Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung...

26
Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen Hochschule für Angewandte Wissenschaften Dr. Andrea Brenner, MNS 13.5.2014 Dr. Andrea Brenner, MNS 1

Transcript of Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung...

Page 1: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege

FHS St.GallenHochschule für Angewandte Wissenschaften

Dr. Andrea Brenner, MNS

13.5.2014 Dr. Andrea Brenner, MNS 1

Page 2: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Was Sie erwartet……………

• Problemstellung Patientenedukation durch die Pflege

• Definitionen

• Handlungsfelder Gesundheitsförderung

• Strategien bezogen auf die Patientenedukation durch die Pflege

• Fazit

2

Page 3: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Problemstellung Patientenedukation Pflege

• Betroffene erhalten Informationen nicht(Coulter, 2009; Mühlhauser, Steckelberg, 2009)

• Health Professionals sind nicht ausgebildet, professionelle BeraterInnen und PartnerInnen für Selbstmanagement chronisch kranker Menschen (Holman/Lorig, 2006)

• Patientenedukation durch die Pflege ist oft unsystematisch, unregelmäßig und schlecht organisiert (Smith/Liles, 2007; Johansson et al., 2003; Brenner, 2012)

3

Page 4: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Professionelle Pflege?

" Professionelle Pflege fördert und erhält die Gesundheit, beugt gesundheitlichen Schäden vor und unterstützt Menschen in der

Behandlung und im Umgang mit Auswirkungen von Krankheit und deren Therapien.

Dies mit dem Ziel, für betreute Menschen die bestmöglichen Behandlungs- und Betreuungsergebnisse, sowie die

bestmögliche Lebensqualität in allen Phasen des Lebens bis zum Tod zu erreichen. (Auszug Definition Pflege, INS, Basel)

13.5.2014 Dr. Andrea Brenner, MNS 4

Page 5: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Definition Patientenedukation

ist ein Set geplanter Aktivitäten zur Verbesserung des Gesundheitsstatus oder Gesundheitsverhaltens eines Patienten oder beides zusammen, nicht aber ausschließlich zur Verbesserung des Wissenszustandes (Lorig, 2001).

5

Page 6: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Set geplanter Aktivitäten

• Information: gezielte unidirektionale Mitteilung, Bereitstellung verschiedener Medien oder Vermittlung relevanter Adressen in einem offenen Angebot, inkl. Recherchehilfen (Abt-Zegelin, 2003).

• Schulung: zielorientiertes, strukturiertes und geplantes Vermitteln von Wissen und Fertigkeiten mit Ergebnissicherung (Abt-Zegelin, 2006).

• Beratung: ergebnisoffener, dialogischer Prozess zur Vorbereitung einer individuellen und bedürfnisgerechten Problemlösung (Abt-Zegelin, 2006)

• Moderation: Familiengespräch bei Pflegebedürftigkeit (http://www.uni-wh.de/gesundheit/pflegewissenschaft, 2014)

6

Page 7: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

International = «Patient Education»

• „umfassend verstanden als psychologisch-pädagogische Aktivitäten der Gesundheitsförderung

• Aufgabe der Pflegeberufe“(http://www.uni-wh.de/gesundheit/pflegewissenschaft, 2014)

7

Page 8: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Definition von GesundheitsförderungGesundheitsförderung umfasst Maßnahmen und Aktivitäten, mit denen die Stärkung der Gesundheitsressourcen und -potenziale der Menschen erreicht werden soll. Sie beschreibt den Prozess der Befähigung von Menschen, ihre Kontrolle über Determinanten der Gesundheit zu erhöhen und somit dessen Gesundheit zu stärken. (Hennessey & Mangold, 2009)

Stärkung durch gezielte, systematische evidenzbasierte Patienten-und Familienedukation

13.5.2014 Dr. Andrea Brenner, MNS 8

Page 9: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Handlungsfelder im Rahmen der Gesundheitsförderung

• Entwicklung einer gesundheitsfördernden GesamtpolitikGesundheit als Querschnittsthema, das alle politischen Bereiche betrifft

• Stärkung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen:Selbsthilfe, Nachbarschaftshilfe, Gemeinwesenarbeit und Partizipation

• Neuorientierung und Neuvernetzung der GesundheitsdiensteBedürfnisse der Menschen orientieren, Koordination zwischen Gesundheitssektor und sozialen, politischen und ökonomischen Kräften

• Entwicklung persönlicher KompetenzenEmpowerment, Stärkung der Persönlichkeit und lebenslanges Lernen

(Hörning, Martin)

9

Page 10: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Entwicklung persönlicher Kompetenzen

• Probleme erkennen, definieren und einschätzen

• Tragfähige Entscheidungen treffen

• Fähigkeit der Ressourcennutzung

• Tragfähige Beziehungen zu professionellen Akteuren aufbauen und aufrechterhalten

• Eigene Handlungen planen und zielkonform umsetzen (Haslbeck & Schaeffer, 2007, S. 88 - 89)

„Kontrolle über eine Situation zu haben, ist ein elementares Bedürfnis, das Gefühl keinen Einfluss nehmen zu können, ist schwer erträglich“ (Zegelin, 2014)

10

Page 11: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Strategien der Gesundheitsförderung bezogen auf die Patienten- und Angehörigenedukation durch die Pflege

Erarbeitung von Grundsätzen und

Richtlinien für die Inhalte und Methoden

Aus- und Fortbildung für die Fachpersonen

Page 12: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Richtlinien zu Inhalt und Methode

• Evaluation der Ist- und Bedarf der Aktivitäten in der Patientenedukation durch die Pflege

• Verstärkung des systematisches Vorgehen

• Integration in Standards/Protokolle

• Schriftliche Materialien

• Websiten

• Dokumentation & Evaluation

• Mikroschulungen

• Gruppenschulungen (McGregor, 2003)

12

Page 13: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Strategien der Gesundheitsförderung bezogen auf die Patienten- und Angehörigenedukation durch die Pflege

Erarbeitung von Grundsätzen und Richtlinien für die

Inhalte und Methoden

Aus- und Fortbildung für die

Fachpersonen

Page 14: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Aus- und Weiterbildung der Health Professionals

• Fachwissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten der Pflege u. Bezugsdisziplinen

• Verständnis bzgl. Patientenedukation

• Kommunikative Kompetenzen

• Agogische Kompetenzen

• Prozess der Verhaltensänderung

Methodische Überlegungen

Erfahrungen reflektieren, Kenntnisse erwerben und Verknüpfen mit Pflegepraxis Konsequenzen zur Umsetzung im Alltag

13.5.2014 Dr. Andrea Brenner, MNS 14

Page 15: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Verständnis Patientenedukation (1)

Lat. Verb docere

15

Page 16: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Verständnis Patientenedukation (2)Lat. Verb ducare

16

Page 17: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Kommunikative KompetenzenSymmetrische Beziehung und Kommunikation (Haselbeck, 2008)

lernfördernde Atmosphäre und aktive Partizipation der Betroffenen (London, 2010)

Ansprechen von Problemen, Unannehmlichkeiten, Bewältigung partnerschaftliche Interaktion (Abt-Zegelin, 2006)

Erfahrungen, Wertvorstellungen und Wahrnehmungen integrieren (Leenertset al., 2002).

Abstimmung der Sprache auf Verständnismöglichkeiten der Betroffenen (Boyde et al., 2009a; Docherty et al., 2008)

Bezug zur Alltagssituation (Abt-Zegelin, 2006, Haselbeck, 2008;

Struktur in den edukativen Aktivitäten

17

Page 18: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Agogische Kompetenzen

Assessment

Zielvereinbarung

Intervention

Evaluation

Doku-mentation Lernen mit verändertem

Gesundheitszustand

18

Page 19: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Prozess der Verhaltensänderung

19

Page 20: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Strategien der Gesundheitsförderung bezogen auf die Patienten- und Angehörigenedukation durch die Pflege

Erarbeitung von Grundsätzen und

Richtlinien für die Inhalte und Methoden

Aus- und Fortbildung für die Fachpersonen

Page 21: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Verstärkung der Edukation Kommunikation Health Professionals; Mueller-Mundt, 2008

Erkrankung und Prävention möglicher Komplikationen und gesundheitsfördernder Lebensstil Hinojosa & Rittman, 2009; Fredericks, 2009;

Auswirkungen der Krankheit auf ATL’s und Symptommanagement Adams et al., 2009; Boyde et al., 2009b; Fredericks, 2009; Hinojosa & Rittman, 2009;

öffentliche Unterstützung und Ansprechpartner; Adams et al., 2009;

Pflegeziele oder Pflegepläne; Kutzleb & Reiner, 2006;

Problemlösestrategien; Bonsack, 2006

Recherche-Unterstützung; Abt-Zegelin, 2006

Kommunikation mit AngehörigenHeikkinen et al., 2007; Smith und Liles, 2007;

21

Page 22: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Koordination der Edukation SpitexÄrztliche DiensteHebammenPhysiotherapieSozialdienstSeelsorgeErgotherapieLogopädiePsychotherapie……

22

Page 23: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Strategien der Gesundheitsförderung bezogen auf die Patienten- und Angehörigenedukation durch die Pflege

Erarbeitung von Grundsätzen und

Richtlinien für die Inhalte und Methoden

Aus- und Fortbildung für die Fachpersonen

Page 24: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Zusammenarbeit• Evaluation Wirksamkeit und ökonomischer Nutzen

• Entwicklung von strukturierten Materialien, websites, Schulungsprogrammen, Fortbildungsangeboten für HealthProfessionals

• Formale Anerkennung der Edukation als pflegerischer Auftrag

• Fachwissen und Kompetenzen der Pflegefachpersonen werden von aussen stärker wahrgenommen (Schneider, 2007)

24

Page 25: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

FazitDie Patienten- und Angehörigenedukation ist zentral für die Realisierung der Personen-, Patienten- und Familienzentrierung in der Gesundheitsversorgung.

Nutzen Sie die Vorteile der Pflege:

• grösste Berufsgruppe

• in fast allen Settings

• erste Ansprechpartner

• Themenvielfalt

25

Page 26: Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und ... · Edukation – Beratung und Schulung mit Betroffenen und Angehörigen als Auftrag professioneller Pflege FHS St.Gallen.

Vielen Dank für Ihre [email protected]

26