Ehrenkolloquium aus dem Inhalt zum 80. Geburtstag von Prof ... · von Prof. Wolf Häfele In...

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JUNI 2007 Ausgabe 1/07 Informationen des Vereins für Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf e. V. aus dem Inhalt 4 6 www.vkta.de www.vkta.de 5 & Im Blickpunkt: 15 Jahre VKTA Stilllegung und Neuaufbau: ein Widerspruch? Wasserauf- bereitungsverfahren RODOSAN Sensibles Kernmaterial an den Ursprungsort zurückgeführt Mit dem Flugzeug nach Russland 2 Am 17. April veranstalteten das FZD und der VKTA gemeinsam ein Ehrenkolloquium anlässlich des 80. Geburtstags von Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Häfele. Prof. Häfele übernahm in der turbulenten Umbruch- phase nach der Wende im April 1991 das Amt des geschäftsführenden Direktors des damaligen ZfK Rossendorf und bewirkte maßgeblich den Übergang zur Neugründung des Forschungszentrums Rossen- dorf und des VKTA Anfang 1992 und damit die Erhaltung des Forschungsstandorts Rossendorf. Darüber hinaus leitete er bis 1996 beide Vereine in der schwierigen Anfangsphase als Direktor und be- gleitete sie anschließend viele Jahre als Kurator. Heute ist er Ehrenmitglied beider Vereine. Prof. Häfele war in seinem Berufsleben immer ein „Gründer“, ein Initiator. Schon im April 1969 gründe- te er gemeinsam mit einigen Wissenschaftlerkollegen die Kerntechnische Gesellschaft und war bis 1973 deren erster Vorsitzender. Er initiierte 1960 das Projekt Schneller Brüter im Kernforschungszentrum Karlsruhe, wo er von 1956 bis 1973 in verschiedenen Funktionen wirkte. Nach 7 Jahren, von 1973 bis 1980, als Leiter des Projekts Energiesysteme am Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse in Laxenburg bei Wien war er danach von 1981 bis 1990 Vorstands- vorsitzender der Kernforschungsanlage Jülich GmbH, bevor er anschließend die schwierige Aufgabe in Rossendorf übernahm. Prof. Wolf Häfele erhielt in seinem Leben viele ehren- volle Auszeichnungen. Auch ist er auswärtiges Mit- glied der Akademien in Washington, Stockholm, Moskau und Helsinki, er ist Ehrendoktor der Techni- schen Universität Dresden und Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes. Der wissenschaftliche Direktor des FZD, Prof. Ro- land Sauerbrey, begrüßte Prof. Häfele und die zahl- reichen Gäste zu Beginn des Ehrenkolloquiums. Ehrenkolloquium zum 80. Geburtstag von Prof. Wolf Häfele In Grußworten wiesen Prof. Frank-Peter Weiß für das FZD und Udo Helwig für den VKTA auf die bedeutende Rolle hin, die Prof. Häfele in den Verei- nen spielte. Der Kuratoriumsvorsitzende beider Ver- eine, Dr. Gerd Uhlmann zeichnete in seiner Laudatio das berufliche Leben und Streben Prof. Häfeles nach und spickte die Rede mit persönlichen Erlebnissen aus der gemeinsamen Zeit. Als Höhepunkt der Veran- staltung hielt Prof. Dr. Günther Keßler, ehemaliger Leiter des Instituts für Neutronenphysik und Re- aktortechnik des Kernforschungszentrums Karlsruhe, einen sehr interessanten Festvortrag zum Thema „Die Nutzung der zivilen Kernenergie im 21. Jahrhundert.“ Prof. Wolf Häfele bedankte sich sichtlich beein- druckt für die vielen Glückwünsche und Würdigun- gen seines Wirkens vor allem in Rossendorf. Viele positive Erinnerungen seien dadurch noch einmal lebhaft wachgerufen worden. Wir wünschen ihm weiterhin alles Gute, stabile Ge- sundheit und noch viele Jahre im Kreise seiner Fami- lie und uns, dass er die Geschicke des VKTA auch weiterhin so interessiert begleitet wie bisher. Udo Helwig [email protected] Versuchsanlage Rainitza in Betrieb R

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JUNI 2007 Ausgabe 1/07

I n f o r m a t i o n e n d e s V e r e i n s f ü r K e r n v e r f a h r e n s t e c h n i k u n d A n a l y t i k R o s s e n d o r f e . V .

aus dem Inhalt

4

6

www.vkta.dewww.vkta.de

5&

Im Blickpunkt:15 Jahre VKTA

Stilllegung und Neuaufbau:ein Widerspruch?

Wasserauf-bereitungsverfahrenRODOSAN

Sensibles Kernmaterial an denUrsprungsort zurückgeführt

Mit dem Flugzeugnach Russland

2

Am 17. April veranstalteten das FZD und der VKTAgemeinsam ein Ehrenkolloquium anlässlich des80. Geburtstags von Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Häfele.

Prof. Häfele übernahm in der turbulenten Umbruch-phase nach der Wende im April 1991 das Amt desgeschäftsführenden Direktors des damaligen ZfKRossendorf und bewirkte maßgeblich den Übergangzur Neugründung des Forschungszentrums Rossen-dorf und des VKTA Anfang 1992 und damit dieErhaltung des Forschungsstandorts Rossendorf.Darüber hinaus leitete er bis 1996 beide Vereine inder schwierigen Anfangsphase als Direktor und be-gleitete sie anschließend viele Jahre als Kurator.Heute ist er Ehrenmitglied beider Vereine.

Prof. Häfele war in seinem Berufsleben immer ein„Gründer“, ein Initiator. Schon im April 1969 gründe-te er gemeinsam mit einigen Wissenschaftlerkollegendie Kerntechnische Gesellschaft und war bis 1973deren erster Vorsitzender.Er initiierte 1960 das Projekt Schneller Brüter imKernforschungszentrum Karlsruhe, wo er von 1956bis 1973 in verschiedenen Funktionen wirkte.Nach 7 Jahren, von 1973 bis 1980, als Leiter desProjekts Energiesysteme am Internationalen Institutfür angewandte Systemanalyse in Laxenburg beiWien war er danach von 1981 bis 1990 Vorstands-vorsitzender der Kernforschungsanlage Jülich GmbH,bevor er anschließend die schwierige Aufgabe inRossendorf übernahm.

Prof. Wolf Häfele erhielt in seinem Leben viele ehren-volle Auszeichnungen. Auch ist er auswärtiges Mit-glied der Akademien in Washington, Stockholm,Moskau und Helsinki, er ist Ehrendoktor der Techni-schen Universität Dresden und Träger des GroßenBundesverdienstkreuzes.

Der wissenschaftliche Direktor des FZD, Prof. Ro-land Sauerbrey, begrüßte Prof. Häfele und die zahl-reichen Gäste zu Beginn des Ehrenkolloquiums.

Ehrenkolloquiumzum 80. Geburtstag

von Prof. Wolf Häfele

In Grußworten wiesen Prof. Frank-Peter Weiß fürdas FZD und Udo Helwig für den VKTA auf diebedeutende Rolle hin, die Prof. Häfele in den Verei-nen spielte. Der Kuratoriumsvorsitzende beider Ver-eine, Dr. Gerd Uhlmann zeichnete in seiner Laudatiodas berufliche Leben und Streben Prof. Häfeles nachund spickte die Rede mit persönlichen Erlebnissenaus der gemeinsamen Zeit. Als Höhepunkt der Veran-staltung hielt Prof. Dr. Günther Keßler, ehemaligerLeiter des Instituts für Neutronenphysik und Re-aktortechnik des Kernforschungszentrums Karlsruhe,einen sehr interessanten Festvortrag zum Thema „DieNutzung der zivilen Kernenergie im 21. Jahrhundert.“

Prof. Wolf Häfele bedankte sich sichtlich beein-druckt für die vielen Glückwünsche und Würdigun-gen seines Wirkens vor allem in Rossendorf. Vielepositive Erinnerungen seien dadurch noch einmallebhaft wachgerufen worden.

Wir wünschen ihm weiterhin alles Gute, stabile Ge-sundheit und noch viele Jahre im Kreise seiner Fami-lie und uns, dass er die Geschicke des VKTA auchweiterhin so interessiert begleitet wie bisher.

■ Udo [email protected]

VersuchsanlageRainitza in Betrieb

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2Aktuelles

In der letzten Ausgabe von VKTA TRANSPARENTberichteten wir bereits über den – damals noch an-stehenden – Kernmaterialtransport nach Russland.

Bevor wir hierzu offizielle Verhandlungen aufnehmenkonnten, war natürlich die Zustimmung der sächsi-schen Regierung als auch der Bundesregierung not-wendig, ein Vorhaben, das erhebliche Zeit in An-spruch nahm. Im August 2006 wurde schließlich vonder IAEA, der vom russischen Ministerium beauf-tragten Institution SIA Luch und dem VKTA mit derUnterzeichnung des Rückführungsvertrages derStartschuss zu dem Vorhaben gegeben. Paralleldazu wurden schon im Juli 2006 die Kernmaterialienvon russischen Experten im Beisein von IAEA-Inspektoren vor Ort detailliert gemessen und dieAnnahmefähigkeit bestätigt. Auch die sicherheits-technischen Randbedingungen zur Nutzung des Flug-hafens Dresden als Umschlag- und Startplatz fürden Lufttransport konnten zwischen den beteiligtenBundes- und Landesbehörden, insbesondere der Po-lizei, dem Flughafen Dresden und der vom VKTA fürden Straßentransport beauftragten Firma NuclearCargo Service GmbH (NCS GmbH) zügig geklärtwerden.

Berge von Unterlagen sowohl auf deutscher als auchauf russischer Seite mussten zügig erstellt, einge-reicht und genehmigt werden, denn es galt, denTransport noch vor dem Auslaufen des internationa-

Mit dem Flugzeug nach RusslandSensibles Kernmaterial an den Ursprungsort zurückgeführt

len Rückführungsprogramms Ende 2006 durchzufüh-ren. Alles wurde mit großer Professionalität undexzellenter Zusammenarbeit aller beteiligten Institu-tionen rechtzeitig erledigt. Die letzten der vielennotwendigen Zulassungen und Genehmigungen wur-den erst am 30. November erteilt. Damit war derletztmögliche Transporttermin vor Weihnachten, der18. Dezember 2006, gerade noch gesichert. Und dieBeladung der aus Russland bereitgestellten Trans-portbehälter konnte beginnen. Dies geschah Hand inHand zwischen VKTA-Mitarbeitern und Expertenaus Luch unter genauester Kontrolle der US- undIAEA-Inspektoren.

Der Presserummel hatte inzwischen Ausmaße an-genommen, die wir in Rossendorf noch nicht einmalzu Zeiten der CASTOR-Transporte erlebt hatten.Das verlässliche und konstruktive Zusammenwirkenmit dem Sächsischen Wissenschaftsministerium(SMWK) und der persönliche Einsatz von Staatsmi-nisterin Dr. Eva-Maria Stange ermöglichten, dasunerwartet weltweite Presseinteresse zu befriedigenund führten letztlich zu einer doch recht sachlichenBerichterstattung.

In den frühen Morgenstunden des 18. Dezember2006 begann die letzte Phase dieses wohl spannend-sten Entsorgungsprojekts des VKTA und wurde nocham gleichen Tag mit der Ankunft in der Zielanlage inRussland abgeschlossen. In einem Spezialfahrzeug

der Firma NCS GmbH wurden die mit den Kern-materialien beladenen Transportbehälter von Rossen-dorf zum Flughafen Dresden gefahren und in dasbereitstehende russische Transportflugzeug umgela-den. Obwohl der Termin in der Presse vorher veröf-fentlicht war und der Transport unter einer Vielzahlvon „Argusaugen“ internationaler Medienvertreterverlief, gab es bis auf eine geringfügige Protestaktionkeinerlei Störungen. Pünktlich hob das Flugzeug inRichtung Russland ab – unter dem Beifall vielerinzwischen am Flughafen eingetroffener Führungs-persönlichkeiten der beteiligten Institutionen, insbe-sondere Frau Staatsministerin Dr. Stange und Staats-sekretär Dr. Nevermann vom SMWK. Das unter-strich die Bedeutung dieser Kernmaterialentsorgungs-aktion, konnten doch damit endlich die Vorausset-zungen geschaffen werden, die aufwändigen undextrem kostenintensiven Objektschutzmaßnahmenfür das hoch angereicherte Kernmaterial in Rossendorfendlich zu reduzieren.

Besonderer Dank gilt den Fachleuten aller beteiligtenInstitutionen und den Mitarbeitern des VKTA für dieprofessionelle Arbeit, ohne die dieses entscheidendeProjekt der Kernmaterialentsorgung aus Rossendorfnicht realisierbar gewesen wäre.

■Udo [email protected]

Beladung des FlugzeugesBeladung der Behälter

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Editorial

Das internationale Symposium „Konditionierung ra-dioaktiver Betriebs- und Stilllegungsabfälle“, das denStatusbericht des Bundesforschungsministeriums„Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen“einschließt, findet alle zwei Jahre statt und entwi-ckelte sich inzwischen zur wichtigsten Tagung fürdie Behandlung, Konditionierung und Entsorgung ra-dioaktiver Reststoffe und Abfälle sowie Stilllegungund Rückbau kerntechnischer Anlagen. Nach vielenJahren in Hamburg und Berlin gelang es, diese drei-tägige Tagung vom 21. bis 23. März 2007 ins Interna-tionale Congress Center nach Dresden zu holen. Fürden VKTA eine schöne Gelegenheit, sich auf derbegleitenden Fachausstellung mit einem attraktivenStand zu präsentieren. Das interessante Programmder Tagung und nicht zuletzt der touristisch reizvolleStandort Dresden sorgten für fast 700 Teilnehmeraus Deutschland, Europa und Übersee. In 4 Plenar-sitzungen wurden neue Entwicklungen, Vorgehens-weisen und Erfahrungen vorgetragen und in regen

KONTEC 2007 erstmals in Dresden

Diskussionen an den zahlreichen Ständen auf derFachausstellung ausgetauscht. Auch die mit„KONTEC DIREKT “ eingeführte neue Möglichkeit,Poster mit einem Kurzvortrag zu präsentieren, fandgroßen Anklang.

Das moderne Congress Center an der Elbe und dasangrenzende Tagungshotel im ehemaligen Erlwein-speicher direkt in der Innenstadt Dresdens erwiesensich als idealer Tagungsort. All dies und nicht zuletztsicher auch die Abendveranstaltung im „AltenSchlachthof“ mit den inzwischen international be-kannten Dresdner Musikern „KLAZZ BROTHERS &CUBA PERCUSSION“ und dem Vokal-AkrobatenWilli Astor waren Gründe genug, die Frage nach demVeranstaltungsort für die nächste KONTEC klar zubeantworten: Selbstverständlich wieder in Dresden!

■ Die [email protected]

Liebe Leserinnen und Leser,

vor 15 Jahren wurde der VKTA ins Leben gerufen.Prof. Wolf Häfele, damals Gründungsdirektor, spä-ter Kurator und heute Ehrenmitglied des VKTA,war der entscheidende Geburtshelfer. Sein Wirkenwurde anlässlich seines 80. Geburtstags mit ei-nem Ehrenkolloquium gewürdigt (S. 1).Mit einem gewissen Stolz kann ich heute fest-stellen: Sein „Baby“ hat sich prächtig entwickelt.Die hoch und niedrig angereicherten Kernma-terialien sind nahezu vollständig entsorgt. DerRückbau der kerntechnischen Anlagen inRossendorf ist praktisch abgeschlossen. Aberder Rückbau der Gebäudestrukturen und die Sa-nierung der Freiflächen und Böden und die Be-handlung und Entsorgung der Reststoffe undAbfälle sind noch anstehende anspruchsvolle undaufwändige Aufgaben.Stilllegung und Neuaufbau, ein Widerspruch?Keineswegs! Die schwierige aber notwendige Ent-wicklung von der Forschungstätigkeit zum effek-tiven Dienstleister für den Freistaat Sachsen,das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf undam freien Markt ist erfolgt (aber noch nicht zuEnde). Unsere Mitarbeiter trugen mit hohem Ein-satz und großem Engagement zum Gelingendieses Strukturwandels bei.Längst ist der VKTA auch als Service-„Unterneh-men“ für andere tätig und als verlässlicher Part-ner bekannt und akzeptiert. Unser akkreditiertesLabor für Umwelt- und Radionuklidanalytik undunsere Freimesstruppe erfüllen überwiegend Auf-träge von außen. Auch unser Strahlenschutz-und Rückbau-Know-how ist zunehmend gefragt.Und nicht zuletzt unsere Elektrochemie gilt alsBasis für ein weiteres Geschäftsfeld (S. 6).Mein Dank gilt unseren Kuratoren und Beirats-mitgliedern für ihre beständige Unterstützung, mei-nen Mitarbeitern und unseren Geschäftspartnern,die noch jede Herausforderung lösten und nichtzuletzt unseren Auftraggebern für ihr Vertrauen.

Herzlichst Ihr Udo Helwig

VKTA-Sicherheitschef in dieStrahlenschutzkommission berufen

Der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz undReaktorsicherheit hat zum 1. Januar 2007 Profes-sor Peter Sahre, Leiter des Fachbereichs Sicher-heit im VKTA und Strahlenschutzbevollmächtigterdes FZD und des VKTA, in die Strahlenschutz-kommission (SSK) berufen. Gleichzeitig über-nimmt Prof. Sahre den Vorsitz des SSK-Aus-schusses „Strahlenschutztechnik“.Die SSK berät das Bundesministerium für Um-welt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in allen

Prof. Dr. rer. nat. Peter Sahre

Fragen des Schutzes vor den Gefahren ionisieren-der und nichtionisierender Strahlen.Die Redaktion beglückwünscht Prof. Sahre zuseiner Berufung und wünscht ihm viel Erfolg beider Erfüllung seiner Aufgaben.

■ Die Redaktion / [email protected]

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4Blickpunkt

15 Jahre

Aus der Sicht desFachbereiches Sicherheit

Der VKTA wurde zum 01. 01. 1992 nach erheblichenGeburtswehen unter großem Zeitdruck gegründet.Es mussten sehr früh weit reichende Entscheidun-gen getroffen werden, bei denen die „Gründerväter“des Vereins, im Abstand von 15 Jahren betrachtet,durchaus Weitblick und eine glückliche Hand bewie-sen haben.Der Beschluss zur Stilllegung und dem Rückbau derkerntechnischen Anlagen wurde allerdings vom Frei-staat Sachsen getroffen. Das Schicksal schien be-siegelt, die Stilllegung und der Rückbau standen alsHauptaufgabe des VKTA fest. Wie passt das mitNeuaufbau zusammen? Dazu muss man wissen,dass auch die Stilllegung und der Rückbau Investitio-nen und einen Aufbau von Einrichtungen und Anla-gen erfordern. Als Voraussetzung für die Stilllegungder kerntechnischen Anlagen, die Sicherung der Kern-brennstoffe und radioaktiven Abfälle mussten Infra-struktureinrichtungen und Anlagen, wie z. B. zur Ent-sorgung von Kernmaterial die Reststoffbehandlungs-anlage, das Zwischenlager für radioaktive Abfälleoder die Freimessanlage errichtet und in Betriebgenommen werden. Die bereits vorhandene Analytikmusste erweitert werden, um die notwendige radiolo-gische Aufklärung durchführen zu können.Stilllegung, Rückbau, die dazu erforderlichen Ein-richtungen und Mitarbeiter kosten den Freistaat Sach-sen viel Geld. Diese „Investitionen“ müssen best-möglich eingesetzt und sollten sich, wenn möglichauch lohnen, damit Geld wieder verdient wird.Der VKTA berücksichtigte dies und nutzte seinevorhandenen Ressourcen in den letzten Jahren zu-nehmend auch für externe Dienstleistungen. Still-legung und Rückbau sind eine endliche Aufgabe. Diedabei gewonnenen Erfahrungen und das Know-howim Strahlenschutz und in der Analytik können beianderen externen Projekten wertvoll genutzt werden.Parallel zum Rückbau geschieht so ein kontinuierli-cher „Neuaufbau“ des VKTA zu einem Serviceunter-nehmen. Das ist unser Ziel. Wir sind auf gutem Weg,das zeigt das ständig wachsende Auftragsvolumen.Unsere Kunden schätzen die Dienstleistungen desVKTA. So werden die Zukunft des VKTA und nichtzuletzt die Arbeitsplätze gesichert, weit über dieBeendigung des Rückbaus der kerntechnischen Altan-lagen in Rossendorf hinaus.

■ Edith Linnemann / [email protected]

Stilllegung undNeuaufbau:

ein Widerspruch?Die Organisation des Strahlenschutzes, die Überwa-chung der Ableitungen mit Luft und Wasser aufradioaktive Stoffe, die Überwachung von Inkorpo-rationen, die Arbeitssicherheit, der Brandschutz unddie Kernmaterialüberwachung – dies alles sind Ar-beitsgebiete, die der Fachbereich Sicherheit seit1992 aufgebaut hat und qualitätsgesichert durch-führt, sowohl um den Rückbau der kerntechnischenAnlagen des VKTA zu gewährleisten als auch dieArbeit des Forschungszentrums Dresden-Rossen-dorf (FZD) zu unterstützen. Dazu wurden frühzeitigdas On-line-Messsystem der Umgebungsüber-wachung mit Messstationen an den Emittenten desForschungsstandortes, Immissionsmessstationen inder Umgebung und des meteorologischen Messfeldesund die Inkorporationsmessstelle des VKTA mitMessaufgaben für den Standort und den FreistaatSachsen eingerichtet.

Beim Rückbau der kerntechnischen Anlagen desVKTA gewannen die Inkorporationsüberwachung bzgl.

Von Beginn an bis heute unterlag der FachbereichAnalytik stetigen Veränderungen. Dies betraf dieinhaltliche Ausrichtung, das Personal und die räumli-che und ausrüstungstechnische Seite.

Anfangs mit dem Schwerpunkt, die Sanierungs-arbeiten der Wismut zu unterstützen, sind wir heutebreiter aufgestellt und mit unseren Leistungspaketenetabliert am Markt. Das akkreditierte Labor für Um-welt- und Radionuklidanalytik kann auf eine erfolgrei-che Tätigkeit für den Forschungsstandort und exter-ne Kunden zurückblicken. Die Mitarbeiter sammeltenin dieser Zeit viel Know-how. Unsere Spezialstrecke– die Bestimmung von natürlichen und künstlichenRadionukliden – wurde erheblich ausgebaut. Dazutrugen u. a. die Einführung neuer Analysenmethoden,der Ausbau des Niederniveau-Messlabors, hochwer-tige Messtechnik und die räumliche Konzentration inmoderne Überwachungsbereiche bei. Bedingt durchden Rückbau spielten inzwischen künstliche Radio-

alphastrahlender Nuklide und die Freigabe von Stof-fen mit geringfügiger Aktivität deutlich an Bedeu-tung.

In Vorbereitung des Rückbaus und durch dieForschungsaufgaben des FZD wurden jedoch auchneue Anlagen errichtet, die eine erhebliche Erweite-rung der Strahlenschutzüberwachung erforderten.

Unser Strahlenschutz-Know-how ist aber nicht nuram Standort gefragt. So greifen z. B. das Bundes-amt für Strahlenschutz und sogar die internationaleAtomenergie Agentur (IAEA) darauf zurück.

Des Weiteren bilden wir in Kooperation mit der Berufs-akademie Riesa seit Jahren Umwelt- und Strahlen-schutzingenieure aus und bieten Kurse für Strah-lenschutzbeauftragte an.

■ Prof. Dr. Peter [email protected]

Aus der Sicht desFachbereiches Analytik

nuklide bei Analytik und auch bei der radiologischenErkundung und Bewertung die vorrangige Rolle, wiebeispielsweise der umfangreiche Einsatz der In-situ-Gammaspektrometrie für die Freimessung. Zusam-men mit anderen Fachbereichen wurden neue Pro-jekte in Angriff genommen, wie die Behandlung,Freimessung, Freigabe und Entsorgung von gering-fügig kontaminiertem Material, um neue Service-potenziale zu erschließen. Unser wissenschaftlichesPotenzial wird z. B. mit der Versuchsanlage zurelektrochemischen Wasserreinigung in die Praxisumgesetzt. Eine Projektgruppe Elektrochemie mitjungen Mitarbeitern wurde dafür aufgebaut. Das al-les ist Ansporn für unsere Mitarbeiter, mit Engage-ment, dem erarbeiteten Know-how und gutem Equip-ment zuversichtlich an neue Aufgaben und die Zu-kunftsgestaltung heranzugehen.

■ Dr. Reinhard [email protected]

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VKTA

Die Rückbauvorhaben des VKTA sind in drei Kom-plexe zusammengefasst, deren aktueller Status nach-folgend dargestellt wird.Im Rückbaukomplex 1 ist der ForschungsreaktorRFR der Schwerpunkt. Kernaufgaben sind dabei derRückbau von kontaminierten Auskleidungen und ak-tivierten Betonstrukturen (z. B. der Reaktorbau-körper), von im Beton und Erdreich verlegten Kanä-len und Rohrleitungen sowie von luft- und filter-technischen Anlagen. Wichtige vorbereitende undabbaubegleitende Maßnahmen sind bereits beendet,so zum Beispiel der Rückbau des Brennelementlager-beckens AB 2 (Bild oben links). Aktuell laufen dieVorbereitungen für den Rückbau des Reaktorkörpers,eines der bedeutendsten Vorhaben.

Beim Rückbaukomplex 2, den Anlagen der ehemali-gen Isotopenproduktion, wurden die Gebäude undFlächen in vier Abbruchbereiche strukturiert. Im Früh-jahr 2007 wurde bereits ein Teilbereich durch Verfüllender Baugrube und innerbetriebliche Freigabe abge-schlossen. Die Arbeiten zur Hofsanierung laufenzurzeit (Bild oben rechts).

Der Rückbaukomplex 3 beinhaltet die ehemaligenAbfalllager im Freigelände des VKTA und weitere

Aktueller StatusRückbau und Entsorgung

Anlagen und Einrichtungen der Speziellen Kanalisa-tion, die sich auf dem übrigen Gelände des VKTAbefinden. Bild unten zeigt, dass zur Beseitigung voninnen kontaminierter Rohrleitungen und Lagerbehälterauch hier umfangreiche Erdarbeiten notwendig sind.

Rückbau der Verkleidungen des Brennelementlagerbeckens Hofsanierung ehemalige Isotopenproduktion, Sanierungsarbeiten im Arbeitsfeld 2 bis 6

Freigelegte Behälteroberflächen und Rückbau von Rohrleitungen

Bei den Anlagen und Flächen im Freigelände wurdedas Sanierungsprojekt 1, sozusagen das „Testob-jekt“, bereits 2005 abgeschlossen. Für den restli-chen Sanierungsbereich wurde im März dieses Jah-res die atomrechtliche Zustimmung durch das SMULerteilt. In diesem Sanierungsgebiet befinden sichmehrere Gebäude, Verkehrswege und befestigte La-gerflächen. Alle oberirdischen Strukturen sind be-reits abgebrochen worden. Für die restlichen Gebäu-de erhielten wir Anfang dieses Jahres die notwendigeatomrechtliche Stilllegungsgenehmigung. Nach Aus-schöpfung dieser Genehmigung werden verbleiben-de Gebäudestrukturen bzw. entstandene Baugrubenentsprechend dem Bodensanierungskonzept verfüllt,die Flächen neu profiliert und renaturiert.

Im Zeitraum der erfolgreich durchgeführten Still-legungsvorhaben entwicklete sich ein beachtlichesKnow-how, das wir beim Rückbau des Zittauer Lehr-und Forschungsreaktors bereits verwerten konnten.Somit ergibt sich auch aus der Bewältigung derVergangenheit ein Dienstleistungspotenzial für dieZukunft des VKTA.

■ Dr. Wolfgang Boeß[email protected]

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Im März 2006 erhielt der VKTA von der Lausitzerund Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesell-schaft (LMBV) mbH den Auftrag für die Planung,Errichtung und den Betrieb einer Versuchsanlage zurelektrochemischen Aufbereitung schwefelsaurer, ei-senhaltiger Wässer aus dem Tagebausee Sedlitz.

Daraufhin wurden unverzüglich die Planungsarbeitenaufgenommen. Sowohl die bauplanerische Seite alsauch die Verantwortung für die Planung und Ausle-gung der komplexen Anlagentechnik oblag demVKTA. Ende Juni 2007 konnte mit dem Bau auf demGelände der LMBV-GrubenwasserreinigungsanlageRainitza nahe Großräschen begonnen werden. Nachnur 8 Wochen Bauzeit stand das Gebäude und eswurde mit dem Aufbau der technischen Einrichtun-gen begonnen. Für die Projektgruppe Elektrochemiedes VKTA folgte damit die erste große Bewährungs-probe, denn eine Anlage dieser Art und Größe plan-ten und errichteten wir noch nie. Als besonders„harter“ und schwerer Brocken erwies sich dabei derAufbau der Elektrolysezellen selbst. Zunächst wa-ren die jeweils ca. 2 t schweren sog. Zellenracks auf

Wasseraufbereitungsverfahren RODOSAN®

Versuchsanlage in Betrieb

der richtigen Position einzurich-ten. Danach erfolgte innerhalb ei-ner Woche ein sehr schwierigerArbeitseinsatz zur Montage derZellen. Die Zellen wurden dan-kenswerterweise nach unserenVorgaben vom Projektpartner, derUhde GmbH, Dortmund kosten-frei gefertigt und geliefert. Mitar-beiter von Uhde unterstützten unsnatürlich auch bei der „Erst“mon-tage tatkräftig. Am 06. 12. 2006,7.00 Uhr, kam dann die Stundeder Wahrheit: Die Abnahme durchden Auftraggeber. Diese verliefohne wesentliche Beanstandun-gen. Unmittelbar danach ging dieAnlage in den planmäßigen Erpro-bungsbetrieb über.

Erheblich zu schaffen machte uns der Orkan Kyrillim Januar durch häufige, teils länger andauerndeBetriebsstörungen sowie deren unangenehme Fol-gen für die Technik. Seit einer Systemwartung MitteFebruar laufen die Prozesse jedoch mit hoher Stabi-lität. Dies ist insofern bemerkenswert, da mit dieserVersuchsanlage auch eine Maßstabsvergrößerungim Verhältnis 1 : 100 erfolgreich realisiert wurde.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind 5 Monate des auf insge-samt ca.15 Monate angelegten Versuchsprogrammserfolgreich absolviert. Die wesentlichen Zielparameterhinsichtlich Anhebung des pH-Wertes, Verminde-rung der Salinität, Abtrennung von Sulfat, gelöstemAluminium und Eisen sowie hinsichtlich des Energie-bedarfes konnten eingehalten und damit die Ergeb-nisse der Voruntersuchungen bestätigt werden. Dieslässt für die Zukunft dieser Technologie, die durchPatente und das Markenzeichen RODOSAN® ge-schützt ist, hoffen.

An dieser Stelle ist es angebracht, den Mitarbeiterndes „Rainitza-Teams“ – Michael Kuhn, Silke Meyer,Aliaksandr Zaruba, Regine Maser sowie Hans-Jür-gen Rott, Anerkennung für die bisher oft unterschwierigen Bedingungen geleistete Arbeit zu zollen.Dank gebührt auch den Partnern des Projektes, derLMBV und der Uhde GmbH, für die konstruktiveZusammenarbeit mit dem Ziel, das Projekt gemein-sam zum Erfolg zu führen.

■ Hans-Jürgen [email protected]

Am 15. 03. 2007 fand eine Exkursion interessierterMitarbeiter des VKTA zur Versuchsanlage derLausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwal-tungsgesellschaft (LMBV) mbH nach Rainitza, diesich auf dem Gelände der Grubenwasserreinigungs-anlage (GWRA) der LMBV befindet, statt. Am Torder GWRA in Rainitza begrüßten uns Herr Friedrich(Projektleiter) und Herr Gareis (LMBV, Abt. Geo-technik). In zwei Gruppen aufgeteilt besichtigten wirnacheinander die Versuchsanlage des VKTA. HerrFriedrich erläuterte den Aufbau und die Wirkungs-weise der Anlage. Herr Zaruba (VKTA) stand HerrnFriedrich zur Beantwortung der zahlreichen Fragenhilfreich zur Seite.Weiterhin führte uns Herr Gareis auf dem Geländeder GWRA herum und erklärte uns die bisher ange-wandte Methode zur Reinigung der Bergbauwässer.Zum Abschluss fuhren wir zum Sedlitzer See, derbei einer Fläche von ca. 11 km² ca. 150 Mio. m³schwefelsaures Wasser enthält. Dort nahmen wirdie bereits sehr weit fortgeschrittene Flutung desTagebaurestloches in Augenschein.Durch diese Exkursion und die detaillierten Auskünf-te zur Wirkungsweise und dem Ziel dieser Versuchs-anlage erhielten die Mitarbeiter des VKTA einentiefen Einblick in die Arbeit der Projektgruppe Elek-trochemie im Fachbereich Analytik.

Wir möchten uns noch mal ganz herzlich bei Hans-Jürgen Friedrich und seinen Mitarbeitern für dengelungenen Ausflug bedanken.

■ Jana [email protected]

Exkursion nachRainitza

Salinität

Als Salinität (von lat.salinitas) bezeichnet manvereinfachend den Salzge-halt eines Gewässers,Wasserkörpers bzw. Wassers.Quelle: widipedia

L e x i k o n :

Probenahme Interessierte Zuhörer an der Versuchsanlage in Rainitza

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Unser neuer Betriebsratsvorsitzender

Uwe Meyer

Red.: Was ist Ihre Aufgabe im VKTA?U.M.: Mitarbeit bei der Behandlung radioaktiverAbfälle in der Reststoffbehandlungsanlage desVKTA

Red.: Was haben Sie vor Ihrer Zeit im VKTAgemacht?U.M.: Ich erlernte 1972 den Beruf des Chemiela-boranten in den Leuna-Werken, wo ich auch zu-nächst arbeitete. 1977 begann meine Tätigkeit inRossendorf in der ehemaligen Isotopenproduktion.1984-86 Qualifikation zum chemisch-technischenAssistenten.

Red.: Auf welche eigenen Leistungen sind Siebesonders stolz?U.M.: Auf mein berufliches Durchhaltevermögen

Red.: Welche Ziele haben Sie als Betriebsratsvor-sitzender für die nächste Zeit?U.M.: Die dauerhafte Sicherung der Arbeitsplätzeder VKTA-Mitarbeiter liegt mir besonders am Her-zen.

AUF DEN PUNKT GEBRACHT:

Red.: Was treibt Sie an?U.M.: Die Freude an meiner Familie und an meinerArbeit

Red.: Was haben Sie für Zukunftspläne?U.M.: Ach, so weit darf man immer gar nicht in dieZukunft blicken – das zur Zeit Wichtigste ist dieUnterstützung meiner Kinder bei der Suche nacheinem sicheren Arbeitsplatz.

Uwe Meyer

Vita: Jahrgang 1956, verheiratet, 2 Kinder,seit Gründung des VKTA Mitglied des Betriebsrates,seit 2006 Vorsitzender des Betriebsrates

Warum braucht der VKTA ein neues Büroge-bäude?Ein großer Teil der Mitarbeiter des VKTA arbeitennoch im Bürotrakt des Reaktorgebäudes am For-schungsstandort Rossendorf. Wie bekannt ist, wer-den der Reaktor und das Reaktorgebäude komplettbis zur „grünen Wiese“ zurückgebaut. Nachdem dieReaktorsysteme und die technischen Einrichtungenbereits abgebaut sind, steht nun der Abriss der schwe-ren Betonstrukturen des ehemaligen Reaktors an.Da diese Rückbautätigkeiten Büroarbeiten im Ge-bäude aufgrund von Lärm, Erschütterungen und Staubunmöglich machen, müssen die VKTA-Mitarbeiteraus dem Reaktorgebäude schon jetzt ausziehen.Deshalb wurde ein Büroersatzgebäude geplant underrichtet.

Wie sieht das neue Bürogebäude aus?Die kostengünstigste bautechnische Lösung war eindreigeschossiges Gebäude aus 33 einzelnen Raum-modulen in Stahlrahmenkonstruktion, die ca. 46 Mit-arbeitern Platz bietet. Durch diese „Container“-Bau-weise konnten die einzelnen Module weitgehend vor-

Das neue Bürogebäude

gefertigt und im März in nur 2 Tagen auf das stehen-de Fundament aufgestellt werden. Der Innenausbauund die Fassade sind inzwischen ebenfalls nahezufertiggestellt. Trotz vieler anfänglicher Bedenken ge-gen eine „Containerburg“ ist ein sehr ansehnlichesneues Bürogebäude für den VKTA dabei herausge-kommen, wie das Bild zeigt.

Red.: Schenken Sie uns eine Lebensweisheit…U.M.: „Aber eins kann mir keiner nehmen unddas ist die pure Lust am Leben…“

Red.: Wofür können Sie sich begeistern?U.M.: Da gibt es so viele Dinge…vor allem aberfür Sport, Musik und Reisen.

Red.: Was mögen Sie gar nicht?U.M.: Unpünktlichkeit und Inkompetenz

Red.: Wo werden Sie schwach?U.M.: Bitterschokolade in allen denkbaren Vari-anten

Red.: Mit wem würden Sie gern einen Tag langtauschen?U.M.: Mit einem hochrangigen Politiker…

Red.: Was macht der „private“ Uwe Meyer?U.M.: Ich spiele seit 1986 aktiv Tischtennis,engagiere mich seit 1995 ehrenamtlich imOrtschaftsrat der Gemeinde Ullersdorf und binChef vom Dorfteichverein Ullersdorf, einigen viel-leicht bekannt vom legendären Badewannen-rennen welches immer im Juni stattfindet.

Wann ist es fertig?Der Einzug ist bereits für Anfang Juli 2007 geplant,gerade rechtzeitig für den Beginn der massiven Ab-brucharbeiten im „alten“ Gebäude.

■ Edith [email protected]

Page 8: Ehrenkolloquium aus dem Inhalt zum 80. Geburtstag von Prof ... · von Prof. Wolf Häfele In Grußworten wiesen Prof. Frank-Peter Weiß für das FZD und Udo Helwig für den VKTA auf

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VKTA TRANSPARENTist die Informationszeitungdes Vereins für Kernverfahrenstechnikund Analytik Rossendorf e. V. (VKTA).Herausgeber/ V. i.S.d.P.:Udo Helwig, Direktor des VKTARedaktion:Dagmar Friebe, Gregor Beger, Sven KoweFotos: VKTASatz & Gestaltung:Initial Werbung & VerlagAnschrift:PF 510119, 01314 DresdenTel.: 03 51/ 260 - 34 92, Fax: 03 51/ 260 - 32 36E-Mail: [email protected] Blatt erscheint zweimal jährlich.

Impressum

Wir gratulieren

zum 65. GeburtstagDr. Erik Franke 02. 01. 2007

Manfred Reinhardt 24. 04. 2007

zum 60. GeburtstagEckard Kreusel 30. 05. 2007

zum 50. GeburtstagHeidrun Kasper 28. 03. 2007

zum 25. DienstjubiläumKarin Forberg 01. 05. 2007

Girls Dayam 26. April 2007 im VKTA

Zum diesjährigen Girls Day, einem bundesweitenAktionstag, lud das Sächsische Staatsministeriumfür Wissenschaft und Kunst (SMWK) 9 Mädchenund einen „Boy“ (der Glückliche!) der Altersgruppe12 - 16 Jahre ein. Der Mädchen-Zukunftstag sollSchülerinnen Einblicke in Berufsfelder geben, dieMädchen zumeist nur selten wählen.Auf dem Programm standen am Vormittag Gesprä-che mit Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange so-wie mit Referats- und Abteilungsleiterinnen.Am Nachmittag besuchten die Mädchen den VKTA,begleitet von Dr. Gerd Uhlmann vom SMWK.Unsere jungen Mitarbeiterinnen stellten den Mäd-chen ihre interessanten „ Jobs“ im naturwissenschaft-lich/technischen Bereich in Vorträgen und prakti-schen Darstellungen vor.Unseren Mitarbeiterinnen machte es Spaß, über dieBeweggründe, den Inhalt der Ausbildung und dieTätigkeit in ihren Berufen wie z. B. Physiklaborantin,Strahlenschutzlaborantin, Chemielaborantin, Umwelt-und Strahlenschutzingenieurin, Chemikerin, Dipl.-Ing.für Werkstofftechnik und Materialprüfung oder Phar-makantin zu berichten.

Trotz des anfänglichen Regens und trotz Dixieland inDresden war der Tag des offenen Labors am Stand-ort Rossendorf auch in diesem Jahr wieder ein vollerErfolg.Besichtigungen, Führungen, Vorträge sowie ein ab-wechslungsreiches Rahmenprogramm lockten rund1.800 interessierte Besucher nach Rossendorf.

Tag des offenen Laborsam 12. Mai 2007

... Zahlreiche Besucher informierten sich am Stand der Kern-technischen Gesellschaft über Kerntechnik, Radioaktivität undStrahlenschutz …

Ankündigungen

■ Gemeinsame Einführungsveranstaltung desFachverbandes für Strahlenschutz e.V. unddes VKTA zur „Richtlinie für die physikali-sche Strahlenschutzkontrolle zur Ermitt-lung der Körperdosis Teil II: Ermittlung derKörperdosis bei innerer Strahlenexposition“am 18. / 19. 06. 2007 in Dresden

■ Kurs zur Aktualisierung der Fachkunde ge-mäß Strahlenschutzverordnung § 30 (2)und Fachkunderichtlinie Technikam 14. / 15. 11. 2007 in Dresden

„Wie anschaulich, fachkundig und motiviert die jun-gen Mitarbeiterinnen des VKTA ihre interessantenArbeiten dargestellt haben, war sehr beeindruckend“,lobte Dr. Uhlmann im Anschluss die „Truppe“.Vielleicht ist es uns gelungen, auch bei den Mäd-chen das Interesse für einen der Berufe zu wecken.

■ Dagmar [email protected]