EUR

kologischer Landbau Grundlagen und Praxis (Video-DVD)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 7511, Preis: 15,50 EUR

Kompost in der Landwirtschaftwww.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1476, Preis: 3,00 EUR

Gute fachliche Praxis Bodenbewirtschaftung und Bodenschutzwww.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 3614, Preis: 7,00 EUR

Weblinks

Aktuelle Forschungsprojekte des Bundesprogramms kologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft www.bundesprogramm.de/forschungsmanagement/projektliste

Betriebsmittelliste fr den kologischen Landbau http://betriebsmittel.org

Arbeitsmaterial

Hinweis

Diese Materialien sind auf unserer Internetseite sowohl als Word- als auch als barrierefreie PDF-Datei zu finden.

Einstieg

Sachtext T 1: Humuswirtschaft und Dngung8

Erarbeitung

Arbeitsauftrag A 1: Dngung und Humuswirtschaft12

Arbeitsauftrag A 2: Organisches Material als Dnger13

Arbeitsauftrag A 3: Grndngung14

Arbeitsauftrag A 4: Mineral- und Spurenelement-Dnger15

Arbeitsauftrag A 5: Untersaaten16

Sachtext T 1: Humuswirtschaft und Dngung

Humus als zentrales Element

Die Dngung im kologisch wirtschaftenden Betrieb unterscheidet sich wesentlich von der im konventionellen Landbau. Sie kann sogar als eines der zentralen Unterscheidungsmerkmale angesehen werden.

Ziele der Dngung ist eine termin- und mengenmig optimale Nhrstoffversorgung der Pflanzen, um eine qualitativ und quantitativ hoch stehende Ertragsbildung zu frdern. Ohne leicht lslichen mineralischen Dnger ist es jedoch schwierig, dieses annhernd zu erreichen. So muss die Dngung im kolandbau auf viele Faktoren Rcksicht nehmen und gut abgestimmt werden, die zwar im Prinzip auch fr den konventionellen Landbau gelten, dort jedoch nicht so essentiell sind, wenn sie nicht perfekt umgesetzt werden. Zum Beispiel:

Resultate von Bodenanalysen (Nhrstoffe, Textur, Humusgehalt, pH-Wert),

Zeitpunkt des Haupt-Nhrstoffbedarfs und Vegetationsdauer der Kulturen,

Nhrstoffentzge aus dem Boden.

Fr eine termingerechte Pflanzenernhrung sind die langsam wirkenden organischen Dnger auf eine hohe Bodenaktivitt angewiesen. Schnell wirkende mineralische Dnger drfen nicht angewendet werden.

Grundlage fr ein gesundes Pflanzenwachstum soll weniger die direkte Dngung als vielmehr eine harmonische Ernhrung der Pflanzen ber die Aktivierung des Bodenlebens sein. ber die intensivere Umsetzung organischer und mineralischer Substanzen werden im Boden gebundene Nhrstoffe fr die Kulturpflanzen verfgbar gemacht. Alle Dngungsmanahmen dienen dem Erhalt und Aufbau der Bodenfruchtbarkeit, die unter anderem durch

eine ausgeglichene und eventuell positive Humusbilanz im Rahmen einer vielseitigen Fruchtfolge (insbesondere auch Anbau von Leguminosen zur Stickstoff-Fixierung),

Untersaaten, Zwischenfrchte, Dauerbegrnung,

die Zufuhr biologisch abbaubaren Materials mikrobiellen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs (als Grundlage der Dngung) und

eine standortgerechte Kalkversorgung zur Sureabpufferung sowie Erhaltung der Krmelstabilitt und Bodenstruktur

gefrdert werden soll.

Dreh- und Angelpunkt dieser Prozesse ist der Humus oder die gesamte organische Substanz des Bodens. Deshalb spricht man in diesem Zusammenhang auch von Humuswirtschaft. Der Humus hat entscheidenden Einfluss auf Wachstum und Ertrag. Sein ausgleichender Effekt wirkt sich auf alle wichtigen Bodeneigenschaften (Bodendichte, Struktur, Porenvolumen, biologische Aktivitt, Nhrstoffumsetzung und -verfgbarkeit, Nhrstoff- und Wasserspeichervermgen etc.) positiv aus. Insbesondere die Probleme der Bden mit relativ einseitiger Korngrenzusammensetzung (schwere Bden: Aggregatstabilitt und Bodenlftung; schluffige Bden: Erosion; leichte Bden: Wasser- und Nhrstoffkapazitt) werden mit einer guten Humusversorgung entschrft.

Die Eckpfeiler der Humuswirtschaft sind neben einer vielseitige Fruchtfolge und schonender Bodenbearbeitung, die ausreichende Versorgung des Bodens mit Nhrstoffen.

Auswahl der Dngemittel

Grundstzlich soll eine weitgehende Selbstversorgung des Betriebes mit eigenen Dngemitteln angestrebt werden (innerbetrieblicher, mglichst geschlossener Nhrstoffkreislauf). Da ein Teil der Nhrstoffe den Betriebskreislauf zwangslufig in Form von Erntegut verlsst, wird man allerdings langfristig nicht vllig ohne Nhrstoffimporte auskommen knnen. Dies gilt verstrkt fr viehschwache oder sogar vllig viehlos wirtschaftende Betriebe.

Nur wenn die Nhrstoffversorgung ber Fruchtfolge und betriebseigene Wirtschaftsdnger nicht gedeckt werden kann, knnen mit Bedarfsnachweis gegenber der ko- Kontrollstelle ausnahmsweise Dngemittel gem Anhang I der EU-Rechtsvorschriften fr den kologischen Landbau eingesetzt werden.

Eine Rckfhrung der dem Betrieb entzogenen Nhrstoffe in Form von Fkal- oder Klrschlamm (also eine berbetriebliche Kreislaufwirtschaft), ist aufgrund mglicher Schadstoffgehalte in kologischen Betrieben nicht gestattet oder bei Abfallkomposten stark eingeschrnkt (RAL Gteklasse 1 fr kolandbau). Sie ist aber im kolandbau in der Diskussion, da die Rckfhrung ber grere Kreislufe langfristig erforderlich werden kann.

Zukauf von Wirtschaftsdnger und Biomasse wie Stroh aus anderen kologisch wirtschaftenden Betrieben ist grundstzlich mglich. Da es aber berall knappe Ressourcen gibt, gibt es keinen groen Markt fr Wirtschaftsdnger. Deswegen sind Futter- und Mistkooperationen die bliche Art und Weise, Nhrstoffkreislufe auch berbetrieblich aufzubauen.

Begrenzt knnen nach der EU-ko-Verordnung auch Wirtschaftsdnger aus konventioneller Herkunft (Glle oder Festmist aus Tierhaltungen, Stroh aus dem Ackerbau, Glle aus Biogasanlagen) oder Schlachtereien (Horn- und Federmehle) eingesetzt werden. Diese mssen der Kontrollstelle angezeigt und teilweise auch genehmigt werden. Alle Nhrstoffe, die auf den Betrieb gebracht werden, mssen analysiert werden.

Knappe und nicht regenerierbare Nhrstoffe wie Phosphor oder andere Mengen- und auch Spurenelemente sowie Kalk knnen gen einer Positivliste gekauft und ausgebracht werden, wenn sie der Ausgleichung der Nhrstoffbilanz dienen.

Die Unterscheidung zwischen hofeigenen und hoffremden Nhrstoffquellen ist daher insbesondere im kolandbau wichtig.

Hofeigene Nhrstoffquellen

Hoffremde Nhrstoffquellen

Bodenreserven (nach Mobilisierung)

Fruchtfolge

Ernte- und Wurzelrckstnde

Leguminosen (N)

Grndngungskulturen

Hofdnger

Stallmist

Stallmistkompost

Glle

Jauche

Grsubstrate aus Biogasanlagen (nur unter Bercksichtigung strenger Auflagen)

Komposte (nur in Grenzen)

Grnabfallkomposte (zulssig)

Bioabfallkomposte (nur unter Bercksichtigung strenger Auflagen)

(Futtermittel)

(Strohzukauf)

Gesteinsmehle

Kalk

Rohphosphat

Gesteinsmehle

Organische Handelsdnger

Ausgewhlte Nhrstoffdnger (nur bei Bedarfsanerkennung durch Kontrollstelle)

Beim Einsatz von Dnge- und Bodenverbesserungsmitteln sind die gesetzlichen Bestimmungen, vor allem die Vorgaben der EU-Rechtsvorschriften fr den kologischen Landbau (siehe auch: www.oekolandbau.de Erzeuger Grundlagen Rechtliche Grundlagen) sowie bei Mitgliedschaft in einem Anbauverband die hufig strengeren Verbandsrichtlinien (siehe auch: www.oekolandbau.de Grundlagen Verbnde) zu beachten.

Anzustrebende Nhrstoffgehalte im Boden

Werden im kolandbau je nach lokaler Intensitt des konventionellen Ackerbaus etwa 25 bis 50 Prozent niedrigere Ertrge als im konventionellen Landbau veranschlagt, so werden nach Auswertung unterschiedlicher Untersuchungen folgende Nhrstoffgehalte des Bodens vielfach als blich angesehen:

Phosphat: 4,0 (1 bis 7) mg/100 g Boden (25 Studien)

Kalium: 5,8 (4 bis 10) mg/100 g Boden (20 Studien)

Magnesium: 1 bis 2 mg/100 g Boden (4 Studien)

Diese Werte erscheinen im Vergleich zu den Empfehlungen im konventionellen Landbau sehr niedrig. Die Dngungsklassen gem LUFA-Untersuchungen gelten auch fr den kolandbau. Es ist jeweils die Nhrstoffversorgung der Klasse C (ausgewogen) anzustreben. Um ausreichende Ertrge zu ermglichen und auch die langfristige Ertragssicherheit nicht zu gefhrden, sollte man den nachfolgenden Empfehlungen (Schneck, 2003) folgen:

Regelmig Bodenuntersuchungen durchfhren.

Die im Ausgangsgestein vorhandenen Bodenvorrte abschtzen (z. B. sind Urgesteinsbden reich an Kalium und arm an Phosphat, Kalk und Magnesium).

Eine gute Bodenstruktur, einen guten Humusgehalt sowie eine gute Humusqualitt fr die Nhrstoffmobilisierung frdern.

Phosphor- und Kaliumwerte kontrollieren (CAL-Methode):

unter 5 mg/100 g Boden: sehr niedrig, Dngung einplanen,

5 bis 9 mg/100 g Boden: Beraterin oder Berater hinzuziehen,

ber 10 mg/100 g Boden: bei guter Bodenstruktur ausreichend.

Die Erstellung eines Nhrstoffvergleichs auf Hoftorbasis ( nach Dngeverordnung) beziehungsweise von Nhrstoffbilanzen kann gerade in kologisch bewirtschafteten Betrieben eine brauchbare Aussage dazu liefern, wie viel Phosphor und Kalium den Betrieb mit den Verkaufsprodukten verlassen und wie viel Nhrstoffe andererseits mit organischen Dngern, Heu, Stroh und Futtermitteln zugekauft werden. Hufig ist Folgendes zu beobachten:

Viehlose Betriebe haben eine negative Bilanz bei Phosphor und Kalium von etwa je minus 30 kg P2O5 und K2O je Hektar (je nach Ertragshhe auch mehr).

Viehhaltende Betriebe liegen bei etwa je minus 10 kg P2O5 und K2O je Hektar (abhngig von Betriebsmittelzukauf, GV-Besatz und Ertragshhe).

In Gemischtbetrieben hat das Grnland oft deutlich niedrigere Bodenuntersuchungswerte als der Acker.

Auf gleichmige Wirtschaftsdngerverteilung sollte geachtet werden.

Gehaltsklassen fr lsliche Bodennhrstoffe in Acker-und Grnland

Gehaltsklasse

Einstufung

Anmerkungen fr kologische Anbauverfahren

A

Sehr niedrig

Ertrags- u. Qualittsmngel, sehr guter Umwelt- und Ressourcenschutz, geringe Effizienz bei singulrem Mangel

Zufuhr an Grundnhrstoffen von auen in der Regel notwendig

B

Niedrig

Optimal fr kologischen Landbau: guter Ertrag und Qualitt, Umwelt- und Ressourcenschutz gut

Zufuhr an Grundnhrstoffen von auen gegebenenfalls langfristig notwendig

C

Mittel

Optimal fr konventionellen Landbau: guter Ertrag, verringerter Umwelt- und Ressourcenschutz

Zufuhr an Grundnhrstoffen von auen begrndungsbedrftig (beispielsweise intensiver Gemsebau)

D

Hoch

Maximaler Ertrag, Luxuskonsum, geringer Umwelt- und Ressourcenschutz

Keine Zufuhr an Grundnhrstoffen von auen

E

Sehr hoch

Ertrags- und Qualittsdepressionen mglich, Luxuskonsum, kein Umwelt- und Ressourcenschutz

Keine Zufuhr an Grundnhrstoffen von auen (Vorsorge- und Sanierungsmanahmen erwgen)

Quelle: Kolbe H: Grundlagen und praktische Anleitung zur N-, P-, K- und Mg-Dngung, 2006, ber: www.landwirtschaft.sachsen.de

Zu erwartende Nhrstoffverluste im kolandbau

Die Nhrstoffgehalte im Boden spielen auch im Hinblick auf die zu erwartenden Nhrstoffverluste eine Rolle. Da im kologischen Landbau generell weniger Nhrstoffe zugefhrt werden und die Nhrstoffgehalte im Boden in der Regel deutlich niedriger sind als im konventionellen Landbau, wird es insgesamt zu geringeren Nhrstoffverlusten (durch Auswaschung, Abtrag, ) kommen. Generell kann eine mittlere Auswaschung an Magnesium von etwa 15 bis 25 Kilogramm pro Hektar und Jahr und an Kalium von 20 bis 50 Kilogramm pro Hektar und Jahr angenommen werden. Nach neueren Untersuchungen sind bei sehr hohen Bodengehalten auch Phosphor-Verluste nachzuweisen. Stickstoffverluste gibt es auch im kolandbau, sie sind jedoch gesamtbetrieblich erheblich niedriger als im konventionellen Landbau, da nicht so viel verfgbar ist. Trotzdem kann es schlagweise zu erheblichen Auswaschungen kommen (zum Beispiel gemulchte Kleegrasbestnde ohne Abfahren der Biomasse und bei der Ausbringung von Wirtschaftsdngern).

Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Hhe der Nhrstoffverluste und dem Versorgungsgrad der Bden. So sinkt zum Beispiel die Auswaschung an Kalium auf Sandboden um zirka 50 Prozent, wenn an Stelle der Gehaltsklasse C fr lsliche Bodennhrstoffe die Versorgungsstufe B eingehalten wird. Es erfolgt sogar eine Abnahme der Auswaschung um 70 Prozent, wenn an Stelle der Stufe D die Versorgungsstufe B aufrechterhalten wird.

Dngung und HUmuswirtschaft

T 1

Arbeitsauftrag A 1: Dngung und Humuswirtschaft

Ablaufplan

Arbeitsauftrag A 1 Aufgabe 1

Arbeitsauftrag A 1 Aufgaben 2 und 3

Organische Dnger (Arbeitsauftrag A2)

Grndngung (Arbeitsauftrag A3)

Grndngung

Mineral-, Spurenelement-Dnger (Arbeitsauftrag A4)

Untersaaten und Zwischenfrchte (Arbeitsauftrag A5)

StammgruppenExpertengruppenStammgruppen

Stammgruppen-Aufgaben Teil I

Diskutieren Sie die folgenden Fragen in Ihrer Stammgruppe und notieren Sie Ihre Ergebnisse auf Karteikarten:

Welche Grundstze zur Humuswirtschaft und Dngung sind im kologischen Landbau zu beachten?

Welche wesentlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede fallen Ihnen hinsichtlich der Durchfhrung der Dngung in kologischen und konventionellen Betrieben auf?

Welche Bedeutung hat die Bodenuntersuchung im kologischen Landbau? Welche Nhrstoffgehalte werden angestrebt?

Stammgruppen-Aufgaben Teil II

Diskutieren Sie, wie sich die Vorgaben zur Humuswirtschaft und Dngung im kologischen Landbau (langfristig) auf die folgenden Faktoren auswirken knnen:

Bodenfruchtbarkeit

Ertrag

Qualitt der Ernteerzeugnisse

Umwelt

Erstellen Sie eine Merkkarte auf der Sie die wichtigsten Grundstze zur Dngung in der kologischen Landwirtschaft prgnant zusammenfassen. Sie knnen diese Merkkarte auch in Form einer Checkliste gestalten.

Dngung und HUmuswirtschaft

A 1

Arbeitsauftrag A 2: Organisches Material als Dnger

Hinweis

Informationen und Hilfen finden Sie zum Beispiel unter www.oekolandbau.de/erzeuger.

Organisches Material, insbesondere der Mist der landwirtschaftlichen Nutztiere sowie pflanzliche (Ernte-)Rckstnde, bilden eine wesentliche Grundlage der Dngung. Diese Dngemittel sollten nach Mglichkeit vom eigenen Betrieb stammen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich im kolandbau, neben der Pflanzenproduktion auch Viehhaltung zu betreiben oder eine lokale Futter-Mist-Kooperation zwischen vieharmen und viehstarken Biobetrieben anzustreben. Die Anzahl der gehaltenen Nutztiere ist hierbei flchenbezogen, eine flchenlose Haltung von Nutztieren ist im kolandbau nicht gestattet. Die Verwendung von in den Betrieb eingefhrten organischen Dngern ist nur in beschrnktem Umfang gestattet. Sie dient dem Ausgleich der exportierten und nicht regenerierbaren Nhrstoffe und der Verbesserung der Humusversorgung.

Organische Dnger mssen so aufbereitet sein, dass sie boden- und pflanzenvertrglich sind. Bei Glle kann dies beispielsweise durch Einsatz von Gesteins- oder Strohmehl, durch Verdnnung oder Belftung sichergestellt werden. Bei Mist ist eine gezielte Rottefhrung empfehlenswert, um die Mistqualitt (vor allem Mineralisierungfhigkeit, Emissionsreduzierung) zu verbessern. Die Lagerkapazitten fr die organischen Dngemittel mssen so dimensioniert sein, dass eine bedarfsgerechte Ausbringung whrend der Vegetationsperiode sichergestellt ist. Nhrstoffaustrge bei der Lagerung und Ausbringung von Flssigdnger und Mist sind zu minimieren und Belastungen des Naturhaushaltes (auch durch Geruch) zu vermeiden. Die Wirtschaftsdnger sollen im Rahmen der Fruchtfolge, auch im Hinblick auf Humus-Zehrer und Humus-Mehrer, gleichmig auf die Betriebsflchen ausgebracht werden. Eine berdngung, etwa durch Konzentration der Dngemittel auf wenige Flchen, muss in jedem Fall vermieden werden, damit die Versickerung ins Grundwasser so weit wie mglich reduziert wird (hchstens 50 kg N/ha und Jahr).

Die EU-Rechtsvorschriften fr den kologischen Landbau regeln, welche Wirtschaftsdnger, in welchem Umfang ausgebracht werden drfen. Die Rechtsvorschriften knnen mit allen Anhngen im Internet unter www.oekolandbau.de Erzeuger Rechtliche Grundlagen heruntergeladen werden. Eine bersicht ber die zugelassenen Betriebsmittel finden Sie auch unter www.betriebsmittelorg.

Aufgaben

1. Unter welchen Bedingungen drfen im Biobetrieb Wirtschaftsdnger zugekauft werden? Wie wird die Ausbringung begrenzt? Recherchieren Sie hierzu in den EU-Rechtsvorschriften fr den kologischen Landbau. Das Ministerium fr Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft und Natur- und Verbraucherschutz NRW hat hierzu eine Broschre herausgegeben, die die Gesetzestexte verstndlich erlutert: http://www.oekolandbau.nrw.de/eg_verordnung/index.php.

1. Erstellen Sie eine bersicht ber die Besonderheiten hofeigener Wirtschaftsdnger: Was muss vor der Ausbringung aufs Feld bercksichtigt werden, welche Mengen sind erlaubt, mit welchen Nhrstoffen versorgen sie den Boden, ?

Dngung und HUmuswirtschaft

A 2

1. Auf Ihrem Betrieb werden derzeit 120 Milchkhe gehalten. Wie gro msste die landwirtschaftliche Nutzflche sein, damit anfallende Wirtschaftsdnger im Sinne der EU-Rechtsvorschriften fr den kologischen Landbau ausgebracht werden knnten? Vergleichen Sie die Ausbringungsmenge Ihrer Ausbildungsbetriebe mit denen des kolandbaus.

Arbeitsauftrag A 3:Grndngung

Hinweis

Informationen und Hilfen finden Sie zum Beispiel unter www.oekolandbau.de/erzeuger.

Die Aussaat von Grndngungspflanzen zum Beispiel als Zwischenfrucht hat im kologischen Landbau eine besondere Bedeutung: Sie erhalten und verbessern die Bodenfruchtbarkeit, frdern den Ertrag der Nachfolgefrucht, schtzen den Boden durch Bewuchs vor Erosionen und letztendlich vermeiden sie die Auswaschung der Nhrstoffe, indem sie sie in die Pflanze einbauen. Aus diesem pflanzengebundenen Nhrstoff-Lager ernhren sich dann die Bodenorganismen und liefern mineralisierte Nhrstoffe, wenn sie gebraucht werden.

Als Sommerzwischenfrchte knnen Pflanzen zur Grndngung nach der Hauptfrucht angebaut werden. Mit ihnen lsst sich die Vegetationszeit bis zur Winterruhe ausnutzen. Vor Eintritt des Winters werden nicht winterharte Grndngungspflanzen, zum Beispiel Phacelia, Ackerbohnen oder Buchweizen, abgeerntet oder frieren bei Frost ab und bedecken so den Boden. Winterharte Pflanzen, wie Wicken, Roggen oder das Landsberger Gemenge (Winterwicke, Inkarnatklee, Welsches Weidelgras) bleiben bis zum nchsten Frhjahr stehen und bilden dann den nchsten Aufwuchs oder werden untergepflgt.

Ziele der Grndngung sind neben der Nhrstoffkonservierung und Stickstoffbindung auch die Bodenbedeckung in vegetationsfreier Zeit, die Produktion organischer Substanz und die Bodenlockerung und -krmelung. Inwieweit diese Ziele erreicht werden, ist insbesondere abhngig vom Aufwuchs der Pflanzen. Wird zu wenig Blattmasse gebildet, knnen die positiven Effekte eingeschrnkt werden oder verloren gehen.

Welche Grndngungsarten gewhlt werden und ob deren Anbau praktikabel ist, hngt von verschiedenen Parametern ab:

Mglicher Kulturzeitraum

Bodentyp und Rumung der Flche der Vorfrucht

Stickstoff-Angebot des Bodens

Vorhandensein von Bodenverdichtungen,

Beikrautdruck (insbesondere Wurzelunkruter)

Fruchtfolgebedingte Einschrnkungen

Futterbauliche Nutzung

Aufgaben

1. Erstellen Sie eine bersicht, welche Grndngungsarten sich fr welche Ziele eignen. Nutzen Sie hierfr Saatgut-Kataloge. Diese finden Sie ber die Datenbank organicXseeds Anbietersuche Alle Anbieter, auf der Internetseite: www.organicxseeds.de.

1. Der Anbau welcher Pflanzen wird fr das Folgejahr in Ihrem Betrieb geplant? Welche Pflanzen wrden sich zur Grndngung als Vorfrucht anbieten?

1. Whlen Sie drei Flchen auf Ihrem Betrieb aus, beschreiben Sie deren Eigenschaften (Bodenart, Hangneigung, Niederschlag, ) und begrnden Sie, warum die von Ihnen vorgeschlagene Grndngung an diesen Standort besonders gut passt.

Dngung und HUmuswirtschaft

A 3

Arbeitsauftrag A 4:Nhrstoff- und Spurenelement-Dnger

Hinweis

Informationen und Hilfen finden Sie zum Beispiel unter www.oekolandbau.de/erzeuger.

Eine Einfhrung von Mineral- und Spurenelementdngern in schwerlslicher Form in den Betrieb ist nur bei erwiesenem Bedarf (Gehaltsklasse A und B) erlaubt. In diesem Zusammenhang sind Bodenanalysen, genaue Beobachtungen und Aufzeichnungen im Betrieb sowie Absprachen mit der zustndigen Beratung erforderlich. Mineralische Dngemittel sind als Ergnzung, nicht als Ersatz im Nhrstoffkreislauf zu betrachten. Ihre Anwendung soll eine nachhaltige kologische Bewirtschaftung gewhrleisten.

Der Einsatz chemisch-synthetischer Dngemittel ist im kolandbau ebenso wie die Verwendung von Chilesalpeter und Harnstoff verboten. Die Herstellung von leicht lslichen und chemisch-synthetischen Stickstoffdngern (Haber-Bosch-Verfahren) ist sehr energieaufwendig. Somit leisten die kolandwirte einen Beitrag zur Verringerung des Treibhauseffektes, selbst wenn auf dem Acker weniger geerntet wird. Die Stickstoffeffizienz ist auf kobetrieben hher als in der konventionellen Produktion (siehe auch www.pilotbetriebe.de).

Eine Liste der nach den EU-Rechtsvorschriften fr den kologischen Landbau zugelassenen Dngemittel und Bodenverbesserer finden Sie in den Rechtsvorschriften. Die bersicht kann im Internet unter www.oekolandbau.de Erzeuger Rechtliche Grundlagen heruntergeladen werden. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Positivliste, das bedeutet: Nur die Dngemittel, die hier explizit genannt sind, sind im kolandbau erlaubt, alle andere Dngemittel sind verboten.

Eine bersicht zulssiger Handelsprodukte ist im Internet unter www.betriebsmittel.org ersichtlich.

Aufgaben

1. Welche Dngemittel werden in Ihrem Ausbildungsbetrieb eingesetzt? Welche davon sind auch fr eine kologische Betriebsbewirtschaftung zulssig?

1. Erstellen Sie eine bersicht ber kologische Alternativen zu zehn Dngemitteln aus der konventionellen Landwirtschaft

1. Angenommen, Ihr Betrieb weist eine negative Phosphorbilanz auf. Welche Manahmen knnen Sie ergreifen,

8. wenn Sie Ihren Betrieb konventionell bewirtschaften?

8. wenn Sie Ihren Betrieb kologisch bewirtschaften?

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Arbeitsauftrag A 5:Untersaaten

Eine wichtige Methode der Bodenverbesserung, Dngung und Beikrautunterdrckung im kologischen Pflanzenbau ist der Einsatz von Untersaaten. Hierbei wird unter einer Deckfrucht eine weitere Pflanze gest.

Untersaaten sind vorteilhaft hinsichtlich Bodenbedeckung, Erosionsschutz, Bildung von organischer Substanz und Durchwurzelung, Stickstoffzugewinn bei legumen Untersaaten und frher Futterlieferung ohne zustzlichen Bestellaufwand nach Ernte der Hauptkultur.

Andererseits knnen durch Untersaaten auch ackerbauliche Nachteile entstehen: Konkurrenz um Wasser, Nhrstoffe und Licht, erschwerte Erntebedingungen und Qualittsbeeintrchtigung durch Grngut im Ernteprodukt, mechanische Beikrautregulierung im Bestand und nach der Ernte (Stoppelbearbeitung) nicht mglich.

Informationen zum Einsatz von Untersaaten entnehmen Sie bitte dem Text Untersaaten: Mglichkeiten, Grenzen, Mischungen. Diesen finden Sie unter www.oekolandbau.de Erzeuger Pflanzenbau Spezieller Pflanzenbau Zwischenfrchte.

Aufgaben

1. Warum werden Untersaaten eingesetzt? Listen Sie mgliche Grnde auf.

1. Der Anbau welcher Nutzpflanzen ist fr das kommende Jahr auf Ihrem Betrieb geplant. Welche Frchte wrden sich hierbei als Untersaaten anbieten und welche Effekte (positive und negative) knnten dadurch auf diesen Flchen eintreten?

1. Diskutieren Sie die gesamtbetrieblichen Aspekte (Arbeitsorganisation, Ftterung, Technik) der Verwendung von Untersaaten.

1.

Dngung und HUmuswirtschaft

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Impressum

HerausgeberBundesanstalt fr Landwirtschaft und Ernhrung (BLE)Geschftsstelle Bundesprogramm kologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BLN)Deichmanns Aue 2953179 Bonn

aid infodienst Ernhrung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. (aid)Heilsbachstrae 1653123 Bonn

TextHinrich Drangmeister (Ursprungstexte)Heidi Kischke (Ursprungstexte)Reinhardt Busch (Ursprungstexte)Sandra Thiele, aid (Neutexte und berarbeitung)

Redaktion Sandra Thiele, aidDr. Martin Heil, aid

BilderTitelbild: BLE, Bonn/Dominic Menzler

GrafikArnout van Son (Piktogramme, Kopf- und Fuzeilen)Sandra Thiele, aid

Nutzungsrechte

Die Nutzungsrechte an den Inhalten der PDF- und Word-Dokumente liegen ausschlielich beim Bundesprogramm kologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BLN) und beim aid infodienst e. V. (aid). Die Bearbeitung der Inhalte (Text und Grafik) dieser Dateien fr die eigene Unterrichtsplanung ist unter Wahrung der Urheberrechte erlaubt. Fr die von Lehrkrften bearbeiteten Inhalte bernehmen BLN und aid keine Haftung.

Gefrdert vom Bundesministerium fr Ernhrung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen des Bundesprogramm kologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BLN, www.bundesprogramm.de).

UN-Dekaden-Manahme

Das Bundesprogramm kologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft ist mit seinen Manahmen und Projekten im Bereich Forschung und Information im Rahmen der UN-Weltdekade "Bildung fr nachhaltige Entwicklung" als offizielle Manahme ausgezeichnet.

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