e n Theologische - Uni Salzburg · 2015. 11. 3. · Bestellungen an: Verlagsanstalt Tyrolia Verlag...

Eine Fundgrube für alle,

die die heilige Messe tiefer

verstehen und besser

vorbereiten wollen!

Alle guten Seiten.

Bestellungen an: Verlagsanstalt Tyrolia Verlag GmbH, Exlgasse 20, A-6020 InnsbruckTel. +43 (0)512 / 2233-211, Fax 2233-206, E-Mail: [email protected], Internet: www.tyrolia-verlag.at

Martin Sindelar / Judith Werner / Manuela Ulrich / Peter Jüthner / Armin KircherMesse gestaltenGrundlagen und Anregungen – mit Vorschlägen aus dem GotteslobPraxisnah und übersichtlich werden in diesem Buch Fragen der Messgestaltung beant-wortet. Dem Aufbau der Feier entlang wird jedes Element der heiligen Messe beschrieben und gedeutet. Konkrete Liedvorschläge aus dem Gotteslob und Tipps zu Varianten vereinfachen die Gestaltung.

4 farb. Abb., durchgehend farbig gestaltet, Broschur, ISBN 978-3-7022-3434-8 96 Seiten, € 14.95

Jörg Ernesti, Ulrich Fistill, Martin M. Lintner (Hg.)Erben der GewaltZum Umgang mit Unrecht, Leid und Krieg (Brixner Theologisches Jahrbuch 5/2014)Im Jahr der Kriegserinnerung stellen die Professoren der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen die Frage nach der rechten Art des Gedenkens an Unrecht und Gewalt und nach den Lehren, welche wir daraus für die Zukunft ziehen können.

1 sw. Abb., gebunden, ISBN 978-3-7022-3456-0204 Seiten, € 24.95

Elisabeth Kapferer / Clemens Sedmak u. a.Der gesellschaftliche Mensch und die menschliche GesellschaftGedenkschrift für Franz Martin Schmölz(Salzburger Theologische Studien 52)Dieser Band erinnert an den herausragenden Salzburger Theologen und Politologen Franz Martin Schmölz OP (1927–2003), der sich zeitlebens mit wichtigen Fragen befasst hat: Welche Verantwortung hat der Christ in Kir-che, Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik?

Broschur, ISBN 978-3-7022-3417-1342 Seiten, € 34.–

Rainer BucherNach der MachtZur Lage der katholischen Kirche in Österreich(Theologie im kulturellen Dialog 30)Der Weg von einer herrschaftsgewohnten Kirche hin zu einer Kirche, die sich aussetzt, berühr- und verletzbar macht, ist ebenso schwer wie unabweisbar. Es werden grundlegen-de Analysen des tiefgreifenden Transformationsprozesses vorgelegt, dem die österreichische katholische Kirche zur Zeit unterliegt, und Optionen für dessen Gestaltung entwickelt.

3 farb. Grafi ken, Klappenbroschur, ISBN 978-3-7022-3393-8328 Seiten, € 27.–

Verlagsanstalt Tyrolia Verlag GmbH, Exlgasse 20, A-6020 Innsbruck

Elisabeth Kapferer / Clemens Sedmak u. a.Der gesellschaftliche Mensch und die menschliche GesellschaftGedenkschrift für Franz Martin Schmölz

vorgelegt, dem die österreichische katholische Kirche zur Zeit unterliegt, und Optionen für dessen Gestaltung entwickelt.

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Liturgiereferat der

Erzdiözese Wien (Hg.)Messegestalten

Grundlagen und Anregungen –

mit Vorschlägen aus dem Gotteslob

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SaThZ

18. JahrgangHeft 12014ISSN 1029-1792

Thomas P. Fößel

Hans-Joachim Höhn

Aaron Langenfeld

Anne Weber

Besprechungen

Fundamentaltheologie als relationalerDiskursraum der christlichen Gott-Redeim Horizont der „loci theologici“ und „Zeichen der Zeit“

Existentiale Semiotik des Glaubens – oder: Theologie nach dem cultural turn

Sinn – Freiheit – Pluralität, Skizzen zu Gegenstandsbereich und Auftrag gegenwärtiger Fundamentaltheologie

Theologie zwischen Gesellschaftskritikund interreligiösem Dialog

Theorietheorie in theologischer Absicht

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Saskia Wendel Unterwegs zu einer globalen Theologie

SalzburgerTheologischeZeitschrift

Alle guten Seiten.

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Franz Troyer Ihren Spuren folgen Die Botschaft biblischer Gestalten für Menschen von heute

In diesem Buch beschreibt der Bibelexperte Franz Troyer markante Personen aus dem Alten und Neuen Testament und gibt Impulse, wie wir an ihnen unsere eigenen Werthaltungen refl ektieren können.

208 Seiten, geb. m. Lesebändchen, ISBN 978-3-7022-3243-6

J. Ernesti, U. Fistill, M. M. Lintner (Hg.)Karl Golser – Moraltheologe und Bischof Eine Auswahl aus seinen Schriften (Brixner Theologisches Jahrbuch 3/2012)

Zum 70. Geburtstag des Moraltheologen und emeritier-ten Bischofs der Diözese Bozen-Brixen, Dr. Karl Golser, versammelt dieser Band seine wichtigsten theologisch-ethischen Beiträge aus über drei Jahrzehnten sowie die Hirtenbriefe aus den Jahren 2009 bis 2011.

424 Seiten, geb., ISBN 978-3-7022-3268-9

Regina PolakMission in Europa?Auftrag – Herausforderung – Risiko(Spiritualität und Seelsorge 4)

Wie ist also Mission heute in Europa zu denken und prak-tizieren – in der Spannung zwischen Auftrag und Verpfl ich-tung, geschichtlicher Last und den gegenwärtigen Heraus-forderungen und Versuchungen?

120 Seiten, Broschur, ISBN 978-3-7022-3147-7

Ulrich WinklerWege der ReligionstheologieVon der Erwählung zur komparativen Theologie(Salzburger Theologische Studien 46 – interkulturell 10)

Diese Arbeit postuliert für die Religionstheologie einen wichtigen Platz in der gegenwärtigen Theologie. Sie hinter-fragt die theol. Denkfi gur der Erwählung und verweist auf das II. Vat. Konzil, das unter den anderen Religionen Wahrheit und Heiligkeit geortet hat.


für Menschen von heute

In diesem Buch beschreibt der Bibelexperte Franz Troyer markante Personen aus dem Alten und Neuen Testament und gibt Impulse, wie wir an ihnen unsere eigenen Werthaltungen refl ektieren können.

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J. Ernesti, U. Fistill, M. M. Lintner (Hg.)Karl Golser – Moraltheologe und Bischof Eine Auswahl aus seinen Schriften (Brixner Theologisches Jahrbuch 3/2012)

Zum 70. Geburtstag des Moraltheologen und emeritier-ten Bischofs der Diözese Bozen-Brixen, Dr. Karl Golser, versammelt dieser Band seine wichtigsten theologisch-ethischen Beiträge aus über drei Jahrzehnten sowie die Hirtenbriefe aus den Jahren 2009 bis 2011.

424 Seiten, geb., ISBN 978-3-7022-3268-9

Regina PolakMission in Europa?Regina PolakMission in Europa?

Moraltheologe und Bischof - Teologo morale e

Moraltheologe und Bischof - Teologo morale e

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Ulrich WinklerUlrich WinklerUlrich WinklerWege der ReligionstheologieWege der ReligionstheologieWege der ReligionstheologieWege der Religionstheologie

Von der Erwählung zur komparativen



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SaThZ


Marcell Saß

Athanasios Papathanasioul

Catherine Cornille

BeitragThomas Fornet-Ponse

Besprechungen

Komparative Theologie? Ein evangelisch-religionspädagogischer SeitenblickIst komparative Theologie auch orthodox?Die Konfessionalität der komparativen Theologie

Eschatologische Vergebung als Pfl icht?

Ist komparative Theologie katholisch?

LITwww.lit-verlag.at LIT

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13-2

Francis C. Clooney/Ulrich WinklerKlaus von Stosch/Marianne MoyaertPaul J Griffi ths/Judith Gruber Jeannine Hill Fletcher/Daria Schnipkoweit

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Thomas P. Fößel

Hans-Joachim Höhn

Aaron Langenfeld

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Rezensionen

SaThZSalzburger Theologische Zeitschrift18. Jahrgang, 1. Heft 2014, (gedruckt 2015) ISSN 1029-1792herausgegeben von: Judith Gruber Katholisch-Theologische Fakultät

Andreas M. Weiß Universität SalzburgUlrich Winkler Universitätsplatz 1, A-5020 Salzburg

EDITORIAL Theorietheologie in theologischer Absicht Martin Dürnberger............................................ 1

Thomas P. Fößel Fundamentaltheologie als relationaler Diskursraum der christlichen Gott-Rede im Horizont der „loci

theologici“ und „Zeichen der Zeit“............................................................................5

Hans-Joachim Höhn Existentiale Semiotik des Glaubens – oder: Theologie nach dem cultural turn …....................... 23

Aaron Langenfeld Sinn – Freiheit – Pluralität, Skizzen zu Gegenstandsbereich und Auftrag gegenwärtiger Fundamental-

theologie .........................................................................................................43

Anne Weber Theologie zwischen Gesellschaftskritik und interreligiösem Dialog, Gedanken zur Ortsbestimmung

gegenwärtiger systematischer Theologie ....................................................................63

Saskia Wendel Unterwegs zu einer globalen Theologie. Zur Aktualität erstphilosophischer Glaubensverantwortung.

....................................................................................................................85

Rezensionen

Böhm, Otto / Grundkurs Menschenrechte: Die 30 Artikel. Kommentare und Anregungen für die politische

Katheder, Doris (Hg.) Bildung, Band 4 (Gertraud Putz)......................................................................... 103

Gutheinz, Luis Chinesische Theologie im Werden. Ein Blick in die Werkstatt der christlich-chinesischer Theo-

logie (Franz Gmainer-Pranzl)..............................................................................105

Gregur, Josip / Hofmann, Kirchlichkeit und Eucharistie. Intradisziplinäre Beiträge der Theologie im Anschluss an 1 Kor 11,17-

Peter / Schreiber, Peter 34 (Frank Walz)...............................................................................................107

Petzke, Martin Weltbekehrungen. Zur Konstruktion globaler Religion im pfingstlich-evangelikalen Christentum

(Thomas Fornet-Ponse).......................................................................................110

Renz, Monika Der Mystiker aus Nazareth. Jesus neu begegnen – Jesuanische Spiritualität (Margareta Gruber).

...................................................................................................................112

Schemann, Hansjörg Stille und Gebet. Geistliche Begleitung als Seelsorge in kontemplativer Haltung (Karl Graf).

…..............................................…..............................................................115

Schreijäck, Thomas Afrika im Aufbruch!? Analysen und Impulse in interdisziplinärer und interkultureller

Perspektive (Franz Gmainer-Pranzl) …..................................................................117

Wenzel, Knut (Hg.) Kontextualität und Universalität. Die Vielfalt der Glaubenskontexte und der Universalitätsan-

Schreijäck, Thomas / spruch des Evangeliums (Franz Gmainer-Pranzl).....................................................119

Schuette, Heinz Dialog, Kritik, Mission. Franz Magnis-Suseno, ein indonesischer Jesuit aus Deutschland

…...............................................................................................................121

Suess, Paulo Und sie bewegt sich doch. Wegmarken pastoraler Praxis in Theologie und Kirche Lateiname-

rikas (Toni Bernet-Strahm).................................................................................124

Suhadi „I come from a Pancasila Family“. A Discursive Study on Muslim-Christian Identity Transfor-

mation in Indonesian Post-Reformasi Era (Franz Gmainer-Pranzl).................................130

Zieberth, Hans-Georg / Menschenrechte: Trotz oder wegen Religion? Eine empirische Studie unter jungen Christen,

Benzing, Tobias Muslimen und Nicht-Religiösen (Gertraud Putz)............................. …...............…....132

Eingesandte Bücher …................…………………………………………………………………………………............ 135

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ANSCHRIFTEN DER AUTORINNEN UND AUTOREN:Prof. Dr. Hans-Joachim HÖHN, Institut für Katholische Theologie. Lehrstuhl für Systematische Theologie und Religionsphilosophie, Albertus Magnus Platz, 50923 Köln, [email protected]; Akademischer Rat Dr. Thomas P. FÖSSEL, Fundamentaltheologisches Seminar, Regina-Pacis-Weg 1, 53113 Bonn, [email protected]; Wiss. MA Aaron LANGENFELD, Universität Paderborn, Fakultät für Kulturwissenschaften, Institut für Katholische Theologie, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn, [email protected]; Wiss. MA Anne WEBER, Universität Paderborn, Fakultät für Kulturwissenschaften, Institut für Katholische Theologie, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn, [email protected]; Prof. Dr. Saskia WENDEL, Institut für Katholische Theologie, Systematische Theologie, Klosterstr. 79 e, 50931 Köln, [email protected].

SaThZ versteht sich als theologische Fachzeitschrift mit Schwerpunkt auf systematischen Fragestellungen; Internet: http://www.sbg.ac.at/sathz/home.htm; HerausgeberInnen: [email protected]; [email protected]; [email protected]; Redaktionsassistenz: [email protected]; Druck und Layout: LIT Verlag; Bankverbindungen: Österreich: SaThZ Uni-Sbg. §27, IANr. P_112100_02, Kontonummer 069 5383 4602, BLZ 12000, IBAN AT23 1200 0069 5383 4602, Bank Austria Creditanstalt AG; Deutschland: EKK-Bank: Swift GENODEF1EK1, IBAN DE50520604100100944580; Abonnement: zweimal jährlich; Umfang pro Heft min. 70 Seiten; Preis: Abo jährlich 18,– EUR inkl. Versand (Ö, D, CH); Einzelheft: 9,– EUR inkl. Versand; Bestellungen an: [email protected], Universitätsplatz 1, A-5020 Salzburg, [email protected], Tel. +43-662-8044-2625, Fax +43-662-6389-2625; Besprechungen: Unaufgefordert eingesandte Rezensionsexemplare unterliegen keiner Besprechungsverpflichtung, werden jedoch aufgelistet. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

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THEORIETHEORIE IN THEOLOGISCHER ABSICHT

EDITORIAL

Theologie im Allgemeinen und Fundamentaltheologie im Besonderen bearbeitetdie Kontingenz religiösen Glaubens: Sie vollzieht sich spätestens seit der Moder-ne im scharfen Bewusstsein der Nicht-Notwendigkeit eines religiösen Daseins-verhältnisses (bzw. seiner spezi�schen Codierungen). Diese Nicht-Notwendigkeitkann sie zwar nicht einfachhin nachträglich durch intellektuelle Nezessität sub-stituieren, aber durch die Arbeit mit Gründen und Gegengründen von Zufall undWillkür unterscheiden und so idealiter ihre rationale Akzeptabilität ausweisen.Freilich lässt sich Kontingenzbewusstsein nicht einfach ruhigstellen oder regio-nal begrenzen. Erst einmal methodisch entfacht, greift es auch auf sich selbstüber, d.h. es wird es selbst-re�exiv und identi�ziert jene Dimension von Nicht-Not-wendigkeit, die sie am Glauben theologisch bearbeitet, in der theologischenBearbeitung selbst. Auch Theologie als solche und mit ihr die jeweils beanspruch-ten Re�exionsformate, Paradigmen, Operationen sind kontingent – was nur heißt:Auch sie müssen auf den Foren einer gegenwärtig vielstimmigen Vernunft verant-wortet werden.

Die vorliegende Ausgabe der SaThZ, als deren Gastherausgeber ich fungierendarf, widmet sich genau dieser Herausforderung. Sie besteht, um es mit Robert B.Brandom zu formulieren, im Anspruch eines wissenschaftstheoretisch angerautenMaking It Explicit: Steht im Zentrum systematischer Theologie der Gedanke, sichund anderen in Spielen des Gebens und Verlangens von Gründen Rechenschaftvom Glauben zu geben, dann geht es bei der angesprochenen Herausforderung umdie Rechenschaft von dieser Rechenschaft. Es geht um Explikation und Re�exiondarauf, auf welche Weise die Verantwortung des Glaubens im eigenen theologi-schen Ansatz interpretiert und umgesetzt wird – innerhalb welcher Paradigmen,mit welchen Rationalitätskonzepten und Begründungsansprüchen, welchen Be-griffen von Theologie, Öffentlichkeit und Kirche, angesichts welcher geistesge-schichtlicher Herausforderungen, im Blick auf welche Zeichen der Zeit, mit wel-chen (bewussten) Lücken und (vermuteten) blinden Flecken u.Ä. – kurz: Es gehtein Stück weit um Theorietheorie, d.h. um die Theorien, die der theologischenTheoriebildung zugrundliegen. Die Beschäftigung damit war den Autorinnen undAutoren durch einen Fragenkatalog angesonnen, der zwar nicht katechismusar-

2 EDITORIAL

tig in Antworten überführt werden sollte, aber die zugrundliegenden Probleme ineine bestimmte Struktur fasste:

1. Was sind Ihrer Überzeugung nach gegenwärtig die entscheidenden Problemeund Diskurse systematischer Theologie? Welche ‚Aufgaben‘ stehen für dieTheologie an? Was sind die inhaltlichen (oder auch strukturellen) Zukunfts-fragen und -themen des eigenen Faches?

2. Welche Herausforderung wird mit dem von Ihnen verfolgten theologischenAnsatz benenn- und bearbeitbar? Was kann damit erreicht, erklärt, verstan-den, interpretiert, geleistet werden? Welcher Begründungsanspruch ist damitverbunden, welcher Vernunftbegriff ist damit verknüpft?

3. Wo sehen Sie Vermittlungsmöglichkeiten zwischen Ihrem und anderen theolo-gischen Ansätzen bzw. wissenschaftlichen Disziplinen? Wo orten Sie Deside-rate?

Es ist offenkundig, dass in diesen wenigen Zeilen herkulaneische Mühen schlum-mern – und dass im Rahmen eines Aufsatzes nicht alle Problemstellungen glei-chermaßen adressierbar bzw. Fokussierungen unerlässlich sind. Umso mehr freutes mich, dass sich die eingeladenen Autorinnen und Autoren auf diese Mühen ein-gelassen haben und in den folgenden Aufsätzen ihr theologisches Pro�l in Bezugauf die skizzierten Problemensembles erläutern und argumentieren.

Thomas P. Fößel entwickelt sein Verständnis systematischer Theologie imBewusstsein ihrer Pluralisierung bzw. damit verbundener Komplexitätszunahmennach dem Zweiten Vatikanum. Sein eigener Ansatz wird in Sichtweite dieser Fak-toren an zwei Erkenntniskategorien pro�liert: zum einen an Melchior Canos locitheologici-Lehre, zum anderen an der lehramtlichen Rede von den Zeichen derZeit. In der Synopse beider wird so ein relational bzw. differenz-hermeneutischmarkierter, genuin theologischer Ausgangsort der Fundamentaltheologie rekon-struiert. – Hans-Joachim Höhn re�ektiert zeit- und vernunftgemäße Glaubensver-antwortung im Horizont jener turns, die unter dem Containerlabel cultural zu-sammengefasst sind und gegenwärtig geistes- und kulturwissenschaftliche Theo-riebildung prägen; in kritisch konstruktiver Auseinandersetzung damit konturierter den Ansatz einer Existentialen Semiotik, die Einsichten der cultural turns in-tegriert, aber zugleich eigenständig ein existentielles Bezugsproblem freilegt, dastheologische Anschlussre�exionen ermöglicht. – Aaron Langenfeld rekonstruiertsein Konzept von Glaubensrechenschaft ausgehend von der Sinnfrage, die er mitAlbert Camus erhellt und an der eine begründungslogische Stelle identi�ziert, ander die Rede von Gott ansetzen kann. Diese Möglichkeit wird mit einer an Tho-mas Pröpper orientierten Integration freiheitsanalytischer Re�exionen pro�liert,die zugleich am Probierstein der Religionstheologie kritisch erweitert werden. –

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Anne Weber beginnt ihre Modellierung systematischer Theologie zeitdiagnostischsensibel mit der spätmodernen Herausforderung, vielfältig mit Pluralität konfron-tiert zu sein, die sich nicht mehr auf letzte Gründe rückführen lässt, ohne dassdieser Umstand, Begründungen über�üssig machte; angesichts dieser Diagnoseerkundet Weber den Ansatz der Diskurstheorie nach Habermas und seine theo-logischen Aneignungen, um sie zugleich mit Foucault, Derrida, Benhabib u.a.kritisch gegenzulesen und systematische Theologie im Rahmen dieses Diskur-ses zu verorten – entlang jenes Überschusses, den noch die kritisch angefragtenIdeale der kommunikativen Vernunft erzeugen. – Saskia Wendel identi�ziert imAusgang der vom Zweiten Vatikanum geforderten Erforschung der Zeichen derZeit unterschiedliche Herausforderungen für die systematische Theologie, um imAnschluss daran für eine erstphilosophisch pro�lierte Glaubensverantwortung zuargumentieren (und diese vor Missverständnissen zu schützen); im Blick auf diedamit markierte Position benennt Wendel schließlich Herausforderungen und De-siderate, besonders im Hinblick auf eine mögliche Transformation hin zu einerglobalen Theologie.

Nach diesem sehr raschen Durchgang durch die (alphabetisch gereihten) Bei-träge ist am Ende noch etwas eigens anzusprechen, was das gesamte Heft in sei-ner Entstehung zumindest unthematisch begleitet hat: der Eindruck, dass wissen-schaftstheoretische Re�exion in der Theologie unter doppeltem Druck steht. Sieerscheint zum einen hochgradig irrelevant, weil der prekäre Status der Theolo-gie an Universitäten ein gesellschaftlich, nicht theoretisch konturiertes Problemist – wissenschaftspolitisch und -organisatorisch lässt sich nicht mit gediegenerMetare�exion, sondern vor allem mit anderen Pfunden wuchern: gesellschaftli-chem Nutzen, interdisziplinärer Vernetzung, Drittmittelmächtigkeit u.a. Hier istein wichtiger Gesichtspunkt benannt, was die faktische Anerkennung und denfaktischen Verbleib der Theologie im universitären Wissenschaftsbetrieb betrifft –aber so wichtig dieser Realismus ist, es ist nicht zu sehen, warum er von der Ver-antwortung normativer Vergewisserung der eigenen wissenschaftlichen Grundla-gen dispensieren sollte. Zum anderen stehen solche Re�exionen auch kirchlichimmer wieder unter Druck: Die Herausforderungen, denen Kirche in der Spät-moderne pastoral ausgesetzt ist, machen die Erwartungen verständlich, Theolo-gie möglichst auf unmittelbare Verwendbar- und wertbarkeit in pastoralen Kon-texten hin zu betreiben – das Stichwort heißt üblicherweise Praxisrelevanz. Ent-sprechend schlagen dann nicht nur der Arbeit mit und an Theorie, sondern (viel-leicht sogar potenziert) auch dem Bemühen um Theorietheorie Vorbehalte ent-gegen. Soll aber christlicher Glaube, der gleichsam intrinsisch aufs Ganze gehtund bezogen ist, rational verantwortet werden, könnte der diskursive Kosmos, dendie Idee der universitas aufspannt, nur mutwillig verlassen werden. Sachlich be-

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gründet lassen sich die darin etablierten Re�exionsniveaus, die auch Grundlagen-vergewisserungen fordern, jedenfalls nicht ignorieren – ein Rückzug daraus wäreletztlich ein Ausweichen der �des vor Anforderungen der ratio. Theorietheorie,wie sie in diesem Band vorliegt, gehört mit zu diesen Anforderungen. Sie werdenim Folgenden adressiert.

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