Eigenmotivation und · PDF fileEigenmotivation und Selbstvertrauen Erfolgsstrategien zur...

33
Eigenmotivation und Selbstvertrauen Erfolgsstrategien zur Persönlichkeitsentwicklung Ausarbeitung im WS 2001/2002 bei Frau Prof. Dr. Winkler-Ruß an der Fachhochschule Furtwangen – Hochschule für Technik und Wirtschaft Fachbereich Wirtschaftsinformatik vorgelegt von Bartsch, Sven Matrikelnr.: 200218 [email protected] Richert, Jürgen Matrikelnr.: 200212 [email protected] Furtwangen, den 19. November 2001

Transcript of Eigenmotivation und · PDF fileEigenmotivation und Selbstvertrauen Erfolgsstrategien zur...

Eigenmotivation und Selbstvertrauen

Erfolgsstrategien zur Persönlichkeitsentwicklung

Ausarbeitung im WS 2001/2002

bei Frau Prof. Dr. Winkler-Ruß

an der

Fachhochschule Furtwangen – Hochschule für Technik und Wirtschaft

Fachbereich Wirtschaftsinformatik

vorgelegt von

Bartsch, Sven Matrikelnr.: 200218 [email protected]

Richert, Jürgen Matrikelnr.: 200212 [email protected]

Furtwangen, den 19. November 2001

Abstract Eigenmotivation und Selbstvertrauen bilden die Grundlage für ein erfolgreiches und

glückliches Leben. Diese Ausarbeitung versucht die Grundlagen der Eigenmotivation und des Selbstvertrauens herauszuarbeiten und mit Bezug auf bedeutende Motivationstrainer und Coaches ein System abzuleiten und Techniken zu identifizieren.

Anhand gängiger Motivationstheorien der Psychologie, den vorgestellten Techniken und der Neurolinguistischen Programmierung wird eine Erfolgsstrategie erarbeitet, die eben dies leisten soll. Dabei ist die Ausarbeitung nur als Einstieg, als Kurzanleitung zu verstehen und es erfordert zur sachgerechten Anwendung ein weitergehendes Literaturstudium, bzw. Seminarbesuche.

Das Ziel ist, die Bedeutung der Eigenmotivation und des Selbstvertrauens im Rahmen einer Erfolgsstrategie zur Persönlichkeitsentwicklung darzulegen. Eine Identifikation mit dem Thema zu erreichen, damit alltägliches - uns unbewusstes - bewusst wird. Bisher unreflektierte Verhaltensmuster können im Sinne neuer Zielsetzungen verändert werden.

INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG............................................................................................................4 1.1 VOM MOTIV ZUR MOTIVATION.............................................................................4 1.2 SELBSTVERTRAUEN ..............................................................................................5 1.3 EIGENMOTIVATION ...............................................................................................6 1.4 KORRELATION ......................................................................................................8

2 MIT SYSTEM ZUM ERFOLG................................................................................9 2.1 MOTIVATION.........................................................................................................9

2.1.1 Motivationstheorien .....................................................................................9 2.1.2 Motivationsmodell nach Porter .................................................................10 2.1.3 Intrinsische vs. extrinsische Motivation.....................................................12

2.2 TECHNIKEN.........................................................................................................13 2.2.1 Positives Denken........................................................................................13 2.2.2 Ziele setzen.................................................................................................15 2.2.3 Glaubenssätze definieren...........................................................................16 2.2.4 Entscheidungen treffen ..............................................................................17 2.2.5 Angst bewältigen........................................................................................20

2.3 NLP ALS GANZHEITLICHES KONZEPT .................................................................21

3 ANWENDUNGSBEREICHE .................................................................................23 3.1 FREUNDSCHAFT / PARTNERSCHAFT ....................................................................23 3.2 BERUF.................................................................................................................24 3.3 GESUNDHEIT.......................................................................................................25

4 ZUSAMMENFASSUNG .........................................................................................27

ABSTRACT ......................................................................................................................2

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS..................................................................................28

LITERATURVERZEICHNIS ......................................................................................29

ABBILDUNGSVERZEICHNIS....................................................................................31

ANHANG A DER „NEW BEHAVIOUR GENERATOR“ ........................................32

Einleitung Vom Motiv zur Motivation Seite 4

1 Einleitung

1.1 Vom Motiv zur Motivation

Laut Duden handelt es sich bei einem Motiv um einen „Beweggrund, Antrieb, Ursache; Zweck; Leitgedanke“.1

Die Enzyklopädie der Psychologie versteht Motive als Teil der inneren motivationalen Bedingungen, die bestimmen, ob, wann und welche Aktionen bzw. Reaktionen ein Organismus in bestimmten Situationen oder auf bestimmte Reize hin ausführt. Diese resultieren aus Bedürfnissen wie sozialer Anerkennung, Selbstachtung, Sicherheit, Leistung oder Wissen, wobei der genaue Ursprung dieser psychologischen Motivation immer noch Gegenstand lebhafter Diskussionen ist.2

Prescott unterteilt Motive in drei Kategorien um diese zu klassifizieren.3

Tabelle 1: Drei Kategorien, Bedürfnisse in Motive einzuteilen.

Mit dem Hineinwachsen in eine menschliche Gesellschaft lernt man, welche Person-Umwelt-Bezüge wertvoll und damit erstrebenswert und welche Zustände schädlich und deshalb möglichst zu vermeiden sind. Die meisten Motive sind daher überwiegend als relativ überdauernde Wertungsdisposition zu begreifen, die sich bei jedem Individuum im Laufe seiner Entwicklung unterschiedlich ausbilden.4

Um Beschreibungsmerkmale menschlicher Aktivitäten zu begründen, werden „dahinterstehende“ Vorgänge angenommen, die Erleben wie Verhalten auf eine bestimmte Zielsetzung hin orientieren und organisieren, es einleiten, es mit einer bestimmten Intensität über eine bestimmte Zeitdauer hinweg aufrechterhalten sowie zu einem Abschluss bringen. Diese gedanklich konzipierten Prozesse werden unter dem Begriff der Motivation zusammengefasst.5

Der Begriff "Motivation" (von lat. movare → bewegen) hat heute weitgehend Einzug in unser Alltagsvokabular gefunden. Der lateinische Ursprung des Wortes weist bereits auf den entscheidenden Bedeutungsaspekt hin: Die Bewegung. Etwas wird mit einer bestimmten Absicht

1 Duden 1974, S. 478 2 Vgl. Thomae 1983, S. 17 3 Zimbardo 1983, S. 375 4 Vgl. Heckhausen 1980, S. 24 5 Vgl. Todt 1977, S. 17

1.Physiologische Motive

Bedürfnisse nach lebenswichtigen Stoffen und Lebensbedingungen, nach einem bestimmten Rhythmus zwischen Aktivität und Ruhe, und nach sexueller Aktivität.

2. Soziale Motive Bedürfnisse nach Zuneigung, Zugehörigkeit und Beliebtheit bei anderen.3. Ich-integrierte Motive

Bedrüfnisse nach einem Bezug zur Realität, nach Übereinstimmung mit der Realität, fortschreitender Symbolbildung, zunehmender Selbststeuerung, einem gerechten Verhältnis zwischen Erfolg und Misserfolg und schließlich nach der Erlangung der Selbstunabhängigkeit.

Einleitung Selbstvertrauen Seite 5

"in Gang gebracht" (→ Beweggrund). Dieser Aspekt taucht in vielen Wörtern auf, die wir in unserem Alltagsvokabular verwenden und deren Bedeutung - mehr oder weniger gerechtfertigt - mit dem Begriff Motivation in Verbindung gebracht wird; solche Wörter sind beispielsweise Antrieb, Streben, Wollen, Ehrgeiz, Wünschen, Hoffen, Neigung, Sucht, Sehnsucht, Drang, Wille oder Interesse.6

Die Motivation im Sinne von Motiviertheit entsteht aus einem Zusammenspiel von spezifischen Personeneigenschaften mit den Besonderheiten der Situation, in der sich das Individuum befindet. Zur Bezeichnung des personengebundenen Anteils am Motivationsgeschehen hat es sich in der Wissenschaftssprache überwiegend eingebürgert, den Begriff des Motivs zu verwenden.7

In der Psychologie ist Motivation

"... eine Sammelbezeichnung für vielerlei Prozesse und Effekte, deren gemeinsamer Kern darin besteht, dass ein Lebewesen sein Verhalten um der erwarteten Folgen willen auswählt und hinsichtlich Richtung und Energieaufwand steuert. Die im Verhalten zu beobachtende Zielgerichtetheit, der Beginn und der Abschluss einer übergreifenden Verhaltenseinheit, ihre Wiederaufnahme nach Unterbrechung, der Wechsel zu einem neuen Verhaltensabschnitt, der Konflikt zwischen verschiedenen Zielen des Verhaltens und seine Lösung - all dies wird dem Problemfeld der Motivation zugerechnet."8

Die Motivationspsychologie interessiert sich demnach für Fragen, die sich mit den Kräften beschäftigen, die ein bestimmtes Verhalten in Gang bringen (energetisierender Aspekt) und untersucht Prozesse, die dieses Verhalten in eine bestimmte Richtung lenken (Steuerungsaspekt). Sie sucht außerdem nach Erklärungen für unterschiedliche Beständigkeits- und Intensitätsgrade des Verhaltens.9 Es werden dabei die unterschiedlichsten Motive untersucht, die ein bestimmtes Verhalten initiieren können, wie z. B. Instinkt, Trieb, Neugier, Angst, Macht, Aggressivität, Selbstwert oder das Verlangen nach sozialem Anschluss.

Gleichzeitig aber warnt Mietzel vor einer allzu großen Ausdehnung des Aufgabengebietes der Motivationspsychologie, um zu verdeutlichen, dass die Motivation nicht als alleinige Erklärung für das Auftreten von bestimmten Verhaltensweisen herangezogen werden kann.10

1.2 Selbstvertrauen

Unser Selbstvertrauen entscheidet über unser seelisches und körperliches Wohlbefinden. Somit hängt unser Selbstvertrauen zu 100 % davon ab, wie wir über uns denken. Denken wir schlecht von uns, kritisieren uns und machen uns klein, dann fühlen wir uns auch „klein“ und minderwertig, sind verzweifelt und mutlos. Menschen, die über ein gutes Selbstvertrauen verfügen, nehmen sich selbst an, gehen gut mit sich um, mögen sich selbst.

„Die Meinung, die wir von uns haben, verleiht uns somit das Gefühl, wer zu sein oder nichts zu sein. Sie entscheidet darüber, ob wir uns wertvoll oder minderwertig fühlen, sie gibt uns ein positives oder negatives Selbstwertgefühl.“11

6 Vgl. Maskus 1976, S. 30 7 Vgl. Graumann 1969, S. 3 8 Heckhausen 1980, S. 10f. 9 Vgl. Mietzel 1986, S.246 10 Vgl. Mietzel 1986, S.245

Einleitung Eigenmotivation Seite 6

Weiner erklärte die Abhängigkeit vom Selbstvertrauens über den Selbstbewertungseffekt. Für ihn hängen Selbstbewertungsaffekte (Stolz, Beschämung) nach Erfolg oder Misserfolg davon ab, ob die Ursache in einem selbst oder in der Umwelt gesehen werden. Werden Umweltfaktoren hierfür verantwortlich gemacht, haben Leistungsresultate weniger Auswirkungen auf das Selbstvertrauen, als wenn die Ursachen in der Person lokalisiert werden. Zwar wird man sich auch dann noch über ein Ergebnis freuen können, weil es z.B., für weitere Ziele nützlich ist. Quantitativ gesehen ist dies jedoch etwas anderes, als der Stolz auf die eigene Tüchtigkeit.12

Der Motivator Alexander Christiani versteht unter dem Begriff Selbstvertrauen, einfach gesehen, die Fähigkeit sich selbst zu vertrauen. Er sieht unser Selbstvertrauen in einem engen Zusammenhang mit den Erfahrungen die wir in der Vergangenheit gemacht haben.

Ein Schlüsselfaktor für unser Selbstvertrauen liegt deshalb in unserem Erinnerungs-Management. Wer vor einer Herausforderung steht und sich beispielsweise spontan daran erinnert, wie er in ähnlichen Situationen bereits gepatzt hat, braucht sich über seine Selbstzweifel nicht zu wundern. Wer sich dagegen bei der Konfrontation mit einer Schwierigkeit an ähnliche Bewährungsproben erinnert, die er als Experte bereits souverän gemeistert hat, wird auf der Basis realistischen Selbstvertrauens aktiv.13

Zusammengefasst kann man sagen, ist Selbstvertrauen die Fähigkeit, auf Erfahrungen, die man selbst in der Vergangenheit gemacht hat, zu vertrauen und diese nutzbringend einzusetzen. Ein Schlüsselfaktor für unser Selbstvertrauen ist deshalb die Erinnerung. Positive wie Negative Erinnerungen im Bezug auf vergleichbare Situationen der Vergangenheit, nehmen erheblichen Einfluss auf unsere Entscheidungen. Selbstvertrauen besagt auch, sich selbst zu mögen, sich als Mensch mit all seinen Fehlern und Schwächen, d.h. bedingungslos, anzunehmen und sich selbst gegenüber ein positives und warmherziges Gefühl zu haben.

1.3 Eigenmotivation

Was heißt „sich selbst motivieren?“ Sprenger bezeichnet die Möglichkeit, der Übernahme von Motivation und Leistungsbereitschaft für einen selbst, als Selbstmotivierung.14

Liegt hier schon die ganze Wahrheit? Sucht man in der Literatur nach dem Begriff der Eigen- oder Selbstmotivation bekommt man im allgemeinem keine eindeutige Definition.

Dass Eigenmotivation ein Indiz dafür sein kann, dass jemand hoch motiviert auf etwas hinarbeitet, all seine Kräfte mobilisiert um etwas Bestimmtes zu erreichen, sich durch nichts davon abbringen lässt, nur noch das eine Ziel vor Augen hat und auf dieses fixierst ist und nicht eher ruht, bis er es erreicht hat, diese Meinung vertritt Rheinberg. Ihm geht es darum, dass jemand (1) ein Ziel hat, dass er (2) sich anstrengt und dass er (3) ablenkungsfrei bei der Sache bleibt.15

11 Merkel 1989, S. 15 12 Vgl. Weiner 1972, S. 23 13 Vgl. Christiani 2000, S. 79 14 Vgl. Sprenger 1992, S. 230 15 Vgl. Rheinberg 2000, S. 14

Einleitung Eigenmotivation Seite 7

DeCharms Begriffsverständnis von Eigenmotivation ist recht prägnant umschrieben. Für ihn sei sie so etwas wie eine milde Form der Besessenheit. Als zugehörigen Situationsprototypen kann man sich eine Person vorstellen, die höchste Begehrlichkeiten unmittelbar vor Augen und in greifbarer Nähe hat, gleichwohl noch etwas tun muss , um zugreifen zu können.16

Aus der Sicht Mohrs versteht man

„ ... unter Motivation den allgemeinen Wunsch von Menschen, etwas zu gestalten, neue Dinge zu tun, etwas auszuprobieren und zu handeln. Jeder Mensch ist also grundsätzlich motiviert, wenn auch in verschiedener Intensität.“17

Mit Hilfe der Eigenmotivation soll nun erreicht werden, die Intensität der Motivation zu steigern und unter Einbezug der verschiedenen Techniken die größtmögliche Motivation also Selbstmotivation zu erreichen.

Dieser hoher Grad an Eigenmotivation verhilft jemanden, laut Mohr, wesentlich handlungsbereiter zu werden. Daraus leitet sich ab, das erfolgreiche Menschen eine Vielzahl von Möglichkeiten ausprobieren, die prozentual gemessen sicher die gleiche Fehlerquote hat, wie bei weniger Erfolgreichen. Die Vielzahl der Aktionen, ermöglicht ihnen jedoch einen höheren Lernerfolg und mehr Treffer.18

Anthony Robbins verfolgt die Theorie, das unsere Motivation zu einem Teil auf Entscheidungen beruht. Diese drei Entscheidungen sind:19

1) worauf man sich konzentrieren will.

2) welche Bedeutung man den Dingen beimisst.

3) was jemand tun will, um die von Ihm gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Auf der anderen Seite beruhen seine Erkenntnisse zusätzlich darauf, dass hinter jeder menschlichen Verhaltensweise ein Motiv oder Triebkraft steckt, die unserem Handel und Tun einen Sinn gibt. Dies beeinflusst jede Facette unseres Lebens, angefangen von unseren zwischenmenschlichen Beziehungen über unsere Finanzlage , bis hin zu unserer körperlichen und geistigen Verfassung. Alles was wir tun, erfolgt aus dem Bedürfnis heraus, negative Erfahrungen zu vermeiden, oder aus unserem Wunsch, positive zu gewinnen.

In den Augen Jürgen Höllers beruht die Eigenmotivation auf der Annahme, das unser Leben auf zwei Hauptantriebsfedern basiert. Dies sind (1) Schmerzen zu vermeiden und (2) Freude zu erlangen. Diese Motivations-Grundantriebsfedern beruhen auf den Ereignissen in unserem Leben und wirken aus dem Unterbewusstsein heraus auf unsere Entscheidungen.

Weiter basiert Motivation auf dem Druck der auf ein Individuum einwirkt oder der Zielsetzung der man sich selber aussetzt. Ein Mensch, der zuwenig motiviert ist, besitzt also entweder (1) keinen bzw. zuwenig Druck oder (2) keine bzw. zu geringe Ziele. Um nun die

16 Vgl. DeCharms 1979, S. 55 17 Mohr 2001, S. 12 18 Vgl. Mohr 2001, S. 24ff 19 Vgl. Robbins 1994, S. 35

Einleitung Korrelation Seite 8

Eigenmotivation zu erhöhen bedarf es den Druck zu erhöhen und seine Ziele zu vergrößern bzw. überhaupt Ziele zu setzen.20

1.4 Korrelation

Abbildung 1: Erweitertes Grundmodell der "klassischen" Motivationspsychologie21

Niemand hat je Motive oder Motivation gesehen. Was wir sehen, durch systematische Beobachtung von Situationen, Reizen und Reaktionen sind Veränderungen im Verhalten des Individuums. Um diese beobachtbaren Veränderungen zu erklären oder zu rechtfertigen, ziehen wir indirekte Schlüsse über die ihnen zugrundeliegenden psychischen und physiologischen Prozesse. Schlüsse, die unter den Begriffen Selbstvertrauen und Eigenmotivation zusammengefasst werden.

Die Korrelation zwischen Eigenmotivation und Selbstvertrauen besteht somit darin, das ohne ein vorhandenes Selbstvertrauen, selbst die besten Motivationstechniken nicht den gewünschten Effekt erzielen können. Individuen mit einem hohen Selbstvertrauen haben eine wesentlich bessere Ausgangsposition. Mit Hilfe der richtigen Eigenmotivation stehen Ihnen alle Türen offen. Mangelt es jedoch an der nötigen Technik bzw. greift die Eigenmotivation nicht oder ist kaum vorhanden, hilft einem das hohe Maß an Selbstvertrauen nicht, um über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Abbildung 1 zeigt den Zusammenhang zwischen Anreiz und Motiven, die darauf wirkende aktuelle Motivation als Produkt und das darauf folgende Verhalten. Selbstvertrauen wirkt dabei als unterstützender Faktor der Person bzw. ihrer Motive. Eigenmotivation stärkt bzw. unterstützt die eigene Motivation hinsichtlich des Verhaltens.

20 Vgl. Höller 1999, S. 265ff. 21 Vgl. Rheinberg 2000, S. 70

Person(Motive)

Situation(potentielle

Anreize)

aktuelle Motivation Verhalten

Selbstvertrauen

Eigenmotivation

Person(Motive)

Situation(potentielle

Anreize)

aktuelle Motivation Verhalten

Selbstvertrauen

Eigenmotivation

Mit System zum Erfolg Motivation Seite 9

2 Mit System zum Erfolg

2.1 Motivation

Die Vielzahl der Theorien macht es mit Blick auf den Umfang der Arbeit unmöglich jeden Ansatz vorzustellen. Grundlegende Theorien wie Maslows Bedürfnispyramide, die ERG-Theorie nach Aldefer oder die Bedürfniskategorien nach McClelland’s werden aus diesem Grund nicht berücksichtig.

Die nachfolgenden Ausführungen sollen einen groben Überblick gängiger Motivationstheorien geben. Sie dienen dazu, die verschiedenen Denkansätze der Motivationswissenschaftler zu verdeutlichen.

2.1.1 Motivationstheorien

Nach Schneider/Schmalt bezieht sich der Kern der vielfältigen Motivationstheorien auf die Darstellung innerer und äußerer Bedingungsfaktoren in den verschiedenen Motivationen. Diese Bedingungsfaktoren können sich von organismischen, biophysikalisch und biochemisch fassbaren Faktoren bis hin zu historisch entstandenen und gesellschaftlich fundierten kulturellen Wertungen und Normen erstrecken. Wirken können diese Faktoren nur dann, wenn sie auf entsprechende Verhaltens- und Erlebnisdispositionen in der handelnden Person treffen. Solche Verhaltens- und Erlebnisdispositionen beruhen auf genetisch fundierten Mechanismen und/oder erlernten und überdauernden Wertschätzungen, die aus dem sozialen Umfeld übernommen wurden.22

Das ,,Rubikon-Modell“ nach H. Heckhausen ist zurückzuführen auf den gallischen Fluss Rubikon, den Julius Caesar nach langem Abwägen überschritt, obwohl er wusste, dass er damit einen Bürgerkrieg auslösen würde. Es soll verdeutlichen, dass es einen gewissen Zeitpunkt gibt, der die bestmögliche Realisation des gefassten Entschlusses unumkehrbar macht. Heckhausen unterteilt die Handlung in die Prozesse vor und nach einem Beschluss. Die Prozesse vor einem Entschluss definiert er als motivationsorientiert bzw. realitätsorientiert. Die Prozesse nach einem Beschluss sind willentlich und dienen der Handlungsvollendlung. Sie sind realisierungsorientiert.

Dieser Realisierungsvorgang wird weiter unterteilt in eine präaktionale Phase und eine aktionale Phase. Die präaktionale Phase dient der Prioritätensetzung innerhalb der Handlungsalternativen, die aktionale Phase dient der Durchführung. Nach vollendeter Handlung kann die Aktivität reflektiert und evaluiert werden, um die Erreichung der Ziele zu prüfen und mögliche Fehlerquellen ausfindig zu machen.

Der Erfolg der Volitions-(Wissens-)forschung liegt darin, herausgefunden zu haben, mit welchem Anreiz Dinge getan werden, die unbequem erscheinen. Diese Handlungen werden ausgeführt, um attraktivere, übergeordnete Zielzustände zu erreichen. Dies ist nur willentlich möglich. Es werden sogar weniger attraktive Zwischenziele in Kauf genommen, um langfristige Ziele zu erreichen, auf die die ursprüngliche Motivation gerichtet war.

22 Vgl. Schneider/Schmalt 1981, S.9

Mit System zum Erfolg Motivation Seite 10

Dieses Modell zeigt, dass das alltägliche Handeln nicht alleine durch Motivationssteuerung zustande- und nicht ohne Willensanstrengung auskommt.23

Abbildung 2: Rubikon Modell24

Die Theorie des ,,Flow-Erlebens" nach M. Csikszentmihalyi beschreibt eine äußerst extreme Variante der Motivation. Hierbei stellt das ,,Flow-Erleben“ einen Zustand extremer intrinsischer Motivation dar. Flow bezeichnet dabei den „Prozess vollständigen Einsseins mit dem Leben“.25 Hierbei wird durch die Konzentration auf eine Tätigkeit die Umgebung nicht mehr wahrgenommen. Das Bewusstsein wird von der Tätigkeit absorbiert und die Person geht reflektionsfrei in der Tätigkeit auf. In diesem Zustand ist die Person nur selbstversessen ein Ziel zu erreichen und wird nicht durch externe Gegebenheiten (z.B. Strafe oder Belohnung) angeregt (autothelische Aktivität). Diese als lust- und freudvoll empfundene Situation tritt besonders häufig bei riskanten Aktivitäten wie z.B. Glücksspiel oder Felsklettern auf. Sie ermöglicht den Personen Alltagsprobleme zu vergessen und löst Glücksempfinden aus, welches in Selbstüberschätzung und Verlust des Urteilsvermögens gipfeln kann. Dies ist in gewisser Weise biochemisch zu erklären, da bei diesen Aktivitäten Adrenaline und Dopamine ausgeschüttet werden, die diesen Zustand des Wohlbefindens auslösen. Die genauen Bedingungen, die dieses ,,Flow-Erleben" fördern oder verhindern sind jedoch noch nicht ausreichend geklärt.26

2.1.2 Motivationsmodell nach Porter

„Motivation ist in der Psychologie eine Sammelbezeichnung für vielerlei Prozesse und Effekte, deren gemeinsamer Kern darin besteht, dass ein Lebewesen sein Verhalten um der erwarteten Folgen willen auswählt und hinsichtlich Richtung und Energieaufwand steuert.“27

23 Vgl. Heckhausen 1989, S. 203-216 24 Heckhausen 1989, S. 212 25 Csikszentmihalyi 1992, S. 11 26 Vgl. Csikszentmihalyi 1992, S. 80ff. 27 Heckhausen 1989, S. 10

Wählen

MOTIVATIONprädezisional

Fazit-Tendenz

Präaktionale Phase

„Rub

ikon

VOLITIONpräaktional

Fazit-Tendenz

VOLITIONaktional

Handeln

MOTIVATIONpostaktional

Bewerten

Intentions-bildung

Intentions-initierung

Intentions-realisierung

Intentions-desaktivierung

Wählen

MOTIVATIONprädezisional

Fazit-Tendenz

Präaktionale Phase

„Rub

ikon

VOLITIONpräaktional

Fazit-Tendenz

VOLITIONaktional

Handeln

MOTIVATIONpostaktional

Bewerten

Intentions-bildung

Intentions-initierung

Intentions-realisierung

Intentions-desaktivierung

Mit System zum Erfolg Motivation Seite 11

Abbildung 3: Das Motivations-Modell28

Das hier vorgestellte Motivationsmodell29 geht auf PORTER und LAWLER (1968) zurück und wurde von Grothus] verfeinert. Abbildung 3 zeigt eine Übersicht der Zusammenhänge.

Nach diesem Modell ist das primäre Ziel der menschlichen Anstrengungen, die Motivbefriedigung. Um unsere Motive zu befriedigen müssen wir eine Leistung erbringen und zuvor abwägen, ob das Verhältnis zwischen Leistung und erwartetem Folgenerhalt in einem gewissen Gleichgewicht miteinander stehen.

Unter Anstrengung wird dabei der wie auch immer geartete Aufwand der Person verstanden, welcher nötig ist, um die geforderte Leistung zur Bedürfnisbefriedigung zu vollbringen.

Die Individualkapazität ist die Veranlagung eines Individuums eine Leistung bei einer gewissen Anstrengung zu vollbringen. Die Individualkapazitäten sind von Person zu Person unterschiedlich und eine Selbsteinschätzung dieser eigenen Möglichkeiten fliesst in den späteren Abwägungsprozess mit ein.

Unter Zielvorstellung wird die Richtung verstanden, in der die Person ihr Verhalten zu lenken sollen glaubt, um die gewünschten Folgen zu erreichen.

„Die ‚Anstrengungs-Leistungs-Wahrscheinlichkeit’ gibt an, für wie wahrscheinlich .. [die Person] .. es hält, dass aus seiner Anstrengung die in seiner Zielvorstellung fixierte Leistung resultiert.“30

28 Vgl. Grothus 1972, S. 27 29 Vgl. Grothus 1972, S. 27ff. 30 Grothus 1972, S. 29

Individual-Kapazität

Anstrengung

Ziel-vorstellung

Leistung Folgenerhalt

Befriedigung

Folgen-erwartung

Anstrengung - Leistung -Wahrscheinlichkeit

Leistung - Folgen -Wahrscheinlichkeit

Individual-Kapazität

Anstrengung

Ziel-vorstellung

Leistung Folgenerhalt

Befriedigung

Folgen-erwartung

Anstrengung - Leistung -Wahrscheinlichkeit

Leistung - Folgen -Wahrscheinlichkeit

Mit System zum Erfolg Motivation Seite 12

Die Befriedigung ist für die Person dann ausreichend, wenn sich Folgenerwartung und Folgenerhalt weitestgehend decken oder der Folgenerhalt noch positiv über die Erwartung hinausgeht.

Aufgrund des Konsistenzparadoxons31 lassen sich auch trotz dieses Modells Handlungen von Personen nur schwer voraussagen. Das Modell und kann nur grobe Hinweise darauf geben, wie jemand handeln könnte. Der Nutzen dieses Modells ist die Möglichkeit bei ausreichendem Datenvolumen eine Wahrscheinlichkeit für eine Handlung anzugeben und bereits erfolgte Handlungen daran nachzuvollziehen.

Jede Technik zur Erhöhung des Selbstvertrauens und der Eigenmotivation versucht nun die Zielvorstellungen zu beeinflussen und die Einstellung gegenüber den Folgenerwartungen und der Anstrengung zu verändern. Eine Möglichkeit wäre die Einstellung gegenüber subjektiv als negativ empfundene Folgen dahingehend zu verändern, dass auch solche Folgen als eine Art Lebenserfahrung betrachtet und demzufolge als positiv zu bewertend angesehen werden.32

2.1.3 Intrinsische vs. extrinsische Motivation

Extrinische Motivation ist eine Anregung von aussen, welche Personen dazu bewegen soll eine bestimmte Leistung zu erbringen, „wobei diese Person von aussen quasi ferngesteuert erscheint.“33 Intrinsische Motivation kommt aus uns selbst heraus und ist im Wesentlichen von unserer Wertedisposition, unserer Weltanschauung und von unseren Zielen bestimmt.

Der Starmotivator Jürgen Höller wurde einmal von einem Moderator gefragt, wie er es schafft all diese Leute zu motivieren. Er antwortete:

„Ganz einfach: Ich kann niemanden motivieren!“34

Er könne lediglich Erfolgsstrategien aufzeigen, die Motivation diese umzusetzen, bzw. das eigene Leben zu verändern und in die richtige Bahn zu lenken, diese Motivation muss von innen heraus kommen.

Wie bereits vorhin beschrieben, ist die intrinsische Motivation von unserer Wertedisposition, Weltanschauung und von unseren Zielen bestimmt. Wenn man sich also selbst motivieren will, muss man an diesen drei Stellschrauben zu drehen beginnen, wie auch schon im vorhergehenden Kapitel anhand von Porters Motivationsmodell veranschaulicht.

Zum Thema extrinsische Motivation, dem Mythos der Motivierbarkeit von Mitarbeitern oder generell anderen Menschen hat Sprenger einen neuen Ansatz entwickelt. Er ist der Meinung, dass Motivation nur deswegen als nötig erscheint, weil der Motivierende der Meinung ist, das Gegenüber würde nicht die Leistung erbringen, die man von ihm erwarten könnte. Die tatsächliche Leistung würde somit von der Vereinbarten abweichen. Die Lücke sei nur durch zusätzliche Motivation zu schließen.35

31 Vgl. Heckhausen 1989, S. 7 32 Vgl. Jeffers 2001, S. 99ff. 33 Vgl. Rheinberg 2000, S. 148 34 Höller 1999, S. 265 35 Vgl. Sprenger 1992, S. 92ff.

Mit System zum Erfolg Techniken Seite 13

Sprenger stellt sogar die Theorie auf, dass Motivation an sich ein Paradoxon sei und überhaupt nicht existiere. Vielmehr sei Motivation nichts anderes als Manipulation, da sie immer auf den Versuch der Fremdsteuerung hinauslaufe. Der Trick läge darin, andere zu Leistungen zu bewegen, die sie von sich aus nicht bereit wären zu erbringen.36

Festzustellen bleibt somit, dass es kein Verfahren geben kann, um die Eigenmotivation oder das Selbstvertrauen zu erhöhen. Es können immer nur Möglichkeiten und Strategien aufgezeigt werden, die eigene Einstellung zu ändern. Der ausschlaggebende Antrieb muss von innen heraus aufgrund tiefer Überzeugung kommen.

2.2 Techniken

Große Psychologen haben sich schon immer die Frage gestellt: „Was will der Mensch eigentlich?“ Dabei sind sie zu verschiedenen Schlüsselantworten gekommen:37

Sigmund Freud: „Das Streben nach Lustbefriedigung“

Alfred Adler: „Das Streben nach Macht“

Viktor Frankl: „Das Streben nach Bedeutung“

In diesem Kapitel wird Ihnen das nötige Handwerkszeug für die Umsetzung geliefert.

2.2.1 Positives Denken

„Der Mensch ist gerade so glücklich, wie er es nach seinem eigenen Entschluss sein will“ (Abraham Lincoln)

Kennen Sie den Test mit dem halb eingeschenkten Weinglas? Ist es halb voll oder halb leer? Der Optimist sieht es halb voll, der Pessimist halb leer. Oder sieht der, der es halb leer sieht es in der Weise, dass das Glas „noch“ halbleer ist und Platz für einen weiteren Wein hat. Ist er somit dann auch ein Optimist? Oder, ist der, der bereits an etwas denkt, das es noch nicht gibt, das in der Realität noch nicht vorhanden ist, nicht doch ein Pessimist?

Die Einleitung versucht zu erklären, worin die Schwierigkeiten des „Denk Positiv!“ liegen. Das Problem liegt darin, dass jeder anders denkt.

Blickhan versucht den verschiedenen Denkweisen der Menschen dadurch gerecht zu werden, indem sie das ganzheitliche Erleben propagiert. Für sie zeichnet sich eine Situation dadurch aus, dass wir sie mit allen unseren Sinne wahrnehmen. Wollen wir also einen positiven Gedanken mit der ganzen Kraft unseres Geistes denken, so gehören alle Sinneseindrücke dazu:

Sehen: Wie sehe ich aus? Kann ich die Vorstellung noch stärker werden lassen, wenn sie farbiger, klarer, heller wird?

36 Vgl. Sprenger 1992, S. 20f. 37 Vgl. Höller 1999, S. 138

Mit System zum Erfolg Techniken Seite 14

Hören: Was sage ich? Was an Tönen, Geräuschen, Musik, etc. höre ich? Wie sind meine Vorstellungen über die Töne, wenn sie lauter, leiser, heller, der Rhythmus schneller, langsamer wird?

Fühlen: Wie fühle ich mich dabei? Wo und was fühle ich dabei? Wie fühle ich in mir, meine Vorstellungen, eine Berührung, Anspannung?

Geruch: Was reiche ich? Wie riecht es im Wald beim Spaziergang, wie beim Jogging? Wie riecht Meerwasser, Schnee, Holz, Feuer? Gerüche spielen im Unterbewusstsein eine große Rolle.

Geschmack: Was schmecke ich mehr wenn ich mit dem Rauchen aufgehört habe? Wie schmeckt das Salz von Meerwasser? Der verschiedenartige Geschmack von Essen?

Damit Ihr Unterbewusstsein genau und konkret weiß, was Sie gerne hätten und damit es sich darauf einstellen kann, ist es entscheidend, dass Sie die vorgestellte Situation mit all Ihren Sinnen erfassen, alle Sinneskanäle erforschen und diese in ihrer Ganzheit erleben und durchleben.38

Positives Denken aus Sicht Höllers beschreibt sich wie folgt:

„Die entscheidende Frage für Erfolg ist nicht ob etwas machbar, sondern ob es denkbar ist.“39

Ebenso empfiehlt er, damit zu beginnen, an sich selbst zu glauben, um somit die unbegrenzte Kraft des Unterbewusstseins zu aktivieren und zu nutzen. Dieses System nennt er GAD = „Glaube An Dich selbst.“ Ein weiterer Punkt ist die Verknüpfung von positivem Denken mit dem unmittelbaren positiven Handeln und dem Hinweis auf die Einzigartigkeit jedes Einzelnen, seiner Individualität, seiner Talente und Begabungen.40

Den letzten Ansatz den wir hier vorstellen möchten, ist eine Methode von Mohr. Als Beispiel einige Sichtweisen zu der Aussage: „Meine Arbeit läuft total schlecht.“41

Neu definieren: Die Situation neu definieren. Könnte die Unzufriedenheit vielleicht aus unrealistischen Anforderungen resultieren?

Positives Ziel: Was wäre dafür ein positives Ziel? Was könnte es sein eine bessere Arbeit zu bewirken?

Einen Schritt weiter nach unten gehen –detaillieren: Was, welche Bereiche sind es genau, die schlecht laufen?

Die Idee besteht darin, negative Erlebnisse „umzudeuten“, also Dinge in ein anderes Licht zu stellen. Es wird der Rahmen und die Perspektive verändert um auf diese Weise entdecken zu können was uns bis dahin verborgen blieb.

38 Vgl. Blickhan 2001, S. 152,153 39 Höller 1999, S. 32 40 Vgl. Höller 1999, S. 17ff. 41 Vgl. Mohr 2001, S. 163ff.

Mit System zum Erfolg Techniken Seite 15

2.2.2 Ziele setzen

Schätzungsweise ein Prozent aller Menschen haben Ziele formuliert und diese auch schriftlich fixiert.42 Diese Menschen sind erfolgreich und es stellt sich die Frage, warum brauchen wir Ziele um erfolgreich zu sein? Erfolgreich in diesem Zusammenhang heisst erfolgreich in allen Lebensbereichen. Erfolgreich zu sein bedeutet glücklich zu sein.

Das Schwierigste daran Ziele zu setzen, ist die Notwendigkeit, Ziele zu finden. Es ist gar nicht so einfach sich über seine Ziele klar zu werden. Der Umstand, dass jeder Mensch ganz unterschiedliche Dinge im Leben schätzt und mehr davon haben möchte, macht die Sache nicht unbedingt leichter. Ein Anhaltspunkt im Zielfindungsprozess sind Träume und Wunschvorstellungen, sie bilden die Basis für konkret formulierbare Ziele, welche wiederum die Grundlage für eine Umsetzungsstrategie ergeben.43

„Ein erfolgreicher Geschäftsmann macht Urlaub und fliegt auf eine herrliche Insel. Er sieht dort einen Mann neben einem Ruderboot am Strand liegen. ‚Ist das Ihr Boot?’ – ‚Si, Senior’ – ‚Kann ich es mieten?’ - ,No, Senior’ – ,Wenn Sie Ihr Boot vermieten würden, dann könnten Sie sich aber schon bald ein zweites leisten. Und dann vielleicht ein drittes und viertes ... und alle vermieten. Sie würden sehen, das wäre ein großartiges Geschäft.’ - ,Und warum sollte ich das tun?’ - ,Na dann hätten Sie eine Menge Geld ... und könnten beispielsweise die ganze Zeit am Strand liegen!’ - ,Aber das tue ich doch jetzt auch schon.’“44

Dieses Beispiel macht sehr schön deutlich, wie alleine schon das Bewusstmachen der eigenen Ziele das Leben und das Verhalten heute ganz enorm beeinflusst und in welchem Maße Erfolg und Glück der individuellen Zielsetzung und Wertedisposition unterliegt. Es gibt keine objektiv bestimmbaren Lebensziele sondern nur Subjektive.

Am Anfang des Zielfindungsprozesses steht immer die Ist-Analyse. Durch einen Soll-Ist-Vergleich wird dann herausgefunden, wo der jeweilige Ist-Zustand nicht mit dem individuellen Soll-Zustand übereinstimmt. Anhand dieser Abweichungen können dann Ziele gesetzt und sofort greifende Maßnahmen formuliert werden, um die Situation zu verändern.45 „Ziele müssen positiv formuliert, sehr präzise und spezifisch und messbar sein.“46 Präzise Formulierung und das Aufschreiben der Ziele dient dazu, die Ziele langsam in das Unterbewusstsein zu transferieren, sodass letztendlich jede alltägliche Handlung unterbewusst und auf ganz natürliche Art und Weise an den Zielen ausgerichtet wird. Letztendlich führt die Zielerreichung und der damit verbundene - nun auch bewusst wahrgenommene – Erfolg zu mehr Selbstvertrauen und somit zu mehr Potenzial für die Erreichung des nächsten Ziels.47

42 Vgl. Höller 1999, S. 115 43 Vgl. Höller 1999, S. 120 44 Höller 1999, S. 126 45 Vgl. Höller 1999, S. 124ff. 46 Vgl. McDermot 1999, S. 39f. 47 Ausführlicher dazu: Zielfindung und Selbstanalyse. Erschienen im gleichen Seminar.

Mit System zum Erfolg Techniken Seite 16

2.2.3 Glaubenssätze definieren

„Was man sich vorstellen kann ist wirklich“ (Pablo Picasso)

Jeder Mensch hat Glaubenssätze, die unser ganzes Leben entscheidend beeinflussen. Dies gilt sowohl für die positiven als auch für die negativen Glaubenssätze. Positive Glaubenssätze bewirken positive Ergebnisse, negative Glaubenssätze negative Ergebnisse.

Höller unterscheidet hierbei drei Ebenen der Glaubenssätze, welche die unterschiedliche Intensität der Glaubenssätze verdeutlichen sollen.48

Ebene 1: Meinungen Meinungen beruhen eher auf Annahmen, welche leicht zu verändern sind. Dies entspringt der Tatsache, dass Meinungen eher auf der Grundlage von Imitation und Nachahmung basieren und weniger auf der eigenen Überzeugung.

Ebene 2: Glauben (Überzeugung) Auf der zweiten Ebene wirken die Glaubenssätze, die Überzeugungen. Diese sind schon wesentlich stärker, da sie eher auf Erfahrungen basieren die eventuell mit starken emotionalen Empfindungen verbunden sind. Auch Glaubenssätze können mit der richtigen Fragestellung jederzeit verändert werden.

Ebene 3: Verinnerlichung Verinnerlichungen sind an sich nichts Schlechtes, entscheidend ist, ob es sich um positive oder negative handelt. Positive Verinnerlichungen können jemanden unglaubliche Kräfte und Energien verleihen, negative dagegen zerstören. Da Verinnerlichungen extrem auf Erlebtes und Gefühle basieren, ist davon auszugehen, dass der Mensch, der daran glaubt, diese unter allen Umständen verteidigen wird.

Wo liegt nun aber der Sinn in der Formulierung von Glaubenssätzen? Höller sieht sie in der Vereinfachung der Entscheidungsfindung und der bewussten Manipulation unseres Unterbewusstseins. Dies beruht auf der Annahme, dass alle Entscheidungen, die wir treffen, darauf ausgelegt sind, Negatives von uns abzuwenden bzw. Freude zu erreichen. Eine Verinnerlichung würde nunmehr erreichen, das man jeglicher Information wiedersteht, die das Gegenteil andeuten könnte.49

Unter dem Begriff „Motivations-Manifestationen“ beschreibt Cattell bereits 1957 die Wirkungsweise von Glaubenssätzen. Um die Stärke von Motivationskomponenten erfassbar zu machen, hat Cattell so gut wie alles an Verhaltensindizes gesammelt, von dem jemals in der psychologischen Forschung behauptet worden war, es kämen darin motivartige Tendenzen zum Ausdruck. Diese Motivations-Manifestationen entstammten verschiedenen Funktionsbereichen, wie allgemeinem Wissen (etwa welche Mittel zu einem gegebenen Interessenziel führen).50

Glaubenssätze aus der Sicht von Mohr, ruhen auf einem festen Fundament (den Werten). Er veranschaulicht dies anhand eines Tisches. Die Tischbeine repräsentieren Referenzen,

48 Vgl. Höller 1999, S. 68 49 Vgl. Höller 1999, S. 59ff. 50 Vgl. Cattell 1957, S. 465ff.

Mit System zum Erfolg Techniken Seite 17

Meinungen und Erfahrungen, die einen dazu veranlassen zu glauben, einem die innere Gewissheit geben und die nötige Vorstellung, die sich dann zu einem Glaubenssatz verwandeln. Daraus folgt, je mehr „Tischbeine“, also Referenzen und Meinungen, wir im Gedächtnis haben, desto stärker sind wir von der Richtigkeit überzeugt und desto fester ist der Glaubenssatz verankert.51

Die Frage, wie wir uns ändern und unliebsame, eingeschränkte Glaubenssätze neu formulieren bzw. ersetzen wird anhand eines kleinen Beispiel erläutert. Angenommen, Sie hätten den einschränkenden Glaubenssatz „Ich muss alles im Griff haben, ohne mich geht nichts“, so ist der erste Schritt, den Glaubenssatz umzuformulieren in einen unterstützenden Glaubenssatz, der zum Beispiel „Ich vertraue auf meine Leute“ lauten könnte. In Analogie zum Tisch wäre das die Tischplatte. Nun benötigen wir die „Tischbeine“ als Fundament, damit der Tisch auch stehen bleibt. Diese könnten wie folgt lauten:

„Unabhängig davon, ob ich anwesend bin lobt der Chef immer wieder den reibungslosen Ablauf.“

„Als es in meinem letzten Jahresurlaub Schwierigkeiten mit der Anlage unseres größten Kunden gab, wurde dieser ohne meine Mithilfe zur vollen Zufriedenheit des Kunden erledigt.“

„Die Leute in meinem Team arbeiten sehr selbstständig und kommen nur bei wirklich wichtigen Entscheidungen zu mir.“

„Die Kunden rufen nur in Ausnahmefällen bei mir an.“

Glaubenssätze sind ein wichtiger Teil unserer Persönlichkeit, und doch werden sie in außergewöhnlich simplen Begriffen ausgedrückt:

• „Wenn ich dies tue ..., wird das passieren.“

• „Ich kann dies ... Ich kann das ... nicht.“

Und diese Annahmen werden übersetzt in:

• „Ich muss ... Ich sollte ...“

• „Ich darf nicht ...“

Diese Wörter zwingen uns. Woher bekommen diese Wörter solche Macht über uns? Die Sprache ist ein wesentlicher Teil des Prozesses, mit dem wir versuchen, die Welt zu verstehen und unsere Einstellungen auszudrücken.

2.2.4 Entscheidungen treffen

Entscheidungen bringen Veränderungen. Entscheidungen können positive wie auch negative Veränderungen mit sich bringen, aber immer bewirken sie Veränderungen. Angenommen, die Wahrscheinlichkeit positiver Folgen bei einer Entscheidung betrüge 50

51 Vgl. Mohr 2001, S. 32ff.

Mit System zum Erfolg Techniken Seite 18

Prozent. Ein entscheidungsfreudiger Mensch würde im gleichen Zeitraum in dem ein nicht Entscheidungsfreudiger zwei Entscheidungen trifft, zehn Entscheidungen treffen. Der Entscheidungsfreudige kommt definitiv schneller voran. Er muss zwar auch mit Rückschlägen leben, aber er kann diese akzeptieren. Er hat in diesem Beispiel52 um den Faktor Fünf mehr Erfolgserlebnisse und im gleichen Zeitraum auch noch um den Faktor Fünf mehr Ehrfahrungen gesammelt. Seine Lernkurve verläuft wesentlich steiler, und er kann aus seinen Fehlern für die Zukunft lernen.

Entscheidungen sollten nicht als Belastung begriffen werden, sondern als Chance. Trotzdem scheuen sich Menschen davor Entscheidungen zu treffen. Anstehende Entscheidungen wirken meist nur deswegen belastend, weil die Vorbereitung zu schlecht und das zugrundeliegende Problem nicht exakt bekannt ist. Probleme lassen sich viel leichter lösen wenn man sich das Problem bewusst macht, es schriftlich fixiert und schließlich sofort damit beginnt das Problem zu lösen bzw. die Lösung zu planen. Jede Minute in der das Problem aufgeschoben wird, wird zur Belastung53 und schürt Angst und Sorge.

Doch zurück zur Entscheidung und Problembewältigung. Zwei Methoden sollen hier vorgestellt werden: Eine von Carnegies Strategien zur Sorgen- und Problembewältigung und Susan Jeffers „Gewinnermodell“.

Carnegie54 berichtet von einem Mann, der behauptet 90 Prozent seiner Sorgen mit folgender Fragestellung lösen zu können:

1. Worüber mache ich mir Sorgen?

2. Was kann ich tun?

3. Wie entscheide ich mich?

4. Wann setze ich meine Entscheidung in die Tat um?

„Wenn man sich also genug Zeit nimmt und alle Fakten unparteiisch und objektiv sammelt, verschwinden Sorgen und Nöte im Licht dieses Wissens in den meisten Fällen.“55

Die zentrale Aussage dieser Strategie ist die Aufforderung sich zu entscheiden. Denn sich nicht zu entscheiden, bedeutet immer, die Situation bestimmt nicht zu verbessern. Eine Entscheidung ist immer besser als keine. Die Ungewissheit über das Problem selbst bedingt meist die Ängste und Sorgen die sich um die anstehende Entscheidung ranken. Deswegen ist diese Strategie so erfolgsversprechend. Sie führt ganz bewusst dazu das Problem objektiv und unparteiisch zu analysieren und die Fakten zu sammeln. Anschließend muss ein Lösungsweg gesucht und dieser auch sofort umgesetzt, bzw. seine Umsetzung terminiert werden. Nur wer handelt kann weiterkommen, wer nicht handelt wird nicht vorankommen.56

52 Vgl. Mohr 2001, S. 25 53 Siehe auch Kapitel 2.2.5 54 Vgl. Carnegie 1992, S. 61 55 Carnegie 1992, S. 56 56 Vgl. Höller 1999, S. 112

Mit System zum Erfolg Techniken Seite 19

Die gleiche Aufforderung, zum Mut sich zu entscheiden, macht auch Susan Jeffers. Ihr Gewinnermodell ist besonders anschaulich und wird deswegen kurz zusammengefasst.

Abbildung 4: Das Gewinner-Modell57

Um die Welt selbst und aktiv zu verändern muss man lediglich seine Denkgewohnheiten ändern.58 Es gibt keine falsche Entscheidung. Eine Entscheidung ist immer richtig, unabhängig von ihrem Ergebnis. Doch wie das?

Neben dem Gewinnermodell aus Abbildung 4 existiert ein Verlierermodell. Im Bezug auf Entscheidungen sagt das Verlierermodell aus, dass man sich zwischen zwei oder mehreren Alternativen entscheidet und sich immer fragt, ob man nun die richtige oder die falsche Entscheidung treffen wird. Die Menschen werden schon von Kindesbeinen an daraufhin konditioniert, schlechte Erfahrungen möglichst zu vermeiden. Dies führt dazu, dass in Erwartung negativer Folgen oftmals lieber nicht entschieden wird, um negative Ergebnisse zu vermeiden. Das Resultat ist ein sprichwörtliches „stehen bleiben“. Man bewegt sich nur noch aufgrund von äußeren Zwängen, ohne den Mut sich zu entscheiden und sein Leben durch die eigene Antriebskraft zu verändern. Wer nie Entscheidungen trifft, kann nicht enttäuscht werden. Man kommt allerdings auch nicht weiter und die Situation wird sich immer verschlechtern. Aufgrund mangelndem Erfolges wird das Selbstvertrauen leiden und offensichtlich ist Eigenmotivation in so einem Zustand sowieso nicht vorhanden.

Zurück zur Ausgangsthese. Diese Denkweise kann man nun bewusst durch eine andere Einstellung zu Entscheidungen manipulieren. Wie in Abbildung 4 dargelegt gibt es keine richtige oder falsche Entscheidungen. Jede Entscheidung ist richtig. Richtig deshalb, weil Sie die Ausgangssituation verändert. Natürlich wäre es naiv anzunehmen, dass jede Entscheidung positive Folgen mit sich bringen würde. Jedoch sollte man überdenken, ob eventuelle negative Folgen wirklich so schlimm sind. Auch negative Erfahrungen sind Erfahrungen und diese bringen uns im Leben voran, wenn auch manchmal schmerzvoll. Diesen Prozess der Einstellungsveränderung zu vollbringen ist schwierig aber aussichtsreich. Ist dieser Schritt vollbracht, gibt Jeffers folgende Regeln59 für die Entscheidungsvorbereitung und den Umgang mit den Folgen zur Hand:

57 Vgl. Jeffers 2001, S. 101 58 Vgl. Jeffers 2001, S. 100 59 Vgl. Jeffers 2001, S. 106ff.

Weg A Weg BRichtig! Richtig!

Vortei

le Nachteile

Entscheidung steht an

Weg A Weg BRichtig! Richtig!

Vortei

le Nachteile

Entscheidung steht an

Mit System zum Erfolg Techniken Seite 20

Vor der Entscheidung

1. Konzentrieren Sie sich auf das Gewinnermodell.

2. Machen Sie Ihre Hausaufgaben.

3. Ordnen Sie Ihre Prioritäten.

4. Vertrauen Sie Ihren Impulsen.

5. Seien Sie unbeschwert.

Nach der Entscheidung

1. Werfen Sie Ihr Bild weg.

2. Übernehmen Sie die absolute Verantwortung für Ihre Entscheidungen.

3. Nicht festhalten, korrigieren!

2.2.5 Angst bewältigen

Willis Carrier war ein Ingenieur und hatte große Schwierigkeiten ein Projekt abzuschliessen. Letztendlich schaffte er es und als es vorbei war analysierte er seine Vorgehensweise, welche er angewandt hatte, um dem Druck, den Sorgen und Ängsten60 standzuhalten. Er hat daraus eine Methode entwickelt: die Willis Carrier Methode.61

Angst ist unter anderem ein biochemischer Zustand, der unseren Körper in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. In den frühen Jahren der Menschheit war dies wichtig, um schnell flüchten oder sich verteidigen zu können, heutzutage jedoch behindert uns Angst, da wir nicht mehr körperlich, sondern meistens durch die Macht unseres Verstandes auf die Situationen des Alltags reagieren müssen.

Angst ist somit etwas ganz Natürliches, dessen muss man sich bewusst sein. In einer Angstsituation bzw. in einer Situation der Sorge um die Zukunft hilft es enorm, zu versuchen die Sachlage frei von Emotionen zu analysieren. Offen und ehrlich sollte man sich überlegen, was die schlimmsten Folgen sein könnten. Um wirklich alle möglichen Folgen erfassen zu können, könnte es auch helfen, die Folgen mit Wahrscheinlichkeiten zu gewichten62, um einen realistischeren Blick auf die Zukunft zu haben.

Nachdem die schlimmsten Folgen klar gemacht wurden folgt ein schwieriger aber unvermeintlicher Prozess. Man muss sich mit den Folgen abfinden.63 Es gibt zu dieser Entscheidung keine Alternativen, da im ersten Schritt eindeutig festgestellt wurde, dass diese Folgen möglich sind. Aufmunternd an dieser Situation ist, dass die Folgen meist gar nicht so schlimm sind, wie man vor der Folgensuche aufgrund der mangelnden Beschäftigung damit vermutet hatte.

60 Ausführlicher dazu: Angst und Möglichkeiten der Angstbewältigung. Erschienen im gleichen Seminar. 61 Vgl. Carnegie 1992, S. 34 62 Vgl. Carnegie 1992, S. 124 63 Vgl. Carnegie 1992, S. 109

Mit System zum Erfolg NLP als ganzheitliches Konzept Seite 21

Von dem Zeitpunkt an, an dem man die Folgen akzeptiert hat, kann man nun absolut angstfrei versuchen, die Schlimmstmöglichen abzumildern. Dabei kann festgestellt werden, dass sich mit jeder Minute der Arbeit an dem Problem die Wahrscheinlichkeiten der negativen Folgen immer weiter abwärts bewegen. Alleine schon dies gibt Auftrieb und neuen Mut. Vielleicht lässt sich das Problem sogar noch in einen eigenen Erfolg verwandeln!

Die Willis Carrier Methode noch einmal zusammengefasst und um die Gewichtung der Folgen durch Wahrscheinlichkeiten erweitert:

1. Analysiere das Problem bzw. die Sorge ausführlich und objektiv.

2. Versuche alle möglichen Folgen aufzulisten und sie ihrer Wahrscheinlichkeit nach zu gewichten.

3. Akzeptiere die Folgen, wie schlimm sie auch sein mögen.

4. Versuche von diesem Zeitpunkt an zielstrebig und mit voller Konzentration die schlimmen Folgen abzumildern, bzw. das Problem zu beseitigen.

Zwei Gründe sprechen dafür, dass dies nun besser gelingen wird als vor dem Prozess:

1. Die Problemstellung ist analysiert und die Folgen sind bewusst. Die Situation erscheint somit im Gesamtbild klarer.

2. Die Folgen sind akzeptiert und die Angst gemildert bzw. verschwunden. Die körperlichen Auswirkungen der Angst gehen zurück und es ist wieder möglich, seine gesamte Konzentration der Lösung des Problems zu widmen.

Mit Angst umgehen zu können, sie als etwas natürliches zu akzeptieren und sie letztendlich zu bezwingen, ist der beste Weg, um zu einem neuen Selbstvertrauen zu finden.64

2.3 NLP als ganzheitliches Konzept

Im folgenden Kapitel werden die Grundlagen von NLP erläutern. Die Intention dabei ist es nicht NLP Techniken zu vermitteln, sondern ihren Wert im Kontext von Eigenmotivation und Selbstvertrauen darzustellen. Die in Kapitel 2.2 beschriebenen Techniken und Einstellungen sind an NLP angelehnt ohne jedoch konkret zu werden. NLP braucht sehr viel Übung und Coaching, deswegen sind obige Techniken auch nicht von uns in ein NLP Konzept eingebettet sondern von Praktikern und Coaches übernommen worden, um eine neue Sicht auf die Möglichkeiten zur Eigenmotivation und zur Erhöhung des Selbstvertrauens zu geben.

NLP entstand in den frühen siebziger Jahren und wurde begründet durch John Grinder und Richard Bandler. Die ursprüngliche Idee war in den Therapiemethoden von Spitzentherapeuten Muster zu identifizieren und diese an andere weiterzugeben. Ihr Unternehmen war ein großer Erfolg und wurde alsbald weiterentwickelt. Zwei sich ergänzende Richtungen entsprangen den weiteren Forschungen. Einerseits die Entwicklung eines Verfahrens zur Erreichung von Höchstleistungen in jedem beliebigen Bereich und andererseits die Zusammenstellung der

64 Vgl. Jeffers 2001, S. 104

Mit System zum Erfolg NLP als ganzheitliches Konzept Seite 22

effektiven Möglichkeiten des Denkens und Kommunizierens, welche herausragende Menschen benutzen.65

Als sich John Grinder und Richard Bandler einige Zeit später wieder trafen, um ihre neuen Erkenntnisse zusammenzutragen und in ein ganzheitliches Konzept zu integrieren, suchten sie auch nach einem sprechenden und zugleich zutreffenden Namen für ihr Konzept. Das Ergebnis war NLP, die Neurolinguistische Programmierung.

Neuro Linguistische Programmierung66:

N = „Neuro“ deutet darauf hin, dass die Muster und Prozesse mit denen sich NLP beschäftigt auf neurologischer Ebene im menschlichen Nervensystem ablaufen und zwar durch interne wie auch durch externe Prozesse und Wahrnehmungen (Sehen, Sprechen, Imagination...)

L = „Linguistische“ betont in besonderer Weise die Sprache als Kommunikationsmittel nach innen wie nach aussen und deren Kraft die Muster zu bezeichnen und mit ihrer Hilfe auch verändern zu können.

P = „Programmierung“ betont die neue Lebenseinstellung, welche durch NLP vermittelt werden soll. Vielfach sind Menschen in ihrem Verhalten konditioniert worden, unser Denken und Handeln ist zum großen Teil bereits programmiert. Sich dieser Tatsache bewusst zu werden und die Möglichkeiten von NLP zu nutzen, um diese festgefahrenen Muster zu erkennen und gezielt zu verändern, um mehr Wahlmöglichkeiten in der Gestaltung des eigenen Lebens zu erhalten, das meint „Programmierung“.

Tabelle 2: Die Bedeutung des Akronyms NLP

Die NLP Einstellung versucht eine neue Sicht auf die Welt – im Jargon auf unsere Landkarte der Realität – zu liefern. Neue Wahlmöglichkeiten zu entdecken und die in unserem bisherigen Leben programmierten und konditionierten Einstellungen und Verhaltensweisen in unserem Sinne zu ändern. Die Techniken aus Kapitel 2.2 sind konkrete Anweisungen, welche sich aus der NLP Einstellung ergeben. Wirkliche Techniken im Sinne von repetierbaren Prozeduren bedienen sich sehr stark der Imagination mit dem Ziel einer gezielten und bewussten Veränderung der Programme im Unterbewusstsein. Als Anhang A ist eine Übung zur Steigerung der Eigenmotivation und des Selbstvertrauens - der „New Behaviour Generator“- beigelegt.

65 Vgl. O’Connor 2001, 25f. 66 Vgl. Bachmann 1994, S. 251 und O’Connor 2001, S. 26f.

Anwendungsbereiche Freundschaft / Partnerschaft Seite 23

3 Anwendungsbereiche In den vorangegangenen Kapiteln wurden Theorien und praktisch anwendbare Techniken

zur Erhöhung der Eigenmotivation und des Selbstvertrauens vorgestellt. Im Folgenden werden unter deren Bezugnahme einige Lebensbereiche vorgestellt, welche durch mehr Eigenmotivation und Selbstvertrauen erfolgreicher werden können und so zum persönlichen Glück und mehr Erfolg beitragen. Die Bereiche sind im Sinne der individuellen Zielsetzung willkürlich für diese Arbeit ausgewählt. In den meisten Fällen wird es sich allerdings um Komponenten handeln, die für jeden wichtig sind und in der jeweils eigenen Zielhierarchie berücksichtigt werden.

3.1 Freundschaft / Partnerschaft

Freunde sind das Rückgrat des Lebens. Unsere Einbettung in eine Gesellschaft und die zugrundeliegenden Veranlagungen bedingen unseren Drang zur Kommunikation und zur emotionalen Bindung an andere Menschen. Die Gewichtung des Lebensbereichs Freundschaft ist eine individuelle Willkürentscheidung. Es bleibt allerdings anzumerken, dass aufgrund der oben genannten Veranlagung ein guter Freundeskreis und eine gute Partnerschaft eine ausgesprochen gute Quelle für ein Mehr an Selbstvertrauen sein kann. Nichts ist schöner als die Bestätigung der eigenen Sache durch andere und insbesondere durch Freunde oder den eigenen Partner. Dabei sind nicht nur Freunde im privaten Bereich gemeint sondern allgemein alle zwischenmenschlichen Beziehungen, welche durch Freundschaft gekennzeichnet sind.67

Ausgehend von einer Beziehung die verbessert werden soll, ist es zunächst wichtig, sich darüber im Klaren zu werden, dass man selbst etwas ändern muss. Ein Problem scheint anzustehen und Probleme müssen gelöst werden, es muss eine Entscheidung getroffen werden.68 Nach der Einstellung von NLP steht somit folgende Frage an:

„’What do we need to do so that others will naturally want to change, thus improving their situation and ours?”69

Wieder steht die eigene Aktion im Vordergrund, die Bedingung selbst etwas zu tun, um die Situation zu ändern und dies im Sinne der eigenen Zielsetzung. D.h. was erwarte ich von dieser Beziehung, bzw. Freundschaft und wie stelle ich mir den Zustand vor, der mich glücklich macht?70 Alle Beziehungen sind das Ergebnis der eigenen Anstrengungen.71 Das Engagement, welches man in eine Freundschaft oder in die Partnerschaft investiert, wird meist auch wieder zurückgegeben.

Wenn man sich aufrichtig für die Belange des Anderen interessiert, ihn anlächelt, ihm Aufmerksamkeit schenkt, mit ihm über Dinge spricht, die ihn interessieren und ihn unterstützt, dann wird derjenige dies würdigen und genauso aufrichtig und liebevoll sein Engagement in die gemeinsame Freundschaft einbringen.72 Die Unterstützung durch Freunde steigert das eigene

67 Vgl. McDermott 1999, S. 154 68 Siehe dazu Kapitel 2.2.4 69 McDermott 1999, S. 160 70 Vgl. McDermott 1999, S. 162f. 71 Vgl. McDermott 1999, S. 165 72 Vgl. Carnegie 1996, S. 147

Anwendungsbereiche Beruf Seite 24

Selbstvertrauen so stark wie man es alleine und auch durch Dritte nicht erreichen kann. Wenn man sich für seine Freunde einsetzt, dann setzen sie sich auch für einen ein. Wenn diese Freunde dann auch noch aufmuntern, sein Leben zu ändern, wenn auch Sie eine positive Einstellung zum Leben und zur Veränderung vertreten, kann auch die eigene Motivation gesteigert werden, um sich anzustrengen für das eigene Glück.

Die vorgestellten Techniken helfen dabei, die Kraft zu schöpfen, um mehr Energie in Freundschaften und Partnerschaft zu investieren, um aus eben diesen Beziehungen die Energie und die Kraft für weitere Aufgaben zu schöpfen.

3.2 Beruf

„Every man’s work is a portrait of himself.“ (Samuel Butler)

Langweilen wir uns bei der Arbeit? Schauen wir dann auf die Uhr und stöhnen: „Wann ist denn endlich Feierabend?“ Eine hohe Produktivität ist heute nicht mehr nur abhängig von modernen Technologien, sonder basiert vor allem auf den individuellen Einstellungen, d.h. ob jemand bereit ist, sich zu engagieren, Einsatzbereitschaft zu zeigen also dem Ziel des Unternehmens zu dienen. Da Motivation eine innere Triebkraft ist wird die Bereitschaft alles für ein Unternehmen zu geben nicht aus dem autoritären Führungsstiel des Chefs geboren, sondern basiert auf der Grundlage von persönlichem Wohlbefinden und den herrschenden Arbeitsbedingungen. Je motivierter man im Berufsleben ist , desto mehr interessiert man sich dafür, was in der Umgebung des Unternehmen geschieht und was für dessen Belange von Bedeutung sein könnte.73

Doch wann ist ein Beruf motivierend? Es stellt sich also die Frage der richtigen Berufswahl. Die Arbeit, bei der man sich jeden morgen aus dem Bett quälen muss scheint nicht die gleiche Attraktivität zu haben, wie die, bei der man sich noch vor dem ersten Wecker klingeln, „hochmotiviert“ aus dem Bett schwingt und den Tag in freudiger Erwartung des Arbeitsgeschehens beginnt.

Mohr beschreibt den Motivationsprozess mit Blick auf das Arbeitsleben sehr trefflich:

„Wenn wir das tun, was wir gerne tun, geht es leicht von der Hand und verursacht keinen Stress. Die Eigenmotivation ist dort am größten, wo wir mit Begeisterung einen Beitrag leisten, wo wir unsere Stärken haben und einsetzen können. Gleichzeitig haben wir dort wiederum die größten Erfolge und bekommen daraus die Motivation für weiteren Erfolg. Nichts motiviert mehr als der Erfolg.“74

Neben der nötigen Eigenmotivation spielt aber auch ein ausgeprägtes Selbstvertrauen eine große Rolle im Hinblick auf unser Berufsleben. So ist es von großem Nachteil, wenn man in Situationen gerät, in denen man an sich zweifelt oder gering von sich denkt. Glaubt man Merkle, liegt das scheitern im Berufsleben nicht an den mangelnden Fähigkeiten, sondern vielmehr fehlt den meisten Menschen das nötige Selbstvertrauen. Sie trauen sich selbst nichts zu, weil sie ein schlechtes Bild von sich haben, weil sie sich selbst – ungeachtet ihrer guten Leistung – für unfähig und dumm halten.75

73 Vgl. Hagemann, 1993, S. 9ff. 74 Mohr 2001, S. 133 75 Vgl. Merkle 2001, S. 37

Anwendungsbereiche Gesundheit Seite 25

3.3 Gesundheit

Wie steht der Lebensbereich Gesundheit in Verbindung mit Eigenmotivation und Selbstvertrauen? Ganz einfach, man muss schon motiviert sein, um seine Gesundheit zu verbessern und dadurch zu neuem Selbstvertrauen zu gelangen. Und was ist Gesundheit überhaupt? In diesem Kontext ist Gesundheit ein Zustand des psychischen und physiologischen Gleichgewichts. Dies schließt somit die körperliche Fitness und das gesunde Leben ebenso mit ein, wie eine innerliche Ausgeglichenheit.

Reich zu sein ist nicht besonders schwer. Wer viel Geld verdient, der bringt es zur Bank und wenn sich später die Lebensumstände ändern, kann man jederzeit auf das Gesparte zurückgreifen. Im Lebensbereich Gesundheit allerdings stellt sich die Situation anders dar. Bei guter Gesundheit zu sein und auch zu bleiben erfordert eine andauernde Anstrengung.76

Ohne Zweifel ist Gesundheit ein wesentlicher Bestandteil der Lebensziele. Oftmals gerät dieser Bereich jedoch in Vergessenheit, da er aus Zeitgründen hinten angestellt wird. Dabei sei noch einmal erwähnt, dass man Zeit nicht „hat“ oder „nicht hat“. Jeder hat Zeit, 24 Stunden am Tag. Alles ist eine Frage der persönlichen Wertedisposition.

Nachdem man festgestellt hat, dass man sich gesundheitlich verändern will, hier noch ein Zitat, welches die Situation wahrlich auf den Punkt bringt und nicht nur im Bezug auf Gesundheit seine Wahrheit hat:

„But you do have to make a start, or nothing will happen.“77

Es soll also etwas geändert werden. Es sollen neue Ziele für den Lebensbereich Gesundheit gesteckt werden, um anschließend zielgerichtete Entscheidungen treffen zu können und vielleicht andere Techniken – z.B. Glaubensätze oder den New Behaviour Generator – benutzen zu können, um diese Ziele dann auch zu erreichen.

Wie bereits von der NLP bekannt, spielt das Bewusstmachen der Situation und die Bestimmung der Ziele eine bedeutende Rolle. Deswegen hier ein kleiner Leitfaden für den persönlichen „Health Audit“78:

1. Wie gesund sind Sie im Moment (auf einer Skala von 1 – 100)?

2. Wenn Sie mit ihrem momentanen Lebensstil fortfahren, wie gesund werden Sie in 20 Jahren sein (auf einer Skala von 1 – 100)?

3. Was könnte Sie gesünder machen?

4. Was können Sie in ihrem momentanen Lebensstil ausmachen, das zu Ihrer Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden einen Beitrag leistet?

5. Was könnten Sie tun, um mehr davon zu bekommen?

76 Vgl. McDermott 1999, S. 122 77 McDermott 1999, S. 133. 78 Vgl. McDermott 1999, S. 123

Anwendungsbereiche Gesundheit Seite 26

6. Was können Sie in ihrem momentanen Lebensstil ausmachen, das Ihrer Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden schadet?

7. Was können Sie tun, um diesen schlechten Einfluss auf Ihr Leben zu mindern?

8. Brauchen Sie einen Wecker, um jeden morgen aufzustehen?

9. Wie gut schlafen Sie?

10. Leiden Sie unter ständigen Zeitdruck und haben das Gefühl mit Ihrer Arbeit nie rechtzeitig fertig zu werden?

Der nächste Schritt wäre, fünf Maßnahmen aufzuschreiben, welche die momentane gesundheitliche Situation verbessern könnten. Anschließend wird anhand der persönlichen Zielvorstellung bestimmt, wie viele dieser möglichen Anstrengungen tatsächlich unter der gegeben Priorität verwirklicht werden können. Wird auch nur ein Punkt verwirklicht, leistet dies einen wesentlichen Beitrag zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden, zu mehr Selbstvertrauen und zu einem motivierteren Leben.79

79 siehe das Beispiel von Jim in McDermott 1999, S. 132f.

Zusammenfassung Gesundheit Seite 27

4 Zusammenfassung In der vorliegenden Ausarbeitung wurde ein Überblick über das Gebiet Eigenmotivation

und Selbstvertrauen gegeben. Es wurde unter Bezugnahme auf neuste wissenschaftliche Erkenntnisse gezeigt, wie Zielerreichung, Erfolg und persönliches Lebensglück durch Eigenmotivation und Selbstvertrauen geprägt sind. Bedeutende Motivatoren und Coaches aus diesem Bereich wurden vorgestellt und ihre Ideen zusammengefasst, um einen Einstieg in die Möglichkeit der Persönlichkeitsentwicklung zu geben.

Erfolg und Glück sind kein Ergebnis äußerer Umstände, sondern das Resultat der persönlichen Anstrengungen und zielgerichteter Leistung. Selten wird dieser Erfolg durch die Individualkapazität begrenzt. Der weitaus häufigere Grund ist fehlendes Selbstmanagement, mangelnde Motivation, fehlendes Bewusstmachen der Umstände und das Nichtvorhandensein von Zielen.

Unter der Vorgabe, dass jemand seine Ziele kennt, wurden Techniken vorgestellt und eine Lebenseinstellung vermittelt, mit deren Hilfe man eben diesen Zielen näher kommen kann. Alleine diese Einstellung und diese Techniken verhelfen nicht notwendigerweise zum Erfolg, aber sie verleihen jedem der dazu bereit ist, die Möglichkeit sein gesamtes Potenzial in der bestmöglichsten Weise auszunutzen.

Selbstmanagement wird in Zukunft im Berufsleben wie auch im privaten Bereich enorm an Bedeutung gewinnen. Nachdem in der Vergangenheit Produktivitätsfortschritte und die Erhöhung des allgemeinen Wohlstandes primär durch die neuen Möglichkeiten der Technologie und der Industrie geschaffen wurden, steht jetzt die volle Ausschöpfung der individuellen Potenziale im Fordergrund. Beim Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft sind Effizienzsteigerungen sogar nahezu ausschließlich über die Leistungssteigerung der Menschen erreichbar.

Zusammenfassung Gesundheit Seite 28

Abkürzungsverzeichnis NLP Neurolinguistische Programmierung

Zusammenfassung Gesundheit Seite 29

Literaturverzeichnis 1. AMOS, JULIE-ANN. Self-Management & Personal Effectiveness – How to achieve your personal goals in

life and at work. Oxford: How To Books, 1999.

2. BACHMANN, WINFRIED. Chaos – die neue Kraft im Selbst-Management: Das Kreative Brainwriting als innovatives Ordnungskonzept. Paderborn: Junfermann, 1994.

3. BLICKHAN, DANIELA UND CLAUS. Denken, Fühlen, Leben – Vom bewußten Wahrnehmen zum kreativen Handeln mit NLP. – 6. erweiterte Auflage -. Landsberg am Lech: mvg, 2001.

4. BUCHNER, DIETRICH (HRSG.). NLP im Business. Wiesbaden: Gabler, 1994.

5. CARNEGIE, DALE. Sorge Dich nicht – lebe! – 58. Auflage -. Bern et al: Scherz Verlag, 1992.

6. CARNEGIE, DALE. Wie man Freunde gewinnt. Bern, Wien et al.: Scherz, 1996.

7. CATTELL, RAYMOND B. Personality and motivation – Structure and measurement. Yonkers-on-Hudson,N.Y.: World Book Co., 1957.

8. CHRISTIANI, ALEXANDER. Weck den Sieger in Dir! – In 7 Schritten zu dauerhafter Selbstmotivation – 2. Auflage -. Wiesbaden: Gabler, 2000.

9. CSIKSZENTMIHALYI, MIHALY. Flow – das Geheimnis des Glücks – 2. Auflage -. Stuttgart: Klett-Cotta, 1992.

10. DECHARMS, RICHARD. Motivation in der Klasse. München: Moderne Verlags GmbH, 1979.

11. GRAUMANN, CARL F. Motivation – Einführung in die Psychologie. Frankfurt am Main: Akad. Verl.-Ges. [u.a.], 1969.

12. GRAUMANN, HANS. Enzyklopädie der Psychologie. Göttingen: Verl. für Psychologie Hogrefe, 1983.

13. GROTHUS, HORST. Motiviert – engagiert – produktiv. Dorsten: Institut für Sozioethik, 1972.

14. HECKHAUSEN, PROF. DR. HEINZ. Motivation und Handeln. – 2., völlig überarb. u. erg. Auflage - Heidelberg; New York et al.: Springer 1989

15. HECKHAUSEN, PROF. DR. HEINZ. Motivation und Handeln. Berlin et al.: Springer 1980

Zusammenfassung Gesundheit Seite 30

16. HÖLLER, JÜRGEN. Sprenge Deine Grenzen. – 4. Auflage -. München: Econ, 1999.

17. JEFFERS, SUSAN. Selbstvertrauen gewinnen – Die Angst vor der Angst verlieren.– 8. Auflage -. München: Kösel, 2001.

18. MASKUS, RUDI. Motivation in Erziehung und Unterricht. – 4. Auflage -. Neuburgweier/Karlsruhe: Schindele, 1976.

19. MCDERMOTT, IAN; SHIRCORE, IAN. Manage Yourself, Manage Your Life – Vital NLP techniques for personal well-being and professional success. London: Judy Piatkus, 1999.

20. MERKLE, ROLF. So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen – 12. Auflage -. Mannheim: PAL Verlag, 2001.

21. MIETZEL, GERD. Psychologie in Unterricht und Erziehung – Einführung in die pädagogische Psychologie für Pädagogen und Psychologen – 3. völlig neu gestaltete Auflage -. Göttingen: Hogrefe, 1986.

22. MOHR, WILLI. Systematisch zum Erfolg – Gezielte Eigenmotivation: Strategien, Methoden und Übungen. Weinheim; Basel: Beltz, 2001.

23. O’CONNER, JOSEPH;SEYMOUR, JOHN. Neurolinguistisches Programmieren: Gelungene Kommunikation und persönliche Entfaltung. – 11. Auflage -. Kirchzarten: VAK, 2001.

24. ROBBINS, ANTHONY. Das Robbins Power Prinzip – Wie Sie Ihre wahren Inneren Kräfte sofort einsetzen. – 5. Auflage -. Bonn: Norman Rentrop, 2001.

25. SCHNEIDER, KLAUS; SCHMALT, HEINZ-DIETER. Motivation. Stuttgart: Kohlhammer, 1981.

26. SPRENGER, REINHARD. Mythos Motivation – Wege aus einer Sackgasse. – 3. Auflage - Frankfurt am Main; New York: Campus Verlag, 1992.

27. TODT, EBERHARD. Motivation – Eine Einführung in Probleme, Ergebnisse und Anwendungen. Heidelberg: Quelle & Meyer, 1977.

Zusammenfassung Gesundheit Seite 31

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Erweitertes Grundmodell der "klassischen"

Motivationspsychologie.

Abbildung 2 Rubikon Modell.

Abbildung 3 Das Motivations-Modell.

Abbildung 4 Das Gewinner-Modell.

Tabelle 1 Drei Kategorien, Bedürfnisse in Motive einzuteilen.

Tabelle 2 Die Bedeutung des Akronyms NLP

Zusammenfassung Gesundheit Seite 32

Anhang A Der „New Behaviour Generator“

„Im NLP gibt es einige Methoden, die Ihnen dabei helfen können, sich selbst zu motivieren, unangenehme aber notwendige Dinge zu erledigen. Eine Methode heißt New Behaviour Generator.

Dabei gehen Sie wie folgt vor:

Es gibt einen Trick, mit dem Sie sich die Vorstellung einer Trennung Ihres anderen Ichs von sich selbst leichter machen können: Stellen Sie sich vor, Sie selbst würden in einem Glaskasten sitzen, während Sie Ihr anderes Ich beobachten.

1. Suchen Sie sich ein ruhiges, ungestörtes Plätzchen, setzen Sie sich und entspannen Sie sich. Stellen Sie sich vor Ihrem geistigen Auge in kurzer Entfernung einen Menschen vor, der genauso aussieht wie Sie selbst: Ihr anderes Ich. Es geht in dieser Übung um folgendes: Dieses andere Ich wird nun lernen, all die Dinge freudig und motiviert zu tun, für die Sie sich gerne selbst motivieren möchten. Sie beobachten Ihr anderes Ich dabei. Und erst, wenn Sie vollkommen zufrieden damit sind, wie Ihr anderes Ich die Aufgaben erfüllt, werden Sie dieses andere Ich in Ihrer Vorstellung in sich selbst hereinziehen und damit auch die Fähigkeit lernen, Ihre Aufgaben motiviert und freudig zu erledigen.

2. Wenn Sie sich selbst nun aus dem Abstand heraus sehen, wählen Sie eine Aufgabe aus, die Sie gerne motiviert und freudig erledigen möchten.

3. Stellen Sie sich dann vor, wie es ist, wenn Ihr anderes Ich die Aufgabe erledigt hat. Stellen Sie sich vor, wie Ihr anderes Ich von den kurz- und von den langfristigen positiven Konsequenzen dieser Handlung profitiert: wie z.B. Erfolg, Freude, Annerkennung, Zufriedenheit, Lob, Verdienst o.ä.

4. Stellen Sie sich weiterhin vor, wie Ihr anderes Ich diese Aufgabe ganz leicht und ohne Schwierigkeiten ausführt. Sie bemerken dabei ganz deutlich, dass Ihr anderes Ich dabei die ganze Zeit die positiven Konsequenzen vor Augen hat und sich deswegen sehr gut fühlt, diese Aufgabe zu erledigen und Spaß und Freude daran hat.

5. Wenn Sie mit dem Bild, das Sie sehen - also mit der Art, wie Ihr anderes Ich die Aufgabe ausführt - noch nicht vollkommen zufrieden sind, können Sie zu einem kleinen Trick greifen: Stellen Sie sich vor, wie die gesamte Szene von einem Nebel eingehüllt wird. Durch den Nebel wird die Situation unsichtbar und so kann Ihr Unbewusstes die erforderlichen Änderungen an der Szene vornehmen, so dass Sie, wenn der Nebel kurz darauf wieder verschwindet, die für Sie ideale Szene vorfinden.

Zusammenfassung Gesundheit Seite 33

6. Wenn Ihr anderes Ich die Aufgabe so freudig erfüllt, wie Sie es sich wünschen, können Sie nun dieses andere Ich in Ihrer Vorstellung in sich selbst hineinziehen. Sie können dazu z.B. Ihre Arme ausstrecken und sich vorstellen wie Sie dieses Ich in die Arme schließen und ganz in sich aufnehmen. Oder Sie stellen sich vor, dass Sie Ihren Mund weit öffnen und das andere Ich mit einem tiefen Atemzug in sich hineinsaugen. Wählen Sie hier eine Vorstellung, die für Sie passt.

7. Zum Schluss sollten Sie sich noch für sich festlegen, in welcher zukünftigen Situation Sie nun real auf diese neue motivierte und freudige Art an eine Aufgabe herangehen werden. Im NLP nennt man diesen Schritt Future Pace. Sie gehen einen Schritt in die Zukunft und stellen sich vor, wie es ist, wenn Sie bereits das erreicht haben, dass Sie erreichen wollen. Das erleichtert die Umsetzung und sichert den Erfolg der Maßnahme.“ 80

80 Senftleben, Ralf. http://www.zeitzuleben.de/inhalte/persoenlichkeitsentwicklung/selbstmanagement/nlp_8_nbg.html (15.11.2001)