»Editorial«Seit dem Jahr 2010 wurden zusätzlich die Ziele »Verbesse - rung der...

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Sehr geehrte Damen und Herren, mit den Empfehlungen der ESF-Arbeitskreise zur regionalen Umsetzung des ESF in der neuen Förderperiode 2014 – 2020 eröffnen wir diese Ausgabe. In einem intensiven Dialog konnte hier ein gutes gemeinsames Fun- dament für die künftige regionale ESF-Förderung gelegt werden. Bis zum Beginn der neuen Förder- periode werden wir auch weiterhin aus der erfolgreichen Arbeit be- richten. Mit einem guten Beispiel ist der ESF-Arbeitskreis Rhein-Neckar-Kreis vertreten und der Arbeitskreis Neckar- Odenwaldkreis stellt seine Arbeitsschwerpunkte vor. Ein zentraler Baustein unseres Landesprogramms »Gute und sichere Arbeit« ist die Förderung einer nachhaltigen Integra- tion von Langzeitarbeitslosen in Erwerbsarbeit. Einblicke in die assistierte Beschäftigung bietet das zentrale Projekt DURANTE. Das berufspraktische Jahr BPJ 21 leistet erfolg- reich Starthilfe für junge Menschen mit Förderbedarf. Ergeb- nisse stellen wir hier vor. Ebenfalls im Rahmen des Landesprogramms »Gute und si- chere Arbeit« haben wir im Sommer 2013 das Förderpro- gramm »Gesundheits- und Beschäftigungsförderung von Langzeitarbeitslosen« auf den Weg gebracht. Zwei Projekt- beispiele zeigen exemplarisch Maßnahmen und Zielsetzung des Programms. Aus dem Förderbereich Wirtschaft finden Sie aus der Förde- rung »EXI-Gründungsgutschein« mit der bauchkröte® ein in- teressantes und erfolgreiches Beispiel. »Editorial« NEWS*** VOM EUROPÄISCHEN SOZIALFONDS IN BADEN-WÜRTTEMBERG SEITE 01 DER EUROPÄISCHE SOZIALFONDS IN BADEN-WÜRTTEMBERG NEWS*** 10 | 12 2013 Bitte merken Sie sich schon jetzt einen wichtigen ESF-Termin im Jahr 2014 vor: Am 20. Oktober geben wir in der Liederhalle Stuttgart den Startschuss für die neue Förderperiode, die wir dann zum 1. Januar 2015 beginnen. Wir wünschen Ihnen einen guten Jahresausklang und einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2014. GERHARD SEGMILLER Ministerialdirigent, Leiter der Abteilung Arbeit im Ministe- rium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg THEMEN DIESER AUSGABE*** Editorial und Inhalt Empfehlungen Regionalisierung Förderperiode 2014 – 2020 Förderungen in den Regionen 3 Arbeitskreis Neckar-Odenwald 3 Arbeitskreis Rhein-Neckar 3 Teilhabe Zentrale Projekte 3 DURANTE 3 BPJ21 Das Förderprogramm Gesundheit – Übersicht 3 Gesundheitsförderung in drei Schritten 3 »Ganz Mensch« Erlacher Höhe Förderbereich Wirtschaft – EXI-Gründungsgutschein Impressum 01 02 04 05 06 07 09 11 12 13 14 16

Transcript of »Editorial«Seit dem Jahr 2010 wurden zusätzlich die Ziele »Verbesse - rung der...

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit den Empfehlungen der ESF-Arbeitskreise zur regionalen

Umsetzung des ESF in der neuen Förderperiode 2014 – 2020

eröffnen wir diese Ausgabe. In einem intensiven Dialog konnte

hier ein gutes gemeinsames Fun-

dament für die künftige regionale

ESF-Förderung gelegt werden.

Bis zum Beginn der neuen Förder-

periode werden wir auch weiterhin

aus der erfolgreichen Arbeit be-

richten. Mit einem guten Beispiel ist der ESF-Arbeitskreis

Rhein-Neckar-Kreis vertreten und der Arbeitskreis Neckar-

Odenwaldkreis stellt seine Arbeitsschwerpunkte vor.

Ein zentraler Baustein unseres Landesprogramms »Gute und

sichere Arbeit« ist die Förderung einer nachhaltigen Integra-

tion von Langzeitarbeitslosen in Erwerbsarbeit. Einblicke in

die assistierte Beschäftigung bietet das zentrale Projekt

DURANTE. Das berufspraktische Jahr BPJ 21 leistet erfolg-

reich Starthilfe für junge Menschen mit Förderbedarf. Ergeb-

nisse stellen wir hier vor.

Ebenfalls im Rahmen des Landesprogramms »Gute und si-

chere Arbeit« haben wir im Sommer 2013 das Förderpro-

gramm »Gesundheits- und Beschäftigungsförderung von

Langzeitarbeitslosen« auf den Weg gebracht. Zwei Projekt-

beispiele zeigen exemplarisch Maßnahmen und Zielsetzung

des Programms.

Aus dem Förderbereich Wirtschaft finden Sie aus der Förde-

rung »EXI-Gründungsgutschein« mit der bauchkröte® ein in-

teressantes und erfolgreiches Beispiel.

»Editorial«

NEWS * * * VOM EUROPÄ ISCHEN SOZ IALFONDS IN BADEN-WÜRTTEMBERG

S E I T E 01D E R E U R O PÄ I S C H E S O Z I A L F O N D S I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

NEWS * * *10 | 1 2 2 013

Bitte merken Sie sich schon jetzt einen wichtigen

ESF-Termin im Jahr 2014 vor: Am 20. Oktober geben

wir in der Liederhalle Stuttgart den Startschuss für

die neue Förderperiode, die wir dann zum 1. Januar

2015 beginnen.

Wir wünschen Ihnen einen guten Jahresausklang

und einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2014.

GERHARD SEGMILLER

Ministerialdirigent, Leiter der Abteilung Arbeit im Ministe-

rium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und

Senioren Baden-Württemberg

THEMEN D IESER AUSGABE * * *

Editorial und Inhalt

Empfehlungen Regionalisierung Förderperiode2014 –2020

Förderungen in den Regionen3 Arbeitskreis Neckar-Odenwald3 Arbeitskreis Rhein-Neckar

3 Teilhabe

Zentrale Projekte3 DURANTE3 BPJ21

Das Förderprogramm Gesundheit – Übersicht 3 Gesundheitsförderung in drei Schritten 3 »Ganz Mensch« Erlacher Höhe

Förderbereich Wirtschaft – EXI-Gründungsgutschein

Impressum

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Empfehlungen zur Regionalisierung in der ESF-Förderperiode 2014 – 2020

3. Festlegung der Mittelkontingente der ESF-Arbeitskreise

Empfehlung: Im Rahmen der regionalen Förderung sollen In-

dikatoren und Verfahren der Mittelverteilung folgende drei

Anforderungen erfüllen:

3 Sie sollen den Vorgaben der EU-Kommission und ihren län-

derspezifischen Empfehlungen für Deutschland entsprechen

sowie kohärent auf die Ziele der EU-2020-Strategie abge-

stimmt sein, soweit diese für die regionale Förderung rele-

vant sind. Wichtige Ziele der EU-2020-Strategie wie die

Verringerung der Schulabbrecherquote und die Verbesse-

rung der Ausbildungsfähigkeit, die Verbesserung der Beschäf-

tigungsfähigkeit, die Armutsbekämpfung und Ver besserung

gesellschaftlicher Teilhabe müssen daher auch in den Indika-

toren für die Verteilung der Mittel an die regionalen Arbeits-

kreise angemessen zum Ausdruck kommen.

3 Wie in der laufenden Förderperiode sollen die Indikatoren

die relative Bedürftigkeit von Kreisen abbilden. Wirtschaft-

lich schwächere Arbeitskreise bzw. Arbeitskreise, in denen

Arbeitslosigkeit, Übergangsprobleme im Bereich Schule-

Beruf oder soziale Problemlagen stärker ausgeprägt sind,

sollen also im Verhältnis zu Arbeitskreisen mit günstigeren

sozioökonomischen Daten höhere Mittelkontingente zuge-

wiesen bekommen.

3 Schließlich soll die Mittelverteilung auch eine Kontinuität

der Förderung in allen ESF-Arbeitskreisen gewährleisten, so

dass alle Arbeitskreise die Möglichkeit behalten, ESF-Pro-

jekte umzusetzen. Deswegen soll zum einen die bisherige

Struktur der Mittelverteilung bei der Berechnung der künfti-

gen Mittelkontingente berücksichtigt werden. Zusätzlich soll

wie bisher ein jährlicher Mindestbetrag pro Arbeitskreis fest-

gelegt werden, um sicherzustellen, dass in allen Regionen

auch künftig eine sichtbare ESF-Förderung stattfinden kann.

3

Die Vertreterinnen und Vertreter der regionalen

Arbeitskreise Baden-Württembergs geben auf-

grund der Beratungen, die im Rahmen von zwei

Workshops im April und Juni 2013 geführt wur-

den, folgende fünf Empfehlungen zur künftigen

regionalen Umsetzung des ESF:

1. Konzentration der Förderung auf drei spezifische Ziele

Empfehlung: Den Vorschlag der ESF-Verwaltungsbehörde

aufgreifend soll die regionale ESF-Förderung in Baden-Würt-

temberg auf die folgenden drei spezifischen Ziele konzentriert

werden:

1. B 8.1 – Vermeidung von Schulabbruch und Verbesserung

der Ausbildungsreife;

2. C 11.1 – Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit;

3. C 11.2 – Verbesserung der Teilhabechancen von

Gruppen, die besonders von Ausgrenzung bedroht sind.

2. Mittelverteilung zwischen regionaler und zentraler För-

derung im Bereich des Sozialministeriums

Empfehlung: Die dem Sozialministerium künftig zur Verfü-

gung stehenden ESF-Mittel sollen zu 70 % für die regionale

und zu 30 % für die zentrale Förderung eingesetzt werden.

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2014 – 2020

4. Verfahren zur Auswahl der Indikatoren

Empfehlung: Die Auswahl und Gewichtung der Indikatoren

wird von der ESF-Verwaltungsbehörde im Benehmen mit

dem Städtetag und dem Landkreistag festgelegt.

5. Zeitliche und räumliche Flexibilität der regionalen ESF-

Förderung

Empfehlung: Die regionalen Arbeitskreise sollen über die Ge-

staltung folgender Aspekte der ESF-Umsetzung selbst ent-

scheiden können:

3 Die ESF-Arbeitskreise sollen Planungs- und Umsetzungs-

zeiträume grundsätzlich selbst wählen können. Möglich sind

die bisherigen einjährigen oder auch zweijährigen Intervalle.

Die zeitliche Flexibilisierung muss mit den Notwendigkeiten

der Programmsteuerung vereinbar sein.

3 Den Zusammenschluss mehrerer regionaler ESF-Arbeits-

kreise zu einem ESF-Arbeitskreis: Dies kann sinnvoll sein,

wenn die Arbeitsmärkte von Stadt- und Umlandkreisen

räumlich-funktional eng verflochten sind, oder Arbeitskreise

durch gemeinsame Förderstrategien eine höhere Effektivität

und Effizienz der Förderung erreichen können.

3 Die Intensität und konkrete Gestaltung der Zusammenar-

beit mit den regionalen SGB II-Beiräten: Die ESF-Förderung

soll Fördermaßnahmen nach dem SGB III und SGB II ergän-

zen und flankieren. In vielen Fällen werden auch aktive Ein-

gliederungsleistungen aus ESF-Mitteln kofinanziert. Eine

verbesserte Abstimmung zwischen den beiden Gremien

kann insgesamt eine kohärentere regionale Strategie und

damit auch eine Steigerung der Wirksamkeit zur Folge haben.

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Regionale FörderungenESF-Arbeitskreis Neckar-OdenwaldGegenstand der regelmäßigen Tagungen des ESF-Arbeits-

kreises sind die Ziele Schaffung von Arbeitsplätzen, Unter-

stützung von Menschen durch Ausbildung und Qualifizie-

rung und Abbau von Benachteiligungen auf dem Ar-

beitsmarkt. Zur Förderung von passenden Projekten standen

für den Neckar-Odenwald-Kreis in der laufenden Förderperi-

ode 200.000 Euro zur Verfügung. Für das Jahr 2013 wurde

der Betrag auf 240.000 Euro erhöht.

Der Schwerpunkt der Projektförderung lag in den vergange-

nen Jahren auf Maßnahmen zur Förderung von Langzeitar-

beitslosen und besonders benachteiligten Langzeitarbeitslo-

sen. Für diese Zielgruppe ist die Eingliederungschance in

den Arbeitsmarkt besonders gering. In den letzten Jahren ist

am Arbeitsmarkt außerdem eine deutliche Steigerung von

Menschen zu verzeichnen, die wegen psychischer Erkran-

kungen / seelischen Behinderungen keinen Zugang zu Be-

schäftigung finden oder ihre Beschäftigung verlieren. Für

diese Personengruppen sind besondere Angebote notwen-

dig, da sie nur mit außerordentlich großen Schwierigkeiten

den Wiedereinstieg in dauerhafte Beschäftigung finden.

Diese Entwicklung war auch im Neckar-Odenwald-Kreis fest-

zustellen. Daher wurde ein besonderes Augenmerk auf die Un-

terstützung entsprechender Projekte über den ESF gelegt.

Seit dem Jahr 2010 wurden zusätzlich die Ziele »Verbesse-

rung der Berufswahlkompetenz für Jugendliche« sowie »Er-

höhung der Chancengleichheit von Frauen am Arbeitsmarkt«

in die örtliche Förderung aufgenommen.

Im Neckar-Odenwald-Kreis erfolgt die Antragstellung zur För-

derung von Projekten meist durch örtliche Träger, die eine

hohe Kontinuität aufweisen. Die Träger stellen ihre Projekte

und den Stand ihrer Umsetzung regelmäßig in den Sitzungen

des Arbeitskreises vor. Soweit die Projekte hierfür geeignet

sind, werden diese auch durch den Arbeitskreis besucht,

der so Einblick in die Arbeitsweise der Projekte erhält. Auf

diese Weise wird auch die Nachhaltigkeit der geförderten

Projekte sichergestellt.

Information und Kontakt:

Geschäftsstelle ESF-Arbeitskreis

Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis

Frau Susanne Heering

[email protected]

Regional geförderte Projekte können Sie im

Projektkompendium unter den jeweiligen

ESF-Arbeitskreisen aufrufen.

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NEWS * * *10 | 1 2 2 013

ESF-Arbeitskreis Rhein-Neckar

Netzwerkarbeit, damit bedarfsgerechte

Projekte im Landkreis entstehen

Die Mitglieder des ESF-Arbeitskreises Rhein-Neckar treffen

sich in der Regel zweimal jährlich. Im Juli zur Fortschreibung

der Arbeitsmarktstrategie und Ende Oktober zur Bewertung

der Anträge. Neuerdings haben sich zwei be ratende Ar-

beitsgruppen innerhalb des Arbeitskreises gegründet mit

dem Ziel, die Veränderungen in den verschiedenen Förder-

bereichen zeitnah zu erkennen und fachlich für die Fort-

schreibung der Arbeitsmarktstrategie aufzuarbeiten. So

entstand auch das sogenanntes »Drei-Säulen-System« zur

Vermeidung von Schulversagen und Erhöhung der Ausbil-

dungsreife von schwächeren Schülerinnen und Schülern

und zur Verbesserung der Berufswahlkompetenz.

Demnach soll ein Teil der zur Verfügung stehenden ESF-

Mittel im Jahr 2014 für benachteiligte Schülerinnen und

Schüler der Klassenstufen 9 und 10 an allgemeinbildenden

Schulen eingesetzt werden, wenn sie selbst oder ihre Eltern

bzw. Erziehungsberechtigten nicht in der Lage sind, den

Übergang »Schule – Beruf« ohne individualisierte Unterstüt-

zung zu bewältigen. Im Rahmen der zweiten Säule sollen be-

nachteiligte Jugendliche, die berufliche Vollzeitschulen

besuchen und tatsächlich hochgradig gefährdet sind das

Schulziel zu erreichen, unterstützt werden. In der dritten

Säule sollen benachteiligte unter 25-jährige Langzeitarbeits-

lose, die im Rahmen der Möglichkeiten des SGB II oder III

nicht gefördert werden können und sich bei der Arbeits-

agentur für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz interessie-

ren, gefördert werden.

Die zweite Arbeitsgruppe befasst sich mit den Veränderun-

gen im Förderbereich zur Stabilisierung von Lebensverhält-

nissen und der Verbesserung der Teilhabe am Arbeitsmarkt

von Gruppen mit besonderen Vermittlungshemmnissen. Die

beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur für

Arbeit, des Jobcenters und des Sozialdezernats vom Land-

kreis haben sich in dieser Arbeitsgruppe zum Ziel gesetzt,

gemeinsam die Arbeitsmarktsituation im Landkreis fachge-

recht und verständlich aufzuarbeiten, damit die zur Verfü-

gung stehenden ESF-Mittel sinnvoll und effektiv eingesetzt

werden.

Kontakt:

Geschäftsstelle ESF-Arbeitskreis

Landratsamt Heidelberg

Karl Seiler

[email protected]

Regional geförderte Projekte können Sie im

Projektkompendium unter den jeweiligen

ESF-Arbeitskreisen aufrufen.

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NEWS * * *10 | 1 2 2 013

Projekt TeilhabeInklusive Teilhabe für Menschen mit

Behinderung im Rhein-Neckar-Kreis

Initiatoren des Projekts Teilhabe sind das Jobcenter und das

Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises. Das Angebot richtet

sich an Männer und Frauen, deren Lebensalltag durch Lang-

zeitarbeitslosigkeit und zusätzlich durch eine Behinderung be-

lastet ist. Menschen mit Behinderung bedürfen einer speziellen,

auch längerfristig angelegten Integrationsunterstützung, um

den Anschluss ans Berufsleben zu finden. Aktuell nehmen vor-

wiegend Menschen mit Sinnesbehinderungen, körperlichen

sowie psychischen Behinderungen an dem Projekt teil.

Neben individuellen Beratungsstunden setzt das Projekt auf

die Arbeit in Gruppen. Die Teilnehmer durchlaufen einen

Kompetenzcheck mit einer mehrtägigen Präsenzzeit sowie

eine vertiefte Berufsorientierung. In gemeinsamen Workshops

werden Themen wie Stress, Entspannung, Kommunikation,

Wohnen, Mobilität, Freizeit oder Therapie aufgegriffen, ab-

hängig von den Bedarfslagen der Teilnehmer. Zudem unter-

stützen die Berater im gesamten Bewerbungsprozess.

Ein Beispiel:

Das Jobcenter Rhein-Neckar hat Herrn U. in das Projekt ein-

gegliedert. Herr U. ist ausgebildeter Mikroelektroniker und

zum Lager- und Versandarbeiter qualifiziert. Bis zu seinem

schweren Motorradunfall im Jahr 2004 war er in verschiede-

nen Arbeitsbereichen tätig; danach folgten einige Jahre in di-

versen Reha-Maßnahmen. Seit 2000 ist Herr U. arbeitslos,

aber sehr motiviert. Er will wieder arbeiten! Selbständig re-

cherchiert er Stellenangebote, nimmt am Kompetenzcheck

und diversen Workshops teil und hat über mehrere betriebli-

che Orientierungen seine Belastbarkeit und seine Interessen

erprobt. Gemeinsam wurden passende Arbeitsplätze gesucht,

auf die mehrere Vorstellungsgespräche folgten. Der Projekt-

träger begleitete die Orientierungshasen und den Kontakt zum

Arbeitgeber, bis nach einer längeren betrieblichen Phase

schließlich ein Übernahmevertrag erreicht werden konnte.

Kontakt über den Projektträger:

Berufsbildungswerk Neckargemünd

Christiane Herpel

[email protected]

Eine Projektbeschreibung können Sie auch

auf der Internetseite www.esf-bw.de im

Projektkompendium nachlesen.

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NEWS * * *10 | 1 2 2 013

Projektteilnehmer in den Fahrradwerkstätten des Vereins zurberuflichen Integration und Qualifizierung e.V. in Heidelberg

DURANTE – assistierte Beschäftigungist ein Kooperationsprojekt von Diakonischem

Werk Württemberg, dem Paritätischen Baden-

Württemberg und der Werkstatt Parität. Umge-

setzt wird das Projekt von einem landesweiten

Trägerverbund aus 20 Trägern der beteiligten

Verbände.

Einer der Träger ist »Biotopia«, ein Arbeitsmarktdienstleister

in Mannheim. »Die Alltagsstruktur ändert sich. Man muss sich

wieder neu in die Rolle als Arbeitnehmer einfinden«, so Sa-

bine Steffens, Abteilungsleiterin bei Biotopia.

Ca. 50 % der Menschen, die sich als SGB II-Bezieher in un-

geförderte Beschäftigung abmelden, müssen sich innerhalb

von sechs Monaten erneut arbeitslos melden. Dennoch enden

die Unterstützungsmöglichkeiten des SGB II i.d.R. dann, wenn

eine Arbeit aufgenommen wird. Denn die Betroffenen haben

keinen Anspruch mehr auf Hilfe, wenn sie eine Beschäftigung

von mehr als 15 Stunden ausüben und sie keinen Anspruch

mehr auf Grundsicherungsleistungen haben.

Den Betrieben selbst ist es angesichts der angespannten

Wettbewerbssituation nicht möglich auf die persönlichen und

sozialen Probleme der neu eingestellten Mitarbeiter/innen

angemessen zu reagieren.

Erfahrungen aus der assistierten Ausbildung (CARPO, Arte-

mis) und der erstmaligen Erprobung der assistierten Be-

schäftigung im Projekt EQuIP – wir schaffen Arbeit – zeigen,

dass unterstützende soziale Dienstleistungen ehemals lang-

zeitarbeitsloser Menschen die Stabilität ihrer Beschäfti-

gungsverhältnisse fördern.

Mit dem »Verein zur beruflichen Integration und Qualifizie-

rung e.V. (Vbl)« ist ein Beschäftigungsträger in Heidelberg und

im Rhein-Neckar-Kreis beteiligt. Die Aktivitäten sind in viel-

fältigen Bereichen angesiedelt wie einem Pflegedienst, einer

Dienstleistungsagentur im Bereich Hauswirtschaft und der

Beratung zur Kindertagespflege, Fahrradwerkstätten, Le-

bensmittelmärkten, psychosozialer Beratung und in Projekten

zur Integration von langzeitarbeitslosen Menschen, die in-

tensiv betreut werden. 3

Z E N T R A L E P R O J E K T E

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NEWS * * *10 | 1 2 2 013

Die Arbeitsverhältnisse der Projektteilnehmenden sollen bis

zum Ende der Probezeit soweit stabilisiert sein, dass sie da-

rüber hinaus bestehen bleiben. Bei befristeten Beschäfti-

gungsverhältnissen oder solchen, die aufgrund anderer Um-

stände auf längere Sicht für die Teilnehmenden nicht tragfähig

sind, werden gemeinsam berufsbiografisch sinnvolle An-

schlussperspektiven erarbeitet.

Um eine erfolgreiche Einführung und Umsetzung der assis-

tierten Beschäftigung zu erreichen werden zudem örtliche

Kooperationsstrukturen und Qualifizierungen mit Jobcentern

und Arbeitsagenturen, arbeitsmarktpolitischen Dienstleistern,

Betrieben sowie den örtlichen sozialen Diensten entwickelt.

Das Projekt ist mittlerweile vielversprechend angelaufen. Gut

gelingt die Kontaktaufnahme dann, wenn schon trägereigene

Maßnahmen vertrauensbildend auf potentielle Teilnehmende

wirken konnten.

Information und Kontakt:

Sabine Baumann,

[email protected]

www.durante-esf.de

Teilnehmerinnen auf dem Weg zur offenen Bewerbungsstunde bei Zora.

Weitere Informationen über das Projekt finden

Sie auf der Internetseite www.esf-bw.de im

Projektkompendium

DuranteAssistierte Beschäftigung in Baden-Württemberg

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NEWS * * *10 | 1 2 2 013

BPJ21 – Berufspraktisches JahrIn 27 Niederlassungen der BBQ Berufliche Bil-

dung gGmbH werden Jugendliche und junge Er-

wachsene mit Benachteiligungen und individuel-

len Problemlagen beraten, unterstützt, qualifiziert

und betreut.

816 Teilnehmerplätze stehen jährlich zur Verfügung. Im Jahr

2012/2013 haben 918 junge Frauen und Männer teilgenommen

und das Projekt in diesem Zeitraum abgeschlossen. Über 70 %

konnten in eine Anschlussperspektive vermittelt werden.

BPJ 21 gliedert sich in eine Vorbereitungsmaßnahme nach

§ 45 SGB III und § 16 SGB II, mit Einsteuerung in die Ein-

stiegsqualifizierung. Diese Phase dient der Berufsorientie-

rung, dem gegenseitigen Kennenlernen, der Unterstützung

bei individuellen Problemlagen, dem Beginn der Förderpla-

nung und eventueller Kurzpraktika. Ziel ist die Vermittlung in

erster Linie in Einstiegsqualifizierung im gewünschten Be-

rufsfeld bzw. in Ausbildung oder sozialversicherungspflichtige

Beschäftigung.

Während der Einstiegsqualifizierung erfolgen regelmäßige

Lerneinheiten im Rahmen von ausbildungsbegleitenden Hilfen

(abH), die Fortschreibung der Förderplanung, Betreuung im

Unternehmen, Organisation des Berufsschulbesuchs und /

oder der Seminartage. Gegen Ende der Einstiegsqualifizierung

organisiert BBQ den geregelten Übergang in Ausbildung bzw.

klärt mit den Jugendlichen die anschließenden Perspektiven.

3

Im Projekt engagiert sich ein starkes und langfristig gewach-

senes Netzwerk für berufliche Qualifizierung und anschlie-

ßenden Lebensperspektiven der beteiligten jungen Männer

und Frauen. Eingebunden sind der Arbeitgeberverband Süd-

westmetall, Arbeitsagenturen, Jobcenter und zugelassene

kommunale Träger, außerdem hunderte von Unternehmen

aus unterschiedlichen Branchen, die in jedem Jahr Prakti-

kumsplätze, in der Regel für Einstiegsqualifizierungen (EQ),

bereit stellen und die Jugendlichen anschließend zu einem

hohen Prozentsatz in Ausbildung übernehmen. Wesentlich

und unabdingbar für den Eingliederungserfolg von BPJ 21

sind Berufsschulen und Industrie- und Handelskammern so-

wie Handwerkskammern und Regierungspräsidien.

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NEWS * * *10 | 1 2 2 013

Kontakt und weitere Informationen:

BBQ Berufliche Bildung gGmbH

Heinz Schwager

Regionalleitung

Telefon 07433 99747-10

[email protected]

Heike Rometsch

Fachberatung

Telefon 07051 93297-29

[email protected]

http://www.bbq-zukunftskurs.de/index.php?id=181&tx_

adobbq_pi1[showUid]=35

Details zum Projekt finden Sie im Projektkom-

pendium auf der Internetseite www.esf-bw.de

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NEWS * * *10 | 1 2 2 013

Gesundheits- und Beschäftigungs -förderung von Langzeitarbeitslosen Im Rahmen der zentralen Projektförderung des

Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Fa-

milie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

Gesundheitliche Einschränkungen sind für Arbeitslose ein

wesentliches Hemmnis bei der Arbeitssuche und Arbeitsver-

mittlung. Mit zunehmender Dauer der Arbeitslosigkeit ver-

schlechtert sich zudem der Gesundheitszustand. Der Pro-

jektaufruf zielt deswegen darauf ab, arbeitsfördernde Maß-

nahmen durch gesundheitsfördernde Maßnahmen zu ergän-

zen, um die Beschäftigungsfähigkeit langzeitarbeitsloser Men-

schen mit gesundheitlichen Einschränkungen gezielt und

nachhaltig zu verbessern.

Aus den eingereichten Anträgen wurden folgende Projekte ausgewählt:

Der vollständige Text des Aufrufs im Ziel C 8.2

ist auf der Internetseite nachzulesen:

http://www.esf-bw.de/esf/index.php?id=79

AJO e.V. Aalen

JHW Werkstatt Freiburg

VHS Tübingen

Q-Prints & Service gGmbH Pforzheim

St. Elisabeth Stiftung Laupheim

in Ulm sowie in Biberach

AAW Arbeitskreis für Aus- und

Weiterbildung e.V. Landau

bfz gGmbH Bodensee-Oberschwaben

Friedrichshafen

Diakonisches Werk des Evangelischen

Kirchenbezirks Müllheim

SALUTO

KUSS

INGA

SanTra

Gesundheitsförderung in drei Schritten

AguA – Zentrum für Gesundheitsförderung

Andante

GanzMensch – In Balance Hall-Hohenlohe

Erlacher Höhe Hohenlohe-Franken,

Künzelsau, Hohenlohe

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NEWS * * *10 | 1 2 2 013

Zwei Beispiele stellen wir hier vor:

Gesundheitsförderung in drei SchrittenDas Projekt wird in Ulm und Biberach angeboten.

Ausgehend von den wissenschaftlichen Erkenntnissen bei

Langzeitarbeitslosigkeit und gesundheitlicher Beeinträchtigung

sowie Erfahrungen wurde ein dreistufiges Programm entwi-

ckelt, das über den Zeitraum von zwei mal acht Monaten jeweils

35 Personen an zwei Standorten die Teilnahme ermöglicht.

In Einzelterminen werden individuelle Veränderungswünsche

und Ziele im gesamten Lebenskontext bearbeitet. Selbstor-

ganisation und stärken der eigenen Handlungsfähigkeit sind

wesentliche Bestandteile und sind Grundgerüst im gesamten

Verlauf. Hiermit wird ein Perspektivenwechsel vom Krank-

heitsempfinden hin zu einem Gesundheitsempfinden mög-

lich. Dies bedeutet, dass der Perspektivenwechsel nicht

durch Heilung im medizinischen Sinne stattfindet, sondern

das Bewusstsein auf die gesunden Anteile und die Ressour-

cen gerichtet wird.

Im Weiteren werden stufenweise gesundheitsfördernde An-

gebote wie Bewegung, Ernährung und Beschäftigung bis zur

Arbeitserprobung angeboten. Diese sollen nicht nur Wissens-

vermittlung, sondern auch das soziale Miteinander ermögli-

chen. Hierdurch wird der soziale Rückzug durchbrochen, sowie

auf der Handlungsebene positives Erleben gestaltet.

Durch die Kooperation mit Krankenkassen, Sportvereinen

und Kommunen werden Übergänge geschaffen und die Teil-

habemöglichkeiten am gesellschaftlichen Miteinander und

die Weiterführung in die Arbeitswelt erhöht.

Über 90 % der Teilnehmer/innen geben bereits positive Rück-

meldungen in Bezug auf verbessertes Lebensgefühl und An-

stieg der Eigeninitiative.

Kontakt:

Dipl.Soz.Arb.(FH) Harald Gehring

Leitung Berufliches Bildungszentrum

St. Elisabeth-Stiftung

Heggbacher Werkstattverbund

[email protected]

http://www.st-elisabeth-

stiftung.de/1330.0.html?&Sty=vcjqtczhpff

Details zum Projekt finden Sie im Projektkom-

pendium auf der Internetseite www.esf-bw.de

D E R E U R O PÄ I S C H E S O Z I A L F O N D S I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G S E I T E 13

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GanzMensch – InBalanceDas Projekt wird am Unternehmensstandort Freuden-

stadt durchgeführt.

Grundlage des Angebotes ist das Lebensbalance-Modell von

Nossrath Peseschkian, das alle Lebensbereiche verbindet und

stärkt. Pro Jahr nehmen mehr als 50 Männer und Frauen,

langzeitarbeitslos, wohnungs- und obdachlos, die Angebote

wahr. Mit gestärktem Selbstvertrauen, Förderung der eigenen

sozialen Fähigkeiten und einem konstruktiven und sinnerfül-

lenden Alltag sollen Beschäftigungsfähigkeit und Chancen

auf eine langfristige Eingliederung in den allgemeinen Ar-

beitsmarkt erhöht und so zukünftige, stressbehaftete Situa-

tionen bewältigt werden.

Die Zeit der Arbeitslosigkeit wirkt sich nicht nur auf den beruf-

lichen Lebensbereich, sondern vielmehr auf das gesamte Leben

einer betroffenen Person aus. Durch die Folgen der Langzeit-

arbeitslosigkeit kann das gesamte Leben aus der Balance in eine

Unausgewogenheit geraten, welche sich negativ auf die sub-

jektiv erlebte Lebensqualität auswirken kann. An dieser Aus-

gangslage setzt das Projekt an und strebt die Verbesserung der

subjektiv erlebten Lebensqualität jedes Teilnehmenden an.

Alle Teilnehmenden werden individuell in passende Arbeitsbe-

reiche der ERLACHER HÖHE Freudenstadt eingebunden. Damit

wird eine klare Tagesstruktur und ein geregelter Alltagsrhyth-

mus aufgebaut. Angeleitet werden die Teilnehmenden durch ein

multiprofessionelles Team innerhalb der jeweiligen Fachberei-

che, wodurch jede/r Teilnehmer und Teilnehmerin seine/ihre

fachlichen Kenntnisse erweitern sowie seine beruflichen Qua-

lifikationen intensivieren kann.

Angeboten werden diverse Beschäftigungsbereiche an ver-

schiedenen Standorten im Landkreis, dazu zählen u.a. haus-

wirtschaftliche Dienste, zwei Sozialkaufhäuser, ein Lebensmit-

telgeschäft, ein Infopunkt für Touristen, eine Schreinerei, eine

Kreativwerkstatt. Darüber hinaus stehen allen Teilnehmenden

weitere begleitende Angebote, wie sozialdienstliche Beglei-

tung, Beratung und Sprachförderung zur Verfügung.

Das Projekt »GanzMensch – InBalance« wurde durch die Hoch-

schule Magdeburg-Stendal evaluiert.

Ansprechpartner für das Projekt:

Wolfgang Günther und Tamara Wöhrle

Telefon: 07441-860113

http://www.erlacher-hoehe.de/index.php/eh-

freudenstadt.html

Details zum Projekt finden Sie im Projektkom-

pendium auf der Internetseite www.esf-bw.de

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EXI-GründungsgutscheinGründungen mit einer in Anspruch genommenen

Beratung sind am Markt erfolgreicher als der

Durchschnitt des Gründungsgeschehens. Das

zeigt eine Evaluation der vom Land geförderten

Gründungsberatungen. Zudem ergab die Unter-

suchung, dass für über 90 % der Befragten eine

Beratung erst durch eine finanzielle Förderung

überhaupt ermöglicht wurde oder zumindest in

größerem Umfang in Anspruch genommen wer-

den konnte.

»Bei einer Existenzgründung geht es nicht darum, für sich im

stillen Kämmerlein eine perfekte Strategie zu entwickeln», so

Johannes Merkel, einer der rund 50 Steinbeis-Berater, die im

Projekt tätig sind. Denn: »Diese gibt es schlichtweg nicht.« Viel-

mehr sieht Johannes Merkel die Gründung als eine Heraus-

forderung, die vor allem ein eingehendes Studium des Mark-

tes braucht – und den Mut, nach draußen zu gehen.

Den Mut brachte Florian Schweer mit, die gründungsrelevan-

ten Fragen klärte er mit seinem Berater, Udo Schmid. Ge-

meinsam entwickelten sie ein Konzept, das nicht nur eine aus-

gefeilte Vertriebs- und Kommunikationsstrategie beinhaltet,

sondern auch darauf fokussiert, dass alle Komponenten der

bauchkröte® ausschließlich regional hergestellt werden.

Heute ist für Florian Schweer der Traum vom eigenen Unter-

nehmen Wirklichkeit. Und an Ideen und Visionen für die Zu-

kunft fehlt es dem jungen Existenzgründer nicht. Nach dem er-

folgreichen Start plant er, unter dem Dach seiner GmbH

weitere Produkte für den Gesundheitsbereich marktreif zu ge-

stalten und zu etablieren.

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Mit den Exi-Gründungsgutscheinen verfolgt das Ministerium

für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg deshalb das

Ziel, das Angebot an Vorgründungsberatungen landes- und

branchenweit zu vergrößern. Noch mehr Gründerinnen und

Gründer als bisher sollen durch die Gutscheine, die aus Mitteln

des Europäischen Sozialfonds und des Ministeriums für Fi-

nanzen und Wirtschaft gefördert werden, eine kostengünstige

und unbürokratische Beratung durch Expert/innen erhalten.

Interessierte müssen dazu keinen gesonderten Förderantrag

stellen, sondern wenden sich direkt an einen Träger der Grün-

dungsberatung ihrer Wahl (siehe Infobox). So ging auch Flo-

rian Schweer vor. Zu seinem 30. Geburtstag schenkte sich der

Jungunternehmer eine Auszeit und stieg aus der Finanzbran-

che aus. Sein Plan war es, das Vertriebspotenzial der bauch-

kröte®, einem innovativen Trainingsgerät zur Prävention und

Bekämpfung von Rückenproblemen, zu nutzen. Von dessen

Wirksamkeit war er überzeugt. Bevor er jedoch den Schritt in

die Selbständigkeit wagte, holte er sich professionelle Unter-

stützung beim Steinbeis-Beratungszentrum Existenzgründung.

Gemeinsam sollte eine Marketing-, Vertriebs- und Akquise-

Strategie entwickelt und erfolgreich umgesetzt werden.

P R O J E K T A U S D E M F Ö R D E R B E R E I C H W I R T S C H A F T

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EXI-Gründungsgutschein

EXI-Gründungsgutschein

EXI-Gründungsgutschein

EXI-Gründungsgutschein

Wie funktioniert der Beratungsgutschein?

Die Gründungsgutscheine richten sich an

Personen, die eine gewerbliche oder frei-

berufliche selbständige Tätigkeit in Baden-

Württemberg planen. Bei Interesse wenden

Sie sich bitte an eine der folgenden geförderten Be-

ratungseinrichtungen: Be ratungs- und Wirtschafts-

förderungsgesellschaft für Mittelstand und Handwerk

(BWHM GmbH), Baden-Württemberg: Connected e.V.,

B.A.Z. GmbH, DEHOGA, IFB Institut für freie Berufe,

RKW Baden-Württemberg GmbH, die Steinbeis-Be-

ratungszentren (SBZ) sowie der Verbund »Start im

Quadrat – Mannheim und der Metropolregion Rhein-

Neckar«.

Der Einstieg in die Beratung erfolgt üblicherweise

durch eine mehrstündige, in der Regel kostenlose

Kompaktberatung. Für eine anschließende mehrtä-

gige Intensivberatung wird eine Eigenbeteiligung ver-

langt, die rund 70–80 % unterhalb der gängigen Ta-

gessätze für entsprechende Beratungsleistungen liegt.

Die Kosten für eine Eigenbeteiligung können je nach

Beratungsanbieter variieren.

D E R E U R O PÄ I S C H E S O Z I A L F O N D S I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

Herausgeber:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,

Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

Schellingstraße 15

70174 Stuttgart

Kontakt: [email protected]

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft

Baden-Württemberg

Neues Schloss

Schlossplatz 4

70173 Stuttgart

Kontakt: [email protected]

Bildnachweis:

S. 02– 03: Empfehlungen Regionalisierung: Chr. Berger,

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen

und Senioren Baden-Württemberg

S. 04: Regionale Förderung: Chr. Berger, Ministerium für

Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren

Baden-Württemberg

S. 06: Teilhabe: Projektfoto

S. 07: DURANTE: Projektfoto des Vereins zur beruflichen

Integration und Qualifizierung e.V. (Vbl)

S. 08: DURANTE: Chr. Berger, Ministerium für Arbeit und

Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-

Württemberg

S. 09 – 10: BPJ21: Projektfotos sowie Chr. Berger,

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen

und Senioren Baden-Württemberg

S. 12: Gesundheitsförderung in drei Schritten: Projektfotos

S. 13: GanzMensch – InBalance: Projektfotos

S. 14: Förderbereich Wirtschaft: Steinbeis-Beratungs-

zentrum Existenzgründung

Gestaltung:

Agil, Visuelle Kommunikation

www.agil.de

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Impressum

Verwendungshinweis:

Dieser Newsletter darf weder von Parteien noch von Wahl-

werbern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der

Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne zeitlichen

Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf der Newsletter

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zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte.

Den Parteien ist es jedoch gestattet, den Newsletter zur Un-

terrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.

HINWEISE

Am 25. Mai 2014 ist Europawahl.

Viele Gesetze werden mittlerweile auf EU-Ebene beschlossen.

Mit ihrer Wahl im Mai 2014 bestimmen die Bürgerinnen und

Bürger Europas die politischen Kräfteverhältnisse im Parlament

und nehmen somit Einfluss auf den politischen Kurs Europas in

den nächsten fünf Jahren. Europawahl 2014 – handeln, mit-

machen, bewegen!