Ecofarming in Ruanda · 2018-05-05 · Ecofarming in Ruanda setzt sich aus fünf Elementen...

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Ecofarming in Ruanda

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Ecofarmingin Ruanda

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GeschichteDer Verein Nyiramilimo kümmert sich in Ruanda um die Verbreitung des Ecofarming. In Deutschland hat er FÖLT e.V. als Partner.

Ecofarming ist standortgerechterLandbau in den Tropen; seine Methodenstammen aus verschiedenen Ländernrund um den Äquator. Wissenschaftlichweiterentwickelt wurde die Methodik vorallem von Professor Kurt Egger (Univer-sität Heidelberg). Anlass dazu war dieerste Umweltkonferenz in Stockholm1972. In Ruanda kam Ecofarming in derbäuerlichen Praxis an, konnte sich aber gegen agrarpolitische Widerstände nichtdurchsetzen. Der Genozid im Jahr 1994erschwerte die weitere Verbreitung zusätz-lich.

In Zeiten des Klimawandels gewinnt Ecofarming als Agroforstsystem globaleBedeutung, und auch in Ruanda ist mannach wie vor von seinem Potenzial über-zeugt. Nach 1994 kamen ruandische Bauern auf FÖLT zu mit der Bitte, sie beider Verbreitung und Finanzierung zu un-terstützen. So kam es zum Umstellungs-projekt im Mwura- und im Mushaduka-Tal, an denen in 6 Jahren 1.200 selbstver-sorgende Bauernhöfe von bis zu einemHektar Größe teilnahmen.

Chantal Nyirabatsinda und EpiphanieMukantwali berichten in dieser Ausstel-lung stellvertretend für alle Projekt-betriebe. Sie zeigen uns ihre Felder undgeben kleine Einblicke in ihr Leben.

Die an den Projekten teilnehmendenFamilien leben im Mwura- und im

Mushaduka-Tal. Die Täler liegen beiGikonko im Südosten Ruandas in der

Provinz Gisagara und sind auf derKarte rechts dunkelgrün eingezeich-

net.

Als wir die Interviews für diese Ausstellung machten, waren wir

auf den Gehöften der Bäuerinnen niealleine. Nachbarn und Freunde

interessierten sich dafür, was wir zu besprechen hatten.

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EcofarmingEcofarming in Ruanda setzt sich aus fünf Elementenzusammen, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken.

BäumeDie Kombination aus Forst- und Land-wirtschaft nennt man Agroforstwirt-schaft. Diese ist Grundlage aller in denTropen üblichen ökologischen Bewirt-schaftungsformen. Auch im Ecofarmingspielen Bäume eine zentrale Rolle.

TiereTiere werden im Stall gehalten. Das hierfür benötigte Futter lässt sich fast flächenneutral als Erosionsschutzheckenanbauen. Tiere liefern wertvolles Fleischund für den Ackerbau Mist als Dünger.Sie steigern das Hofeinkommen erheblich.

ErosionsschutzDas wichtigste Kapital desBauern ist der Boden. Ihnmuss er schützen, um auchin Zukunft von seinem Hof leben zu können. Imruandischen Bergland gelingt dies durch höhen-linienparallele Hecken undErosionsschutzgräben.

Organische BodenpflegeDer Mist aus dem Stall ist der wichtigsteund beste Dünger für die ruandischen Bauern. Allerdings können zur Erhal-tung der Bodenfruchtbarkeit auch Grün-düngungspflanzen angebaut werden.

BiodiversitätArtenvielfalt auf den Fel dern erhöht den Ertrag, sichert ihn vor klima-tischen Schwankungenund stabilisiert das Öko-system. Naturschutz undEinkommenssicherunggehen hier Hand in Hand.

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BäumeTropischer Regenwald und Baumsavanne sind die natür-lichen Vegetationsformen im tropischen Afrika. Sie nach-zuempfinden hilft den Menschen bei der Landwirtschaft.

Bäume sind in der ökologischenLandwirtschaft in den Tropen nicht weg-zudenken. Ein ausgeprägtes Ecofarming-system sieht daher aus wie ein Forst, istaber intensiv genutzte Landwirtschaft. DieBedeutung des Baums in der tropischenLand wirtschaft ist vielfältig:

• Er fördert die Produktion auf der landwirtschaftlichen Fläche.

• Er verbessert das Klima für die Bauern, die auf dem Feld arbeiten.

• Er düngt den Boden durch Laubfall.

• Er fixiert Kohlenstoff und trägt damit dazu bei, den Klimawandel zu begren-zen.

• Er hat vielfältige lokale ökologische Funktionen und fördert somit die Artenvielfalt.

Was bringt der Baum dem Betrieb? InRuanda können um die 300 Bäume proHektar gepflanzt werden und zwar inallen Altersklassen zwischen 1 und 12Jahren. Ein reiner Waldbestand würdemit 500 Bäumen bestockt. Da aber imAgroforst der Boden regelmäßig bearbei-tet, gedüngt, bepflanzt wird, erreichen dieBäume einen um etwa 40 Prozent höhe-ren Zuwachs und erlauben eine laufendeAst- und Blatternte, durch die die Stamm-entwicklung verbessert wird. So wird Futter und Brennmaterial gewonnen.

Ruanda ist das Land der tausendHügel. Die ursprünglich dicht

bewaldeten Hügel wurden für dieLandwirtschaft abgeholzt.

Ecofarming kehrt diesen Trend wieder um.

Auf dem Feld werden die Bäume inReihe gesetzt und in Pappelform

geschnitten. Durch ihren schlankenWuchs liefern sie gutes Bauholz und

machen den Feldfrüchten wenigLichtkonkurrenz.

Bis zu 300 Bäume können auf einemHektar gepflanzt werden. Das führt zu einem waldähnlichen Erscheinungsbild.

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TiereDie traditionelle Weidehaltung durch Stallhaltung zu ersetzen, war in Ruanda nicht leicht, für eine nachhaltigeLandwirtschaft war es jedoch notwendig.

Tiere werden beim Ecofarming im Stall gehalten; nur so kann wertvollerMist als Dünger gewonnen werden.

Wie man in den inneren Tropen im ländlichen Raum Rinder, Ziegen und andere Nutztiere ohne Hygieneproblemeund Krankheiten in Ställen halten kann,machen traditionelle Vorbilder vor: DieBewohner der Insel Ukara im Viktoriaseeoder die Kikuyu in Kenia kennen seit Generationen eine einfache Form derTiefstallhaltung für ein bis zwei Rinderoder mehrere Ziegen.

In Ruanda ist die Stallhaltung noch nichtlange heimisch. Die Rinderzucht war traditionell stets das Vorrecht der Tutsi,die als Viehzüchter jedoch nomadischlebten. Sie bevorzugten die Weidehaltungund brachten die Tiere nur zur Nacht inden Kral. Daher dauerte es lange, bis dieses Element des Ecofarming-Systemsvon den Bauern angenommen wurde. Inzwischen aber ist die Tierhaltung imStall und die Produktion von Mist für die Bodenverbesserung der stärkste Motorfür die Bauern, auf Ecofarming umzu-steigen.

Kühe sind der Stolz jedes ruandischen Bauern. Große Herdenwaren früher ein Statussymbol.Heute können die meisten Bauernnicht mehr als eine Kuh mit ihremLand versorgen.

Ziegen sind in Ruanda beliebt, da sie schmackhaftes Fleisch liefern.

Als Milchlieferanten werden sie jedoch nicht genutzt.

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ErosionsschutzDer Boden in den Tropen ist viel empfindlicher als in dengemäßigten Breiten. Ihn zu erhalten, ist für Kleinbauerneine Frage des Überlebens.

In tropischen Bergländern gefährdetErosion die Bodenfruchtbarkeit beträcht-lich. Erosionsschutz ist also eine wichtigebäuerliche Aufgabe. In Ruanda werdenzur Rückhaltung von Regenwasser tradi-tionell höhenlinienparallele Gräben aus-gehoben, die den allzu raschen Abflussdes Wassers und damit die Bodenerosionverhindern sollen. Das Ausheben undPflegen der Gräben bedeuten für die Bau-ern lästige Arbeit. Die Gräben nehmenihm Anbaufläche und können zudem denVerlust an Humus und Nährstoffen nichtganz verhindern. Eine Ergänzung derGräben durch Futter liefernde Hecken erhöht deren Akzeptanz und verbessertihre bodenerhaltende Wirkung.

Zusammen mit den Bäumen halten dieHeckenreihen die Krume fest. In Reihemit den Bäumen gesetzt, liefern dieseSchneitelhecken zudem hochwertigesFutter für die im Stall gehaltenen Tiere.Für eine Kuh reichen die Hecken einesdurchschnittlichen Ecofarming-Hofsnicht ganz, aber eine Ziegenfamilie lässtsich damit vollständig ernähren. WeitererNebeneffekt: Die Hecken binden beacht-liche Mengen Luftstickstoff und düngenden Boden.

Baumreihen und Erosionsschutz-hecken entlang des Grabens stabilisieren diesen und halten denBoden an Ort und Stelle.

Höhenlinienparallele Erosionsschutz-gräben hindern das Regenwasserdaran, den Hang herabzuschießen

und den Boden wegzuschwemmen.Doch die Anlage und Pflege ist mit

viel Arbeit verbunden.

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Organische Bodenpflege

Ein kurzer Nährstoffzyklus ist charakteristisch für dentropischen Regenwald. Will man hier Landwirtschaft betreiben, ist viel Know-how gefragt.

Über die Stallhaltung findet der Viehdung den Weg auf die Felder. Besonders beeindruckend ist die erzielteBodenverbesserung, wenn die Bauern es schaffen, von der Ziegen- auf die Kuh-haltung umzustellen.

Ergänzend dazu kann die Bodenfrucht-barkeit mit Hilfe von Gründüngung rege neriert werden. Da die Flächen knappsind, dreht sich beim Ecofarming alsoalles um die Intensivierung der Brache.Dazu werden gezielt Pflanzen eingesät,die den Boden besonders rasch undhoch-effektiv regenerieren. In Ruanda sind das Gebüsche von mehreren MeternHöhe und einer unglaublichen Biomasse-produktion: Cajanus cajan, Tephrosia vogelii, verschiedene Crotalarien. Alsstickstoffbindende Arten düngen diesePflanzen aus der Familie der Schmetter-lingsblütler den Boden.

Da für die meisten ruandischen BauernMineraldünger unerschwinglich ist, sindDüngung mit Mist und Gründüngung die einzige Möglichkeit zur Bodenverbes-serung.

Kleinvieh macht auch Mist. Der ersetzt teuren Mineraldünger,

der auf den tropischen Böden Ruandas ohnehin sehr schnell

ausgewaschen wird.

Bananenhaine benötigen guten Boden.Einen neuen anzulegen, ist nur mit gezielter Bodenverbesserung möglich.Ecofarmer, besonders die mit Kühen,sind hier klar im Vorteil.

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BiodiversitätPflanzen derselben Art beanspruchen dieselben Nährstoffeund Bodenhorizonte. Mischkulturen haben in kleinbäuer-licher Landwirtschaft daher höhere Erträge.

Artenvielfalt auf dem Acker erhöhtdie Stabilität der Anbaukulturen und deslokalen Ökosystems. Mischanbau ist alsoäußerst wichtig und wurde und wird inRuanda traditionell praktiziert. Gemeintist damit die Durchmischung der Feld-früchte auf derselben Parzelle.

Es gibt jedoch Widerstände gegen diesePraxis: Die Agrarverwaltung Ruandasund die staatliche Forschung empfehlensie nicht. Diese Politik geht zurück auf dieKolonialzeit, als es bei harter Strafe ver-boten war, Mischkulturen anzubauen.Obwohl man traditionell geschickte Kom-binationen von Pflanzen nutzte, die sichwechselseitig positiv beeinflussen undden Boden effizient ausnutzen, bestehtdie Regierung Ruandas bis heute auf Monokulturen.

Viele Kleinbauern kennen aber die Vor-züge des Mischanbaus. Sie wissen, dass erihre Ernte verbessert, und praktizierenihn deshalb nach wie vor. Und die Regie-rung drückt ein Auge zu.

Bananen, Bohnen, Kolokasien, Papayaund Manjok gedeihen prächtig miteinander auf einem Feld und sorgen für Abwechslung im Speise-plan der Bauernfamilien.

Eine traditionelle ruandische Bohnenmischung: nicht nur nahrhaft,

sondern auch schön anzusehen. Die Vielfalt an Bohnensorten

sorgt für gute Ernten, auch bei wechselndem Klima.

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Das ProjektSechs Jahre lang stellten in den Tälern des Mwura und desMushaduka Bäuerinnen ihre Betriebe auf Ecofarming um.

Chantal Nyirabatsinda

Beata Mukagantari

Cyprien Rwimo

Epiphanie Mukantwali

Damascene Byukusenge

Drocelle Mukandekezi

SpecioseMukagagacinya

Gloriose Byukusenge

1.200 Frauen waren am Projekt desFÖLT-Partnervereins Nyiramilimo („diefleißige Frau“) beteiligt. Sie bekamen Beratung, Setzlinge und einen zinsfreienKredit von 60 Euro, um die Investition fürdie Umstellung ihrer sehr kleinen Fami-lienbetriebe stemmen zu können. Vonihrem beachtlichen Erfolg dabei profitie-ren nicht nur sie selbst – Ecofarming hatgleich mehrere Vorteile:

Wirtschaftlich: Das Jahreseinkommender Betriebe vervierfachte sich von 30 auf120 Euro.

Ökologisch: Zusammen pflanzten die Fa-milien 200.000 Bäume und etwa 200 Kilo-meter Hecken. Dies stabilisiert das lokaleKlima und Ökosystem.

Global: Der Beitrag zum Klimaschutz istenorm, da Ecofarming-Bäume dauerhaftauf den Feldern stehen und jährlich vieletausend Tonnen CO2 fixieren.

Für ihr Engagement und eine gelungeneUmsetzung der fünf Ecofarming-Ele-mente wurden acht Frauen stellvertretendmit dem Ecofarming-Preis von FÖLTausgezeichnet, darunter Chantal und Epiphanie, die Sie in dieser Ausstellungnäher kennengelernt haben. Die Ausge-zeichneten erhielten 125 Euro Preisgeld.

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Bäume waren das Zugpferd.

Sobald ich die Möglichkeit dazu hatte, habe ich mich amEcofarming-Programm beteiligt;vor allem die kostenlosen Bäumehatten es mir angetan. Ich habemir eine gute Mischung ausAgro forst- und Obstbäumen zugelegt. Epiphanie Mukantwali

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Mit so viel Fruchtbarkeit hatte ich nicht gerechnet.

Mein Lieblingsplatz ist der Kompost. Er ist ein Symbol für mein besseres Leben. Aufden Kompost kommt auch meinMist, das gibt eine Mischung, die meine Ernten deutlich verbessert. Epiphanie Mukantwali

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Wir haben auf dem Feld viel zu tun. Mit einem HektarLand versorge ich meine zehn Kinder und Enkelkinder.Da müssen meine vier Ältesten kräftig anpacken, alleineschaffe ich das nicht. Die Mehrarbeit, die Ecofarmingmacht, zahlt sich aber vielfach aus. Epiphanie Mukantwali

Alleinerziehend und zehn Kinder. Das ist viel Arbeit.

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Von meinem Kleinkredit habe ich mir eine Kuh gekauft.Die bekam inzwischen zwei Kälbchen. Mit dem Erlöseines Kalbs habe ich mir ein Haus gebaut. Mein Traumist es nun, mir eine Kuh zu leisten, die mehr Milch gibt,um mit dem Mehrertrag die Ausbildung meiner Kinderzu sichern. Epiphanie Mukantwali

Mein Traum ist eine Kuh, die mehr Milch gibt.

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Ich bin 46 Jahre alt. Mein erster Sohn kam kurz nachdem Genozid auf die Welt, ich habe ihn Innocent (derUnschuldige) genannt. Heute habe ich sieben Kinder,und mein Mann ist im Gefängnis. Schwere Arbeitenkann ich nicht selber machen, dafür muss ich Arbeiterbezahlen. Chantal Nyirabatsinda

Der Genozid von 1994 prägt das Land noch immer.

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Vom Ecofarming-Programm haben mir meine Nachbarnerzählt. Von dem zinslosen Kredit (60 €) leistete ich mir ein Kälbchen, um später Kühe zu züchten, doch leider war das Tier unfruchtbar. Ich habe es verkauftund versuche es nun mit einer neuen Kuh und mitMilchproduktion. Chantal Nyirabatsinda

Nicht immer läuft alles nach Plan.

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Den schönen Bananenhain verdanke ich meiner Kuh.

Nur durch meine Erosions-schutzhecken kann ich mir überhaupt eine Kuh leisten, dasie das Futter liefern. Sie zupflanzen bedeutet zwar viel Arbeit, aber allein wegen desMists lohnt es sich. Den Erfolgsieht man an meinem Bananen-hain: Das Soja dort wächst fantastisch! Der Hain ist meinabsoluter Lieblingsplatz. Chantal Nyirabatsinda

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Ich habe viele verschiedene Baumarten. Nicht wegen des Holzes, sondern weil sie Medizinalpflanzen sind.Aber auch auf dem Feld sind für mich Mischkulturenselbstverständlich. So erziele ich auf meinen kleinenParzellen einen besseren Ertrag und baue alles an, wasich für mich und die Kinder brauche. Chantal Nyirabatsinda

Meine Parzelle liefert mir alles, was ich brauche.

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Kontakt und Spendenkonto

Wenn Sie Ecofarming-Projekte und diedahinterstehenden Familien in den ärmsten Ländern der Welt nachhaltigunterstützen wollen, nutzen Sie bitte folgendes Spendenkonto:

FÖLT e. V.IBAN DE05 6729 0100 0012 1363 07BIC: GENODE61HD3H + G Bank Heidelberg

Wir danken der Stadt Heidel berg für die langjährigeUnterstützung der Eco-farming-Projekte in Ruanda.

Auch dem Bundesminis-ter ium für wirtschaftlicheZusammenarbeit (BMZ) danken wir für seine Projekt-unterstützung.

Ohne beide Partner wie auch die vielen einzelnenSpenderinnen und Spendersowie FÖLT-Mitglieder wären die hier beschriebe-nen Projekte nicht möglich gewesen.

Wenn Sie mehr über Ecofarming erfahrenwollen und sich ehrenamtlich für Eco-farming Projekte in Ruanda oder demSenegal engagieren wollen, freuen wir unsüber ihre Kontaktaufnahme.

FÖLT e. V.Willy-Brandt-Platz 5, 69115 Heidelberg www.foelt.org06221-476716 (Horst Fehrenbach)