Ei – eine runde Sache - gw · 2019-08-23 · Eierproduktion in Deutschland Rund 40 Millionen...

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Eierproduktion in Deutschland Rund 40 Millionen deutsche Legehennen produzierten im Jahr 2014 über 13,8 Milliarden verwendbare Eier. Damit decken hiesige Erzeuger die Nachfrage allerdings nur zum Teil. * Ei – eine runde Sache Faszinierende Fakten über Eier Sie werden verehrt, bemalt, verschenkt und verzehrt: Eier. Insbesondere Hühnereier schätzt der Mensch seit über 8.000 Jahren als hochwertige Nährstoffquelle. Aufgrund seines hohen Cholesteringehalts gilt Eidotter für bestimmte Risikogruppen als gesundheitsschädlich. Doch urteilen Sie selbst: Wir haben die wichtigsten Fakten zu diesem Nahrungsmittel für Sie zusammengetragen. *Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch an Eiern in Deutschland Der Eierkonsum der Deutschen schwankt seit Jahren um einen Durchschnitt von 235 Eiern pro Jahr. Rund 52 % der Eier kaufen Haushalte als „Schalenei“, 32 % verarbeitet die Industrie und 16 % landen in Großküchen, Bäckereien und in der Gastronomie. Im Jahr 2018 verzehr- ten die Einwohner Deutschlands 19,5 Milliarden Eier. 2006: 208 Eier 2018: 235 Eier Quelle: Statista 2018, BMEL Essbare Verwandte Nicht nur Hühnereier landen auf den Speisekarten dieser Welt. Hier die wichtigsten Alternativen nach Durchschnittsgewicht sortiert: Wachtel 10 g Huhn 60 g Ente 70 g Emu 600 g Strauß 1.600 g Bodenhaltung Freilandhaltung ökologische Erzeugung Kleingruppenhaltung Gut für die Hennen Die Deutschen lehnen Eier aus Käfighaltung ab. Im Jahr 2017 stammten 65,5 % der an private Haushalte verkauften Eier aus Bodenhaltung, 9,6 % aus Kleingruppen- haltung, 15,4 % aus Freilandhaltung und 10,5 % aus ökologi- scher Erzeugung. 65,5 % 15,4 % Gans 160 g 9,6 % 10,5 %

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Page 1: Ei – eine runde Sache - gw · 2019-08-23 · Eierproduktion in Deutschland Rund 40 Millionen deutsche Legehennen produzierten im Jahr 2014 über 13,8 Milliarden verwendbare Eier.

Eierproduktion in Deutschland

Rund 40 Millionen deutsche Legehennen produzierten im

Jahr 2014 über 13,8 Milliarden verwendbare Eier. Damit decken hiesige Erzeuger die Nachfrage

allerdings nur zum Teil. *

Ei – eine runde Sache Faszinierende Fakten über Eier

Sie werden verehrt, bemalt, verschenkt und verzehrt: Eier. Insbesondere Hühnereier schätzt der Mensch seit über 8.000 Jahren als hochwertige Nährstoffquelle. Aufgrund seines hohen Cholesteringehalts gilt Eidotter für bestimmte Risikogruppen als gesundheitsschädlich. Doch urteilen Sie selbst: Wir haben die wichtigsten Fakten zu diesem Nahrungsmittel für Sie zusammengetragen.

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Jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch an Eiern in DeutschlandDer Eierkonsum der Deutschen schwankt seit Jahren um einen Durchschnitt von 235 Eiern pro Jahr. Rund 52 % der Eier kaufen Haushalte als „Schalenei“, 32 % verarbeitet die Industrie und 16 % landen in Großküchen, Bäckereien und in der Gastronomie. Im Jahr 2018 verzehr- ten die Einwohner Deutschlands 19,5 Milliarden Eier. 2006: 208 Eier 2018: 235 Eier

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Essbare VerwandteNicht nur Hühnereier landen auf den Speisekarten dieser Welt. Hier die wichtigsten Alternativen nach Durchschnittsgewicht sortiert:

Wachtel 10 g Huhn 60 g Ente 70 g Emu 600 g Strauß 1.600 g

BodenhaltungFreilandhaltungökologische ErzeugungKleingruppenhaltung

Gut für die HennenDie Deutschen lehnen Eier aus Käfighaltung ab. Im Jahr 2017 stammten 65,5 % der an private Haushalte verkauften Eier aus Bodenhaltung, 9,6 % aus Kleingruppen- haltung, 15,4 % aus Freilandhaltung und 10,5 % aus ökologi- scher Erzeugung.

65,5 %15,4 %

Gans 160 g

9,6 %

10,5 %

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Hagelschnüre

Eiklar (dünnflüssig)

Eiklar (zähflüssig)

Dottermembran

Eidotter

Keimscheibe

Kalkschale mit Poren

Eimembran

Oberhäutchen

Luftkammer

Außen Kalk, innen NährstoffeEin Hühnerei der Gewichtsklasse M mit 60 g essbarem Anteil enthält ungefähr:

Ei-QuerschnittVogeleier mögen sich in Größe und Schalenfarbe unterscheiden, ihr Aufbau ist jedoch immer derselbe. Hier eine vereinfachte Darstellung.

Wasser 44,77 g Eiweiß 7,55 g Fette 6,37 g Cholesterin 224 mg (vorwiegend im Dotter) Brennwert 93 kcal

Nennenswerte Nährstoffe: Vitamin B12

Vitamin A Biotin

Quelle: USDA National Nutrient Database

Was steht auf dem Ei?Seit 1. Januar 2004 müssen alle Eier in Europa einheitlich gekennzeichnet werden. Der dreiteilige Zeichencode gibt Auskunft über Haltungsform, Herkunftsland und Legebetrieb. Besonders wichtig ist die erste Zahl:

0 = Biohaltung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung.

Mehr dazu unter www.was-steht-auf-dem-ei.de

Wie viele Eier pro Woche sind unbedenklich?Die amerikanische Herzgesellschaft (AHA) hält zwei Eigelb pro Woche prinzipiell für unbedenk-lich. Wer normale Cholesterinwerte hat und auch sonst zu keiner Risikogruppe – z. B. Raucher oder Diabetiker – zählt, kann mehr Eier verdrücken.

Das perfekte EiHier gehen die Meinungen stark auseinander. Zumindest sollte das Ei gelocht werden, damit die Schale nicht platzt. Außerdem sollte das Wasser kochen, bevor Sie das Ei hineinlegen. Hier die optimalen Garzeiten für Ihr perfektes Ei:

Garzeit Eiweiß Dotter Wassertemperatur

3–4 Minuten zähflüssig flüssig ca. 100 °C

4–5 Minuten weich bis fest flüssig ca. 100 °C

6–8 Minuten fest geronnen, feucht ca. 100 °C

8–10 Minuten fest fest, trocken ca. 100 °C

Ganz individuell lässt sich die Garzeit mit dem Eirechner berechnen: www.eierfans.de/eirechner-wie-lange-eier-kochen

Ei aus der heißen QuelleFür Feinschmecker gilt jedoch das Onsen-Ei als Inbegriff der Perfektion. Erfunden habe es die Japaner, die ihre Hühnereier mit etwas Geduld in heißen Quellen (jap. Onsen) gegart haben. Wer ein Wasserbad (Bain-Marie) oder einen Dampfgarer besitzt, kann diese Zubereitungsart auch zu Hause ausprobieren. Onsen-Eier zeichnen sich durch ein cremiges Eigelb aus, allerdings bleibt das Eiweiß relativ weich.

Garzeit Eiweiß Dotter Wassertemperatur

45–60 Minuten weich weich 64,5–68,0 °C

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Bilder Fotolia: Huhn mit Eiern, © catherinecml; Tier-Silhouetten, © Vlad Klok; aufgeschlagenes Ei, © blueringmedia; Querschnitt Ei, © designua; Pfanne mit Spiegelei, © solovecotor; Fabergé-Ei, © foxpleasures. Bilder Shutterstock: Eierschachtel, © Zern Liew; Waage, © Aphasara; Osterkorb, © sayu; Wiese mit Hase, © Oliver Hoffmann.

Allianz Private Krankenversicherungs-AG – www.allianz.de/gesundheitswelt

Tausendjährige Eier? Lecker!

Vor über 500 Jahren entwickelten Chinesen eine eigentümliche Konservierungsmethode für Eier.

Das frische Ei wird bis zu fünf Monate in einen Brei aus Schwarztee, Salz, Holzasche oder

Ätznatron und diversen Gewürzen eingelegt. Danach ist das Tausend-

jährige Ei bis zu drei Jahre haltbar. Das Produkt sieht zwar gewöh-

nungsbedürftig aus und riecht beim Schälen streng, schmeckt

aber vorzüglich.

Ach du dickes Ei!Am 2. März 2016 präsentierte ein stolzer Hühner-Besitzer aus Wolfenbüttel den Medien ein Riesenhühnerei – mit 184 Gramm dreimal so schwer wie normal. Das größte bekannte Hühnerei legte jedoch ein Italiener-Huhn am 25. Februar 1956 in New Jersey, USA. Laut Guiness-Buch der Rekorde wog das Ei 454 Gramm und hatte zwei Dotter.

Ostereier – damals und heuteUrchristen bemalten Eier rot, um an das vergossene Blut Jesus‘ zu erinnern. Das Osterei verbreitete sich mit dem Christentum. Regionale Einflüsse bereicherten es um Facetten wie bunte Verzierungen, rituelles Verstecken oder Osterbrunnen. Eier und Hasen galten schon in der Antike als Fruchtbarkeitssymbole. So entstand der Mythos vom Osterhasen. Er ist in Deutschland seit dem späten 17. Jahrhundert als Eierbote verbürgt, der seine Gaben in Gras und Gesträuch versteckt. „Mitbewerber“ waren lange auch Fuchs, Hahn, Storch und Kuckuck.

Fabergé-Eier – legendär und einzigartig

Zwischen 1885 und 1917 kreierte Hofjuwelier Carl Peter Fabergé 50 Schmuckeier für die

russische Zaren-Familie. Das letzte öffentlich versteigerte Fabergé-Ei erzielte

2007 die Rekordsumme von 12,5 Millionen Euro. Bis heute

gelten sieben der Schmuck-eier als verschollen.